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John Deere AutoTrac - Nicklas Landtechnik

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DAS MAGAZIN FÜR<br />

MODERNE LANDWIRTSCHAFT<br />

Wenn der Automat<br />

am Lenkrad dreht<br />

S O N D E R D R U C K<br />

a u s tao up s tao gp r a agr r a0r 2 1/ 2 2/ 20 0 007 4


Praxis-<br />

TEsT<br />

Wenn der Automat am<br />

Lenkrad dreht<br />

Einfache GPS-Lenkautomaten lassen sich auf mehreren Schleppern oder<br />

Selbstfahrern nutzen. Sie leisten gute Arbeit und können genauer steuern<br />

als der Fahrer. Wir haben vier sehr unterschiedliche Systeme getestet.<br />

Viele Wege führen nach Rom, genauso<br />

viele Wege gibt es beim<br />

GPS-Parallelfahren. Auf der einen<br />

Seite werden einfache Leuchtbalken-Anzeigen<br />

für die Frontscheibe angeboten.<br />

Sie sind preiswert, zeigen dem Fahrer<br />

aber nur an, wohin er lenken muss. Auf<br />

der anderen Seite gibt es die teuren Lenkautomaten,<br />

die fest auf dem Schlepper<br />

aufgebaut werden und in die Lenkhydraulik<br />

eingreifen.<br />

Dazwischen bieten die Hersteller eine<br />

Reihe von Lenkassistenten an. Sie treiben<br />

mit einem Elektromotor oder Hydraulikventil<br />

das Lenkrad an und können<br />

auf andere Maschinen umgerüstet werden.<br />

Im Vergleich zu den Vollautomaten<br />

sind sie flexibler und preiswerter.<br />

Per Elektromotor wird<br />

das Lenkrad angetrieben.<br />

Die einfachen<br />

Lenkautomaten sind<br />

günstiger als die<br />

integrierten Systeme<br />

und lassen sich zum<br />

Teil einfach auf andere<br />

Schlepper umrüsten.<br />

Fotos: Pearce<br />

Unser Test zeigt, dass diese Systeme<br />

gute Arbeit leisten. Das gilt vor allem für<br />

das Universal <strong>AutoTrac</strong> von <strong>John</strong> <strong>Deere</strong>.<br />

Es driftete max. 20 cm von der vorgegebenen<br />

Spur ab (s. Seite 102 und 103). Die<br />

anderen Systeme lagen bei max. 50 cm.<br />

Im Vergleich dazu wurden bei einfachen<br />

Leuchtbalken-Anzeigen bis zu 1 m große<br />

Abweichungen gemessen. Die Ausrut-


Übersicht: Die vier getesteten Lenkautomaten<br />

Hersteller Agrocom AutoFarm <strong>John</strong> <strong>Deere</strong> Trimble<br />

Typ Outback eDrive OnTrac Universal<br />

<strong>AutoTrac</strong><br />

EZ-Steer<br />

Korrektursignal<br />

1)<br />

Egnos, Egnos, SF1 (SF2), SF 1<br />

Omnistar HP Omnistar VBS/HP (und SF 2) 2)<br />

Egnos,<br />

Omnistar HP 3)<br />

Abweichung4) 20 – 50 cm 150 – 20 cm 20 cm 20 – 50 cm<br />

Preis5) 12 490 E 6) 8 500 E 12 483 E 7 000 E<br />

Infos www.agrocom.de www.gpsfarm.com www.deere.de www.trimble.de<br />

1) Kostenlose Egnos- und SF 1-Signale wurden im Test genutzt; 2) Mehrpreis SF 2-Ausführung<br />

3 834 E plus 1 000 E Jahresgebühr; 3) Mehrpreis Omnistar-Ausführung 4 500 E plus Lizenzgebühr;<br />

