Der Jahres- weltbeste im Weitsprung - Christian Reif
Der Jahres- weltbeste im Weitsprung - Christian Reif
Der Jahres- weltbeste im Weitsprung - Christian Reif
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4<br />
� Lehrbildreihen � Sprung<br />
KINDERLEICHTATHLETIK ���<br />
GRUNDLAGENTRAINING ���<br />
Wolfgang Killing und Ulrich Knapp<br />
<strong>Der</strong> <strong>Jahres</strong><strong>weltbeste</strong><br />
<strong>im</strong> <strong>Weitsprung</strong><br />
Leistungsentwicklung<br />
2001 7,10 m (17)<br />
2002 7,55 m (18)<br />
2003 – (19)<br />
2004 7,83 m (20)<br />
2005 – (21)<br />
AUFBAUTRAINING ���<br />
LEISTUNGSTRAINING ���<br />
Geb.: 24. Oktober 1984<br />
Körpergröße: 1,96 m<br />
Gewicht: 85 kg<br />
Bestleistung: 8,47 m<br />
2006 7,90 m (22)<br />
2007 8,19 m (23)<br />
2008 7,81 m (24)<br />
2009 8,18 m (25)<br />
2010 8,47 m (26)<br />
Foto: Imago<br />
Das Training von <strong>Christian</strong> <strong>Reif</strong><br />
Im Rahmen der Spitzensporttagung des<br />
Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV)<br />
stellte <strong>Christian</strong> <strong>Reif</strong> in einem begeistert<br />
aufgenommenen Vortrag seinen Weg zu<br />
den Europameisterschaften 2010 dar. Er<br />
erläuterte dabei die aus seiner Sicht wesentlichen<br />
Elemente seiner diesjährigen<br />
Leistungsentwicklung.<br />
Nachfolgend gibt Wolfgang Killing den Vortrag<br />
in Auszügen wieder, wobei die drei<br />
Bereiche Gesundheit und Belastbarkeit,<br />
Team sowie Leistungsvoraussetzungen<br />
ausführlicher betrachtet werden.<br />
Gesundheit und Belastbarkeit<br />
<strong>Christian</strong> <strong>Reif</strong> ist schon seit mehreren Jahren<br />
ein leistungsstarker Athlet (s. Leistungsentwicklung<br />
in Info 1), hatte aber<br />
häufig mit muskulären und Gelenksverletzungen<br />
zu kämpfen. Dies hat sich, wie er<br />
selbst berichtet, seit 2009 entscheidend<br />
gebessert. Als zentrale Ursache der vielen<br />
Verletzungen nannte <strong>Christian</strong> <strong>Reif</strong> Dysbalancen<br />
zwischen dem linken und rechten<br />
Bein sowie eine schlechte Stoffwechselversorgung<br />
der Beine. Nach dem Trainerwechsel<br />
von Juri Tscherer zu Ulrich Knapp<br />
(2008) wurde deshalb das Training umgestellt.<br />
Durch regenerative Tempoläufe wurde<br />
die Durchblutung und damit auch der<br />
Stoffwechsel in den Beinen deutlich verbessert.<br />
Mit seinem Athletik-Trainer Oliver<br />
Mühlbredt arbeitete <strong>Christian</strong> <strong>Reif</strong> außerdem<br />
daran, die muskulären Dysbalancen<br />
zu verringern. Des Weiteren wurde ein den<br />
Rücken entlastendes Krafttraining eingeführt.<br />
Nicht zuletzt sorgen mehrere Ärzte und<br />
Physiotherapeuten (s. auch „Das Team um<br />
<strong>Christian</strong> <strong>Reif</strong>“ ab Seite 6) gleichermaßen<br />
�<br />
TABELLE<br />
�<br />
TABELLE<br />
für eine Verletzungsprophylaxe wie Früherkennung<br />
von Überlastungen.<br />
In Bezug auf die Belastbarkeit waren die<br />
Hinweise von <strong>Christian</strong> <strong>Reif</strong> zum Trainingsumfang<br />
besonders interessant. Im ersten<br />
Trainingsjahr bei Ulrich Knapp absolvierte<br />
<strong>Christian</strong> <strong>Reif</strong> in etwa den gleichen Trainingsumfang<br />
wie Weitspringerin Bianca<br />
Kappler. Trainer und Athlet stellten jedoch<br />
fest, dass der Umfang deutlich zu hoch<br />
war, sodass dieser in der Saison 2009/10<br />
leichtathletiktraining 11/10 � <strong>Weitsprung</strong> 5<br />
erheblich reduziert wurde. Hier bestätigt<br />
