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28 In Concert<br />

www.countrystyle.ch<br />

59 2015<br />

Mehr als appetitlich …<br />

… war das diesjährige Angebot beim 31. Internationalen Country Music Festival im Albisgütli.<br />

Die Programmvielfalt war gross und die Qualität überaus erfreulich. Kunst und Gastronomie<br />

boten Bemerkenswertes zu einem weiterhin fairen Preis-Leistungs-Verhältnis.<br />

Bei Redaktionsschluss waren<br />

noch nicht alle Konzerte<br />

gespielt, aber am guten Gesamteindruck<br />

wird sich kaum<br />

mehr etwas ändern, dabei<br />

waren die abschliessenden<br />

Highlights Johnny Reid, die<br />

Krüger Brothers und Bobby<br />

Flores noch gar nicht auf der<br />

Bühne.<br />

Kevin Geil und Roger Leuenberger<br />

kerschlecken – eher ein Halsbonbonlutschen.<br />

Erst beim zweiten<br />

Auftritt war die Stimme wieder<br />

besser im Schuss, und er klang<br />

nicht mehr wie San Antonios<br />

Rod Stewart. Gar nichts anhaben<br />

konnten die tiefen Temperaturen<br />

den einheimischen Roger & The<br />

Wild Horses, die gross aufgaloppierten<br />

vor den schweren<br />

Jungs aus Texas.<br />

Michael Ballew<br />

Der Festivalauftakt mitten im<br />

Winter war für Two-Tons-Of-Steel-<br />

Frontmann Kevin Geil kein Zucmenten<br />

Talent. Solche Aktionen<br />

dürfen ausdrücklich „gecovert“<br />

werden in Zukunft. Für volles<br />

Haus bei seiner Zürcher Premiere<br />

sorgte Honkytonker<br />

Ray Scott, unterstützt von<br />

den polnischen Musikern<br />

um Michael Lonstar. Schön,<br />

dass er langsam auch daheim<br />

die verdiente Beachtung findet.<br />

Michael Ballew und seine Damn<br />

Good Texas Band zeigten, warum<br />

texanische Country-Musik von<br />

Liebhabern wie alte Spirituosen<br />

Pauline Reese<br />

aus Eichenfässern geliebt wird.<br />

Als dann noch Pauline Reese, die<br />

umwerfend charmante Gattin<br />

eines echten Rodeo-Reiters,<br />

singend die Sonne Texas’<br />

ins winterliche Albisgütli<br />

zauberte, war man sich<br />

unter den Zuschauern<br />

rasch einig: God bless<br />

Texas.<br />

Nach langer Zeit fand auch<br />

Doris Ackermann wieder zurück<br />

an eine ihrer alten Wirkungsstätten.<br />

Immer noch eine<br />

der grossen hiesigen Country-<br />

Stimmen, zeigte sie sich bestens<br />

aufgelegt. Und als dann noch<br />

Sanna für ein Lied zu ihr auf<br />

die Bühne kletterte, fehlte<br />

eigentlich nur noch Britta T.,<br />

und man hätte ein schönes<br />

nostalgisches Revival feiern<br />

können.<br />

Moot Davis’ Leadgitarrist Bill<br />

Corvino bestätigte dann die<br />

Vermutung, dass beim diesjährigen<br />

Festival ganz exzellente<br />

Leadgitarristen am Werk<br />

waren. Was er an diesem Abend<br />

aus seiner Telecaster herausholte,<br />

war grosses Kino. Dazu noch<br />

der coole – vielleicht etwas zu<br />

unterkühlt auftretende – Star<br />

aus New Jersey – neugierige<br />

Geniesser kamen auf ihre Kosten,<br />

obwohl die Rhythmussektion<br />

gegen Ende<br />

konditionell etwas<br />

abbaute.<br />

Definitiv eine<br />

m i n d e s t e n s<br />

zweischneidige<br />

Angelegenheit<br />

war der Auftritt<br />

von The Farm. Weil<br />

die Sängerin Krista<br />

Marie auf dem Flug<br />

nach Zürich stecken<br />

geblieben war und eine mutige<br />

Freundin der Band kurzerhand<br />

einspringen musste, war der erste<br />

Gig nichts weniger als ein kleines<br />

Desaster, aber wenigstens fiel er<br />

nicht ganz ins Wasser. Der zweite<br />

am Samstagabend war dafür ein<br />

mittlerer Orkan. Krista Marie war<br />

offensichtlich ausgeruht, heiss<br />

und voller Tatendrang. Zu ihrer<br />

Rechten und Linken wirkten auch<br />

Nick Hoffmann und Damien Hor-<br />

Doris Ackermann (links)<br />

im Duett mit Sanna<br />

Eine schöne amerikanische<br />

Tradition brachten unifour mit<br />

ins Albisgütli. Mit einem Scheck<br />

an die Stiftung Theodora bewiesen<br />

sie Herz und mit den Instrune<br />

weit lockerer als am Vorabend.<br />

Die drei gaben einen Ausblick,<br />

wohin sich die junge Country-<br />

Musik zu entwickeln scheint: Sie<br />

wird von Jahr zu Jahr härter und<br />

schneller. Wenn das so weitergeht,<br />

wird sie den astreinen Rock<br />

bald ganz überholt und im Staub<br />

hinter sich gelassen haben.<br />

Restless Heart klingen auf Platte<br />

hervorragend, und sie schienen<br />

keinen Grund zu kennen, warum<br />

das live anders sein sollte. Es war<br />

alles da, was diese Superband<br />

immer schon auszeichnete: Larry<br />

Stewarts prägnante Stimme, Greg<br />

Jennings’ Leadgitarre, die er so

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