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Geduld bringt Rosen und was auch noch - Ref. Kirchgemeinde ...

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1<br />

<strong>Geduld</strong> <strong>bringt</strong> <strong>Rosen</strong> <strong>und</strong> <strong>was</strong> <strong>auch</strong> <strong>noch</strong>?<br />

Gedanken zu letzten Worten von Jesus<br />

vor seiner Himmelfahrt.<br />

Predigt gehalten in der reformierten Kirche in Pfäffikon am Sonntag<br />

zwischen Auffahrt <strong>und</strong> Pfingsten, 5. Juni 2011, von<br />

Pfarrer Peter Schulthess<br />

Heute feiern wir den Sonntag zwischen Auffahrt <strong>und</strong> Pfingsten.<br />

Kein besonderer Sonntag, im Gegenteil ein „leerer“ Sonntag ohne grosses<br />

Spektakel, ohne grosse Emotionen wie an Auffahrt oder am Pfingsten.<br />

Schön, dass sie trotzdem an diesem so unbedeutenden Sonntag<br />

gekommen. Aber vielleicht haben gerade solch anscheinend<br />

„unbedeutende“, ruhige Zeiten ihre ganz besondere Bedeutung in einer Zeit<br />

voll von Spektakel, Lärm <strong>und</strong> Emotionen.<br />

Hören wir auf letzte Worte von Jesus:<br />

Apostelgeschichte 1,4<br />

Als Jesus wieder einmal bei ihnen war <strong>und</strong> mit ihnen ass, schärfte er ihnen<br />

ein:<br />

„Bleibt in Jerusalem <strong>und</strong> wartet auf den Geist!“<br />

aus „Die Gute Nachricht“- Bibel<br />

Bleibt <strong>und</strong> Wartet!<br />

Über dieses „bleibt <strong>und</strong> wartet“; musste ich in letzter Zeit immer wieder<br />

nachdenken:<br />

Eilt nicht einfach drauflos.<br />

Schiesst nicht mit dem Kopf durch die Wand!<br />

Stürmt nicht einfach los.<br />

Was mich verblüfft: Jesus lässt sehr viel offen!<br />

Er sagt nicht genau, wann der Geist kommt <strong>und</strong> wie er kommt <strong>und</strong> <strong>was</strong><br />

dann geschehen wird, sondern einfach dies „bleibt <strong>und</strong> wartet!“ Bald kommt<br />

er.


2<br />

Die Zürcher Übersetzung schreibt ergänzt zwar „in wenigen Tagen“ kommt<br />

er. Von dieser doch recht präzisen Angabe, weiss die Gute Nachricht<br />

Übersetzung jedoch nichts. Offensichtlich gibt es in den verschiedenen<br />

Handschriften verschiedene Übersetzungsmöglichkeiten.<br />

Gott lässt warten – Fragen.<br />

Bleibt <strong>und</strong> wartet!<br />

Gott lässt warten, lässt auf sich warten. Warum wohl?<br />

Was meinen Sie?<br />

Warum lässt er warten?<br />

Warum ist er so ungenau in der Ankündigung?<br />

Wir haben es doch gerne präzis: dann <strong>und</strong> dann kommt dies! Möglichst<br />

genau möchten wir wissen, damit wir planen können.<br />

Doch Jesus lässt es offen.<br />

Muss im Himmel et<strong>was</strong> vorbereitet werden, bis es geschehen kann?<br />

Wartet Gott eine ganz bestimmte St<strong>und</strong>e <strong>und</strong> Konstellation ab?<br />

Warum haben sich Jesus <strong>und</strong> der Heilige Geist nicht einfach die Türklinke<br />

in die Hand gegeben?<br />

Wenn bei einem Fussballspiel die Auswechslung kommt, dann geschieht<br />

dies doch sofort!<br />

Der eine Spieler geht, der andere kommt!<br />

Man reicht sich sogar <strong>noch</strong> die Hände, klopft sich auf die Schulter <strong>und</strong><br />

macht sich Mut!<br />

Ich weiss natürlich nicht, warum Gott warten lässt, aber es ist auffallend,<br />

wie oft in der Bibel gewartet werden muss!<br />

Alles ein Werden, ein Prozess<br />

Es scheint, wie wenn alles ein Werden ist, ein Prozess, alles seine Zeit<br />

br<strong>auch</strong>t! Seine Zeit hat <strong>und</strong> <strong>auch</strong> seine Zeit bekommt.<br />

Wo immer es um Entwicklung geht, darum , dass et<strong>was</strong> Bisheriges zu Ende<br />

gegangen ist <strong>und</strong> Neues wird, da br<strong>auch</strong>t alles seine Zeit!


