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Die Lösung aus dem Problem schöpfen - DrSchumacher.de

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DAJEB Informationsrundschreiben Nr. 221, 2010 <br />

Stefan Schumacher <br />

<strong>Die</strong> Lösung <strong>aus</strong> <strong><strong>de</strong>m</strong> <strong>Problem</strong> schöpfen <br />

Das Wesen <strong>de</strong>r Brief Strategic Therapy und <strong>de</strong>r strategische Dialog in <strong>de</strong>r <br />

Beratungspraxis <br />

<strong>Die</strong> zunehmen<strong>de</strong>n Anfor<strong>de</strong>rungen in <strong>de</strong>r Beratungsarbeit durch steigen<strong>de</strong> <br />

Klientenzahlen einerseits und eine Zunahme an Beratungsbedarf bei Klientinnen und <br />

Klienten, die erhebliche Defizite in ihrer emotionalen Balance bzw. <strong>de</strong>r seelischen <br />

Gesundheit haben, stellt die Frage nach effizienten bzw. effektiven Beratungskonzepten <br />

aufs Neue. Aus diesen Beobachtungen habe ich im Rahmen dieser Jahrestagung das <br />

Konzept <strong>de</strong>r systemisch-­‐strategischen Kurzpsychotherapie (engl.: Brief Strategic <br />

Therapie) vorgestellt, weil es in dreierlei Hinsicht Beratungsprozesse unterstützen <br />

kann. Erstens: Beratungsverläufe wer<strong>de</strong>n stringenter und kommen früher zum Ziel; <br />

zweitens: fachliche Themenstellungen wie die Arbeit mit emotionalen Zustän<strong>de</strong>n sowie <br />

die Frage nach <strong>de</strong>n Wirkfaktoren für Verän<strong>de</strong>rung erhalten einen klareren Rahmen; und <br />

drittens die Prozessteuerung in <strong>de</strong>r Begleitung von Klienten erhält mehr Gewicht <br />

gegenüber <strong>de</strong>n inhaltlichen Fragen für die Verän<strong>de</strong>rungsarbeit von <strong>de</strong>r <strong>Problem</strong>stellung <br />

hin zum Zielrahmen. <br />

<strong>Die</strong> Beson<strong>de</strong>rheit <strong>de</strong>r Brief Strategic Therapie (BFT) <br />

Das Konzept <strong>de</strong>r BST wur<strong>de</strong> und wird von G. Nardone entwickelt. Prof. Dr. Giorgio <br />

Nardone ist ein be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>r Entwickler und Forscher <strong>de</strong>s Mental Research Institute von <br />

Palo Alto und offizieller Nachfolger von Paul Watzlawick, mit <strong><strong>de</strong>m</strong> er 1987 das Strategic <br />

Therapy Center -­‐CTS-­‐ in Arezzo gegrün<strong>de</strong>t hat, wo er als Psychotherapeut arbeitet. Er <br />

leitet die Schule für strategische Kurzzeittherapie sowie das Ausbildungsinstitut für <br />

strategische Kommunikation und „strategisches <strong>Problem</strong> Solving.“ <br />

Das therapeutische Konzept zeichnet sich durch seine Präzision und Leistungsfähigkeit <br />

<strong>aus</strong>. <strong>Die</strong> durchschnittliche Dauer einer Therapiesitzung beträgt 20 Minuten und die <br />

Dauer <strong>de</strong>r gesamten psychotherapeutischen Behandlung ist konzeptionell mit maximal <br />

10 Sitzungen veranschlagt. Behan<strong>de</strong>lt wer<strong>de</strong>n die unterschiedlichsten psychischen <br />

<strong>Problem</strong>atiken wie Panikstörungen, Zwänge, Essstörungen, Depression, <br />

Persönlichkeitsstörungen. Daneben gibt es auch eigene Behandlungskonzepte für <br />

Paartherapie und die Arbeit mit Familien, wo neben <strong>de</strong>n strategischen Interventionen <br />

auch systemisch angelegte Interventionen greifen (Nardone 2008). <br />

Für Panikstörungen, Zwangserkrankungen uns Essstörungen liegen <strong>de</strong>taillierte <br />

Protokolle und empirische Studien vor, die eine sehr hohe Erfolgsquote bescheinigen. Es <br />

existieren Protokolle für die Behandlung von spezifischen, weit verbreiteten <br />

psychischen Störungen wie phobische und obsessive Erkrankungen sowie Essstörungen <br />

mit wissenschaftlich anerkannten, höchst wirksamen und effizienten <br />

Behandlungserfolgen im Bereich <strong>de</strong>r Psychotherapie (87% <strong>de</strong>r Fälle gelöst in 7 <br />

Sitzungen durchschnittlicher Behandlungsdauer! (Nardone 2003) <br />

Ursprünge <strong>de</strong>s Ansatzes <br />

<strong>Die</strong> Kerntradition entspringt <strong>de</strong>r Tradition <strong>de</strong>r Palo Alto Schule in <strong>de</strong>r Linie von Milton <br />

Erickson, John H. Weakland und Paul Watzlawick und steht als eigener strategisch-­therapeutischer<br />

Ansatz neben <strong><strong>de</strong>m</strong> Lösungsorientierten Ansatz von Steve <strong>de</strong> Shazer und <br />

<strong><strong>de</strong>m</strong> Familientherapeutischen Ansatz nach Jay D. Haley. Sowohl hypnotherapeutische <br />

Einflüsse wie auch die kommunikationspsychologischen Axiome und


DAJEB Informationsrundschreiben Nr. 221, 2010 <br />

Interventionstechniken lassen sich wie<strong>de</strong>rfin<strong>de</strong>n. Zu nennen sind hier insbeson<strong>de</strong>re die <br />

Double-­‐Bind-­‐Kommunikation, die Arbeit mit Paradoxien, das Konzept versuchter <br />

Lösungen sowie die Nutzung von Analogien für <strong>de</strong>n emotionalen Zugang bereits <br />

mentalisierter Lernprozesse. <br />

Einen wichtigen Einfluss in seiner therapeutischen Arbeit haben darüber hin<strong>aus</strong> die <br />

sogenannten Stratageme <strong>de</strong>r chinesischen Kampfkunst, <strong>de</strong>ren Hebelwirkung Nardone <br />

für seine strategische Arbeit systematisiert hat und die in praktisch allen Interventionen <br />

Anwendung im Sinne einer „nicht gewöhnlichen Logik“ Verwendung fin<strong>de</strong>n. <br />

Eine dritte methodisch be<strong>de</strong>utsame Komponente ist die Dialogform <strong>de</strong>r philosophischen <br />

Tradition <strong>de</strong>r Sophisten, die unter Protagoras im 5. Jht. vor Christus erstmals praktiziert <br />

wur<strong>de</strong>. Nardone hat dar<strong>aus</strong> die Technik <strong>de</strong>s sogenannten „strategischen Dialogs“ <br />

entwickelt, dass <strong>de</strong>n effektivsten B<strong>aus</strong>tein seiner Gesprächsführung darstellt. <br />

Wirksamkeitsmerkmale <br />

Das strategische Mo<strong>de</strong>ll arbeitet gleichzeitig problem-­‐ und lösungsorientiert. <br />

