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Silhouetten-Schiessen - Bds-silhouette.de

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Spezialdisziplin<br />

Spezialdisziplin<br />

US-$ an die Firma. Auch <strong>de</strong>r<br />

Wettkampfpass kostet Geld: 20<br />

US-$ pro Jahr, jedoch ist dabei<br />

ein Abo <strong>de</strong>r Zeitschrift enthalten.<br />

Beim ersten internationalen<br />

IHMSA-Wettkampf im Oktober<br />

1977 in San Fernando traten<br />

schon 180 Schützen an, und am<br />

Jahresen<strong>de</strong> hatte die IHMSA 1291<br />

offizielle Mitglie<strong>de</strong>r; ein Jahr später<br />

5300. Gates wohnte im nahen<br />

Needles und richtete <strong>de</strong>n Sport<br />

auf die Familie aus: einer<br />

schiesst, <strong>de</strong>r Partner gibt die Treffer<br />

an und nimmt die Zeit, und danach<br />

wird gewechselt. Noch<br />

heute ist <strong>de</strong>r sogenannte Spotter<br />

wichtig für ein gutes Resultat.<br />

In Mexico war <strong>Silhouetten</strong>-<br />

<strong>Schiessen</strong> in <strong>de</strong>n 60er- bis 80er-<br />

Jahren <strong>de</strong>s 20. Jahrhun<strong>de</strong>rts populärer<br />

als Fussball. Die Sportzeitungen<br />

waren voll davon.<br />

Aber auch heute noch fin<strong>de</strong>t in<br />

Distrikt Jalisco durchschnittlich<br />

je<strong>de</strong>n Tag ein offizielles <strong>Silhouetten</strong>-<strong>Schiessen</strong><br />

statt.<br />

Europa<br />

In Frankreich und Skandinavien<br />

fand das europäische <strong>Silhouetten</strong>-<strong>Schiessen</strong><br />

