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www.e-health-praxis.de Nr. 4 | 2010<br />
iPAD GOES ARZTPRAXIS<br />
Wie der Niedergelassene<br />
das iPad schon jetzt sinnvoll<br />
in der Praxis einsetzen kann.<br />
EUR 5,90<br />
PRAXIS<br />
DAS MAGAZIN FÜR DEN<br />
NIEDERGELASSENEN ARZT<br />
TELEMEDIZIN<br />
Was neue Studienergebnisse<br />
aufzeigen und was das für den<br />
niedergelassenen Arzt heißt.<br />
KV-SAFENET<br />
Warum die neue Debatte um<br />
Sicherheit die Ärzte nicht<br />
weiter beunruhigen sollte.
Altersgerechte Assistenzsysteme –<br />
Aus der Forschung in den Markt<br />
4. Deutscher AAL-Kongress mit Ausstellung<br />
25.–26. Januar 2011, Berlin<br />
Wegweisende<br />
Anwendungsbeispiele<br />
Wie rechnet sich AAL?<br />
Organisation:<br />
www.aal-kongress.de<br />
Technische Forschung<br />
für morgen
08<br />
Telemedizin<br />
04<br />
08<br />
10<br />
10<br />
Kurzmeldungen<br />
Telemedizin, elektronische Gesundheitskarte,<br />
FallAkte Plus,<br />
Ticker und mehr.<br />
Telemedizin<br />
Neue Studienergebnisse und<br />
ein Interview mit Prof. Wolfgang<br />
Hoffmann.<br />
KV-SafeNet<br />
Die Sicherheit des KV-SafeNet<br />
wurde angezweifelt. Wie viel<br />
Grund zur Sorge ist sinnvoll?<br />
KV-SafeNet iPad goes Arztpraxis<br />
11<br />
12<br />
18<br />
20<br />
eArztbrief<br />
Worum es bei dem Pilotprojekt<br />
der KV-Nordrhein geht.<br />
iPad goes Arztpraxis<br />
Warum dem Niedergelassenen<br />
das Gimmick gefallen könnte.<br />
Wissenschaft<br />
Kurz & knapp: Studien aus aller<br />
Welt. Plus Wissenschaftsticker.<br />
Buch, Webseite und Termine<br />
Neues zum Lesen und Stöbern.<br />
GEHEN SIE MIT UNS LINE!<br />
12<br />
INHALT<br />
Drauß’aus den Geschäften kommt man<br />
her und muss schon sagen, es weihnachtet<br />
sehr. All über all auf den Auslagen<br />
sitzen, sah ich taufrische iPads blitzen.<br />
Mal im Ernst, dieses Weihnachtsfest könnte<br />
das Fest der iPads werden. Dass das Gerät<br />
nicht nur nette Spielerei oder tragbarer Fernseher<br />
ist, sondern durchaus sinnvoll für die<br />
Praxis genutzt werden kann, zeigt unsere<br />
Titelgeschichte „iPad goes Arztpraxis“ ab<br />
Seite 12. Vielleicht steht der Taschencomputer<br />
also bald auch auf Ihrer Wunschliste ...<br />
Weiterhin in dieser Ausgabe von<br />
E-HEALTH-PRAXIS: What’s new, Telemedizin?<br />
Gerade wurde auf dem größten Kardiologen-Kongress<br />
in Chicago die größte deutsche<br />
Telemedizin-Studie präsentiert. Prof.<br />
Hoffmann,Versorgungsforscher von der Universität<br />
Greifswald, erklärt im Interview,<br />
welche Rolle der niedergelassene Arzt künftig<br />
für die Telemedizin spielt.<br />
Sicher oder nicht sicher? Das war kürzlich<br />
die Frage beim KV-SafeNet. Ob die Sicherheitslücken<br />
nun der Teufel an der Wand<br />
oder das konkrete Problem für die Praxisdaten<br />
ist, lesen Sie ab Seite 10.<br />
Kommen Sie gut durch die Festtage.<br />
IHRE E-HEALTH-PRAXIS REDAKTION<br />
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Viele Arztpraxen präsentieren sich bereits heute im Internet. Sei es, um die Patienten zu informieren. Sei es, um die Anmeldung online<br />
abzuwickeln. Oder sei es auch einfach „nur“, um auf sich aufmerksam zu machen. Dabei sind das Aussehen und die Übersichtlichkeit<br />
wichtige Erfolgskriterien für eine gute Praxis-Website. Zudem muss der Inhalt stimmig aufbereitet sein. Die Seiten sollte man leicht und<br />
eigenständig pflegen können. Und dann ist auch noch die eine oder andere rechtliche Frage zu berücksichtigen. Sprechen Sie uns an!<br />
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EHEALTHPRAXIS 3
KURZMELDUNGEN<br />
WIKI, HEIDI UND KHRESMOI Gesundheitsinformationen<br />
im Internet spielen eine zunehmende Rolle. Zwei EU-Projekte nehmen<br />
sich jetzt dieser Trends an.<br />
4 EHEALTHPRAXIS<br />
Die Welt von Wiki bekommt<br />
bald Zuwachs. HEIDI heißt<br />
die Neue und soll eine europaweite<br />
Suchmaschine für Menschen in<br />
Gesundheitsberufen werden. Konkret<br />
steht HEIDI für „<strong>Health</strong> in Europe Information<br />
and Data Interface“ und<br />
stellt vergleichbares Datenmaterial zu<br />
Themen wie Gesundheitswesen,<br />
Krankheitssymptomatik, politische<br />
Richtlinien oder Gesundheitstrends<br />
bereit. Die Basisdaten stammen aus<br />
dem EUGLOREH-Report, an dem<br />
mehr als 170 Gesundheitsexperten<br />
mitgewirkt haben. Gesundheitsexperten,<br />
so der Plan, aktualisieren und vergrößern<br />
die Plattform regelmäßig.<br />
HEIDI ist bereits in Betrieb, bisher<br />
allerdings in der Pilotphase. Die Vollversion<br />
ist für das nächste Jahr<br />
geplant.<br />
Ein weiteres europäisches Forschungsprojekt<br />
mit dem nahezu<br />
unaussprechlichen Namen „Khresmoi“<br />
(Knowledge Helper for Medical<br />
and Other Information Users) widmet<br />
Schau mir in die<br />
Augen, ich sage<br />
Dir Deinen Puls<br />
TELEMEDIZIN Spieglein, Spieglein an<br />
der Wand. Wer ist die Gesündeste im<br />
ganzen Land? Den Spiegel, der die<br />
Beautyqueen kürt, kennen wir. Dem,<br />
der Vitaldaten wie Puls oder Blutdruck<br />
ansagt, hat sich jetzt ein Forscherteam<br />
vom Massachusetts Institut of Technology<br />
(MIT) angenommen. Hinter dem<br />
Spiegel befindet sich eine Webcam, die<br />
während der Morgentoilette das Gesicht<br />
„scannt“. Allein der indirekte Blick<br />
auf die Blutgefäße sagt offenbar schon<br />
viel über uns aus. Komplexer sei die<br />
Pulsmessung, da sich der Betrachter<br />
bewege. Vorteil der Idee: Der Patient<br />
erledigt das Telemonitoring nebenbei.<br />
Nachteil: Nicht mal im Bad hat man<br />
seine Ruhe. http://web.mit.edu<br />
sich der Frage, wie medizinische Inhalte<br />
im Internet transparenter und zuverlässiger<br />
werden können. Das Projekt,<br />
an dem sich zwölf Institutionen<br />
aus neun europäischen Ländern beteiligen<br />
und das mit acht Millionen Euro<br />
von der EU unterstützt wird, will den<br />
Zugang zu vertrauenswürdigen Daten<br />
für Patienten und Fachleute erleichtern.<br />
Die Plattform bündelt dabei nicht<br />
nur frei verfügbare Inhalte, sondern<br />
auch wissenschaftliche Veröffentlichungen<br />
und medizinische Datenbanken.<br />
Medizinern soll Khresmoi einen<br />
schnelleren Zugriff auf exaktere Antworten<br />
ermöglichen. Statt in bisher 30<br />
Minuten soll Khresmoi die Suche auf<br />
fünf Minuten verkürzen. Hey, hey! FOTOS:<br />
LINKS: SHUTTERSTOCK; RECHTS: SHUTTERSTOCK; SCHELLHASE
SIGNAL UND WIRKUNG Beim Thema<br />
elektronische Gesundheitskarte gibt es neue Signale. Aber<br />
zeigen diese auch die gewünschte Wirkung?<br />
Startsignale, Stoppsignale,<br />
Warnsignale, Weitermach-<br />
Signale – im Zuge der Einführung<br />
der elektronischen Gesundheitskarte<br />
(eGK) wurde schon so manches<br />
Signal ausgesendet. Nicht immer hatte<br />
es die gewünschte Wirkung. Zwar<br />
sollte die eGK bereits 2006 eingeführt<br />
werden, der Basis-Rollout ist aber<br />
bis heute – aller Signale zum Trotz –<br />
noch nicht vollzogen.<br />
Kürzlich erst meldete sich das<br />
Bundesministerium für Gesundheit<br />
(BMG) mit einem „Warnsignal“ zu<br />
Wort: Die Bundesregierung, so kommunizierteGesundheitsminister<br />
Dr. Philipp Rösler,<br />
werde die Verwaltungsausgaben<br />
der<br />
Krankenkassen<br />
kürzen, wenn<br />
diese nicht bis<br />
zum Ende nächsten<br />
Jahres an<br />
zehn Prozent ihrer<br />
Versicherten<br />
elektronische Gesundheitskarten<br />
(eGK)<br />
ausgegeben hätten. Die<br />
Regierungskoalition hatte dazu<br />
einen entsprechenden Änderungsantrag<br />
zum GKV-Finanzierungsgesetz<br />
gestellt.<br />
Der Antrag diene dem Zweck, dass<br />
die Krankenkassen die für sie geltenden<br />
gesetzlichen Regelungen auch<br />
umsetzten. Zum Hintergrund: Bis zu<br />
besagtem Warnsignal hatten die Krankenkassen<br />
keine Finanzierungsvereinbarung<br />
mit der Kassenärztlichen<br />
Bundesvereinigung (KBV) unterschrieben,<br />
ebenso wenig hatten sie<br />
sich auf einen konkreten Termin für<br />
den Basis-Rollout festlegen lassen.<br />
Jetzt haben sie dafür quasi einen<br />
finanziellen Anreiz, denn sollten die<br />
Krankenkassen die Vorgaben nicht<br />
umsetzen und damit (aus der Sicht<br />
des BMG) auch die Möglichkeiten<br />
zur Reduzierung des Missbrauchs<br />
sowie der Steigerung der Wirtschaftlichkeit<br />
nicht nutzen, würden die<br />
Verwaltungskosten im Jahr 2012 um<br />
zwei Prozent gegenüber 2010 gekürzt<br />
werden.<br />
Die Reaktion des GKV-Spitzenverbands<br />
blieb nicht aus: „Die neue<br />
gesetzliche Regelung, Krankenkassen<br />
mit einer Kürzung ihrer Verwaltungskosten<br />
(...) zu bestrafen,<br />
wenn sie nicht bis Ende<br />
2011 an mindestens<br />
zehn Prozent ihrer<br />
Versicherten die<br />
elektronische Gesundheitskarte<br />
ausgegeben haben,<br />
halten wir<br />
für unangemessen<br />
und kontraproduktiv“,konterte<br />
Doris Pfeiffer. Dennoch<br />
scheint das Signal<br />
seine Wirkung nicht verfehlt zu<br />
haben, denn mittlerweile haben sich<br />
Krankenkassen und KBV auf die Pauschalen<br />
für Lesegeräte geeinigt: 355<br />
Euro gibt es für ein stationäres, 280<br />
Euro für ein mobiles Lesegerät. Zusätzlich<br />