Ausgangspunkt ist die personenzentrierte und prozessorientierte Erforschung <strong>de</strong>s <br />

<strong>Problem</strong>s, um die Funktion <strong>de</strong>r <strong>Problem</strong>atik auf <strong>de</strong>r Grundlage <strong>de</strong>s Wahrnehmungs-­‐<br />

Reaktions-­‐Systems <strong>de</strong>s Klienten zu verstehen. Zugleich lässt die Suche nach <strong>de</strong>r Lösung <br />

eines <strong>Problem</strong>s erkennen, wie das <strong>Problem</strong> funktioniert, und was das <strong>Problem</strong> aufrecht <br />

erhält. <strong>Die</strong>s ermöglicht wie<strong>de</strong>rum schnell, zeitsparend und effektiv in die Situation <br />

einzugreifen, um die erwünschte Wendung zu erzielen. Für die Verän<strong>de</strong>rungsarbeit sind <br />

also die Mechanismen und nicht die Ursache, die Hintergrün<strong>de</strong> o<strong>de</strong>r die Genese <strong>de</strong>s <br />

<strong>Problem</strong>s relevant. Der Ansatz arbeitet nicht auf <strong>de</strong>r Basis einer klassisch klinischen <br />

Diagnose son<strong>de</strong>rn einer operativen Diagnostik, <strong>de</strong>ren Erkenntnisse sich <strong>aus</strong> <strong>de</strong>r direkten <br />

Interaktion mit <strong><strong>de</strong>m</strong> Klienten bzw. <strong>de</strong>r Klientin ableitet. <br />

Das Vorgehen vereint sehr hohe Flexibilität und Anpassungsfähigkeit mit hoher <br />

Präzision in <strong>de</strong>r Ausführung <strong>de</strong>r Phasen und Techniken <strong>de</strong>s Mo<strong>de</strong>lls. <br />

<strong>Die</strong>s ermöglicht die Zusammenstellung einer strukturierten Reihe von geplanten <br />

Interventionstechniken, die während <strong>de</strong>s Prozesses, in Abstimmung mit <strong>de</strong>n erzielten <br />

Effekten je<strong>de</strong>rzeit korrigiert wer<strong>de</strong>n können. <strong>Die</strong> sofortige Selbstkorrektur anhand <strong>de</strong>r <br />

vorliegen<strong>de</strong>n Ergebnisse und Reaktionen ist ein sehr be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>s Merkmal <strong>de</strong>s <br />

strategischen Mo<strong>de</strong>lls und Ursprung seiner Wirksamkeit. <br />

<strong>Die</strong> hierzu eingesetzten Interventionstechniken verwen<strong>de</strong>n die sogenannten <br />

„außeror<strong>de</strong>ntlichen logischen Prozesse“, die wie ein Hebel auf die stören<strong>de</strong>n <br />

Verhaltensweisen o<strong>de</strong>r versuchten Lösungen wirken. <br />

Komponenten <strong>de</strong>r BST <br />

Im folgen<strong>de</strong>n sollen nun einige Komponenten <strong>de</strong>r BST beschrieben wer<strong>de</strong>n weil sie in <br />

<strong>de</strong>r Beratungsarbeit die Effizienz und Effektivität enorm erhöhen können, in<strong><strong>de</strong>m</strong> sie <br />

einen wichtigen Beitrag für die Lern-­‐ und Entwicklungsarbeit in <strong>de</strong>r beraterischen <br />

Kommunikation leisten. Dazu gehört die Beachtung von Wi<strong>de</strong>rstandsphänomenen <strong>aus</strong> <br />

Sicht <strong>de</strong>r BST, die Be<strong>de</strong>utung von Grun<strong><strong>de</strong>m</strong>otionen und ihre Steuerung, das Vorgehen im <br />

strategischen Dialog sowie <strong>de</strong>r Einsatz von Verschreibungen und Stratagemen in <strong>de</strong>r <br />

Beratungsarbeit. <br />

Wi<strong>de</strong>rstän<strong>de</strong> und Blocka<strong>de</strong>n <br />

<strong>Die</strong> strategische Kurzzeitpsychotherapie unterschei<strong>de</strong>t vier Wi<strong>de</strong>rstandsarten, <strong>de</strong>nen <br />

mit entsprechen<strong>de</strong>n Interventionen begegnet wird. In Beratungsverläufen sind jene


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Wi<strong>de</strong>rstandsphänomene grundsätzlich zu beachten, um eine erfolgreiche Weiterarbeit <br />

überhaupt zu ermöglichen. <br />

1. Der kooperative Typus: kognitive und emotionale Ressourcen sind vorhan<strong>de</strong>n. <br />

Klienten mit „kooperativem Wi<strong>de</strong>rstand“ sind motiviert für Verän<strong>de</strong>rung. <strong>Die</strong> Person <br />

nimmt Rapport auf, ist bemüht, versucht alles richtig zu machen. Es wird viel mit <br />

Maßstäben gearbeitet. <br />

<strong>Die</strong> Sprache ist rational und logisch. Das Konstrukt von Wirklichkeit reproduziert <br />

jedoch das <strong>Problem</strong> immer wie<strong>de</strong>r. <strong>Die</strong> Person steht gewissermaßen „auf <strong><strong>de</strong>m</strong> Schlauch“. <br />

Eine Verän<strong>de</strong>rung kann erreicht wer<strong>de</strong>n durch die Paradoxie <strong>de</strong>r Verschlimmerung. <br />

Dazu fin<strong>de</strong>t das folgen<strong>de</strong> Stratagem seine Anwendung: „Mehr Holz aufs Feuer legen, um <br />

es zu löschen“. <br />

Beispiel: Zum Klienten: „Ich bin beeindruckt, wie sehr Sie sich bemühen, das <strong>Problem</strong> zu <br />

verän<strong>de</strong>rn. Ich möchte mit ihnen heute einmal ergänzend überlegen, wie ihr <strong>Problem</strong> <br />

sich <strong>de</strong>nn noch verschlimmern könnte, wie sähe das <strong>aus</strong> und wie wür<strong>de</strong>n Sie <strong><strong>de</strong>m</strong> <br />

begegnen?“ <br />

2. Der blockierte Typus: Es sind keine emotionalen Ressourcen vorhan<strong>de</strong>n. <br />

<strong>Die</strong> Person wirkt wie abgekoppelt. Kommt nicht in Kontakt mit <strong>de</strong>n eigenen <br />

Empfindungen. Wirkt hilflos und merkwürdig distanziert. Es gibt keinen Zugang zum <br />

„Bauchgefühl“. Zwischen Kopf und Bauch scheint eine Sperre zu sein. <strong>Die</strong> Blocka<strong>de</strong> sitzt <br />

im Schmerz, <strong>de</strong>r Wut, <strong>de</strong>r Angst o<strong>de</strong>r <strong><strong>de</strong>m</strong> Vergnügen. <br />

