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Jugendliche mit Hauptschulabschluss in der Ausbildung

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KOMPETENZZENTRUM FACHKRÄFTESICHERUNG - 1 -<br />

Kurzstudie<br />

<strong>Jugendliche</strong> <strong>mit</strong> <strong>Hauptschulabschluss</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Ausbildung</strong><br />

Das Wichtigste <strong>in</strong> Kürze<br />

<strong>Jugendliche</strong> <strong>mit</strong> <strong>Hauptschulabschluss</strong> s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong> wichtiges Potenzial für die <strong>Ausbildung</strong>, dass<br />

vor allem von den Industriebranchen und den gesellschaftsnahen Dienstleistungen genutzt<br />

wird. H<strong>in</strong>sichtlich ihrer Kenntnisse und Fähigkeiten werden <strong>Jugendliche</strong> <strong>mit</strong><br />

<strong>Hauptschulabschluss</strong> von den Unternehmen im Vergleich zu e<strong>in</strong>em durchschnittlichen<br />

Auszubildenden schlechter e<strong>in</strong>geschätzt. Auch ihre Motivation und ihr Engagement werden<br />

als unterdurchschnittlich, wenn auch positiver als Kenntnisse und Fähigkeiten, bewertet.<br />

Daher för<strong>der</strong>t etwa jedes fünfte ausbildungsaktive Unternehmen diese Auszubildenden durch<br />

Nachhilfe o<strong>der</strong> als Teilnehmer <strong>in</strong> <strong>der</strong> Berufsvorbereitung.<br />

1. <strong>Jugendliche</strong> <strong>mit</strong> <strong>Hauptschulabschluss</strong> als Auszubildende<br />

In <strong>der</strong> <strong>Ausbildung</strong> beschäftigen Unternehmen bevorzugt <strong>Jugendliche</strong> <strong>mit</strong> <strong>mit</strong>tlerem Schulabschluss:<br />

Sie s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> fast sechs von zehn ausbildenden Unternehmen vertreten (IW-<br />

Qualifizierungsmonitor, 2. Welle). Aber auch an<strong>der</strong>e Gruppen haben für die ausbildenden<br />

Unternehmen e<strong>in</strong>e große Relevanz: So werden <strong>Jugendliche</strong> <strong>mit</strong> <strong>Hauptschulabschluss</strong> <strong>in</strong><br />

mehr als vier von zehn ausbildungsaktiven Unternehmen e<strong>in</strong>gestellt (Abbildung 1). Dabei<br />

zeigt sich: Je kle<strong>in</strong>er das Unternehmen ist, desto ger<strong>in</strong>ger ist <strong>der</strong> Anteil <strong>der</strong> Unternehmen, die<br />

Auszubildende <strong>mit</strong> <strong>Hauptschulabschluss</strong> beschäftigen. Dies liegt jedoch auch daran, dass<br />

sie im Durchschnitt deutlich weniger Auszubildende beschäftigen. Große Unternehmen<br />

bilden häufig viele verschiedene Zielgruppen <strong>in</strong> unterschiedlichen Berufen aus; die<br />

Wahrsche<strong>in</strong>lichkeit, dass sich darunter auch Hauptschulabsolventen bef<strong>in</strong>den, ist also<br />

vergleichsweise hoch.<br />

Abbildung 1: <strong>Jugendliche</strong> <strong>mit</strong> <strong>Hauptschulabschluss</strong> als Auszubildende <strong>in</strong> Unternehmen, nach<br />

Größenklassen <strong>der</strong> ausbildungsaktiven Unternehmen, <strong>in</strong> Prozent, 2010<br />

80<br />

70<br />

72,6<br />

60<br />

50<br />

40<br />

41,9<br />

50,7<br />

42,6<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

1 bis 49 Mitarbeiter 50 bis 249<br />

Mitarbeiter<br />

ab 250 Mitarbeiter alle Unternehmen<br />

Quelle: IW-Qualifizierungsmonitor, 2. Welle<br />

In <strong>der</strong> Industrie beschäftigen knapp 3 von fünf ausbildungsaktiven Unternehmen <strong>Jugendliche</strong><br />

