Beethoven
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Musikgeschichte 19./20. Jhd.<br />
07.04.2010<br />
- geschichte von fr 19.jhd bis 1980/1990er-jahre<br />
- (orte,personen,fkt. v. musik)<br />
- probleme bei einteilung der musik (epochen,...) wann beginnt epoche? wann endet ~?<br />
(verschiedene einteilg. in versch. schriften)<br />
epochenproblematik 19.jhd:<br />
- abweichende einteilg./bezeichng. (wann beginnt epoche? wann endet ~?)<br />
1800-1900: romantik<br />
<br />
(ideengeschichtl. bezeichng. i. bereich literatur), jedoch oft keine genauere einteilung in<br />
abschnitte<br />
- romantik -> sprache, die ein geisterreich aufschließt (märchenhaftes...)<br />
-> ästhet. ideale wandeln sich ==> von VOKALmusik zu INSTRUMENTALmusik<br />
(musik, die vorher als mangel galt<br />
—> sprache ohne text (beschreiben, was worte nich zu sagen vermögen)<br />
—>leitgestalt: ludwig van beethoven (1770-1827)<br />
—> problem: klassik —>musik als folge<br />
historischer ereignisse, z.b. wk I und dessen konsequenzen -> änderg. in sozialgeschichte,<br />
kulturgeschichte)<br />
III) 1789-1914 franz. revolution - erster weltkrieg ==> "LANGES 19. JAHRHUNDERT"<br />
(a history of western music)
kriterien langes 19.jhd.:<br />
- was ist neuartig an dimension nach 1789?<br />
- rückblick auf 17.jhd.:<br />
- oper = zentrale gatttung<br />
- italien. musiker dominieren musikleben internat.<br />
- entstehung bürgerl. konzertleben<br />
- hof: angesehenster arbeitgeber f. berufsmusiker<br />
- kirche, schule u. stadt verlieren ansehen u. einfluss als musikträger<br />
(kantor, organist, stadtmusiker)<br />
- bedeutung laien- und liebhabermusizierens zunehmend<br />
- neu: zeitschriftenwesen/notenmarkt/musikjournalismus (18. jhd.)<br />
epochencharakteristika 19.jhd.:<br />
sozialgeschichtl. aspekte:<br />
- weit verzweigtes konzert-, chorvereins- und verlagswesen<br />
- dadurch neue berufe (chorleiter)<br />
- 1791: Leipziger Allgemeine Musikalische Zeitung (führende musikzeitschrift<br />
ein Jhd. lang)<br />
- musikal. bildungsbürgertum entsteht (musik = bildung; abgrenzung bürger v. adel)<br />
- hausmusik, musikalische kränzchen, salons (bsp. klavierspielende tochter = guter ruf)<br />
—> absatz f. klaviere u. klavierlehrer nimmt zu -> "klavierseuche"<br />
- gründung der konservatorien (leipziger k.) / musikschulen<br />
(1792: ablösung der kirchenmusikschule (metries?) in frankreich - beginn der musikschulen<br />
(staatlich))<br />
-> aufgabe: laienbildung + professionelle musikal. (aus)bildung<br />
- musikfeste, sängerfeste (musik als massenbegeisterung/~medium)<br />
- virtuosentum (paganini, liszt)<br />
- instrumentenbauliche entwicklungen / zunehmende industrialisierung<br />
ideengeschichtliche aspekte:<br />
- romantik -sehsucht nach vergangenheit (sagen, märchen, mythen) zur überwindung der<br />
gegenwart (Robert Schumann: Idee der „poetischen Musik“)<br />
->(abkehr von gegenwart —>napoleonische kriege, besatzung)
- nationales denken, nationalismus<br />
->(entstehung v. nationalgeschichte)<br />
- historismus (entstehung der geschichtswissenschaft, entstehg. erster<br />
musikgeschichtsschreibung)<br />
—> entstehung von repertiore, beleben v. werken verstorbener komponisten<br />
(bach-renaissance)<br />
- musik = gegenstand bürgerl. bildung<br />
- musik = kunstreligion (musik als ersatzkonstrukt v. religion neben wissenschaft)<br />
<br />
<br />
musik = philosophisches-geistiges, metaphysisches konstrukt (theorie des erhabenen)<br />
<br />
(hegel: musik = romantischste aller künste, weil töne schnell verschwinden)<br />
idee von einheit der künste => gesamtkunstwerk<br />