<strong>Die</strong> Überwindung jenes Wi<strong>de</strong>rstan<strong>de</strong>s kann durch Än<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Grenze erfolgen, ohne <br />

dass die Person es selbst bemerkt im Sinne <strong>de</strong>s Stratagems: „Das Meer durchqueren <br />

ohne <strong>de</strong>n Himmel zu sehen.“ <br />

Beispiel: Ein Klient verschlimmert seine Ängste permanent dadurch, dass er seine <br />

<strong>Problem</strong>atik überall thematisiert und aktualisiert. Berater: „Ich glaube, dass es schwierig <br />

wer<strong>de</strong>n wird, dass Sie ihre Ängste kontrollieren. Deshalb sollten Sie ab sofort erst <br />

einmal genau darüber Buch führen, wann und wie ihre Ängste genau auftauchen und <br />

dabei je<strong>de</strong> Einzelheit, die ihnen auffällt genau protokollieren; und damit sie dabei nichts <br />

beeinflussen, sollten sie mit nieman<strong><strong>de</strong>m</strong> mehr über ihr <strong>Problem</strong> re<strong>de</strong>n.“ <br />

3. Der oppositionelle Typus: Kognitive Ressourcen sind nicht vorhan<strong>de</strong>n. <br />

Der Oppositionelle ist kritisch, anklagend, geht von sich weg. Sprachlich gibt es eine „Ja-­‐<br />

Aber-­‐Struktur“. Dinge wer<strong>de</strong>n erklärt und in Frage gestellt. An je<strong>de</strong>r Stelle wer<strong>de</strong>n <br />

Be<strong>de</strong>nken o<strong>de</strong>r Schwierigkeiten geäußert. Das Ziel ist, jenen Typus in <strong>de</strong>n Typ I zu <br />

verwan<strong>de</strong>ln. Der Hintergrund für das Opponieren ist <strong>de</strong>r sekundäre Gewinn, <strong>de</strong>r <br />

erhalten wer<strong>de</strong>n soll und damit verbun<strong>de</strong>n eine starke <strong>Problem</strong>fokussierung. <br />

<strong>Die</strong> Verän<strong>de</strong>rung geht über die Nutzung eines therapeutischen double-­‐bind, in<strong><strong>de</strong>m</strong> <strong>de</strong>r <br />

Beraten<strong>de</strong> zu mehr Opposition geht als <strong>de</strong>r Klient selbst. Das Stratagem, das hier <br />

Anwendung fin<strong>de</strong>t, ist: „Lügend die Wahrheit sagen“. <br />

Beispiel: Im Verlauf <strong>de</strong>r Beratung will die Beraterin eine Verschreibung verordnen und <br />

befürchtet, dass sie nicht befolgt wird. Daher sagt sie zu <strong>de</strong>r Klientin: „Ich habe da eine <br />

Übung, die ich schon viele Male sehr erfolgreich bei Schwierigkeiten wie diesen <br />

eingesetzt habe aber ich weiß ehrlich gesagt nicht, ob Sie <strong><strong>de</strong>m</strong> folgen können.“ <br />

4. Der We<strong>de</strong>r-Noch-Typus : keine kognitiven, keine emotionalen Ressourcen. <br />

<strong>Die</strong> Person kann nicht kooperieren, weil sie nicht „wollen kann“. Ursache sind häufig <br />

starke Glaubenssysteme, Vorannahmen, Zuschreibungen, Persönlichkeits<strong>de</strong>fizite. Das <br />

<strong>Problem</strong> wird so dargestellt, als habe es mit <strong><strong>de</strong>m</strong> Klienten nichts zu tun.


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Verän<strong>de</strong>rung ist möglich über die Trojaner-­‐Technik im Sinne <strong>de</strong>s Stratagems: „<strong>Die</strong> <br />

Schlange mit <strong><strong>de</strong>m</strong> eigenen Gift töten.“ <br />

Beispiel: Ein Teenager wird von <strong>de</strong>r Familie geschickt. <strong>Die</strong> Eltern erklären, ihr Sohn sei <br />

faul und aufsässig. <strong>Die</strong> Eltern warten während <strong>de</strong>r Sitzung draußen. Der Sohn sagt: „Es <br />

liegt an <strong>de</strong>n Eltern, dass ich so bin“. Intervention: „Ja, du hast kein <strong>Problem</strong>, aber es sieht <br />

so <strong>aus</strong>, als ob das <strong>Problem</strong> vor <strong>de</strong>r Tür sitzt und die Frage ist, ob wir zusammen dieses <br />

<strong>Problem</strong> lösen.“ <br />

Emotionen und ihre Steuerung <br />

<strong>Die</strong> BST hat im Zuge ihrer operativen Diagnostik vier Primär-­‐ o<strong>de</strong>r Grundgefühle <br />

unterschie<strong>de</strong>n (Mordazzi & Milanese 2007), die in je<strong><strong>de</strong>m</strong> beraterischen Prozess <br />

Beachtung fin<strong>de</strong>n müssen, um geeignete Regulationsmechanismen anzuwen<strong>de</strong>n, die bei <br />

<strong>de</strong>r <strong>Problem</strong>lösung helfen. Danach wird je<strong>de</strong>r <strong>Problem</strong>stellung ein ihm anhaften<strong>de</strong>s <br />

Grundgefühl zugeordnet, das <strong>de</strong>n emotionalen Zustand repräsentiert. Haben wir es in <br />

Beratungssituationen mit multiplen <strong>Problem</strong>stellungen o<strong>de</strong>r <strong>Problem</strong>molekülen zu tun, <br />

so muss eine Skalierung durchgeführt wer<strong>de</strong>n, um mit <strong>de</strong>r ursprünglichsten und <br />

einflussreichsten Emotion zuerst zu arbeiten. <strong>Die</strong> vier Grundgefühle sind: <br />

Schmerz (Trauer, Depression, Resignation, Nie<strong>de</strong>rgeschlagenheit, Ernüchterung...) <br />

Wut (Ärger, Aggressivität, Aufgebrachtsein, Hass, ...) <br />

Angst (Furcht, Panik, Sorge, Blocka<strong>de</strong>...) <br />

Vergnügen (Spaß, Freu<strong>de</strong>, Lust, Kitzel...) <br />

An<strong>de</strong>re Empfindungen, wie Stärke, Schuldgefühle, Scham, Ekel o<strong>de</strong>r Streitsucht, sind in <br />

<strong>de</strong>r BST kein Gefühl son<strong>de</strong>rn Befindlichkeitszustän<strong>de</strong> -­‐ eine Mischung von <br />

Empfindungen <strong>aus</strong> Gefühlen und kognitiven Bewertungen. Hier wird immer noch <br />

zusätzlich geprüft, welches Grundgefühl wirksam ist – z.B. Ekel, weil es wi<strong>de</strong>rlich ist und <br />

ich mich fürchte (Angst); o<strong>de</strong>r Ekel, <strong>de</strong>r mir körperliches Unwohlsein, Pein und Schmerz <br />

bereitet, o<strong>de</strong>r Ekel, <strong>de</strong>r mich wehrhaft und aggressiv wer<strong>de</strong>n lässt (Wut). <br />

