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Fritz Muliar - Loge Aquarius

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<strong>Fritz</strong> <strong>Muliar</strong><br />

<strong>Fritz</strong> <strong>Muliar</strong> (* 1919 in Wien; † 2009 ebenda;<br />

gebürtig Friedrich Ludwig Stand) war öster-<br />

reichischer Schauspieler und Regisseur.<br />

<strong>Muliar</strong> wurde als uneheliches Kind geboren und wuchs in Wien-Neubau auf. Sein leibli-<br />

cher Vater Maximilian Wechselbaum war ein Tiroler k.u.k. Offizier, der sich um seinen<br />

Sohn nicht kümmerte und später Nationalsozialist wurde. <strong>Muliar</strong>s Mutter Leopoldine<br />

Stand dagegen, die als Sekretärin bei der Oesterreichischen Kontrollbank arbeitete, war<br />

eine überzeugte Sozialdemokratin. 1924 lernte sie den russisch-jüdischen Juwelier Mi-<br />

scha <strong>Muliar</strong> kennen und heiratete ihn. <strong>Fritz</strong> <strong>Muliar</strong>s familiärer Hintergrund war damit<br />

multikulturell geprägt: Seine Großeltern waren erzkatholisch und deutschnationaler<br />

Gesinnung, seine Mutter eine engagierte Linke und sein Stiefvater Jude.<br />

Nachdem seine erste Ehe<br />

mit Gretl Doering kurz zu-<br />

vor gescheitert war, heira-<br />

tete <strong>Muliar</strong> 1955 Franziska<br />

Kalmar, die erste Fernseh-<br />

sprecherin Österreichs. Mit<br />

ihr hatte er die Söhne Ale-<br />

xander (* 1957) und Martin<br />

(* 1959). Sein Sohn Hans<br />

aus erster Ehe mit Gretl<br />

Doering starb 1990.<br />

<strong>Muliar</strong> war Ensemblemitglied des Theaters in der Josefstadt und feierte 2006 sein 70.<br />

Bühnenjubiläum. Er lebte mit seiner Frau in Groß-Enzersdorf in der Nähe der Lobau<br />

bei Wien.<br />

<strong>Fritz</strong> <strong>Muliar</strong> als „braver Soldat Schweijk“<br />

http://www.austria-lexikon.at/af/AEIOU/<strong>Muliar</strong>,<strong>Fritz</strong><br />

<strong>Muliar</strong> war engagierter Sozialdemokrat und unterstützte regelmäßig Wahlkampagnen<br />

der SPÖ. Er war bekennender Freimaurer und gehörte einer Wiener Freimaurerloge an.<br />

Ebenso war <strong>Fritz</strong> <strong>Muliar</strong> Mitglied im parteilosen und überreligiösen Österreichischen<br />

Pfadfinder- und Pfadfinderinnen-Bund.<br />

F. <strong>Muliar</strong> (Quelle: diepresse.com)<br />

Mit 16 Jahren beendete <strong>Fritz</strong> <strong>Muliar</strong> die Schule und begann ein Schauspielstudium am<br />

Neuen Wiener Konservatorium. Seine ersten kabarettistischen Au6ritte erfolgten 1937<br />

in Stella Kadmons Kleinkunstbühne „Der liebe Augustin“, später auch im „Simpl“, wo er


allerdings, nach dem „Anschluss“ Österreichs an das Deutsche Reich 1938, nur noch<br />

harmlose Opernparodien und Bauernschwänke spielen dur6e. Nebenher arbeitete er<br />

als Vertreter für Babykosmetik, um Geld für den Lebensunterhalt auch für seine Mut-<br />

ter zu verdienen, nachdem der Stiefvater im März 1938 vor den Nazis in die USA geflo-<br />

hen war.<br />

Im April 1940 wurde <strong>Muliar</strong> zur Wehrmacht eingezogen. 1942 saß er sieben Monate<br />

wegen „Wehrkra6zersetzung“ und Betätigung zur Wiederherstellung eines freien Ös-<br />

terreichs in Einzelha6. Er wurde sogar zum Tode verurteilt. Jedoch wurde das Urteil in<br />

eine fün


Zitat<br />

„Ich bin ein Darsteller des kleinen Mannes – ein jüdischer Bankier, das ist noch drinnen,<br />

den Othello muß ich nicht unbedingt spielen. Den Lear – nur in einer Musicalfassung.“<br />

Rollen (Auswahl)<br />

„Dorfrichter Adam“ in Der zerbrochne Krug (Heinrich von Kleist)<br />

„Peachum“ in Die Dreigroschenoper (Bertolt Brecht, Kurt Weill)<br />

„Bankier Natter“ in Das weite Land (Arthur Schnitzler)<br />

1964 „Richter“ im Kaukasischen Kreidekreis (Bertolt Brecht)<br />

1968 „Sancho Pansa“ in Der Mann von La Mancha (Mitch Leigh u.a., nach Don Quijote von Miguel de<br />

Cervantes)<br />

1972 „Schwejk“ in Die Abenteuer des braven Soldaten Schwejk (Regie: Wolfgang Liebeneiner; nach Der<br />

brave Soldat Schwejk von Jaroslav Hašek)<br />

1972–1974 „Dicker Vetter“ in Jedermann (Hugo von Hofmannsthal, Salzburger Festspiele)<br />

1975 „Samuel Leibowitz“ in Der Tag an dem der Papst entführt wurde (João Bethencourt, Theater in der<br />

Josefstadt, Regie: <strong>Fritz</strong> <strong>Muliar</strong>)<br />

1975–1977 „Armer Nachbar“ in Jedermann (Hugo von Hofmannsthal, Salzburger Festspiele)<br />

1980-1982 „Emerich (Imre) Kelemen“ in Ringstraßenpalais (Fernsehserie des ORF)<br />

1992 „Alter Mann“ in Sibirien (Felix Mitterer, Regie: Franz Morak)<br />

1994–1998 „Max Koch“ in Kommissar Rex (Fernsehserie des ORF)<br />

1994 Minirolle in Muttertag – Die härtere Komödie (Regie: Harald Sicheritz)<br />

1995 „Hermann Löwy“ in Vermischte Gefühle (von Richard Baer, Theater in der Josefstadt, Regie: Franz<br />

Morak)<br />

2004 „Papst Albert IV.“ in Der Tag an dem der Papst gekidnappt wurde (João Bethencourt, Theater in<br />

der Josefstadt, Regie: <strong>Fritz</strong> <strong>Muliar</strong>)<br />

2004 „Das Alter“ in Der Bauer als Millionär (Ferdinand Raimund, Volkstheater (Wien)<br />

Quellen: Text: http://de.wikipedia.org/wiki/<strong>Fritz</strong>_<strong>Muliar</strong> (gekürzt)<br />

Bild 1:<br />

http://diepresse.com/home/kultur/news/475923/index?gal=475923&index=1&direct=&_vl_backlink=&popup=<br />

satz & layout · spohn (2011)

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