sich die Erfahrung, dass Männer eher intensitätsorientiert<br />
trainieren sollten, Frauen<br />
dagegen einen hohen Trainingsumfang<br />
(bei nicht ganz so hohen Intensitäten) benötigen,<br />
um ihre opt<strong>im</strong>ale Leistungsausprägung<br />
zu erreichen.<br />
Die Tabellen 1 und 2 geben einen Einblick<br />
in das Training von <strong>Christian</strong> <strong>Reif</strong> <strong>im</strong> Jahr<br />
2010. In Tabelle 1 wird eine exemplarische<br />
Trainingswoche der Vorbereitungsphase<br />
Trainingswoche <strong>im</strong> Mai 2010 (Trainingslager/Belastungswoche)<br />
Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag<br />
Auftakt<br />
� Hürdenlauf:<br />
2 x 3./ 2 x 4./<br />
2 x 5. Hürde<br />
Technik<br />
� 8 Weitsprünge<br />
aus<br />
8 Anlaufschritten<br />
� Mehrfach-<br />
sprünge<br />
Kraft<br />
� Umsetzen,<br />
Kastensteiger,<br />
Beuger<br />
� Hürden-<br />
sprünge<br />
Allgemeines<br />
Training<br />
� Kugelschocken<br />
Kraft<br />
� Zug eng,<br />
Beuger, Waden,<br />
halbe Kniebeugen<br />
Läufe<br />
� 100 m mit<br />
Zugwiderstand<br />
(ZWL)/180 m<br />
� 80 m mit ZWL/<br />
150 m<br />
� 60 m mit ZWL/<br />
120 m<br />
Pause<br />
Massage<br />
Freitag<br />
Auftakt<br />
� 2 x 20/30/<br />
40 m<br />
� reaktive<br />
Hürdensprünge<br />
Technik<br />
� 8 Sprünge<br />
aus 10 bis 12<br />
Anlaufschritten<br />
� 2 x 4 x 60 m<br />
dargestellt, Tabelle 2 zeigt eine Woche aus<br />
der unmittelbaren Vorbereitung auf die Europameisterschaften.<br />
In den Tabellen wird<br />
die Folge der Trainingsinhalte, aber auch<br />
der Wechsel von intensiven und regenerativen<br />
Trainingseinheiten deutlich.<br />
Die Veränderungen <strong>im</strong> Training von <strong>Christian</strong><br />
<strong>Reif</strong> führten dazu, dass sich seine spezielle<br />
Belastbarkeit stark verbesserte. So<br />
konnte er <strong>im</strong> zweiten Jahr bei Ulrich<br />
Knapp, <strong>im</strong> Gegensatz zu den vorangegan-<br />
Samstag<br />
Kraft<br />
� Anreißen,<br />
Bankdruck,<br />
Ausfallschrittgehen,<br />
Beuger,<br />
Waden<br />
Sprünge,<br />
Tempoläufe<br />
� Mehrfachsprünge<br />
� 100/300/<br />
200 m<br />
Trainingswoche während des Vorbereitungstrainingslagers (unmittelbare EM-Vorbereitung)<br />
Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag<br />
Kraft<br />
� Zug eng,<br />
Beuger, Waden,<br />
explosive Kniebeugen,<br />
Kastensteiger<br />
Allgemeines<br />
Training<br />
� Auflockern<br />
� Rasenläufe<br />
� Hürdenkoordi-<br />
nation<br />
Auftakt<br />
� Abläufe<br />
� reaktive<br />
Hürdensprünge<br />
Technik<br />
� 8 Weitsprünge<br />
aus 12 Anlaufschritten<br />
� 3er-Steige-<br />
sprung<br />
� 5er-Sprung-<br />
lauf<br />
Allgemeines<br />
Training<br />
� Kugelschocken<br />
� Medizinball-<br />
würfe<br />
Massage<br />
Kraft<br />
� Umsetzen,<br />
Kastensteiger,<br />
spezielle Armarbeit,<br />
Beuger,<br />
Waden<br />
Läufe<br />
� 60 m mit ZWL/<br />
100 m<br />
� 50 m mit ZWL/<br />
80 m<br />
� 40 m mit ZWL/<br />
60 m<br />
Freitag<br />
Allgemeines<br />
Training<br />
� Joggen<br />
� Stabilisierung<br />
Technik<br />
� Sprünge<br />
in die<br />
„Schnitzelgrube“<br />
Samstag<br />
Auftakt<br />
� Hürdenkoordi-<br />
nation<br />
� Steigerungen<br />
(3 Wiederholungen)<br />
Mehrfachsprünge<br />
� 3er-Steige-<br />
sprung<br />
� 3er-Hop aus<br />
dem Anlauf<br />
Sonntag<br />
Allgemeines<br />
Training<br />
� Hürdenkoordi-<br />
nation<br />
� 100/120/150 m<br />
auf Rasen<br />