die grösste<br />

Verbreitung. Die Europäer fühlten<br />

sich von <strong>de</strong>n USA benachteiligt,<br />

und so machten die Franzosen<br />

bei <strong>de</strong>r Europameisterschaft<br />

1988 in Norwegen <strong>de</strong>n Vorstoss,<br />

eine europäische Vereinigung<br />

zu grün<strong>de</strong>n. Um auch eine<br />

Stimme zu haben, grün<strong>de</strong>ten<br />

die dortige Schweizer Mannschaft<br />

die «Metall <strong>Silhouetten</strong><br />

Schützen Schweiz» mit mir als<br />

erstem Präsi<strong>de</strong>nten. 1989 taten<br />

sich dann die Nationen Belgien,<br />

Deutschland, Frankreich,<br />

Holland, Italien, Österreich und<br />

die Schweiz zur AETSM (Association<br />

Européenne <strong>de</strong>s Tireurs<br />

Silhouette Metallic) zusammen.<br />

Am 8. Oktober 1993 wur<strong>de</strong> in<br />

Paris <strong>de</strong>r Weltverband IMSSU<br />

(International Metallic Silhouette<br />

Shooting Union) gegrün<strong>de</strong>t.<br />

Neben <strong>de</strong>n Delegationen von<br />

Afrika, Asien, Europa und Polynesien<br />

waren sogar die USA<br />

durch <strong>de</strong>ren NRA vertreten, und<br />

die IHMSA sandte Glückwünsche.<br />

Mit <strong>de</strong>m IMSSU-Ausweis<br />

ist jetzt je<strong>de</strong>rzeit ein Start in je<strong>de</strong>m<br />

Mitgliedsland möglich; in<br />

<strong>de</strong>n USA besteht die IHMSA jedoch<br />

weiterhin auf ihrem eigenen<br />

Ausweis. An Wettkämpfen<br />

<strong>de</strong>r NRA kann jedoch gestartet<br />

wer<strong>de</strong>n. Dies wur<strong>de</strong> mir dieses<br />

Jahr auf <strong>de</strong>m Stand <strong>de</strong>s Los Angeles<br />

Silhouette Club mit seinen<br />

50 Bahnen wie<strong>de</strong>rum bestätigt.<br />

1994 fand die erste Weltmeisterschaft<br />

<strong>de</strong>r IMSSU im französischen<br />

Grasse statt. Ich hatte<br />

die Ehre, die Schweizer Mannschaft<br />

zu leiten und schoss <strong>de</strong>ren<br />

beste Ergebnisse. Nun fand<br />

je<strong>de</strong>s zweite Jahr eine Weltmeisterschaft<br />

statt: 1996 in Südafrika,<br />

1998 in Finnland und<br />

2000 in Australien – parallel zu<br />

<strong>de</strong>n Olympischen Spielen. Dazwischen<br />

wur<strong>de</strong>n die kontinentalen<br />

Meisterschaften abgehalten.<br />

Die europäischen im norwegischen<br />

Kongsberg, im<br />

böhmischen Knezmost und danach<br />

im <strong>de</strong>utschen Baumhol<strong>de</strong>r.<br />

Lei<strong>de</strong>r dominierten die letzten<br />

drei Wettkämpfe in Europa<br />

Kälte und Regen – mitten im<br />

Sommer.<br />

1997 übernahm die Schweizer<br />

Interessen im Weltverband<br />

<strong>de</strong>r jüngere Verein VSMS (Verein<br />

Schweizer Metall <strong>Silhouetten</strong>schützen),<br />

<strong>de</strong>ren Präsi<strong>de</strong>nt<br />

Bernhard Paolini kurz danach<br />

zu einem <strong>de</strong>r Vizepräsi<strong>de</strong>nten<br />

<strong>de</strong>r IMSSU gewählt wur<strong>de</strong>.<br />

Ab 1992 erlaubte die IMSSU<br />

auch bei Serienwaffen <strong>de</strong>n Zylin<strong>de</strong>rverschluss,<br />

