Laudatio des Herrn Prof. Popp - Zentrum für Ingenieurwissenschaften
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Eee<br />
Sehr geehrte Frau Monami,<br />
sehr geehrte Mitglieder <strong>des</strong> VDI,<br />
Halle(Saale)<br />
<strong>Laudatio</strong> <strong>für</strong> Frau Andrea Monami<br />
zur Verleihung <strong>des</strong> Förderpreises <strong>des</strong> VDI<br />
(Bezirksverein Halle)<br />
<strong>für</strong> die beste Diplomarbeit im Jahr 2006<br />
Martin- Luther-Universität Halle-Wittenberg, D-06099<br />
<strong>Zentrum</strong> <strong>für</strong> <strong>Ingenieurwissenschaften</strong><br />
<strong>Prof</strong>essur <strong>für</strong> Elektrotechnik und<br />
Kommunikationstechnik<br />
<strong>Prof</strong>. Dr.-Ing. Wolfgang <strong>Popp</strong><br />
Kuratorium <strong>des</strong> VDI<br />
(Bezirksverein Halle) zur Verleihung<br />
<strong>des</strong> Förderpreises <strong>des</strong> VDI<br />
im südlichen Sachsen-Anhalt<br />
Halle, 21.04.2007<br />
das Kuratorium <strong>des</strong> VDI (Bezirksverein Halle) zur Verleihung <strong>des</strong> Förderpreises <strong>des</strong> VDI im<br />
südlichen Sachsen-Anhalt hat beschlossen, Sie, Frau Monami, mit diesem Preis <strong>für</strong> Ihre Diplomarbeit<br />
–als beste Arbeit im Jahre 2006- auszuzeichnen.<br />
Lassen Sie mich bitte zunächst – zur Information aller Anwesenden – noch einige Worte zu Ihrer<br />
Arbeit sagen:<br />
Ihre Arbeit hat das Thema:<br />
MARTIN-LUTHER-UNIVERSITÄT<br />
HALLE-WITTENBERG<br />
Einfluss von Materialzusammensetzung und Herstellungsbedingungen auf das Eigenschaftsprofil<br />
lasergesinterter Polyamid12-Werkstoffe<br />
Sie hatten Ihre Arbeit an der <strong>Prof</strong>essur Werkstoffdiagnostik/ Werkstoffprüfung der Universität<br />
Halle in Zusammenarbeit mit VG Kunststofftechnik GmbH in Chemnitz erstellt. Ihre Betreuer an<br />
der Universität Halle waren <strong>Prof</strong>. Dr.rer.nat.habil. W. Grellmann und Herr Dr.-Ing. Ralph Lach,<br />
und in der VG Kunststofftechnik GmbH die Herren Dr.Volker Grießbach und Dipl.- Ing. Sören<br />
Grießbach.<br />
Ihre Arbeit erfüllt eindeutig die Anforderungen <strong>des</strong> VDI <strong>für</strong> eine Preisauszeichnung. Es steht<br />
wirkliche Ingenieur-Technik im <strong>Zentrum</strong> der Arbeit. Hierbei kommen sowohl theoretische als<br />
auch praxisrelevante Fragen und Verfahren zum Zuge.<br />
Die Arbeit hat von ihrem ganzen Entstehungs-Umfeld her einen großen technischen Bezug mit<br />
beträchtlichem ingenieurwissenschaftlichen Tiefgang. Es gelang Ihnen mit großer Umsicht, mit<br />
Blick sowohl <strong>für</strong> das Wesentliche als auch das Detail, komplexe Zusammenhänge<br />
Hausanschrift: Postanschrift: Tel 03461/46/2826 e-mail<br />
Geusaer Strasse D-06099 Halle (Saale) Fax 03461/46/2869 wolfgang.popp@iw.uni-halle.de<br />
D-06217 Merseburg
zu entflechten und die technischen Zusammenhänge systematisch und klar darzustellen. Große<br />
Verständlichkeit, das ist ein herausragen<strong>des</strong> Lob <strong>für</strong> Ihre Arbeit im Vergleich zu denen Ihrer<br />
Mitbewerber. Bei Ihrer Arbeit fühlt man sich an das klassische Zitat von CATO erinnert:<br />
Rem tene, verba sequentur- Beherrsche die Sache und die Worte werden Dir folgen.<br />
Ihre Arbeit ist sehr gut gegliedert. In Ihrer Arbeit verbindet sich ein großer theoretischer Teil, in<br />
dem Sie den aktuellen Wissensstand mit großer Präzision darstellen, mit einem bemerkenswerten<br />
experimentellen Teil, in dem Sie moderne werkstofftechnische Untersuchungsmethoden zum<br />
Einsatz bringen. Sie zeigen, dass Sie sowohl glänzende theoretische als auch praktische modernste<br />