haben die Partner sich auf 215<br />
Euro für die Installation geeinigt. Auf<br />
Ebene der regionalen KVen muss jetzt<br />
verhandelt werden, „wie der Nachweis<br />
der zu zahlenden Beträge erfolgt,<br />
wie der Notdienst behandelt wird<br />
und wie festgestellt wird, wem mobile<br />
Kartenterminals zustehen“, so Dr.<br />
Roland Stahl, Sprecher der KBV.<br />
DIERKS ANTWORTET<br />
Wann wird Telemedizin in der gesetzlichen<br />
Krankenversicherung endlich zur Regelversorgung?<br />
So soll sie also aussehen,<br />
die schöne neue<br />
Welt: Jeder darf Telemedizin<br />
machen, und die Kassen<br />
müssen alles bezahlen. Telemonitoring,<br />
Teleradiologie,<br />
Teletherapie – alles auf Rezept<br />
– und das Leben wird einfacher.<br />
Zukunft oder Utopie?<br />
Was muss passieren, um<br />
etwa Telemonitoring Regelleistung<br />
werden zu lassen? Weil<br />
in der ambulanten Versorgung<br />
PROF. DR. DR.<br />
CHRISTIAN DIERKS<br />
ist Rechtsanwalt und<br />
Facharzt für Allgemeinmedizin<br />
in Berlin.<br />
alles verboten ist, was nicht erlaubt ist, muss<br />
der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) als<br />
„kleiner Gesetzgeber“ Nutzen und Wirtschaftlichkeit<br />
des Verfahrens bewerten. Soweit diese<br />
Bewertung positiv ausfällt, beschließt der<br />
G-BA eine Qualitätssicherungs-Richtlinie, die<br />
die nötige Qualifikation des Arztes und die<br />
genauen Anforderungen an die Infrastruktur<br />
beschreibt. Dann muss der Bewertungsausschuss<br />
eine Ziffer für den EBM mit einer<br />
Punktzahl verabschieden. Der Vertragsarzt<br />
muss bei seiner KV ein „QZV“ beantragen<br />
(das ist ein qualitätsgebundenes Zusatzvolumen)<br />
und kann dann Punkte kumulieren, die<br />
budgetiert in seine Abrechnung einfließen.<br />
Zuvor muss er jedoch den Kostendeckungsbeitrag<br />
für die Investition in die telemedizinischen<br />
Geräte rechnen. Andere als in der<br />
Richtlinie beschriebene Leistungen, die der<br />
G-BA geprüft und abgelehnt hat, dürfen nicht<br />
mehr erbracht, nicht abgerechnet und auch<br />
mit den Kassen nicht vereinbart werden.<br />
Schöne neue Welt? So gesehen, hat die gegenwärtige<br />
Welt der Telemedizin in Selektivverträgen<br />
doch ihren Reiz. Dies sollte bedenken,<br />
wer Telemedizin als Regelleistung fordert.<br />
EHEALTHPRAXIS 5
KURZMELDUNGEN<br />
6 EHEALTHPRAXIS<br />
OHNE GRENZEN Mit dem Projekt „FallAkte Plus“<br />
des Universitätsklinikums Aachen sollen die Grenzen zwischen<br />
ambulantem und stationärem Sektor überwunden werden.<br />
Angefangen hat alles als Idee<br />
mehrerer privater Klinikketten<br />
sowie der Deutschen Krankenhausgesellschaft.<br />
Die Frage: Wie<br />
schaffen wir eine digitale Kommunikationsplattform<br />
für Ärzte, die datenschutzkonform<br />
medizinische Informationen<br />
zu einem konkreten Fall<br />
austauschen möchten? Das Projekt der<br />
elektronischen Fallakte war geboren.<br />
Jetzt macht das Projekt, das bisher<br />
vornehmlich in Kliniken zum Einsatz<br />
gekommen ist, einen Sprung über die<br />
Sektorengrenzen hinweg. Künftig sollen<br />
auch niedergelassene Ärzte am gesicherten<br />
Informationsaustausch teilnehmen.<br />
Zum Wohle des Patienten,<br />
versteht sich.<br />
„FallAkte Plus“ heißt das „Upgrade“<br />
des Projekts – schlicht und ergreifend.<br />
Der besondere Dreh: Das KV-SafeNet<br />
der Kassenärztlichen Vereinigungen<br />
bietet die technischen Voraussetzungen<br />
dafür, dass sich künftig auch<br />
niedergelassene Ärzte am Informa-<br />
Ach du dickes Kind ...<br />
ePRÄVENTION Unsere Kinder sind zu dick.<br />
Rund 15 Prozent der Drei- bis 17-Jährigen<br />
sind zu schwer für ihre Größe. Die Folge<br />
sind nicht selten Haltungsschäden oder<br />
Koordinationsschwächen. Mit dem Programm<br />
„BIGkidscoach“ hat die T-City<br />
Friedrichshafen jetzt zusammen mit der<br />
Krankenkasse BIG direkt gesund die<br />
Internetplattform BIGkidscoach entwickelt.<br />
Kinder und Jugendliche zwischen<br />
drei und 18 Jahren sollen über das Programm<br />
tionsaustausch beteiligen können. Die<br />
FallAkte Plus ist die erste Applikation<br />
eines externen Anbieters, die das Zertifikat<br />
für das sichere KV-Netz erhält,<br />
heißt es bei der Kassenärztlichen Bundesvereinigung<br />
(KBV). „So hat jeder<br />
niedergelassene Arzt die Möglichkeit,<br />
über seinen KV-SafeNet-Anschluss<br />
einfach und sicher fallbezogene Behandlungsinformationen<br />
mit allen an<br />
der Behandlung eines Patienten beteiligten<br />
Ärzten auszutauschen“, sagte<br />
der Leiter des Geschäftsbereichs<br />
IT-Direktion des Universitätsklinikums<br />
Aachen,Volker Lowitsch. Auf der Projektpräsentation<br />
im Rahmen der Medica<br />
2010 bezeichnete er das Projekt<br />
als „Meilenstein für die Abwicklung<br />
intersektoraler Behandlungsprozesse“.<br />
Das Projekt FallAkte Plus basiert,<br />
ebenso wie das der elektronischen Fallakte,<br />
auf dem Standard des Fraunhofer-Instituts<br />
für Software- und Systemtechnik.<br />
Beauftragt wurde es durch<br />
den Verein elektronische Fallakte e.V.<br />
eFallakte Patienteninformationen<br />
über Sektorengrenzen<br />
hinweg austauschen.<br />
Anbieter der neuen Applikation ist die<br />
<strong>Health</strong> Care IT Solutions GmbH, eine<br />
hundertprozentige Tochter des Universitätsklinikums<br />
Aachen. Die Teilname<br />
von Ärzten und Patienten erfolgt<br />
auf freiwilliger Basis.<br />
Gleichwohl wird das Projekt eFA<br />
keine Insellösung bleiben. Bereits im<br />
Sommer dieses Jahres erklärte die gematik<br />
die Fallakte zum ersten Mehrwert-Fachdienst,<br />
der in die Telematik-<br />
Infrastruktur (TI) eingebunden ist.<br />
motiviert werden, Sport zu treiben und sich<br />
gesund zu ernähren. Am Anfang steht der<br />
Fitnesscheck, bei dem das Bewegungsverhalten<br />
analysiert wird. Basierend auf<br />
den Ergebnissen entwickelt der Fitnesscoach<br />
einen individuellen Trainingsplan.<br />
Ein 3D-animierter Trainer führt die<br />
Übungen am Bildschirm vor. Zusätzlich<br />
bietet die Plattform Infos über Sportarten,<br />
einen Ernährungscheck und Tipps für<br />
gesunde Ernährung. www.bigkidscoach.de
BILDER LINKS: SHUTTERSTOCK; RECHTS: SHUTTERSTOCK, KVNO<br />
GIB ZUCKER Der Bereich Diabetes-Homecare gerät in<br />
Bewegung: ICW und Roche schmieden einen Pakt. Und Medimatik<br />
überträgt Blutzucker und Insulindosis automatisch und drahtlos.<br />
Diabetes und Internet: Wird<br />
daraus doch noch ein Traumpaar?<br />
Das Unternehmen Medimatik<br />
aus Falkensee prescht jetzt<br />
mit der Lösung DIA.log vor. Das Komplettpaket<br />
von Medimatik enthält<br />
zwei Insulinpens, ein Blutzuckermessgerät<br />
und die Basisstation. Zuckerwerte<br />
und Insulindosis werden drahtlos<br />
an ein Webportal gefunkt. Dort<br />
können Patienten und autorisierte<br />
Ärzte darauf zugreifen. „Pen und<br />
Messgerät sind zugelassene Medizingeräte.<br />
Der Preis der Blutzuckerteststreifen<br />
bewegt sich im üblichen Rahmen“,<br />
betont John Nitschke, Sprecher<br />
von Medimatik. Einer anteilsmäßi-<br />
gen Übernahme der Kosten durch die<br />
Krankenkassen steht von dieser Seite<br />
also nichts entgegen. Eine feste Kooperation<br />
ist allerdings noch nicht in<br />
trockenen Tüchern.<br />
Fast zeitgleich haben der „e<strong>Health</strong><br />
Spezialist“ Inter<strong>Com</strong>ponentWare<br />
(ICW) und der Diagnostik-Riese<br />
Roche eine e<strong>Health</strong>-Kooperation bekannt<br />
gegeben, bei der für die Roche-<br />
Diabetes-Palette eine webbasierte Lösung<br />
für das Diabetes-Management<br />
entwickelt wird.<br />
Grundlage der Lösung bildet die<br />
bisher von Ärzten und Diabetesberatern<br />
genutzte Software Accu-Chek<br />
360°. Mithilfe des ICW e<strong>Health</strong> Fra-<br />
Ticker + + + Seit Kurzem ist auch das Land Brandenburg mit von<br />
der Partie beim eARZTAUSWEIS. Zwei weitere Regionen sollen bis Ende des<br />
Jahres noch folgen. Der eArztausweis basiert technisch auf einer Signaturkarte<br />
mit qualifizierter elektronischer Signatur. Wichtigstes Einsatzgebiet: die adressierte<br />
elektronische Kommunikation der Leistungserbringer. Mehr zumThema<br />
eArztbrief auf Seite 11. + + + Forscher von der FH Potsdam arbeiten derzeit<br />
zusammen mit der Charité an einem „DATA CREATIVITY TOOL“, einem<br />
Browser, der beim Durchsuchen medizinischer Daten automatisch Zusammenhänge<br />
herstellt, die vorher nicht bekannt waren. Zum Beispiel, dass eine<br />
bestimmte Nierenerkrankung häufig mit einer bestimmten Infektion einhergeht.<br />
Ein Prototyp soll im Juli 2011 getestet werden. + + + Tai Chi ist gut für<br />
Körper und Geist. So viel war klar. Aber istTeleTai Chi, auch bekannt als chinesisches<br />
Schattenboxen, ebenso effektiv wie der Besuch in einem konventionellen<br />
Kurs? Das fragte sich Ge Wu, Professorin für Rehabilitation und Bewegungswissenschaften<br />
der UNIVERSITÄT VERMONT. In derTat, dieTelevariante<br />
des Schattenboxens, die eine Interaktion vonTeilnehmer und Lehrer in Echtzeit erlaubt, kann durchaus<br />
mit einem Kursbesuch konkurrieren. Es sollte also nur eine Frage der Zeit sein, bis auch hierzulande<br />
