Pressemitteilung 22.6.2005 - Nationalpark Berchtesgaden
Pressemitteilung 22.6.2005 - Nationalpark Berchtesgaden
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<strong>Nationalpark</strong>verwaltung <strong>Berchtesgaden</strong><br />
Sachgebiet Öffentlichkeitsarbeit<br />
Peter Wörnle<br />
Doktorberg 6<br />
83471 <strong>Berchtesgaden</strong><br />
Tel.: 08652 9686 130<br />
Fax: 08652 9686 40<br />
E-Mail: p.woernle@nationalpark-berchtesgaden.de<br />
<strong>Pressemitteilung</strong> <strong>22.6.2005</strong><br />
Im <strong>Nationalpark</strong> notiert Juni 2005<br />
Staatsekretärin Müller besuchte Stand der <strong>Nationalpark</strong>verwaltungen<br />
Seit vielen Jahren ist der <strong>Nationalpark</strong> <strong>Berchtesgaden</strong> am Tag der Offenen Tür bei<br />
der Staatskanzlei in München vertreten. Am 11. Juni präsentierten sich beide<br />
bayerischen <strong>Nationalpark</strong>e unter dem Motto „Wildnis in Bayern – Da ist der Bär los“.<br />
Mit Exponaten wie dem letzten bayerischen Bären, Gams und Murmeltier sowie<br />
einem Gewinnspiel und Quiz konnten viele Besucher aktiviert werden, so dass am<br />
Stand der <strong>Nationalpark</strong>e immer großes Gedränge herrschte. Zu den Besuchern<br />
zählte auch Staatssekretärin Emilia Müller aus dem Bayerischen Umweltministerium,<br />
welches für die beiden großen Schutzgebiete zuständig ist. Die Politikerin war sehr<br />
von der Präsentation angetan. Sie bekam von den Kollegen aus dem Bayerischen<br />
Wald einen „Glasbären“ und von der <strong>Berchtesgaden</strong>er Abordnung ein „Adler-<br />
Kuscheltier“ als Erinnerung überreicht. Staatssekretärin Müller wird bereits am 4. Juli<br />
als Vorsitzende des <strong>Nationalpark</strong>beirats wieder in <strong>Berchtesgaden</strong> sein, um im Gebiet<br />
von Kühroint und Schapbach Maßnahmen für die Almwirtschaft, zum Waldumbau<br />
und Schalenwildmanagement sowie zur Forschung und Umweltbeobachtung vor Ort<br />
zu besprechen.
Abbildung (vorige Seite): Staatssekretärin Emilia Müller am Informationsstand der<br />
Bayerischen <strong>Nationalpark</strong>e; links Miriam Heilmeier, Bayerischer Wald; rechts Anita<br />
Bacher, <strong>Nationalpark</strong>verwaltung <strong>Berchtesgaden</strong><br />
Forscher nutzen modernste Technik<br />
Zu den Zielsetzungen des <strong>Nationalpark</strong>s gehören die Erforschung der Natur und der<br />
ökologischer Zusammenhänge im Gebirge. Dies geschieht durch<br />
Langzeitbeobachtungen und mit klar beschriebenen Methoden, damit Ergebnisse<br />
auch später unter einander verglichen werden können. Bewährtes Hilfsmittel zum<br />
Einmessen von Probepunkten ist das satellitengestützte Globale Positionierungs<br />
System (GPS), welches heute bereits in vielen Fahrzeugen als „Pfadfinder“<br />
eingesetzt wird. Die neue GPS-Ausrüstung von Leica wird von den Außendienst-<br />
Mitarbeitern sehr geschätzt. Da sie z.T. mehrere Tage im hochalpinen Gelände<br />
unterwegs sind, spielt das geringe Gewicht der Ausrüstung eine wesentliche Rolle.<br />
Entscheidend für die <strong>Nationalpark</strong>verwaltung war, dass die GPS-Technik das seit<br />
Jahren bestehenden Geographischen Informationssystems zur Dokumentation von<br />
Forschungsergebnissen sinnvoll ergänzt. Einsatzbereiche sind u.a. die Aufnahme<br />
von Schneepegeln, das Einmessen von Probeflächen zur Vegetationsentwicklung<br />
oder die Erfassung von Lichtweideflächen bei Vorhaben zur Trennung von Wald und<br />
Weide.<br />
Abbildung (nä.Seite): <strong>Nationalpark</strong>-Mitarbeiterinnen Daniela Kilian (vorne) und Birgit Boha<br />
(hinten) beim Einmessen von Probeflächen zur Vegetationsentwicklung mittels GPS
Vegetation im Wimbachgries hat sich verändert<br />
Das Wimbachgries im <strong>Nationalpark</strong> <strong>Berchtesgaden</strong> ist die größte Schutt- und<br />
Zerfallslandschaft der bayerischen Alpen. Vegetation wird zerstört und auf anderen<br />
Flächen findet eine Wiederbesiedlung statt. Diese Dynamik führt zu einem Mosaik<br />
unterschiedlicher Pflanzengesellschaften auf engem Raum.<br />
Vor über 30 Jahren hat Klaus Thiele für seine Doktorarbeit zahlreiche<br />
vegetationskundliche Untersuchungen im Wimbachgries durchgeführt. Nun wurde die<br />
Kartierung auf ausgewählten Flächen von Thomas Kudernatsch, TU München,<br />
wiederholt und mit den Originaldaten verglichen. Ziel der Arbeit war es, Änderungen<br />
in der Artenzusammensetzung der Pflanzengesellschaften aufzuzeigen und die<br />
Abfolge der Vegetation zu untersuchen.<br />
Nachgewiesen wurde sowohl das Hinzukommen neuer Arten als auch eine<br />
Erhöhung des Vorkommens gemeinsamer Arten in einer Pflanzengesellschaft.<br />
Augenscheinlich wurden die Veränderungen vor allem im Bereich der Gehölze, da<br />
diese ganz wesentlich das Erscheinungsbild der Pflanzenbestände prägen. So<br />
spielen Baum- und Straucharten besonders am Beginn der Vegetationsentwicklung<br />
im Wimbachgries heute eine deutlich größere Rolle als noch vor drei Jahrzehnten.<br />
Als mögliche Ursachen der Veränderungen kommen z.B. Temperaturerhöhung oder<br />
gestiegene Stickstoffeinträge in Frage.<br />
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