KulturLegi * - Caritas beider Basel
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<strong>KulturLegi</strong> <strong>beider</strong> <strong>Basel</strong><br />
Was sind «colour key» und «Familienpass»<br />
Seit Ende der 1990er-Jahre beschäftigt<br />
sich <strong>Caritas</strong> <strong>beider</strong> <strong>Basel</strong> einmal<br />
mehr, einmal weniger intensiv mit der<br />
Frage einer Kulturlegi für die Region.<br />
Massgebend für diese «Wellenbewegungen»<br />
sind Aktivitäten auf dem<br />
politischen Parkett wie auch verschiedene<br />
Initiativen im Umfeld.<br />
So ist erstmals 2001 die Kulturlegi<br />
Thema im Grossen Rat des Kantons<br />
<strong>Basel</strong>-Stadt. 2005 und 2009 folgen<br />
weitere Ausführungen des Regierungsrates.<br />
Der nächste Bericht ist<br />
für 2011 geplant.<br />
2003 wird im Landrat des Kantons<br />
<strong>Basel</strong>-Landschaft die Überweisung<br />
des Postulats «Einführung einer ‹Kulturlegi›»<br />
abgelehnt.<br />
Für Jugendliche zwischen 15 und 25<br />
Jahren besteht seit 1990 der «colour<br />
key». 2004 wird der «Familienpass»<br />
aus der Taufe gehoben.<br />
Zwei Jahre später beschliessen die<br />
regionalen <strong>Caritas</strong>-Stellen und <strong>Caritas</strong><br />
Schweiz, die Kulturlegi möglichst<br />
in allen Kantonen der Schweiz<br />
zu lancieren. Dazu wird eine gemeinsame<br />
Geschäftsstelle eingerichtet,<br />
die sich unter anderem um nationale<br />
Angebote bemüht. Daraus entsteht<br />
2010 die Zusammenarbeit mit dem<br />
Migros-Kulturprozent.<br />
Ebenfalls 2010 gibt die Christoph-<br />
Merian-Stiftung den Armutsbericht<br />
<strong>Basel</strong>-Stadt heraus. Darin lautet die<br />
26. von 43 Handlungsempfehlungen:<br />
«‹Kulturlegi› für alle Armutsbetroffenen<br />
prüfen». So sollen Kultur- und<br />
Freizeitangebote nicht nur für einkommensschwache<br />
Familien und Jugendliche,<br />
sondern auch für andere<br />
Armutsbetroffene zu reduzierten<br />
Preisen zugänglich sein.<br />
«Der ‹colour key› ist die Vergünstigungsund<br />
Freizeitkarte für Jugendliche und<br />
junge Erwachsene im Dreiland. Wenn<br />
du zwischen 15 und 25 Jahre alt bist und<br />
30 Franken bzw. 20 Euro investierst, kannst auch du als User von den rund 200 Vergünstigungen<br />
und über 50 Gratis-Angeboten vom ‹colour key› profitieren.<br />
Den Ausweis für zwei Jahre gibts sogar für 50 Franken oder für 35 Euro.» Aktuell<br />
sind rund 10 000 Karten im Umlauf. (Zitat Webseite www.colour-key.ch)<br />
«Mit dem ‹Familienpass› Region <strong>Basel</strong> haben<br />
Sie rund 100 Vergünstigungen oder kostenlose<br />
Angebote für die ganze Familie im Sack.<br />
Und es werden laufend mehr.<br />
Für nur 30 Franken profitieren Sie von tollen<br />
Vorteilen in den Bereichen Sport, Kultur<br />
und Unterhaltung, Ausflüge, Ferien, Kurse und<br />
Weiterbildung, Messen und Ausstellungen,<br />
Shopping und Soziales.<br />
Darüber hinaus liefert Ihnen der ‹Familienpass› die neusten Informationen und<br />
wertvolle Tipps rund ums Thema Familie.<br />
Für Familien mit kleinem Portemonnaie gibt es den ‹FamilienpassPlus›. Er enthält<br />
zusätzliche attraktive Angebote.» Aktuell sind rund 9000 Karten im Umlauf, davon<br />
rund 1500 «FamilienpassPlus». (Zitat Webseite www.familienpass.ch)<br />
Und nun die «<strong>KulturLegi</strong> <strong>beider</strong> <strong>Basel</strong>»?<br />
Mit «colour key» und «Familienpass» können Kinder und junge Erwachsene bis<br />
zum Alter von 25 Jahren von günstigen Angeboten profitieren – unabhängig davon,<br />
ob sie armutsbetroffen sind. Solange das jüngste Kind noch nicht 15 Jahre alt ist,<br />
sind auch die Eltern eingeschlossen. Danach und für alleinstehende Personen über<br />
25 fehlt ein Angebot. Hier ist der Bedarf für eine <strong>KulturLegi</strong> gegeben.<br />
Dabei stellen sich aber verschiedene Fragen:<br />
• Die <strong>KulturLegi</strong> erwartet, dass ihre Partnerinnen und Partner in der Regel einen Rabatt<br />
von mindestens 30 Prozent auf das Regelangebot gewähren, ohne dass sie dafür<br />
eine Abgeltung erhalten. «Colour key» und «Familienpass» beginnen bei 5 Prozent<br />
und ihre Partnerinnen und Partner werden teilweise entschädigt. Lassen sich mit<br />
diesen Vorgaben genügend und wichtige Partnerinnen und Partner finden?<br />
• «Colour key» und «Familienpass» werden von namhaften Organisationen getragen.<br />
Sind diese und/oder andere bereit, bei der <strong>KulturLegi</strong> mitzumachen?<br />
• Wie arbeiten «colour key» und «Familienpass» zusammen? Wie würde eine <strong>KulturLegi</strong><br />
aufgenommen?<br />
Am 30. August 2010 hat der Vorstand von <strong>Caritas</strong> <strong>beider</strong> <strong>Basel</strong> beschlossen, in<br />
einem Vorprojekt diese und weitere Fragen klären zu lassen. Danach soll entschieden<br />
werden, ob und wie eine <strong>KulturLegi</strong> <strong>beider</strong> <strong>Basel</strong> umgesetzt werden kann. Minimalziel<br />
wäre dabei, dass auch armutsbetroffene Personen aus der Region <strong>Basel</strong><br />
die heute schon bestehenden nationalen Angebote wie jene der Migros-Clubschulen<br />
und Zeitungsabonnemente nutzen könnten.<br />
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<strong>Caritas</strong> Nachbarn 2/10