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Variationen zur geothermischen Nutzung der ... - Geothermie

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6.2 TECHNISCHE BESCHREIBUNG<br />

Für eine möglichst praxisnah ausgerichtete Beurteilung wurden zunächst tatsächlich existierende<br />

bergmännische Hohlräume gesucht und <strong>der</strong> aus strategischen Gründen des Unternehmens offen<br />

gehaltene Teilbereich einer Schachtanlage im östlichen Ruhgebiet ausgewählt. Hilfestellung leistete<br />

die zuständige Fachabteilung <strong>der</strong> RAG Deutsche Steinkohle AG. Die geplanten untertägigen Bohrungen<br />

wurden theoretisch auf das Niveau <strong>der</strong> 6. Sohle des Bergwerks mit einer Teufe von etwa -<br />

1.200 m verlegt. Aus praktischen Erwägungen wurden mit 6“ (Zoll) (152 mm) und 500 m <strong>der</strong> gängige<br />

maximale Durchmesser und die damit größte ausführbare Länge für die <strong>Geothermie</strong>bohrungen<br />

festgelegt, die das Unternehmen unter den vorgegeben Umständen mit eigenem Bohrgerät stoßen<br />

kann. Zum Vergleich sollten zusätzlich Bohrungen mittels eines marktgängigen Bohrgerätes für eine<br />

Bohrlochgröße von 9“ (229 mm) betrachtet werden. Mit diesem wären Bohrlochlängen von je 800 m<br />

möglich.<br />

Mit dem gleichen Enddurchmesser von 9“ sollte die Vergleichsbohrung von Übertage ausgestattet<br />

sein und ebenfalls die Endteufe von -2.000 m erreichen. Für diese Bohrung waren Kosten für die<br />

Erstellung eines Bohrplatzes und einer üblichen Baustelleneinrichtung aufzunehmen. Für das weitere<br />

Vorgehen wurde von <strong>der</strong> Fachabteilung das Setzen eines Standrohres und die weiteren Bohrungen<br />

in den unterschiedlichen Gebirgsschichten mit den notwendigen Verrohrungen entsprechen<strong>der</strong><br />

Längen geplant. Als letzter Schritt wurde das Einbringen einer vorgefertigten Wärmesonde<br />

eingesetzt. Die Kosten für diese Arbeitschritte im Zusammenhang mit dem Bohren sind im Unternehmen<br />

aufgrund umfangreicher Erfahrungen hinlänglich bekannt.<br />

In gleicher Weise wurden die Arbeitsschritte für die Bohrungen aus <strong>der</strong> untertägigen Strecke festgelegt<br />

und die diesbezüglichen Kosten notiert. In allen Fällen sind die Kosten für die individuell unmittelbar<br />

notwendige Infrastruktur, Miet- und Personalkosten enthalten. Peripher entstehende Aufwendungen,<br />

wie z.B. für die För<strong>der</strong>spiele im Schacht o<strong>der</strong> Aufrechterhaltung <strong>der</strong> Transportwege,<br />

sind für die Untertagebohrungen nicht enthalten, ebenso wenig wie diejenigen für das Anliefern des<br />

Bohrgerätes mittels Tiefla<strong>der</strong> o<strong>der</strong> für zusätzlich anfallende verkehrstechnische o<strong>der</strong> sonstige Maßnahmen<br />

bei <strong>der</strong> Übertagebohrung.<br />

Sämtliche für die Wärmegewinnung und den –transport notwendigen Bauteile, einschließlich <strong>der</strong> in<br />

die Bohrungen einzubringenden Erdwärmesonden, sollen im Wege eines wärmeisolierten Ringleitungssystems<br />

miteinan<strong>der</strong> verbunden sein. Damit wird ein geschlossenes Fließsystem erreicht, sodass<br />

<strong>der</strong> Umlauf des Wärmeträgermediums mit lediglich geringem Pumpaufwand <strong>zur</strong> Überwindung<br />

<strong>der</strong> Rohrreibung bewerkstelligt werden kann. Als Werkstoff für die Sonden wurde Kunststoff, für die<br />

daran angeschlossenen Sammelleitungen innerhalb des Ringverbundes Stahl angenommen. Üblicherweise<br />

werden Erdwärmesonden in einem Stück geliefert und eingebaut. Hierfür kann nur relativ<br />

flexibles Werkstoffmaterial verwendet werden. Kunststoff für die innerhalb <strong>der</strong> Bohrlöcher gegen die<br />

Bohrlochwandungen fest verpressten Erdwärmesonden ist üblich und kann als ausreichend druckresistent<br />

erachtet werden.<br />

Aus Kostengründen wurden für die Sammelleitungen Stahlrohre in <strong>der</strong> entsprechenden Druckstufe<br />

festgelegt.<br />

6.3 GEGENÜBERSTELLUNG DER BETRACHTETEN VARIANTEN<br />

Nach einem Kostenvergleich für die Erstellung <strong>der</strong> unterschiedlichen Bohrungen von Unter- und<br />

Übertage einschließlich <strong>der</strong> Wärmesonden mit Einbau weist im Vergleich <strong>der</strong> Bohrungen bis <strong>zur</strong><br />

Endteufe von -2.000 m die Bohrung aus <strong>der</strong> Strecke heraus einen Kostenvorteil von über 400.000,-<br />

Euro je Bohrung gegenüber <strong>der</strong> über Tage angesetzten auf. Je nach Wärmemengenbedarf ist allerdings<br />

davon auszugehen, dass für ein größeres Versorgungsgebiet mehr als nur eine 9“-Bohrung<br />

benötigt wird. Bereits bei 3 <strong>der</strong>artigen Bohrungen würde, trotz einer unterstellten Kosteneinsparung<br />

durch Mehrfachnutzung <strong>der</strong> Bohrplatzeinrichtungen und des Bohrgerätes für mehrere Bohrungen,<br />

eine Differenz von rd. 1 Mio. Euro entstehen.<br />

Angesichts dieser Kostendifferenz war die Übertagebohrung nicht weiter zu betrachten. Im Vergleich<br />

zu den von Unter Tage ausgehenden 9“-Bohrungen nimmt sich die Erstellung <strong>der</strong> vom Un-

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