<br />
wagners musikdramen als mischung von schauspiel, tanz und musik —-> der ring des<br />
nibelungen) = fortsetzung der sinfonik<br />
ästhetische und musikal. aspekte:<br />
<br />
ästhetischer paradigmenwechsel: von vokal- zu instrumentalmusik<br />
<br />
aufwertung instrumentalmusik)<br />
- motivisch-thematische arbeit<br />
-> auch schon in klassik(vorder-und nachsatz, perioden, themen)<br />
- entwicklungsdenken im rahmen der sonatenhauptsatzform; apotheose<br />
apotheose =erlösungsgedanke, religiöser höhepunkt - verwendung bei mahler, strauß,<br />
beginnt schon bei beethoven<br />
—-> bekanntes beispiel: sinfonie 5 c-moll; beethoven,1808 (schicksalssinfonie)<br />
→ durch nacht zum licht = thema/programmatik (c-moll (1.-3. satz) -> c-dur (4.satz),<br />
musikalisierung von schicksal])<br />
- ästhetik des erhabenen<br />
- entwicklungsdenken in folgenden gattungen vorhanden: klaviersonate, streichquartett,<br />
sinfonie, solokonzert, sinfonische dichtung, konzertouvertüre<br />
musikal. form-und gestaltungsprinzipien:<br />
NEU:<br />
- radikales entwicklungsdenken -> zuspitzung des materials<br />
- zyklusbildung; zyklische anlage (ZYKLIZITÄT) durch wiederaufgriff von motiven/themen i.<br />
untersch. sätzen u. mit versch.funktionen<br />
= thema eines satzes kann in anderen sätzen auftauchen bzw. als<br />
überleitung dienen (->beethoven sinfonie 9)
- entwickelnde variation<br />
- double function form: mehrsätzigkeit in der einsätzigkeit<br />
- mehrdeutigkeit(ambiguität) formaler zusammenhänge<br />
- programmatik; literarische vorlagen auch f. instrumentalmusik<br />
(-> beethoven sinfonie 5)<br />
(-vorbereitend zur nächsten Sitzung: in Sinfonie 6 und 9 (beethoven) reinhören)<br />
<strong>Beethoven</strong> (1770/1827)<br />
14.4.2010<br />
Bedeutung:<br />
- hebung nahezu sämtlicher musikalischen gattungen auf neuen standard<br />
- neue anforderungen an interpreten und zuhörer (professionalisierung der musik)<br />
- musik wird zu autonomer kunst/selbstständiges kunstwerk (kunst für die kunst),<br />
idee der absoluten musik, erfordert beschäftigung u intellektueller durchdringung,<br />
augenmusik (intellektualiserung der musik)<br />
- konsequenz: allmähliche orientierung an den werken beethovens<br />
- beethovens werke werden neuer maßstab<br />
Hauptwerke:<br />
9 symphonien<br />
5 klavierkonzerte, ein violinkonzert<br />
16 streichquartette (von 6er-serie zu einzelwerken!)<br />
32 klaviersonaten ("neues testament" für klavierliteratur)<br />
oper "fidelio"<br />
missa solemnis<br />
liederzyklus "an die ferne geliebte"<br />
. . .
<strong>Beethoven</strong>s schaffensperioden:<br />
i) frühe periode (1770/1802)<br />
ii) mittlere periode (1803/1814)<br />
iii) späte periode (1815/1827)<br />
i)<br />
— ausbildungsjahre in bonn und anstellung am hof<br />
- reise nach wien und treffen m mozart<br />
- übersiedlung nach wien und beruf als freier musiker (vorher bei hofe angestellt) beethoven nicht<br />
erster bürgerl. komponist gewesen!(immernoch zeit seines lebens auf unterstützung von gönnern<br />
angewiesen)<br />
ii)<br />
— beginn beethovens taubheit -> heiligenstädter testament<br />
- "ganz neue manier" -> zunehmend kontrastierende tonsprache => heroischer stil<br />
- sinfonie 3 "eroica" (erst napoleon gewidmet, dann widmung gestrichen)<br />
=> heldensinfonie<br />
- sinfonie 5 => schicksalssinfonie<br />
- sinfonie 6<br />
sinfonie nr.6 f-dur:<br />
- programmsinfonie<br />
(erweiterte satzbezeichnungen,z.b. "erwachen heiterer empfindungen bei der ankunft auf dem<br />
lande")<br />
