Archetypen des Städtebaus â Repertoire - School of Architecture ...
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Begegnung mit verschiedenen Orten spezifischer Prägung<br />
<strong>des</strong> ‚Urbanen’. - Ein zunächst vieldeutiger Begriff. Der<br />
theoretische Teil der hier vorgestellten Arbeitsmethode<br />
soll einem allgemeinen Verständnis <strong>des</strong> ‚Urbanen’ konkrete<br />
Thesen gegenüberstellen, die über formale und historische<br />
Betrachtungen einer Stil- Frage hinausweisen. Das<br />
Einfühlungsvermögen für vielerlei Situationen geht über<br />
den vermessbaren Raum, seine dreidimensionale Gliederung,<br />
eine Lehre von Proportionen und zeitgeschichtlicher<br />
Zuordnung hinaus und das Studieren räumlicher Gegebenheiten<br />
klassischer Ausprägung ist die Quelle für ein <strong>Repertoire</strong><br />
zur Entwurfspraxis im Städtebau. In fünf Thesen<br />
werden die prägnanten Eigenschaften als die ‚archetypischen’<br />
der Stadt erläutert. Kontinuum, Physis, Radikalität,<br />
Soziabilität und Membran sind Qualitäten, die jede für<br />
sich ein ureigenes Verständnis <strong>des</strong> Städtischen widerspiegeln:<br />
Das Kontinuum als strukturales Merkmal <strong>des</strong> Ganzen,<br />
wie seiner Teile und einer Geschichtlichkeit; ein als<br />
körperlich empfundenes Wesen der Stadt, eine physische<br />
Einheit, die Drinnen und Draußen definiert; städtebauliche<br />
Radikalität zeichnet sich aus durch einen klaren öffentlichen<br />
Raum, Grenzen, in der Abgeschlossenheit und der<br />
Zusammenwirkung von Architektur; die Stadt als menschlicher<br />
Begegnungsraum 1 ist das Ergebnis von Gestaltung,<br />
Tradition, Kultur und Politik; Urbanität beschreibt eine<br />
Empfindung für das Städtische und ist diffizil zu analysieren;<br />
die Schwelle, die Haut und die Grenze zwischen<br />
Öffentlichkeit und Privatem ist Thema der Architektur<br />
und beeinflusst die Stimmung <strong>des</strong> Urbanen, so kann z.B.<br />
eine konzeptionell positiv verstandene Transparenz zum<br />
entblößenden Makel der Gebäude werden. – Menschliche<br />
Scham sollte nicht von Architektur de-konstruiert werden.<br />
Demgemäß sind ausgewählte archetypische Städte untersucht<br />
worden und werden ihren signifikanten Eigenschaften<br />
nach vorgestellt. Herausgestellt sei, dass ein<br />
Archetypus nicht historisch sein muss, sondern von einer<br />
gruppenspezifischen Identität geprägt sein wird. Die Darstellung<br />
der „<strong>Archetypen</strong> <strong>des</strong> Städtebaus“ stellt für sich<br />
eine Annäherung zwischen dem Wert einer persönlichen<br />
Erfahrung einer städtischen Raumsituation dar und den<br />
wesentlichen Konditionen einer analytischen Betrachtung<br />
von Orten stadtbaukünstlerischer Bedeutung aus ‚fremder<br />
Hand’.<br />
(1) Richard Sennett. Verfall und Ende <strong>des</strong> öffentlichen Lebens. Die Tyrannei<br />
der Intimität. Fischer Verlag. Frankfurt a. M. (1986)<br />
Zwolf Vorlesungen zum Städtebau - Pr<strong>of</strong>essor Klaus Schäfer<br />
<strong>Archetypen</strong> - <strong>Repertoire</strong>