<strong>mit</strong> <strong>Hauptschulabschluss</strong> als Auszubildende (Abbildung 2). Während diese <strong>Jugendliche</strong>n<br />

auch <strong>in</strong> fast <strong>der</strong> Hälfte <strong>der</strong> Unternehmen gesellschaftsnaher Dienstleistungen vertreten s<strong>in</strong>d,<br />

Autoren: Dr. Vera Erdmann, Institut <strong>der</strong> deutschen Wirtschaft Köln (erdmann@iwkoeln.de; 0221-4981-749)<br />

Dr. Susanne Seyda, Institut <strong>der</strong> deutschen Wirtschaft Köln (seyda@iwkoeln.de; 0221-4981-740)<br />

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KOMPETENZZENTRUM FACHKRÄFTESICHERUNG - 2 -<br />

Kurzstudie<br />

f<strong>in</strong>det man sie deutlich seltener <strong>in</strong> Unternehmen <strong>der</strong> unternehmensnahen Dienstleistungen.<br />

Im Vergleich dazu zeigt sich bei <strong>Jugendliche</strong>n <strong>mit</strong> <strong>mit</strong>tleren Abschlüssen e<strong>in</strong>e deutlich gleichmäßigere<br />

Verteilung auf die Branchen.<br />

Abbildung 2: <strong>Jugendliche</strong> <strong>mit</strong> <strong>Hauptschulabschluss</strong> als Auszubildende <strong>in</strong> Unternehmen, nach<br />

Branchen <strong>der</strong> ausbildungsaktiven Unternehmen, <strong>in</strong> Prozent, 2010<br />

70<br />

60<br />

58,7<br />

50<br />

40<br />

46,5<br />

42,6<br />

30<br />

20<br />

18,6<br />

10<br />

0<br />

Industrie<br />

Unternehmensnahe<br />

Dienstleistungen<br />

Gesellschaftsnahe<br />

Dienstleistungen<br />

Gesamt<br />

Quelle: IW-Qualifizierungsmonitor, 2. Welle<br />

Branchenzuordnungen<br />

Industrie: Chemie/Gummi und Kunststoff, Metallerzeugung und –bearbeitung,<br />

Masch<strong>in</strong>enbau, Elektro<strong>in</strong>dustrie, Fahrzeugbau, an<strong>der</strong>e Branchen des Verarbeitenden<br />

Gewerbes, Bauwirtschaft<br />

Unternehmensnahe Dienstleistungen: Verkehr, Logistik, Nachrichtenüber<strong>mit</strong>tlung,<br />

Großhandel, Wirtschaftsnahe Dienste (zum Beispiel Rechts-, Steuer- und<br />

Unternehmensberatung, Werbung, Marktforschung, Vermietung beweglicher Sachen,<br />

Arbeitnehmerüberlassung, Re<strong>in</strong>igung, Bewachung, Architekten und Ingenieure), Banken,<br />

Versicherungen, F<strong>in</strong>anzdienstleistungen, Datenverarbeitung und Datenbanken, Forschung<br />

und Entwicklung<br />

Gesellschaftsnahe Dienstleistungen: E<strong>in</strong>zelhandel, Gastgewerbe, Gesellschaftsnahe<br />

Dienste (zum Beispiel Erziehung und Unterricht, gesundheits-, Veter<strong>in</strong>är- und Sozialwesen,<br />

Dienstleistung im Bereich Kultur, Sport und Unterhaltung, Abwasser und Abfallbeseitigung,<br />

sonstige Entsorgung)<br />

2. Rekrutierung von <strong>Jugendliche</strong>n <strong>mit</strong> <strong>Hauptschulabschluss</strong><br />

Aussagekräftiger als <strong>der</strong> Anteil <strong>der</strong> ausbildungsaktiven Unternehmen, die <strong>Jugendliche</strong> <strong>mit</strong><br />