- abweichend vom klassischen schema (4-sätzig) -> 5. Satz vorhanden<br />
- 1. satz, anfang:<br />
- weiche streichermelodie, holzbläser (ländliche instrumente)<br />
- tonart f-dur -> typisch für pastoralmusiken (pastor = der hirte)<br />
- beiname der sinf. 6 => PASTORALE (verdeutlichung des ländlichen lebens)<br />
iii)<br />
- sinfonie nr.9<br />
- beethovens "spätstil" -> rücksichtslos und selbstverwirklichend, unerbittlich
-> komponist am ende seines schaffens<br />
- themen nur noch subtil verändert<br />
- werke sind sehr lang<br />
- aus musikal. langen gesten werden kurze gedankeneinwürfe<br />
- aufgreifen von altem (fugato -> aufnahme der barocken fugenform)<br />
- weicht vehement von klass. standards ab<br />
- führt vokales element (chor, 4 gesangssolisten) in instrumentalmusik ein [4. satz] (damals<br />
skandal!)<br />
- hörbeispiele (erster satz, anfang; quinten abwärts; streichertremolo;<br />
vierter satz - aufgreifen der themen aller vorherigen sätze<br />
(fragmentarisch, abrupt)<br />
- ungeheure intensität (chor,soli)<br />
beethoven-rezeption:<br />
- probleme mit dem spätwerk<br />
- musikal. parteienstreit<br />
- anknüpfungspunkte 5.,6. und 9. sinfonie<br />
- programmatik (drama) ->
*erste sinfonie erst 1876 (über 20 jahre arbeit)<br />
21.04.2010<br />
Brahms 1. Sinfonie (von den musikkritikern als „ beethovens 10. betitelt, da<br />
viele Gemeinsamkeiten)<br />
- wenn langes Sangliches Thema – immer wieder variiert und zusammengesetzt<br />
Anton Bruckner (1824-1896)<br />
- lebte in Wien<br />
- völlig anderes Konzept der Sinfonik<br />
- von Haus aus Organist, viele Jahre an einer der größten Orgeln Österreichs<br />
gewirkt, war meisterhafter Improvisator<br />
- diese Art des Orgelspielens findet man in seinen Werken wieder<br />
- gegeneinander angesetzte Große Klangflächen, blockhafte Dynamik<br />
- große Sinfonische Entwürfe, keine genuinen Themen, sondern<br />
Themenfelder
- eigentlich Sonatenhaupsatzform in der Regel 2 gegensätzliche Themen – bei<br />
B. 3 Themenfelder die in der Exposition gegeneinander gesetzt werden<br />
- „Durchbruchskomposition“<br />
- Sinfonie #4 – „die Romantische“<br />
- Ausmaße der Sinfonien bis 64 Minuten – stieß oft auf Kritik<br />
- Schrieb keine Programmmusik in diesem Sinne (auf literarische Vorlage<br />
bezogen), sondern reine Instrumentalsinfonien mit einem andren Konzept<br />
- Bruckner Rhythmus: Mischung aus Duole und Triole – Kreisendes Thema in<br />
der 4. Sinfonie<br />
- Scherzo – voller Kontraste, Steigerungswellen – Komponieren in<br />
WELLENFORM – typisches Prinzip bei Bruckner<br />
- Traditionell 4 Sätze – 4. Satz ist ähnlich angelegt wie ein Kopfsatz (häufig<br />
Sonatenhauptsatzform)<br />
- apprupter Finalsatz ( Steigerungen mitten im Sinfonischen Geschehen,<br />
beginnt nicht ruhig, hat schon einen drängenden Puls, beginn im pianissimo,<br />
schnelle und konstante Steigerung bis zum ersten Bläserthema)
- 9 Sinfonien – 9. unvollendete<br />
- 1865 beginnt künstlerisches Schaffen<br />
Hector Berlioz (1803-1869) - „Symphonie fantastique „ – wichtigster<br />
Wegbereiter der Programmmusik<br />
- Musik mit einem Programm - idee fixed : seine geliebte (motiv), 5 Sätze<br />
- Träumerei (1.satz)<br />
- Ball (2.satz)<br />
- Gang zum scharfott (4. satz)
Instrumentalkonzert<br />
- Große Zahl von Solokonzerten<br />
- Zusammenhang mit Virtuosentum, Konzertwesen, Instrumentenbau<br />
- Wichtigste Soloinstrumente: Klavier, Violine, Violoncello, Klarinette<br />
- Klavier, aber der Mitte des 19, Jhd in jedem Bürgerlichen Haushalt<br />
vorhanden, diente der Geselligkeit<br />
-<br />