3<br />

Oder: Hat alles seine Zeit! Und bekommt alles seine Zeit!<br />

Gott hat offensichtlich Zeit <strong>und</strong> lässt sich Zeit <strong>und</strong> lässt <strong>auch</strong> uns Zeit!<br />

Schöpfungsbericht<br />

Schauen wir uns den Schöpfungsbericht an!<br />

Da können wir dieses Werden gut beobachten.<br />

Gott bläst nicht einfach eine neue Welt aus seiner Hand, wie wir eine<br />

Seifenblase aufblassen, sondern es wird, es entwickelt sich über einen<br />

bestimmten Zeitraum. Es wird abgeschlossen. Ein Tag. Dann kommt die<br />

Nacht <strong>und</strong> nach diesem Unterbruch beginnt der neue Tag, fängt die weitere<br />

Entwicklung an, wird das Neue, der nächste Schöpfungstag.<br />

Und das alles in grosser Ruhe, ohne Hektik, ohne Nervosität, ohne Stress!<br />

Alles in schöner Ordnung.<br />

Es wird et<strong>was</strong> abgeschlossen <strong>und</strong> dann beginnt das neue Werden!<br />

Gott zaubert nicht einfach eine Welt aus dem Hut, wie ein Zauberer einen<br />

Hasen, sondern es ist ein Werden, wie bei einem Künstler das Bild wird,<br />

Pinselstrich um Pinselstrich aus dem Herzen den Weg auf das Blatt findet<br />

<strong>und</strong> das Bild allmählich Konturen bekommt oder wie bei einem Musiker wo<br />

nach <strong>und</strong> nach die Klänge aus dem tiefsten Innern werden <strong>und</strong> in Noten auf<br />

dem Blatt Gestalt annehmen.<br />

Natur<br />

Auch in der Natur können wir das beobachten, dass alles seine Zeit br<strong>auch</strong>t<br />

<strong>und</strong> alles seine Zeit hat <strong>und</strong> <strong>auch</strong> seine Zeit bekommt.<br />

Man sagt ja: „<strong>Geduld</strong> <strong>bringt</strong> <strong>Rosen</strong>“. Ich könnte es <strong>auch</strong> so sagen: „<strong>Geduld</strong><br />

<strong>bringt</strong> Dahlien“.<br />

Vor einigen Wochen setzte ich 9 verschiedene Dahlien. Jeden Tag ging ich<br />

nachschauen. Lange Tage sah ich nichts. Doch plötzlich der erste<br />

Sprössling. Einer nach dem andern kam heraus. Keiner gleichzeitig. Doch<br />

bei zweien wollte es nicht werden. Wieder verstrichen Tage <strong>und</strong> ich dachte<br />

schon, die kommen nicht mehr. Doch dann kam <strong>auch</strong> der achte <strong>und</strong> neunte<br />

Sprössling.


4<br />

Es br<strong>auch</strong>te eine lange Vorbereitungszeit im Dunkeln der Erde.<br />

Himmlische Produktionsprozess <strong>und</strong> unserer Prozess!<br />

Aufgefallen ist mir: Keine Dahlie kam gleichzeitig.<br />

Der himmlische „Produktionsprozess“ ist also ein ganz anderer als bei uns<br />

Menschen, wo in der industriellen Produktion jedes Auto, das produziert<br />

wird, in einer genau festgelegten werden muss! Und jedes Fahrzeug<br />

derselben Marke in derselben Zeit.<br />

Was für ein Unterschied zu den Dahlien. Jeder Stock hatte seine Zeit <strong>und</strong><br />

bekam seine Zeit!<br />

Das ist doch <strong>auch</strong> bei uns Menschen so. Trotz all den hervorragenden<br />

methodischen <strong>und</strong> didaktischen Bemühungen meiner Lehrer <strong>und</strong><br />

