Bambolino - Das Familienmagazin für Bamberg und Landkreis
„Sommer in der Region“ – „Mama, kann ich iPhone?“ Kinder, Ausflugtipps, Medien, Spitzer, Interview, Veranstaltungen, Kultur, Theater, Kurs, Eltern
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familienleben<br />
Seit etwas über 20 Jahren liefert uns die Hirnforschung<br />
immer bessere Erkenntnisse darüber, wie<br />
unser frühestes Lernen beginnt <strong>und</strong> sich unsere<br />
Persönlichkeit entwickelt. Egal, wie wichtig andere<br />
Bereiche des Körpers sein mögen – unsere<br />
Identität steckt noch immer im Kopf. Ein Blick auf<br />
die Entwicklung des Gehirns liefert daher auch<br />
gr<strong>und</strong>legende Erkenntnisse, was bei der Sozialisation<br />
unserer Kinder mit digitalen Medien eigentlich<br />
passiert <strong>und</strong> wie wir als Eltern damit umgehen<br />
sollten.<br />
Dank der Forschung wissen wir auch, warum wir<br />
mit Babys <strong>und</strong> Kleinkindern so deutlich gestikulieren<br />
<strong>und</strong> laut <strong>und</strong> einfach reden sollen. Kinder<br />
lernen Sprache durch ständige Wiederholung,<br />
vor allem lernen sie aus den Gesten <strong>und</strong> der Körpersprache<br />
eines menschlichen Gegenübers. Die<br />
reale Erfahrung <strong>und</strong> der Dialog mit der Umwelt<br />
bringen die stärksten Lerneffekte mit sich. <strong>Das</strong><br />
bloße Zuschauen bewirkt hingegen wenig, weil die<br />
vertiefte Erfahrung fehlt – es bleibt an der Oberfläche.<br />
Deshalb ist Fernsehen <strong>für</strong> Kinder bis 3 Jahren<br />
nicht nur eine sinnlose Beschäftigung, wenn es um<br />
Lerneffekte geht, sondern schadet sogar. Den vor<br />
dem TV geparkten Kleinkindern fehlt die Bindung<br />
zu den Eltern <strong>und</strong> einem sozialen Umfeld.<br />
Daher sollten Eltern auch hinterfragen, welchen<br />
Sinn Lernkonzepte mit digitalen Medien haben. In<br />
der Kita sollte das Motto „Fingerspiele statt Laptops“<br />
lauten. So trivial Fingerspiele sein mögen,<br />
sie haben <strong>für</strong> Kinder riesige Lerneffekte mit gr<strong>und</strong>legenden<br />
Erfahrungen im Zahlenraum 1 bis 10, die<br />
auch motorisch <strong>und</strong> in realen Lernsituationen in<br />
einem sozialen Umfeld tief verankert werden <strong>und</strong><br />
legen den Gr<strong>und</strong>stein <strong>für</strong> ein gutes Mathe-Verständnis.<br />
Laut der Website www.schau-hin.info* sind in<br />
fast allen Haushalten, in denen Zwei- bis Fünfjährige<br />
leben, Fernseher, Handy bzw. Smartphone<br />
sowie Computer bzw. Laptop zu finden. Gut<br />
neun von zehn Haushalten verfügen über einen<br />
Internetzugang oder ein Radio, in gut vier Fünftel<br />
der Haushalte gibt es einen CD-Player oder<br />
DVD-Player, <strong>und</strong> zwei von fünf Familien besitzen<br />
eine Spielkonsole. Dennoch werde der Alltag der<br />
Zwei- bis Fünfjährigen vom Spielen bestimmt.<br />
Außerdem sei die Beschäftigung mit Büchern (anschauen/vorlesen:<br />
87%) stark im Alltag der Kinder<br />
verankert. <strong>Das</strong> Fernsehen überhole mit 79%<br />
jedoch bereits kreative Tätigkeiten wie Malen,<br />
Basteln <strong>und</strong> Zeichnen (75%) <strong>und</strong> auch die Treffen<br />
mit Fre<strong>und</strong>en (68%). <br />
Kerstin Bönisch<br />
NACH DEM BESTSELLER VON ANDREAS STEINHÖFEL<br />
shutterstock.com michaeljung<br />
* = diese hat als Kooperationspartner allerdings neben<br />
dem B<strong>und</strong>es-Familienministerium auch ARD <strong>und</strong> ZDF,<br />
Vodaphone <strong>und</strong> TV Spielfilm, was man beim Lesen der<br />
Informationen berücksichtigen sollte.<br />
DAS 2. ABENTEUER. AB 11. JUNI NUR IM KINO.<br />
Juni / Juli ’15 bambolino 5