Protokoll 2. Runder Tisch
Protokoll 2. Runder Tisch
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Moderation:<br />
Umsetzung der EG-Wasserrahmenrichtlinie „Runde <strong>Tisch</strong>e“<br />
<strong>Protokoll</strong> zum<br />
Runden <strong>Tisch</strong> Erft – PE 1000 „Erftunterlauf“, <strong>2.</strong> Durchgang<br />
am 08.04.2008, 9:30 h in der BR Köln, GS Erft<br />
Herr Wirth BR Köln, GS Erft<br />
Vorträge<br />
Herr Wirth<br />
Frau Dr. Eckartz-Nolden<br />
Dr. Kern<br />
Herr Dahmen<br />
Prof. Dr. Forkel<br />
<strong>Protokoll</strong>:<br />
BR Köln<br />
LANUV<br />
Erftverband<br />
Erftverband<br />
RWE Power<br />
Dr. Buchholz / Frau Läbisch Hydrotec<br />
Teilnehmer siehe Teilnehmerliste, Verteiler: per E-Mail an alle Teilnehmer<br />
Dokumente zum Termin:<br />
[1] Vortrag Begrüßung und Einführung, Herr Wirth, BR Köln<br />
[2] Vortrag Monitoringergebnisse Biologie und Chemie Oberflächenwasserkörper, Dr. Eckartz-Nolden<br />
und Dr. Hähnle, LANUV<br />
[3] Vortrag Maßnahmen Hydromorphologie am Gillbach, Dr. Kern, Erftverband<br />
[4] Vortrag Maßnahmen Abwassertechnik, Herr Dahmen, Erftverband<br />
[5] Vortrag Maßnahmen RWE Power, Prof. Dr. Forkel, RWE Power<br />
[6] Textliche Beschreibung zum Runden <strong>Tisch</strong>, BR Köln<br />
[7] Maßnahmenkatalog NRW<br />
[8] Tabelle Monitoring Kausalanalyse<br />
[9] Tabelle Rahmenbedingungen<br />
[10] Tabelle Maßnahmenvorschläge<br />
Top 1: Begrüßung und Einführung<br />
Herr Wirth begrüßt die Anwesenden und klärt Organisatorisches [1]. Zur Tagesordnung werden keine<br />
Ergänzungen gemacht.<br />
Herr Wirth hofft auf Maßnahmenvorschläge, da nach dem ersten Durchgang nur wenige Maßnahmen<br />
gemeldet wurden.<br />
Das <strong>Protokoll</strong> des ersten Runden <strong>Tisch</strong>es vom 11.0<strong>2.</strong>2008 ist per E-Mail zur Verfügung gestellt worden.<br />
Zum Vorschlag, dass <strong>Protokoll</strong> auf der Internetseite der Erft unter www.erft.nrw.de zu veröffentlichen,<br />
gibt es keine Einwände.<br />
Auf dieser Seite sind auch die aktuellen Unterlagen [6] - [10] sowie sechs thematische Karten und ein<br />
Glossar eingestellt. Ergänzend zu den Karten des 1. Runden <strong>Tisch</strong>es wurde die Karte Querbauwerke<br />
erstellt. In den Unterlagen sind die angekündigten Auszüge aus der Wasserkörpersteckbriefe-<br />
Datenbank (WKSB-DB) enthalten.<br />
Die Tabelle Monitoring/Kausalanalyse wird als Ausdruck verteilt.<br />
Stand 27.05.2008 Seite 1
Zum <strong>Protokoll</strong> werden folgende Anmerkungen gemacht:<br />
� Dr. Kern erläutert, dass unter TOP5, letzter Spiegelstrich mit dem Begriff Flussschlauch die<br />
Wasserfläche gemeint ist. Die genannte Flächengröße von 200 ha, sowie der Anteil Wasserfläche<br />
wird von Dr. Kern neu bilanziert.<br />
� Auf die Frage von Herrn Dahmen, wie unter TOP 5, Maßnahmenplanung, 4. Spiegelstrich die<br />
Formulierung „Die Gültigkeit laufender und bereits umgesetzter Maßnahmen bleibt erhalten“ zu<br />
verstehen ist, erwidert Herr Wirth, dass der Satz umformuliert oder gestrichen wird.<br />
� Dr. Kern bittet um Umformulierung des vorletzten Spiegelstrichs, TOP5 zu: „Bei den wesentlichen<br />
Bewirtschaftungsfragen im Land NRW zur WRRL wurde die Erftumgestaltung als wesentliche<br />
