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einen Knecht an, das Kind zu seiner Mutter ins Haus zu schaffen.<br />
Dann mäht er weiter.<br />
Der Sohn sitzt auf den Knien der Mutter bis zum Mittag.<br />
Dann stirbt er.<br />
Die Welt kann sich von einem Moment auf den andern<br />
schlagartig und gründlich ändern.<br />
Der Mutter geht es heiß und kalt über den Rücken. Sie<br />
versteht die Welt nicht mehr. Hat Gott sie denn gesegnet, nur<br />
um ihr den Segen hinterher wieder zu rauben? Sie hat doch gar<br />
nicht um diesen Sohn gebeten! Er sollte doch eine Extrabelohnung<br />
sein! Der Mann Gottes hatte ihn doch verheißen. Natürlich<br />
hat sie sich gefreut.<br />
Und nun?<br />
Ist Gott ein grausamer Zyniker?<br />
Nein! Gott ist ein liebender, guter Vater.<br />
Aber ...<br />
Der Mann Gottes muß kommen! Nur er weiß hier Rat! Er<br />
soll tun, was getan werden muß!<br />
Sie legt den Leichnam ihres Sohnes in das Bett des Mannes<br />
Gottes im Obergemach. Das Kind war seine Verantwortung.<br />
Er hatte dafür gebetet, daß sie schwanger wird. Nun muß<br />
er zusehen.<br />
Dann läßt sie eine Eselin satteln und gibt ihrem Mann bescheid.<br />
Der wundert sich: “Warum willst du gerade heute zu<br />
ihm gehen? Es ist doch weder Neumond noch Sabbat?” Sie ruft<br />
ihm nur zu: “Friede dir!”, dann setzt sie sich in Bewegung.<br />
Offenbar hat sie <strong>Elisa</strong>s monatliche Bibelseminare und gelegentlich<br />
auch seinen Sabbat-Gottesdienst besucht. Ihr Mann<br />
scheint sie dabei jedoch nicht begleitet zu haben. Sie vertraut<br />
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