<strong>de</strong>r bis anhin<br />

Doris Latz schiesst ihren Colt<br />

Python im Kaliber .357 Magnum<br />

mit grossem Augenabstand...<br />

nicht gestattet war. Die USA hat<br />

sich jedoch diesem Entscheid<br />

nicht angeschlossen. Schon<br />

früh wur<strong>de</strong>n auch die Gewehrdiszipline<br />

eingeführt. Da wird in<br />

zwei Disziplinen mit Grosskaliber-Büchsen<br />

auf die normalen<br />

Figuren in 125, 250, 385 und<br />

500 m Distanz geschossen –<br />

freistehend, nicht aufgelegt!<br />

Dasselbe gibt es auch noch für<br />

Kleinkaliber-Gewehre bis 100 m<br />

auf sehr kleine <strong>Silhouetten</strong>. Die<br />

Gewehrdisziplinen sprengen jedoch<br />

<strong>de</strong>n Rahmen dieses Artikels<br />

und ich befasse mich hier<br />

nur mit <strong>de</strong>n Kurzwaffen.<br />

Wettkampfablauf<br />

Beim Metall<strong>silhouette</strong>nschiessen<br />

wird in <strong>de</strong>n drei Klassen<br />

«B», «A» und «International»<br />

geschossen. Wer gut schiesst,<br />

kommt in eine höhere Klasse.<br />

Damit keine Könner in <strong>de</strong>r Anfänger-Klasse<br />

starten, muss je<strong>de</strong>r<br />

Schütze vor einem Wettkampf<br />

seine «Score Card» abgeben.<br />

Darin wer<strong>de</strong>n alle Ergebnisse<br />

und somit auch die Klassen eingetragen.<br />

Wer seinen Wettkampfausweis<br />

nicht vorweist,<br />

startet in <strong>de</strong>r höchsten Klasse.<br />

Der Schütze erhält seine Karte<br />

erst zurück, nach<strong>de</strong>m seine Ergebnisse<br />

darin eingetragen und<br />

unterschrieben sind. Nach Absprache<br />

mit <strong>de</strong>r jeweiligen Wettkampfleitung<br />

können auch Gäste<br />

an einem Match teilnehmen,<br />

wer<strong>de</strong>n jedoch nicht gewertet.<br />

Vor <strong>de</strong>m Start erhält <strong>de</strong>r<br />

Schütze eine Startkarte, die er<br />

auszufüllen hat. Auch die Angabe<br />

von Waffe und Kaliber ist<br />

wichtig, <strong>de</strong>nn dies erscheint<br />

später in <strong>de</strong>n Ergebnislisten und<br />

gibt einen Überblick über erfolgreiche<br />

Waffen und Munition.<br />

Waffe, Munition und Zubehör<br />

sind während <strong>de</strong>s Wettkampfs<br />

in einer Plastikschale mit Griff,<br />

wie sie für wenig Geld zum<br />

Werkzeugtransport angeboten<br />

wird, gut aufgehoben. In <strong>de</strong>n<br />

Feuerpausen muss die Waffe<br />

schliesslich transportiert wer<strong>de</strong>n,<br />

darf jedoch nicht berührt<br />

wer<strong>de</strong>n und muss für die Wettkampfrichter<br />

gut sichtbar sein.<br />

Eine transparente Ab<strong>de</strong>ckung<br />

gegen Regen und Sand ist erlaubt.<br />

Bei Pistolen muss <strong>de</strong>r Verschluss<br />

offen und das Magazin<br />

entfernt, bei Revolvern die leere<br />

Trommel herausgeklappt bzw.<br />

die La<strong>de</strong>klappe geöffnet sein.<br />

Wird <strong>de</strong>r Schütze zum Start<br />

aufgerufen, geht er mit seinem<br />

Spotter (Beobachter) zur Einschiessbahn.<br />

Der Schütze legt<br />

seine Schiessmatte bereit und<br />

<strong>de</strong>n Wettkampfbehälter daneben.<br />

Der Spotter setzt o<strong>de</strong>r<br />

stellt sich mit einem Fernglas<br />

auf einem Stativ direkt dahin-<br />

Bei <strong>de</strong>n Kleinkaliberpistolen<br />

nützt die Browning Buckmark<br />

Visierlinie und Lauflänge gut aus.<br />

...während ihr Kollege Patric<br />

Lacher seine Feldpistole in<br />

K-Hornet ganz an<strong>de</strong>rs umfasst<br />

und einen knappen Augenabstand<br />

bevorzugt.<br />

ter. Bei<strong>de</strong> müssen Ohrschützer<br />

und Schutzbrillen tragen. Sonnen-<br />

und Schiessbrillen sind<br />

auch erlaubt. Der Spotter wird<br />

vom Schützen mitgebracht bzw.<br />

vom Mannschaftsleiter zugeteilt<br />

und nicht vom Veranstalter<br />

gestellt: <strong>Silhouetten</strong>-<strong>Schiessen</strong><br />

ist ein Teamsport!<br />

Nicht nur die Regeln sind seit<br />

1993 weltweit gleich, auch die<br />

Kommandos wer<strong>de</strong>n einheitlich<br />

in englischer Sprache gegeben.<br />

Beim ersten Kommando: «SHOO-<br />

TERS TO THE LINE» (Schützen<br />

bereitmachen) können noch<br />

Störungen gemel<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n.<br />

Waffe und Munition dürfen jedoch<br />

nicht mehr berührt wer<strong>de</strong>n.<br />

Nach <strong>de</strong>m Befehl: «LOAD» (La<strong>de</strong>n)<br />

darf die Waffe ergriffen, mit<br />

maximal fünf Patronen gela<strong>de</strong>n<br />

und in Anschlag genommen wer<strong>de</strong>n.<br />

30 Sekun<strong>de</strong>n später erfolgt<br />

<strong>de</strong>r Aufruf: «FIRE» (Feuer). Ein<br />

Schuss, <strong>de</strong>r davor fällt, gilt als<br />