Kenntnisse und Fähigkeiten erworben haben, die Sie auch miteinander verzahnen können.<br />
In Ihrer Arbeit haben Sie eine Reihe von Aspekten aufgedeckt, die die Ausgangsbasis <strong>für</strong><br />
weitere Forschungsvorhaben sein dürften.<br />
Ihre Arbeit, Frau Monami, lässt Ihr großes Engagement, Ihre große Selbständigkeit und Ihre beträchtlichen<br />
Fachkenntnisse erkennen, die auch den kritischen Leser sehr beeindrucken.<br />
Es ist erfreulich zu hören, dass Sie weiterhin auf Ihrem Gebiet als Wissenschaftlerin an der Martin-Luther-Universität<br />
Halle-Wittenberg an der <strong>Prof</strong>essur Werkstoffdiagnostik/Werkstoffprüfung<br />
bei <strong>Prof</strong>. Dr. Grellmann und <strong>Herrn</strong> Dr.-Ing. Lach wirken werden.<br />
Wir alle wünschen Ihnen weiterhin großen Erfolg und große Freude <strong>für</strong> Ihre Arbeit sowie<br />
freundliche Kollegen in Ihrem Umfeld.<br />
Weiterhin seien Ihnen also viel Fleiß und Gründlichkeit, d.h.: die Kardinaltugenden eines Ingenieurs<br />
gewünscht.<br />
Darüber hinaus wünsche ich Ihnen aber, dass sie doch auch die Zeit finden, um ein wenig an<br />
dem reichen Kulturgut Mitteldeutschlands zu partizipieren, was ja überhaupt nicht ausschließt,<br />
einen weiteren großartigen Preis zu erwerben. Im Gegenteil!<br />
Denn die besten ingenieurtechnischen Ideen entstehen doch nicht dadurch, dass man -– wie in<br />
einem Dominospiel – einfach passende Steine immer aus dem selben Kasten miteinander verbindet,<br />
sondern, dass man im Gegenteil einen Stein, eine Idee also, aus einem ganz anderen Gebiet,<br />
um das man sich ebenfalls bemüht hat, in das aktuelle Arbeitsgebiet überträgt.<br />
Ich möchte das kurz mit einem Beispiel veranschaulichen, das Ihnen und Ihrer Arbeit nahe sein<br />
dürfte: Ich denke an Johannes Gutenberg, den Erfinder <strong>des</strong> Buchdrucks. Er stand vor dem Problem,<br />
seine beweglichen Lettern mit möglichst homogenem Druck auf eine Papieroberfläche zu<br />
drücken. Da er aus einem Gebiet stammte, in dem der Weinanbau eine große Rolle spielte, kannte<br />
er sich als aufmerksamer Mensch sehr gut in den dort eingesetzten Techniken aus. So kam er<br />
auf die Idee, <strong>für</strong> seine Buchdruckerpresse einfach eine Weintraubenpresse zu verwenden, die er<br />
nur geringfügig anpassen musste. Also: Ohne den Weinanbau hätte es keinen Buchdruck gegeben.<br />
Mit dem Buchdruck gelang und gelingt es nun verschiedenen (nicht allen) Autoren, eine<br />
vorgegebene Papieroberfläche zu veredeln. Veredelung von Oberflächen, genau das ist doch<br />
auch ein Ziel von Sinterprozessen; Sinterprozesse stehen ja im Mittelpunkt Ihrer Arbeit.<br />
Wie ich heute morgen von Ihnen hörte, verdanken Sie Ihren interessanten französischen Namen<br />
Monami Ihren Vorfahren und Familienangehörigen aus dem Elsass, Ihrer Heimat. Johannes Gutenberg<br />
hielt sich 10 Jahre lang, gerade während seiner erfinderischen Zeit, in Straßburg auf.<br />
Vielleicht hatte er also gerade dort, im Weinanbaugebiet <strong>des</strong> Elsasses, die Inspiration <strong>für</strong> seine<br />
revolutionierende Idee erhalten.<br />
Hausanschrift: Postanschrift: Tel 03461/46/2826 e-mail<br />
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Ich hoffe, dass Sie mein Beispiel von der Nützlichkeit <strong>des</strong> Gedankentransfers doch vollkommen<br />
überzeugt hat.<br />
Ich gratuliere Ihnen und Ihren Betreuern noch einmal und wünsche Ihnen weiterhin alles Gute!<br />
<strong>Prof</strong>. Dr.-Ing. Wolfgang <strong>Popp</strong>,<br />
bei der Jahresmitgliederversammlung <strong>des</strong> VDI am 21.4.2007 in Halle<br />
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