- Komponisten von Violinkonzerten:<br />
- Niccolo Paganini<br />
- Louis Spohr (überragender Pädagoge und Virtuose des frühen 19. jhd)<br />
- Felix Mendelssohn Bartholdy (Violinkonzerte gilt als einer der Höhepunkte<br />
des Violinkonzertes e-moll op. 64)
KAMMERMUSIK<br />
- kleine Besetzungen in flexibler Ausrichtung<br />
- Kammermusik ist genuin immer noch eine elitäre Musik (Kontinuität zum<br />
18. JHD)<br />
- Hatten den Anspruch besonders künstlerisch gearbeitet zu sein<br />
- Orginalitätsdenken (ein werk hat unverwechselbar zu sein, darf sich nicht<br />
wiederholen oder an andere anlehnen, höchste Ansprüche an die<br />
Ausführenden und Zuhörer)<br />
- Leseverständnis wird vorausgesetzt indem sich die normalen Menschen die<br />
Partituren besorgen<br />
- Aus einem geselligen Fokus ins Rampenlicht des Konzertsaals, die Musik<br />
und Instrumente müssen klanglich einem größeren Saal gerecht werden –<br />
Impulse für den Klavierbau<br />
- Abkehr von der Serie – Kammermusikwerke wurden früher als Teil einer<br />
Sammlung präsentiert- der Trend geht nun zunehmend dazu einem Titel<br />
auch nur einen Namen
KAMMERMUSIK NACH BEETHOVEN<br />
- Streichquartett bleibt angesehene Gattung, allerdings verändert es sich ein<br />
wenig durch den boom des Klavierspielens<br />
- Führend wird die Kammermusik mit Klavier (Bspw. Klaviertrio)<br />
- Voraussetzungen hierfür waren Hausmusik, Salon und Konzerte<br />
- typipsch für das Streichquartett ist die „ durchbrochene Arbeit“ .- das heißt:<br />
jede stimme wird gleich behandelt, motivisch thematische Gedanken<br />
wandern durch die stimmen oder werden weitergeführt, gleichmäßige<br />
Verteilung der motivisch thematischen arbeit durch alle stimmen für alle<br />
stimmen
Klaviermusik:<br />
- taucht in unterschiedlichen gesellschaftlichen Kontexten auf<br />
- omnipräsent in vielen Umgebungen, in unterschiedlichen Qualitäten (von<br />
Übungs- Stückchen bishin zu äußert komplexen stücken)<br />
- anspruchsvolle Gattung: Klaviersonate (nicht unbedingt populär, aber sehr<br />
anspruchsvoll Bsp. H-Moll Sonate- Liszt; zyklisches Prinzip, Mehrsätzigkeit<br />
in der Einsätzigkeit)<br />
- Idee einer poetischen Klaviermusik (vor allem Robert Schuhmann- inspiriert<br />
von den literarischen Gedanken der Romantiker – Idee einer Sprache<br />
jenseits der Worte, Sprache durch Töne, Lyrisches Klavierstück)<br />
- Liedform – musikalisch schlichte Form – ABA – hat einen Rahmen und<br />
einen Mittelteil mit leichtem Kontrast)
Zentrale Gattungen<br />
- Klavierstück<br />
- Klaviersonate<br />
- Ballade ( literarisches Grundinteresse, ein Bezug ist vorhanden – narrative<br />
Gesten)<br />
- Etüde
28.4.2010<br />
VOKALMUSIK DES 19.JHD( Chor)<br />
Getragen von breitem Laienchorwesen (aus den gehobenen Schichten,<br />
kamen zusammen unter einem gewissen Bildungsgedanken)<br />
- Männerchöre: Liedertafel, Liederkranz (liedertafel – norddeutschen Raum ;<br />
kranz: süddeutschen Raum) – bildeten den Breiten Bodensatz für die<br />
gemischten Chören, zahlenmäßig gab es von ihnen viel mehr (Liederkranz –<br />
Kaffekränzchen – zusammenkuft wo man singt)<br />
- Liedertafel: Die Ritter der Tafelrunde (bezug zum Mittelalter, beginnender<br />
Historismus) ; Friedrich Zelter gab einen Impuls; 24 Personen aus der<br />
Berliner Elite, man Tafelte zusammen, trug gedichte vor, trug lieder vor -><br />
Berliner Liedertafel)<br />
- Zahlreiche Gründungen von zusammenkünften von Männerchören in<br />
Deutschland<br />
- Gründung des Vereinswesens (stark durch den Freiheitsgedanken<br />
beeinflusst – Dtl. Durch französische truppen besetzt im zuge der frz.