dasTeleTai Chi seine ersten Erfolge zeigt. + + + Die Strategie für die digitale Zukunft Deutschlands ist<br />
beschlossen. Im Programm „DEUTSCHLAND DIGITAL 2015“ wurden jetzt die Schwerpunkte der Informations-<br />
und Kommunikationstechnologien festgelegt. Ziel des Programms sei es, die flächendekkende<br />
Nutzung von Anwendungen der Telemedizin und des Telemonitorings sowie die Nutzung von IKT<br />
bei der Betreuung älterer Menschen zu ermöglichen. In 2011 soll eine e<strong>Health</strong>–Implementierungsstrategie<br />
(Maßnahmenpakete) erarbeitet werden, deren Umsetzung in 2012 beginnen soll, heißt es im<br />
Programm. + + + Die KASSENÄRZTLICHE BUNDESVEREINIGUNG und der Spitzenverband der gesetzlichen<br />
Krankenversicherung haben einen „moderaten“ Einstieg in die Ambulanten Kodierrichtlinien<br />
beschlossen. Eine sechsmonatige Einführungsphase soll den Ärzten die Möglichkeit geben, sich mit den<br />
neuen Richtlinien vertraut zu machen, ohne dass ihnen Sanktionen drohten. Der niedergelassene Arzt<br />
könne so selbst entscheiden, wann er sich dem Thema in seiner Praxis konkret zuwende. Eine zertifizierte<br />
Online-Schulung von Experten der KVen sei überdies in Planung. Die KV Hessen und Schleswig-<br />
Holstein lehnen die Richtlinien in der jetzigen Form ab.<br />
Diabetes Das Internet könnte<br />
für Zuckerpatienten künftig<br />
eine größere Rolle spielen.<br />
meworks soll diese Lösung erweitert<br />
und, so darf man wohl vermuten, fit<br />
für die direkte Datenübertragung und<br />
das Online-Umfeld gemacht werden.<br />
Damit würde im Bereich der Diabetes-Homecare<br />
einiges mehr möglich<br />
werden.<br />
eArztausweis<br />
Kleiner Ausweis mit<br />
großem Potenzial.<br />
Sechs Regionen führen<br />
den Ausweis jetzt ein.<br />
EHEALTHPRAXIS 7
TELEMEDIZIN<br />
DIE AUSWAHL ZÄHLT Die lange erwarteten Ergebnisse der Telemedizinstudie<br />
des „Partnership for the Heart“-Konsortiums liegen vor. Sie geben wichtige Hinweise, welche<br />
Patienten mit Herzinsuffizienz von der Telemedizin profitieren.<br />
8 EHEALTHPRAXIS<br />
Es war ein Herbst, der in Sachen<br />
Telemedizin einiges<br />
bereitgehalten hat. Die<br />
Krankenhäuser dürfen sich<br />
freuen, dass die telemedizinische<br />
Versorgung von Patienten<br />
mit akutem Schlaganfall ab dem Jahr<br />
2011 über eine OPS-Ziffer regelhaft<br />
abgerechnet werden kann. Und für<br />
den ambulanten Bereich stellte PD Dr.<br />
Telemedizin Neue Studien erlauben neue<br />
Bewertungen der Effizienz.<br />
Stefan Anker, Charité Berlin, beim<br />
Kongress der American Heart Association<br />
(AHA 2010) die Ergebnisse der<br />
TIM-HF-Studie vor, in Deutschland<br />
besser als „Partnership for the Heart“<br />
bekannt.<br />
TIM-HF war eine sehr ehrgeizige<br />
Studie, bei der 700 ambulante Herzinsuffizienzpatienten<br />
der NYHA-Klassen<br />
II/III mit einer LVEF von weniger<br />
als 40 Prozent entweder telemedizinisch<br />
oder konventionell betreut wurden.<br />
Es handelte sich um eine randomisiert-kontrollierte<br />
Studie über 24<br />
Monate, die im<br />
Raum Berlin und<br />
im Raum Stuttgart<br />
lief. Primärer<br />
Endpunkt war<br />
die Gesamtmortalität.<br />
An sekundären<br />
Endpunkten<br />
wurden unter an-<br />
derem die Lebensqualität und ein<br />
Komposit aus Klinikeinweisungen<br />
und kardiovaskulärer Mortalität evaluiert.<br />
ENTGEGEN DEN durch Vorstudien<br />
genährten Erwartungen gab es<br />
in der TIM-HF-Studie weder beim primären<br />
Endpunkt noch beim sekundären<br />
Komposit-Endpunkt eine<br />
signifikante Überlegenheit der telemedizinischen<br />
Versorgung. Einen signifikanten<br />
Vorteil für die Telemedizin<br />
gab es dagegen bei der Lebensqualität,<br />
Partnership for the<br />
Heart ist eine ehrgeizige<br />
Studie mit<br />
700 Herzinsuffizienz-<br />
Patienten.<br />
wo der SF-36-Score von 50 auf 55<br />
Punkte (Skala 0 bis 100) anstieg, während<br />
er in der Kontrollgruppe nur von<br />
knapp 52 auf etwa 53 Punkte zulegte.<br />
Passend dazu fanden sich in der Telemedizingruppe<br />
nach 24 Monaten weniger<br />
depressive Patienten.<br />
DER BLICK in die prädefinierten<br />
Subgruppen erlaubt eine etwas<br />
differenziertere Interpretation der<br />
Daten. Bei jenen Patienten, die zu<br />
Studienbeginn nicht depressiv waren<br />
(PHQ-9-Score FOTO:
trotz vordergründig negativem Ergebnis<br />
wichtige Hinweise darauf,<br />
welche Patienten aus der telemedizinischen<br />
Betreuung einen Nutzen ziehen.<br />
Es sind eher nicht depressive Patienten,<br />
Patienten mit etwas besserer<br />
Herzfunktion und Patienten nach<br />
kardialer Dekompensation.<br />
Insgesamt bleibt die Studienlage zur<br />
Herzinsuffizienz-Telemedizin widersprüchlich.<br />
Beim AHA wurde eine<br />
weitere, US-amerikanische Studie vorgestellt,<br />
die den primären Endpunkt<br />
ebenfalls verfehlte. Auf der anderen<br />
Seite kam erst im August eine Cochrane-Metaanalyse<br />
der Australierin Dr.<br />
Protagonist oder Randfigur –<br />
Welche Rolle spielt eigentlich der<br />
niedergelassene Arzt beimThema<br />
Telemedizin?<br />
Der niedergelassene Arzt spielt<br />
eine wichtige Rolle, da er nach wie<br />
vor erster Ansprechpartner der Patienten<br />
in vielen medizinischen<br />
Fragen ist. Es ist wichtig, die niedergelassenen<br />
Ärzte aktiv in telemedizinischenVersorgungskonzepten<br />
einzubeziehen. Technik,<br />
Schulung der Patienten und tägliches<br />
Monitoring kann zum Beispiel<br />
das Klinikum übernehmen,<br />
wichtig ist, dass der niedergelassene<br />
Arzt eine Nachricht bekommt, wenn bestimmte,<br />
vorab definierte Werte über- oder unterschritten werden.<br />
In vielen Fällen kann der niedergelassene Arzt dann<br />
gezielt die notwendige Intervention einleiten.<br />
Gibt es bei niedergelassenen Ärzten Berührungsängste<br />
mit demThema? Sind diese begründet?<br />
Wir haben in unseren Projekten ganz gute Erfahrungen<br />
mit der Beteiligung von niedergelassenen Hausund<br />
Fachärzten gemacht. Berührungsängste sind eher<br />
selten, in den meisten Fällen gibt es eine gute Koope-<br />
Sally Inglis zu dem Ergebnis, dass<br />
Telemonitoring bei Herzinsuffizienz<br />
Mortalität, Kosten und Klinikeinweisungen<br />
sehr wohl reduziere. Es<br />
ist wohl in der Tat eine Frage der richtigen<br />
Patientenauswahl.<br />
»Der niedergelassene Arzt ist wichtig«<br />
Welche Rolle spielt der niedergelassene Arzt eigentlich in der Telemedizin? Und wie gut sollte er auf das<br />
Thema vorbereitet sein? Ein Gespräch mit PROF. WOLFGANG HOFFMANN.<br />
PROF. WOLFGANG HOFFMANN<br />
leitet die Abteilung Versorgungsepidemiologie<br />
und <strong>Com</strong>munity<br />
<strong>Health</strong> am Institut für <strong>Com</strong>munity<br />
Medicine der Universität<br />
Greifswald.<br />
SEBASTIAN BRANT<br />
ration zwischen den verschiedenen Beteiligten (Klinikärzte,<br />
Pflegekräfte, niedergelassene Ärzte).<br />
Wohin geht die Entwicklung: Müssen sich niedergelassene<br />
Ärzte künftig mit derTelemedizin auseinandersetzen?<br />
Insbesondere in ländlichen Regionen wird die Bedeutung<br />
telemedizinischer Funktionalitäten, in Versorgungskonzepten<br />
zum Beispiel, zunehmen. Das betrifft<br />
sowohl Haus- als auch Fachärzte. Es ist wichtig, dass<br />
niedergelassene Ärzte sich aktiv an der Entwicklung<br />
solcher Versorgungskonzepte beteiligen. In diesem Kontext<br />
ist es also wichtig, dass Ärzte sich mit dem Thema<br />
auseinandersetzen.<br />
Immer wieder scheiternTelemedizinkonzepte am Schritt<br />
in die Regelversorgung. Halten die Konzepte der Realität<br />
nicht stand?<br />
Viele Projekte sind zu techniklastig, überfordern<br />
die Patienten und setzen die beteiligten Ärzte einer ungefilterten<br />
Datenflut aus. Wichtig ist eine umfassende<br />
Projektevaluation, die sowohl medizinische als auch<br />
gesundheitsökonomische Endpunkte berücksichtigt<br />
und die Wirksamkeit in realen Versorgungssituationen<br />
analysiert. Konzepte, die unter realistischen Bedingungen<br />
positiv evaluiert werden, müssen eine Chance auf<br />
Einführung in die Regelversorgung haben.<br />
INTERVIEW: NINA SCHELLHASE<br />
EHEALTHPRAXIS 9
KV-SAFENET<br />
SICHER IST SICHER Nachdem die elektronische Gesundheitskarte im Moment<br />
ein wenig in den Hintergrund gerückt ist, haben Vernetzungskritiker jetzt das KV-SafeNet entdeckt und<br />
werfen ihm Sicherheitsmängel vor. Dabei war die Sicherheit die entscheidende Triebfeder hinter der<br />
Konzeption des Netzes.<br />
10 EHEALTHPRAXIS<br />
Das Thema Online-Anbindung<br />
der Arztpraxis ist in<br />
aller Munde. Schließlich<br />
müssen die Ärzte ihre<br />
Abrechnungsdateien bald<br />
verpflichtend online an ihre KV übermitteln.<br />
Und bei einigen Selektivverträgen<br />
geht ohne „Online“ heute schon<br />
nichts mehr. Das KV-SafeNet ist ein<br />
bundesweiter Weg, um die Arztpra-<br />
Sicherheitsdebatten Wie sicher ist das<br />
KV-SafeNet wirklich?<br />
xis sicher online zu bringen. Es entspricht<br />
den Empfehlungen der Kassenärztlichen<br />
Bundesvereinigung<br />
(KBV) und der Bundesärztekammer,<br />
wonach ein Hardware-VPN bei der Online-Anbindung<br />
der Praxis die beste<br />
Sicherheit für Arzt und Daten biete.<br />