Sonntag<br />
Pause<br />
Physio
6<br />
�<br />
ABBILDUNG<br />
INFO<br />
� Lehrbildreihen � Sprung<br />
genen Trainingsjahren, Mehrfachsprünge<br />
als hochwirksames Trainingsmittel nutzen<br />
(s. Tab. 3 auf Seite 10).<br />
Auch die konstant hohen Saisonleistungen<br />
– der Schnitt der zehn besten Wettkampfleistungen<br />
liegt bei 8,17 Meter (s. Abb. 1) –<br />
zeugen von der hohen Belastbarkeit. Einzig<br />
der Wettkampf bei den Team-Europameisterschaften<br />
in Bergen fiel aufgrund<br />
einer <strong>im</strong> Einspringen erlittenen Fußverletzung<br />
negativ aus dem Rahmen.<br />
Darüber hinaus zeigt Abbildung 1, dass<br />
<strong>Christian</strong> <strong>Reif</strong> in dieser Saison zwar schon<br />
früh gute Leistungen erzielte, nach einer<br />
Auffrischungsphase <strong>im</strong> Juli die sportliche<br />
Form zum Saisonhöhepunkt aber noch<br />
einmal deutlich steigern konnte.<br />
Das Team um <strong>Christian</strong> <strong>Reif</strong><br />
<strong>Christian</strong> <strong>Reif</strong> wies in seinem Vortrag darauf<br />
hin, dass seine Leistungsentwicklung<br />
und sein überragender Erfolg bei den<br />
Europameisterschaften in Barcelona auf<br />
der Arbeit eines ganzen Teams beruht, das<br />
er über die Jahre gemeinsam mit seinen<br />
Trainern aufgebaut hat. Diesem Team gehören<br />
unterschiedliche Experten an.<br />
Trainer<br />
Eine herausragende Bedeutung hat natürlich<br />
sein Trainer Ulrich Knapp, der die Trainingsbelastung<br />
steuert und den Athleten<br />
tagtäglich begleitet.<br />
<strong>Christian</strong> <strong>Reif</strong> lobte ausdrücklich seinen<br />
vieljährigen früheren Trainer Juri Tscherer,<br />
unter dessen Anleitung er sich um über<br />
einen Meter von 7,10 auf 8,19 Meter verbesserte.<br />
Sein jetziger Trainer Ulrich Knapp verhalf<br />
ihm durch eine verbesserte Belastbarkeit<br />
und den Aufbau eines höheren Kraft- und<br />
Schnelligkeitsniveaus zum internationalen<br />
Durchbruch und zu einer hohen Leistungskonstanz,<br />
die ihm besonders in den „bedrängten“<br />
dritten Versuchen <strong>im</strong> Vorkampf<br />
und <strong>im</strong> Finale der Europameisterschaften<br />
zusätzliche Sicherheit gab.<br />
Mit dem Wechsel zu Ulrich Knapp stieß<br />
auch Oliver Mühlbredt als Athletiktrainer<br />
zu <strong>Christian</strong> <strong>Reif</strong>s Team. Er ist für das Training<br />
der Koordination und Ganzkörperstabilisierung<br />
und damit auch für die Unterstützung<br />
der Verletzungsprophylaxe verantwortlich.<br />
Zu seinem „Trainerteam“ zählt <strong>Christian</strong><br />
<strong>Reif</strong> auch den DLV-Disziplintrainer Uwe<br />
Florczak, der in Abst<strong>im</strong>mung mit dem<br />
He<strong>im</strong>trainer die Rahmentrainingsplanung<br />
vorn<strong>im</strong>mt. In diesem Zusammenhang<br />
müssen auch die Leistungsdiagnostiker<br />
bzw. Biomechaniker vom OSP Frankfurt<br />
subsummiert werden. Sie stellen den Trainern<br />
und Athleten wesentliche Informationen<br />
(wie z. B. Anlaufgeschwindigkeiten <strong>im</strong><br />
Wettkampf) zur Verfügung.<br />
Medizinisches Team<br />
<strong>Christian</strong> <strong>Reif</strong> hat in den letzten Jahren zu<br />
mehreren Ärzten und Physiotherapeuten<br />
(s. Info 1 auf der linken Seite) Vertrauen<br />
gefasst. Jeder bringt unterschiedliche<br />
Kompetenzen ein.<br />
Nicht unerheblich ist dabei, dass <strong>Christian</strong><br />
<strong>Reif</strong> neben Experten für best<strong>im</strong>mte Bereiche,<br />
