Schauplatz LANG - gemeinde-lang
Schauplatz LANG - gemeinde-lang
Schauplatz LANG - gemeinde-lang
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Ausgabe 01/2012<br />
Liebe<br />
Jugend,<br />
sehr geehrte<br />
Gemeindebewohner-<br />
Innen von<br />
Lang!<br />
Gemeindestrukturreform<br />
Mit viel medialer Begleitmusik wird derzeit<br />
über die Zusammenlegung der Gemeinden<br />
verhandelt. Vieles wird uns zeitgleich mit<br />
der Presse mitgeteilt, leider stimmt aber<br />
auch einiges nicht was in den Medien wiedergegeben<br />
wird. Dass dieses Thema viel<br />
Diskussionsstoff und somit auch viel zum<br />
Schreiben bietet ist klar. Die kolportierten<br />
Varianten, dass unsere Gemeinde mit Tillmitsch<br />
und Gralla, oder in einer Groß<strong>gemeinde</strong><br />
von Lang über St. Nikolai bis Pistorf<br />
eingegliedert wird, sind nicht mit uns abgesprochen<br />
und finden auch nicht die Zustimmung<br />
des Gemeindevorstandes.<br />
Am Ende der Vorschlagsphase wurde in Abstimmung<br />
mit den Bürgermeistern der anderen<br />
Kleinregions<strong>gemeinde</strong>n von mir folgender<br />
Vorschlag und folgende<br />
Stellungnahme an die Behörden und unseren<br />
Gemeindereferenten LH-Stv. Hermann<br />
Schützenhöfer übermittelt:<br />
1.) Lang + Hengsberg + Lebring-St.<br />
Margarethen<br />
= rund 4.600 Einwohner<br />
Auf Basis des Hauptschulprengels sind<br />
wir drei Bürgermeister übereingekommen,<br />
dass bei einer eventuellen angestrebten<br />
Gemeindegröße des Landes<br />
zwischen 3.000 und 5.000 Einwohner<br />
dies die sinnvollste Variante für unsere<br />
Bürger wäre.<br />
2.) Lang + Hengsberg +<br />
Lebring-St.Margarethen + Stocking +<br />
Weitendorf + Wildon<br />
= rund 10.100 Einwohner<br />
Sollte das Land Gemeindegrößen mit<br />
über 10.000 Einwohner anstreben, haben<br />
wir übermittelt, dass die Bürgermeister<br />
der Kleinregion Hengist in einer<br />
Vorstandssitzung zu der gemeinsamen<br />
Meinung gekommen sind, dass diese Variante<br />
dann zu diskutieren ist.<br />
Gemeinde Information - <strong>Schauplatz</strong> <strong>LANG</strong> | 3<br />
In meinem Vorschlagschreiben (welches<br />
vollinhaltlich auf der Homepage der Gemeinde<br />
nachzulesen ist) bin ich auf vier<br />
Seiten noch auf viele weitere Faktoren und<br />
Grundbedingungen zu einer solchen Zusammenlegung<br />
eingegangen. Grundsätzlich<br />
geht es ja um eine Veränderung der<br />
Verwaltungsstruktur.<br />
Des weiteren haben wir uns von Prof. Pilz<br />
die finanziellen Vorteile aus dem Finanzausgleich<br />
errechnen lassen. Vorschlag 1 würde<br />
allen drei Gemeinden Mehreinnahmen von<br />
nur € 14.000,– bringen, dies bei einem Gesamthaushalt<br />
von ca. 8-9 Mill. Euro.<br />
Vorschlag 2 bringt verhältnismäßig mit<br />
€ 385.400,– mehr Mittel ein. Die großen<br />
Bedenken hierzu sind, dass bei den nächste<br />
FAG – Verhandlungen laut derzeitiger Informationslage<br />
die 10.000er Einwohnergrenze<br />
fällt, und dieser Vorteil dann nicht mehr gegeben<br />
ist, sondern erst ab 20.000 Einwohner<br />
eine Stufe eingezogen wird. Dass die<br />
€ 700.000,– Vorausanteile lt. § 21 (5) und<br />
(6) wegfallen, ist in der jetzigen Finanzkrise<br />
als wahrscheinlich anzunehmen.<br />
Leider berücksichtigen all diese Daten eines<br />
nicht: das Ehrenamt. Darauf muss in<br />
der Diskussion besonders Bedacht genommen<br />
werden, denn mit dem Verlust des Ehrenamtes<br />
wäre eine Gemeindezusammenlegung<br />
ein „Negativgeschäft“. Zugegebener<br />
Maßen wird sich dies kurzfristig kaum ändern,<br />
mittel- bis <strong>lang</strong>fristig sind die Menschen<br />
für große Einheiten weniger bis gar<br />
nicht bereit ohne Bezahlung zu arbeiten.<br />
Beispielhaft angeführt sei, dass bei uns in<br />
Lang der Blumenschmuck und die Ortsbildgestaltung<br />
inkl. der Finanzierung ehrenamtlich<br />
organisiert ist.<br />
Die größte Chance sehe ich in einer tieferen<br />
Professionalisierung der Gemeindebediensteten,<br />
sowie der Möglichkeit mittelfristig<br />
Experten (Juristen, Bauingenieure,…)<br />
einzustellen. Mit der Ansiedelung dieser<br />
Fachleute auf Gemeindeebene ist gemäß<br />
dem Subsidiaritätsprinzip eine effektive,<br />
direkte Verwaltung gegeben. Aus diesem<br />
Grunde muss es sicherlich, und dort sehe<br />
ich dann auch das größte Einsparungspotential,<br />
zur Abschaffung einer Verwaltungsebene<br />
(zB Gemeindeabteilungen und<br />
dgl.) auf Bezirksebene oder auf Landesebene<br />
kommen.<br />
Der von mir vorgeschlagene Weg einer vertiefenden<br />
Gemeindekooperation mit klaren<br />
„Spielregeln“ und besseren Entscheidungsfindungen<br />
ist in der Steiermark leider keine<br />
Diskussionsgrundlage, es geht klar um Fusionen.<br />
Als ein Vorreiter der Gemeindezusammenarbeit<br />
und starker Mitinitiator des<br />
Kleinregionsgedanken stehe ich Innovationen<br />
grundsätzlich positiv gegenüber, aber<br />
eine „Reform der Reform Willen“ ist eine<br />
falsche Zielsetzung. Die in vielen Berichten<br />
widergegebene Meinung, dass die Bürgermeister<br />
Ortskaiser sind, und es ihnen nur<br />
um Ihren Posten geht, weise ich für meine<br />
Person klar zurück. An amtierenden Personen<br />
und Funktionen dürfen solch <strong>lang</strong>fristige<br />
Entscheidungen nicht festgemacht<br />
werden, sondern nur welche Struktur<br />
bringt Ihnen als Bürger für die Zukunft die<br />
besten Bedingungen.<br />
Die Gemeindevertretung<br />
wünscht Frohe Ostern