Maßnahme genannt.“<br />
� Dr. Nesselrath, LWK NRW, bittet, die Einschätzung der Landwirtschaftskammer, dass der von<br />
der WRRL vorgegebene Zeitrahmen nicht eingehalten werden kann, ins <strong>Protokoll</strong> aufzunehmen.<br />
� Dr. Nesselrath, LWK NRW, und Herr Behrens, BUND NRW regen an, dass der Runde <strong>Tisch</strong><br />
die Einholung der Ausnahmeregelung / Fristverlängerung bei der EU erwirkt.<br />
Top 2: Aktueller Stand der Arbeiten<br />
Herr Wirth stellt die aktuellen, landesweiten Dokumente der WRRL vor [1], die sowohl auf der Flussgebietsseite<br />
des Landes www.flussgebiete.nrw.de als auch auf der Erft-Seite www.erft.nrw.de unter<br />
Runde <strong>Tisch</strong>e Oberflächenwasser <strong>2.</strong> Durchgang/Allgemeine Dokumente eingestellt sind.<br />
Die Handlungsanleitung zur Bewirtschaftungsplanung liegt in überarbeiteter Version vom <strong>2.</strong>4.2008<br />
vor. Die Handlungsanleitung ist gegenüber Version 3 erheblich überarbeitet worden. Es gibt 3 Leitlinien<br />
und 3 Begleitdokumente. Besondere Erwähnung findet das Begleitdokument Förderfibel, die<br />
eine Zusammenstellung der Fördermöglichkeiten und Förderinstrumente in NRW, der BRD und der<br />
EU enthält.<br />
Eine wesentliche Änderung hat der Katalog der Maßnahmen erfahren (Maßnahmenkatalog der<br />
LAWA, Vers. <strong>2.</strong>0 vom 29.0<strong>2.</strong>2008), der Grundlage der Maßnahmenplanung der WRRL ist. Dieser<br />
sieht für NRW 62 Umsetzungsmaßnahmen und 8 konzeptionelle Maßnahmen vor. Herr Wirth erläutert<br />
die Maßnahmentypen, die nach Belastungsbereichen gegliedert sind. Die konzeptionellen Maßnahmen<br />
können mit allen Maßnahmen kombiniert werden.<br />
Frau Dr. Eckartz-Nolden stellt anhand ihres Vortrags [2] die Ergebnisse des Monitorings Biologie für<br />
die Planungseinheit Erft 1000 vor, die zwischenzeitlich um die Fischergebnisse ergänzt werden konnten.<br />
Die Analysen des Fischbestands wurden auf Basis des 5-stufigen, fischbasierten<br />
Bewertungssystem (FIBS) klassifiziert, das mit 6 Qualitätsmerkmalen arbeitet, aus denen eine<br />
Gesamtbewertung resultiert. Die zugehörige, „berechnete Zustandsklasse“ wurde fachlich überprüft.<br />
Die Plausibilisierung wurde von Frau Dr. Schütz, Albaum, Dr. Mellin, BR Köln und Dr. Eckartz-Nolden<br />
LANUV vorgenommen.<br />
Bei drei der insgesamt acht Fischmessstellen in der Planungseinheit konnte FIBS keine Zustandsklasse<br />
liefern, da eine numerische Berechnung aufgrund fehlender Referenz nicht möglich war. Eine<br />
plausible Bewertung wurde dennoch unter Hinzuziehung der Experteneinschätzung (expert judgement)<br />
erstellt. Insgesamt sind 3 Messstellen mit schlecht, 3 weitere mit unbefriedigend und 2 Messstellen<br />
mit mäßig beurteilt.<br />
Frau Dr. Eckartz-Nolden stellt die Tabelle und Karte der aggregierten Gesamtbewertung Biologie<br />
(ökologischer Zustand Biologie) und die Tabelle und Karte der Gesamtbewertung der Wasserkörper<br />
(Ökologischer und chemischer Zustand) für die Planungseinheit vor. Die Bewertungsregeln werden<br />
anhand der Abbildung [2, Seite 10] deutlich. Bei der Aggregation bestimmt die schlechteste Einstufung<br />