die naturgemäß weiter entfernt wohnen,<br />
auch vor Ort zuverlässige Ansprechpartner<br />
für physiotherapeutische und medizinische<br />
Belange zur Verfügung hat, sodass<br />
eine Sofortbetreuung bzw. -versorgung<br />
sichergestellt ist.<br />
Soziales Umfeld<br />
<strong>Christian</strong> <strong>Reif</strong> nutzte in seinem Vortrag die<br />
Bedürfnispyramide nach MASLOW, um<br />
darzustellen, wie wichtig ihm ein intaktes<br />
soziales Umfeld ist (s. Abb. 2/Stufe 3 „Soziale<br />
Motive).<br />
In diesem Bereich ist ihm an erster Stelle<br />
seine Trainingsgruppe in Saarbrücken, mit<br />
der er nicht nur das Training freudbetont<br />
und motiviert gestalten kann, sondern<br />
auch außerhalb des Trainings viel Zeit verbringt,<br />
von großer Bedeutung.<br />
Zu seinem intakten Umfeld gehört des<br />
Weiteren die Infrastruktur an der Landessportschule<br />
in Saarbrücken, wo er in Fußwegweite<br />
zu Leichtathletik-Stadion und -<br />
Halle, aber auch zum Schw<strong>im</strong>mbad und<br />
zum Physiotherapeuten wohnt.<br />
Ebenso wichtig wie die Trainingsgruppe<br />
sind <strong>Christian</strong> <strong>Reif</strong> Familie und Freunde in<br />
Iggelhe<strong>im</strong>, mit denen er <strong>im</strong> ständigen Kontakt<br />
ist, die er an freien Wochenenden be-<br />
leichtathletiktraining 11/10 � <strong>Weitsprung</strong> 7<br />
Wettkampfleistungen in der Sommersaison 2010 Motivationspyramide nach MASLOW<br />
Meter<br />
8,50 50<br />
8,40<br />
8,30<br />
8,20<br />
8,10<br />
8,00<br />
7,90<br />
7,80<br />
13.05.<br />
in Dillingen<br />
� Medizinisches Team von <strong>Christian</strong> <strong>Reif</strong><br />
Ärzte – Allgemein- und Sportmedizin:<br />
� Institut für Sport- und Präventivmedizin (Saarbrücken), zuständig u. a. für Kader-<br />
untersuchungen<br />
� Dr. med. Bernd Dörr (Merchweiler)<br />
Ärzte – Orthopädie:<br />
� Prof. Dr. Holger Schmitt (OSP Rhein-Neckar/Heidelberg)<br />
� Dr. med. Heinz Lohrer (OSP Hessen/Frankfurt)<br />
Physiotherapeuten:<br />
� Klaus Ambrosch (Saarbrücken), zuständig für die saisonbegleitende Betreuung<br />
� OSP Rheinland-Pfalz Saarland/Saarbrücken, zuständig für Massagen und physikali-<br />
sche Therapie<br />
8,22<br />
7,85<br />
22.05.<br />
in Weinhe<strong>im</strong><br />
8,27<br />
30.05.<br />
in Hengelo<br />
8,21<br />
19.06.<br />
in Bergen<br />
05.06.<br />
in Bad Langensalza<br />
7,80<br />
� Halil Senpinar (Baden-Baden), zuständig für Regenerationsmaßnahmen und für die<br />
Betreuung während der Top-Team-Maßnahme in Monte Gordo<br />
8,18<br />
17.07. 7.<br />
in Braunschweig<br />
8,27<br />
30.07.<br />
in Barcelona<br />
(Quali) li)<br />
8,47<br />
01.08.<br />
in Barcelona<br />
(Finale)<br />
8,11 8,06<br />
19.08.<br />
in Zürich<br />
22.08.<br />
in Berlin<br />
7,99<br />
04.09.<br />
in Split<br />
7,96<br />
12.09.<br />
in Elstal<br />
Von sich selbst überrascht – <strong>Christian</strong><br />
<strong>Reif</strong> nach dem Sprung auf 8,47 Meter<br />
Foto: Iris<br />
�<br />
ABBILDUNG<br />
sucht und die ihm emotionale Rückendeckung<br />
geben.<br />
Er verwies auch auf die langjährige Verbindung<br />
zu seinem Verein ABC Ludwigshafen,<br />
der ihm die Finanzierung des Leistungssportengagements<br />
(z. B. für Trainingslager)<br />
ermöglicht. Die Konstanz dieser Beziehung<br />
drückt sich in langfristig orientierten<br />
Verträgen aus. Aufgrund dieser emotionalen<br />
wie materiellen Sicherheit hat er<br />
den „Kopf frei“ für weitergehende Ziele<br />
wie eben Spitzenleistungen <strong>im</strong> Sport, aber<br />
