JAGD & NATUR
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Jagd & Forschung<br />
Rehkitzmarkierung<br />
Rehkitzmarkierung:<br />
Gemeinsam<br />
zum Ziel<br />
Jedes Frühjahr engagieren<br />
sich über hundert Freiwillige<br />
in der Schweiz, um<br />
die frisch gesetzten Rehkitze<br />
zu markieren. Mit Hilfe<br />
der langjährigen Dokumentation<br />
der markierten<br />
Tiere soll mehr Wissen<br />
über das Schweizer Rehwild<br />
generiert werden, um<br />
daraus Schlussfolgerungen<br />
für dessen Management<br />
abzuleiten. Dieses Ziel<br />
kann aber nur erreicht werden,<br />
wenn die Datenerhebung<br />
einheitlich erfolgt,<br />
wie das Beispiel der Gewichtsangabe<br />
zu den zurückgemeldeten,<br />
markierten<br />
Rehen zeigt.<br />
Text: Melanie Nägeli und<br />
Maik Rehnus, WILDTIER SCHWEIZ<br />
Die einheitliche Erhebung von individuenspezifischen<br />
Daten auf grosser Fläche und über einen<br />
langen Zeitraum stellt eine wertvolle<br />
Grundlage dar, um Veränderungen im Lebensraum<br />
einer Wildtierart festzustellen. Das Reh ist für ein<br />
Monitoring solcher Veränderungen in der Schweiz<br />
eine ideale Tierart. Es ist häufig, weit verbreitet und<br />
besiedelt unterschiedliche Lebensräume. Dieses<br />
Potenzial wurde früh erkannt. Bereits seit 1971 markieren<br />
freiwillige Teilnehmer im Rahmen des BAFU-<br />
Projektes «Rehkitzmarkierung Schweiz» durchschnittlich<br />
350 Kitze pro Jahr in verschiedenen Kantonen<br />
der Schweiz. Ein Fünftel dieser markierten Tiere wird<br />
zurückgemeldet. Diese Rückmeldequote liegt im Erfahrungsbereich<br />
anderer Rehkitzmarkierungsprojekte<br />
in Europa. Am Markier- und Fundort werden individuen-<br />
und habitatsspezifische Daten erhoben.<br />
Heute liegt so ein einmaliger Langzeitdatensatz<br />
vor, der Angaben von über 15 500 markierten Kitzen<br />
und über 2600 zurückgemeldeten, markierten Tieren<br />
umfasst.<br />
Gewicht – das Mass aller Dinge<br />
Ein einfach zu erhebendes Mass ist das Gewicht eines<br />
zurückgemeldeten Tieres. Mit diesem können<br />
indirekt Rückschlüsse auf vorherrschende Lebensbedingungen<br />
gezogen werden, die die Kondition und<br />
den Reproduktionserfolg des Rehes beeinflussen.<br />
«Rehkitzmarkierung Schweiz» dokumentiert vier<br />
Gewichtskategorien. Diese unterscheiden sich wesentlich<br />
in ihrer Eignung für vertiefende Auswertungen.<br />
Ein Gewicht, welches geschätzt wird, richtet<br />
sich nach den Erfahrungen des Schätzers und ist somit<br />
subjektiv. Bei der Erhebung des gewogenen Gewichtes<br />
ohne Haupt kann es zu Ungenauigkeiten<br />
beim Abtrennen des Hauptes kommen, was zu<br />
Messfehlern führt. Das Gewicht eines nicht aufgebrochenen<br />
Tieres ist beeinflusst vom Zeitpunkt der<br />
letzten Nahrungsaufnahme. Darum sind diese drei<br />
Kategorien «das geschätzte Gewicht», «das Gewicht<br />
aufgebrochen ohne Haupt» und «das Gewicht nicht<br />
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<strong>JAGD</strong> Foto: Karl-Heinz & <strong>NATUR</strong> Volkmar<br />
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