Jetzt ist das KV-SafeNet in die Kritik<br />
geraten. Der Informatiker Lew<br />
Palm, der die IT einer psychotherapeutischen<br />
Praxis betreut, hat einen<br />
Aufsatz über angebliche Sicherheitsmängel<br />
veröffentlicht. Den KV-Safe-<br />
Net-Router bezeichnet er schon im<br />
Titel als „Spionagerouter“. Konkret<br />
moniert er, dass der Arzt durch die Architektur<br />
der SafeNet-Anbindung keinerlei<br />
Einflussmöglichkeiten auf die<br />
Sicherheitsarchitektur habe. Er müsse<br />
also dem Anbieter 100 Prozent vertrauen,<br />
zumal letzterer und nicht der<br />
Arzt im Besitz des Passworts sei, mit<br />
dem die Routereinstellungen verändert<br />
werden können. Zudem seien bei<br />
den SafeNet-Routern Schnittstellen<br />
– offene Ports – vorhanden, ein mögliches<br />
Einfallstor für Datendiebe.<br />
DIE KBV und mehrere SafeNet-Anbieter<br />
haben Palm entschieden widersprochen.<br />
So gebe es beim SafeNet-<br />
Router zwar offene Ports. Diese seien<br />
aber nur von innerhalb des Praxisnetzwerks<br />
aus sichtbar. „Von außen in<br />
Richtung Praxis gibt es dagegen nur<br />
einen einzigen Port“, betont KBV-Sprecher<br />
Dr. Roland Stahl.<br />
Beim Deutschen Gesundheitsnetz<br />
(DGN), einem der Anbieter, sieht man<br />
das ähnlich. So sei der Vorwurf, wonach<br />
die KV auf den internen Praxisnetzverkehr<br />
zugreifen könne oder der<br />
KV-SafeNet-Anbieter den Datenverkehr<br />
der Praxis mitschneiden könne,<br />
aus der Luft gegriffen: „Das DGN hat<br />
keinen Zugriff auf den KV-SafeNet-<br />
Router und das Praxis-Netzwerk. Zudem<br />
wird der Datenverkehr innerhalb<br />
des KV-SafeNet nochmals SSL-verschlüsselt“,<br />
heißt es.<br />
Merkwürdig erscheint der Vorwurf<br />
des Informatikers, dass der Arzt keine<br />
Kontrolle darüber habe, wie der Router<br />
programmiert werde. Es war geradezu<br />
eine der Gründungsideen des KV-<br />
SafeNet, eine Online-Anbindung zu<br />
ermöglichen, bei der der Arzt eben<br />
nicht durch versehentliches Verstellen<br />
des Routers unbewusste Sicherheitslücken<br />
erzeugt. Deshalb kann der Arzt<br />
Telefonie- und WLAN-Funktionen der<br />
Router nicht aktivieren. Ein Internetzugang<br />
ist als Mehrwertdienst möglich,<br />
muss aber separat beantragt und<br />
durch den Anbieter aktiviert werden.<br />
Beim DGN betont man, dass die<br />
Kennwörter verschlüsselt auf den<br />
Routern liegen und nicht ausgelesen<br />
werden können. Sie seien so gewählt,<br />
dass sie nicht erraten oder durch Ausprobieren,<br />
allenfalls mit sehr hohem<br />
Zeitaufwand, gefunden werden können.<br />
Masterkennwörter gebe es nicht.<br />
Es scheint also alles auf die Diskussion<br />
hinauszulaufen, ob man als Arzt<br />
eher den eigenen IT-Fähigkeiten oder<br />
einem (von der KBV zertifizierten)<br />
Anbieter vertraut. Die meisten Ärzte<br />
dürften letzteres bevorzugen, um sich<br />
ganz auf die Medizin konzentrieren<br />
zu können.<br />
SEBASTIAN BRANT<br />
FOTO: PRIVAT
GESAMMELT, NICHT GESCHICKTIn Düren<br />
ist das Projekt elektronischer Arztbrief angelaufen. Hierin soll sich der elektronische Arztbrief eindeutig als<br />
für Arzt und Patienten vorteilhafte Anwendung beweisen. Bis die eArztbriefe tatsächlich von Ärzten getestet<br />
werden, vergeht aber noch eine ganze Weile. Zunächst geht es um das Konzept.<br />
Offiziell fiel der Startschuss<br />
für das Projekt elektronischer<br />
Arztbrief Ende September.<br />
In den Praxen von<br />
250 Dürener Ärzten sowie<br />
in drei Krankenhäusern soll sich die<br />
Alltagstauglichkeit des eArztbriefes,<br />
der in einer elektronischen Patientenakte<br />
abgespeichert wird, erweisen. Die<br />
Landesregierung Nordrhein-Westfalen<br />
sowie die EU fördern das auf drei<br />
Jahre angelegte Projekt mit 1,3 Millionen<br />
Euro. Projektpartner sind neben<br />
der Kassenärztlichen Vereinigung<br />
Nordrhein (KVNO) die KVNO consult,<br />
die Unternehmen Duria und Tieto, das<br />
Krankenhaus Düren sowie die DGN als<br />
Technologiepartner.<br />
Wer glaubt, dass in Düren Ärzte<br />
bereits eArztbriefe schreiben, liegt<br />
falsch. Das Projekt befindet sich in der<br />
Konzeptionsphase. „Der Finanzierungsschwerpunkt<br />
liegt in der Konzeptionsund<br />
Entwicklungsarbeit, nicht im<br />
Betrieb. Von daher liegt es in der Natur<br />
der Sache, dass wir nicht vor dem<br />
Projektstart schon alle Blaupausen bis<br />
ins letzte Detail vorliegen haben“, erklärt<br />
Gilbert Mohr, Leiter Stabsstelle<br />
IT in der Arztpraxis bei der KV Nordrhein.<br />
Was vorliegt, ist ein Grobkonzept,<br />
in dem zwei Ziele definiert sind.<br />
Zum einen soll eine elektronische<br />
Patientenakte (ePA) eingeführt werden.<br />
Konzeptionell ist es eine Fallakte,<br />
im Vergleich zur eFA wird hier indes<br />
die D2D-Technik genutzt. Ein weiteres<br />
Ziel: Ärzte stellen den eArztbrief auf<br />
Basis des VHitG-Standards in die Akte<br />
ein. „Der VHitG-Standard an sich ist<br />
ein dummer Container“,sagt Mohr. Genauso<br />
wie über die Definition des Falls<br />
muss auch hier noch diskutiert werden,<br />
was genau in den Brief hineingehört<br />
und was nicht.<br />
KLAR IST: Die Projekt-Ärzte<br />
verschicken die eArztbriefe nicht. Vielmehr<br />
hinterlegen sie die Dokumente<br />
auf einer Plattform, zu der vom Patienten<br />
berechtigte Ärzte gesicherten Zugriff<br />
erhalten. Der Ablauf ist so geplant:<br />
Patienten, die am Projekt teilnehmen,<br />
unterschreiben eine Erklärung,die den<br />
Arzt berechtigt, Dokumente in die Patientenakte<br />
einzustellen. Anschließend<br />
bekommt der Patient ein sogenanntes<br />
„Ticket“ in die Hand. In diesem Fall ist<br />
das ein 42 Zeichen langer (Bar-)Code,<br />
der auf einer Art Visitenkarte aufgebracht<br />
ist. Mit der Code-Karte geht der<br />
Patient zum weiterbehandelnden Arzt,<br />
der den Code via Barcodescanner auslesen<br />
und sich somit berechtigten Zugang<br />
zur Patientenakte verschaffen<br />
kann. Einmal Einblick, immer Einblick?<br />
Im Gegenteil. Für den Fall, dass<br />
der Patient einem Arzt die Berechtigung,<br />
seine Akte einzusehen, entziehen<br />
möchte, kommt der sogenannte<br />
Gatekeeper-Arzt ins Spiel, der Rechte<br />
nachträglich revidieren kann.<br />
„Grundsätzlich soll im Projekt bewiesen<br />
werden, dass das Aktenhand-<br />
ling eindeutige Vorteile bringt“, so<br />
Mohr. Um diesen Beweis antreten zu<br />
können, werden deshalb mit jedem<br />
Speichervorgang anonymisierte Daten<br />
via D2D an eine Auswertungsstelle (die<br />
KVNO consult) geschickt und im Anschluss<br />
an die Testphase ausgewertet.<br />
Bis die Testphase beginnt, vergeht<br />
noch Zeit. Im Februar 2011 beginnt die<br />
Entwicklungsphase, Mitte 2011 sollen<br />
die Ärzte mit den Tests beginnen. Verbrieft<br />
ist deren Teilnahme nicht. Die<br />
Ärztegenossenschaft DAGIV hat die<br />
Ärzte akquiriert,aber erst wenn sie das<br />
Konzept für sinnvoll halten,werden sie<br />
sich beteiligen. Zeit, sich entsprechende<br />
Motivationslösungen auszudenken,<br />
haben die Projektpartner also noch.<br />
eARZTBRIEF<br />
eArztbrief Viele eArztbriefe sollen das<br />
Bild verbessern, das sich der Arzt vom<br />
Patienten machen kann.<br />
NINA SCHELLHASE<br />
EHEALTHPRAXIS 11
iPAD<br />
iPAD GOES ARZTPRAXIS Handlich, günstig und sagenhaft angesagt:<br />
Das iPad dürfte in diesem Jahr einer der Renner unterm Weihnachtsbaum werden. Kein Wunder, dass<br />
12 EHEALTHPRAXIS<br />
auch viele Ärzte damit liebäugeln. Der Katalog an medizinischen Apps ist riesig. Und mittlerweile kann<br />
das iPad sogar Praxis-EDV.<br />
Wie hip muss ein<br />
Arzt am Anfang<br />
des 21. Jahrhunderts<br />
sein? Darüber<br />
kann man sicherlich<br />
unterschiedlicher Auffassung<br />
sein. Ohne Zweifel lässt sich in einer<br />
hinsichtlich Atmosphäre und Servicequalität<br />
in den 80er Jahren des<br />
20. Jahrhunderts stehengebliebenen<br />
Lesezirkel-Praxis hervorragende Medizin<br />
machen. Aber die meisten<br />
Patienten haben auch nichts dagegen,<br />
wenn „ihr“ Arzt ein wenig mehr in der<br />
Gegenwart lebt.<br />
Für technophile Ärzte stellt sich im<br />
Moment die Frage, ob es sich lohnt,<br />
ein iPad anzuschaffen. Die Vorteile<br />
dieses Maschin-<br />
chens im Vergleich<br />
zu konventionellen<br />
Laptops sind<br />
sattsam bekannt:<br />
Es ist todschick.<br />
Es fährt rasend<br />
schnell hoch und<br />
wieder runter. Es<br />
ist das derzeit<br />
wahrscheinlich beste mobile Device<br />
für die Nutzung des Internets. Man<br />
renkt sich beim Transportieren von A<br />
nach B nicht den Rücken aus. Es hat<br />
einen einigermaßen fairen Preis, sofern<br />
man es nicht nur als E-Book-<br />
Reader betrachtet und nutzt. Und es<br />
hat eine sagenhaft lange Akkulaufzeit<br />
von, je nach Art der Nutzung, bis zu<br />
Für Technik interessierte<br />
Ärzte stellt sich<br />
im Moment die Frage,<br />
ob es sich lohnt, ein<br />
iPad anzuschaffen.<br />
zehn Stunden, was gerade für den Einsatz<br />
im professionellen Umfeld eine<br />
Conditio sine qua non ist.<br />
AUF DER SOLL-SEITE, auch<br />
nicht unbekannt, steht die Tatsache,<br />
dass das iPad eben kein konventioneller<br />
<strong>Com</strong>puter ist. Ein Arzt kann nicht<br />