Revolution, seit 1806 kein HDDR – in norddeutschland /Preußen, fühlte man<br />
sich massiv bedroht, man suchte zusammenkünfte, möglichkeiten wo man<br />
sich treffen konnte um über politik zu debattieren, freiheitsgedanke zum<br />
Ausdruck bringen – das ganze 19. Jhd speiste sich durch den<br />
Freiheitsgedanken – dementsprechendes Liedgut – 1815 im Freiheitskampf<br />
gegen Napoleon wurden viele nationale oder auch zm großen Teil<br />
nationalübersteigernde fremdenfeindliche Lieder gesungen –<br />
- Männerchöre deutliche national und politisch geprägt<br />
- SÄNGERFESTE: man traf sich in versch. Stätten – Nürnberg<br />
- Man traf sich mit Fahnen, in Festhallen, Zelten, Sängerwettbewerbe<br />
- Repertoire: Chorlieder, Kantaten mit nationalen Themen<br />
- Thema: „wein, Weib, Gesang“ Kampf, Tapferkeit, Vaterland<br />
- Einstimmiger bis vierstimmiger Gesang<br />
- Einfache Musik, oberstimmenbetont (ähnlich dem Chroal oder dem lied,<br />
klare Melodie, mit einfachen Akkorden aufgefüllt, leicht zu erlernen, gut zu<br />
berhalten große textverstädlichkeit, relativ leicht verbreitung)
Liederschreiber: Albert Medfessel – gesangspädagoge, klavier, theorielehrer<br />
von Edward Griegs Mutter,<br />
- Männerchöre breite, politisch agitierende Bewegung die teilweise auch mit<br />
Misstrauen betrachtet wurde politischer seits, andererseits wurde es<br />
begrüßt – starke Außenwirkung, Deutsches Chorwesen neben dem<br />
englischen BERÜHMT für schlagkraft, für größe, gute Gesangsausbildung –<br />
stimmideal<br />
- gemischte Chöre: Rückgrat der Chorkultur (aus gehobener Schicht)<br />
- man zeigte Kulturfähigkeit, wahren die Tradition der großen Komponisten<br />
(auf Großfesten/Festivals)<br />
- man zeigte eigene Bildungsposition, man setzte sich auf den Festivals als<br />
Teilnehmer massiv damit auseinander<br />
- Musikfeste waren ein internationales Phänomen (ERSTE MUSIKFEST 1810<br />
im thüringischen Thüringen)
- 1819 Musikfestverein gegründet (NIEDERRHEINISCHE MUSIKFESTE)- fanden<br />
jährlich statt; Uraufführung zentraler werke, riesige Verbreitung<br />
- Mendelssohn begründete viele Musikvereine- bildete Ruf als Dirigent –<br />
DADURCH Berufung ans Kapellhaus in Leipzig – Soziale Netzwerke also<br />
wichtig für die Karriere vieler großer Musiker<br />
- Liebliches Wohl spielte eine große Rolle , Geselligkeit wurde groß<br />
geschrieben, man betrachtete sich als Freund<br />
Frauenchöre<br />
- kaum ein Frauenchor tauchte in der Presse auf, denoch gab es sie<br />
- waren meist keine richtigen Vereine (öffentlich, staatlich geprüft, formal<br />
gemeldet)<br />
- inoffizielle Vereine, man traf sich in einem Milieu aus bekannten,<br />
regelmäßige Proben, privater, halböffentlicher Charakter<br />
- Rolle der Frau 19. Jhd. – Rolle wurde zugewiesen, Hausfrau
Epochencharakteristika des langen 19. JHD<br />
Sozialgeschichtliche Aspekte<br />
- weitverzweigtes Konzert,- chorvereins und verlagswesen<br />
- Musikalisches Bildungsbürgertum<br />
- Hausmusik, musikalische Känzchen, Salons<br />
- Gründung von Konservatorien<br />
- Musikfeste, Sängerfeste<br />
- Virtuosentum<br />
- Instrumentenbauliche Entwicklung/zunehmende Industrialisierung
MUSIKFESTE:<br />
Schlüsselwerke:<br />
Joseph Haydn . Die Schöpfung (1798) Erschaffung der Welt<br />
Friedrich Schneider :Das Weltgericht (1819) – löste die Schöpfung als<br />
führendes werk ab, zwischen 1820 und 1840 war Schneiders Weltgericht das<br />
meistgespielte Oratiorium in deutschen Sprachraum, Schneider war<br />
Kapellmeister in dessau, ausgehend vom Weltgericht zm bedeutendsten<br />