verloren und darf nicht nachgeschossen<br />

wer<strong>de</strong>n. Wer vor «La<strong>de</strong>n»<br />

schiesst, wird für ein Jahr<br />

gesperrt!<br />

Jetzt kann auf die Einschiessziele<br />

geschossen wer<strong>de</strong>n. Die<br />

Reihenfolge ist dabei beliebig.<br />

Es kann z.B. zweimal auf <strong>de</strong>n<br />

Wid<strong>de</strong>r und dreimal auf <strong>de</strong>n Truthahn<br />

geschossen wer<strong>de</strong>n. Der<br />

Spotter sagt dabei die Treffpunktlage,<br />

evtl. Visierverstellung<br />

und die Zeit an. Nur physisch helfen<br />

darf er <strong>de</strong>m Schützen nicht.<br />

Manche Spotter benutzen kleine<br />

Korktafeln mit aufgemalten <strong>Silhouetten</strong><br />

und zeigen mit Farbpins<br />

darauf die Treffer an. An<strong>de</strong>re<br />

setzen Laser-Pointer auf hellen<br />

Kunststofftafeln ein.<br />

Nach zwei Minuten en<strong>de</strong>t die<br />

Schiesszeit. Beim Befehl:<br />

«CEASE FIRE; MAKE YOUR GUNS<br />

SAFE» (En<strong>de</strong> Feuer - Waffen sichern),<br />

<strong>de</strong>r meist von einem Hupsignal<br />

unterstützt wird, muss die<br />

Waffe sofort entla<strong>de</strong>n, entspannt<br />

und mit offenem Verschluss gut<br />

sichtbar abgelegt wer<strong>de</strong>n. Hier<br />

bewährt sich die Transportschale.<br />

Bei einigen Wettkämpfen<br />

kommt jetzt <strong>de</strong>r neue La<strong>de</strong>befehl<br />

und es wird direkt auf die zweiten<br />

fünf Ziele geschossen. Probeschüsse<br />

dürfen allerdings nicht<br />

mehr abgegeben wer<strong>de</strong>n.<br />

Im Normalfall kommt rund 10<br />

Sekun<strong>de</strong>n nach <strong>de</strong>m Feuereinstellen<br />

die Durchsage: «RANGE<br />

IS CLEAR» (Platz gesichert).<br />

Wer jetzt noch nicht entla<strong>de</strong>n<br />

hat, wird für ein Jahr gesperrt;<br />

wer die leere Waffe noch in <strong>de</strong>r<br />

Hand hat, wird verwarnt.<br />

Während anschliessend die<br />

<strong>Silhouetten</strong> aufgestellt wer<strong>de</strong>n,<br />

nimmt <strong>de</strong>r Schütze seine<br />

Schiessmatte und <strong>de</strong>n Waffenbehälter<br />

und begibt sich zur<br />

Schiessbahn für die ersten Wertungsziele,<br />

die Hühner. Diese<br />

stehen bei Grosskaliber 50 Meter<br />

vom Schützen entfernt; bei<br />

Kleinkaliber und Feldpistolen<br />

25 Meter. Während <strong>de</strong>r Schütze<br />

sich einrichtet, gibt <strong>de</strong>r Spotter<br />

die Startkarte <strong>de</strong>m zuständigen<br />

Wettkampfrichter ab.<br />

Beim La<strong>de</strong>befehl darf die<br />

Waffe erstmals wie<strong>de</strong>r berührt<br />

wer<strong>de</strong>n. Sofern z.B. beim SA-Revolver<br />

Hülsen vom Probeschiessen<br />

noch in <strong>de</strong>r Trommel sind,<br />

dürfen sie jetzt entfernt und es<br />

darf neu gela<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n. Umsichtige<br />

Spotter sagen die 30 Sekun<strong>de</strong>n<br />

bis zum Feuerbefehl an.<br />

Sofern er fertig gela<strong>de</strong>n hat,<br />

sollte <strong>de</strong>r Schütze ca. 10 Sekun<strong>de</strong>n<br />

vor Schiessbeginn in Stellung<br />

gehen, 5-8 Sekun<strong>de</strong>n danach<br />

zu zielen beginnen und kurz<br />

nach <strong>de</strong>m Kommando «Feuer»<br />

<strong>de</strong>n ersten Schuss abgeben.<br />

Auf alle Ziele wird von links<br />

nach rechts geschossen. Die<br />

Reihenfolge ist verbindlich.<br />

Wird das erste Huhn verfehlt,<br />

schiesst man <strong>de</strong>n nächsten<br />

Schuss aufs zweite, dann auf<br />

das dritte etc. bis zum fünften.<br />

Wird mit <strong>de</strong>m dritten Schuss<br />

das zweite, noch stehen<strong>de</strong> umgeschossen,<br />

gilt dies nicht als<br />

Treffer, und <strong>de</strong>r vierte Schuss<br />

muss dann aufs vierte Ziel von<br />

links abgegeben wer<strong>de</strong>n. Noch<br />

peinlicher ist, mit <strong>de</strong>m zweiten<br />

Schuss das dritte Huhn zu treffen.<br />

Dies gilt auch nicht als Treffer<br />

und für <strong>de</strong>n dritten Schuss<br />

ist kein Huhn mehr da. Also hat<br />

man zwei Treffermöglichkeiten<br />

verschenkt (Doppelfehler) und<br />

schiesst weiter auf das vierte<br />

und dann auf das fünfte Huhn.<br />

Als Treffer gelten nur umgeschossene<br />

Ziele; diese wer<strong>de</strong>n<br />

mit einem «X» in die Startkarte<br />

eingetragen. Dreht sich das<br />

Huhn nur auf <strong>de</strong>m Stän<strong>de</strong>r,<br />

ohne zu fallen, gilt dies nicht als<br />

Treffer und wird mit «0» notiert.<br />

Wenn alle fünf Schüsse abgegeben<br />

sind, ist Zeit (spez. beim<br />

32 SWM 2/2002<br />

SWM 2/2002 33

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