einfach seine Praxis-EDV darauf installieren<br />
und das iPad zu einem Teil<br />
des Praxis-LANs machen. Ähnlich wie<br />
das iPhone ist das iPad eine geschlossene<br />
Welt, auf der ohne spezielle<br />
Kenntnisse im „gewaltsamen“ Aufbrechen<br />
solcher Plattformen nur jene<br />
Software Platz findet, die Hersteller<br />
Apple dafür vorgesehen hat. Dass man<br />
keine Praxis-EDV auf dem iPad installieren<br />
kann, heißt<br />
aber nicht, dass<br />
ein Arzt das iPad<br />
nicht im Zusammenhang<br />
mit seiner<br />
Praxis-EDV<br />
nutzen könnte.<br />
Bei der Medizinmesse<br />
Medica<br />
2010 in Düsseldorf<br />
haben jetzt die ersten Praxis-EDV-<br />
Unternehmen entsprechende Lösungen<br />
vorgestellt. Das Unternehmen<br />
medatiXX beispielsweise benutzt<br />
das iPad als Interface, ähnlich wie die<br />
Terminals in einer Terminal-Server-<br />
Landschaft lediglich die Schnittstelle<br />
zum Nutzer sind, ohne selbst irgendwelche<br />
Software zu enthalten.<br />
Konkret benötigt ein Arzt, der per<br />
iPad auf seine Praxis-EDV DOCconcept<br />
zugreifen möchte, ein UMTSfähiges<br />
iPad, für das es verschiedene<br />
Varianten der Mobilfunkverträge gibt,<br />
die im Allgemeinen günstiger als konventionelle<br />
Handyverträge mit Datentarifen<br />
sind. Der Arzt muss sich dann<br />
zusätzlich in Apples App-Store eine<br />
Software herunterladen. Diese Software<br />
ist nötig, um von unterwegs über<br />
die UMTS-Verbindung auf den Praxisrechner<br />
zugreifen zu können.<br />
DAS UMTS-FÄHIGE iPAD gibt<br />
es, Stand November 2010, in drei<br />
Preisklassen, zu 599 Euro mit mageren<br />
16 GB Speicherkapazität, zu 699<br />
Euro mit 32 GB und zu 799 Euro mit<br />
64 GB. Für die Nutzung der Praxis-<br />
EDV spielt die Speicherkapazität keine<br />
Rolle. Relevanter für die Entscheidung<br />
ist, was der Arzt sonst noch mit<br />
seinem iPad machen möchte. Kurz<br />
gesagt: Wer das iPad auch noch als<br />
mobiles Fotoalbum oder als Spielkonsole<br />
nutzen möchte, sollte in größeren<br />
Dimensionen denken als ein Arzt,<br />
der nur ein paar Standard-Apps benötigt<br />
und im Internet surft.<br />
Wenn eine mobile UMTS-Verbindung<br />
zwischen iPad und Praxis-EDV<br />
aufgebaut wird, spielt natürlich die<br />
Frage der Datensicherheit mit hinein.<br />
Die App, die von DOCconcept genutzt<br />
wird, baut keine konventionelle Datenverbindung<br />
auf, sondern ein Vir-<br />
SHUTTERSTOCK (M)<br />
> PHOTO:
iGeschenke Am Weihnachtsbaume,<br />
die Lichter brennen,<br />
die iPads prangen – oh wie<br />
schön.
iPAD<br />
14 EHEALTHPRAXIS<br />
Wer sich ein iPad kauft, will damit natürlich nicht nur die Praxis-EDV nutzen, sondern sich auch viele nützliche<br />
Programme, die sogenannten Apps, zulegen. Mediziner sind dabei privilegiert: Für kaum eine andere Berufsgruppe<br />
gibt es so viele Anwendungen zum Download. Die meisten davon sind allerdings teurer als die üblichen 79<br />
Cent, die für Consumer-Apps auf dem iPhone verlangt werden. Generell gilt, dass iPad Apps oft teurer sind als die<br />
gleichen Apps auf dem iPhone.<br />
MEDIKAMENTE HD<br />
Die Medicus 42 GmbH hat die Rote Liste in eine App<br />
verwandelt, die mit 9,99 Euro zu Buche schlägt und – anders<br />
als die dafür allerdings kostenlose Online-Version<br />
der Roten Liste – auch offline zur Verfügung steht. Wer<br />
einmal kauft, bekommt die halbjährlichen Updates für<br />
4,99 Euro eingespielt, wenn er das möchte. In Zukunft<br />
soll es eine Fachinfo-Unterstützung, eine PZN-Suche sowie<br />
einen Favoritenordner geben. Die Nutzer geben 3,5<br />
von 5 Sternen.<br />
MONSTER ANATOMY – UNTERE GLIEDMASSE<br />
Ein echter Hingucker. Monster Anatomy ist ein interaktiver<br />
Atlas der Radioanatomie der unteren Extremität,<br />
der von Radiologen aus Nancy entwickelt wurde. Er beinhaltet<br />
384 lückenlose MRT-Schnittbilder von 4 bis 5 Millimetern<br />
Stärke in drei Raumebenen, dazu über 11 000<br />
anatomische Markierungen und über 500 Erläuterungen.<br />
Mit 14,99 Euro ist das Programm nicht ganz billig,<br />
kann aber Eindruck schinden. Wer viele orthopädische<br />
Patienten mit Beinproblemen hat, findet hier eine zeitgemäße<br />
Form der Demonstration anatomischer Zusammenhänge<br />
im Arzt-Patientengespräch. Von den Nutzern<br />
gibt es dafür vier Sterne (iPhone-Version).<br />
MEDCALC PRO<br />
Die Welt der Medizin auf dem iPad<br />
Dabei handelt es sich um eine Sammlung von medizinischen<br />
Formeln, Scores, Skalen und Klassifikationen<br />
von Tschopp & Pfiffner. So etwas kann für den diagnostischen<br />
Alltag relativ hilfreich sein, insbesondere bei Ärzten,<br />
die viele unterschiedliche Indikationen abdecken.<br />
Das Programm enthält mehr als 170 Formeln und Scores<br />
plus Informationen und PubMed-Links. Für 5,99 Euro ist<br />
auch noch eine kleine Patientenverwaltung mit dabei.<br />
Bisher gibt’s nur eine Bewertung mit 5 Sternen.<br />
NINA SCHELLHASE
ARZNEIMITTEL I-POCKET (PLUS) 2010<br />
MUSCLE TRIGGER POINTS<br />
Es handelt sich um eine mit 2,39 Euro preisgünstige<br />
englischsprachige App von Real Bodywork, die über 100<br />
Triggerpunkte von über 70 Muskeln verzeichnet, zusammen<br />
mit Hinweisen, welche Art von Schmerzen damit<br />
jeweils angegangen werden können. Die App ist geeignet<br />
für alle, die auch manualtherapeutisch tätig sind. Die<br />
Nutzer verteilen 4 Sterne.<br />
HEROLD INNERE MEDIZIN 2010<br />
Ein Klassiker des Printzeitalters, den die antwerpes<br />
ag in eine iPad-Version verwandelt hat, die preislich mit<br />
44,99 Euro in der gleichen Größenordnung angesiedelt<br />
ist wie das Buch. Dafür bekommt man den kompletten<br />
Inhalt des Papier-Herold auf sein Mobil-Device. Bei der<br />
Umsetzung sehen die Nutzer noch Verbesserungsbedarf<br />
und geben im Mittel 2,5 Sterne.<br />
DOCINSIDER<br />
Die Welt der Medizin auf dem iPad<br />
Einer der Lokalmatadoren im Bereich der mobilen<br />
Ärzteinformation ist in Deutschland der Börm Bruckmeier<br />
Verlag, der diverse Kompendien aus unterschiedlichen<br />
Bereichen der Medizin für iPhone und iPad herausgebracht<br />
hat. Der Klassiker ist Arzneimittel i-pocket,<br />
das fürs iPad in der 2010-Version mit 4,99 Euro zu Buche<br />
schlägt. Daten zu 1 200 Wirkstoffen mit 3 000 Handelsnamen<br />
sind hier kompakt und praxistauglich aufbereitet.<br />
Die Plus-Version zu 19,99 Euro bringt zusätzlich<br />
Therapieempfehlungen zu 350 Erkrankungen. 3,5 Sterne<br />
von den Nutzern.<br />
Wer sowohl seine Patienten beeindrucken will als<br />
auch deren Meinung wissen möchte, könnte bei dieser<br />
App zu immerhin 279,99 Euro fündig werden. Es handelt<br />
sich um eine Patientenbefragung fürs iPad, deren<br />
Daten direkt in das Arztbewertungsportal DocInsider.de<br />
einfließen. Der Effekt ist klar: Die „kritische Masse“ an<br />
Bewertungen wird relativ schnell erreicht. Im Mittel zwei<br />
Sterne von den Nutzern.<br />
Anmerkung: Preise und Kundenbewertungen im App Store unterliegen Schwankungen.<br />
Alle Angaben sind Stand Mitte November 2010.<br />
NINA SCHELLHASE<br />
EHEALTHPRAXIS 11
E-HEALTH-COMPENDIUM<br />
TELEMONITORING<br />
2010/11<br />
Das Jahrbuch „E-HEALTH-COMPENDIUM<br />
Telemonitoring 2010/11“ gibt nicht nur den<br />
aktuellen Sach- und Diskussionsstand zum<br />
Thema wieder und enthält nützliche Service-<br />
Informationen. Es liefert einen umfassenden<br />
Überblick über das Telemonitoring-Angebot<br />
in Deutschland.<br />
Bestellen Sie das Telemonitoring-Jahrbuch<br />
für 24,90 Euro zzgl. Versand per E-Mail:<br />
info@health-care-com<br />
Fax: +49 - (0)69 - 405 631-105<br />
Tel.: +49 - (0)69 - 405 631-157<br />
oder schriftlich bei<br />
E-HEALTH-COM Leserservice<br />
Hanauer Landstraße 135 –137<br />
D-60314 Frankfurt am Main<br />
Besuchen Sie unsere Webseite:<br />
www.e-health-com.eu/e-health-compendien<br />
tual Private Network, also einen verschlüsselten<br />
Kanal zwischen iPad und<br />
Praxis-LAN oder Praxisrechner, ähnlich<br />
wie das beispielsweise beim KV-<br />
SafeNet getan wird. Über diesen gesicherten<br />
Kanal sieht der Arzt dann auf<br />
seinem iPad-Bildschirm eins zu eins<br />
die DOCconcept-Nutzeroberfläche aus<br />
seiner Praxis. Er kann damit arbeiten,<br />
ohne dass irgendwelche Daten auf<br />
seinem iPad abgelegt würden.<br />
IM VERGLEICH zur mobilen Nutzung<br />
einer auf einem Laptop installierten<br />
„Praxis-EDV-Filiale“ hat diese<br />
Art des Zugriffs<br />
den großen Vor-<br />
teil, dass keinerlei<br />
Synchronisation<br />
nötig ist. Das iPad<br />
muss also nicht<br />
irgendwo angedockt<br />
wer- den,<br />
nachdem es mobil<br />
eingesetzt wurde,<br />
um die Daten auf<br />
den jeweils aktuellen<br />
Stand zu bringen. Der Arzt arbeitet<br />
direkt auf seinem Praxisrechner.<br />
Der Preis dafür ist die obligate Kopplung<br />
an UMTS. Je nach Wohnort kann<br />
das in Deutschland derzeit schon noch<br />
ein Problem sein. Ärzte, die mit einem<br />
iPad-Zugriff auf die Praxis-EDV liebäugeln,<br />
sollten die Verfügbarkeit von<br />
UMTS also unbedingt vor der Anschaffung<br />
klären, um nachher nicht<br />
gefrustet zu sein. Klar ist auch, dass<br />
die Terminal-serverartige Verbindung<br />
