Teil 1 - des Waffenring Paderborn
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„Der bolivianische<br />
Wutbürger und seine<br />
Erfolge“
Am 16. Dezember 2010 wählte die Gesellschaft für die deutsche<br />
Sprache zum 35. Mal die Wörter <strong>des</strong> Jahres. Für das Jahr 2010<br />
entscheidet sie sich für das Wort<br />
Wutbürger<br />
Das Wort drückt die Empörung der Bevölkerung aus, dass<br />
politische Entscheidungen über den Kopf der Bevölkerung hinweg<br />
getroffen werden und Bürgerinnen und Bürger mehr Mitspracherecht<br />
bei politischen und gesellschaftlichen Projekten wünschen<br />
und beschreibt deren Protest.<br />
Der Spiegelautor Dirk Kurbjuweit hat in seinem Essay im Oktober<br />
2010 vor allem die Unzufriedenheit bestimmter Bevölkerungsgruppen<br />
herausgestellt und dabei die positiven Aspekte <strong>des</strong><br />
Wutbürgertums - <strong>des</strong> Bürgerprotest übersehen.
Aufstand der Bevölkerung in<br />
der damaligen DDR gegen das<br />
Regime und die schlechten<br />
wirtschaftlichen Zustände
Atomprotest: Wiederaufbereitungsanlage, Endlager,<br />
Atomkraftwerke
Montagsdemonstrationen: Fall der Berliner Mauer und<br />
Sieg der Demokratie<br />
Ferdinand Freiligrath
BOLIVIEN<br />
1532 Beginn der spanischen Eroberungen<br />
1809/10 Beginn <strong>des</strong> Unabhängigkeitskampfes in Südamerika<br />
1825 Bolivien wird unabhängig<br />
1941 Gründung der MNR-Partei (Movimiento Nacionalista Revolucionario)<br />
1952 Revolution der MNR - Verstaatlichung Zinnminen, Agrarreform, Ende der indigenen<br />
Apartheid<br />
1952 Gründung Gewerkschaftsbund COB (Central Obrera Boliviana)<br />
1971 - 82 Zeit der Militärdiktaturen (Oberst Banzer, General Padilla, Luis Meza)<br />
1982 am 10. Oktober Redemokratisierung - Wirtschaftskrise - Megainflation -<br />
Privatisierung der Wirtschaft - Einführung <strong>des</strong> sog. Neoliberalismus in mehreren Stufen<br />
1994 Regierung unter Präsident Gonzalo Sánchez de Lozada (el“Goni“) beschließt das<br />
Ley de Capitalización. Sechs Staatsunternehmen werden privatisiert : YPFB, ENDE, LAB,<br />
ENFE, Telekommunikation, Bergwerke.<br />
1999 Gründung der MAS-Partei (Movimiento al Socialismo)<br />
2000 „Wasserkrieg“ von Cochabamba vom Januar bis April<br />
2002 MAS-Partei zieht als zweitstärkste Partei nach den Wahlen ins Parlament ein<br />
2003 „Krieg ums bolivianische Erdgas“ endet im sog. „schwarzen Oktober“ mit dem<br />
Rücktritt von Präsident Gonzalo Sánchez de Lozada<br />
2004 Referendum über die fossilen Brennstoffe und Verfassungsgebende Versammlung<br />
2005 MAS-Partei gewinnt die Parlamentswahlen mit absoluter Mehrheit<br />
2006 Evo Morales wird am 22. Januar zum 1. indigenen Präsidenten Boliviens vereidigt<br />
2006 Verstaatlichung der ÖL- und Gasindustrie im Mai<br />
2006 MAS-Partei gewinnt Wahlen zur Verfassungsversammlung mit absoluter Mehrheit<br />
2008 Evo Morales wird 67% in einem Abwahlreferendum im Amt bestätigt<br />
2009 Bevölkerung stimmt in Volksabstimmung mit 61% einer neuen Verfassung zu<br />
2009 MAS-Partei gewinnt mit 65% Parlamentswahlen, Evo Morales wiedergewählt
2002<br />
Wahlentwicklung 2002 bis 2009<br />
06/2006<br />
12/2005<br />
01/2009<br />
12/2009
1979
August 1986
Ab 1990 zunehmend friedliche Protestmärsche der Indios mit derForderung nach Land<br />
und Würde
01-04/2000 Der sog. „Wasserkrieg von<br />
Cochabamba“