4) Angaben der Hersteller; 5) mit Monitor, GPS-Antenne und evtl. Neigungssensor; 6) inkl. Montage<br />

scher sind noch größer, wenn der Fahrer<br />

oft auf das Gerät im Heck achten muss.<br />

Drei der getesteten Systeme arbeiten<br />

mit einem 12-V-Elektromotor am Lenkrad.<br />

Die Lösungen von Trimble und <strong>John</strong><br />

<strong>Deere</strong> lassen sich schnell und einfach anbauen.<br />

Aufwändiger ist der Antrieb bei<br />

AutoFarm. Hier wird das Lenkrad in<br />

den Lenkautomaten eingeklemmt. Das<br />

eDrive von Agrocom ist in das hydraulische<br />

Lenksystem integriert. Dadurch ist<br />

es nicht so flexibel für mehrere Maschinen<br />

nutzbar. Mit ca. 12 490 E ist es zudem<br />

recht teuer. Dagegen kosten die anderen<br />

Systeme – die sich leichter für mehrere<br />

Schlepper oder Selbstfahrer nutzen lassen<br />

– zwischen 7 000 E und 12 500 E.<br />

Die Testkandidaten steuern genau genug,<br />

wenn man mit Düngerstreuern, Spritzen,<br />

breiten Bodenbearbeitungsgeräten<br />

oder großen Heumaschinen arbeitet. Dagegen<br />

sind sie für das Säen und Pflanzen<br />

nicht geeignet. Allerdings wird die „Ungenauigkeit“<br />

auch von den kostenlosen<br />

Korrektursignalen beeinflusst, deren Abweichung<br />

bis zu 50 cm beträgt.<br />

Abweichungen bis zu 50 cm<br />

Alle Lenkautomaten können auch mit<br />

dem höherwertigen RTK-DGPS-Signal<br />

betrieben werden. Es arbeitet auf 1 cm<br />

genau. Allerdings ist fraglich, ob die getesteten<br />

Lenkautomaten die hohe Genauigkeit<br />

überhaupt nutzen können. Weil sie<br />

indirekt wirken und das Lenkrad antreiben,<br />

ist die Reaktionsfähigkeit begrenzt.<br />

Dagegen arbeiten die ab Werk gelieferten<br />

Vollautomaten, die in die Lenkhydraulik<br />

eingreifen, wesentlich direkter.<br />

Sensoren zur Messung der Beschleunigung<br />

und Neigung verbesserten bei <strong>John</strong><br />

<strong>Deere</strong> und Trimble die Genauigkeit. Die<br />

Neigungssensoren korrigieren die Position,<br />

wenn der Traktor am Hang oder bei<br />

Bodenunebenheiten schräg steht. Auto-<br />

Farm bietet einen Sensor als Zubehör an.<br />

Bei Agrocom ist er zukünftig lieferbar.<br />

Bei den Lenksystemen kann der Fahrer<br />

das Ansprechverhalten der Steuerung<br />

einstellen. Anpassungen sind notwendig,<br />

wenn man mit höherer oder geringerer<br />

Fahrgeschwindigkeit arbeitet. Die optimale<br />

Einstellung lässt sich jedoch nicht<br />

ganz leicht finden. Die beste Anpassung<br />

bietet das Outback. Komplex ist die Einstellung<br />

beim OnTrac von AutoFarm. Optimal<br />

sind die Systeme von <strong>John</strong> <strong>Deere</strong><br />

und Trimble, die standardmäßig sehr feinfühlig<br />

reagieren. Trimble hat eine Software,<br />

bei der die Reaktion automatisch an<br />

die Fahrgeschwindigkeit angepasst wird.<br />

So haben wir<br />

getestet<br />

Die Lenkautomaten haben wir auf<br />

einem <strong>John</strong> <strong>Deere</strong> 6820 S montiert.<br />

Nur das Outback, das in die Lenkhydraulik<br />

eingreift, war bereits auf<br />

einem Claas Ares 826 installiert. Im<br />

Test wurden die Konstruktion,<br />

Bedienbarkeit und Genauigkeit der<br />

Systeme unter die Lupe genommen.<br />

Die Messfahrten fanden auf einer<br />

10 ha großen Graslandfläche statt.<br />

Mit allen Lenkautomaten wurde eine<br />