oratorienschreiber der Zeit; erinnerungsMotivik, große Rolle Anteilig der<br />
Chöre<br />
Felix Mendelssohn Bartholdy „Paulus“ (1836), „ Elias“ (1846)<br />
12.5.2010
Musiktheater 19.Jhd<br />
Oper entstanden um 1600 im höfisch aristokratischen Kontext<br />
Seit Kommerzialisierung Venedig 1638 – frei besuchbare Opernhäuser –<br />
Karriereverbreitung<br />
Es bildete sich ein gewisses Repertoire<br />
Französische Operntradition – an Sprache orientiert – Tendenz zu großen<br />
Tableaus (chorpersonal) „tragedie lyrique“ – hochstehende Form der Oper<br />
„opera comique“ –komische Ausprägung der Oper<br />
Italienische Operntradition – Trennung von Rezitation und Arie –<br />
„Nummernoper“-begrenztes Personal; „opera serie“ – anspruchsvolle Sujets;<br />
„opera buffa“ – speiste aus comedia de’larte „Kasperletheater“ – phantastische<br />
Figuren<br />
Oper angesehenste Gesellschaftliche Gattung
Bürgertum suchte im 19. jh einen Ort wo es sich präsentieren konnte,<br />
gesellschaftlich unterhalten konnte, wo man wahrgenommen werden konnte -><br />
Konzertsaal, aber noch glanzvoller in den Opernhäusern<br />
In 1.Hälfte des 19. Jhd , viele Theater erbaut – Repertoire Bildung wurde<br />
beflügelt<br />
Stärkerwerdendes Bewusstsein für Erfolgswerke die sich stark verbreite haben,<br />
zunehmender Bedarf -> Repertoire<br />
ITALIENISCHE OPERNTRADITION<br />
Wichtige Vertreter:<br />
Rossini<br />
Donizetti<br />
Bellini<br />
Stilistische Weiterentwicklung der opera seria -> geprägt durch neuartiger<br />
Gesangsstil, neue szenische Strukturen, neuartiges dramatisches Konzept
„opera seria“ wird zu „ melodrama serio“ -> etwas wo die Bedeutung der<br />
Melodie stärker akzentuiert wird<br />
Opera Buffa -> Tendenz zur Gattungsvermischung , Opera buffa mehr an<br />
realitäts-gesellschaftskritisch- durch Gattungsvermischung = Zwischenform :<br />
„opera semiseria“<br />
Aria<br />
Trend zur Gestaltung größerer Zusammenhänge : ita.. szena (Szene) szena et<br />
GIACCHOMO ROSSINI:<br />
Bedeutendster Komponist der damaligen Zeit<br />
Schrieb insgesamt 39 Opern, die international verbreitet waren und dadurch<br />
Gattungsprägend waren
Gaetano Donizetti<br />
Stimme ist das wichtigste in der ital. Oper zu dieser Zeit, kunstvoll<br />
ornamentierte frei schwingende Melodielinien<br />
Technisch sehr schwer zu singen, wirkt auf der Bühne mühelos und leicht<br />
19. Jhd: - zunehmende Entdeckung des großen Reizausübenden unbekannten<br />
FRANZÖSISCHE OPER<br />
„grand opera“ – aus der “tradgedie lyrique” – bildet neuen Typus aus –<br />
durchkomponierte Oper, historische, anspruchsvolle, realistische Stoffe, enthalten<br />
stark politische Bezüge, zentraler Komponist: „Giacomo Meyerbeer“,<br />
„opera comique“- keine Rezitative, sondern gesprochene texte, nicht<br />
durchkomponiert; realistische Stoffe; gelegentlich komisches; typisches Merkmal:<br />
couleur locale (UMGEBUNG), versuch größere Einheiten zu bilden (Tableau Bilden)<br />
. zusammenhängendes Ganzes
- Erinnerungsmotivik; Motive vorhanden die an vorangegangene Sachen<br />
erinnern, diese Motive werden zitiert, nicht verändert<br />
BSP.: CARMEN – Georges Bizet<br />
Zwischenform: „ drame lyrique“<br />
FAZIT:<br />
Ab 1850 zunehmende Internationalisierung, immer mehr<br />
Gattungsüberschneidungen<br />
DEUTSCHE OPER<br />
Situation 18. Jhd – Oper nahezu nicht existent<br />
Sporadische Versuche – Pflege des Singspiels (keine auskomponierte Rezitative,<br />
sondern Gesangseinlagen)<br />
Man sehnte sich schon lange nach einer deutschen National Oper
1821 – in Dresden : „DER FREISCHÜTZ“ – Carl Maria von Weber – erste<br />
