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Liebe Mitglieder,
liebe Freunde!
Der vorerst gescheiterteVersuch
eines Formel
1-Comebacks Michael
Schumachers
führte mir mal
wieder vor Augen,
wie wichtig und
prägend ein sportliches
Idol und Vorbild für viele Menschen
ist. Eine ganze Nation sehnte sich ihren
Messias herbei und Millionen von Anhängern
der Scuderia standen Kopf. Schließlich
wurden sie alle enttäuscht und auf einen
etwaigen neuen Anlauf vertröstet. Dennoch
hat es gezeigt, wie euphorisierend
und anspornend ein einzelner Sportler sein
kann. Auch in anderen Sportarten lassen
sich ähnliche Ausnahmeathleten finden,
denen es nachzueifern gilt.
Leider weisen aber immer weniger von ihnen
ein lupenreines Saubermannimage auf
und am Vorbildcharakter des einen oder
anderen lassen sich auch Zweifel hegen.
Der Profisport ist ein lukratives Geschäft in
welchem viele, getrieben durch immense
Summen und Streben nach Ruhm, gerne
auch mal illegale Methoden des Dopings
in Betracht ziehen. Aber auch das sonstige
Verhalten lässt stark zu wünschen übrig.
Spieler wettern gegen ihre Trainer, provozieren
Vereinswechsel und üben sich
lieber im Machtkampf mit Funktionären
als im sportlichen Kräftemessen. Es gibt nur
noch wenige, denen ihr Sport und ihr Verein
eine wahre Herzensangelegenheit ist.
Zu hoffen bleibt, dass dieser Typ Sportler
nicht völlig von der Bildfläche verschwindet
und im Kommerz der heutigen Sportwelt
untergeht.
Um solche Leitfiguren ausfindig zu machen
muss man aber nicht notwendigerweise
auf der Ebene des Profisports suchen,
auch der Breiten- und Gesundheitssport ist
von ihnen durchsäht. Man mag es vielleicht
kaum glauben oder hat darüber noch nicht
nachgedacht, aber jeder einzelne von uns
kann ebenfalls diese Rolle einnehmen.
Vielleicht ist man ja selber sportliches Vorbild
eines anderen und weiß es überhaupt
nicht. Übungsleitern und Trainern kommt
zweifelsohne oft diese Stellung zu, Kinder
als auch Erwachsene orientieren sich an
ihnen, holen sich Ratschläge und gucken
sich das ein oder andere von ihnen ab. Aber
auch der Mannschaftskollege, der immer
hundert Prozent gibt, oder die Nebenfrau
im Aerobic-Kurs, die keine Stunde verpasst,
können Ansporn dafür bieten es ihnen
gleich zu tun. Soziale Kompetenzen wie
zum Beispiel Teamgeist, Einstellungen
zum Sport und der Umgang mit Kollegen
als auch Gegnern werden genauso übernommen
wie spezifische Sporttechniken
oder Trainingsmethoden. Man muss also
selbst kein Spitzensportler sein um ein
sportliches Vorbild abgeben zu können.
Die „gute Seele“ der Mannschaft oder
derjenige, der aus seinen ihm gegebenen
Möglichkeiten das Beste macht, kann
einen genauso großen Einfluss auf seine
Mitmenschen ausüben, wie derjenige, der
alle Rekorde bricht. Dies gilt es nicht zu
vergessen und des häufigeren danach zu
handeln. Jeder einzelne kann somit Vorbild
sein und zur gesellschaftlichen wie auch
sportlichen Entwicklung unseres Vereins
beitragen.
Michael Nobbe
Jugendreferent
SSC Info 3-2009 3