Kombinierte Methoden mit Ultraschall zur ... - Euro-Open Kft
Kombinierte Methoden mit Ultraschall zur ... - Euro-Open Kft
Kombinierte Methoden mit Ultraschall zur ... - Euro-Open Kft
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Torben Blume<br />
<strong>Kombinierte</strong> <strong>Methoden</strong> <strong>mit</strong> <strong>Ultraschall</strong><br />
<strong>zur</strong> Desinfektion von Abwasser<br />
Arbeitsbereich Abwasserwirtschaft<br />
Technische Universität Hamburg-Harburg<br />
21071 Hamburg<br />
Germany<br />
email: blume@tu-harburg.de<br />
Abstract<br />
Einleitung<br />
Niederfrequenter Hochleistungsultraschall ist aufgrund seiner starken<br />
mechanischen Scherkräfte ein wirkungsvolles Verfahren <strong>zur</strong> Vereinzelung von<br />
Bakterienzellen. Geringe Energieeinträge bewirken hierbei zunächst eine<br />
Deagglomeration; bei hohen Intensitäten und langen Beschallzeiten können<br />
auch die Bakterienzellwände geschädigt werden, so dass es <strong>zur</strong> Abtötung<br />
kommt. Da im letzteren Fall der benötigte Energieeintrag sehr hoch ist,<br />
erscheint die Desinfektion von Abwasser alleine <strong>mit</strong> <strong>Ultraschall</strong> derzeit noch<br />
nicht wirtschaftlich.<br />
Klassische Desinfektionsverfahren sind in ihrer Wirkung stark abhängig vom<br />
Feststoffgehalt des Abwassers; pathogene Keime lagern sich an die<br />
<strong>mit</strong>geführten Feststoffe an und finden so<strong>mit</strong> Schutz vor der Desinfektion.<br />
Daher sind den UV-Anlagen üblicherweise Sandfilter vorgeschaltet, und bei<br />
der Verwendung von Chlor hat sich eine Überdosierung durchgesetzt.<br />
In dieser Arbeit wurde untersucht, ob sich durch den kombinierten Einsatz von<br />
<strong>Ultraschall</strong> und UV die Wirksamkeit des UVs derart verbessern lässt, dass auf<br />
Sandfilter verzichtet werden kann. Darüber hinaus wurde beim Einsatz von<br />
Chlor erforscht, ob sich bei Kombination <strong>mit</strong> <strong>Ultraschall</strong> schon bei niedrigen<br />
Chlor-Konzentrationen die gleiche Wirkung einstellt, die sonst nur <strong>mit</strong> höheren<br />
Dosierungen des ökologisch bedenklichen Chlors möglich ist.<br />
In den letzten Jahren sind in <strong>Euro</strong>pa die Anforderungen an die Qualität von<br />
Kläranlagenabläufen immer weiter gestiegen, und durch die Umsetzung europäischer<br />
Richtlinien auf nationaler Ebene konnte die Gewässerqualität deutlich verbessert<br />
werden.<br />
Derzeit gibt es in Deutschland generell noch keine mikrobiologischen Untersuchungsparameter<br />
bzw. -grenzwerte für Kläranlagenabläufe, es gelten für Einleitungen<br />
in die Vorflut lediglich biologische und chemische Parameter der Abwasserverordnung<br />
(AbwV vom 17.06.2004, Anhang 1). Erfolgt die Einleitung jedoch in<br />
Badegewässer, so müssen die Grenzwerte der <strong>Euro</strong>päischen Badegewässerrichtlinie<br />
TU Hamburg-Harburg Reports on Sanitary Engineering 50, 2005<br />
Neis U. (ed): Ultrasound in Environmental Engineering III<br />
ISSN 0724-0783; ISBN 3-930400-69-3 79
T. Blume<br />
(76/160/EWG) eingehalten werden. Daher kommt auf einigen deutschen Kläranlagen<br />
(vorwiegend an Nord- und Ostsee) bereits heute eine nachgeschaltete<br />
Desinfektionseinheit zum Einsatz. Zusätzlich wurden in einigen Ländern und Gemeinden<br />
Programme ins Leben gerufen, z.B. das Sonderprogramm „Badegewässerqualität<br />
Obere Isar“ des Bayerischen Landesamtes für Wasserwirtschaft, um die<br />
mikrobiologische Qualität von Flüssen durch Desinfektion von Kläranlageneinleitungen<br />
nachhaltig zu verbessern. Dabei werden die Desinfektionsstufen üblicherweise<br />
nur in den Sommermonaten betrieben, wenn <strong>mit</strong> Badebetrieb zu rechnen ist.<br />
Weltweit stellen Chlorverbindungen das meist verbreitete Desinfektionsverfahren in<br />
der Abwasserbehandlung dar; in Deutschland, Großbritannien und zunehmend auch<br />
in den USA wird hingegen auf UV-Desinfektion gesetzt.<br />
Eine Vielzahl von Studien hat ergeben, dass die Wirksamkeit der eingesetzten<br />
