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Storytelling_Belohnungsversprechen - Prof. Dr. Dieter Georg Herbst

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Transaktionsanalyse die Persönlichkeit in drei Ich-Zustände: das<br />

Eltern-Ich, das Kind-Ich und das Erwachsenen-Ich (z.B. Gerhold,<br />

2005; Hagehülsmann/Hagehülsmann, 2001):<br />

– Das Eltern-Ich umfasst alle Haltungen, Handlungen, Gedanken<br />

und Gefühle, die wir von unseren Eltern und anderen<br />

Autoritäten erlernt haben, zum Beispiel von Kindergärtnern und<br />

Lehrern. Ge- und Verbote haben wir im Eltern-Ich genauso<br />

abgelegt wie Fürsorge und Trost, daher unterscheidet die TA das<br />

kritische Eltern-Ich und das fürsorgliche Eltern-Ich. Das Eltern-<br />

Ich von Unternehmen wird durch die Gründer bestimmt, deren<br />

Unternehmensziele und Mission.<br />

– Das Kind-Ich enthält alle unsere Erfahrungen, Gefühle,<br />

Empfindungen und Bedürfnisse aus der Kinderzeit, ebenso<br />

unsere »kindlichen« Bedürfnisse, die wir noch als Erwachsene<br />

haben, zum Beispiel jene nach einem großen, schnellen und<br />

schicken Auto oder einem Computer mit viel Schnickschnack.<br />

– Das Erwachsenen-Ich ist der Moderator, der mit unserem<br />

Sachverstand und unserer Lebenserfahrung der gereiften<br />

Persönlichkeit zwischen unserem Eltern-Ich und unserem Kind-<br />

Ich vermittelt. Unser Erwachsenen-Ich handelt im »Hier und<br />

Jetzt«, seine Handlungen und Entscheidungen ziehen frühere<br />

Erfahrungen heran.<br />

Die Transaktionsanalyse fügt eine Perspektive zur Betrachtung von<br />

Persönlichkeit hinzu, die auch für die Analyse von Beziehungen im<br />

<strong>Storytelling</strong> wichtig sind:<br />

– Das Eltern-Ich von Unternehmen und den Menschen darin<br />

umfasst zum einen die Ge- und Verbote des Miteinander, zum<br />

anderen die Art und Weise, wie eine Führungskraft ihre<br />

Mitarbeiter fördert, damit diese sich weiterentwickeln können.<br />

Sie sorgt sich um ihre Mitarbeitenden, sie schützt sie vor<br />

Schaden.<br />

– Das Kind-Ich besteht aus deren kindlichen Anteile, die leben,<br />

spielen, lernen spontan sein wollen – Anteile, die für Intuition,<br />

Kreativität und Innovation stehen. Dem Kind-Ich entspricht<br />

auch die Suche nach der eigenen Identität: Kind-Ich gesteuerte<br />

Menschen, zum Beispiel Führungskräfte, suchen ständig neue<br />

Identitäten, »kreative Ansätze«, sie sind nicht stabil, sondern<br />

stark an ihren Bezugsgruppen, an ihrem sozialen Umfeld<br />

ausgerichtet. Solche Führungskräfte und Unternehmen führen<br />

nicht aus sich heraus, aus dem eigenen Auftrag, den eigenen<br />

Grundsätzen heraus, sondern einzig mit Blick auf andere, zum<br />

Beispiel deren Kunden – Marktforschung spielt hierbei die<br />

essenzielle Rolle. Sie wollen alles für den Kunden tun, aber<br />

wissen oft selbst nicht, wer sie eigentlich sind.<br />

– Das ausgeprägte Erwachsenen-Ich ist wichtig für eine gesunde<br />

Persönlichkeit: Es moderiert die beiden anderen Ich-Zustände<br />

und sorgt dafür, dass deren Transaktionen im Dienste klar<br />

prüfbarer Eigenschaften stehen. Agiert das Unternehmen aus<br />

dem Erwachsenen-Ich heraus, dann informiert es sachlich, klar,<br />

aber nicht appellierend. Um so zu agieren, braucht es das<br />

Eltern-Ich oder Kind-Ich. Das starke, vom Erwachsenen-Ich<br />

gesteuerte Unternehmen weiß, was es kann und was gut ist für<br />

die Menschen, mit denen es in Beziehung steht. Das<br />

Unternehmen weiß, wie es unser Leben bereichern kann.<br />

Hierfür hat es mitunter einen Auftrag, eine Vision für ein<br />

<strong>Belohnungsversprechen</strong>, die es beharrlich verfolgt. Das starke<br />

Unternehmen führt. Es braucht ein gut entwickeltes<br />

Erwachsenen-Ich, das die beiden anderen Ich-Zustände im<br />

Sinne sachlicher, überprüfbarer Vorgaben steuert.<br />

Um diese Einsichten für Geschichten gewinnbringend einzusetzen,<br />

ist es hilfreich, die Ich-Zustände weiter zu unterscheiden: Das<br />

Eltern-Ich des Unternehmens unterscheidet sich in das kritischstrukturierende<br />

und das fürsorgliche Eltern-Ich:<br />

Das Copyright für diesen Text liegt bei <strong>Prof</strong>. <strong>Dr</strong>. <strong>Dieter</strong> <strong>Georg</strong> <strong>Herbst</strong>, 10726 Berlin. Der Text darf zitiert werden, wenn der Autor angegeben ist.

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