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Schreiben der AIB an die Abgeordneten des Deutschen Bundestages

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Der Senat von Berlin hat sich maßgeblich zu <strong>die</strong>ser Entscheidung entschlossen, weil <strong>die</strong> Betroffenen nicht<br />

aus Berlin stammen son<strong>der</strong>n aus den alten Bun<strong>des</strong>län<strong>der</strong>n, somit politisch den Senat von Berlin nicht<br />

abstrafen können. In den von Ihnen vertretenen Bun<strong>des</strong>län<strong>der</strong>n haben wir <strong>die</strong> Daten von ca. 13.000<br />

Anlegern, <strong>die</strong> von den bereits geschil<strong>der</strong>ten Folgen betroffen sind, ausgewertet (NRW 3200, Bayern 3000,<br />

Baden-Württemberg 2500, Hessen 1200, Nie<strong>der</strong>sachsen 900, Rheinl<strong>an</strong>d-Pfalz 800, Hamburg 600,<br />

Schleswig-Holstein 500, Saarl<strong>an</strong>d 200, Bremen 100).<br />

Der Senat <strong>des</strong> L<strong>an</strong><strong>des</strong> Berlin geht davon aus, dass <strong>die</strong> im Rahmen <strong>der</strong> Insolvenzen <strong>der</strong> Immobilienfonds<br />

gegenüber den Kreditinstituten fällig werdenden L<strong>an</strong><strong>des</strong>bürgschaften zur Hälfte über Rückbürgschaften<br />

<strong>des</strong> Bun<strong>des</strong> gedeckt sind. Nach unabhängig erhobenen Daten wird es sich hierbei um einen Betrag von<br />

ca. 500 Mio. € h<strong>an</strong>deln, den <strong>der</strong> Bund dem L<strong>an</strong>d Berlin erstatten soll.<br />

Der Bund stellt sich <strong>die</strong>ser- wie ein Gutachten <strong>des</strong> Prof. H.-P. Schwintowski, Humboldt-Universität<br />

nachweist, rechtlich bedenklichen Auffassung bisher nicht entgegen und Berlin brüstet sich<br />

unwi<strong>der</strong>sprochen <strong>die</strong>ser Möglichkeit <strong>der</strong> Refin<strong>an</strong>zierung seiner Entscheidung.<br />

Außerdem begründet <strong>der</strong> Senator <strong>der</strong> Fin<strong>an</strong>zen <strong>des</strong> L<strong>an</strong><strong>des</strong> Berlin den Ausstieg aus <strong>der</strong> För<strong>der</strong>ung damit,<br />

dass <strong>der</strong> Ausstieg dem L<strong>an</strong>d Berlin bei <strong>der</strong> <strong>des</strong>olaten Haushaltslage Einsparungen von ca. 1,1 Mrd. €<br />

bringt.<br />

Ein zwischenzeitlich vorliegen<strong>des</strong> Gutachten <strong>der</strong> unabhängigen WP-Gesellschaft Dr. Röver & Partner<br />

KG kommt zu dem Ergebnis, dass durch <strong>die</strong> Entscheidung <strong>des</strong> Senats keine Gel<strong>der</strong> eingespart werden,<br />

son<strong>der</strong>n mit Mehrbelastungen in dreistelliger Millionen-Euro-Höhe zu rechnen ist.<br />

Wir bitten Sie, gegen <strong>die</strong> Entscheidungen <strong>des</strong> Senats <strong>des</strong> L<strong>an</strong><strong>des</strong> Berlin, <strong>die</strong> Bürger Ihres Bun<strong>des</strong>l<strong>an</strong><strong>des</strong><br />

vor erhebliche Probleme stellen, in aller Entschiedenheit vorzugehen und unsere Arbeit zu unterstützen.<br />

Es ist ein Sk<strong>an</strong>dal, dass <strong>der</strong> Senat <strong>des</strong> L<strong>an</strong><strong>des</strong> Berlin einseitig aus <strong>die</strong>sem Public-Private-Partnership<br />

aussteigt, wissentlich in Kauf nimmt, dass <strong>die</strong> Anleger, <strong>die</strong> das L<strong>an</strong>d Berlin mit ihrem Privatkapital zu<br />

Behebung <strong>der</strong> Wohnungsnot nach Berlin <strong>an</strong>gelockt hat<br />

damit<br />

‣ ihr eingesetztes Kapital verlieren,<br />

‣ <strong>die</strong> Immobilien verlieren,<br />

‣ zusätzlich erhebliche Belastungen zu erbringen haben, <strong>die</strong> sie in Schwierigkeiten, bis<br />

hin zur Insolvenz bringen können<br />

<strong>an</strong>schließend Hedge Fonds <strong>die</strong> betroffenen Immobilien zu Schnäppchenpreisen ersteigern und <strong>die</strong><br />

Sozialbindung <strong>der</strong> Wohnungen erlischt und <strong>die</strong> maßgeblich vom Bund dem L<strong>an</strong>d Berlin zur<br />

Verfügung gestellten staatlichen För<strong>der</strong>mittel damit sinnlos verausgabt wurden.<br />

Ein noch größerer Sk<strong>an</strong>dal und eine Ver<strong>an</strong>twortungslosigkeit den Betroffenen gegenüber ist es, dass<br />

<strong>der</strong> Herr Senator <strong>der</strong> Fin<strong>an</strong>zen und seine Behörde in Kenntnis aller geschil<strong>der</strong>ten Fakten sich<br />

konstruktiven Gesprächen verweigern und sich weigern, dar<strong>an</strong> mitzuarbeiten, dass endlich eine Lösung<br />

gefunden wird, <strong>die</strong> einerseits dem verständlichen Wunsch Berlins Rechnung trägt, <strong>die</strong> Belastung seines<br />

Haushalts durch den sozialen Wohnungsbau abzusenken, <strong>an</strong><strong>der</strong>erseits <strong>die</strong> Investitionen <strong>der</strong> Anleger, <strong>die</strong><br />

schließlich auf Einladung <strong>des</strong> L<strong>an</strong><strong>des</strong> Berlin überhaupt nur in <strong>der</strong> damaligen Frontstadt investiert haben,<br />

dauerhaft sichert.<br />

Als Anlage fügen wir 3 Zusammenfassungen über <strong>die</strong> Anschlussför<strong>der</strong>ung im sozialen Wohnungsbau bei<br />

und verweisen auf unseren Internet-Auftritt www.<strong>an</strong>legerinitiative-berlin.de<br />

Bitte beachten Sie, dass es sich nicht nur um ein Problem <strong>des</strong> L<strong>an</strong><strong>des</strong> Berlins h<strong>an</strong>delt, son<strong>der</strong>n auf<br />

Grund <strong>der</strong> ver<strong>an</strong>twortungslosen H<strong>an</strong>dlungsweise <strong>des</strong> L<strong>an</strong><strong>des</strong> Berlin <strong>der</strong> Bund belastet werden soll<br />

und eine Vielzahl Bürger Ihres L<strong>an</strong><strong>des</strong> existenziell betroffen sind (siehe oben) und damit auch<br />

Arbeitsplätze gefährdet werden. Bitte unterstützen Sie unsere Bemühungen!<br />

Mit freundlichen Grüßen<br />

H.-J. Breden<strong>die</strong>k 1. Vors.

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