Desinfektionsmethoden von der Konzentration der im Abwasser <strong>mit</strong>geführten<br />
Feststoffe (AFS) abhängig ist (Narkis et al., 1995; Darby et al., 1993). Da Bakterien<br />
und Viren kaum frei, sondern zu über 90% partikelassoziiert im Wasser vorliegen<br />
(Örmeci, 2002), werden sie von den Feststoffen vor dem Angriff durch Desinfektions<strong>mit</strong>tel<br />
geschützt (LeChevallier et al., 1988). Aus diesem Grund hat sich der Betrieb<br />
von Filtrationseinheiten (üblicherweise Sandfilter) vor dem Einsatz des Desinfektions<strong>mit</strong>tels<br />
durchgesetzt. Auch wenn sich so die Feststoffe gut <strong>zur</strong>ückhalten lassen, ist<br />
der Einsatz von Filtern nicht unproblematisch: sie sind teuer in der Errichtung und im<br />
Unterhalt, müssen aufgrund des häufigen Ausfallens durch Rückspülen mehrfach<br />
vorgehalten werden und neigen bisweilen zum Verstopfen.<br />
Ziel unserer Arbeiten ist es, den Filtrationsschritt zu vermeiden und stattdessen den<br />
Zulauf <strong>zur</strong> Desinfektionsstufe <strong>mit</strong> <strong>Ultraschall</strong> vorzubehandeln. Mit diesem Ansatz ist<br />
es möglich, die im Abwasser <strong>mit</strong>geführten (Schlamm-)Agglomerate schon bei<br />
geringer <strong>Ultraschall</strong>dosis zu zerlegen und die <strong>mit</strong>geführten pathogenen Keime<br />
freizusetzen, so dass sie der folgenden Desinfektionseinheit schutzlos ausgesetzt ist.<br />
Laboruntersuchungen haben gezeigt, dass es möglich ist, allein <strong>mit</strong> niederfrequentem<br />
<strong>Ultraschall</strong> Abwasserproben zu hygienisieren: aufgrund der starken<br />
Scherkräfte werden die Zellwände der Bakterien durch die Beschallung zerstört und<br />
der Organismus dementsprechend inaktiviert (Neis und Blume, 2003). Da die<br />
Desinfektionsrate bei diesem Verfahren jedoch gering bzw. der Energieeintrag sehr<br />
hoch ist, scheint eine großtechnische Anwendung derzeit nicht sinnvoll. Vielmehr soll<br />
hier vorgestellt werden, in wie weit <strong>Ultraschall</strong> die Effizienz bewährter Desinfektionsverfahren<br />
verbessert, so dass sich der Gesamtenergieeintrag bzw. der Chemikalieneinsatz<br />
reduzieren lässt.<br />
Material und <strong>Methoden</strong><br />
Die Abwasserproben wurden dem Ablauf des Nachklärbeckens der kommunalen<br />
Kläranlage Seevetal (nahe Hamburg) entnommen, die geringe Feststoffkonzentration<br />
(gemessen als abfiltrierbare Stoffe, AFS) variierte zwischen 5 und 10 mg/L. Um den<br />
Einfluss höherer AFS-Konzentrationen untersuchen zu können, wurde diese bei<br />
manchen Experimenten durch Zugabe von autoklaviertem Belebtschlamm<br />
entsprechend angehoben.<br />
Bei den Experimenten kamen unterschiedliche <strong>Ultraschall</strong>systeme zum Einsatz.<br />
80
<strong>Kombinierte</strong> <strong>Methoden</strong> <strong>mit</strong> <strong>Ultraschall</strong> <strong>zur</strong> Desinfektion von Abwasser<br />
Für die Laboruntersuchungen zum alleinigen <strong>Ultraschall</strong>einsatz sowie in Kombination<br />
<strong>mit</strong> UV wurde eine Branson-Stabsonotrode verwendet (20 kHz, Sonotrodenspitzendurchmesser:<br />
1,3 cm, Leistungsabgabe: 2-81 Watt). Bei dem UV-System handelte es<br />
sich um eine Niederdruck-Quecksilberdampflampe (Hersteller: Pureflow Ultraviolet<br />
Inc.), die laut Hersteller 14 Watt aufnimmt und 3 Watt bei 254nm e<strong>mit</strong>tiert; die Lampe<br />
ist in eine röhrenförmige Durchflusszelle (300 mL) eingelassen, durch die das<br />
Medium parallel <strong>zur</strong> Lampe strömt.<br />
Bei der halbtechnischen Versuchsanordnung <strong>zur</strong> Kombination <strong>Ultraschall</strong>/UV auf der<br />
Kläranlage Seevetal wurde ein an der TUHH entwickelter 25-L-Pfropfenströmungsreaktor<br />
eingesetzt. Dieser ist bestückt <strong>mit</strong> fünf 1-kW-Sonotroden (Fa. Sonotronic), die<br />
<strong>mit</strong> 20 kHz arbeiten. Bei der UV-Einheit handelt es sich um ein ca. 2 m langes<br />
Gerinne (Fa. Wedeco) <strong>mit</strong> einem Volumen von 34 L: die vier in der Leistung regelbaren<br />
