John Deere AutoTrac - Nicklas Landtechnik

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Praxis- TEsT Wenn der Automat am Lenkrad dreht Einfache GPS-Lenkautomaten lassen sich auf mehreren Schleppern oder Selbstfahrern nutzen. Sie leisten gute Arbeit und können genauer steuern als der Fahrer. Wir haben vier sehr unterschiedliche Systeme getestet. Viele Wege führen nach Rom, genauso viele Wege gibt es beim GPS-Parallelfahren. Auf der einen Seite werden einfache Leuchtbalken-Anzeigen für die Frontscheibe angeboten. Sie sind preiswert, zeigen dem Fahrer aber nur an, wohin er lenken muss. Auf der anderen Seite gibt es die teuren Lenkautomaten, die fest auf dem Schlepper aufgebaut werden und in die Lenkhydraulik eingreifen. Dazwischen bieten die Hersteller eine Reihe von Lenkassistenten an. Sie treiben mit einem Elektromotor oder Hydraulikventil das Lenkrad an und können auf andere Maschinen umgerüstet werden. Im Vergleich zu den Vollautomaten sind sie flexibler und preiswerter. Per Elektromotor wird das Lenkrad angetrieben. Die einfachen Lenkautomaten sind günstiger als die integrierten Systeme und lassen sich zum Teil einfach auf andere Schlepper umrüsten. Fotos: Pearce Unser Test zeigt, dass diese Systeme gute Arbeit leisten. Das gilt vor allem für das Universal AutoTrac von John Deere. Es driftete max. 20 cm von der vorgegebenen Spur ab (s. Seite 102 und 103). Die anderen Systeme lagen bei max. 50 cm. Im Vergleich dazu wurden bei einfachen Leuchtbalken-Anzeigen bis zu 1 m große Abweichungen gemessen. Die Ausrut-
Übersicht: Die vier getesteten Lenkautomaten Hersteller Agrocom AutoFarm John Deere Trimble Typ Outback eDrive OnTrac Universal AutoTrac EZ-Steer Korrektursignal 1) Egnos, Egnos, SF1 (SF2), SF 1 Omnistar HP Omnistar VBS/HP (und SF 2) 2) Egnos, Omnistar HP 3) Abweichung4) 20 – 50 cm 150 – 20 cm 20 cm 20 – 50 cm Preis5) 12 490 E 6) 8 500 E 12 483 E 7 000 E Infos www.agrocom.de www.gpsfarm.com www.deere.de www.trimble.de 1) Kostenlose Egnos- und SF 1-Signale wurden im Test genutzt; 2) Mehrpreis SF 2-Ausführung 3 834 E plus 1 000 E Jahresgebühr; 3) Mehrpreis Omnistar-Ausführung 4 500 E plus Lizenzgebühr; 4) Angaben der Hersteller; 5) mit Monitor, GPS-Antenne und evtl. Neigungssensor; 6) inkl. Montage scher sind noch größer, wenn der Fahrer oft auf das Gerät im Heck achten muss. Drei der getesteten Systeme arbeiten mit einem 12-V-Elektromotor am Lenkrad. Die Lösungen von Trimble und John Deere lassen sich schnell und einfach anbauen. Aufwändiger ist der Antrieb bei AutoFarm. Hier wird das Lenkrad in den Lenkautomaten eingeklemmt. Das eDrive von Agrocom ist in das hydraulische Lenksystem integriert. Dadurch ist es nicht so flexibel für mehrere Maschinen nutzbar. Mit ca. 12 490 E ist es zudem recht teuer. Dagegen kosten die anderen Systeme – die sich leichter für mehrere Schlepper oder Selbstfahrer nutzen lassen – zwischen 7 000 E und 12 500 E. Die Testkandidaten steuern genau genug, wenn man mit Düngerstreuern, Spritzen, breiten Bodenbearbeitungsgeräten oder großen Heumaschinen arbeitet. Dagegen sind sie für das Säen und Pflanzen nicht geeignet. Allerdings wird die „Ungenauigkeit“ auch von den kostenlosen Korrektursignalen beeinflusst, deren Abweichung bis zu 