des iPad mit dem Praxisrechner zur<br />
Bedingung hat, dass der Server, also<br />
der Praxisrechner, angeschaltet ist. Ist<br />
der Rechner aus, gibt es auch keinen<br />
Fernzugriff.<br />
Wie genau läuft nun die Bedienung<br />
der Praxis-EDV via iPad? Das Gerät<br />
hat bekanntlich weder eine Maus noch<br />
eine externe Tastatur. Und die Tastatur,<br />
die eingeblendet wird, ist ledig-<br />
Ärzte, die mit einem<br />
iPad-Zugriff auf die<br />
Praxis-EDV liebäugeln,<br />
sollten vorher<br />
die Verfügbarkeit von<br />
UMTS klären.<br />
lich die Minimalversion einer Schreibmaschinentastatur.<br />
Das ist deswegen<br />
ein Problem, weil Ärzte ihre Praxis-<br />
EDV in aller Regel über Tastaturkürzel<br />
bedienen, unter intensivem Einsatz<br />
vor allem der F-Tasten, die das<br />
virtuelle iPad-Keyboard zunächst einmal<br />
nicht kennt.<br />
DIESES PROBLEM konnte medatiXX<br />
mithilfe der eingesetzten App<br />
eines externen Anbieters lösen, die eine<br />
konventionelle <strong>Com</strong>putertastatur<br />
statt der virtuellen iPad-Tastatur einblendet.<br />
Die Ärzte können also die<br />
Tastaturkombinationen,<br />
die sie ge-<br />
wohnt sind, auch<br />
auf dem iPad einsetzen.<br />
Es müssen<br />
keine neuen Kürzel<br />
gelernt werden.<br />
Klar sein sollte<br />
sich der Arzt<br />
allerdings darüber,<br />
dass er auch<br />
mit dieser Modifikation<br />
keinen vollwertigen PC in der<br />
Hand hält. Wer beispielsweise unterwegs<br />
einen Drucker benötigt, um Rezepte<br />
auszudrucken, stößt bei der Lösung<br />
an seine Grenzen. Jede Art der<br />
mobilen Dokumentation beim Hausbesuch<br />
dagegen ist problemlos möglich.<br />
Alles in allem wird dem Arzt der<br />
Einstieg in die iPad-Welt relativ leicht<br />
gemacht. Empfohlen wird, die Sache<br />
einmalig vom Serviceteam einrichten<br />
zu lassen. Laufende Kosten fallen danach<br />
nicht mehr an, abgesehen natürlich<br />
von den Kosten für den UMTS-<br />
Vertrag des iPad.<br />
PHILIPP GRÄTZEL VON GRÄTZ
WISSENSCHAFT UND FORSCHUNG<br />
Kurz & knapp: wissenschaftliche<br />
Arbeiten aus aller Welt<br />
18 EHEALTHPRAXIS<br />
Wissenschaftsticker<br />
+ + + Schweizer Ärzte um ISABELLE CARRARD von der Universität<br />
Genf haben eine Internetanwendung zum Selbstmanagement<br />
von Patientinnen mit Bulimia nervosa konzipiert und bei 127 Probandinnen<br />
evaluiert (European Eating Disorders Review 2010,<br />
elektronisch vorveröffentlicht am 21. September). Basis waren<br />
Übungen aus dem Kosmos der kognitiven Verhaltenstherapie,<br />
inklusive wöchentlicher E-Mail-Konsultationen mit dem jeweiligen<br />
Coach. Über vier Monate kam es zu einer signifikanten Verbesserung<br />
bei einem Standard-Score, dem Eating Disorder Inventory-2.<br />
Es gab allerdings keine Kontrollgruppe. Die Drop-out-Rate lag bei<br />
einem Viertel. + + + BRETT C. MEYER von der University of<br />
California, San Diego, berichtet im Journal of Stroke and Cerebrovascular<br />
Diseases (vorveröffentlicht am 18. September) über<br />
Langzeitdaten der STRokE DOC Telemedizin-Studie. Die Methodik<br />
dieser Nachanalyse einer an sich guten Studie ist allerdings etwas<br />
lau. Die Patienten wurden deutlich nach der Studie telefonisch<br />
kontaktiert, wobei nur 75 von 222 erreicht wurden. Sie mussten<br />
sich dann auch noch zurückerinnern, wie es ihnen sechs und zwölf<br />
Monate nach dem Schlaganfall ging. Im Ergebnis waren die auf<br />
diese unkonventionelle Weise erhobenen Langzeitergebnisse<br />
(NIHSS-Score, modified Rankin Scale) nicht anders als bei konventionell<br />
behandelten Patienten. Dass ihr Studiendesign nicht ganz<br />
optimal war, sehen die Autoren übrigens auch so. + + + Der<br />
Internetmedizin-Pionier GUNTHER EYSENBACH von der Universität<br />
Toronto klopft sich in Studies in <strong>Health</strong> Technology and Informatics<br />
(2010;160:1329-1333) anlässlich des zehnjährigen Jubiläums des<br />
Journal of Medical Internet Research selbst auf die Schulter. Er darf<br />
das, denn er hat mit wenig Geld ein führendes Journal mit einem<br />
hohen Impact Factor (3,6 im Jahr 2008) auf die Beine gestellt, das<br />
rein elektronisch vorliegt und konsequent auf Open Access setzt.<br />
Chapeau! + + + ARVIND VENKAT vom Allegheny General Hospital,<br />
Pittsburgh, berichtet in der Zeitschrift Vaccine (2010,28(37):6058-<br />
6064) über einen 17,5-prozentigen Anstieg der Grippeimpfungsrate<br />
der Einrichtung nach Einführung eines CPOE-Systems. Mehr gibt es<br />
dazu eigentlich nicht zu sagen. + + + Ein Plädoyer für den Ein-satz<br />
der CONSORT-Reporting-Kriterien für klinische Studien im Zusammenhang<br />
mit e<strong>Health</strong>-Interventionen hält TIMOTHY B. BAKER<br />
von der University of Wisconsin School of Medicine in Patient Education<br />
and Counseling. Die Kriterien dienen als Leitfaden für Wissenschaftler,<br />
die klinische Studien machen. Wer die CONSORT-Empfehlungen<br />
befolgt, hat einigermaßen die Gewähr, dass er mit seinem<br />
Studiendesign auf der Höhe der Zeit ist. Frisch aktualisiert:<br />
www.consort-statement.org/ + + +<br />
CPOE<br />
Warnhinweis in CPOE-System<br />
macht keinen Unterschied<br />
Biostatistiker und Kliniker der Universität Pennsylvania<br />
haben in einer randomisiert-kontrollierten Studie<br />
untersucht, ob sich die <strong>Com</strong>pliance bei einem konventionellen<br />
CPOE-System mit passiven Warnmeldungen dadurch<br />
erhöhen lässt, dass die Ärzte von der Software gezwungen<br />
werden, auf die Warnmeldungen zu reagieren.<br />
Konkret ging es um die aus Gründen der Blutungsgefahr<br />
problematische Co-Verschreibung von Warfarin (in<br />
Deutschland Marcumar, Falithrom) und einem NSAID.<br />
An der Studie nahmen 1 963 Ärzte teil, die entweder der<br />
Interventions- oder der Kontrollgruppe (passives CPOE)<br />
zugelost wurden. Der Beobachtungszeitraum betrug knapp<br />
anderthalb Jahre. Das Ergebnis war enttäuschend: Es gab<br />
praktisch keinen Unterschied im Verordnungsverhalten<br />
zwischen den Gruppen. Der Anteil der Ärzte, die auf den<br />
Alarm eingingen, das heißt entsprechende Verordnungen<br />
beim jeweiligen Patienten absetzten beziehungsweise<br />
nicht noch einmal tätigten, lag in der Interventionsgruppe<br />
bei 25 Prozent und in der Kontrollgruppe bei 28 Prozent<br />
(Odds Ratio 1,22, 95%-CI 0,69-2,16).<br />
BRIAN L. STROM, Journal of the American Medical<br />
Informatics Association 2010, 17:411-415<br />
Kommentar: Over Alerting<br />
Wer täglich mit Software arbeitet, weiß einfache und<br />
schnelle Bedienung, sprich „easy handling“, zu schätzen.<br />
Dass Software und deren Umsetzung unser Handeln beeinflussen<br />
können, ist uns nicht zuletzt durch die großen Marketingbudgets<br />
verschiedener Internetdienstleister bekannt.<br />
Seit geraumer Zeit wird der Einsatz von entscheidungsunterstützender<br />
Software für die Arzneimitteltherapie<br />
diskutiert, vor allem seit gezeigt werden konnte, dass Therapiefehler<br />
zu vermehrten Krankenhauswiedereinweisungen<br />
führen. Aber genauso wie sich durch Verwendung<br />
von Software erwiesenermaßen Fehler reduzieren lassen,<br />
konnte ermittelt werden, dass sich zum Beispiel neue Fehler<br />
einschleichen. Strom und Kollegen veränderten ihre
Software derart, dass die Ärzte in der einen Gruppe bei<br />
einer schwerwiegenden Kontraindikation (Marcumar plus<br />
nicht-steroidale Entzündungshemmer) den Warnhinweis<br />
aktiv bestätigen und gegebenenfalls eine alternative Medikamentenanordnung<br />
erstellen mussten, während in der<br />
anderen Gruppe der Warnhinweis passiv erschien.<br />
Die Autoren fanden kaum einen Unterschied zwischen<br />
den Gruppen, was auf keinen Einfluss durch die veränderte<br />
Software schließen lässt. Erstaunlich ist eher die relativ<br />
hohe Anzahl an registrierten schwerwiegenden Warnungen<br />
in beiden Gruppen sowie die Tatsache, dass die<br />
Anzahl der veränderten Medikamentenanordnungen über<br />
die Zeit pro Arzt leicht abnahm. Auch in Deutschland läuft<br />
eine Vielzahl an Projekten zur Sicherheit der Arzneimitteltherapie<br />
(AMTS). In einer aktuell erschienenen Studie<br />
der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) kann man<br />
sich schnell einen Überblick über die Aktivitäten verschaffen.<br />
Die derzeit verfügbaren Softwarelösungen zeichnen<br />
sich durch starke Unterschiede bei Funktionsumfang und<br />
Qualität aus. Die Ergebnisse von Strom et al. ermutigen<br />
anzunehmen, dass die Führung des Anwenders weniger<br />
Einfluss auf die Fehlervermeidung hat, als angenommen.<br />
Das wäre somit ein Hinweis zum Umgang mit zu vielen<br />
Warnhinweisen für die Hersteller. Aber genau mit diesen<br />
Fragen stehen wir noch am Anfang. Trotz Forschungsbedarf<br />
steht einem vermehrten Einsatz von AMTS-Lösungen<br />
nichts im Wege. Die Umsetzungsempfehlungen aus<br />
der DKG-Studie sollten aber berücksichtigt werden, ebenso<br />
wie auf Qualität zu setzen ist. Die amerikanischen Kollegen<br />
machen es uns beeindruckend vor, wie man mit kleinen<br />
Studien zumindest wissenschaftlich erfolgreich<br />
Publikationen schreibt.<br />
DR. GUNTHER HELLMANN, benannter DIN & ISO-<br />
Experte für AMTS, g.hellmann@onlinemed.de<br />
