Durchflussmessung mit Kreuzkorrelation - NIVUS GmbH
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Entwässerungssysteme<br />
differenz der Ultraschallpulse; die Laufzeit t1 in Strömungsrichtung<br />
ist kürzer als die Laufzeit t2 gegen sie. Die <strong>mit</strong>tlere Strömungsgeschwindigkeit<br />
vm entlang des Messpfades <strong>mit</strong> der<br />
Länge L wird durch die folgende Gleichung [4] wiedergegeben:<br />
2<br />
c<br />
vm = · ( t2<br />
−t1<br />
)<br />
2 · L · cos β<br />
Die Erkennung des Empfangszeitpunktes wird auf verschiedene<br />
Arten realisiert. Für normal und stärker verschmutztes<br />
Abwasser empfiehlt sich die Nutzung von Korrelationstechniken,<br />
einfachere Verfahren wie z. B. Leading Edge führen zu<br />
größeren Fehlern.<br />
Ein Messpfad ergibt dabei eine <strong>mit</strong>tlere Geschwindigkeitsbestimmung<br />
entlang der Verbindungslinie. Diese ist nicht <strong>mit</strong> der<br />
<strong>mit</strong>tleren Geschwindigkeit über den gesamten Fließquerschnitt<br />
identisch. Bei einfachen Geometrien, z. B. vollgefüllten Rohren<br />
und vollentwickelten Geschwindigkeitsprofilen ist die Umrechnung<br />
einfach und z. B. in [2] beschrieben. Bei gestörten Profilen<br />
müssen mehrere Messpfade genutzt werden, um Störeinflüsse<br />
durch asymmetrische und/oder drallbehaftete Strömungen zu<br />
reduzieren. Hier schreibt z. B. die Norm IEC 41 [5] die Position<br />
der Sensoren und geeignete Berechnungsverfahren zur Durchflussbestimmung<br />
vor. Im Allgemeinen wird ein mehrpfadiger<br />
Einbau <strong>mit</strong> benetzten Sensoren realisiert; die Baugröße legt<br />
einen solchen Aufbau allerdings erst bei größeren Nennweiten<br />
ab ca. DN 500 nahe.<br />
Auch bei offenen Kanälen muss zur Erzielung höherer Genauigkeit<br />
<strong>mit</strong> mehreren Messpfaden gearbeitet werden. Analog zur<br />
Vollfüllung gibt es auch hier Normen, z. B. EN ISO 6416:2004<br />
[6], die Einbau und Berechnungsverfahren empfehlen.<br />
Seit kurzem gibt es Versuche, das Laufzeitdifferenzverfahren<br />
<strong>mit</strong> der <strong>Kreuzkorrelation</strong> zu kombinieren. Erste Untersuchungen<br />
<strong>mit</strong> Prototypen haben gezeigt, dass jeder der Laufzeitsensoren<br />
auch zur Geschwindigkeitsprofilbestimmung eingesetzt werden<br />
kann. Weitere Entwicklungen und Optimierungen werden<br />
hier ein sehr leistungsfähiges Messverfahren hervorbringen.<br />
3.2 Andere Messverfahren<br />
Im Abwasserbereich verbreitet sind immer noch Venturi-Kanäle<br />
und Überfallwehre. Bei diesen Verfahren wird die Volumenstrommessung<br />
auf eine Höhenmessung zurückgeführt. Beiden<br />
Verfahren ist gemein, dass sie im oberen Durchflussbereich (30<br />
bis 100 Prozent) bei entsprechender normgerechter Auslegung<br />
[1, Teil 2] gute Genauigkeiten bis zu 5 Prozent bieten. Die Auslegung<br />
erfolgt aber im Allgemeinen so, dass diese Bedingungen<br />
bei entsprechendem Regenwetter bei maximalem Abfluss herrschen.<br />
Da beide Verfahren nur eine geringe Dynamik aufweisen,<br />
sind die tatsächlich zu berücksichtigenden Messwertabweichungen<br />
in der Praxis deutlich höher, da die Messung die<br />
meiste Zeit bei zum Teil deutlich kleineren Volumenströmen<br />
betrieben wird.<br />
Neu auf den Markt drängen seit einigen Jahren Radarmessgeräte,<br />
die per Doppler-Effekt die Geschwindigkeit der Wasseroberfläche<br />
bestimmen. Diese Geräte haben wie die obigen<br />
Geräte den Charme, berührungslos, d. h. ohne Störung der<br />
Strömung, eine Messung zu realisieren. Nach einer applikationsabhängig<br />
aufwändigen Kalibrierung messen diese Geräte<br />
<strong>mit</strong> guter Reproduzierbarkeit, solange sich die Bedingungen<br />
nicht ändern. Solche Messkonditionen sind nur bei einge-<br />
Abb. 7: Magnetisch-induktives Messverfahren<br />
schränktem Durchflussbereich gegeben; bei größerem Messbereich,<br />
möglichen Ablagerungen und/oder wechselnden Zusammensetzungen<br />
des Abwassers muss <strong>mit</strong> einem sich ändernden<br />
Geschwindigkeitsprofil gerechnet werden. Vernünftige,<br />
akzeptable Genauigkeiten können nicht mehr garantiert<br />
werden, wenn sich die Messbedingungen ändern; jede dieser<br />
Messbedingungen ist erneut zu kalibrieren. Darüber hinaus<br />
beinträchtigen Wind, Nebel und Schnee die Messung. Die Hersteller<br />
empfehlen, auf den Einsatz bei Strömungsgeschwindigkeiten<br />
unter 0,25 m/s zu verzichten.<br />
Als Maß der Messtechnik werden heute magnetisch-induktive<br />
Durchflussmesser (MID) in meist gedükerter Applikation angesehen.<br />
Unter Einhaltung der für ein MID notwendigen Randbedingungen<br />
lassen sich so sehr hohe Genauigkeiten realisieren.<br />
Die Praxis zeigt aber, dass diese Randbedingungen nur für einen<br />
kleinen Teil der so eingesetzten Geräte eingehalten werden.<br />
Die dabei entstehenden Fehler können erheblich werden;<br />
sie werden unten stehend skizziert. Das Messprinzip des MID<br />
ist in Abbildung 7 zu sehen.<br />
Die magnetisch-induktive <strong>Durchflussmessung</strong> beruht auf dem<br />
Faradayschen Induktionsgesetz. Die Bestimmungsgleichung<br />
[4]<br />
r<br />
∫ ( v × B)<br />
U = k ⋅ B ⋅ D ⋅ v<br />
⋅ D ⋅U<br />
V&<br />
π<br />
=<br />
4 ⋅ k ⋅ B<br />
dx dy dz<br />
694 KA – Abwasser, Abfall 2006 (53) Nr. 7<br />
U =<br />
x,<br />
y,<br />
z<br />
r r<br />
⋅W<br />
<strong>mit</strong><br />
B = Magnetfeldstärke<br />
D = Innendurchmesser<br />
U = Induzierte Spannung<br />
k = Konstante<br />
W = Wichtungsfunktion<br />
˙V = Volumenstrom