auch den Abschluss des Studiums.<br />
Sein Studium in Karlsruhe kann er „sportfreundlich“<br />
gestalten. Bei Bedarf können<br />
Praktika oder Prüfungen verlegt werden,<br />
sodass er Leistungssport und Berufsausbildung<br />
parallel vorantreiben kann. <strong>Christian</strong><br />
<strong>Reif</strong> legte in seinem Vortrag Wert darauf,<br />
zu betonen, dass er <strong>im</strong>mer darauf geachtet<br />
hat, nicht in eine Abhängigkeit vom<br />
Sport zu geraten.<br />
Verband und Nationalmannschaft<br />
<strong>Christian</strong> <strong>Reif</strong> berichtete <strong>im</strong> Rahmen des<br />
Vortrags, dass er sich bei der EM <strong>im</strong> Kreis<br />
der Nationalmannschaft sehr wohl fühlte.<br />
Das Organisations- und Betreuerteam<br />
schuf für und zusammen mit den Athleten<br />
eine gute, leistungsfördernde Atmosphäre.<br />
In Vorbereitung auf die Europameisterschaften<br />
begann dies mit mannschaftsbildenden<br />
Maßnahmen <strong>im</strong> Trainingslager in<br />
Kienbaum und setzte sich über die Erfolge<br />
Selbstverwirklichung<br />
Ich-Motive<br />
Soziale Motive<br />
Sicherheits-Motive<br />
Physiologische Bedürfnisse<br />
der anderen Mannschaftsmitglieder in<br />
Barcelona fort. Für ihn selbst war es dabei<br />
gerade <strong>im</strong> Wettkampfgeschehen wichtig,<br />
dass andere Mannschaftsmitglieder auf<br />
der Tribüne saßen und ihn unterstützten.<br />
Bei genereller Wertschätzung für gemeinsame<br />
Trainingslager, Lehrgänge und leistungsdiagnostische<br />
Maßnahmen formulierte<br />
<strong>Christian</strong> <strong>Reif</strong> eine kritisch-selbstkritische<br />
Note in Bezug auf die Konkurrenzsituation<br />
bei Kadermaßnahmen: Dadurch<br />
würde schon zu einem frühen Zeitpunkt<br />
des Trainings- und Wettkampfjahres Leistungsdruck<br />
aufkommen, auf den nicht jeder<br />
in gleicher Weise, weder psychisch<br />
noch physisch, vorbereitet wäre. Seine Ansicht<br />
wird durch die vielfach, nicht zuletzt<br />
von DOSB-Vertretern und dem ostdeutschen<br />
Sportfördersystem nahestehenden<br />
Fachleuten geäußerte Vorstellung, wonach<br />
das gemeinsame Training der besten Athleten<br />
die opt<strong>im</strong>ale Vorbereitung darstelle,<br />
relativiert.<br />
Psychologie<br />
Nachdem <strong>Christian</strong> <strong>Reif</strong> sowohl in der<br />
Qualifikation als auch <strong>im</strong> Finale in seinen<br />
dritten Versuchen nach dem „Alles-oder-<br />
Nichts-Prinzip“ agierte, was ihm über die<br />
reine Leistung hinaus größtes öffentliches<br />
Interesse sicherte, war die Frage nach seiner<br />
mentalen Verfassung naheliegend.<br />
<strong>Christian</strong> <strong>Reif</strong> räumte in seinem Vortrag<br />
ein, dass er in diesen Situationen schon
8<br />
Videoaufnahmen: Herbert Czingon; Bildreihenherstellung: Helmar Hommel<br />
Videoaufnahmen: OSP Hessen; Bildreihenherstellung: Helmar Hommel<br />
� Lehrbildreihen � Sprung<br />
LEHRBILDREIHE NR. 1463 <strong>Christian</strong> <strong>Reif</strong> (8,47 Meter)<br />
1 �<br />
2 � 3 �<br />
leichtathletiktraining 11/10 � <strong>Weitsprung</strong> 9<br />
4 � 5 � 6 � 7 � 8 �<br />
9 � 10 �<br />
11 � 12 � 13 � 14 � 15 � 16 �<br />
LEHRBILDREIHE NR. 1464 <strong>Christian</strong> <strong>Reif</strong> (8,08 Meter)<br />
1 �<br />
2 � 3 �<br />
4 � 5 � 6 � 7 � 8 �<br />
9 � 10 �<br />
11 � 12 � 13 � 14 � 15 � 16 �<br />
�
10<br />
�<br />
TABELLE<br />
� Lehrbildreihen � Sprung<br />
Zubringerleistungen von <strong>Christian</strong> <strong>Reif</strong> <strong>im</strong> Bereich Sprint/Sprung<br />
