16.11.2012 Aufrufe

Röm.-kath. Pfarramt Kronstorf

Röm.-kath. Pfarramt Kronstorf

Röm.-kath. Pfarramt Kronstorf

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Bild 7: Verschiedenste Zugvogelarten nutzen<br />

die Hochterrasse als Rastgebiet. Im Bild<br />

eine Kornweihe. Foto: Harald Pfl eger<br />

Bild 8: Blick von der Hochterrasse auf den<br />

Abhang des Ortsteils Teufelsgraben. Im<br />

Hintergrund: Großer Priel.<br />

Der Vierkanter als typische Hofform ist aus<br />

unserer Landschaft nicht wegzudenken.<br />

Bild 9: Altes Häusl ganz oben am Eiszeitriedel<br />

des Teufelsgrabens. Wertvoll für<br />

Tierwelt und Landschaftsbild ist der alte<br />

Baumbestand!<br />

64<br />

Intensivlandwirtschaftsgebiete gelten nicht gerade als Hotspots der<br />

Artenvielfalt. Für <strong>Kronstorf</strong>s Hochterrasse hat sich aber in den letzten<br />

Jahren Erstaunliches herausgestellt: Sie ist ein wichtiges Rastgebiet<br />

für Zugvögel. Es werden immer wieder seltene und kostbare<br />

Arten beobachtet, Insider kommen mittlerweile sogar aus anderen<br />

Bundesländern zum Vogelbeobachten zu uns. Hier sollen gar nicht<br />

die sensationellsten Beobachtungen genannt werden, obwohl es<br />

genug davon gäbe. Große weiße Reiher, also Silberreiher, sind in<br />

den letzten Jahren wohl jedem Spaziergänger aufgefallen, oder die<br />

schlankfl ügeligen Raubvögel mit dem taumelnden Flug knapp über<br />

den Feldern: das sind Weihen, im Sommerhalbjahr in der Regel<br />

Rohrweihen, während Kornweihen alljährlich hier überwintern (Bild<br />

7). Regemäßig brüten Kiebitze auf den Feldern – allerdings wird<br />

eine frühe Feldbearbeitung vielen Gelegen zum Verhängnis. Das<br />

Rebhuhn ist ein typischer Vogel der Feldfl ur. Durch Winterbegrünungen<br />

und Brachfl ächen in nahen Schottergruben ist es in den letzen<br />

Jahren wieder etwas regelmäßiger zu beobachten. <strong>Kronstorf</strong>erInnen<br />

drehen sich nicht nach Rehen und Hasen um – die sind hier einfach<br />

zu häufi g. Nehmen wir das nicht als selbstverständlich – anderswo<br />

ist es längst nicht mehr so!<br />

An dieser Stelle muss auch erwähnt werden, dass die Hochterrasse<br />

durch den Neubau der Schnellstraße B309 durchschnitten wurde.<br />

Das ist aus naturschutzfachlicher Sicht ein großer Eingriff in<br />

die Landschaft. Den erhaltenen Teilfl ächen gilt daher besonderes<br />

Augenmerk. Zahlreiche mildernde Maßnahmen, wie Grünbrücken,<br />

Wilddurchlässe und umfangreiche Bepfl anzungen wurden durchgeführt.<br />

Begibt man sich weiter nach Westen, dann treten die Abhänge der<br />

vierten Landschaftseinheit heran: Sanft geneigt führen sie etwa 40<br />

Meter hinauf, auf einen Rücken aus Ablagerungen der ersten beiden<br />

Eiszeiten. Nur dieser Teil <strong>Kronstorf</strong>s gehört geologisch nicht zum<br />

Unteren Ennstal. Die Gliederung Oberösterreichs in naturräumliche<br />

Einheiten weist den Stallbach am Fuß dieser Hänge als Grenze zum<br />

Traun-Enns-Riedelland aus. Früher wurde es Traun-Enns-Platte genannt,<br />

mit seinen zur Donauniederung hin ziehenden Rücken („Riedeln“)<br />

und den dazwischen liegenden Bachtälern ist es aber durchaus<br />

keine „Platte“. Der Abhang ist wieder überwiegend bewaldet,<br />

die Hochfl ächen tragen zum Großteil Äcker. Im südwestlichen Eck<br />

des Gemeindegebiets liegt sein höchster Punkt (360 m). Bauernhöfe<br />

bereichern mit Streuobstbeständen die Landschaft. Der Vierkanter<br />

als typische Hofform ist aus unserer Gemeinde nicht wegzudenken<br />

(Bild 8).<br />

Dass alte „Häusl“ in der Landschaft eigentlich immer einen schönen,<br />

harmonischen Eindruck erwecken, könnte zum Nachdenken darüber<br />

anregen, warum das für Neubauten selten gilt (Bild 9).<br />

<strong>Kronstorf</strong> liegt nicht in der Schweiz – aber es beweist eindrucksvoll,<br />

dass es von Natur aus keine hässliche Landschaft gibt. Im Gegenteil<br />

– unsere Heimatgemeinde kann mit einer ganzen Reihe von<br />

wertvollen, artenreichen, und reizvollen Landschaftseinheiten aufwarten<br />

– das ist für uns Lebensqualität und Aufgabe für die Zukunft<br />

zugleich! Mag. Peter Prack

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!