130 m lange Referenzspur<br />

abgefahren<br />

und gespeichert.<br />

Anschließend mussten<br />

die Systeme fünf<br />

Parallelspuren im<br />

Abstand von jeweils<br />

24 m automatisch<br />

steuern. Mit einem<br />

hochwertigen RTK-<br />

DGPS-Empfänger<br />

auf dem Schlepper<br />

wurde bei jeder<br />

Fahrt zentimetergenau<br />

die tatsächliche<br />

Position aufgezeichnet<br />

und mit der<br />

Messfahrt verglichen.<br />

Die vier „einfachen“ Lenksysteme<br />

werden derzeit angeboten. Preislich<br />

liegen sie zwischen 7 000 und 12 500 W.<br />

Im Test haben wir nicht nur die Spurgenauigkeit<br />

gemessen, sondern auch auf<br />

andere Unterschiede geachtet. Keines<br />

der Systeme steuert am Vorgewende automatisch.<br />

Der Fahrer muss mit Hilfe des<br />

Monitors die nächste Spur ansteuern. Wenig<br />

Unterstützung bekommt er vom einfachen<br />

Outback-Monitor. Perfekt ist der<br />

große Bildschirm von AutoFarm, der den<br />

Acker wie im Flugsimulator in 3 D-Perspektive<br />

anzeigt.<br />

Fahrer wird von großen<br />

Monitoren gut unterstützt<br />

Je eher der Lenkautomat die nächste<br />

Spur am Vorgewende aufnehmen kann,<br />

desto mehr Zeit bleibt dem Fahrer, sich<br />

um das angebaute Gerät zu kümmern.<br />

Die Systeme von <strong>John</strong> <strong>Deere</strong> und Trimble<br />

„fädeln“ bereits ein, wenn der Schlepper<br />

noch weit entfernt und schräg vor der<br />

nächsten Spur steht. Besonders schnell<br />

und direkt steuert <strong>John</strong> <strong>Deere</strong> an. Trimble<br />

sucht etwas länger und lenkt erst noch<br />

hin und her. Der Automat von AutoFarm<br />

A B<br />

Die Automaten haben<br />

jeweils fünf Messfahrten<br />

absolviert. Die<br />

Positionen wurden<br />

mit einem hochwertigen<br />

GPS-Empfänger<br />

abgeglichen.<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

top agrar 2/2007


Hohe<br />

Spurgenauigkeit<br />

Fast alle Lenkautomaten weichen nicht stärker als 0,5 m<br />

von der Spur ab.<br />

Es gibt aber Unterschiede.<br />

Der Lenkautomat von <strong>John</strong> <strong>Deere</strong><br />

steuerte am besten im Test. Alle Messfahrten<br />

wichen weniger als 20 cm von<br />

der gewünschten Spur ab und die Lenkausschläge<br />

sind gering. Die anderen Systeme<br />

arbeiteten ungenauer und nicht<br />

so kontinuierlich. EZ-Steer und Outback<br />

bleiben innerhalb von 50 cm Abweichung.<br />

Das OnTrac arbeitete bei<br />

5 km/h präziser als bei 12 km/h.<br />

Automaten, Signale und<br />

Fahrer haben Einfluss<br />

Die Ursachen für die Unterschiede<br />

werden durch die Qualität der Lenkautomaten<br />

und Korrektursignale beeinflusst.<br />

Die Genauigkeit des kostenlosen<br />

Egnos-Signals wurde inzwischen verbessert.<br />

Außerdem kann der Fahrer die<br />

Reaktion der Systeme optimieren. Im<br />

Test wurden die Automaten gemäß dem<br />

„fädelt“ erst ein, wenn der Schlepper<br />

ziemlich direkt vor der Spur steht.<br />

Die Monitore von Trimble, AutoFarm<br />

und Agrocom zeigen die virtuellen Vorgewendegrenzen<br />

automatisch an. Es handelt<br />

sich um die Anfangs- und Endpunkte<br />

der Referenzspur. Die Angabe ist<br />

bei unregelmäßig geformten Flächen wenig<br />

hilfreich. <strong>John</strong> <strong>Deere</strong> gibt ein Piepsignal,<br />