10 m<br />
fliegend<br />
20 m<br />
fliegend<br />
30 m<br />
fliegend<br />
100 m<br />
Ablauf<br />
Druck gespürt, diesen aber eher in Richtung<br />
„Herausforderung“ gewendet habe.<br />
Dies habe er u. a. durch die Zusammenarbeit<br />
mit einem Sportpsychologen gelernt.<br />
In Barcelona war er in der Lage, alle negativen<br />
Gedanken auszublenden und stattdessen<br />
positive zu finden: „Ich habe die<br />
Schlagzeile gesehen: <strong>Christian</strong> <strong>Reif</strong> ist nervenstark!“<br />
Sein letzter Gedanke unmittelbar<br />
vor dem Ablauf zu seinem dritten Versuch<br />
war dann: „… und das geht so!“<br />
Wie gut ihm diese Selbstjustierung gelungen<br />
ist, zeigt der Gewinn der Titels mit der<br />
Weite von 8,47 Meter. Dass dabei aber<br />
sicher auch einiges Glück dabei war –<br />
<strong>Christian</strong> <strong>Reif</strong> selbst verwies auf die drehenden<br />
Winde <strong>im</strong> Stadion – ist selbstverständlich.<br />
Management<br />
<strong>Christian</strong> <strong>Reif</strong> stellte auf Nachfrage heraus,<br />
dass ihm eine klare Trennung zwischen<br />
Management und Trainer wichtig ist. Erst,<br />
wenn er mit seinem Trainer die Saisonbzw.<br />
Wettkampfplanung vorgenommen<br />
hat, n<strong>im</strong>mt sein Manager Kontakt mit den<br />
jeweiligen Veranstaltern auf. In diesem<br />
Punkt gibt es sicher große Unterschiede zu<br />
<strong>Weitsprung</strong> (14<br />
Anlaufschritte)<br />
3er-Hop<br />
rechts<br />
5er-<br />
Sprunglauf<br />
anderen Athleten, bei denen die Manager<br />
ein größeres Mitspracherecht haben.<br />
Leistungsvoraussetzungen<br />
Im <strong>Weitsprung</strong> sind sprunghafte Leistungsverbesserungen<br />
keine Seltenheit.<br />
Bob Beamon verbesserte sich beispielsweise<br />
1968 um 55 Zent<strong>im</strong>eter und auch<br />
Sebastian Bayer sprang bei den<br />
Hallen-Europameisterschaften 2009 42<br />
Zent<strong>im</strong>eter weiter als je zuvor.<br />
Die Leistungssteigerung von <strong>Christian</strong> <strong>Reif</strong><br />
auf 8,47 Meter ist kein Zufall, sondern eine<br />
Folge seiner erhöhten Belastbarkeit und<br />
der sehr guten Entwicklung seiner Zubringerleistungen.<br />
Zunächst einmal konnte er<br />
seine Anlaufgeschwindigkeit und damit<br />
den wichtigsten Leistungsfaktor für den<br />
<strong>Weitsprung</strong> deutlich verbessern. <strong>Der</strong><br />
höchste 2010 gemessene Wert lag bei<br />
10,78 Metern pro Sekunde. Die verbesserte<br />
Anlaufgeschwindigkeit zeichnete sich<br />
bereits <strong>im</strong> Training durch sehr gute Testergebnisse<br />
<strong>im</strong> Sprint (s. Tab. 3) ab.<br />
Tabelle 3 zeigt neben den Sprint- auch die<br />
Mehrfachsprungleistungen von <strong>Christian</strong><br />
<strong>Reif</strong>. Sie sind als gut, für diese Leistungsklasse<br />
aber keinesfalls als überra-<br />
3er-Steigesprung<br />
(1 Zwischenschritt)<br />
3er-Steigesprung<br />
(3 Zwischenschritte)<br />
gend einzuschätzen. Allerdings ist zu bedenken,<br />
dass <strong>Christian</strong> <strong>Reif</strong> solche<br />
Sprungreihen in den Jahren zuvor kaum<br />
oder gar nicht durchführen konnte. Insofern<br />
besteht hier durchaus Entwicklungspotenzial.<br />
Tabelle 4 zeigt einige Kraft- bzw. Schnellkraftwerte<br />
von <strong>Christian</strong> <strong>Reif</strong>. Auch hier<br />
kann von einem soliden, aber nicht überragenden<br />
Niveau gesprochen werden. Allerdings<br />