Je<strong><strong>de</strong>m</strong> <strong>de</strong>r Grundgefühle wird mit unterschiedlichen Interventionen begegnet. Schmerz <br />

beispielsweise muss durchlebt wer<strong>de</strong>n, .d.h. bei leidvollen Erfahrungen will <strong>de</strong>r Schmerz <br />

angenommen, erfahren, <strong>aus</strong>gedrückt und so verarbeitet wer<strong>de</strong>n. <strong>Die</strong>s ist an<strong>de</strong>rs bei <br />

Angst. Ängste lassen sich nicht regulieren über das „Durchleben“ son<strong>de</strong>rn eher über <br />

Dissoziation (Ablenkung; Distanz) o<strong>de</strong>r paradox über Verstärkung (eine größere Angst <br />

über die vorhan<strong>de</strong>ne Angst stülpen). Wut und Ärger kann nicht durch Beruhigung o<strong>de</strong>r <br />

etwa Verstärkung (was symmetrischer bzw. asymmetrischer Eskalation entspräche) <br />

behan<strong>de</strong>lt wer<strong>de</strong>n, son<strong>de</strong>rn durch Kanalisierung. Störungen im Bereich <strong>de</strong>s Vergnügens <br />

(z.B. Fressanfälle, Sexualstörungen o<strong>de</strong>r Suchtstrukturen) wer<strong>de</strong>n reguliert, in<strong><strong>de</strong>m</strong> <br />

entwe<strong>de</strong>r ein größeres/besseres Vergnügen erzeugt wird o<strong>de</strong>r das Vergnügen in <br />

Abscheu umgewan<strong>de</strong>lt wird. <br />

In <strong>de</strong>r Beratung wer<strong>de</strong>n die zugehörigen relevanten Gefühle zunächst her<strong>aus</strong>gearbeitet <br />

und dann Aufgaben gegeben, die das Gefühl im Han<strong>de</strong>ln besser reguliert. Hier wie<strong>de</strong>rum <br />

ein kurzes Beispiel zur Illustration: Ein Ehepaar kommt zur Beratung und bei<strong>de</strong> <br />

schil<strong>de</strong>rn, dass sie so viel streiten wür<strong>de</strong>n. Wenig später zeigt sich dieser Streit auch <br />

schon während <strong>de</strong>r Beratungssitzung. <strong>Die</strong> Beraterin fragt: „Wenn sie sich so streiten, <br />

empfin<strong>de</strong>n sie dann ein gewisses Vergnügen dabei, also tut es auch ein wenig gut o<strong>de</strong>r <br />

sind sie vor allem ärgerlich und wütend auf <strong>de</strong>n an<strong>de</strong>ren/die an<strong>de</strong>re? Wäre die Antwort <br />

„Vergnügen“, wür<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Beratungsprozess in die Richtung gehen, welche <br />

Spaßerfahrungen das Paar miteinan<strong>de</strong>r hat und wie <strong>de</strong>r Streit noch kreativer und <br />

lustvoller sein könnte; wäre die Antwort „Wut“. wür<strong>de</strong> man einen Rahmen schaffen, in <br />

<strong><strong>de</strong>m</strong> regelmäßig eine bestimmte Zeit abwechselnd die Wut <strong>aus</strong>gedrückt wer<strong>de</strong>n kann, <br />

die <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>re nicht abwehren muss. In bei<strong>de</strong>n Fällen macht das Paar dann die


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Erfahrung, dass sich die emotionale Beteiligung verän<strong>de</strong>rt und steuerbar wird. Das <br />

ermöglicht dann <strong>de</strong>n nächsten Verän<strong>de</strong>rungsschritt. Entschei<strong>de</strong>nd bei <strong>de</strong>r Arbeit mit <br />

<strong>de</strong>n Grun<strong><strong>de</strong>m</strong>otionen ist also, <strong>de</strong>n Klienten die Erfahrung zu vermitteln, dass die <br />

emotionalen Impulse nicht zwangsläufig überfluten o<strong>de</strong>r unkontrolliert auftauchen, <br />

son<strong>de</strong>rn regulierbar, lenkbar, verän<strong>de</strong>rbar sind. So gewinnen Klienten wie<strong>de</strong>r Hoffnung <br />

auf Eigenkontrolle in ihrem Verhalten. <br />

Der strategische Dialog <br />

„Niemand kann etwas gut verstehen und es sich aneignen, wenn jemand an<strong>de</strong>rer es ihm <br />

beibringt. Man muss es selber tun“ (Cartesius). <br />

<strong>Die</strong> Kraft <strong>de</strong>s strategischen Dialogs besteht in seiner überraschen<strong>de</strong>n Wesentlichkeit, <br />

in<strong><strong>de</strong>m</strong> er <strong>de</strong>n Klienten von seinem <strong>Problem</strong> zu <strong>de</strong>ssen Lösung begleitet mittels einer <br />

prozessgeführten Evolution <strong>de</strong>s Gespräches. <br />

Es han<strong>de</strong>lt sich dabei um Fragen, die Antworten evozieren, welche die Grundlage für die <br />

dann folgen<strong>de</strong> Frage darstellen. Bildlich gesprochen han<strong>de</strong>lt es sich um einen <br />

interaktiven Tanz, <strong>de</strong>r auf <strong>de</strong>r Grundlage bestimmter Schrittabfolgen und Figuren eine <br />

gemeinsam fortschreiten<strong>de</strong> Bewegung ermöglicht, die Schritt für Schritt zur Lösung <strong>de</strong>s <br />

<strong>Problem</strong>s führt. In diesem Prozess enthüllt sich die Lösung als eigenständige <br />

Ent<strong>de</strong>ckung <strong>de</strong>s Klienten weil sie <strong>aus</strong> <strong>de</strong>n Antworten und Erkenntnissen <strong>de</strong>s Klienten <br />

entspringt, obwohl gleichzeitig die Prozessteuerung fest in <strong>de</strong>r Hand <strong>de</strong>s Beraters liegt. <br />

Der strategische Dialog folgt einem strukturierten Ablauf, welcher die persönliche <br />

Realität <strong>de</strong>s Ansprechpartners und die Struktur seines <strong>Problem</strong>s gleichzeitig <br />

berücksichtigt und stets im Auge behält. Der strategische Dialog ist nicht nur Ausdruck <br />

eines bestimmten therapeutisch-­‐beraterischen Mo<strong>de</strong>lls, son<strong>de</strong>rn viel mehr Ausdruck <br />

einer Denkweise <strong>de</strong>s prozesshaft-­‐diagnostischen Vorgehens. Im Zentrum <strong>de</strong>s Dialogs <br />

steht die Frageform <strong>de</strong>r Scheinalternative, d.h. die Doppelfrage, die gestellt wird, <br />

halbiert praktisch die <strong>Problem</strong>stellung in zwei Hälften, von <strong>de</strong>nen nur eine zutreffen <br />

kann. So wird gewissermaßen Frage für Frage das <strong>Problem</strong> auf einen immer kleineren <br />

Fokus konzentriert. Beispiel: Ein 40jähriger Mann hat sich zur Beratung angemel<strong>de</strong>t, <br />

weil er seit seiner Kurzarbeit zunehmend Konflikte mit seiner Partnerin hat. Ein <br />