<strong>Hauptschulabschluss</strong> beschäftigt, im H<strong>in</strong>blick auf die Bedeutung <strong>der</strong> Zielgruppe ist <strong>der</strong> Anteil<br />

<strong>der</strong> Unternehmen, die solche <strong>Jugendliche</strong>n für die <strong>Ausbildung</strong> rekrutiert. Kle<strong>in</strong>e, <strong>mit</strong>tlere und<br />

große Unternehmen rekrutieren <strong>Jugendliche</strong> <strong>mit</strong> <strong>Hauptschulabschluss</strong> etwa gleich häufig für<br />

die <strong>Ausbildung</strong> (Tabelle 1). Etwa e<strong>in</strong> Drittel <strong>der</strong> ausbildungsaktiven Unternehmen strebt dies<br />

an.<br />

Autoren: Dr. Vera Erdmann, Institut <strong>der</strong> deutschen Wirtschaft Köln (erdmann@iwkoeln.de; 0221-4981-749)<br />

Dr. Susanne Seyda, Institut <strong>der</strong> deutschen Wirtschaft Köln (seyda@iwkoeln.de; 0221-4981-740)<br />

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KOMPETENZZENTRUM FACHKRÄFTESICHERUNG - 3 -<br />

Kurzstudie<br />

Tabelle 1: Sehr häufige o<strong>der</strong> regelmäßige Rekrutierung von <strong>Jugendliche</strong>n <strong>mit</strong><br />

<strong>Hauptschulabschluss</strong> als Auszubildende, nach Größenklassen <strong>der</strong> ausbildungsaktiven<br />

Unternehmen, <strong>in</strong> Prozent, 2010<br />

Unternehmensgröße<br />

Anteil<br />

1 bis 49 Mitarbeiter 34,8<br />

50 bis 249 Mitarbeiter 33,3<br />

ab 250 Mitarbeiter 36,6<br />

alle Unternehmen 34,8<br />

Quelle: IW-Qualifizierungsmonitor, 1. Welle<br />

Große Unterschiede bei <strong>der</strong> Rekrutierung von <strong>Jugendliche</strong>n <strong>mit</strong> <strong>Hauptschulabschluss</strong> f<strong>in</strong>den<br />

sich jedoch nach Branchen. Sehr häufig o<strong>der</strong> regelmäßig werden sie vor allem <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Industrie rekrutiert (Abbildung 3), während <strong>in</strong> Unternehmen aus dem Bereich <strong>der</strong> unternehmensnahen<br />

Dienstleistungen nicht e<strong>in</strong>mal jedes zehnte Unternehmen Hauptschulabsolventen<br />

überhaupt rekrutiert.<br />

Abbildung 3: Rekrutierung von <strong>Jugendliche</strong>n <strong>mit</strong> <strong>Hauptschulabschluss</strong> als Auszubildende,<br />

nach Branchen <strong>der</strong> ausbildungsaktiven Unternehmen, <strong>in</strong> Prozent, 2010<br />

Sehr häufig Regelmäßig Selten Nie<br />

60<br />

50<br />

49,5<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

12,3<br />

32,5<br />

31,0<br />

Industrie<br />

18,1<br />

1,6<br />

8,8<br />

34,0<br />

Unternehmensnahe<br />

Dienstleistungen<br />

Quelle: IW-Qualifizierungsmonitor, 1. Welle<br />

35,536,3<br />

21,2<br />

6,3 6,6<br />

Gesellschaftsnahe<br />

Dienstleistungen<br />

28,2<br />

34,5<br />

Gesamt<br />

27,4<br />

3. E<strong>in</strong>schätzung von <strong>Jugendliche</strong>n <strong>mit</strong> <strong>Hauptschulabschluss</strong> als Auszubildende<br />