deutsche Nationaloper (Phantastische Stoffe -> ins metaphysische aber auch<br />
beängstigende)<br />
Weitere Komponisten<br />
E.T.A Hoffmann<br />
Spore<br />
Marschner<br />
Einer der Grundsteine der sogenannten deutschen Romantischen Oper – einer<br />
eigenen Operntradition<br />
Was ist das eigenständige an dieser Oper? - wie in auch den andren<br />
Operntraditionen sowohl in Frankreich und Italien ….zahlreiche Chöre, fehlende<br />
Rezitative, couleur locale, Motivik<br />
!!!!! GEGENARGUMENT: es gibt mentale Strukturen, im sinne von „ das<br />
denken meinen und fühlen von kollektiven, Gesellschaften“ – Idee einer deutsch<br />
romantischen Oper war schon im 18.jhd präsent – Kontinuität, ästhetische<br />
Vorstellungen, Idee und Intention der Komponisten war, eine deutsche
omantische Oper zu schreiben und keine französische Oper zu „ verdeutschen“<br />
!!!!!!!!!<br />
KOMISCHE OPER: deutschte Spieloper<br />
Albert Lorzing – der Wildschütz; der Waffenschmied<br />
Otto Nikolei – die lustigen Weiber von Windsor<br />
Friedrich von Flotow -
19.5. 2010<br />
MUSIKDRAMEN Richard Wagner 22. Mai 1813 in Leipzig; † 13. Februar 1883<br />
- Stammte aus Schauspielermillieu<br />
- Typisches „ theaterkind“<br />
- Starker Antisemit<br />
Wagners Vorstellungen zur Oper:<br />
- Ablehnung der Oper traditioneller Herkunft -> zu einseitig<br />
- strebte „ gesamtkunstwerk“ an<br />
- Idee speiste sich aus Rückblick auf antike Tragödie<br />
- Seine Form: Musikdrama-> Modifikation des Dramas (Verbindung Sprache,<br />
Musik und Malerei -> eine perfekte Einheit)<br />
- Musik sollte eine neue Qualität erhalten<br />
- Stofflich : weltanschaulich religiös in dem Sinn dass Kunst selbst zu einer<br />
Religion werden konnte und diese ersetzen konnte
Seine Dramen erregten internationales Aufsehen<br />
Wagner wollte seine Musikdramen nicht in einem normalen Opernbetrieb<br />
aufführen, -> in Bayreuth eigenes Festspielhaus -> in der Provinz -> man sollte<br />
hinpilgern<br />
Stoffe:<br />
- einerseits am Anfang typisch romantisch, historisch (greift auf mythische<br />
Stoffe, Sagen zurück, Stoffe aus deutschem Mittelalter, Stoffe aus der<br />
- es geht immer um unendliche Liebe und Erlösung über Liebe<br />
1841 „Der fliegende Holländer“ (1840 in Paris entstanden, 41 in Dresden<br />
uraufgeführt)<br />
- setzt sich ab von der typischen Gesangstechnick<br />
- Vermischung von Rezitativ und Arie -> kantabler Gesang, Sprechgesagt, die<br />
sich stark an der Sprache orientiert<br />
- Massiver Blechbläser-Apparat
– Die Dauer seiner Werke zeichnet Richard Waner aus -> Drang zur Ausdehnung<br />
– Alle extreme verbinden -> Ambitus, Besetzung …etc<br />
DER RING DES NIBELUNGEN<br />
- Opernzyklus aus 4 Opern<br />
- Wagner selbst sprach von einer Trilogie mit einem Vorspiel<br />
- Vorspiel: Oper Weingold (1853/54)<br />
- 2. Oper: Die Walküre<br />
- 3.Oper : Siegfried (erste beiden Akte 56/57 -> 1869 der Schluss des<br />
Siegfried wurde fertig gestellt)<br />
- 4. Oper: Götterdämmerung<br />
Erste Texte aus dem Jahr 1846 -> Eine Arbeit von 30 Jahren<br />
Themen : Liebe, Erlösung, politische Macht<br />
Handlung:
- Motive aus germanischer Sagen und Götterwelt<br />
TRISTAN UND ISOLDE<br />
- ging an die harmonischen Grenzen<br />
- kaum mehr funktional interpretierbar<br />
- Akkorde die zunehmenden chromatisch zugespitzt sind<br />
- während der Ring der Nibelungen eher flächig angelegt ist mit klar<br />
abgrenzenden Leitmotiven ist der Tristan geboren aus einer einigen Uridee<br />
die von Anfang an immer wieder variiert und verändert wird<br />
