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Pfarrbrief - Kath. Pfarrgemeinden St. Gallus und St. Josef

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Die Pieta von <strong>St</strong>. <strong>Gallus</strong><br />

Die Pieta von <strong>St</strong>. <strong>Gallus</strong> zählt zu den<br />

schönsten <strong>und</strong> wertvollsten Madonnendarstellungen<br />

des Bistums Limburg.<br />

Nun jedoch hat der Zahn der<br />

Zeit an der wertvollen Skulptur derart<br />

genagt, daß sogar ein Auseinanderbrechen<br />

droht, sollte die Pieta noch<br />

einmal bewegt werden. Diese<br />

erschreckende Nachricht verkündete<br />

zumindest der Würzburger<br />

Restaurator Peter Pracher,<br />

nachdem er sich die Madonna<br />

eingehend in seiner<br />

Werkstatt betrachtet hatte.<br />

Die Pieta wurde 1776 aus<br />

Laubholz als monumentale<br />

Skulptur im dreiviertel<br />

Relief gefertigt <strong>und</strong><br />

aus mehreren<br />

Holzblöcken<br />

zusammengesetzt.<br />

Durch die<br />

starke Aushöhlung<br />

der Rückseite war<br />

sie aber schon zu<br />

ihrer Erschaffenszeit<br />

sehr fragil,<br />

zumal der Künstler,<br />

vermutlich Heinrich<br />

Jung, die 176<br />

Zentimeter hohe Skulptur mit seinen<br />

Schnitzwerkzeugen mehrfach durchstoßen<br />

hat. Diese Beschädigungen<br />

kaschierte der Künstler geschickt mit<br />

rückseitig angebrachten Lederstücken.<br />

Die Oberfläche des Kunst-<br />

Foto: Regina Dörhöfer<br />

werkes ist mit Kreidegr<strong>und</strong> beschichtet,<br />

so daß dann eine farbige Bemalung<br />

mit Ölfarben auf das Meisterwerk<br />

aufgetragen werden konnte.<br />

Heute ist von der farbigen Bemalung<br />

für den Laien nichts mehr zu erkennen,<br />

da die Originalschicht mit einer<br />

heute sichtbaren Farbgebung in<br />

Polierweiß, Gold <strong>und</strong> Silber<br />

überdeckt wurde. Doch nicht<br />

nur die Farbgebung wurde im<br />

Laufe der Jahre verändert,<br />

sondern auch alte Restaurierungen<br />

haben ihre Spuren<br />

hinterlassen. So versuchte<br />

beispielsweise ein unsachk<strong>und</strong>iger<br />

Restaurator<br />

der Skulptur mit<br />

einem bräunlichen<br />

Überzug ein besonders<br />

antikes Aussehen,<br />

künstliche Patina, zu<br />

verleihen. Zudem<br />

sind Ablösungen <strong>und</strong><br />

Lockerungen der<br />

Farbschichten auf<br />

dem Holz zu erkennen.<br />

Besonders die<br />

vergoldeten Teile<br />

drohen abzufallen.<br />

Einzelne <strong>St</strong>ellen fehlen<br />

jetzt schon. In der<br />

Malschicht sind auch die<br />

Fraßgänge von Schädlingen deutlich<br />

erkennbar. Die Schädlinge sind<br />

zwar nicht mehr aktiv, doch haben sie<br />

vor allem den Sockelbereich der<br />

Pieta derart ausgehöhlt, daß die<br />

<strong>St</strong>andsicherheit nun gefährdet ist.<br />

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