einer der Komponenten bzw. eines Parameters die Bewertung. In die Endbewertung sind die<br />
Werte der gesetzlich nicht geregelten Substanzen nicht mit eingegangen.<br />
Drei Wasserkörper am Stommelner Bach und Flothgraben konnten wegen mangelnder Wasserführung<br />
nicht beprobt und beurteilt werden. Der ökologische Zustand Biologie ist überwiegend schlecht<br />
(6 von 8 bewerteten WK). Der chemische Zustand ist für sich in allen bewerteten WK gut. Die Gesamtbewertung<br />
Biologie und Chemie entspricht der biologischen Bewertung.<br />
In der Diskussion zum Monitoring wird festgehalten:<br />
Stand 27.05.2008 Seite 2
� Dr. Nesselrath, LWK NRW, kritisiert die Bewertungsmethode der Priorität des schlechtesten<br />
Wertes. Herr Wirth unterstreicht, dass dies ein landesweit verbindliches Bewertungsverfahren<br />
ist.<br />
� Herr Doering vom NABU Rhein-Erft sieht die Gefahr, dass wenn die Bewertung in 2015 nach<br />
dem gleichen Schema vollzogen wird, der gute Zustand in weite Ferne gerät. Er regt ein anderes<br />
Bewertungsverfahren auf Landesebene an. Herr Wirth prognostiziert, dass der Zustand in<br />
dieser PE wegen der restriktiven Randbedingungen in 2015 wahrscheinlich tatsächlich nicht<br />
besser wird.<br />
� Herr Capito, BR Düsseldorf, empfiehlt nicht zu pessimistisch zu sein. Am Oberlauf des Stommelner<br />
Bachs sei das gute Potenzial erreichbar, da es nach der Prager Methode bewertet wird.<br />
Dies bedeutet, dass das ökologische Potenzial durch die Machbarkeit von Maßnahmen bestimmt<br />
ist und nicht ein zu definierendes ökologisches Potenzial die Maßnahmen vorgibt.<br />
Top 3: Maßnahmenentwicklung durch den Wasserverband<br />
Top 3.1: Hydromorphologische Maßnahmen in der PE 1000 – Gillbach<br />
Herr Dr. Kern, Erftverband, erläutert in seinem Vortrag [3] hydromorphologische Maßnahmen des<br />
Erftverbands, die am Gillbach seit 2001 bereits umgesetzt wurden, bzw. bis 2015 umgesetzt werden<br />
sollen.<br />
Bei einer Maßnahmenlänge von <strong>2.</strong>400 m (entspricht ca. 10% der Gewässerlänge) führt dies zu Maßnahmenkosten<br />
in Höhe von ca. 150,- €/lfd. m. Mit diesem Ansatz liegen die geschätzten Kosten der<br />
geplanten Maßnahmen bei einer Maßnahmenlänge von rd. 3.350 m (ca. 13% der Gewässerlänge)<br />
bei Gesamtkosten von 450.000 €.<br />
Mit dem Maßnahmenziel erwartet der Erftverband, dass bis 2015 ca. 25% der Gewässerstrecke von<br />
Gewässerstrukturgüte (GSG) 5 - 6 in 3 – 4 verändert werden kann. Der gute Zustand kann damit<br />
alleine nicht erreicht werden, jedoch ist es ein Schritt in die richtige Richtung.<br />
Dr. Kern unterstreicht, dass weitere Maßnahmen nur dann angegangen werden, wenn sie gesichert<br />
umgesetzt werden können. Dies setzt voraus, dass Grunderwerb möglich ist oder die Flächen im<br />
Besitz der Kommunen sind (Ausgleichsmaßnahmen), die Genehmigung muss schon vorliegen oder<br />
in Aussicht stehen und Akzeptanzschwierigkeiten müssen ausgeschlossen sein. Zudem müssen die<br />
technische Machbarkeit und genügend Personalressourcen beim EV gegeben sein,<br />
Für den Gillbach hat der Erftverband eine eigene Bewertung der Querbauwerke durchgeführt. Die<br />
Bewertung fällt nach der Vor-Ort-Beurteilung wesentlich günstiger aus als im Querbauwerkeinformationssystem<br />