Lehrerinnen, mein Sprachknopf löste sich erst mit 19 Jahren in England.<br />

Alles br<strong>auch</strong>t seine Zeit nur bekommen wir nicht immer die nötige Zeit.<br />

Leben Jesu<br />

Zeit ist Geld – sagen wir!<br />

Dieses Prinzip scheint im Himmel nicht zu gelten.<br />

Schauen wir das Leben Jesu an! 30 Jahre Vorbereitungszeit – 3 Jahre<br />

unvergessliche, einmalige Wirkungszeit!<br />

„Die Zeiten der Vorbereitung sind am Längsten, die Augenblicke der<br />

Erfüllung am Kürzesten,“ sagte jemand.<br />

Das war <strong>auch</strong> bei der gestrigen Hochzeit so. Vor gut einem Jahr fingen die<br />

Vorbereitungen an: an einem Tag erlebte das Paar die Erfüllung ihrer<br />

Wünsche.<br />

Warten, <strong>Geduld</strong> haben <strong>und</strong> bleiben ist eine grosse Probe<br />

Jesus schärfte es den Anwesenden ein:<br />

Wartet <strong>und</strong> bleibt!<br />

Es schien ihm ganz wichtig!<br />

Er wusste vermutlich, dass Warten <strong>und</strong> bleiben nicht unbedingt die Gabe<br />

von uns Menschen ist.


5<br />

Doch können wir in der Bibel beobachten, wo immer Menschen nicht<br />

gewartet haben, sondern mit dem Kopf durch die Wand gingen, aus<br />

Ungeduld zu handeln anfingen, kam es nicht gut heraus.<br />

Ich erinnere nur an Abraham + Sarah. Wie die Jünger das Versprechen<br />

bekamen, dass der Geist kommen wird, so bekamen sie von Gott das<br />

Versprechen, dass sie ein Kind bekommen werden.<br />

Doch Wochen vergingen, Monate <strong>und</strong> kein Kind war unterwegs. Da griff<br />

Sarah Gott vor. Sie organisierte ein Kind, in dem sie ihren Mann drängte,<br />

die Magd zu heiraten. Das Kind kam zwar jetzt aber damit <strong>auch</strong> die<br />

Probleme. Es gab Neid <strong>und</strong> Streit zwischen den beiden Frauen. Beides<br />

hätte nicht sein müssen.<br />

Ich erinnere an Moses. Er wollte sich aus eigenen Kräften gegen die<br />

Unterdrückung wehren, brachte einen Ägypter um <strong>und</strong> landete für viele<br />

Jahre in der Wüste<br />

Er schärfte es ihnen ein: Wartet <strong>und</strong> bleibet.<br />

Das Alte ist vergangen, sieh es Neues wird werden<br />

Vielleicht liess Gott die Jünger aus folgenden Gründen warten:<br />

Das Alte<br />

Mit der Himmelfahrt von Jesus ging eine sehr aufregende Zeit zu Ende<br />

Drei sehr intensive Jahre lagen hintern ihnen die voll von Emotionen waren<br />

<strong>und</strong> viel Kraft gekostet haben.<br />

Denn Emotionen kosten immer Kraft. Ob wir traurig sind, oder sehr<br />

glücklich. Emotion ist Energie <strong>und</strong> Energie kostet Kraft.<br />

Denken wir nur an all die Auftritte, die sie mit Jesus in der Öffentlichkeit<br />

erlebt haben. Überall liefen Leute zusammen. Es geschahen W<strong>und</strong>er<br />

Krankenheilungen aber es gab <strong>auch</strong> immer Streit, Anfeindungen.<br />

Dann erlebten sie die Leidenszeit mit, erlebten ihr Versagen, gingen durch<br />

die riesige Trauer. Und dann der Schock als er wieder erschien.<br />

Und dann die Erlebnisse mit ihm, als er während den 40 Tagen immer<br />

wieder erschien.<br />

Und jetzt ist plötzlich alles zu Ende.<br />

Er ist für immer gegangen!