Quecksilberniederdruck-Strahler (max. Leistung: 250 Watt) sind parallel <strong>zur</strong><br />
Strömungsrichtung angeordnet. Mit Hilfe von Aluminiumstreifen wurden 50% der<br />
Quarzrohroberflächen der Strahler abgeklebt, um nicht alleine durch UV eine absolute<br />
Desinfektion zu erreichen. Der behandelte Teilstrom des Kläranlagenablaufs ist<br />
zwischen 2 und 4 m³/h regelbar.<br />
Abbildung 1: Versuchsanordnung auf der KA Seevetal<br />
81
Pumpe: 2 -4 m 3 /h<br />
<strong>Ultraschall</strong> -<br />
reaktor<br />
Ablauf der<br />
Nach klärung<br />
UV -Gerinne<br />
T. Blume<br />
Überlauf UV -<br />
Gerinne<br />
in den Ablauf<br />
der Kläranlage<br />
Probenahm<br />
Abbildung 2a und 2b: Schematische Darstellung der Versuchsanordnung sowie<br />
des <strong>Ultraschall</strong>wandlers<br />
Für die Laboruntersuchungen <strong>zur</strong> Kombination <strong>Ultraschall</strong>/Chlor kamen zwei<br />
verschiedene Stabsonotroden zum Einsatz: Ein 20-kHz-”Sonotronic KS1000/2000”<br />
(Sonotrodenspitzendurchmesser: 4,5 cm, max. elektrische Leistungsaufnahme:<br />
510 Watt (kalorimetrisch: 350 Watt)) sowie ein 35-kHz-“Sonotronic KS35/800” (Sonotrodenspitzendurchmesser:<br />
3,0 cm, max. elektrische Leistungsaufnahme: 224 Watt<br />
(kalorimetrisch: 114 Watt)). Als Chlorverbindung wurde Natriumhypochlorit (NaClO)<br />
verwendet; an jedem Versuchstag wurden die benötigten Lösungen frisch von einer<br />
Stammlösung hergestellt.<br />
Die mikrobiologischen Bestimmungen wurden per Filtrationsverfahren gemäß den<br />
„Standard Methods for the Examination of Water and Wastewater” (APHA, 1995)<br />
durchgeführt. Zur Bestimmung von Gesamtkoliformen Keimen, E. Coli sowie<br />
Fäkalstreptokocken wurden die entsprechen selektiven Agartypen der Fa. Merck<br />
verwandt. Die Partikelgrößenanalysen erfolgten <strong>mit</strong>tels auf dem Prinzip der Laserabschattung<br />
basierten Systems (CIS-100, Fa. Galai). AOX wurden <strong>mit</strong>tels eines<br />
TOX-10S (Fa. Abimed) gemäß der Standardmethode nach DIN 38409 analysiert.<br />
Wirkungsweise des <strong>Ultraschall</strong>s: Einfluss auf die Partikelgrößenverteilung<br />
In einer Vielzahl von Experimenten wurden Abwasserproben (Ablauf Nachklärung)<br />
einer <strong>Ultraschall</strong>behandlung ausgesetzt. Um die physikalische Veränderung der<br />
Probe zu beurteilen, wurde die Partikelgrößenverteilung aufgenommen.<br />
Zur besseren Verdeutlichung des <strong>Ultraschall</strong>effektes wurden zunächst Proben aus<br />
der Vorklärung behandelt. Diese Proben wurden für jeweils 20 Sekunden beschallt,<br />
die eingetragene Energiedichte wurde von 30 bis auf 310 W/L gesteigert. In der Referenzprobe<br />
wiesen zunächst 63 % der gemessenen Feststoffe einen Durchmesser<br />
von mehr als 50 µm auf, d.h. einen Teilchendurchmesser, ab dem gemäß Sakamoto<br />
und Zimmer (1997) eine UV-Desinfektion nur noch erschwert möglich ist und deutlich<br />
höhere Leistungseinträge erfordert. Nach der Beschallung für 20 Sekunden bei<br />
30 W/L entfielen auf diese Größenklasse nur noch weniger als 10 % der detektierten<br />
600<br />
120<br />
Sonotrode<br />
400<br />
550<br />
970<br />
82
<strong>Kombinierte</strong> <strong>Methoden</strong> <strong>mit</strong> <strong>Ultraschall</strong> <strong>zur</strong> Desinfektion von Abwasser<br />
Feststoffe. Eine Erhöhung der <strong>Ultraschall</strong>energiedichte (80 W/L, 220 W/L, 310 W/L)<br />
führte dann nur noch zu geringeren Veränderungen in der Partikelgrößenzusammensetzung.<br />
Offensichtlich haben bereits kurze Beschallzeiten bei geringem Energieeintrag<br />
(30 W/L) einen deutlichen Einfluss auf die Partikelgrößenverteilung. Eine Steigerung<br />
der <strong>Ultraschall</strong>dosis hat nur noch marginale Effekte. Ein deutlicher Einfluss auf<br />
die Bakterienkonzentration kann bei diesen geringen <strong>Ultraschall</strong>dosen jedoch nicht<br />
beobachtet werden: die Konzentration der Gesamtkoliformen lag stets unter 0,2-log-<br />
Einheiten, und auch die <strong>mit</strong>tlere Partikelgröße, die <strong>mit</strong> mehr als 6 µm noch deutlich<br />