(QUIS) NRW, so dass nach Einschätzung des Erftverbands keine Durchgängigkeitsmaßnahmen<br />
erforderlich sind.<br />
In der Diskussion zum Vortrag wird festgehalten:<br />
� Das Finanzierungskonzept der Renaturierungsmaßnahmen setzt eine Landesförderung in Höhe<br />
von 80 % voraus. Bei den Gesamtkosten von 450.000 €/a bis 2015 verbleibt ein Eigenanteil<br />
beim Erftverband der kleiner als 10.000 €/a ist.<br />
� Der Grunderwerb durch die Kommunen sei das Hauptproblem, weshalb das Umlageprinzip gerechtfertigt<br />
sei (Lins, Stadt Neuss).<br />
� Auf die Frage, welchen Einfluss die Herstellung der Durchgängigkeit auf die biologische Bewertung<br />
hat, antwortet Frau Dr. Eckartz-Nolden, keinen, solange Abwärme der Kraftwerke eingeleitet<br />
wird.<br />
� Zu diesem Thema ergänzt Dr. Kern, dass Fischreichtum festzustellen ist, aber das Artenspektrum<br />
wegen der Wärmelast nicht heimisch sei. Er hält die Verbesserung der Fischsituation für<br />
schwierig.<br />
� Dr. Nesselrath, LWK NRW merkt an, dass die Bewertung des MZB am Gillbach schlecht (= rot)<br />
ausfällt und fordert, den minimierenden Faktor zu beheben. Laut Dr. Kern stellt die mangelnde<br />
Gewässerstrukturgüte (GSG) den Minimumfaktor dar. Verschiebungen in der GSG sind machbar,<br />
aber der gute Zustand nicht kurzfristig zu erreichen. Er erwartet weitere Erkenntnisse aus<br />
dem beim Wasserverband Eifel-Rur angesiedeltem Pilotprojekt zur Trittsteinmethodik und<br />
schätzt, dass Maßnahmen an der Sohlstruktur eine hohe biologische Wirkung entfalten.<br />
� Zu den Querbauwerken ergänzt Frau Jüttner, Erftverband, dass vor Ort maximal Steinriegel gefunden<br />
wurden, die sich wie gezeigt, oft nur in einer Wasserspiegelverformung bemerkbar machen,<br />
so dass sich eine detaillierte Bewertung erübrigt hat.<br />
Stand 27.05.2008 Seite 3
� Trotz des nicht in allen Fällen aktuellen Datenbestandes stellt Herr Wirth klar, dass QUIS NRW<br />
ein umfangreiches und wichtiges Dokumentationsinstrument ist und ein brauchbares Werkzeug<br />
für die Maßnahmenplanung darstellt.<br />
Top 3.2: Maßnahmen der Abwassertechnik<br />
Herr Dahmen stellt in seinem Vortrag [4] die indirekt und direkt gewässerrelevante Maßnahmen<br />
einschl. Kosten der Abwassertechnik des Erftverbandes und der Kommunen für den Erftunterlauf für<br />
die Zeiträume 2001 bis 2007 und 2008 bis 2013 (gem. ABK) vor.<br />
Nach dem Verständnis des Erftverbandes gehören zum Baseline-Szenario alle umgesetzten Maßnahmen<br />
und alle konkret geplanten Maßnahmen gem. Abwasserbeseitigungskonzept des Erftverbandes<br />
(2008) und der Kommunen. Darüber hinaus werden im Rahmen der WRRL-Umsetzung weitere<br />
Maßnahmen in Abhängigkeit der Defizit- / Kausalanalyse und nach Maßgabe der Kosteneffizienz<br />
entwickelt.<br />
Zum Vortrag werden keine Fragen gestellt.<br />
Top 4: Maßnahmen der RWE Power<br />
Prof. Forkel hält ein Referat [5] zum Thema „Durchgeführte und geplante Maßnahmen der RWE Power<br />
AG zur Reduzierung punktueller Stoffeinträge aus Sümpfungs- und Grubenwasser“. Er stellt vorhandene<br />
Maßnahmen, die länger laufen und optimiert werden sowie neue Maßnahme ab 2004 vor.<br />
