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Sr.Beatrix Lewe blickt auf 10 Jahre stationäre Hospizarbeit zurück.

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<strong>10</strong> <strong>Jahre</strong> Hospiz Villa Auguste Leipzig<br />

<strong>Sr</strong>.<strong>Beatrix</strong>, eine Gute Hirtin aus der Provinz A-CH-CZ, <strong>blickt</strong> <strong>auf</strong> <strong>10</strong> <strong>Jahre</strong> stationäre <strong>Hospizarbeit</strong><br />

zurück.<br />

Festveranstaltung am 1. Februar 2012<br />

Am 1. Februar 2002 wurde das stationäre Hospiz Villa Auguste feierlich eröffnet. Damals<br />

war es die dritte Einrichtung dieser Art in Sachsen und ist bis heute die einzige aus einer<br />

Bürgerbewegung entstandene geblieben. Das Leipziger Hospiz in der Kommandant-<br />

Prendel-Allee begeht sein <strong>10</strong>-jähriges Bestehen mit einem Festakt und einem Tag der<br />

offenen Tür.<br />

Bis heute hat das Haus rund 1.730 sterbenskranke Patienten <strong>auf</strong>genommen. Für viele von<br />

ihnen war es ein letztes zu Hause. Gut 40 Ehrenamtliche sind aktiv unterstützend tätig,<br />

von Trauerbegleitung bis Küchendienst. Weit über <strong>10</strong>.000 Gäste (Schülergruppen,<br />

Studenten, interessierte Bürger) wurden empfangen, wodurch die Idee von Hospiz-Arbeit<br />

in die Öffentlichkeit getragen, Berührungsängste abgebaut und das Thema Sterben<br />

enttabuisiert werden konnte.<br />

Das erste deutsche Hospiz entstand 1986 in Aachen. Derzeit gibt es insgesamt 180<br />

stationäre Hospize in Deutschland, davon 7 in Sachsen plus einem Kinderhospiz.<br />

Die ursprüngliche Bürgerinitiative bestehend aus Studenten, Ärzten, Seelsorgern und<br />

Sozialarbeitern, gründete 1993 einen Verein, um das menschenwürdige Sterben mit<br />

professioneller Schmerztherapie im Sinne der Hospizbewegung im Leipziger Raum zu<br />

fördern. Dieser Hospizverein mit 256 Mitgliedern ist die Wurzel vom stationären Hospiz<br />

Villa Auguste. Über die <strong>Jahre</strong> nahm das Vorhaben Gestalt an, ein eigenes Haus zu<br />

errichten. Die alte Villa Auguste im Leipziger Osten, in der Nähe vom<br />

Völkerschlachtdenkmal, sollte sich, um einen Neubau ergänzt, als idealer Ort<br />

herausstellen. Zwei <strong>Jahre</strong> vor der Grundsteinlegung 2000 wurde eine gemeinnützige<br />

Gesellschaft mit 8 Gesellschaftern (Hospizverein ist einer der Gesellschafter) ins Leben<br />

gerufen, um den Aufbau eines stationären Hospizes <strong>auf</strong> sichere Füße zu stellen.<br />

Angeschoben über die Stiftung (gegründet 2004) konnte später auch die ambulante<br />

"Brückenschwester" von 2005 bis 2009 über Spenden als innovative Antwort <strong>auf</strong> die Not<br />

der ambulanten palliativen Betreuung initiiert werden.


.<br />

Schwester <strong>Beatrix</strong> <strong>Lewe</strong> ist Vereinsgründungsmitglied und aktuell<br />

Geschäftsführerin des stationären Hospizes: "Durch den festen Standort hat sich viel<br />

für die Hospizbewegung in der Region Leipzig getan. Tod und Trauer haben ein Dach<br />

bekommen. Die vielen ein- und ausgehenden Menschen haben ihre Erfahrungen<br />

hinausgetragen. Durch den Modellcharakter hat <strong>Hospizarbeit</strong> und palliative Versorgung<br />

überhaupt erst Einzug gehalten im Gesundheitswesen, in Kliniken und Sozialstationen. Es<br />

ist ein intensiver Dialog entstanden. Inzwischen kommen sogar unterschiedlichste<br />

Berufsgruppen um sich zu informieren, aber auch der Hospizverein geht mit dem Projekt<br />

"Hospiz macht Schule" offensiv nach außen. Das ist wichtig, denn unsere Pionierzeit ist<br />

vorbei. Jetzt müssen Menschen nachwachsen. Aktuell anstehende Themen sind die<br />

angemessene Bezahlung von besonderer Palliativpflege sowie die Freistellung und<br />

Entlohnung von pflegenden Angehörigen. Die Wissensvermittlung über Trauer ist eine<br />

ständige Herausforderung für alle."<br />

Am Mittwoch, 1. Februar 2012, begehen wir unser <strong>10</strong>-jähriges Bestehen mit einem<br />

ökumenischen Festgottesdienst (13 Uhr, Kapelle) und einem Festakt (14 Uhr,<br />

Konferenzzentrum). Nach den Grußworten von Staatsministerin Christine Clauß,<br />

Schirmherr Walter-Christian Steinbach und Albrecht Graf Adelmann, als Vorsitzender der<br />

Gesellschafterversammlung, hält Prof. Andreas Heller von der Alpen-Adria Universität<br />

Klagenfurt einen Vortrag zum Thema "Das Lachen gehört zum Leben und das Sterben<br />

auch. Warum wir heute anders über das Sterben reden." Den musikalischen Rahmen<br />

gestalten "Los Immortales" und Sänger des MDR-Chores. Eine Fotodokumentation von<br />

Katharina Ifland unter der Überschrift "n o c h e i n m a h l" nähert sich letzten Wünschen<br />

<strong>auf</strong> ganz eigene, eindrückliche Art.<br />

Am Freitag, 3. Februar 2012 sind von <strong>10</strong> bis 15 Uhr die Türen vom stationären Hospiz und<br />

Hospizverein geöffnet für alle, die bei Führungen, Gesprächen mit Mitarbeitern und<br />

Ehrenamtlichen mehr über das Haus, seine Menschen und die Hospizbewegung erfahren<br />

wollen. Eine Fotostrecke dokumentiert unsere <strong>10</strong> <strong>Jahre</strong> im Hospiz, außerdem verschönern<br />

neue Ausstellungsbilder "Farbleuchten" von der Graphikerin Ulrike Korn die Flure. Von<br />

besinnlich im Raum der Stille unterm Dach bis gesellig bei Kaffee und Kuchen in der<br />

Wohnküche - erfahren Sie, wie viel Leben im Hospiz steckt.<br />

Gartenansicht Hospiz Villa Auguste

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