größer ist als der Koliformendurchmesser, weist nicht auf eine Zerstörung der<br />
Bakterien hin.<br />
Volume cumulative [%]<br />
100%<br />
75%<br />
50%<br />
25%<br />
0%<br />
1 10 100 1000<br />
Particle size [µm]<br />
Reference<br />
30W/L, 20s (= 600Ws/L)<br />
80W/L, 20s (= 1600Ws/L)<br />
220W/L, 20s (= 4600Ws/L)<br />
310W/L, 20s (= 6200Ws/L)<br />
Abbildung 3: Veränderung der Partikelgrößenverteilung des Ablaufs der Vorklärung<br />
durch Beschallung (für 20 s bei verschiedenen Intensitäten)<br />
<strong>Kombinierte</strong> Abwasserdesinfektion <strong>mit</strong> <strong>Ultraschall</strong> und UV<br />
a: Laboruntersuchungen<br />
Der Einsatz von UV führt zwar schon nach kurzer Zeit zu guter Keimzahlreduktion,<br />
jedoch lässt sich durch weitere Erhöhung der Dosis die Bakterienkonzentration nicht<br />
auf ein beliebiges Maß verringern; dieser sog. „Tailing-Effekt“ ist in der Literatur z.B.<br />
durch Sakamoto und Zimmer (1997) beschrieben. Da aber bereits nach kurzen<br />
Beschallzeiten Bakterien wirkungsvoll vereinzelt werden können, müsste die Effizienz<br />
einer nachfolgenden UV-Desinfektion deutlich zu steigern sein. Diese Strategie vor<br />
Augen haben wir Abwasserproben (<strong>mit</strong>tlere Partikelgröße: ca. 10 µm) für 5, 10 und<br />
30 Sekunden <strong>mit</strong> UV bestrahlt, wobei ein Teil der Proben zusätzlich vorab <strong>mit</strong><br />
<strong>Ultraschall</strong> behandelt wurde (Abbildung 4).<br />
Abbildung 4 zeigt sehr deutlich den „Tailing-Effekt“, der immer dann zu beobachten<br />
ist, wenn nicht filtrierte Proben desinfiziert werden sollen. Zunächst beobachtet man<br />
83
T. Blume<br />
ein starkes Abklingen der Bakterienkonzentration (E.-coli-Reduktion von 2,8 log-<br />
Einheiten bereits nach 5 Sekunden), aber dieser Trend lässt sich durch entsprechende<br />
Dosiserhöhung nicht beibehalten: eine Versechsfachung (30s) der Betrahlung<br />
bewirkt nur noch einen weiteren Rückgang um 0,9-log auf insgesamt 3,7 log-<br />
Einheiten, so dass der gesetzlich definierte Badegewässer-Leitwert von 100 E.coli /<br />
100mL nicht unterschritten wird. Bei den für 5 Sekunden ultraschallbehandelten<br />
Proben ist eine eindeutige Prozessverbesserung um durchschnittlich eine log-Stufe<br />
zu beobachten: jetzt reichen 5 Sekunden UV-Bestrahlung aus, um die gleiche<br />
Reduktion (3,7 log-Einheiten) herbeizuführen, für die sonst 30 Sekunden UV nötig<br />
waren. Zwar ist der Leistungseintrag des <strong>Ultraschall</strong> vergleichsweise hoch (5s bei 80<br />
W/L = 400 Ws/L), aber es zeigte sich bei diesen Laborversuchen, dass die Summe<br />
aus 5 Sekunden <strong>Ultraschall</strong> und 10 Sekunden UV (insgesamt 900 Ws/L) energetisch<br />
noch immer deutlich günstiger ist als eine alleinige Bestrahlung für 30 Sekunden<br />
(1500 Ws/L), und die kritische Konzentration von 100 E.coli / 100mL kann nunmehr<br />
problemlos unterschritten werden.<br />
E. coli [CFU/100 mL<br />
1,E+06<br />
1,E+05<br />
1,E+04<br />
1,E+03<br />
1,E+02<br />
1,E+01<br />
EU Badegewässer-Richtlinie:<br />
Leitwert: 100 E. coli / 100 mL<br />
1,E+00<br />
0 200 400 600 800 1000 1200 1400 1600<br />
UV Energieeintrag [Ws/L]<br />
nur UV (50 W/L)<br />
US (80 W/L, 5s.) + UV (50W/L)<br />
Abbildung 4: “Tailing-Effekt” der UV-Desinfektion (AFS: 14 mg/L), <strong>mit</strong> und ohne<br />
<strong>Ultraschall</strong>-Vorbehandlung<br />
b) Halbtechnische Versuche<br />
Wie schon im Labor fiel auch bei der halbtechnischen Anwendung auf, dass kurze<br />
UV-Behandlungszeiten (30s, s. Abb. 5) zu guten Keimzahlreduktionen führen; eine<br />
Verlängerung der Verweilzeit bewirkt dagegen kaum noch eine weitere Reduktion.<br />
84
Gesamtkoliforme [KBE/100 ml]<br />
1,E+06<br />
1,E+05<br />
1,E+04<br />
1,E+03<br />
1,E+02<br />
1,E+01<br />
1,E+00<br />
<strong>Kombinierte</strong> <strong>Methoden</strong> <strong>mit</strong> <strong>Ultraschall</strong> <strong>zur</strong> Desinfektion von Abwasser<br />
0,00<br />
3,40<br />
Referenz 30s UV<br />
(0,2 kWh/m³)<br />
3,49<br />
45s UV<br />
(0,26 kWh/m³)<br />