wenn der Schlepper den Wendepunkt<br />

der vorhergehenden Spur erreicht hat.<br />

Agrocom, <strong>John</strong> <strong>Deere</strong> und Trimble<br />

können die Bearbeitungsgrenze speichern,<br />

indem der Schlepper die Fläche<br />

umfährt. Diese Lösung ist praktisch, aber<br />

nicht leicht zu bedienen und die Pro-<br />

Handbuch eingestellt. Trimble hat eine<br />

Software, die abhängig von der Fahrgeschwindigkeit<br />

für die richtige Einstellung<br />

sorgt.<br />

Die Reaktionsfähigkeit wirkt sich vor<br />

allem beim Einfahren in die nächste Spur<br />

aus. Sobald der Lenkautomat das Steuer<br />

übernimmt, vergleicht er den gewünschten<br />

Kurs mit der Position des Schleppers<br />

und korrigiert das Lenkrad. Mit immer<br />

kleineren Lenkbewegungen „fädeln“<br />

sich die Schlepper in die Spur ein.<br />

Die Automaten von <strong>John</strong> <strong>Deere</strong> und<br />

Trimble können früh das Steuer übernehmen,<br />

selbst wenn der Schlepper noch<br />

weit entfernt und schräg vor der neuen<br />

Spur steht. Hier nehmen die Systeme<br />

dem Fahrer viel Arbeit ab. Das EZ-Steer<br />

von Trimble macht dabei etwas größere<br />

Lenkausschläge. Dagegen kommt <strong>John</strong><br />

<strong>Deere</strong> mit weniger Schlenkern schneller<br />

in die Spur.<br />

grammierung zu komplex. Die Grenzen<br />

werden nicht klar angezeigt. Das gilt vor<br />

allem für den Outback-Monitor. Bei<br />

<strong>John</strong> <strong>Deere</strong> ist eine bessere Anzeige nur<br />

mit dem GreenStar 2-Monitor möglich.<br />

Alle Hersteller versprechen, dass ihre<br />

Systeme auch Kurven folgen können.<br />

Kein Lenkautomat meisterte diesen Job<br />

perfekt. Lediglich bei kleinen Ausbuchtungen<br />

steuerten Trimble und Agrocom<br />

einigermaßen genau.<br />

Wofür entscheiden?<br />

Das EZ-Steer von Trimble bietet das<br />

beste Preis-Leistungs-Verhältnis. Es ko-<br />

n Agrocom Outback<br />

50 cm Abweichung wurden generell<br />

eingehalten. Bei 12 km/h arbeitete das<br />

System deutlich stabiler.<br />

Messfahrt<br />

Messfahrt<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

Ziellinie<br />

-0,2m +0,2m<br />

23 m -0,5m +0,5m 25 m<br />

5 km/h<br />

12 km/h<br />

Die Diagramme zeigen, wie die Traktoren<br />

im Test mit 5 und 12 km/h gefahren<br />

sind. Für jede Geschwindigkeit gab es<br />

fünf Messfahrten, die nacheinander<br />

durchgeführt wurden. Die Spuren verlau-<br />

stet „nur“ 7 000 E, arbeitet recht genau<br />

und lässt sich leicht auf andere Schlepper<br />

umbauen. Die höchste Präszision erzielte<br />

das <strong>AutoTrac</strong> von <strong>John</strong> <strong>Deere</strong>. Leider ist<br />

es mit 12 000 E recht teuer. Inzwischen<br />

lässt es sich auch bei vielen anderen<br />

Schlepperfabrikaten nutzen. Preislich interessant<br />

ist das AutoFarm OnTrac (8 500<br />

E). Bei der Genauigkeit liegt es im Mittelfeld.<br />

Es lässt sich auch auf älteren Schleppern<br />

nachrüsten. Die Montage ist jedoch<br />

recht umständlich. Das Outback lässt sich<br />

am schlechtesten ummontieren. Einen<br />

Monitor gibt es nicht und der Preis ist mit<br />

12 490 E hoch.<br />

G. Hekkert, R. Lenge


n Autofarm OnTrac<br />

Fast alle Spuren lagen unterhalb von<br />

50 cm Abweichung. Bei 12 km/h pendelte<br />

die Lenkung sehr stark.<br />

Messfahrt<br />

Messfahrt<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

Ziellinie<br />

-0.2m +0.2m<br />

23 m -0.5m +0.5m 25 m<br />

5 km/h<br />

12 km/h<br />

fen parallel zur Referenzlinie (A – B).<br />

Der Spurabstand wurde auf 24 m eingestellt.<br />

Die Mittellinie der Balken zeigt die<br />

durchschnittliche Abweichung. Bei Au-<br />

Unterschiedliche<br />

Signale<br />

Alle Navigationssysteme benutzen<br />

das amerikanische Global Positionierungs<br />

System (GPS). Das Netzwerk von<br />

24 Satelliten arbeitet mit einer Genauigkeit<br />

von 10 m. Weil die Abweichungen<br />

fürs Parallelfahren zu groß sind, nutzen<br />

die Systeme das genauere Differential<br />

GPS = DGPS. Ortsfeste Referenzstationen<br />

empfangen das Signal der GPS-<br />

n <strong>John</strong> <strong>Deere</strong> <strong>AutoTrac</strong> n Trimble EZ-Steer<br />