Der Autor hat im Auftrag der Deutschen Krankenhaus-<br />
Gesellschaft (DKG) die Studie „Elektronische Arzneimitteltherapiesicherheitsprüfung<br />
– Stand und Umsetzungsperspektiven<br />
im Krankenhaus“ vorgelegt (Deutsche<br />
Krankenhaus Verlagsgesellschaft, September 2010).<br />
COPD<br />
Datenlage zur Telemedizin bei<br />
COPD bedarf Verbesserungen<br />
Chronisch-obstruktive Lungenerkrankungen (COPD)<br />
gehören zu jenen chronischen Erkrankungen, die ein<br />
interessantes Einsatzszenario für Telemedizin bilden.<br />
Mit dem Peak-Flow-Meter gibt es eine Möglichkeit des<br />
Krankheitsmonitorings in Eigenregie. Und die phar-<br />
makologische Therapie ist hinreichend ausdifferenziert,<br />
um Stellschrauben zu haben, an denen sich per<br />
Teleberatung drehen lässt. Britische Experten auf den<br />
Gebieten Public <strong>Health</strong>, Biostatistik und Allgemeinmedizin<br />
haben sich jetzt die verfügbaren Daten zur Telemedizin<br />
bei COPD angesehen und Verbesserungsbedarf<br />
gefunden. Sie fanden lediglich zwei randomisiert-kontrollierte<br />
Studien sowie vier weitere Studien,<br />
die sie trotz fehlender Kontrollgruppe in ihre Bewertung<br />
mit einbezogen. Die Studien seien generell<br />
unterpowert gewesen und hätten sehr heterogene Patientenkollektive<br />
untersucht, so ein Fazit. Auch seien<br />
die jeweiligen Interventionen teilweise nicht detailliert<br />
genug beschrieben worden, um eine vernünftige Bewertung<br />
zu erlauben. Vor diesem Hintergrund bewerten<br />
die Autoren die positiven Resultate zurückhaltend.<br />
Das Risiko eines Studien-Bias wird als hoch angesehen.<br />
Nötig seien weitere größere und vor allem kontrollierte<br />
Studien, um den Nutzen zweifelsfrei zu belegen.<br />
CHARLOTTE E. BOLTON, Journal of evaluation in clinical<br />
practice, elektronisch vorveröffentlich 16. September<br />
2010, 17:411-415, doi: 10.1111/j.1365-2753.2010.01536.x<br />
DIABETES MELLITUS<br />
Mehr Engagement beim<br />
Diabetes-Management<br />
In Oxford wurde eine kleine Studie zur handybasierten<br />
Telemedizin bei Diabetes mellitus gemacht, bei der 22<br />
ambulante Patienten ihren Zucker sechs Monate lang mithilfe<br />
eines mobilen Systems überwachten und einstellten.<br />
Der Effektivitätsendpunkt ist nicht der Rede wert,<br />
denn dafür war die Studie zu klein. Trotzdem ist sie interessant,<br />
weil sie Rückschlüsse darüber erlaubt, wie Diabetes-Patienten<br />
die handybasierte Telemedizin – es gab keine<br />
Callcenter-Betreuung – nutzen. Im Mittel bedienten<br />
die Patienten das Mobilfunktagebuch dreieinhalb Mal pro<br />
Woche und nahmen selbständig Insulinadjustierungen<br />
vor. Insgesamt wurde dem Zucker aber trotz Handy nicht<br />
die Aufmerksamkeit gewidmet, die bei schwer einstellbarem<br />
Patienten nötig wäre. Soll heißen: Zumindest dem<br />
Kollektiv der schwer einstellbaren, insulinabhängigen Diabetiker<br />
ist nicht damit geholfen, wenn ihnen ein Handy<br />
in die Hand gedrückt wird. Es scheint einer Anbindung<br />
der mobilen Dokumentation an das Versorgungssystem<br />
zu bedürfen, via Callcenter oder via behandelnder Arzt.<br />
MARK LARSEN, Journal of Telemedicine and Telecare<br />
2010; online vorveröffentlicht am 14. September 2010,<br />
doi:10.1258/jtt.2010.100103<br />
EHEALTHPRAXIS 19
SERVICE<br />
BUCHTIPP<br />
PANORAMA EINER (NEUEN)<br />
MEDIZIN?<br />
Mit gleich zwei Bänden zur personalisierten<br />
Medizin macht die kleine feine Buchreihe<br />
der „<strong>Health</strong> Academy“ auf sich aufmerksam.<br />
Die Bücher basieren auf zwei<br />
Tagungen vom September 2009, dem 17.<br />
Dresdner Palais-Gespräch und der Dresdner<br />
Tagung „Personalisierte Medizin und<br />
Informationstechnologie“. Zahlreiche Kapitel<br />
wurden extra für die beiden Bände<br />
verfasst, ergänzt um weitere Quellen, etwa<br />
eine Diskussionsrunde des Deutschen<br />
Ethikrats. Während der erste Band „Personalisierte<br />
Medizin“ das Thema in seiner<br />
ganzen Breite aufgreift – von der Personalisierung<br />
der Diagnostik über die Pharmakotherapie<br />
bis hin zu Assistenzsystemen<br />
und Transplantaten –, geht es im zweiten<br />
Band um die Bedeutung der Personalisierung<br />
für die Medizininformatik oder für<br />
e<strong>Health</strong>-Anwendungen. Die Stärke der<br />
Bände, das enorme Panorama der Inhalte,<br />
ist, wie bei anderen thematischen Rea-<br />
TERMINE<br />
Workshop “Kosten-Nutzen-Betrachtung<br />
für die Telemedizin”<br />
15. Dezember 2010, Düsseldorf<br />
4. Deutscher AAL-Kongress 2011<br />
25. – 26. Januar 2011<br />
Berlin<br />
Medizin 2011<br />
28.–30. Januar 2011<br />
Stuttgart<br />
Gesundheitskongress des Westens 2011<br />
15.–16. März 2011<br />
Essen<br />
e<strong>Health</strong> Forum Freiburg<br />
14. Mai 2011<br />
Freiburg<br />
20 EHEALTHPRAXIS<br />
dern, gleichzeitig ihre Schwäche. Der Leser<br />
stößt auf eine Fülle von Denkanstößen.<br />
Eine Antwort auf die Frage, wie sich<br />
eine angeblich personalisierte Medizin<br />
von dem unterscheidet, was vorher gemacht<br />
wurde, erhält er nicht. Das Neue an<br />
der „neuen“ Personalisierung der Medizin<br />
sind die viel größeren Datenmengen, mit<br />
denen umzugehen ist – sei es bei der molekulargenetisch<br />
optimierten Therapie,<br />
sei es beim Umgang mit einer Flut von<br />
digitalen Bilddaten, sei es bei der Interpretation<br />
von Vitalparametern. Ansätze dafür<br />
werden in beiden Bänden vorgestellt. Insgesamt<br />
bekommt man eine Menge Stoff<br />
zum Nachdenken. (Grätzel)<br />
Haus der Ärzteschaft<br />
www.ztg-nrw.de<br />
Berliner Congress Center (BCC)<br />
www.aal-kongress.de<br />
Messe Stuttgart<br />
cms.messe-stuttgart.de<br />
Philharmonie Essen Saalbau<br />
www.gesundheitskongress-des-westens.de<br />
Haus der Ärzte Freiburg<br />
www.ehealth-forum-freiburg.de<br />
Personalisierte Medizin<br />
Wolfgang Niederlag, Heinz Lemke,<br />
Olga Golubnitschaja,<br />
Otto Rienhoff (Hrsg.)<br />
<strong>Health</strong> Academy, Band 14<br />
Dresden 2010<br />
25 Euro<br />
Personalisierte Medizin &<br />
Informationstechnologie<br />
Wolfgang Niederlag, Heinz Lemke,<br />
Otto Rienhoff (Hrsg.)<br />
<strong>Health</strong> Academy, Band 15<br />
Dresden 2010<br />
25 Euro<br />
IMPRESSUM<br />
Herausgeber:<br />
Hans-Peter Bröckerhoff<br />
Redaktion:<br />
Sebastian Brant, Philipp Grätzel v. Grätz,<br />
Nina Schellhase (v.i.S.P.), Silke Weidner<br />
(Korrektur)<br />
Anzeigen:<br />
Marcus Michel<br />
Grafik:<br />
Katharina Doering, Susanne Lindner<br />
Redaktion und Verlag:<br />
HEALTH-CARE-COM GmbH<br />
Hanauer Landstraße 135 – 137<br />
D - 60314 Frankfurt am Main<br />
Tel.: +49- (0)69 - 405631 -157<br />
Fax: +49- (0)69 - 405631 -105<br />
E-Mail: redaktion@e-health-praxis.de<br />
Druck:<br />
Heenemann GmbH & Co KG<br />
Bessemerstraße 83 – 91<br />
D-12103 Berlin
Datenaustausch: Wer mit wem?<br />
comdoXX ist seit mehr als<br />
zehn Jahren als Vernetzungslösung<br />
etab liert. comdoXX wurde<br />
durch den TÜV Rheinland<br />
Secure IT geprüft, und die Kommunikation<br />
wurde für sicher und<br />
als “State of the Art” befunden.<br />
comdoXX unterstützt Sie<br />
bei der elektronischen Arztbriefschreibung.<br />
Stellen<br />
Sie Arztbriefe mit wenigen<br />
Mausklicks zusammen, und<br />
versenden Sie diese direkt<br />
aus der Karteikarte heraus.<br />
Ebenfalls bequem über die<br />
Karteikarte können Sie<br />
elektronische Arztbriefe<br />
von Ihren Kollegen empfangen.<br />
Die Daten bleiben in<br />
ihrer Struktur erhalten, so<br />
dass Sie diese gleich nach<br />
dem Empfang weiterverwenden<br />
können. Auf diese Weise werden<br />
Medienbrüche vermieden<br />
und die Arbeitsprozesse in Ihrer<br />
Praxis deutlich beschleunigt.<br />
Über comdoXX können Sie mit<br />
allen Kollegen Daten austauschen,<br />
die mit einem medatiXX-<br />
System (MCS- und DOCexpert-<br />
Software) arbeiten – das sind<br />
deutschlandweit über 30.000<br />
Ärzte in ca. 21.500 Praxen.<br />
Ebenso steht Ihnen der elektronische<br />
Datenaustausch via<br />
comdoXX mit allen Ärztenetz-<br />
Teilnehmern offen, die comdoXX<br />
einsetzen. Dazu gehören zum Beispiel<br />
die Netze solimed, UGOM<br />
und UGeF.<br />
MCS Arzt- und Ambulanzsysteme GmbH, Im Kappelhof 1, 65343 Eltville<br />
T 06123 6840 999, F 06123 6840 691, arzt@mcs-arzt.de, www.mcs-arzt.de<br />
Da die comdoXX-Software sich<br />
schon über viele Jahre im Markt<br />
bewährt hat, ist das Interesse an<br />
einer Anbindung dieser Lösung<br />
auch bei anderen Herstellern von<br />
Arztpraxissoftware groß. Daher<br />
hat die medatiXX entschieden,<br />
comdoXX für andere Systeme<br />
zu öffnen.<br />
Inzwischen wurde comdoXX<br />
von einer Reihe von Drittanbietern<br />
in deren Sys teme integriert,<br />
so dass Sie auch mit<br />
deren Anwendern Daten via<br />
comdoXX austauschen können.<br />
Eine aktuelle Liste der<br />
Sys teme finden Sie unter<br />
www.comdoxx.net<br />
oder<br />
www.medatixx.de<br />
–>Vernetzungslösungen<br />
–>comdoXX-integrated.<br />
Die medatiXX-Vertriebspartner<br />
und -Niederlassungen helfen Ihnen<br />
gern bei der Suche nach<br />
Kommunikationspartnern in Ihrer<br />
unmittelbaren Umgebung.