ist zu bedenken, dass <strong>Christian</strong> <strong>Reif</strong><br />
mit 1,96 Meter überdurchschnittlich groß<br />
ist, weshalb das Erreichen hoher Kraftleistungen<br />
erschwert ist. Die erzielten Werte<br />
müssen daher <strong>im</strong> Vergleich zu deutlich<br />
kleineren Athleten höher eingeschätzt<br />
werden. Dies wird bei den guten Kugelschockleistungen<br />
deutlich, die <strong>im</strong>merhin<br />
mit der 5-Kilogramm-Kugel erreicht wurden.<br />
Leistungsreserven<br />
Auf eine Zuhörerfrage nach seinen weiteren<br />
Möglichkeiten meinte <strong>Christian</strong> <strong>Reif</strong>,<br />
dass er die Situation der dritten Versuche<br />
unter Druck nicht als opt<strong>im</strong>al empfinde<br />
und schon von daher Leistungsreserven<br />
sehe.<br />
�<br />
TABELLE<br />
Zubringerleistungen von <strong>Christian</strong> <strong>Reif</strong> <strong>im</strong> Bereich Kraft/Schnellkraft<br />
Umsetzen einbeinige<br />
Aufsteiger<br />
Bei dem 8,27-Meter-Sprung in der Qualifikation<br />
der Europameisterschaften sei er –<br />
wie es eine Videoauswertung zeigt – mit<br />
einem sehr flachen Absprungwinkel abgesprungen,<br />
sodass er für das Finale mit<br />
einer Steigerung seiner Leistung schon<br />
gerechnet habe.<br />
Für die Zukunft sieht <strong>Christian</strong> <strong>Reif</strong> bezüglich<br />
seiner Leistungsvoraussetzungen weitere<br />
Entwicklungspotenziale, die er z. B.<br />
durch die Zusammenarbeit mit einem Ernährungsberater<br />
erschließen will.<br />
Kommentar zu den Bildreihen<br />
Die Bildreihen (s. Seiten 8 und 9) zeigen<br />
zwei Acht-Meter-Sprünge von <strong>Christian</strong><br />
<strong>Reif</strong>. In Lehrbildreihe 1463 wird der Siegsprung<br />
bei den Europameisterschaften<br />
2010 in Barcelona dargestellt. Die zweite<br />
Bildreihe zeigt <strong>Christian</strong> <strong>Reif</strong> bei den Deutschen<br />
Meisterschaften in Erfurt 2007, die<br />
er mit 8,08 Meter gewann.<br />
Die Kommentierung der Lehrbildreihen erfolgt<br />
durch Ulrich Knapp, der seit 2008 der<br />
He<strong>im</strong>trainer von <strong>Christian</strong> <strong>Reif</strong> ist.<br />
Anlaufgestaltung (Bilder 1 bis 4)<br />
<strong>Christian</strong> wirkt bei dem Sprung in Erfurt (s.<br />
Lehrbildreihe 1464) etwas verkrampfter,<br />
was besonders am leichten Hochziehen<br />
der Schultern zu erkennen ist. Auch der<br />
Gesichtsausdruck ist bei dem Sprung aus<br />
Barcelona wesentlich entspannter. Er zeigt<br />
außerdem gegenüber der aufrechten Körperposition<br />
in der oberen Bildreihe eine<br />
leicht gebeugte Rumpfhaltung.<br />
Interessant ist der Vergleich des Abstandes<br />
zum Brett be<strong>im</strong> viertletzten Schritt, der in<br />
den Bildreihen nicht zu sehen ist, aber anhand<br />
von biomechanischen Messungen<br />
des OSP Hessen beurteilt werden kann. In<br />
Erfurt lag diese Marke bei 10,01 Metern, in<br />
halbe Kniebeuge Kugelschocken<br />
vorwärts (5 kg)<br />
0,93 s 1,86 s 2,81 s 9,97 s 7,70 m<br />
14,45 m 17,25 m<br />
(Stand)<br />
22,75 m<br />
(Anlauf)<br />
20,60 m 29,51 m<br />
105 kg 130 kg 180 kg 20,10 m 22,35 m<br />
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Handbuch des Sprungkrafttrainings für alle Sportarten<br />
Ein gutes Sprungvermögen ist in fast allen Sportarten unentbehrlich. Selbst Sportarten oder Disziplinen,<br />
in denen augenscheinlich nicht gesprungen wird, profitieren von der Sprungkraft.<br />
In diesem Handbuch zeigt Wolfgang Killing anschaulich und dank vieler Bilder und Bildreihen auch für den<br />