Die Übersichtsgrafik macht die Einflussnahme der Tagebaue Garzweiler und Hambach auf die Erft<br />
deutlich. RWE Power verfolgt das Ziel, Sümpfungswasser prioritär zu nutzen, statt es als Überschusswasser<br />
in die Erft einzuleiten. Für die Kraftwerke Frimmersdorf und Neurath wird eingeleitetes<br />
Wasser aus Erft wieder entnommen. Eine zusätzliche direkte Leitung wird geplant. Der Randkanal<br />
zum Rhein wird z.Zt. wenig genutzt, da momentan der Sümpfungswasseranfall schon zurückgegangen<br />
ist.<br />
Die fünf Maßnahmen an der unteren Erft umfassen folgende Aktivitäten:<br />
� Reduzierung der Eisenfracht durch Behandlung eines Sümpfungswasser-Teilstromes in der<br />
Grubenwasser-Reinigungsanlage Niederzier<br />
� Reduzierung der absetzbaren Stoffe durch Absetzen der Oberflächenwässer in Wasserhaltungen<br />
des Tgb. Hambach<br />
� Erhöhung des 02-Gehalts durch Luftanreicherung mittels Ringkolbenventilen in Wiebachleitung<br />
und Druck- und Überlaufturm Bohlendorf<br />
� Begrenzung der Temperaturfracht durch Steuerung der Ableitungsrichtung (zum Kraftwerk,<br />
zum Kölner Randkanal) soweit möglich<br />
� Für die hohe Temperaturfracht aus Sümpfungswassereinleitungen wird in Kooperation mit der<br />
Bezirksregierung Köln und dem Erftverband an einer Ausnahmeregelung (Entwurf 18.1<strong>2.</strong> 2007)<br />
gearbeitet. Die Begründung für "Ausnahmen" von Bewirtschaftungszielen, -fristen und -<br />
anforderungen wird in Übereinstimmung mit der EG-WRRL erfolgen.<br />
Im Tagebau Hambach werden ca. 0,5 Mio. €/Jahr für die Sümpfungswasserbehandlung aufgewendet.<br />
Die Wasserhaltungen verursachen laufende Kosten in Höhe von mehreren Mio. €/Jahr.<br />
Die Ringkolbenbelüftungstechnik kann die Sauerstoffgehalte von 1 auf 6 mg/l O2 erhöhen. Mit dem<br />
Druck- und Überlaufturm VK Bohlendorf werden höhere O2-Werte als in Erft erreicht.<br />
Der Nachteil der Druckbelüftung liegt in der erforderlichen Turmhöhe ca. 10 m. An der Einleitungsstelle<br />
der Finkelbachleitung, wurde daher aus Landschaftsschutzgründen drauf verzichtet und die Integration<br />
in Bohlendorf vorgenommen. Für die Erweiterung und den zusätzlichen Anschluss sind bisher<br />
Kosten in Höhe von 1 Mio. € angefallen.<br />
Im Rahmen des Perspektivkonzepts Erft wurden konstruktive Lösungen zum Wärmefrachtproblem<br />
gesucht. Dies liegt daran, dass nicht die Wärme technisch dem Wasser und das Wasser der Erft nicht<br />
entzogen werden kann. Die Wärme in der Höhe von 20 - 25 Grad wird z.B. Spargelbauern angeboten.<br />
Der Bau des Ableitungsbauwerk Randkanal hat 2 Mio. € gekostet. Der gleiche Betrag muss für<br />
die Ableitungskosten aufgebracht werden.<br />
RWE ist für alle vorgestellten Projekte Maßnahmenträger und Kostenträger.<br />
In der Diskussion zum Vortrag wird festgehalten:<br />
� Die Sauerstoffanreicherung in Bohlendorf wird ohne Druckerhöhung im Wasser erreicht.<br />
Stand 27.05.2008 Seite 4
� Wärmeabsetzseen hinter Kraftwerken sind i) ineffektiv, es würden große Wasserflächen benötigt<br />
und ii) unwirksam in Bezug auf das Wärmelastproblem, da Kühlwassereinleitung eine Temperaturerhöhung<br />
von 0,5 Grad bedingen, Sümpfungswassereinleitungen jedoch von 6 bis 7<br />
Grad.<br />
Top 5: Vorstellung und Diskussion der Maßnahmenvorschläge<br />
