03.05.2015 Aufrufe

Versprechen gebrochen

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Herrn<br />

OberbÄrgermeister<br />

Thomas Geisel<br />

Marktplatz 1<br />

Birgit Schentek<br />

Stellvertretende Bezirksvorsteherin<br />

Scheffelstr. 134<br />

40470 DÄsseldorf<br />

mailto:birgit.schentek-cdu@vodafone.de<br />

40200 DÄsseldorf DÄsseldorf, 01.05.2015<br />

Offener Brief: StÄrkung der Stadtteile – <strong>Versprechen</strong> <strong>gebrochen</strong><br />

Sehr geehrter Herr OberbÄrgermeister,<br />

wiederholt haben Sie im Wahlkampf versprochen, die Stadtteile zu stÅrken. Im Kooperationsvertrag<br />

der „Ampel-Koalition“ wird hervorgehoben, dass die Mitwirkungs- und Entscheidungsrechte der<br />

Bezirksvertretungen gestÅrkt und ihnen mehr Beratungsrechte bei Projekten von gesamtstÅdtischer<br />

Bedeutung eingerÅumt werden sollen.<br />

In den vergangenen Wochen kÑnnen wir dies in der Bezirksvertretung 06 nicht feststellen. Daher<br />

wende ich mich heute mit diesem offenen Brief als 1. Stellvertretende Bezirksvorsteherin an Sie.<br />

Mit Verwunderung mussten wir beobachten, dass in den Bezirksvertretungen beschlossenen<br />

MaÖnahmen aus den bezirksbezogenen Bauunterhaltungsmitteln, aufgrund Personalmangels seitens<br />

der Verwaltung, zurÄckgestellt werden. Das Argument „Personalmangel“ bedeutet, dass die<br />

Verwaltung ihrer gesetzlichen Verpflichtung zur ordnungsgemÅÖen Umsetzung der in den<br />

Bezirksvertretungen gefassten BeschlÄsse nicht nachkommt. Nach Ü 62 Abs. 2 GO sind Sie als<br />

OberbÄrgermeister (Verwaltung) verpflichtet, die BeschlÄsse und Entscheidungen der<br />

Bezirksvertretungen durchzufÄhren.<br />

Die Mitteilung der Verwaltung hat unsere CDU-Fraktion in der Bezirksvertretung 06 d zu veranlasst,<br />

in der Sitzung vom 29.04.2015 von der Verwaltung eine Aufstellung darÄber zu fordern, welche in<br />

2014 beschlossenen MaÖnahmen aus bezirksbezogenen Bauunterhaltungsmitteln bisher umgesetzt<br />

sind bzw. wann mit der Umsetzung zu rechnen ist.<br />

AuffÅllig ist in den vergangenen Monaten auÖerdem, dass die Verwaltung wiederholt Antworten auf<br />

Anfragen erst sehr spÅt vorlegte.


Das FÑrderschulkonzept, von dem die Bezirksvertretung 06 betroffen ist, musste in einer<br />

auÖerordentlichen Sitzung der Bezirksvertretung vorgestellt und beschlossen werden, da in der<br />

Woche darauf der Rat diesem zustimmen musste. Hier wurde unnÑtig zeitlicher Druck aufgebaut.<br />

In der vergangenen Woche wurde im Jugendhilfeausschuss der Entwurf zum Jugendhilfeplan 2015-<br />

2020 beschlossen. SelbstverstÅndlich ist der Jugendhilfeplan von gesamtstÅdtischer Bedeutung. Die<br />

Stadtbezirke sind mit ihren Angeboten vor Ort – wie z.B. die Bezirksvertretung 06 u.a. mit ihrer<br />

Jugendfreizeiteinrichtung in Lichtenbroich „Blue Rock“ – betroffen. Dennoch wurde der Entwurf zum<br />

Jugendhilfeplan den Bezirkspolitikern in der Bezirksvertretung nicht vorgestellt. Der<br />

Bezirksvertretung wurde somit die MÑglichkeit genommen, VorschlÅge und Anregungen hierzu mit<br />

einzubringen.<br />

Aus Sicht der CDU-Fraktion stellt die Vorstellung des BÅderkonzeptes den absoluten „HÑhepunkt“ dar<br />

– im negativen Sinne. Am Donnerstag ist hierÄber im Rat beschlossen worden. Es steht ohne Zweifel,<br />

dass die CDU-Fraktion das BÅderkonzept begrÄÖt. Die CDU-Fraktion beantragte fÄr die Sitzung am<br />

29.04.2015 die Vorstellung des BÅderkonzeptes. Aus ZeitgrÄnden kann die Verwaltung dies erst fÄr<br />

die Mai-Sitzung leisten. Dann ist die Entscheidung im Rat gefallen und die Bezirksvertretung konnte<br />

wiederholt keine Anregungen geben.<br />

Man muss deutlich feststellen, dass die Mitwirkungsrechte der Bezirksvertretungen mit FÄÖen<br />

getreten und die demokratischen Rechte der MandatstrÅger- und trÅgerinnen beschnitten werden.<br />

Wir Bezirkspolitiker und Ratsleute Äben unser Mandat ehrenamtlich, neben unseren Berufen, aus.<br />

Leider sind wir Äber die MaÖe gezwungen, sehr wachsam zu sein, um unsere Mitwirkungs- und<br />

Beteiligungsrechte einzufordern. Uns zu informieren, ist eine Bringschuld der Verwaltung und nicht<br />

eine Holschuld von uns Ehrenamtlern. Nur wer sehr gute DrÅhte in die Verwaltung und die<br />

AusschÄsse hat, erhÅlt die notwendigen Informationen, um die Interessen der BÄrgerinnen und<br />

BÄrger wahrnehmen zu kÑnnen. Dies ist sehr zeitaufwendig und kaum zu leisten. Hier wÄnschen wir<br />

uns im Rathaus und in der Verwaltung ein Umdenken.<br />

Weder die in der Kooperationsvereinbarung der „Ampel“ versprochene Transparenz von Prozessen,<br />

noch die enge Kooperation mit den Bezirksvertretungen, noch die angekÄndigte UnterstÄtzung,<br />

erfahren die Bezirkspolitiker durch den OberbÄrgermeister.<br />

Mit freundlichen GrÄÖen<br />

Birgit Schentek

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!