Fragestrang zu Beginn <strong>de</strong>s Gesprächs könnte wie folgt sein: <br />

1. Frage: „Sind Sie gekommen um ein <strong>Problem</strong> zu lösen o<strong>de</strong>r um ein Ziel zu erreichen? <br />

(Klient überrascht: Ich wüsste im Moment gar nicht, was an<strong>de</strong>rs sein sollte). <br />

2. Frage: „Sind Sie <strong>aus</strong> eigenem Interesse in die Beratung gekommen o<strong>de</strong>r weil ihre Frau <br />

ihnen das nahe gelegt hat?“ (Klient grinst: meine Frau hat mich angemel<strong>de</strong>t) <br />

3. Frage: „Glauben Sie, dass sie ihr <strong>Problem</strong> selbst lösen können o<strong>de</strong>r dass an<strong>de</strong>re an <strong>de</strong>r <br />

<strong>Problem</strong>lösung (mit-­‐)arbeiten sollten?“ (Klient leicht gereizt: Wenn meine Frau nicht <br />

immer so nörgeln wür<strong>de</strong>, wäre das <strong>Problem</strong> wahrscheinlich gar keins). <br />

4. Frage: „Taucht ihr <strong>Problem</strong> ständig auf, wenn Sie mit ihrer Frau zusammen sind o<strong>de</strong>r <br />

gibt es bestimmte Anlässe, wo es anfängt schwierig zu wer<strong>de</strong>n?“ (Klient erzählt <br />

<strong>aus</strong>führlich ein Beispiel zum Thema Aufgaben und Pflichten im H<strong>aus</strong>halt). <br />

5. Frage: „ Wenn <strong>de</strong>r Konflikt beginnt, stellen Sie sich dann <strong>de</strong>r Auseinan<strong>de</strong>rsetzung o<strong>de</strong>r <br />

ziehen Sie sich eher zurück?“ (Klient abwiegelnd: „Ich gehe meistens dann r<strong>aus</strong> <br />

spazieren, um mich zu beruhigen“). <br />

6. Frage: Sind Sie nach einem solchen Streit dann eher wütend o<strong>de</strong>r fühlen Sie sich vor <br />

allem hilflos <strong>de</strong>r Situation <strong>aus</strong>geliefert? (Klient seufzt: „Ich gehe dann lieber, damit es <br />

nicht noch mehr knallt). <br />

In solchen Frageketten folgt nach 3-­‐4 Fragen immer eine Paraphrase, um <strong><strong>de</strong>m</strong> Klienten <br />

seine Situation sowohl verstan<strong>de</strong>smäßig aber auch emotional zu spiegeln:


DAJEB Informationsrundschreiben Nr. 221, 2010 <br />

„Bitte korrigieren Sie mich, wenn ich Sie falsch verstan<strong>de</strong>n habe: Sie sind hier in <strong>de</strong>r <br />

Hoffnung, das <strong>Problem</strong> mit ihrer Frau besser zu verstehen, ohne dass Sie wüssten, was <br />

genau helfen könnte. Obwohl Sie von ihrer Frau geschickt wur<strong>de</strong>n, sind Sie sich sicher, <br />

dass ihre Frau auch Teil <strong>de</strong>r Streitigkeiten ist, was Sie an <strong><strong>de</strong>m</strong> H<strong>aus</strong>haltsbeispiel eben <br />

<strong>de</strong>utlich gemacht haben. Und dabei fällt ihnen auf, dass die Auseinan<strong>de</strong>rsetzungen <br />

bestimmte Auslöser o<strong>de</strong>r Themen haben und immer, wenn <strong>de</strong>r Konflikt auftaucht, gehen <br />

Sie am liebsten spazieren, weil sie eigentlich hilflos <strong><strong>de</strong>m</strong> Ganzen gegenüberstehen...“ <br />

An diesem Beispiel wird <strong>de</strong>utlich, dass Klienten relativ wenig Raum bekommen, sich <br />

thematisch <strong>aus</strong>zubreiten, weil die Beratungsperson das Gespräch über die Fragen stark <br />

eingrenzt. Das mag direktiv wirken, verhin<strong>de</strong>rt aber, dass sich die Klienten verzetteln <br />

und wird über die regelmäßigen Paraphrasen auch wie<strong>de</strong>r <strong>aus</strong>geglichen. <strong>Die</strong> Klienten <br />

sind eigentlich immer überrascht, wie schnell <strong>de</strong>r Berater o<strong>de</strong>r die Beraterin das <br />

<strong>Problem</strong> zu verstehen scheint und das schafft Vertrauen bzw. Rapport und senkt <strong>de</strong>n <br />

Wi<strong>de</strong>rstand (in diesem Fall <strong>de</strong>s geschickten Klienten „oppositionell“). <br />

Auf Beraterseite arbeiten wir innerlich an <strong>de</strong>r operativen Diagnose, die bis zu diesem <br />

Punkt wie folgt formuliert wer<strong>de</strong>n könnte: Wir haben es mit einem Streitpaar zu tun, <br />

dass über bestimmte Reizthemen in eine asymmetrische Eskalation gerät. Sie <br />

übernimmt dabei <strong>de</strong>n Part <strong>de</strong>r Anklägerin, er <strong>de</strong>n Part <strong>de</strong>s Opfers bzw. Hilflosen. Sein <br />

Grundgefühl ist <strong>de</strong>r Schmerz, das <strong>de</strong>r Frau die Wut. Seine versuchte Lösung ist <strong>de</strong>n <br />

Konflikt zu vermei<strong>de</strong>n, in<strong><strong>de</strong>m</strong> er r<strong>aus</strong> geht. Jetzt muss noch erfragt wer<strong>de</strong>n, ob er das <strong>aus</strong> <br />

Angst vor <strong>de</strong>r wüten<strong>de</strong>n Frau o<strong>de</strong>r zur Vermeidung von Schmerz-­‐ bzw. Beschämungs-­gefühlen<br />

tut. Ferner wird noch nach weiteren Lösungsversuchen und Ausnahmen <br />

gefragt. In unserem Beispiel antwortet <strong>de</strong>r Klient, er gehe r<strong>aus</strong>, weil er sich beschämt <br />

fühle. Ausnahmen kenne er keine, außer dass er manchmal mit sich spräche und sie <br />

innerlich beschimpfe, aber nur in <strong>de</strong>r Abgeschie<strong>de</strong>nheit von seiner Frau. An<strong>de</strong>re <br />

versuchte Lösungen seien einfach zu schweigen bzw. nicht mehr mit ihr zu re<strong>de</strong>n. <br />

Manchmal re<strong>de</strong> er sogar mehrere Tage nicht mehr mit ihr. Wäre jetzt das En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r <br />

Beratungsstun<strong>de</strong> erreicht, ginge es jetzt darum, eine geeignete Verschreibung zu fin<strong>de</strong>n, <br />

die das bisherige Opferverhalten und die Eskalationssystematik zu unterbrechen <br />

vermögen. Doch dazu ist noch <strong>de</strong>r Schritt <strong>de</strong>r Emotionalisierung <strong>de</strong>s Themas wichtig. <br />

