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Datenaustausch in Geoinformationssystemen - GIS-Management

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<strong>GIS</strong><br />

<strong>Datenaustausch</strong><br />

Prof. Dr.-Ing. Franz-Josef Behr<br />

FACHHOCHSCHULE<br />

HOCHSCHULE FÜR<br />

STUTTGART<br />

TECHNIK<br />

Vermessung und Geo<strong>in</strong>formatik<br />

gelöscht, bevor die neuen, aktuellen Daten e<strong>in</strong>gebracht werden. Alle<strong>in</strong> die DV-mäßige Abwicklung<br />

kann je nach System bei diesem Verfahren mehrere Tage <strong>in</strong> Anspruch nehmen, wenn beispielsweise<br />

e<strong>in</strong> gesamtes Stadtgebiet ausgetauscht werden muss. Daneben treten üblicherweise<br />

Konsistenzprobleme an den Rändern des Austauschgebietes auf, so dass mit aufwendiger<br />

<strong>in</strong>teraktiver Nachbearbeitung gerechnet werden muss.<br />

3. Objektweise Fortführung: E<strong>in</strong>e automatisierte, objektbezogene Fortführung ist grundsätzlich beim<br />

Aufbau e<strong>in</strong>es <strong>GIS</strong> zu fordern. Wie bereits zuvor erwähnt s<strong>in</strong>d allerd<strong>in</strong>gs viele Schnittstellenformate im<br />

E<strong>in</strong>satz, die e<strong>in</strong>e derartige Funktion nicht oder nur unter gr0ßen Schwierigkeiten zulassen auch die<br />

Struktur der <strong>GIS</strong>-Fachanwendungen selbst kann dies unmöglich machen. Es sei darauf h<strong>in</strong>gewiesen,<br />

dass die Bereitstellung solcher Veränderungs<strong>in</strong>formation auch große Ansprüche an die<br />

Ablauforganisation e<strong>in</strong>es Datenlieferanten stellt.<br />

E<strong>in</strong>e objektweise Fortführung ist beispielsweise im ALK-Ansatz im Verfahren „Bezieher<br />

Sekundärnachweis“ über die EDBS-Operationen zur Löschung und E<strong>in</strong>fügung realisiert. Stellt das<br />

e<strong>in</strong>gesetzte System zur Führung des Sekundärnachweises ke<strong>in</strong>e direkten ALK-Strukturen zur<br />

Verfügung, ist besonderes Augenmerk auf die Strukturierung der Schnittstelle zu legen, um<br />

beispielsweise bei e<strong>in</strong>em Löschauftrag die zugehörigen Objekte und entsprechenden Objektteile im<br />

Sekundärkataster f<strong>in</strong>den und löschen zu können.<br />

Gegebenenfalls s<strong>in</strong>d entsprechende Vorgaben <strong>in</strong> H<strong>in</strong>blick auf die spätere Systemauswahl zu<br />

formulieren.<br />

Beim Austausch der Kartengrundlage ergeben sich <strong>in</strong> der Regel Unterschiede und Klaffungen gegenüber<br />

dem bisher vorhandenen Datenbestand. Dies bedeutet, dass zumeist die darauf bezogenen<br />

Informationen (z. B. auf die Gebäude e<strong>in</strong>gemessene Leitungen und Hausanschlüsse) manuell<br />

nachgeführt werden müssen. E<strong>in</strong>e vollständige, automatisierte Nachführung bei größeren Abweichungen<br />

ist noch nicht operationell möglich.<br />

Konverterauswahl<br />

Häufig s<strong>in</strong>d Konvertierungsprogramme nicht direkter Bestandteil e<strong>in</strong>es GI-Systems, sondern gesondert<br />

zu beschaffen. Die Wahl e<strong>in</strong>es oder mehrerer Konvertierungsprogramme und die Festlegung der zu<br />

verwendenden Austauschformate ist <strong>in</strong> Abhängigkeit von folgenden Faktoren zu treffen:<br />

1. Datenformate der verfügbaren und benötigten digitalen Datenquellen unter dem Gesichtspunkt<br />

aktueller Standards und Normen,<br />

2. Anzahl der zu unterstützenden Formate (uni- oder bidirektional),<br />

3. Leistungsfähigkeit der Schnittstellenformate (objektweiser oder nur gebietsweiser Austausch),<br />

4. Leistungsumfang und Performance der Konvertierungssoftware,<br />

5. Umfang der notwendigen Nacharbeiten,<br />

6. Preis.<br />

E<strong>in</strong>heitliche Schnittstellenformate<br />

Zur Entschärfung der zuvor geschilderten Probleme des <strong>Datenaustausch</strong>es gibt es verschiedene Ansätze<br />

zur Def<strong>in</strong>ition e<strong>in</strong>es systemunabhängigen Schnittstellenformats. Im <strong>GIS</strong>-Bereich konnten sich jedoch<br />

noch ke<strong>in</strong>e allgeme<strong>in</strong> gültigen Schnittstellenstandards durchsetzen. E<strong>in</strong>e Ausnahme stellen CADorientierte<br />

Austauschformate, wie z. B. DXF dar. E<strong>in</strong>e Schnittstelle für dieses Datenformat gehört bereits<br />

bei vielen Systemanbietern zum Standartlieferumfang. In der Regel wird e<strong>in</strong> <strong>Datenaustausch</strong> auf dieser<br />

Basis alle<strong>in</strong> nicht sicherstellen, dass alle Informationen e<strong>in</strong>es <strong>GIS</strong> strukturiert und vollständig auf diese<br />

Schnittstelle abzubilden s<strong>in</strong>d. Viele Systeme unterstützen nur Teilmengen und unterschiedliche

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