neuer Rundbrief - aktuell\374 - NaBiS
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Sicherheitsgründen Gesetzte auf den<br />
Weg, die uns vor der angeblich großen<br />
Terrorgefahr schützen sollen. Gesetzte, die<br />
unsere Lebenssituation ebenso<br />
beeinträchtigen, wie das Abholzen von<br />
Bäumen. Gesetzte, die die<br />
Selbstbestimmung der Bürger<br />
beeinträchtigt, die schon beim ersten Blick<br />
gegen das deutsche Grundgesetz verstoßen<br />
und die sich in Richtung eines<br />
faschistischen Überwachungsstaates<br />
bewegen. Daher mußte in immer kürzeren<br />
Abständen das Verfassungsgericht<br />
eingreifen, um die bürgerlichen Freiheiten<br />
vor „überzogenen Sicherheitsdenken“ zu<br />
retten: Im März 2004 schränkte das<br />
Gericht den Großen Lauschangriff, das<br />
Abhören in privaten Wohnungen ein. Im<br />
Februar kippte Karlsruhe das<br />
„Luftsicherheitsgesetz“, also das<br />
Abschießen von entführten<br />
Passagierflugzeugen. Vor drei Wochen<br />
erklärt das Gericht die Pläne zum<br />
unbemerkten Onlinezugriff von Ermittlern<br />
auf private Computer für nichtig. Und<br />
letzte Woche kassierten die<br />
Verfassungshüter die automatische<br />
Erfassung von Autokennzeichen.<br />
Anhängig ist noch die Klage gegen die<br />
ausnahmslose Speicherung aller<br />
Telefonverbindungen über Monate…<br />
Die Rechtslage in Hinblick auf die<br />
Verkehrssicherungspflicht ist zwar auch<br />
nicht ganz einfach, aber hier haben die<br />
Gerichte auch schon gemahnt, diese Pflicht<br />
nicht ausufern zu lassen! „ Gelegentlicher<br />
natürlicher Astbruch, für den vorher keine<br />
besonderen Anzeichen bestehen, gehört zu<br />
den naturgegebenen Lebensrisiken, für die<br />
der Verkehrssicherungs-pflichtige nicht<br />
Einzustehen braucht und die in unserer<br />
Zivilisation hinzunehmen sind.“( BGH, Urt.<br />
v. 4. März 2004, WF 2004, 63; Kommjur<br />
5/2004, 197. Siehe auch:<br />
http://www.baeumeundrecht.de)<br />
Die Wahrscheinlichkeit, durch den<br />
Abbruch gesunder Baumäste einen<br />
Schaden zu erleiden, ist wesentlich<br />
geringer als die Gefahr, durch andere<br />
erlaubte Risiken zu Schaden zu kommen;<br />
beispielsweise den Kfz - Verkehr, durch<br />
4<br />
den ca. 5000 Menschen pro Jahr sterben,<br />
ohne daß das Autos abgeschafft wird oder<br />
ein Tempolimit eingeführt werden würde.<br />
.<br />
Genauso wenig wie ich Schäuble sein<br />
subjektives Risikoempfinden abkaufe und<br />
eher an vorgeschobene Argumente glaube,<br />
um eine letztendlich undemokratische,<br />
USA-hörige und Konzern-Treue Politik<br />
durchzuboxen, glaube ich den Herrn aus<br />
dem Grünflächenämtern ihre Sorge um das<br />
Wohl der Bevölkerung auch nicht. Es stellt<br />
sich daher die Frage, was diese überzogene<br />
Sicherheitspolitik und die<br />
Instrumentalisierung der Angst, ob im<br />
Innenministerium oder im<br />
Grünflächenamt, soll? Da höre ich doch<br />
gerade im Radio (20.März.08) von einem<br />
weiteren Sicherheitsapostel: sein Name<br />
George W. Bush. Seine Worte: „Der<br />
Einmarsch habe Amerika mehr<br />
Sicherheit gebracht.“<br />
Wenn ich an dieser Stelle mal vermuten<br />
darf, dann würde ich sagen, es geht mal<br />
wieder um`s Geld. Die „Sicherheit“ für die<br />
US-Amerikanische Gesellschaft, die Bush<br />
vorgibt, war nur ein vorgeschobener<br />
Grund. Wo waren die Massen-<br />
Vernichtungswaffen Saddam Husseins?<br />
Ging es nicht eher darum der Öl-Industrie<br />
zu erlauben, im Irak eine Billig-Tankstelle<br />
zu eröffnen? Und die seit dem Anschlag<br />
von 11.9 mit Hilfe von Steuer-Millarden<br />
geförderten Sicherheits-Industrie<br />
(Überwachungskamaras, Erkennungs-<br />
Software, Biometrischen Daten, Privat-<br />
Knäste, Privat-Militärs und und und) ist in<br />
den USA zu einer der größten und<br />
umsatzstärksten Branchen geworden. Und<br />
die „Verkehrssicherheitspflicht“ ? Ist die<br />
nicht auch wie ein goldenes Kalb für die<br />
privaten Firmen, die auf Kosten des<br />
Steuerzahlers sägen und sägen dürfen?<br />
Ottmar Lattorf