Knapp die Hälfte <strong>der</strong> ausbildungsaktiven Unternehmen schätzt <strong>Jugendliche</strong> <strong>mit</strong> <strong>Hauptschulabschluss</strong><br />

h<strong>in</strong>sichtlich Motivation und Engagement etwa gleich e<strong>in</strong> wie e<strong>in</strong>en durchschnittlichen<br />

Auszubildenden (Abbildung 4). Dabei gibt es kaum Unterschiede nach<br />

Unternehmensgröße. Allerd<strong>in</strong>gs geben <strong>mit</strong> 39 Prozent deutlich mehr Unternehmen e<strong>in</strong>e<br />

schlechtere E<strong>in</strong>schätzung ab als e<strong>in</strong>e über dem Durchschnitt liegende, die nur 8 Prozent<br />

äußern. Über alle Unternehmen werden <strong>Jugendliche</strong> <strong>mit</strong> <strong>Hauptschulabschluss</strong> daher<br />

h<strong>in</strong>sichtlich Motivation und Engagement schlechter bewertet als e<strong>in</strong> durchschnittlicher<br />

Auszubilden<strong>der</strong>. Im Allgeme<strong>in</strong>en steigt die E<strong>in</strong>schätzung <strong>der</strong> Motivation und des<br />

Engagements von <strong>Jugendliche</strong>n als Auszubildende <strong>mit</strong> ihrem Schulabschluss.<br />

Autoren: Dr. Vera Erdmann, Institut <strong>der</strong> deutschen Wirtschaft Köln (erdmann@iwkoeln.de; 0221-4981-749)<br />

Dr. Susanne Seyda, Institut <strong>der</strong> deutschen Wirtschaft Köln (seyda@iwkoeln.de; 0221-4981-740)<br />

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KOMPETENZZENTRUM FACHKRÄFTESICHERUNG - 4 -<br />

Kurzstudie<br />

Abbildung 4: E<strong>in</strong>schätzung von <strong>Jugendliche</strong>n <strong>mit</strong> <strong>Hauptschulabschluss</strong> <strong>in</strong> Bezug auf<br />

Motivation und Engagement im Vergleich zum durchschnittlichen Auszubildenden, <strong>in</strong> Prozent<br />

<strong>der</strong> ausbildungsaktiven Unternehmen, 2010<br />

60<br />

50<br />

48,5<br />

40<br />

30<br />

29,5<br />

20<br />

10<br />

0<br />

0,8<br />

7,0<br />

deutlich besser etwas besser gleich etwas<br />

schlechter<br />

9,6<br />

deutlich<br />

schlechter<br />

Quelle: IW-Qualifizierungsmonitor, 2. Welle<br />

Auch die Unternehmense<strong>in</strong>schätzung von Kenntnissen und Fähigkeiten von <strong>Jugendliche</strong>n<br />

<strong>mit</strong> <strong>Hauptschulabschluss</strong> als Auszubildende steigt <strong>mit</strong> dem Schulabschluss. Vier von zehn<br />

ausbildungsaktiven Unternehmen und da<strong>mit</strong> <strong>der</strong> größte Anteil schätzt hier jedoch<br />

<strong>Jugendliche</strong> <strong>mit</strong> <strong>Hauptschulabschluss</strong> etwas schlechter als e<strong>in</strong>en durchschnittlichen<br />

Auszubildenden e<strong>in</strong> (Abbildung 5). Die Unterschiede nach Unternehmensgrößenklassen s<strong>in</strong>d<br />

auch hier ger<strong>in</strong>g.<br />

Abbildung 5: E<strong>in</strong>schätzung von <strong>Jugendliche</strong>n <strong>mit</strong> <strong>Hauptschulabschluss</strong> <strong>in</strong> Bezug auf<br />

Kenntnisse und Fähigkeiten im Vergleich zum durchschnittlichen Auszubildenden, <strong>in</strong> Prozent<br />