Messfahrt Messfahrt<br />

Messfahrt Messfahrt<br />

Das System arbeitete am genauesten. Die<br />

Abweichungen von der Ziellinie waren<br />

generell geringer als 20 cm.<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

Ziellinie<br />

-0,2m +0,2m<br />

23 m -0,5m +0,5m 25 m<br />

5 km/h<br />

12 km/h<br />

toFarm (12 km/h) weicht die erste Spur<br />

z. B. mehr als 50 cm von der gewünschten<br />

Spur ab. Die Breite der Balken gibt an,<br />

wie stark die Automaten links und rechts<br />

von der gewünschten Spur pendelten.<br />

Satelliten und verrechnen es mit der eigenen<br />

geografischen Position. Dadurch<br />

wird der Fehler der GPS-Ortsbestimmung<br />

verringert.<br />

Um noch genauer fahren zu können,<br />

braucht man ein zusätzliches Korrektursignal.<br />

Unsere Testgeräte arbeiteten mit<br />

dem kostenlosen Egnos-Korrektursignal.<br />

Lediglich <strong>John</strong> <strong>Deere</strong> nutzt das eigene<br />

kostenlose StarFire 1 (SF 1). Für beide<br />

Signale wird eine Genauigkeit von 20 bis<br />

50 cm angegeben.<br />

Weitere kostenlose Korrektursignale<br />

werden von Egnos und Omnistar gesen-<br />

Alle Spuren lagen unter 50 cm Abweichung.<br />

Unter 20 cm bei 5 km/h sogar<br />

drei und bei 12 km/h zwei Spuren.<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

Ziellinie<br />

-0,2m +0,2m<br />

23 m -0,5m +0,5m 25 m<br />

5 km/h<br />

12 km/h<br />

68 % der gemessenen Werte liegen innerhalb<br />

der Balkenbreite. Beispielsweise<br />

befinden sich von Outback bei 5 km/h<br />

die meisten Spuren innerhalb von<br />

0,5 m.<br />

det. Darüberhinaus gibt es noch genauere,<br />

aber kostenpflichtige Dienste,<br />

wie z. B. das SF 2 von <strong>John</strong> <strong>Deere</strong>. Zentimetergenau<br />