FIRMENVERZEICHNIS<br />
22 EHEALTHPRAXIS<br />
Telemedizin<br />
CCV Deutschland GmbH<br />
Celectronic e<strong>Health</strong> Division<br />
Bachstraße 34<br />
D - 41352 Korschenbroich<br />
Tel.: +49 - (0)2182 - 37 52<br />
Fax: +49 - (0)2182 - 1 84 48<br />
E-Mail: vertrieb@celectronic.de<br />
www.celectronic.de<br />
DOCexpert <strong>Com</strong>puter GmbH<br />
Kirschäckerstr. 27<br />
D - 96052 Bamberg<br />
Tel.: +49 - (0)951 - 9335 - 200<br />
Fax: +49 - (0)951 - 9335 - 295<br />
E-Mail: info@docexpert.de<br />
www.docexpert.de<br />
GMC Systems – Gesellschaft für<br />
medizinische <strong>Com</strong>putersysteme mbH<br />
Albert-Einstein-Str. 3<br />
D - 98693 Ilmenau<br />
Tel.: +49 - (0)3677- 46 76 00<br />
Fax: +49 - (0)3677- 46 76 02<br />
E-Mail: info@gmc-systems.de<br />
www.gmc-systems.de<br />
HID Global<br />
Am Klingenweg 6a<br />
D - 65396 Walluf<br />
Tel.: +49 - (0)8051 - 8688<br />
Fax: + 49 - (0)6123 - 791-199<br />
E-Mail: afischer@hidglobal.com<br />
www.hidglobal.com/8751de<br />
HMDS Human Medical Data Service<br />
Landgraf-Karl-Straße 1<br />
D - 34131 Kassel<br />
Tel.: + 49 - (0)561 - 82 84 58<br />
Fax: +49 - (0)561 - 82 09 250<br />
E-Mail: hmds-consult@t-online.de<br />
www.hmds-consult.de<br />
SCM Microsystems GmbH<br />
Oskar-Messter-Straße 13<br />
D - 85737 Ismaning<br />
Tel.: +49 - (0)89 - 9595 - 5000<br />
Fax: +49 - (0)89 - 9595 - 5555<br />
E-Mail: info@scmmicro.de<br />
www.scmmicro.de<br />
S/M DATA<br />
Service und Marketing GmbH<br />
Rhein-Haardtbahn-Straße 2<br />
D-67071 Ludwigshafen<br />
Tel: +49 - (0)6237- 979 - 105<br />
Fax: +49 - (0)6237- 979 - 106<br />
E-Mail: info@smdata.de<br />
www.smdata.de/gesundheitskarte<br />
SVA SanaSphere GmbH<br />
Berliner Allee 47<br />
D - 40212 Düsseldorf<br />
Tel.: +49 - (0)211- 416682-60<br />
Fax: +49 - (0)211- 416682-62<br />
E-Mail: mail@sanasphere.de<br />
www.sanasphere.de<br />
Vitaphone GmbH<br />
Markircher Straße 22<br />
D-68229 Mannheim<br />
Tel.: + 49 - (0)621 - 178918 - 100<br />
Fax: + 49 - (0)621 - 178918 - 101<br />
E-Mail: info@vitaphone.de<br />
www.vitaphone.de<br />
Celectronic ist bereits seit 1993 mit Chipkartenlesern<br />
kontinuierlich im Markt präsent und war 2006 der erste<br />
Anbieter eines für die eGK entwickelten, migrationsfähigenTerminals.<br />
Derzeit werden zwei stationäre und ein<br />
mobiles CARD STAR Gerät angeboten, die den<br />
Erstattungsrichtlinien der Leistungsträger entsprechen.<br />
Auch die seit 2006 ausgelieferten Geräte werden nach<br />
einem Werksupdate erstattungsfähig.<br />
DOCexpert konzentriert die Entwicklung seiner<br />
Produkte und Dienstleistungen auf tägliche Arbeit<br />
von ambulant tätigen Medizinern in all ihren Organisationsformen.<br />
Mit den DOCconcept-Editionen MVZ<br />
und Ambulanz bietet das Unternehmen Lösungen,<br />
auf die bereits über 16 000 Ärzte vertrauen.<br />
GMC Systems bietet mit der Entwicklung und Betreuung<br />
von Informations- und Kommunikationssystemen<br />
für das Gesundheitswesen Lösungen für den Einsatz<br />
in EDV-Infrastrukturen an. Mit den Systemen für QM,<br />
eDMP und sektorübergreifender Versorgung liefern wir<br />
hochwertige Softwarekomponenten zur Ergänzung<br />
und Erweiterung von Praxis- und Klinik-EDV.<br />
Mit der OMNIKEY-Produktreihe bietet HID Global, einer<br />
der führenden Anbieter von Lösungen zur Identitätsprüfung,<br />
ein komplettes Spektrum an Smartcard-Lesegeräten.<br />
Mit der e<strong>Health</strong>-BCS-Zulassung der gematik<br />
und einer RFID-Schnittstelle für die geplante Komfortsignatur<br />
ist das netzwerkfähige OMNIKEY 8751<br />
e-<strong>Health</strong> LANTerminal für alle Anforderungen im<br />
deutschen Gesundheitswesen gerüstet.<br />
HMDS Human Medical Data Service: Qualitätsmanagement<br />
und Beratung auf Basis desTQM. Berater und<br />
Trainer für Qualität als Systemziel in der Arztpraxis oder<br />
Gesundheitseinrichtung zur Einführung und zur Sicherstellung;<br />
erfolgreiches patientenorientiertes Praxismanagement;<br />
Sicherstellung der Umsetzung von Richtlinien<br />
und Verordnungen in Gesundheitseinrichtungen.<br />
SCM Microsystems ist ein führender Anbieter von<br />
Produkten, die den sicheren Austausch elektronischer<br />
Informationen ermöglichen. SCM hat sich auf die Entwicklung<br />
und den Vertrieb von Chipkartenlesern und<br />
-terminals spezialisiert. Sie werden z.B. für den gesicherten<br />
Zugang zu Netzwerken/PCs u.a. bei e<strong>Health</strong>und<br />
ePassport-Anwendungen eingesetzt.<br />
Als Service-Dienstleister sind wir offizieller Lieferant der<br />
KV-Telematik für die neuen Kartenlesegeräte zur Einführung<br />
der eGK. Wir verfügen bereits über jahrelange Erfahrung<br />
als Servicepartner der Volks- und Raiffeisenbanken.<br />
Daher bieten wir Ihnen unser „Rund-um-Sorglos“-Paket<br />
an. Das bedeutet für Sie eine sichere Umstellung auf die<br />
neue eGK. Wir kümmern uns um die komplette Installation.<br />
Die SVA SanaSphere GmbH bietet optimale IT-Infrastrukturen<br />
für alle Anforderungen im modernen<br />
Gesundheitswesen. Im Fokus stehen branchenspezifische<br />
Lösungen zur Vereinfachung von Geschäftsprozessen,<br />
Anwendungs-Integration durch Einsatz von<br />
Portalen, IT-Security-Konzepte sowie die Entwicklung<br />
von integrierten Archivierungslösungen.<br />
Telemonitoring, <strong>Com</strong>pliance-Förderung, Integrierte<br />
Versorgung, effiziente Diagnostik: Vitaphone ist das<br />
führende Unternehmen für innovative telemedizinische<br />
Dienstleistungen. Im Wachstumsmarkt<br />
Telemedizin sind wir international erfolgreich und<br />
setzen neue Standards im modernen Gesundheits-<br />
Management.<br />
– Zulassung als<br />
e<strong>Health</strong>-BCS<br />
und MKT+<br />
– mit einem oder<br />
zwei Kartenslots<br />
– stationär und mobil<br />
– Arzt-Software<br />
– Ambulanz-Software<br />
– MVZ-Software<br />
– IT für Praxisund<br />
Klinik-EDV<br />
– Intergrierte<br />
Versorgung<br />
– Telemedizin<br />
– e<strong>Health</strong>-BCS-<br />
Zulassung<br />
– Komfortsignatur<br />
– Netzwerkfähigkeit<br />
– Qualitäts- und Praxismanagement<br />
– Schulung und Consult<br />
– Mitglied in der Initiative<br />
Ludwig-Erhard-Preis,<br />
Deutscher Qualitätspreis<br />
– Kartenterminals<br />
– elektronische<br />
Gesundheitskarte<br />
– e<strong>Health</strong>-<br />
Anwendungen<br />
– e<strong>Health</strong>-Terminals<br />
– Gesundheitskarte eGK<br />
– DSL-Netzwerktechnik<br />
– Sichere Klinikportale<br />
– Archivierung<br />
– Anwendungsintegration<br />
– Telemonitoring<br />
– Medizinisches<br />
Service Center<br />
– Integrierte<br />
Versorgung
Ideeller Träger und<br />
Kongressveranstalter<br />
Schwerpunktthema<br />
NOTFALLMEDIZIN<br />
Seit 40 Jahren ist die MEDIZIN der wichtigste<br />
Branchentreff im Süddeutschen Raum:<br />
46. Ärztekongress der Bezirksärztekammer Nordwürttemberg<br />
Netzwerkertreffen Süddeutschland<br />
Familiensonntag<br />
Jetzt informieren und anmelden:<br />
www.medizin-stuttgart.de<br />
Unsere Partner:<br />
MESSE STUTTGART | 28. – 30. JANUAR 2011
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für ein effektiveres Management<br />
chronischer Krankheiten<br />
Mobiltelefon oder<br />
Home Gateway<br />
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���������<br />
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� Innovative Vitalsensoren (GlucoTel , PressureTel<br />
und WeightTel ) mit Bluetooth ® -Technologie<br />
� Automatische und lückenlose Dokumentation gemessener<br />
Vitalwerte in persönlichem Online-Tagebuch<br />
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� Echtzeit-Alarmfunktion per SMS, E-Mail oder Fax<br />
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Mobiltelefon, Home Gateway oder Webportal<br />
Weitere Informationen unter www.bodytel.com<br />
Blutdruck<br />
Gewicht<br />
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Tagebuch<br />
Blutzucker<br />
Rev. 22.10.10<br />
Nr. 6 | November – Dezember | 2007