„Sprung-Laien“ verständlich die Techniken der verschiedenen Sprungformen, wie sie erlernt werden können<br />
und wie sie, richtig eingesetzt, die Sprungkraft signifikant verbessern.<br />
Wolfgang Killing: Leistungsreserve Springen. Handbuch des Sprungkrafttrainings für alle Sportarten<br />
176 Seiten • A4-Format • 1. Auflage • 27,80 €<br />
Telefon: 02 51/23005-11/-12 E-Mail: buchversand@philippka.de<br />
leichtathletiktraining 11/10 � <strong>Weitsprung</strong> 11<br />
Barcelona bei etwa 10,50 Meter. <strong>Christian</strong><br />
gestaltete die letzten vier Schritte in Barcelona<br />
also deutlich länger als 2007.<br />
Die Anlaufgeschwindigkeit bei dem<br />
Sprung in Erfurt betrug 10,48 Meter pro<br />
Sekunde. Die höchste gemessene Anlaufgeschwindigkeit<br />
in der Saison 2010 betrug<br />
10,78 Meter pro Sekunde. Bei diesem<br />
Sprung in Bad Langensalza wurde eine<br />
Weite von 8,22 Meter gemessen. Es ist davon<br />
auszugehen, dass die Anlaufgeschwindigkeit<br />
in Barcelona bei 10,90 bis<br />
11,00 Meter pro Sekunde lag. Dies lässt<br />
sich von der berechneten relativen<br />
Sprungweite von 8,55 Metern (acht Zent<strong>im</strong>eter<br />
Verlust am Balken) ableiten.<br />
Absprungvorbereitung (Bilder 5<br />
bis 8)<br />
Die Bilder 5 in beiden Bildreihen zeigen<br />
eine Schlüsselposition <strong>im</strong> <strong>Weitsprung</strong>anlauf.<br />
Zum Zeitpunkt des vollständigen Aufsatzes<br />
des zweitletzten Schrittes hat das<br />
Absprungbein das Schwungbein gerade<br />
überholt. Bei <strong>Christian</strong> ist dies in beiden<br />
Sprüngen nah an der Idealform ausgeprägt.<br />
Die Bilder 5 bis 8 zeigen weiterhin bei dem<br />
Sprung in Erfurt eine wesentlich stärkere<br />
Verwringung des Oberkörpers, was besonders<br />
kurz vor dem Fußaufsatz (s. Bilder 7<br />
und 8) deutlich wird.<br />
Absprung (Bilder 9 und 10)<br />
Das Verhalten <strong>im</strong> Absprung ist bei beiden<br />
Sprüngen nahezu gleich. Sowohl der<br />
Schwungbeineinsatz als auch die Armführung<br />
sind sehr ähnlich.<br />
Bei dem Erfurter Sprung gerät <strong>Christian</strong> allerdings<br />
in eine zu starke Rücklage, was<br />
für den weiteren Sprungverlauf eher ungünstig<br />
ist.<br />
Kugelschocken<br />
rückwärts (5 kg)<br />
Flugphase (Bilder 11 bis 13)<br />
In den Bildern 11 und 12 verstärkt sich<br />
diese Rücklage gegenüber dem Sprung in<br />
Barcelona noch etwas.<br />
Eine weitere Schlüsselposition ist in den<br />
Bildern 13, kurz vor dem Einleiten der Landung<br />
zu erkennen. Auch hier wirkt <strong>Christian</strong><br />
be<strong>im</strong> EM-Sprung entspannter, die<br />
Oberkörperposition ist nahezu aufrecht. In<br />
Erfurt zeigt das linke Bein relativ stark nach<br />
links-außen und der Oberkörper befindet<br />
sich <strong>im</strong>mer noch in leichter Rücklage.<br />
Landung (Bilder 14 bis 16)<br />
Be<strong>im</strong> Sprung in Barcelona gelingt es<br />
<strong>Christian</strong> etwas besser, die Beine nach<br />
vorn „durchzuschieben“, was auch durch<br />
den abgeschlossenen Armzug (s. Bild 15)<br />
deutlich wird. Be<strong>im</strong> Sprung in Erfurt wird<br />
dieser Armzug nicht vollständig ausgeführt.<br />
<strong>Der</strong> Verlust (Gesäß berührt den Sand vor<br />
den Beinen) bei der Landung betrug bei<br />
dem Sprung in Erfurt sechs Zent<strong>im</strong>eter. In<br />
Barcelona gelang <strong>Christian</strong> eine nahezu<br />
opt<strong>im</strong>ale Landung ohne Landeverlust. �<br />
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