arbeitet das RTK-DGPS.<br />

Voraussetzung ist allerdings eine eigene<br />

Referenzstation mit Funkverbindung<br />

zur Arbeitsmaschine. Die Präzisionstechnik<br />

kostet mehrere zigtausend<br />

Euro.<br />

Ab 2011 wird voraussichtlich das<br />

neue europäische Satellitensystem Galileo<br />

in Betrieb gehen. Es soll gegenüber<br />

dem amerikanischen DGPS noch<br />

genauer arbeiten.<br />

top agrar 2/2007


Agrocom Outback eDrive<br />

Das an die Lenkhydraulik<br />

angeschlossene System lässt<br />

sich nicht ohne weiteres auf<br />

andere Schlepper umbauen<br />

und ist teuer. Die Genauigkeit<br />

ist mäßig.<br />

Montage: Viele Einzelteile:<br />

ein Steuerungsmotor, eine<br />

GPS-Antenne und zwei<br />

Elektronikboxen mit<br />

elektrohydraulischem<br />

Ventilblock. In-stallationsdauer<br />

etwa vier<br />

Stunden. Hydraulik ist<br />

nicht auf andere Fahrzeuge<br />

umbaubar. ZusätzlicherHydrauliksatz<br />

für 3 750 E er-<br />

hältlich.<br />

Die Elektronikboxen<br />

können in der Kabine<br />

stören.<br />

Startvorbereitung:<br />

Einfach und logisch.<br />

Die A-B-Spur ist mit<br />

drei Knopfdrücken gespeichert.<br />

Logische Menüführung.<br />

Eine Leuchte zeigt, ob<br />

DGPS-Signal aktiv ist. Langsames<br />

Scrollen verzögert die<br />

Einstellung von Zahlen.<br />

Wendevorgang: Die nächste<br />

Spur wird nur mit LED-<br />

Leuchten angezeigt. Konzentration<br />

und Übung sind vor<br />

allem bei kleinen Arbeitsbreiten<br />

nötig. Vorgewende<br />

können durch Abfahren gespeichert<br />

werden. Zusätzliche<br />

Kontroll-Lampen zeigen<br />

verschiedene Statusfunktionen<br />

an. Die Aktivierung<br />

erfolgt automatisch, wenn<br />

der Traktor vor der Spur<br />

Das System greift in<br />

die Lenkung ein und<br />

lässt sich nicht so<br />

leicht auf andere<br />

Schlepper und<br />

Selbstfahrer umbauen.<br />

steht oder per Knopfdruck.<br />

Bei Aktivierung<br />

von Hand schaltet<br />

der Automat eher<br />

ein.<br />

Im Einsatz: Lenkrad<br />

bleibt beim Fahren<br />

stehen. Bei Rückwärtsfahrt<br />

schaltet<br />

Automat aus und bei Vorwärtsfahrt<br />

wieder ein. Breite<br />

kann während Arbeit ohne<br />

Neustart geändert werden.<br />

Schaltet aus, sobald Fahrer<br />

das Lenkrad dreht oder<br />

wenn Geschwindigkeit unter<br />

1 bzw. über 20 km/h liegt. Satellitendrift<br />

wird per Knopf-<br />

Einen Monitor wie die anderen<br />

Systeme bietet Outback nicht.<br />

druck korrigiert.<br />

Genauigkeit: Die Abweichung<br />

war geringer als 50 cm.<br />

Bei 5 km/h arbeitete das System<br />

exakter als bei 12 km/h.<br />

Feinjustierung brachte keine<br />

Verbesserung. Beim Einfahren<br />

in nächste Spur macht<br />

der Automat keine großen<br />

Korrekturen und lässt dem<br />

Fahrer viel Zeit für die Bedienung<br />

der Maschine.<br />

Bemerkungen: Das Parallelfahren<br />

in leichten Kurven<br />

ist möglich. Daten lassen sich<br />