Gesamtcoliforme -log10 GC<br />
Verweilzeit im UV-Gerinne in Sekunden und UV-Leistungseintrag<br />
3,73<br />
60s UV<br />
(0,4 kWh/m³)<br />
Abbildung 5: Einfluss der Verweilzeit im UV-Gerinne (UV-Leistung: 70%, AFS: 10-<br />
12 mg/l, UV-Transm.: 64%/cm)<br />
Im Folgenden wurde dann untersucht, ob eine <strong>Ultraschall</strong>vorbehandlung den<br />
Desinfektionsprozess begünstigt. Aufgrund der Reaktorgeometrien war es in diesem<br />
gekoppelten System nicht möglich, die Verweilzeiten in den beiden Anlagenteilen<br />
unabhängig voneinander zu verändern, die Aufenthaltszeit im <strong>Ultraschall</strong>reaktor<br />
betrug so<strong>mit</strong> immer 75% von der im UV-Gerinne.<br />
Abbildung 6 zeigt die Verbesserung der UV-Entkeimung durch Einsatz von<br />
<strong>Ultraschall</strong>, wobei nicht nur die <strong>Ultraschall</strong>leistung variiert wurde, sondern auch die<br />
Anzahl der betriebenen Sonotroden.<br />
0<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
5<br />
6<br />
log. Reduktion [-log10]<br />
85
Gesamtcoliforme [KBE/100mL]<br />
1,E+06<br />
1,E+05<br />
1,E+04<br />
1,E+03<br />
1,E+02<br />
1,E+01<br />
1,E+00<br />
0,00<br />
Referenz nur<br />
UV (0,2 kWh/m³)<br />
T. Blume<br />
0,05<br />
0,24<br />
UV + 1 Sonotrode<br />
(0,34/0,45 kWh/m³)<br />
0,28<br />
0,31<br />
UV + 2 Sonotroden<br />
(0,48/0,70 kWh/m³)<br />
Amplitude = 50%<br />
Amplitude = 100%<br />
-log10 GC<br />
-log10 GC<br />
0,39<br />
0,46<br />
UV + 4 Sonotroden<br />
(0,76/1,20 kWh/m³)<br />
Abbildung 6: Einfluss der Anzahl der <strong>Ultraschall</strong>-Sonotroden (UV-Leistung: 70%,<br />
Verweilzeit: 30s, Q: 4m³/h, AFS: 10,5-13,5 mg/L, UV-Transm.:<br />
64%/cm)<br />
Aus Abbildung 6 wird ersichtlich, dass sich der <strong>Ultraschall</strong> positiv auf den Prozess<br />
auswirkt, die guten Laborergebnisse sind jedoch <strong>mit</strong> dem derzeitigen System noch<br />
nicht zu erreichen. Vor dem Hintergrund, dass die UV-Anlage für den gewählten<br />
Volumenstrom überdimensioniert war, ist eine Entkeimungsverbesserung von knapp<br />
0,4 bzw. 0,5 log-Stufen (bei 4 Sonotroden und 50- bzw. 100% <strong>Ultraschall</strong>amplitude)<br />
jedoch beachtlich.<br />
<strong>Kombinierte</strong> Abwasserdesinfektion <strong>mit</strong> <strong>Ultraschall</strong> und Chlor<br />
Noch immer ist Chlor weltweit das meist eingesetzte Mittel <strong>zur</strong> Abwasserdesinfektion.<br />
In Deutschland wird es jedoch schon seit einiger Zeit nicht mehr verwendet,<br />
hauptsächlich aus zwei Gründen:<br />
1. Chlor zeigt (wie UV) die gleiche Li<strong>mit</strong>ation bei erhöhten Feststoffkonzentrationen<br />
(Metcalf & Eddy, 2003). Abhängig von der Feststoffkonzentration des Abwassers<br />
empfiehlt die DWA daher Chlorkonzentrationen von zwischen 5 und 15 mg/L (ATV,<br />
1985); eine Entchlorung vor Einleitung in den Vorfluter kann so<strong>mit</strong> nötig werden, um<br />
die Fauna im Gewässer nicht zu beeinflussen.<br />
2. Hohe Chlorkonzentrationen führen <strong>zur</strong> Bildung von Desinfektionsnebenprodukten<br />
(AOX, THM), die kanzerogen sein können.<br />
Wir haben untersucht, ob durch <strong>Ultraschall</strong>behandlung die Dosierung des umweltschädlichen<br />
Chlors herabgesetzt werden kann. Bei entsprechender Reduktion der<br />
Chlordosis wäre auch ein deutlicher Rückgang der Nebenprodukte zu erwarten.<br />
0<br />
0,1<br />
0,2<br />
0,3<br />
0,4<br />
0,5<br />
0,6<br />
log. Red. durch <strong>Ultraschall</strong> [-log10]<br />
86
<strong>Kombinierte</strong> <strong>Methoden</strong> <strong>mit</strong> <strong>Ultraschall</strong> <strong>zur</strong> Desinfektion von Abwasser<br />
Eigene Voruntersuchungen haben gezeigt, dass geringe Chlor- und hohe Feststoffkonzentrationen<br />
(AFS ca. 30-60 mg/L) nur zu einer schwachen Entkeimung führen.<br />
Deshalb wurde gerade unter solchen Bedingungen <strong>Ultraschall</strong> eingesetzt. Es wurde<br />
eine feststoffangereicherte Probe (AFS: 47 mg/L) hergestellt und diese für 30<br />
Minuten <strong>mit</strong> Natriumhypochlorit behandelt. Dabei wurde die Chlor-Konzentration <strong>mit</strong><br />
