Jusqu'ici tout va bien - eMuseum
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Jusqu’ici <strong>tout</strong> <strong>va</strong> <strong>bien</strong><br />
Anne-Lea Werlen, Carmen Weisskopf<br />
Jusqu’ici <strong>tout</strong> <strong>va</strong> <strong>bien</strong><br />
Konzept für eine Installation, Ars Electronica in Linz<br />
Jusqu’ici <strong>tout</strong> <strong>va</strong> <strong>bien</strong><br />
Anne-Lea Werlen, Carmen Weisskopf<br />
2003<br />
Kurzbeschreibung:<br />
Abstract:<br />
In einem Fahrstuhl stehen sich Mensch und Maschine gegenüber – zwischen<br />
Sinnzwang und Abgrund.<br />
Wir wollen weder die Maschine für ihre Unfähigkeit bestrafen, in einem<br />
Schönheitswettbewerb zu brillieren, noch einen Menschen bestrafen, wenn er<br />
im Wettlauf mit einem Flugzeug unterliegt. (Alan Turing)<br />
Jusqu’ici <strong>tout</strong> <strong>va</strong> <strong>bien</strong> beleuchtet das Verstehen und die Sinngenerierung als<br />
Grenzfall und Zufall im Zusammenspiel zwischen Mensch und Maschine.<br />
Ausgelotet wird der Bereich zwischen sinnstiftender Logik und dem Absturz ins<br />
Chaos der Sinnlosigkeit.<br />
Hintergrund:<br />
Ausgehend von Texten, die wir während der Recherche für unser Jokerprojekt<br />
im WS02/03 gelesen haben, möchten wir eine installative Arbeit für die<br />
Ausstellung des DMK an der Ars Electronica entwickeln.<br />
Von den verschiedenen Themen und Fragestellungen, die wir während des<br />
Jokerprojektes gesammelt und erarbeitet haben, möchten wir uns in dieser<br />
Arbeit auf ein paar wenige zentrale Aspekte konzentrieren. Diese sollen in der<br />
geplanten Installation erfahrbar gemacht werden.<br />
Zentrales Interesse ist das Erzeugen eines Spannungsfeldes zwischen dem<br />
(menschlichen) Bedürfnis, Dinge, Begebenheiten und Situationen in eine<br />
„Weltvorstellung“ einzuordnen und zu werten und der (maschinischen) Logik,<br />
die wertfrei Regeln und Codes befolgt und keine Zustände zwischen 0 und 1<br />
kennt. Es geht dabei nicht darum, diese unterschiedlichen Umgangsweisen mit<br />
Inhalt zu werten, sondern vielmehr darum, einen Ort zu schaffen, an dem die<br />
beiden Extrempositionen miteinander in Wechselwirkung treten können.<br />
Mit der Wahl des Fahrstuhles als szenischen Situationsrahmen wollen wir einen<br />
Interpretationshintergrund und einen emotionalen Rahmen für unsere Arbeit<br />
schaffen.<br />
Umsetzung:<br />
Der Situationsrahmen ist ein gefaketer Fahrstuhl. Über die Grundelemente<br />
Fahrstuhltür, Fahrstuhl–Anforder-Knopf und Fahrstuhlkabine mit Etagen-Wähl-<br />
Panel, wird der Situationsrahmen für den Besucher eindeutig erkennbar.<br />
Gleichzeitig wird aber auch die Funktionsuntüchtigkeit des Fahrstuhles klar und<br />
die „Maschine Fahrstuhl“ wird zur Metapher.<br />
Jusqu’ici <strong>tout</strong> <strong>va</strong> <strong>bien</strong>.<br />
Mais le pire, c’est pas la chute, c’est l’atterrissage.<br />
Jusqu’ici <strong>tout</strong> allait <strong>bien</strong>.<br />
- Das Schweben eines Konstruktes über dem Abgrund der Grenzen seiner<br />
Nützlichkeit.<br />
Nach betreten der Fahrstuhlkabine, findet sich der Besucher in einem engen<br />
Raum (3 Personen-Lift)wieder, zusammen mit einem „autistischen“ Computer,<br />
der sich als ständiger „Fahrgast“ bereits im Fahrstuhl befindet. Der Computer<br />
gibt auf dem Bildschirm ununterbrochen Logmeldungen aus. Eine Interaktion
Jusqu’ici <strong>tout</strong> <strong>va</strong> <strong>bien</strong><br />
Anne-Lea Werlen, Carmen Weisskopf<br />
mit dem Computer ist nicht möglich; das Programm, das die Logs produziert<br />
und auf eine Shell schreibt, kann nicht unterbrochen werden.<br />
Wird die Fahrstuhltür geschlossen, werden mittels einer Super-8-Projektion,<br />
Linien auf die Seitenwände des Fahrstuhles projeziert, die eine<br />
Abwärtsbewegung des Liftes andeuten. Typische Liftgeräusche, die akkustisch<br />
eingespielt werden, werden von Gesprächen unterbrochen. Es sind Gespräche<br />
zwischen Menschen und Maschinen über das Unvermögen zu kommunizieren.<br />
Visuell werden ausserdem Zitate gezeigt, welche die Gespräche ergänzen.<br />
Material:<br />
Fahrstuhltür mit Zubehör<br />
Super-8-Projektor<br />
Dia-Projektor<br />
Autistischer Computer<br />
Steuerungscomputer mit Relais und Elektromotor