<strong>Die</strong> Phase hin zur Verschreibung <br />

Verschreibungen spielen in <strong>de</strong>r BST eine wichtige Rolle, weil sie <strong>de</strong>n Verän<strong>de</strong>rungs-­prozess<br />

bis zur nächsten Beratungsstun<strong>de</strong> <strong>aus</strong>lösen. Verän<strong>de</strong>rung und Entwicklung <br />

geschieht also nicht in <strong>de</strong>r Beratung und schon gar nicht durch die Beratungsperson, <br />

son<strong>de</strong>rn – häufig überraschend für <strong>de</strong>n Betreffen<strong>de</strong>n selbst – durch <strong>de</strong>n Klienten in <br />

seinem <strong>Problem</strong>kontext. Verschreibungen haben das Ziel, die <strong>Problem</strong> aufrecht-­erhalten<strong>de</strong>n<br />

versuchten Lösungen zu unterbrechen, um ein neues Wahrnehmungs-­‐<br />

Reaktions-­‐System bei <strong>de</strong>n Klienten zu ermöglichen (Musterunterbrechung). <br />

Verschreibungen erfor<strong>de</strong>rn Kreativität und Übung, damit sie funktionieren und sie <br />

müssen mit viel Überzeugungskraft formuliert wer<strong>de</strong>n. Dazu wird in <strong>de</strong>r BST zuvor <br />

immer eine Analogie <strong>de</strong>r <strong>Problem</strong>verschreibung verwen<strong>de</strong>t. Durch <strong>de</strong>n Vergleich o<strong>de</strong>r <br />

die bildhafte Deutung wird das Konzept <strong>de</strong>r versuchten Lösung für <strong>de</strong>n Klienten nicht <br />

nur kognitiv, son<strong>de</strong>rn auch emotional „verstan<strong>de</strong>n“. <strong>Die</strong> BST spricht hier von <strong>de</strong>r <br />

Double-­‐Bind-­‐Kommunikation, was be<strong>de</strong>utet, dass im strategischen Dialog <strong>de</strong>r <br />

Erkenntnisfortschritt <strong>de</strong>s <strong>Problem</strong>verhaltens sowohl kognitiv paraphrasiert als auch <br />

analogiehaft emotionalisiert wird, so dass – mo<strong>de</strong>llhaft gesprochen – linke wie rechte <br />

Gehirnhälfte an <strong><strong>de</strong>m</strong> Lernprozess beteiligt sind. In unserem Beispiel wäre das <br />

folgen<strong>de</strong>rmaßen umsetzbar: „Wen ich Sie richtig verstan<strong>de</strong>n habe, beginnen Sie zu


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schweigen, sobald ihre Frau zu Klagen beginnt, dann verlassen Sie <strong>de</strong>n Raum o<strong>de</strong>r <br />

ziehen sich zurück und das kann sogar Tage anhalten. Und ich spüre bei ihnen bei<strong>de</strong>n <br />

dann förmlich diese aufgela<strong>de</strong>ne Atmosphäre, die sich entla<strong>de</strong>n will, aber nicht kann. <br />

Kennen Sie das, wenn sich ein Gewitter zusammenbraut, es ist schwül und feucht, die <br />

Atmosphäre drückt auf ihren Körper und Kopfhaut, Sie spüren die Last und merken, wie <br />

es zu knistern beginnt, aber es kommt nicht zu <strong><strong>de</strong>m</strong> ersehnten Donner, <strong><strong>de</strong>m</strong> <br />

abkühlen<strong>de</strong>n Regen, <strong>de</strong>r Entladung in <strong>de</strong>r Atmosphäre. Im Gegenteil, <strong>de</strong>nken Sie an die <br />

Aben<strong>de</strong>, wo sich über ihnen Wolkentürme aufbäumen, aber sich nichts entlädt, vielleicht <br />

ein kleines Wetterleuchten in <strong>de</strong>r Ferne, nur zu erahnen und manchmal ein verhaltenes <br />

Grollen, aber das erlösen<strong>de</strong> Gewitter bleibt <strong>aus</strong> und so zieht sich das Tage hin, die <br />

Schwüle, die Spannung und gela<strong>de</strong>ne Luft...“ <br />

Und nun kann es wie<strong>de</strong>r in einen weiteren Teil <strong>de</strong>s strategischen Dialogs übergehen: <br />

„Versuchen Sie <strong>de</strong>n Blitzschlag zu vermei<strong>de</strong>n weil Sie befürchten, dass er zu <br />

zerstörerisch ist o<strong>de</strong>r weil Sie glauben, dass ihre Frau so einen guten Blitzableiter hat, <br />

dass Ihr Gewitter nichts <strong>aus</strong>richten kann?“ ... <br />

An dieser Stelle gesteht nun <strong>de</strong>r Klient, dass er Angst davor hat, seine Beherrschung zu <br />

verlieren und ihr einfach mal eine rein zu schlagen. Er habe das viele Male bei seinem <br />

Vater gegenüber seiner Mutter erlebt. <br />

Über die Analogie erreichen wir neben <strong>de</strong>r emotionalen Berührung nun auch eine <br />

Vertiefung <strong>de</strong>s Beratungsverlaufs, in<strong><strong>de</strong>m</strong> wir auf ein Emotionsmolekül stoßen: Der <br />

Schmerz ist eine Beschämung, die er über sein Elternh<strong>aus</strong> bereits erfahren hat und <strong>de</strong>r <br />

Rückzug ist die versuchte Lösung, nicht in die unkontrollierte Gewaltstruktur seines <br />

Vaters zu verfallen. <strong>Die</strong> versuchte Lösung ist als Gewaltvermeidungsstrategie bedingt <br />

sogar erfolgreich, aber sie provoziert in <strong>de</strong>r Gegenwart bei seiner Frau nun häufig <br />

verbale Gewalt und sein Verhältnis zum Grundgefühl <strong>de</strong>r Wut ist alles an<strong>de</strong>re als <br />

„entspannt“. Er hat Angst vor sich selbst, Angst die Kontrolle zu verlieren. Wir haben es <br />

also mit <strong>de</strong>n Oberflächengefühl von Schmerz durch Beschämung zu tun, das <strong>aus</strong> Angst <br />

vor unkontrollierter Wut zugelassen und ertragen wird. Das hierarchisch wichtigste <br />

Grundgefühl ist hier die Wut. Sie ist Ursprung alles an<strong>de</strong>ren. <strong>Die</strong> erste Verschreibung <br />

müsste entsprechend einen kontrollierten und erlaubten Umgang mit Wut und Ärger im <br />