1 mg/L bewusst niedrig gewählt.<br />
Total Coliforms [CFU / 100 mL]<br />
1,0E+06<br />
1,0E+05<br />
1,0E+04<br />
1,0E+03<br />
1,0E+02<br />
1,0E+01<br />
1,0E+00<br />
1,6E+05<br />
0,00<br />
3,4E+04<br />
Reference Chlorination<br />
(1 mg/L)<br />
0,14<br />
2,4E+04<br />
0,34<br />
1,5E+04<br />
0,93<br />
4,0E+03<br />
1,76<br />
30 s US + Cl 180 s US + Cl 300 s US + Cl 600 s US + Cl<br />
Abbildung 7: : Auswirkung verschiedener <strong>Ultraschall</strong>-Vorbehandlungszeiten<br />
auf die Wirksamkeit der Chlorung (1mg Cl/L, 20 min.)<br />
Abbildung 7 zeigt für einen 1-L-Batch-Versuch die Verbesserung der Chloreffizienz<br />
durch Behandlung <strong>mit</strong> <strong>Ultraschall</strong> (20 kHz, 350 W). Abhängig von der Dauer der<br />
Beschallung (30 / 180 / 300 / 600 s) werden die Partikelagglomerate in der Probe<br />
zerschlagen, so dass das Chlor die freigesetzten Bakterien besser erreichen und<br />
inaktivieren kann. Man sieht, dass bei alleiniger Chlorung <strong>mit</strong> 1 mg/L die Konzentration<br />
an Gesamtkoliformen um lediglich 0,7 log-Einheiten <strong>zur</strong>ück geht. Mit zunehmender<br />
Beschalldauer kann die Desinfektion um bis zu 1,76 weitere log-Stufen gesteigert<br />
werden. Diese deutliche Verbesserung um den Faktor 2,5 gegenüber der alleinigen<br />
Chlorung verdeutlicht, dass selbst geringe Konzentrationen an Desinfektions<strong>mit</strong>teln<br />
sehr effizient sein können, wenn sie in Kombination <strong>mit</strong> <strong>Ultraschall</strong> appliziert werden.<br />
Frühere Untersuchungen haben ergeben, dass die alleinige Beschallung nur dann<br />
einen Effekt auf die Bakterienkonzentration hatte, wenn sie für lange Zeit einwirkte<br />
(Neis und Blume, 2003). Daher ist nicht anzunehmen, dass die verbesserte<br />
kombinierte Desinfektion auf eine Zerstörung der Bakterienzellwände durch den<br />
<strong>Ultraschall</strong> <strong>zur</strong>ückzuführen ist. Um die wirksamen Effekte besser eingrenzen zu<br />
können, wurden zwei Kombinationen untersucht: simultane Beschallung/Chlorung<br />
sowie <strong>Ultraschall</strong>behandlung gefolgt von der Chlorung.<br />
Neben 20-kHz- wurde auch 35-kHz-<strong>Ultraschall</strong> untersucht und die Chlor-<br />
Konzentrationen wurden zu 2 mg/L und 5 mg/L eingestellt. Der pH-Wert blieb in dem<br />
gepufferten Abwasser bei 7,2 nahezu konstant.<br />
5,8E+02<br />
0<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
5<br />
6<br />
Improved disinfection by sonication [log10]<br />
87
log E. coli reduction<br />
0,0<br />
-0,5<br />
-1,0<br />
-1,5<br />
-2,0<br />
-2,5<br />
Chlorination (30 min)<br />
���������<br />
���������<br />
���������<br />
���������<br />
������������������<br />
���������<br />
���������<br />
������������������<br />
���������<br />
���������<br />
������������������<br />
���������<br />
���������<br />
������������������<br />
���������<br />
���������<br />
���������<br />
���������<br />
���<br />
US (20 kHz) & 2mg/l Cl<br />
���<br />
US pre-treatment<br />
(1 min) & Chlorination<br />
���������<br />
���������<br />
���������<br />
���������<br />
������������������<br />
���������<br />
���������<br />
���������<br />
���������<br />
���������<br />
���������<br />
������������������<br />
���������<br />
���������<br />
���������<br />
���������<br />
���������<br />
���������<br />
������������������<br />
���������<br />
���������<br />
������������������<br />
���������<br />
���������<br />
������������������<br />
���������<br />
���������<br />
T. Blume<br />
���<br />
US (35 kHz) & 2mg/l Cl<br />
���<br />
US pre-treatment<br />
(5 min) & Chlorination<br />
���������<br />
���������<br />
���������<br />
���������<br />
��������� ���������<br />
���������<br />
���������<br />
���������<br />
���������<br />
���������<br />
���������<br />
������������������<br />
���������<br />
���������<br />
���������<br />
���������<br />
���������<br />
���������<br />
������������������<br />
���������<br />
���������<br />
���������<br />