Herr Wirth erläutert anhand Folie 19 in [1] die Ergebnisse der von der Bezirksregierung durchgeführten<br />
Kausalanalyse. Den Defiziten wurden zu den möglichen Ursachen passende Maßnahmentypen<br />
zugeordnet.<br />
Alle Maßnahmenvorschläge wurden von der Bezirksregierung in die Datenbank der Wasserkörpersteckbriefe<br />
eingetragen. Die zum Termin vorbereitete Maßnahmentabelle ist ein Excel-Export aus der<br />
Datenbank Wasserkörpersteckbriefe (WKSB). Die Spalten der Tabelle haben folgende Bedeutung:<br />
WK-Code Bezeichnung des Wasserkörpers mit Flussgebietsnummer (_2728) und Stationierung<br />
(Entfernung des untern Ende des WK von der Mündung in Metern, _0 =<br />
Mündungswasserkörper)<br />
WK-Name Bezeichnung des Wasserkörpers (Gewässername)<br />
Maßnahmentyp Typ, Code und Detailtyp sind Maßnahmenbezeichner aus der Programmmaßnahmentabelle<br />
für NRW, Einträge sind nur auswählbar aber nicht editierbar.<br />
Titel Maßnahmen-Name, frei zu vergeben<br />
Beschreibung Textliche Erläuterung der Maßnahme, frei zu vergeben<br />
Bemerkung Spalte wurde in die Excel-Datei eingefügt zur Aufnahme von Ergebnissen der<br />
Diskussion, nicht in der Datenbank enthalten<br />
Ref. Maßnah. Maßnahme, die in einem anderen WK angesiedelt ist, sich hier aber auswirkt.<br />
Kosten sind für den 3. Durchgang der Runden <strong>Tisch</strong>e zu komplettieren<br />
Die Einträge in der Tabelle sind nach Wasserkörpergruppen (WKG) sortiert. Innerhalb einer WKG<br />
sind die Wasserkörper anhand ihres WK-Code sortiert. Durch die alphanumerische Sortierung der<br />
Stationierung nur nach der Ziffernfolge (1, 2, ...) und nicht nach der absoluten Entfernung kann es zu<br />
Unstimmigkeiten kommen.<br />
Die Tabelle und die Maßnahem werden von Herrn Wirth vorgestellt und werden für die Planungseinheit<br />
„Unterlauf Erft“ diskutiert.<br />
WKG 1001, Erftunterlauf<br />
Wasserkörper _274_0, Erft<br />
� Die Maßnahme HY_OW_U11_Morphologie, Neubrück, ist wegen einer Kopplung an eine Straßenbaumaßnahme<br />
nicht bis 2015 umsetzbar. Sie verbleibt dennoch in der Liste.<br />
� Die Dummy-Maßnahme HY_OW_U11_Morphologie wird gestrichen.<br />
� Die Maßnahme HY_OW_U11_Morphologie, Gnadenthal, ist wegen einer römischen Legionärssiedlung<br />
bis 2015 schwerlich umsetzbar. Sie verbleibt dennoch in der Liste. Die Betroffenheit<br />
der Landwirtschaft wird lt. Dr. Nesselrath, LWK NRW, im Rahmen der Kooperationsvereinbarung<br />
geregelt.<br />
� Die Maßnahme HY_OW_U11_Morphologie, Hombroich, muss in mehreren Schritten umgesetzt<br />
werden. Die Laufverlängerung betrifft Belange des Bodendenkmalschutzes (Motte). Die landwirtschaftliche<br />
Betroffenheit ist gering, zu dem sind Flächen des Kreises und Flächen der Museumsinsel<br />
Hombroich betroffen.<br />
� Die Maßnahme HY_OW_U19_Durchgängigkeit, Titel Stauanlagen, betrifft einig Querbauwerke,<br />
historische Wasserrechte sind zu beachten. Dr. Kern führt aus, dass bis 2015 die wasserrechtlichen<br />
Voraussetzungen geschaffen werden können und ab 2015 die konstruktive Umgestaltung<br />
angegangen werden kann. Herr Wolf, Stadt Grevenbroich, regt an, die Erft bei der Durchgängigkeitsherstellung<br />
ins Taltief zu verlegen.<br />