6<br />

Für immer!<br />

Was für eine emotionsvolle Zeit!<br />

Das muss doch zuerst verarbeitet werden, bevor man für Neues offen<br />

werden kann!<br />

Interview mit Roger<br />

In einem Interview mit Roger Federer nach einem grandiosen Sieg gegen<br />

den 2. der Weltrangliste, wurde er gefragt, wie es möglich sein wird, in zwei<br />

Tagen bereits wieder zu spielen.<br />

Seine Antwort hat mich hellhörig gemacht. Er sagte in etwa, dass es<br />

schwierig, sich von den Emotionen <strong>und</strong> Anstrengungen von einem solch<br />

dramatischen Match so schnell zu lösen.<br />

Wartet <strong>und</strong> bleibet könnte als für die Fre<strong>und</strong>e von Jesus nach den<br />

aufwühlenden Zeiten heissen:<br />

Werdet ruhig, entspannt Euch, löst Euch vom Bisherigen, macht Euch<br />

bereit für das Neue!<br />

Als er gegen Himmel entschwand, so heisst es, „starrten sie ihm nach“. Das<br />

könnte bedeuten, dass sie <strong>noch</strong> ganz im Bisherigen gefangen waren,<br />

gefesselt von dem <strong>was</strong> war, beschäftigt mit dem <strong>was</strong> gewesen ist.<br />

Es br<strong>auch</strong>t Zeit, sich davon zu lösen.<br />

Bei Gott hat anscheinend alles seine Zeit <strong>und</strong> er lässt uns <strong>auch</strong> Zeit bis wir<br />

wieder für Neues bereit sind, weil alles seine Zeit br<strong>auch</strong>t!<br />

Das scheint mir <strong>auch</strong> für uns Heutigen wichtig zu sein.<br />

Immer wenn et<strong>was</strong> zu Ende gegangen ist, sollten wir uns die Zeit nehmen.<br />

Warten <strong>und</strong> bleiben.<br />

Immer wenn sehr aufregende, emotionsvolle Zeiten hinter uns liegen,<br />

sollten wir zur Ruhe kommen.<br />

<strong>Geduld</strong> haben vor allem mit uns selber, um uns im Wechsel der Gefühle,<br />

die mit einem Ende <strong>und</strong> Neuanfang einhergehen können aushalten zu<br />

können.<br />

Das darf so sein, dass wir nicht immer sicheren Boden unter den Füssen<br />

haben.<br />

Das darf so sein in allen Phasen des Lebens, wo et<strong>was</strong> endet <strong>und</strong> et<strong>was</strong><br />

Neues anfängt.


7<br />

Abkündigungen<br />

Wir werden heute 7 Menschen, die in den vergangenen drei Wochen<br />

gestorben sind, abkündigen!<br />

In allen betroffen Familien ist et<strong>was</strong> vergangen. Et<strong>was</strong>, das nie mehr sein<br />

wird, wie es gewesen ist.<br />

Das Alte ist vergangen!<br />

Wartet <strong>und</strong> bleibt!<br />

Es tut gut, wenn man nicht einfach gerade loseilt, losstürmt, sondern so gut<br />

es in unserer Zeit möglich ist, sich Zeit lässt <strong>und</strong> Zeit nimmt, um Abschied<br />

zu nehmen vom Bisherigen.<br />

Das Ende einer grosse Berufskarriere<br />

Der Mann hatte eine sehr wichtige Stelle, war gefragt bis zum letzten<br />

Arbeitstag. Täglich war der Terminkalender mit Terminen gefüllt.<br />

Dann war alles zu Ende. Der Pipser, das Handy blieb ruhig. Nicht mehr<br />

jeden Tag x-Mails, die es zu beantworten gab.<br />

Wie bei den Jüngern war et<strong>was</strong> zu Ende gegangen. Eine aufregende<br />

Berufszeit. Eine spannende. Aber <strong>auch</strong> eine Zeit, die viel Kraft gekostet hat.<br />

Er fiel in ein Loch. Und das darf so sein!<br />

Die Dahlien, die ich gepflanzt habe, musste ich ja <strong>auch</strong> in ein Loch legen<br />

<strong>und</strong> zudecken.<br />

Es wurde ganz dunkel in ihm.<br />

Er war verunsichert.<br />

Was bin ich jetzt <strong>noch</strong>? Was soll jetzt <strong>noch</strong>?<br />

