Nationalparkzeitung Nr. 21 - 2007-01 - Nationalpark Berchtesgaden
Nationalparkzeitung Nr. 21 - 2007-01 - Nationalpark Berchtesgaden
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An Menge ist Salz das wichtigste<br />
Mineral in der menschlichen Ernährung.<br />
Je nach Aktivität und Jahreszeit<br />
liegt der Tagesbedarf zwischen<br />
vier und 20 Gramm. Wie bei fast allem<br />
kommt es auch hier auf die<br />
richtige Dosierung an: Schon drei<br />
Gramm pro Kilogramm Körpergewicht<br />
können tödlich sein, weniger<br />
als drei Gramm pro Tag führen zu<br />
gesundheitlichen Problemen.<br />
Der Körper eines Erwachsenen enthält<br />
je nach Gewicht und Größe etwa<br />
150 bis 300 Gramm Salz, der eines<br />
Neugeborenen ungefähr 14<br />
Gramm. In einem Liter menschlichen<br />
Bluts sind neun Gramm Koch-<br />
„SalzZeitReise“ – diesen klangvollen<br />
Namen trägt das neu gestaltete<br />
Erlebnisbergwerk<br />
<strong>Berchtesgaden</strong>, das kürzlich<br />
eingeweiht wurde und zur Erforschung<br />
einer geheimnisvollen<br />
verborgenen Welt einlädt.<br />
Jahrhundertealte bergmännische<br />
Tradition und moderne<br />
multimediale Technik verbinden<br />
sich in der Tiefe des Gebirges<br />
auf kongeniale Weise. Effektvolle<br />
Inszenierungen<br />
unterstreichen die Besonderheiten<br />
der Welt unter Tage und<br />
vermitteln auf spielerische Weise<br />
Wissenswertes über den Abbau<br />
und die Bedeutung von<br />
Salz für den Menschen. Salz als<br />
Baustein des Lebens – auf einer<br />
gedanklichen „Salzzeitreise“<br />
und sammeln wir die Teilchen<br />
eines Wissens-Puzzles.<br />
salz gelöst, der Salzgehalt des Bluts<br />
und der übrigen Körperflüssigkeiten<br />
beträgt also 0,9 Prozent. Deshalb<br />
schmecken Tränen und<br />
Schweiß salzig. Bei intensiver sportlicher<br />
Belastung schwitzen wir bis<br />
zu zwei Liter Flüssigkeit pro Stunde<br />
aus, ein Liter Schweiß enthält etwa<br />
zwei bis drei Gramm Kochsalz.<br />
Die Flüssigkeitsmenge und die Salzkonzentration<br />
im Blut werden über<br />
Sensoren im Hirn gemessen. Sinkt<br />
der Wasseranteil im Körper durch<br />
erhöhte Salz- oder zu geringe Wasseraufnahme<br />
oder Wasserverlust<br />
um ca. 0,5 Prozent, signalisieren in<br />
der Hirnanhangdrüse ausgeschüttete<br />
Hormone Durst.<br />
Salz hat hygroskopische Eigenschaften,<br />
das heißt, es zieht Wasser an.<br />
Streut man es auf frische Flecken<br />
von z. B. Rotwein oder Tinte, saugt<br />
das Salz die gesamte Flüssigkeit einschließlich<br />
des Farbstoffs auf. Salz<br />
senkt auch den Schmelzpunkt von<br />
Wasser: Süßwasser gefriert bei null<br />
Visuelle und akustische Darstellung von Salzblüten<br />
und Kristallwachstum am „Spiegelsee“.<br />
Grad, Meerwasser kaum je, weil eine<br />
gesättigte Kochsalzlösung (rund<br />
350 Gramm Salz pro Liter Wasser)<br />
erst bei minus <strong>21</strong> Grad zu Eis wird.<br />
Streut man Salz auf Eis, löst es den<br />
oberflächlichen Wasserfilm auf und<br />
verhindert erneutes Auskristallisieren.<br />
Unvorstellbare 40 Billiarden Tonnen<br />
Salz enthalten die Meere – genug,<br />
um alle Kontinente mit einer<br />
150 m hohen Salzschicht zu bedecken.<br />
Das Steinsalzvorkommen<br />
wird nur auf 100 Billionen Tonnen<br />
geschätzt – bei der jetzigen Weltjahresproduktion<br />
von 220 Mio. Tonnen<br />
ausreichende Salzvorräte für rund<br />
450.000 Jahre.<br />
Ein Teil dieses Schatzes ruht unter<br />
den markanten Gipfeln des <strong>Nationalpark</strong>s<br />
<strong>Berchtesgaden</strong> in der geheimnisvollen<br />
Welt des „Alpinen<br />
Salinars“ – Schönheit und Faszination,<br />
wie sie nur die Natur hervorbringt.<br />
Irmgard Schöner-Lenz<br />
Beleuchtete Salzsteine nach dem virtuellen Abbau im Stollen.<br />
Fotos Salzbergwerk <strong>Berchtesgaden</strong> (3)<br />
<strong>21</strong>