� Die Maßnahme PQ_OW_U45_Misch- und Niederschlagswasser, RÜ Mühlrath, ist nicht bekannt.<br />
Herr Wolf, Stadt Grevenbroich, recherchiert und meldet das Ergebnis der BR.<br />
Stand 27.05.2008 Seite 5
� Die Maßnahme PQ_OW_U45_Misch- und Niederschlagswasser, RÜB(SK) Parkstraße, ist in<br />
der Planung, Schwierigkeiten beim Grunderwerb existieren, in den nächsten 3 Jahren soll die<br />
Umsetzung erfolgen (Dahmen).<br />
� Die Maßnahme PQ_OW_U45_Misch- und Niederschlagswasser, RÜB/RBF Noithausen ist umgesetzt,<br />
die Optimierung der Drossel erfolgt noch dieses Jahr (Dahmen).<br />
� Die Maßnahme PQ_OW_U45_Misch- und Niederschlagswasser, RÜB Burgstrasse, ist im ABK<br />
enthalten und soll in den nächsten 3 Jahren umgesetzt werden (Dahmen).<br />
� Die Maßnahme PQ_OW_U45_Misch- und Niederschlagswasser, RÜ Münchrath, ist Erftverband<br />
nicht bekannt. Herr Wolf, Stadt Grevenbroich recherchiert und meldet das Ergebnis der<br />
BR.<br />
Wasserkörper _274_23300, Erft<br />
� Die Maßnahme HY_OW_U11_Morphologie (Bedburg/Frimmersdorf) wird um eine hydromorphologische<br />
Maßnahme auf Hinweis von Herrn Lins, Stadt Neuss, ergänzt. Es handelt sich um<br />
zwei Maßnahmen 1. Entfesselung des rechten Ufers unterhalb Kasterer Mühlenerft in einer alten<br />
Baggertrasse bis 2015 und <strong>2.</strong> Habitatverbesserung im Uferbereich, Anlage von Flachwasserzonen,<br />
die dieses Jahr bereits umgesetzt sind. Die Maßnahmenklassifikation ist zu ändern.<br />
� Die Maßnahme PQ_OW_U45_Misch- und Niederschlagswasser, RÜB/RBF Kaster ist zu teilen.<br />
Das RÜB/RBF wurde bereits in 2005 umgesetzt. Die Angaben zur Änderung der Niederschlagswassereinleitung<br />
in Folge der Kraftwerkserweiterung Neurath werden von RWE Power,<br />
Prof. Forkel überprüft. Der zugehörige Wasserkörper ist in die Mühlenerft zu ändern.<br />
� Die Maßnahme PQ_OW_U45_Misch- und Niederschlagswasser, RÜB Bedburg ist Erftverband<br />
nicht bekannt (Dahmen).<br />
Wasserkörper _274_30266, Erft<br />
� Die Maßnahme HY_OW_U17_Morphologie, BM-Vogelwäldchen, ist in der Genehmigungszuständigkeit<br />
vom Kreis zur Bezirksregierung gewechselt. Die Realisierung ist schwierig zu prognostizieren<br />
(Dr. Kern).<br />
Herr Patzlaff, Kreisbauernschaft Köln, Erftkreis erklärt, dass die Landwirtschaft wegen der Hohen<br />
Betroffenheit die Maßnahme ablehnt. Zudem befürchtet er eine Präjudizierung wenn die<br />
Landwirtschaft vorab einer planfeststellungspflichtigen Maßnahme zustimmt.<br />
Dr. Kern erwidert, dass gemäß Handlungsanleitung Bewirtschaftungsplanung S.28 kein Vorgriff<br />
auf Genehmigungsverfahren stattfindet.<br />
� Die Maßnahme HY_OW_U19_Durchgängigkeit, Kölner Randkanal, ist hier doppelt und muss<br />
gestrichen werden (Prof. Forkel).<br />
� Die Maßnahme HY_OW_U19_Durchgängigkeit, Wehr Zieverich, wurde in 2007 umgesetzt (Dr.<br />
Kern).<br />
� Die Umsetzung der Maßnahme HY_OW_U19_Durchgängigkeit, Wehr Ismar, bis 2015 ist unklar<br />
(Dr. Kern), Erftverband hat hohes Interesse daran.<br />
� Im Zuge der Maßnahme PQ_OW_U03_Kommunen/Haushalte, Ausbau KA Bergheim Kenten,<br />
ist die Wasserkörpergrenze zu überprüfen. Abgrenzung kurz oberhalb der Wiebacheinleitung<br />
wäre aus Arbeitseffizienz günstig (Prof. Forkel).<br />