���������<br />
���������<br />
���������<br />
���������<br />
������������������<br />
���������<br />
���������<br />
���������<br />
���������<br />
���������<br />
���������<br />
���������<br />
US simultaneous<br />
(1 min) & Chlorination<br />
���������<br />
���������<br />
���������<br />
���������<br />
��������� ���������<br />
���������<br />
���������<br />
���������<br />
���������<br />
���������<br />
���������<br />
������������������<br />
���������<br />
���������<br />
���������<br />
��������� ���������<br />
���������<br />
���������<br />
���������<br />
���������<br />
����<br />
US (20 kHz) & 5mg/l Cl<br />
����<br />
������������������<br />
���������<br />
���������<br />
��������� ���������<br />
���������<br />
���������<br />
��������� ���������<br />
���������<br />
���������<br />
���������<br />
���������<br />
���������<br />
US simultaneous<br />
(5 min) & Chlorination<br />
���������<br />
���������<br />
���������<br />
���������<br />
��������� ���������<br />
���������<br />
���������<br />
���������<br />
���������<br />
���������<br />
���������<br />
��������� ���������<br />
���������<br />
���������<br />
���������<br />
���������<br />
���������<br />
���������<br />
��������� ���������<br />
���������<br />
���������<br />
���������<br />
���������<br />
���������<br />
���������<br />
���������<br />
��������� ���������<br />
���������<br />
���������<br />
��������� ���������<br />
���������<br />
���������<br />
��������� ���������<br />
���������<br />
���������<br />
���������<br />
���������<br />
���<br />
US (35 kHz) & 5mg/l Cl<br />
���<br />
Abbildung 8: Vergleich von sukzessiver und simultaner Beschallung/Chlorung<br />
eines feststoffangereicherten Kläranlagenablaufs (TSS: 50 mg/L) bei<br />
verschiedenen Chlorkonzentrationen<br />
Aus Abbildung 8 lassen sich einige Schlussfolgerungen ziehen. Stets bewirkt eine<br />
Beschallung eine Verbesserung der Chlorung, wobei die 35-kHz-Beschallung<br />
effizienter ist als die bei 20 kHz. Bei simultaner Anwendung von 35-kHz-<strong>Ultraschall</strong><br />
für 5 Minuten wird die logarithmische E.-coli-Reduktion gegenüber der einfachen<br />
Chlorung mehr als verdoppelt. Zum Erreichen eines Desinfektionszieles lässt sich<br />
also die Chlorkonzentration deutlich senken. Dies würde sich auch positiv auf die<br />
Nebenproduktbildung auswirken; die ultraschallbedingte AOX-Bildung ist in diesem<br />
Frequenzbereich vernachlässigbar (Blume und Neis, 2004).<br />
In der Mehrzahl der Fälle zeigt die gleichzeitige Beschallung eine stärkere<br />
Verbesserung der Chlorung als eine <strong>Ultraschall</strong>-Vorbehandlung. Dies ist besonders<br />
stark bei der höheren Chlor-Konzentration von 5 mg/L ausgeprägt: eine Minute<br />
simultane Beschallung zeigt eine größere Effizienz zeigt als eine fünfminütige<br />
<strong>Ultraschall</strong>-Vorbehandlung. Es liegt nahe, dass durch die gleichzeitige Applikation<br />
nicht nur Agglomerate vereinzelt werden, sondern auch dass die NaClO-Lösung<br />
feiner dispergiert wird. Die Erkenntnis, dass niederfrequenter <strong>Ultraschall</strong> die<br />
Chloreffizienz am stärksten erhöht, wenn er simultan angewandt wird, deckt sich <strong>mit</strong><br />
den Beobachtungen von Duckhouse (Duckhouse et al., 2003).<br />
Mit zunehmender Beschalldauer steigt die Effizienzverbesserung. Auch wenn der<br />
kurze <strong>Ultraschall</strong>einsatz nicht direkt zu einer Zellinaktivierung führt, wird vermutlich<br />
die Bakterienoberfläche derart angegriffen, dass die Penetration des Chlors<br />
begünstigt wird.<br />
���������<br />
���������<br />
���������<br />
88
<strong>Kombinierte</strong> <strong>Methoden</strong> <strong>mit</strong> <strong>Ultraschall</strong> <strong>zur</strong> Desinfektion von Abwasser<br />
Zusammenfassung und abschließende Bemerkungen<br />
Bereits kurze Beschalldauern <strong>mit</strong> niederfrequentem Hochleistungsultraschall wirken<br />
auf die partikuläre Phase im gereinigten Abwasser, es kommt <strong>zur</strong> Zerschlagung von<br />
Feststoffagglomeraten. Dies hat Auswirkungen auf eine Desinfektion durch UV oder<br />