Sinne einer Kanalisation ermöglichen. Zum Beispiel: <br />

„Ich möchte Sie bitten, dass sie sich je<strong>de</strong>n Abend eine halbe Stun<strong>de</strong> Zeit nehmen, um <br />

einen Brief an ihre Frau zu schreiben. Darin dürfen Sie alles zur Sprache bringen, was Sie <br />

verletzt, kränkt und <strong><strong>de</strong>m</strong>ütigt und Sie dürfen alles so schreiben, wie sie es fühlen, <br />

frustriert, verärgert, schäumend vor Wut. Lassen Sie ihrem Ärger über die Art, was Sie <br />

erlebt haben, freien Lauf in <strong><strong>de</strong>m</strong> Brief. Und wenn Sie ihn zu En<strong>de</strong> geschrieben haben, <br />

tüten Sie ihn ein und kleben ihn zu. Sammeln Sie alle Briefe, keiner darf ihre Frau <br />

tatsächlich zu Gesicht bekommen. Ich möchte, das Sie in 14 Tagen alle Briefe hierher zu <br />

mir mitbringen und dann machen wir weiter.“ <strong>Die</strong> Verschreibung ist aufgebaut analog <br />

zu <strong><strong>de</strong>m</strong> Stratagem „Den Feind auf <strong>de</strong>n Dachbo<strong>de</strong>n lassen und dann die Leiter <br />

wegnehmen.“ <br />

<strong>Die</strong> Funktion <strong>de</strong>r Stratageme <br />

Verschreibungen in <strong>de</strong>r BST orientieren sich an Stratagemen. Stratageme sind <br />

Handlungsanweisungen, die auf eine bestimmte Art ihre Wirkung entfalten. "Stratagem" <br />

ist ein europäisches Fremdwort für "Strategiebün<strong>de</strong>l". Im Chinesischen be<strong>de</strong>utet es: <br />

Planen <strong>de</strong>r Strategie. "Stratagem" fin<strong>de</strong>t sich im Deutschen wie im Englischen und in <strong>de</strong>n <br />

romanischen Sprachen und ist griechisch-­‐lateinischen Ursprungs. Schon die Römer und <br />

vor ihnen die Griechen <strong>de</strong>s europäischen Altertums haben Stratageme in <strong>de</strong>r Politik, <strong>de</strong>r <br />

Wirtschaft, <strong><strong>de</strong>m</strong> Han<strong>de</strong>l und auch in <strong>de</strong>r Militärtheorie und -­‐praxis angewandt. Giorgio


DAJEB Informationsrundschreiben Nr. 221, 2010 <br />

Nardone hat auf <strong><strong>de</strong>m</strong> Hintergrund <strong>de</strong>r chinesischen Kampfkunst 13 Stratageme <br />

her<strong>aus</strong>gearbeitet, die in seinem Ansatz Anwendung fin<strong>de</strong>n. Stratageme in <strong>de</strong>r <br />

Kommunikation anzuwen<strong>de</strong>n, be<strong>de</strong>utet <strong>de</strong>n richtigen Hebel für Verän<strong>de</strong>rung <br />

anzusetzen. Stratageme in <strong>de</strong>r Gesprächsführung ergeben sich auf <strong>de</strong>r Matrix von <br />

<strong>Problem</strong>stellung Lösungsversuch Emotion und Zielerreichung. Das Stratagem <br />

<strong>de</strong>finiert hierbei <strong>de</strong>n Hebel <strong>de</strong>r nicht gewöhnlichen Logik, <strong>de</strong>r <strong>de</strong>n üblichen versuchten <br />

Lösungsansatz unterbricht und in <strong>de</strong>r Folge eine korrigieren<strong>de</strong> emotionale Erfahrung <br />

verankert. <br />

In <strong><strong>de</strong>m</strong> obigen Beispiel soll mit <strong>de</strong>r Verschreibung <strong>de</strong>s Briefeschreibens die Angst vor <br />

unkontrollierter Gewalt blockiert wer<strong>de</strong>n. Es gibt also die offizielle Erlaubnis zur Wut, <br />

aber sie ist <strong>de</strong>nnoch „geheim“ und damit für an<strong>de</strong>re ungefährlich (Wäre <strong><strong>de</strong>m</strong> nicht so, <br />

wür<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Klient die Verschreibung nicht umsetzen). Weil aber Wut innerlich nun <br />

<strong>aus</strong>gelebt und nicht länger durch Schmerz blockiert wird, ist eine Korrektur <strong>de</strong>s <br />

subjektiven Erlebens un<strong>aus</strong>weichlich. <strong>Die</strong> Wut erhält Wertschätzung und erscheint <br />

kontrollierbar, die Angst reduziert sich als Folgewirkung und <strong>de</strong>r Schmerz verliert einen <br />

Teil seiner Funktion. Jene erste Korrektur <strong>de</strong>s Wahrnehmungs-­‐Reaktions-­‐Systems wird <br />

in <strong>de</strong>r BST als „breaking-­‐point“ bezeichnet, auf <strong>de</strong>n nun Stun<strong>de</strong> für Stun<strong>de</strong> aufgebaut <br />

wer<strong>de</strong>n kann. Dabei ist wichtig, das <strong>de</strong>r Klient Vertrauen in seine neue Erfahrung <br />

gewinnt und sich selbst als Quelle <strong>de</strong>r Verän<strong>de</strong>rung versteht und nicht etwa <strong>de</strong>n <br />

Therapeuten als Heiler verehrt bzw. die Beraterin als Hebamme. Das neue Verhalten <strong>de</strong>s <br />

Klienten wird sich als stabil erweisen, wenn er erstens verstan<strong>de</strong>n, zweitens erfühlt und <br />

drittens durch Verhaltensalternativen erprobt hat, das er Gebären<strong>de</strong>r und Geburtshelfer <br />

in einem ist. Wir Beraten<strong>de</strong> o<strong>de</strong>r Therapeuten sind die Begleiter, die <strong>de</strong>n Lernprozess <br />

ermöglichen, aber nicht die Verän<strong>de</strong>rer! <br />

Ich möchte noch ein zweites Beispiel <strong>aus</strong> <strong>de</strong>r Elternberatung geben: <br />

Eltern beklagen, dass ihr fünfjähriges Kind nicht alleine einschläft, weil es Angst habe. <br />

Daher bleiben die Eltern immer länger im Schlafzimmer und warten, bis das Kind <br />

eingeschlafen ist. Das Kind zögert das Einschlafen im Laufe <strong>de</strong>r Wochen immer länger <br />

hin<strong>aus</strong>. Sobald die Eltern gehen wollen, fängt es an bitterlich zu weinen und zu schreien, <br />

was die Eltern nicht <strong>aus</strong>halten und wie<strong>de</strong>rum bleiben. Auch das Abdunkeln <strong>de</strong>s Zimmers <br />

ist nicht möglich, weil es sofort Angst <strong>aus</strong>löst. <strong>Die</strong> operative Diagnose, die r<strong>aus</strong>gearbeitet <br />

wur<strong>de</strong> enthält folgen<strong>de</strong> Merkmale und Verhaltensanweisung: <br />

• Das <strong>Problem</strong>: Das Kind verzögert das Einschlafen. <br />

• Das Ziel: Das Kind soll alleine einschlafen lernen. <br />

• <strong>Die</strong> versuche Lösung <strong>de</strong>r Eltern: Solange bleiben, bis das Kind eingeschlafen ist. <br />

• <strong>Die</strong> Emotion <strong>de</strong>r Eltern: Vermeidung von Schmerz, wenn das Kind weint. <br />

• <strong>Die</strong> Verschreibung: <strong>Die</strong> Eltern sollen <strong><strong>de</strong>m</strong> Kind folgen<strong>de</strong> Anweisung geben: „Du <br />

darfst jetzt immer solange wach bleiben. wie du willst, und auch das Licht so hell <br />

lassen, wie du es möchtest. Und wir gehen nach <strong>de</strong>r Geschichte dann ins <br />

