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Wahlen in die Gemeindevertretung 2005 Im - evangelische ...

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AUF EIN WORT<br />

Monatsspruch für April<br />

Gastfrei zu se<strong>in</strong>, vergesst nicht; denn dadurch<br />

haben e<strong>in</strong>ige ohne ihr Wissen Engel beherbergt<br />

(Hebräerbrief 13, 2 )<br />

Wir s<strong>in</strong>d nur Gast auf Erden...<br />

Es ist schön, hier zu se<strong>in</strong>. Hier, auf <strong>die</strong>ser Welt. Hier, <strong>in</strong><br />

<strong>die</strong>sem Land, das e<strong>in</strong>en gewissen Lebensstandard zu bieten<br />

hat. Hier, <strong>in</strong> <strong>die</strong>ser Region, <strong>die</strong> e<strong>in</strong>e gewisse Lebensqualität gewährleistet.<br />

Hier, <strong>in</strong> <strong>die</strong>ser Pfarrgeme<strong>in</strong>de, <strong>in</strong> der sich gerade <strong>in</strong><br />

letzter Zeit so viel Neues regt. So schön, dass wir manchmal vergessen:<br />

Wir s<strong>in</strong>d nur auf Zeit hier. Wir s<strong>in</strong>d nur auf Hoffnung hier.<br />

Wir s<strong>in</strong>d hier nur zu Gast. Die nahen Feiertage, der Karfreitag,<br />

das Osterfest, er<strong>in</strong>nern uns. An unsere Grenzen, an unsere Aussichten.<br />

Dass wir hier ke<strong>in</strong>e bleibende Stadt haben. Und dass im<br />

Haus des Vaters viele Wohnungen s<strong>in</strong>d.<br />

Ich habe davon reden, darüber streiten gehört, wer nun wohl <strong>in</strong><br />

der neu eröffneten Bürgerspitalkirche <strong>in</strong> Waidhofen Hausherr, und<br />

wer dar<strong>in</strong> Gast sei? Die Katholiken? Die Evangelischen? Das Magistrat?<br />

Die Stiftung? – Mir gefällt <strong>die</strong> Vorstellung, dass wir alle<br />

mite<strong>in</strong>ander uns als Gäste empfi nden lernen. <strong>Im</strong> Haus, am Tisch,<br />

<strong>in</strong> der Gegenwart und Geme<strong>in</strong>schaft des auferstandenen und lebendigen<br />

und e<strong>in</strong>en Herrn, an den wir glauben.<br />

...wir s<strong>in</strong>d jetzt de<strong>in</strong>e Gäste und danken dir<br />

Umso erstaunlicher, wenn <strong>in</strong> den sogenannten christlichen<br />

Haustafeln des Neuen Testaments – wie hier im Hebräerbrief –<br />

auf der Check-Liste für rechten christlichen Umgang <strong>die</strong> Mahnung<br />

zur Gastlichkeit aufsche<strong>in</strong>t. Andererseits: Wer sich bewusst wird,<br />

wie großzügig Gott uns als se<strong>in</strong>e Gäste bewirtet, behütet und beschenkt,<br />

kann gar nicht anders, als <strong>die</strong>se Großzügigkeit <strong>in</strong> der<br />

Begegnung mit se<strong>in</strong>esgleichen widerzuspiegeln.<br />

Das e<strong>in</strong>zuüben, wird sich gerade am Beispiel Bürgerspitalkirche<br />

so manche Gelegenheit ergeben: Zum Fest am 19. März werden<br />

namhafte Besucher aus Kirche und Gesellschaft erwartet.<br />

Gäste werden zunächst auch <strong>die</strong> zukünftigen Bewohner des Hauses<br />

se<strong>in</strong>: Pfarrer i. R. Horst Schmidtkunz und Diakon Kurt Münchschwander.<br />

Möge es gel<strong>in</strong>gen, dass auch darüber h<strong>in</strong>aus <strong>die</strong> offenen<br />

Türen, Arme und Herzen <strong>die</strong>ses Hauses Zeugnis von der Gastlichkeit<br />

Gottes geben.<br />

Komm, Herr Jesu, sei du unser Gast...<br />

Me<strong>in</strong> guter Freund Guy – er stammt aus Zaire – ist nie verlegen,<br />

wenn zu Mittag e<strong>in</strong> Esser mehr am Tisch sitzt. Der Überraschungsgast<br />

fi ndet e<strong>in</strong>en Platz und e<strong>in</strong> komplettes Gedeck vor.<br />

Guy hält das für den Fall bereit, „dass der Herr Jesus vorbeischaut“.<br />

Vor dem H<strong>in</strong>tergrund des zuvor gesagten mutet das gewiss absonderlich<br />

an. <strong>Im</strong>merh<strong>in</strong> lädt hier – wie <strong>in</strong> dem beliebten Tischgebet<br />

– sozusagen der Gast den Gastgeber e<strong>in</strong>! Und doch ist das<br />

nichts Noch-nie-Dagewesenes: Lukas berichtet <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Evangelium<br />

(Lk 24, 13-35) von zwei Jüngern, <strong>die</strong>, noch unter dem Schock<br />

der Nachricht vom leeren Grab, <strong>in</strong> Richtung Emmaus eilen. Sie<br />

laden e<strong>in</strong>en Mann, den sie unterwegs treffen, e<strong>in</strong>: „Herr, bleibe<br />

bei uns, denn es will Abend werden...“. Erst an der Art und Weise,<br />

wie er das Brot bricht, erkennen sie, dass ihr Gast ke<strong>in</strong> Ger<strong>in</strong>gerer<br />

als ihr auferstandener Herr ist.<br />

So wissen auch wir kaum jemals auf den ersten Blick, wer bei<br />

uns e<strong>in</strong>kehrt. In unser Land, <strong>in</strong> unsere Gegend, <strong>in</strong> unsere Geme<strong>in</strong>schaft.<br />

E<strong>in</strong> Engel? Der Herr selbst? Der Ger<strong>in</strong>gste unter se<strong>in</strong>en<br />

Brüdern? – Es macht ke<strong>in</strong>en Unterschied, solange wir Gastfreiheit<br />

als unverzichtbaren Teil jener Freiheit sehen, <strong>die</strong> uns zuteil<br />

wurde, als Christus den Tod besiegt und das Leben und e<strong>in</strong> neues<br />

Wesen ans Licht gebracht hat.<br />

Ihr/Euer Pfarrer<br />

THEOBALD<br />

2 Evangelischer Kirchenbote · Nr. 1 · März <strong>2005</strong>

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