nicht aufzeichnen. Neigungssensor<br />

ist ab Frühjahr 2007<br />

verfügbar. Betriebserlaubnis<br />

für viele Fahrzeuge.<br />

AutoFarm OnTrac<br />

Installation ist mit<br />

Schrauberei verbunden.<br />

Daher ist das<br />

System nicht wirklich<br />

kompatibel. Die<br />

Verkabelung wurde<br />

inzwischen geändert.<br />

Großer Monitor gibt<br />

klare Lenkhinweise.<br />

Der Motor ist bei geringerGeschwindigkeit<br />

recht laut.<br />

Montage: Sieben<br />

Schrauben und ein<br />

Kabelbaum müssen<br />

an die vier Komponentenangeschlossen<br />

werden. Außerdem<br />

gibt es einen direkten<br />

Anschluss an<br />

den Akku. Der Monitor<br />

wird mit zwei Saugnäpfen<br />

befestigt. Das Lenkrad<br />

muss abgebaut und zwischen<br />

dem Antrieb des Automaten<br />

eingeklemmt werden. Man<br />

braucht etwas Geduld.<br />

Startvorbereitung: Einfache<br />

Programmierung des<br />

Systems und Speicherung<br />

der Referenzspur.<br />

Wendevorgang: Großer Mo-<br />

nitor mit deutlicher Anzeige<br />

leitet Fahrer sicher und klar<br />

zur nächsten Spur: Beste Lösung<br />

im Test. Das System<br />

schaltet z. B. beim Wenden<br />

automatisch von 3 D- in Vogel-Perspektive.<br />

Bevor Automatik<br />

aktiviert werden kann,<br />

muss der Traktor jedoch<br />

Die Montage des OnTrac ist<br />

etwas umständlich.<br />

dicht an nächster Spur stehen.<br />

Im Einsatz: Der Automat<br />

wird mechanisch per He-<br />

bel unterhalb des Lenkra-<br />

des eingeschaltet: Müh-<br />

Mit dem Hebel unter dem Lenkrad<br />

wird der Automat aktiviert.<br />

samste Lösung im Test. Automatik<br />

schaltet ab, sobald der<br />

Fahrer das Lenkrad dreht<br />

oder den Hebel betätigt. Auf<br />

dem großen Monitor sind<br />

Spuren gut zu erkennen.<br />

Überlappungen oder Streifen<br />

werden klar dargestellt.<br />

System bietet viele Einstellungen.<br />

Man muss sich über<br />

mehrere Menüebenen vorarbeiten.<br />

Komplizierte Computersprache<br />

erschwert Orientierung.<br />

Mehrere Einstellungen<br />

beeinflussen die<br />

Reaktionsfähigkeit. Abstimmung<br />

auf Geschwindigkeit ist<br />

nötig. Das System kann rückwärts<br />

navigieren. Die Breite<br />

lässt sich nur verändern, wenn<br />

man neue Referenzspur<br />

anlegt.Satellitendrift<br />

wird per Knopfdruck<br />

korrigiert.<br />

Genauigkeit: Neun Spuren<br />

wichen max. 50 cm<br />

von der eingestellten<br />

Arbeitsbreite ab. Das<br />

System steuert bei<br />

5 km/h sehr stabil und<br />

bei 12 km/h etwas un-<br />

ruhig. Optimierung ist<br />

recht zeitaufwändig.<br />

Bemerkungen: Das <strong>AutoTrac</strong><br />

kann Signale von<br />

angebauten Geräten empfangen.<br />

Kurvenfahren ist möglich.<br />

Es gibt eine virtuelle<br />

Schaummarkierung. Daten<br />

können per 128 MB-Stick<br />

übertragen werden.


<strong>John</strong> <strong>Deere</strong> Universal <strong>AutoTrac</strong> Trimble EZ-Steer<br />