<strong>der</strong> ausbildungsaktiven Unternehmen, 2010<br />

45<br />

40<br />

35<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

0,0<br />

2,7<br />

37,2<br />

40,5<br />

deutlich besser etwas besser gleich etwas<br />

schlechter<br />

15,9<br />

deutlich<br />

schlechter<br />

Quelle: IW-Qualifizierungsmonitor, 2. Welle<br />

Autoren: Dr. Vera Erdmann, Institut <strong>der</strong> deutschen Wirtschaft Köln (erdmann@iwkoeln.de; 0221-4981-749)<br />

Dr. Susanne Seyda, Institut <strong>der</strong> deutschen Wirtschaft Köln (seyda@iwkoeln.de; 0221-4981-740)<br />

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KOMPETENZZENTRUM FACHKRÄFTESICHERUNG - 5 -<br />

Kurzstudie<br />

Die Kenntnisse und Fähigkeiten sehen knapp 16 Prozent sogar als deutlich schlechter als<br />

den Durchschnitt an. Aber <strong>in</strong> immerh<strong>in</strong> 37 Prozent <strong>der</strong> ausbildungsaktiven Unternehmen<br />

entsprechen Hauptschulabsolventen dem durchschnittlichen Auszubildenden und <strong>in</strong> knapp 3<br />

Prozent liegen sie sogar <strong>mit</strong> ihren Potenzialen über dem Durchschnitt.<br />

In Bezug auf die verschiedenen Branchen zeigt sich, dass die Unternehmen <strong>der</strong> Industrie,<br />

die <strong>Jugendliche</strong> <strong>mit</strong> <strong>Hauptschulabschluss</strong> auch häufiger beschäftigen, diese auch h<strong>in</strong>sichtlich<br />

Motivation und Engagement sowie Kenntnissen und Fähigkeiten etwas besser e<strong>in</strong>schätzen<br />

als Unternehmen aus an<strong>der</strong>en Branchen.<br />

Sowohl die Motivation und als auch die Fähigkeiten von Auszubildenden spiegeln sich auch<br />

dar<strong>in</strong> wi<strong>der</strong>, ob e<strong>in</strong> <strong>Ausbildung</strong>svertrag vorzeitig gelöst wird. 44,7 Prozent aller Auszubildenden<br />

<strong>mit</strong> <strong>Hauptschulabschluss</strong> lösen ihren <strong>Ausbildung</strong>svertrag vorzeitig (Tabelle 2). Dies ist<br />

im Verhältnis zu den neu geschlossenen Verträgen e<strong>in</strong> überproportional hoher Anteil.<br />

Darüber h<strong>in</strong>aus gibt es deutliche Unterschiede nach Bundeslän<strong>der</strong>n. Extrem hoch fällt <strong>der</strong><br />

Anteil <strong>der</strong> <strong>Ausbildung</strong>sabbrüche gemessen an <strong>der</strong> Zahl <strong>der</strong> Neuverträge <strong>in</strong> den Stadtstaaten<br />

Hamburg und Bremen sowie im Saarland, <strong>in</strong> Rhe<strong>in</strong>land-Pfalz und <strong>in</strong> Hessen aus.<br />

Tabelle 2: Anteil <strong>der</strong> <strong>Jugendliche</strong>n <strong>mit</strong> <strong>Hauptschulabschluss</strong> an allen neu abgeschlossenen<br />

<strong>Ausbildung</strong>sverträgen und vorzeitig gelösten <strong>Ausbildung</strong>sverträgen, <strong>in</strong> Prozent, nach<br />

