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Kolumne www.countrystyle.ch<br />
59<br />
2015<br />
9tes Ranchfest 1. Mai 2015<br />
Too Country...?<br />
Texas Longhorn Ranch, Buus<br />
Country Musik mit<br />
Andy Martin & Friends, Heinz Flueckiger<br />
Linedance, Tiere, Grilliertes, Kuchen, Cowboy Coffee, Hofladen,<br />
Verkaufsstände, Ponyreiten<br />
Wir erwarten Sie gerne am 1. Mai 2015 ab 11 Uhr<br />
bei uns auf der Texas Longhorn Ranch in Buus/BL.<br />
Daniela und Urs Weiss-Jost, Eigenried 36, 4463 Buus/BL<br />
info@texaslonghorn.ch, www.texaslonghorn.ch<br />
061 841 15 42<br />
Ein gut platziertes Inserat im Country Style hinterlässt immer Spuren...<br />
Zweitwohnungsinitiativen<br />
Lange bevor „kalte Betten“<br />
hierzulande ein Thema<br />
wurden und das Bergvolk<br />
beinahe senkrecht die Wände<br />
hochtrieb, befasste sich Nashville<br />
ebenfalls mit der Problematik.<br />
Wobei anzumerken wäre, dass<br />
dort eher „heisse Betten“ die Gemüter<br />
zuweilen etwas erregten.<br />
Definitiv ein heisses Bett versprach<br />
Margie der vorbildlichen,<br />
gottesfürchtigen „Stütze der Gesellschaft“,<br />
wenn sie sich jeweils<br />
im Lincoln Park Inn einquartierte.<br />
Brillant, wie hier die Versuchung<br />
mit einer leichtfüssigen Melodie<br />
untermalt wird: „Ich habe fast<br />
keine Zigaretten mehr … und<br />
Margie’s at the Lincoln Park Inn …“,<br />
überlegte da einer mehr hin- als<br />
hergerissen, scheint mir. Tom T.<br />
Hall schrieb den Text, und Bobby<br />
Bare machte 1969 einen Top-Ten-<br />
Hit draus.<br />
So richtig die Schnauze voll von<br />
Nashville hatten Waylon und Willie<br />
1977. Bloss weg von dort und<br />
zurück zu den zwei Dingen, die<br />
das Leben erst lebenswert machen:<br />
Gitarren und heisse Frauen.<br />
Zurück zum einfachen Leben –<br />
weg mit den Klunkern und Heels,<br />
dafür Boots und (enge) ausgewaschene<br />
Jeans. Willie brauchte<br />
auch keine zwei Einladungen<br />
– Luckenbach, Texas war das Ziel<br />
unserer Helden. Der Rest ist längst<br />
Outlaw-Romantik.<br />
Neue Horizonte suchte auch Lee<br />
Ann Womack, als sie sich von<br />
Montgomery To Memphis aufmachte<br />
und dem Boyfriend dort<br />
den Rücken kehrte. Die neue<br />
Zweizimmerwohnung mit Blick<br />
auf die Brücke über den Mississippi<br />
rüber nach Arkansas und<br />
ein Job als Kellnerin Downtown<br />
mit guten Trinkgeldern lenkten<br />
erst einmal ab von Montgomery<br />
und ihm. Aber irgendwie doch<br />
nicht so ganz, wenngleich sie einschränkend<br />
deutlich macht, dass<br />
eine Million Meilen Wegstrecke<br />
vor ihm liegen würden zurück zu<br />
ihr.<br />
Ist die neue Unterkunft eigentlich<br />
schon eine Zweitwohnung,<br />
wenn das richtige Heim erst das<br />
Verkaufsschild des Maklers im<br />
Vorgarten stehen hat? Sammy<br />
Kershaw will es noch nicht so richtig<br />
in den Kopf, als er im Vorgarten<br />
beim Yard Sale die Habseligkeiten<br />
der Familie mit Preisschildern ausgestellt<br />
sieht, und er der ganzen<br />
Nachbarschaft beim Rumstöbern<br />
zuschauen muss. Nichts bringt<br />
Preise schneller runter als eine<br />
zerbrochene Ehe, überlegt er dabei<br />
– oder eine zünftige Frankenaufwertung.<br />
Am (aller)schönsten ist es für Söhne<br />
immer noch daheim bei Muttern.<br />
Auch wenn sie längst ausgezogen<br />
sind; oft genug bleibt die<br />
Zeit im Kinderzimmer stehen, und<br />
nur die Welt draussen dreht sich<br />
unablässig weiter. Wer es nicht<br />
glaubt, dem empfehle ich Joe<br />
Diffie: Sein Home ist eine wunderbare<br />
Ode an die Heimkehr, wenn<br />
man in der Welt draussen mal so<br />
richtig im Regen gestanden hat.<br />
Kommt gut heim, Folks.<br />
Thomas Kobler ist Kolumnist,<br />
Blogger und<br />
freischaffender Texter,<br />
dem Himmel oder Hölle<br />
egal sind, solange dort<br />
eine Jukebox mit Country-Songs<br />
steht.