Es ist gut, wenn man sich diese Zeit dann nimmt, um sich solchen Gefühlen<br />

<strong>und</strong> Fragen zu stellen <strong>und</strong> nicht sogleich wieder versucht alles mit allem<br />

Möglichen zu verplanen.<br />

Doch nach einiger Zeit fing sein Leben neu an zu spriessen <strong>und</strong> er wurde<br />

wieder lebendig!<br />

Das Ende des Zusammenseins in der Familie<br />

Wenn Kinder ausziehen von zu hause, wenn sie ausfliegen.<br />

Dann geht et<strong>was</strong> zu Ende!


8<br />

Es ist natürlich, wenn es da schwierig wird <strong>und</strong> wir Zeit br<strong>auch</strong>en, bis wir<br />

uns auf das Neue ausrichten können.<br />

„wartet <strong>und</strong> bleibet“!<br />

Lasst die Gefühle zu. Die Tränen zu, die es gibt, wenn die Kinderzeit<br />

endgültig zu Ende geht <strong>und</strong> et<strong>was</strong> Neues an einem neuen Ort werden soll.<br />

Lasst Euch Zeit!<br />

Das Alt werden. Der Übertritt ins Altersheim<br />

Auch das Älter werden ist ein solcher Abschnitt. Manche versuchen zwar<br />

diesen scheinbar zu verkürzen, in dem sie sich jünger kleiden als sie sind,<br />

Verjüngungskuren ausprobieren.<br />

Doch das behindert nur das Neue. Es ist gut, wenn man sich diesen<br />

Gefühlen im Übergang von einem stark leistungsorientierten Leben in ein<br />

Leben mit weniger Kraft stellt, dieser Unsicherheit <strong>und</strong> den damit<br />

verb<strong>und</strong>enen Fragen.<br />

Und erst recht der Übertritt ins Alterszentrum, wo so vieles beendet wird,<br />

<strong>was</strong> bisher zu einem gehört hat <strong>und</strong> <strong>noch</strong>mals et<strong>was</strong> ganz Neues anfängt.<br />

Wie viel Emotionen kostet doch dies.<br />

Offenheit<br />

Jesus sagt nicht, wann der Heilige Geist kommt! Nur dass er kommt.<br />

Vielleicht will er den Jünger einfach Zeit geben.<br />

Zeit für den Abschied,<br />

Zeit für die Neuausrichtung <strong>und</strong> wartet, bis sie sich vom Bisherigen gelöst<br />

haben <strong>und</strong> bereit für das Neue sind.<br />

Gott hat offensichtlich viel Zeit, obwohl <strong>auch</strong> bei ihm alles seine Zeit hat.<br />

Und er lässt uns die Zeit, die wir br<strong>auch</strong>en.<br />

Aber <strong>auch</strong> dies kann man aus den Worten von Jesus herauslesen:<br />

Vertraut – das Neue Kommt! Der Geist kommt!<br />

Deshalb haben mich in diesem Zusammenhang die Worte aus Psalm 37,5<br />

so angesprochen die ich am Anfang des Gottesdienstes zitiert habe:


9<br />

„Wälze die Last Deines Weges auf den Herrn <strong>und</strong> im Vertrauen ruhe, er<br />

wird handeln.“<br />

Ruhe <strong>und</strong> er wird handeln!<br />

Komm zur Ruhe <strong>und</strong> er wird handeln!<br />

Und der Mystiker Johannes vom Kreuz sagte einmal:<br />

„Man muss dem Inneren die entspannte Ruhe zugestehen, <strong>auch</strong> wenn man<br />

überzeugt ist, die Zeit im Nichtstun zu verlieren.“<br />

Gott gönnt uns solche Ruhe, weil er Zeit hat <strong>und</strong> weil er uns die Zeit gibt,<br />

die wir br<strong>auch</strong>en <strong>und</strong> weil alles seine Zeit hat <strong>und</strong> br<strong>auch</strong>t.<br />

Denn „<strong>Geduld</strong> <strong>bringt</strong> <strong>Rosen</strong>“!<br />

Amen<br />

Pfäffikon, 5. Juni 2011; Peter Schulthess

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