Bundeslän<strong>der</strong>n 2009<br />

Bundesland<br />

Neu geschlossene Vorzeitig gelöste Verträge<br />

Verträge<br />

Baden-Württemberg 35,2 51,5<br />

Bayern 44,2 59,0<br />

Berl<strong>in</strong> 28,5 37,7<br />

Brandenburg 27,2 32,1<br />

Bremen 23,9 38,5<br />

Hamburg 24,6 42,6<br />

Hessen 31,7 48,0<br />

Mecklenburg-Vorpommern 27,8 35,1<br />

Nie<strong>der</strong>sachsen 28,2 39,0<br />

Nordrhe<strong>in</strong>-Westfalen 28,5 40,0<br />

Rhe<strong>in</strong>land-Pfalz 38,2 57,5<br />

Saarland 36,3 57,5<br />

Sachsen 24,6 36,1<br />

Sachsen-Anhalt 24,3 26,9<br />

Schleswig-Holste<strong>in</strong> 37,7 50,3<br />

Thür<strong>in</strong>gen 24,6 32,9<br />

Deutschland 32,7 44,7<br />

Quelle: Statistisches Bundesamt, 2010; eigene Berechnungen<br />

4. Beson<strong>der</strong>e För<strong>der</strong>ung von <strong>Jugendliche</strong>n <strong>mit</strong> <strong>Hauptschulabschluss</strong><br />

Durch die eigene Gestaltung <strong>der</strong> <strong>Ausbildung</strong> versuchen Unternehmen, den unterschiedlichen<br />

E<strong>in</strong>gangsvoraussetzungen und Potenzialen ihrer Auszubildenden gerecht zu werden. Etwa<br />

jedes fünfte ausbildungsaktive Unternehmen för<strong>der</strong>t Auszubildende <strong>mit</strong> <strong>Hauptschulabschluss</strong><br />

dabei durch Nachhilfe o<strong>der</strong> Stützunterricht, auch um die Anzahl <strong>der</strong> <strong>Ausbildung</strong>sabbrüche zu<br />

reduzieren (Abbildung 6). E<strong>in</strong> gleich großer Anteil an Unternehmen bietet <strong>Jugendliche</strong>n <strong>mit</strong><br />

<strong>Hauptschulabschluss</strong> durch die Teilnahme <strong>in</strong> <strong>der</strong> Berufsvorbereitung För<strong>der</strong>ung an. Von<br />

allen Zielgruppen <strong>der</strong> <strong>Ausbildung</strong> werden <strong>Jugendliche</strong> <strong>mit</strong> <strong>Hauptschulabschluss</strong> <strong>mit</strong>hilfe<br />

Autoren: Dr. Vera Erdmann, Institut <strong>der</strong> deutschen Wirtschaft Köln (erdmann@iwkoeln.de; 0221-4981-749)<br />

Dr. Susanne Seyda, Institut <strong>der</strong> deutschen Wirtschaft Köln (seyda@iwkoeln.de; 0221-4981-740)<br />

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KOMPETENZZENTRUM FACHKRÄFTESICHERUNG - 6 -<br />

Kurzstudie<br />

dieser beiden Maßnahmen am häufigsten geför<strong>der</strong>t. Kle<strong>in</strong>e und <strong>mit</strong>tlere Unternehmen bieten<br />

seltener Nachhilfe o<strong>der</strong> Stützunterricht an als große Unternehmen.<br />

Abbildung 6: För<strong>der</strong>ung und Unterstützung von <strong>Jugendliche</strong>n <strong>mit</strong> <strong>Hauptschulabschluss</strong>, nach<br />

Unternehmensgrößenklassen, <strong>in</strong> Prozent <strong>der</strong> ausbildungsaktiven Unternehmen, 2010<br />

Nachhilfe / Stützunterricht<br />

Teilnahme <strong>in</strong> <strong>der</strong> Berufsvorbereitung<br />

35<br />

30<br />

28,9<br />

25<br />

20<br />

19,1<br />

19,6<br />

20,9<br />

23,8 23,1<br />

19,3<br />

19,8<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

1 bis 49 Mitarbeiter 50 bis 249<br />

Mitarbeiter<br />

ab 250 Mitarbeiter alle Unternehmen<br />

Quelle: IW-Qualifizierungsmonitor, 2. Welle<br />

Autoren: Dr. Vera Erdmann, Institut <strong>der</strong> deutschen Wirtschaft Köln (erdmann@iwkoeln.de; 0221-4981-749)<br />

Dr. Susanne Seyda, Institut <strong>der</strong> deutschen Wirtschaft Köln (seyda@iwkoeln.de; 0221-4981-740)<br />

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