� Die Maßnahme PQ_OW_U08_Kommunen/Haushalte, Ref: Kläranlage Finkelbach, wird hier<br />
gestrichen, da am Finkelbach aufgeführt.<br />
� Die Maßnahme PQ_OW_U37_Bergbau, VK Paffendorf/Bohlendorf ist an dieser Stelle zu streichen,<br />
da doppelt aufgeführt (Prof. Forkel).<br />
� Die weiteren Maßnahmen PQ_OW_U37_Bergbau werden von Prof. Forkel bestätigt, bis auf<br />
Belüftung Paffendorf, die doppelt aufgeführt ist.<br />
� Die Maßnahme PQ_OW_U45_Misch- und Niederschlagswasser, RBF Kenten ist zu teilen. Der<br />
Neubau des RBF Kenten ist abgeschlossen. Der Umbau des RÜ zum RÜB erfolgte in 2006, die<br />
Maßnahme liegt im WK oberhalb.<br />
Herr Wirth bittet die Teilnehmer des Runden <strong>Tisch</strong>es die eingetragenen Maßnahmen der anderen<br />
Wasserkörper ebenso zu überprüfen und der Bezirksregierung rechtzeitig, bis Ende April, zu melden.<br />
Die überarbeitete Maßnahmentabelle wird dann kurzfristig ins Internet gestellt.<br />
Stand 27.05.2008 Seite 6
Auf die Frage von Dr. Kern, wer die Maßnahmen zu den diffusen Stoffeinträgen konzipiert und in der<br />
Runde vorstellt, antwortet Herr Wirth, dass diese noch zu ergänzen sind.<br />
Auch wenn andere Geschäftstellen/Bezirksregierungen noch nicht so detailliert arbeiten wie im Bezirk<br />
Köln, wird zum Ende des Prozesses WRRL eine einheitliche Aussagenebene erreicht. Eine Verortung<br />
von z.B. Renaturierungsmaßnahmen, die nicht auf 100% der Fließlänge in einem WK erforderlich<br />
sind, ist auf Ebene der Programmmaßnamen nicht möglich und nicht erforderlich (Wirth).<br />
In dieser PE sind die RWE Kraftwerke die einzigen industriellen Einleiter (Wirth). Sonst gibt es keine<br />
Einleitungen, die Handlungen erfordern. Herr Richter, Rhein-Kreis Neuss merkt an, dass in Grevenbroich<br />
eine Einleitung der Aluminiumwerke existieren, die Probleme machen könnten. BWK-M3-<br />
Nachweise werden in 2009 vorliegen.<br />
Zum Abschluss des Tagesordnungspunktes stellt Herr Wirth die hydromorphologischen Fallgruppen<br />
in der PE vor [1] und verweist für weitere Details auf die im Netz dokumentierten Unterlagen.<br />
Top 6: Zusammenfassung und Ausblick<br />
Herr Wirth zieht ein Fazit der Veranstaltung. Die Teilnehmer sind aufgefordert weitere Maßnahmen<br />
und Begründungen für Fristverlängerungen und Ausnahmen einzubringen.<br />
Die der Geschäftstelle gemeldeten Maßnahmen werden kurzfristig in die Maßnahmentabelle und<br />
anschließend in die Wasserkörpersteckbriefe-Datenbank eingearbeitet.<br />
Folgend „Arbeitsaufträge“ ergeben sich aus dem Termin:<br />
� Herr Wolf, Stadt Grevenbroich, recherchiert die Maßnahmen PQ_OW_U45_Misch- und Niederschlagswasser<br />
RÜ Mühlrath und RÜ Münchrath und meldet das Ergebnis der BR.<br />
� Die Maßnahme PQ_OW_U45_Misch- und Niederschlagswasser, RÜB Bedburg ist nicht bekannt<br />
und zu recherchieren (BR)<br />
� Wasserkörpergrenze _274_30266, Erft ist zu überprüfen (BR)<br />
Der 3. Durchgang der Runden <strong>Tisch</strong>e findet statt am 05.06.2008.<br />
Das <strong>Protokoll</strong> und die Vorträge werden auf der Internetseite www.erft.nrw.de unter Aktuelles/Termine<br />
– Runde <strong>Tisch</strong>e „Oberflächenwasser“ veröffentlicht.<br />
Stand 27.05.2008 Seite 7