Chlor.<br />
Die Kombination von kurzer <strong>Ultraschall</strong>-Vorbehandlung und anschließend UV<br />
erscheint versprechend, da die Effizienz des UV stark erhöht werden kann. Dies gilt<br />
insbesondere dann, wenn das Abwasser hohe Feststoffgehalte aufweist. <strong>Ultraschall</strong>geräte<br />
sind kleine, wartungsarme Anlagen, die sich temporär (z.B. bei erhöhtem<br />
Schlammabtrieb) betreiben lassen. So<strong>mit</strong> können sie eine Alternative zu den bisher<br />
stets dem UV vorgeschalteten Sandfilter sein, der hohe Investitions- und Betriebskosten<br />
verursacht.<br />
Auch bei der Chlorung von Abwasser wirken hohe Feststoffgehalte li<strong>mit</strong>ierend, die<br />
so<strong>mit</strong> erforderliche höhere Chlor-Dosierung führt jedoch <strong>zur</strong> massiven Bildung<br />
unerwünschter Nebenprodukte. Der Einsatz von <strong>Ultraschall</strong> in feststoffhaltigen<br />
Proben hat gezeigt, dass bei Chlorkonzentrationen von nur 1mg/L eine Effizienzsteigerung<br />
bis zum 2,5-fachen möglich ist. Folglich sind zum Erreichen eines bestimmten<br />
Desinfektionsgrades geringere Dosierungen des umweltschädlichen Chlors möglich,<br />
die Nebenproduktbildung geht dadurch <strong>zur</strong>ück. Da bei der simultanen <strong>Ultraschall</strong>behandlung<br />
die Effizienzsteigerung der Desinfektion deutlich größer ist als bei der<br />
vorgeschalteten, wirkt <strong>Ultraschall</strong> nicht nur hinsichtlich der Zerschlagung von<br />
Agglomeraten, sondern vermutlich auch auf das Dispergieren des Natriumhypochlorits.<br />
Literatur<br />
American Public Health Association, American Water Works Association, Water Environment<br />
Federation (1995) Standard Methods for the Examination of Water and<br />
Wastewater. 19 th edition, Washington<br />
ATV Abwassertechnische Vereinigung (1985) Desinfektion von Abwasser. Lehr- und<br />
Handbuch der Abwassertechnik. Band IV: Biologisch-chemische und weitergehende<br />
Abwasserreinigung. Wilhelm Ernst & Sohn, Berlin<br />
Blume T. and Neis U. (2004) Combined acoustical-chemical Method for the Disinfection<br />
of Wastewater. Chemical Water and Wastewater Treatment, Vol. VIII,<br />
Proceedings of the 11th Gothenburg Symposium, 08.-10.11.2004, Orlando,<br />
Florida, USA, pp 127-135, IWA Publishing, London, ISBN: 1-84339-068-X<br />
Darby J.L., Snider K.E., Tchobanoglous G. (1993) Ultraviolet disinfection for wastewater<br />
reclamation and reuse subjects to restrictive standards. Water<br />
Environment Research 65(2), pp. 169-180<br />
Duckhouse H., Mason T.J., Phull S.S., Lorimer J.P. (2003) The effect of sonication<br />
on microbial disinfection using hypochlorite. 4th Conference on Applications of<br />
Power Ultrasound in Physical and Chemical Processing. Besancon, France,<br />
22.-23.05.2003, Proceedings, pp. 285-291<br />
EEC (1976) Council Directive of 8 December concerning the Quality of Bathing Water<br />
(76/160/EEC)<br />
89
T. Blume<br />
LeChevallier M. W., Cawthon C. D., Lee R. G. (1988) Factors promoting survival of<br />
bacteria in chlorinated water supplies. Appl. Environ. Microbiol. 54, pp. 649-654<br />
Metcalf & Eddy (2003) Wastewater Engineering: Treatment and Reuse. 4 th ed.<br />
McGraw-Hill Companies. New York, New York. ISBN 0-07-041878-0, p. 1247<br />
Narkis N., Armon R., Offer R., Orshansky F., Friedland E. (1995) Effect of suspended<br />
solids on wastewater disinfection efficiency by chlorine dioxide. Wat. Res. 29(1),<br />
pp. 227-236<br />
Neis U., Blume T. (2003) Ultrasonic Disinfection of Wastewater Effluents for High-<br />
Quality Reuse. Water Supply, Vol 3, No 4, pp. 261-267<br />
Örmeci B., Linden K.G. (2002) Comparison of UV and chlorine inactivation of particle<br />
and non-particle-associated coliform. 3rd IWA World Water Congress,<br />
Melbourne, 07.-12.04.2002<br />
Sakamoto G., Zimmer C. (1997) UV disinfection for wastewater reclamation: The<br />
effect of particle size and suspended solids. 1997 PNPCA Annual Conference,<br />
October 26-29, 1997, Seattle, Washington<br />
90