Das <strong>AutoTrac</strong> passt am besten auf<br />

<strong>John</strong> <strong>Deere</strong>-Maschinen.<br />

Das Autotrac steuerte am<br />

genauesten im Test. Die<br />

Nachteile: Es ist relativ<br />

teuer, passt nicht auf alle<br />

Schlepper bzw. Selbstfahrer<br />

und der Monitor ist umständlich<br />

zu bedienen.<br />

Montage: Die soliden und<br />

professionellen Komponenten<br />

(Monitor, ECU-Box,<br />

GPS-Antenne und Steuerungsmotor)<br />

lassen sich mit<br />

vier Schrauben leicht montieren.<br />

Die Installation geht<br />

schnell, wenn sich das Ori-<br />

ginal-Lenkrad leicht lösen<br />

lässt. Danach kann die Steuerung<br />

aufgeschoben werden.<br />

Es gibt unterschiedliche Halterungen,<br />

die auf die Lenkachsen<br />

von Caterpillar, Claas,<br />

Deutz-Fahr, Fendt, Massey-<br />

Ferguson, McCormick und<br />

New Holland passen. Die<br />

große GPS-Antenne mit integriertem<br />

Neigungssensor<br />

Per Knopfdruck wird der<br />

Automat wieder aktiviert.<br />

ist an Halterung befestigt,<br />

die auf die<br />

Kabine geschraubt<br />

wird.<br />

Startvorbereitung:<br />

Umständliche Menüführung<br />

erschwert<br />

Start. Zum Speichern<br />

der A-B-Linie und<br />

Starten des Systems<br />

sind sieben Knopfdrücke<br />

nötig.<br />

Wendevorgang:<br />

Schwarz-/Weiß-Monitor<br />

zeigt dem Fahrer<br />

genau an wohin er<br />

steuern muss. Allerdings<br />

ist die grafische<br />

Wiedergabe etwas pixelig<br />

und das Display<br />

mit anderen Infos<br />

vollgestopft. Der Automat<br />

findet sehr schnell die nächste<br />

Spur (ab Winkel von 40<br />

Grad und 40 % der Arbeitsbreite).<br />

Dadurch hat der Fahrer<br />

viel Zeit für die Bedienung<br />

der Maschine. Nachteil:<br />

Wenn der Automat sehr<br />

schräg vor der Spur startet,<br />

korrigiert er z. T. noch in der<br />

Spur. Das System lässt sich<br />

einfach mit Drucktasten unter<br />

dem Lenkrad aktivieren.<br />

Im Einsatz: Steuerung arbeitet<br />

leise. Vorgewende lassen<br />

sich im voraus markieren.<br />

Abhängig vom Wendepunkt<br />

der vorhergehenden Spur<br />

gibt das System 20 m vor und<br />

am Vorgewende ein Signal.<br />

Ohne Programmunterbrechung<br />

lässt sich die Breite<br />

ändern. Einmalig: Beim<br />

Rückwärtsfahren stoppt das<br />

System für 90 Sekunden und<br />

arbeitet dann weiter. Per<br />

Knopfdruck lässt sich Satellitendrift<br />

korrigieren.<br />

Genauigkeit: System arbeitet<br />

am genauesten. Die Abweichungen<br />

waren generell<br />

kleiner als 20 cm. Der Automat<br />

steuert mit wenig Lenkausschlägen<br />

bei 5 km/h und<br />

sehr direkt bei 12 km/h.<br />

Bemerkungen: Kurven können<br />

gefahren werden. Der<br />

neue GreenStar-Monitor<br />

bietet mehr Möglichkeiten,<br />

unter anderem lässt sich das<br />

Vorgewende markieren.<br />

Das System ist gut<br />

verarbeitet und leicht<br />

zu bedienen. Es passt<br />

auf alle Schlepper und<br />

Selbstfahrer. Genauigkeit<br />

liegt im Mittel-<br />

feld. Bestes Preis-<br />

Leistungs-Verhältnis.<br />

Montage: Die fünf<br />

Schrauben, der Elektromotor,<br />

zwei Boxen<br />

und der Monitor sind<br />

solide gefertigt. Ohne<br />

viel technisches Verständnis<br />

lässt sich alles<br />

schnell montieren. Nur<br />

die Kabel sind lang und<br />

unordentlich. Der<br />

Grundhalter wird fest<br />

montiert. Anschließend<br />

kann der Steuermotor innerhalb<br />

von fünf Minuten umgebaut<br />

werden.<br />

Startvorbereitung: Einfach<br />

und durchdacht mit wenigen<br />

Knopfdrücken. Das Menü<br />

fragt automatisch beim Neustart<br />

nach einer Referenzspur<br />

und der Arbeitsbreite.<br />

Wendevorgang: Display ist<br />

etwas klein, hat aber eine<br />

klare schwarz-weiße Darstellung.<br />

Fahrer kann schnell<br />

und sicher in die nächste<br />

Spur steuern. Nur bei geringen<br />

Arbeitsbreiten muss zur<br />

besseren Unterscheidung der<br />

Spuren der Ausschnitt vergrößert<br />

werden. Weniger<br />

deutlich ist die Anzeige,<br />

wann der Automat zum Aufnehmen<br />

der nächsten Spur<br />

wieder aktiviert werden<br />

kann. Aktivierung mit Knopf<br />

am Monitor. Eine Fernbedienung<br />

gibt es auf Wunsch. Der<br />

Automat kann das Steuer<br />

übernehmen, wenn der<br />

Schlepper noch weit entfernt<br />

und quer zur Spur steht.<br />

Im Einsatz: Der Lenkautomat<br />

arbeitet mit der Standardeinstellung<br />

gut. Die Reaktion<br />

passt sich an die Fahrgeschwindigkeit<br />

an. Sobald<br />

der Fahrer am Lenkrad<br />

dreht, schaltet der Automat<br />

ab. Die Vorgewendegrenzen<br />

können festgelegt werden,<br />

indem man die Parzelle abfährt.<br />

Die Darstellung ist allerdings<br />

nicht deutlich. In<br />

Das EZ-Steer lässt sich am<br />

flexibelsten umrüsten.<br />

Deutschland wird das System<br />

standardmäßig mit Tastatur<br />

und Alarmsignal geliefert.<br />

Das System speichert<br />

die Referenzspur, so dass<br />

die Navigation unterbrochen<br />

oder die Arbeitsbreite verändert<br />

werden kann. Die Satellitendrift<br />

lässt sich per<br />

Knopfdruck korrigieren.<br />

Genauigkeit: Alle Messungen<br />

lagen innerhalb einer<br />

Toleranz von weniger als<br />

50 cm. Bei 5 km/h blieben<br />

drei Spuren und bei 12 km/h<br />

Der Neigungssensor<br />

verbessert die Spurtreue.<br />

zwei Spuren innerhalb von<br />

20 cm. Steht der Schlepper<br />

vor der nächsten Spur sehr<br />

schräg, macht die Lenkung<br />

starke Lenkbewegungen.<br />

Bemerkungen: System bietet<br />

mehrere Möglichkeiten<br />

zum Kurvenfahren. Bearbeitete<br />

Flächen lassen sich abspeichern.<br />

top agrar 2/2007


Dieser Sonderdruck wird mit besonderer Genehmigung des Landwirtschaftverlages GmbH, Hülsebrockstraße 2, 48165 Münster, herausgegeben.

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