50 cm beträgt. Abweichungen bis zu 50 cm Alle Lenkautomaten können auch mit dem höherwertigen RTK-DGPS-Signal betrieben werden. Es arbeitet auf 1 cm genau. Allerdings ist fraglich, ob die getesteten Lenkautomaten die hohe Genauigkeit überhaupt nutzen können. Weil sie indirekt wirken und das Lenkrad antreiben, ist die Reaktionsfähigkeit begrenzt. Dagegen arbeiten die ab Werk gelieferten Vollautomaten, die in die Lenkhydraulik eingreifen, wesentlich direkter. Sensoren zur Messung der Beschleunigung und Neigung verbesserten bei John Deere und Trimble die Genauigkeit. Die Neigungssensoren korrigieren die Position, wenn der Traktor am Hang oder bei Bodenunebenheiten schräg steht. Auto- Farm bietet einen Sensor als Zubehör an. Bei Agrocom ist er zukünftig lieferbar. Bei den Lenksystemen kann der Fahrer das Ansprechverhalten der Steuerung einstellen. Anpassungen sind notwendig, wenn man mit höherer oder geringerer Fahrgeschwindigkeit arbeitet. Die optimale Einstellung lässt sich jedoch nicht ganz leicht finden. Die beste Anpassung bietet das Outback. Komplex ist die Einstellung beim OnTrac von AutoFarm. Optimal sind die Systeme von John Deere und Trimble, die standardmäßig sehr feinfühlig reagieren. Trimble hat eine Software, bei der die Reaktion automatisch an die Fahrgeschwindigkeit angepasst wird. So haben wir getestet Die Lenkautomaten haben wir auf einem John Deere 6820 S montiert. Nur das Outback, das in die Lenkhydraulik eingreift, war bereits auf einem Claas Ares 826 installiert. Im Test wurden die Konstruktion, Bedienbarkeit und Genauigkeit der Systeme unter die Lupe genommen. Die Messfahrten fanden auf einer 10 ha großen Graslandfläche statt. Mit allen Lenkautomaten wurde eine 130 m lange Referenzspur abgefahren und gespeichert. Anschließend mussten die Systeme fünf Parallelspuren im Abstand von jeweils 24 m automatisch steuern. Mit einem hochwertigen RTK- DGPS-Empfänger auf dem Schlepper wurde bei jeder Fahrt zentimetergenau die tatsächliche Position aufgezeichnet und mit der Messfahrt verglichen. Die vier „einfachen“ Lenksysteme werden derzeit angeboten. Preislich liegen sie zwischen 7 000 und 12 500 W. Im Test haben wir nicht nur die Spurgenauigkeit gemessen, sondern auch auf andere Unterschiede geachtet. Keines der Systeme steuert am Vorgewende automatisch. Der Fahrer muss mit Hilfe des Monitors die nächste Spur ansteuern. Wenig Unterstützung bekommt er vom einfachen Outback-Monitor. Perfekt ist der große Bildschirm von AutoFarm, der den Acker wie im Flugsimulator in 3 D-Perspektive anzeigt. Fahrer wird von großen Monitoren gut unterstützt Je eher der Lenkautomat die nächste Spur am Vorgewende aufnehmen kann, desto mehr Zeit bleibt dem Fahrer, sich um das angebaute Gerät zu kümmern. Die Systeme von John Deere und Trimble „fädeln“ bereits ein, wenn der Schlepper noch weit entfernt und schräg vor der nächsten Spur steht. Besonders schnell und direkt steuert John Deere an. Trimble sucht etwas länger und lenkt erst noch hin und her. Der Automat von AutoFarm A B Die Automaten haben jeweils fünf Messfahrten absolviert. Die Positionen wurden mit einem hochwertigen GPS-Empfänger abgeglichen. 1 2 3 4 5 top agrar 2/2007
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