Wohnzimmer. Wenn Du möchtest kannst du uns zurufen, dass du noch nicht <br />

eingeschlafen bist, und wir wer<strong>de</strong>n dir dann antworten, so dass du weißt, dass <br />

wir da sind.“ <br />

• Verwen<strong>de</strong>tes Stratagem: Das Meer durchsegeln, ohne <strong>de</strong>n Himmel zu sehen. <br />

<strong>Die</strong> Intervention enthält einen paradoxen Teil, <strong>de</strong>r die Erlaubnis zum Wachbleiben <br />

beinhaltet. <strong>Die</strong>se neue Freiheit lenkt von <strong>de</strong>r Angst ab. Taucht diese auf, lenkt wie<strong>de</strong>rum <br />

das aktive Rufen nach <strong>de</strong>n Eltern von <strong><strong>de</strong>m</strong> schmerzhaften Jammern ab. Über mehrere <br />

Tage hinweg hat das Kind ca. 20 Minuten immer wie<strong>de</strong>r gerufen: „Ich bin noch nicht <br />

eingeschlafen“ – zu Beginn weinend o<strong>de</strong>r schreiend, später verärgert, dann


DAJEB Informationsrundschreiben Nr. 221, 2010 <br />

provozierend o<strong>de</strong>r her<strong>aus</strong>for<strong>de</strong>rnd. Dann ist es immer schneller eingeschlafen. Nach <br />

knapp drei Wochen war das neue Einschlafritual etabliert und es hat nur noch vereinzelt <br />

gerufen. Nach 2 Monaten hat das <strong>Problem</strong> ganz aufgehört. Das Kind schläft nach einer <br />

Geschichte innerhalb von 5-­‐10 Minuten selbstständig ein. <br />

Überblick: Mikro- und Makrostrategie <strong>de</strong>s Beratungsprozesses <br />

<strong>Die</strong> BST hat wie oben schon erwähnt eine kurze Gesamtlaufzeit. Sowohl die einzelnen <br />

Sitzungen (Mikrostrategie) selbst als auch <strong>de</strong>r gesamte Verlauf (Makrostrategie) sind <br />

zeitlich sehr begrenzt. <br />

Der Beratungsprozess auf <strong>de</strong>r Mirkoebene kann über folgen<strong>de</strong> Schritte dargestellt <br />

wer<strong>de</strong>n: <br />

3a. Verschreibung <br />

kreieren <br />

1. <strong>Problem</strong>struktur <br />

& Ziel ermitteln <br />

3. Zusammenfassen <br />

& Um<strong>de</strong>finieren <br />

Beratungsverlauf <br />

einer Sitzung <br />

analog zu <strong>de</strong>r <br />

Brief Strategic <br />

Therapie <br />

1a. Zusammenfassen <br />

& Beziehung vertiefen <br />

2. Versuchte Lösungen<br />

& Ausnahmen ermitteln<br />

2a. Emotionalisieren <br />

durch Analogien <br />

Der Verlauf auf <strong>de</strong>r Makroebene, d.h. über die Beratungsstun<strong>de</strong>n hinweg, lässt sich in <br />

vier Schritten darstellen: <br />

1.Eröffnung <br />

Beziehung zum Klienten und zum Thema herstellen. <br />

<strong>Problem</strong>stellung / Zielsetzung erheben. <br />

Wahrnehmungs-­‐Reaktions-­‐System verstehen. <br />

Versuchte Lösungen / Geschichte <strong>de</strong>r Lösungsversuche. <br />

Verschreibung mit kleinster Verän<strong>de</strong>rung induzieren. <br />

2. Blocka<strong>de</strong> lösen Wahrnehmungs-­‐Reaktions-­‐System durchbrechen. <br />

Prüfung <strong>de</strong>r Verschreibungen.


DAJEB Informationsrundschreiben Nr. 221, 2010 <br />

Reframing <strong>de</strong>r Erfahrungen und Bewertungen. <br />

Verän<strong>de</strong>rung prüfen und verankern. <br />

Neue Verschreibung einführen. <br />

3. Konsolidierung Trainingsphase, die Neues ermöglicht und festigt. <br />

Verän<strong>de</strong>rungen konsolidieren & stabilisieren. <br />

Verantwortung & Verän<strong>de</strong>rungskompetenz für <strong>de</strong>n Prozess <br />

an <strong>de</strong>n Klienten <strong>de</strong>legieren. <br />

4. Abschluss Rekapitulation <br />

Rückblick auf <strong>de</strong>n Prozess <strong>de</strong>r Sitzungen und Integration. <br />

Funktion und Wirkung <strong>de</strong>r Stratageme erklären (entzaubern). <br />

Sicherstellen, dass Klient keine Hilfe mehr braucht-­‐ <br />

Literaturhinweise <br />

G. Nardone: Pirouetten im Supermarkt: Strategische Interventionen für Therapie und <br />

Selbsthilfe (2007). <br />

P. Watzlawick; G. Nardone: Irrwege, Umwege und Auswege: Zur Therapie versuchter <br />

Lösungen (1994). <br />

G. Nardone: Systemische Kurztherapie bei Ess-­‐Störungen: Einführung und Fallstudien <br />

(2003) <br />

P. Watzlawick; G. Nardone: Kurzzeittherapie und Wirklichkeit: Eine Einführung (TB <br />

2008) <br />

G. Nardone: Den Tiger reiten. Strategische Kurztherapie für zwangsneurotische <br />

Patienten, in: Psychotherapie im Dialog, 3,4 Jg., S. 2-­‐5 (2003). <br />

G. Nardone: The Strategic Dialogue: Ren<strong>de</strong>ring the Diagnostic Interview a Real <br />

Therapeutic Intervention (2008) <br />

G. Nardone; C. Portelli: Knowing Through Changing: The Evolution of Brief Strategic <br />

Therapy (2005). <br />

G. Nardone & al.: The Evolution of Family Patterns and Indirect Therapy with <br />

Adolescents (2008) <br />

G. Nardone: Historic Notes on Brief Strategic Therapie, in: Brief Strategic and Systemic <br />

Therapie European Review – issue 1 (2003). <br />

P. Mordazzi; R. Milanese: Coaching strategico. Transformare i limiti in risorse, Milano <br />

(2007). <br />

Therapiezentrum in Arezzo: <br />

Homepage Giorgio Nardone: <br />

http://www.centroditherapiastrategica.org <br />

http://www.giorgionardone.it


DAJEB Informationsrundschreiben Nr. 221, 2010 <br />

Autor: <br />

Dr. Stefan Schumacher, Theologe & Sozialwissenschaftler, EFL-­‐Berater <br />

(DAJEB); NLP Lehrtrainer und Lehrcoach (DVNLP), Master of Brief <br />

Strategic Therapie. <br />

Kontakt: <br />

www.<strong>DrSchumacher</strong>.<strong>de</strong> <br />

www.Telefonseelsorge-­‐Hagen-­‐Mark.<strong>de</strong>

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