PARZIVAL<br />
- eines der umstrittensten Werke<br />
- bringt offensiv christliche Kultur auf die Bühne<br />
- Thema: heiliger Gral
2.06.2010<br />
19 Jahrhundert Musikalische Moderne<br />
- Zeit gigantischer Gegensätze Gesellschaftlicher Art und Musikalischer Art<br />
- Zentren: Wien und Paris<br />
Spätromantik: - weiterführung des romantischen Denkens<br />
Expressionismus:<br />
- von der Spätromantik kaum zu trennen<br />
- entwurf eines Werkes das für sic Kunstwerkcharakter beansprucht<br />
- Absoluter Ausdruckswillen<br />
Gattungsmischungen<br />
Einbauen von Vokalen Elementen<br />
Lied: aufkommen des ORCHESTERLIEDES
Atonalität:<br />
Kein musikalisches Regelwerk, nur noch ausgehörte Klänge<br />
Klangfarbe, Spannung, Ausdrucksgehalt allein konstituieren die Musik<br />
Schönberg: mehr kleinere Werke komponiert<br />
Bei größeren Werken, Werke mit Text<br />
Eine Zeit mit vielen Gegensätzen<br />
Gegensätze erwachsen auf bestehenden Traditionen und deren aufbrechen<br />
Musik hängt eng zusammen mit philosophischen künstlerischen moralischen<br />
ideenwelt<br />
Experimentieren mit musikalischen Gattungen im bereich der Sinfonie, der<br />
Kammermusik<br />
Unterschiedliche Reaktionen: spätromantisches Fortführen der Tradtition<br />
Neue Akkorde (quart - akkorde – vorstufe zu neuen Stufen – Atonalität)
Alle Musik in der damaligen Zeit versucht Weltanschauungsmusik zu sein<br />
Man äußert sich und vertritt seine künstlerische auffassung<br />
Gerade komponisten wie Mahler (Maler) – bauten philosophische Themen ein<br />
in die Kompositionen<br />
Bsp: Nietzsche – Zarathustra – Strauss’sche Tondichtung<br />
Kirche, philosophie und dichtung zusammenbringen und etwas eigenes zu<br />
bauen – experimenteller charakter um 1900
9.6.2010<br />
EUROPÄISCHE MUSIK um 1900<br />
Weltanschauungsmusik<br />
„Tondichtungen“, Richard Strauss, Arnold Schönberg<br />
Sinfonien: Gustav Mahler<br />
Krise der Tonalität und Konsequenzen<br />
Chromatik<br />
Modales Komponiere<br />
Pentatonik<br />
Ganztonleiter<br />
Quartenakkorde
Atonalität – keine tonalen zentren, Kläge stehen gleichberechtigt<br />
nebeneinander<br />
- aus den Regeln ausbrechen, auch Dissonanzen können nebeneinander<br />
stehen<br />
- Harmonischer Zusammenhang nicht mehr möglich<br />
- Großformen erschienen nahezu unmöglich (Großformen rein beruhend auf<br />
Harmonik)<br />
- Zunehmend Vokalmusik<br />
- Überwiegens „MINIATUREN“ komponiert (kurze Stücke)<br />
MUSIK IN DER 2 HÄLFTE DES 20. JHD<br />
Folgenschwere gesellschaftliche Einschnitte<br />
Erster Weltkrieg (1914-1918)<br />
Weltwirtschaftskriese (Oktober 1929) – Black Friday -<br />
Machtergreifung Adolf Hitler (1933)<br />
Zweiter Weltkrieg (1939-1945)
Antitraditionalismus fördert das Experimentieren/NEUE MUSIK<br />
- man sehnte sich nach ganz ursprünglicher Kunst „Primitivismus“<br />
- man sehnte sich zum Anfang, zum wesentlichen, zum „mensch sein“<br />
- in der Naurforschung: Suche nach Anfang der Welt<br />
- Chemie: suche nach kleinsten Atomen<br />
- Musik: suche nach dem Anfang<br />
Musikalische Strömungen:<br />
Atonalität<br />
Avantgarde, Futurismus, Emazipation des Geräuschs<br />
Neoklassizismus
Zwölftonmusik<br />
Folklorismus, Primitivismus<br />
Jazz einache Musik der „ schwarzen“ – Ursprüngliches Volk<br />
Kraftvoll und unverdorben<br />
- neues Lebenselixier<br />
- faszinierend war das Rhytmische, die Vitalität<br />
- dies war der europäischen Musik bis dato sehr fremd<br />
ENTFESSELUNG DES RHYTHMUS; Ideal einer Maschienenmusik, die dem<br />
Zeitalltag gemäß erschien, dem Zeitalter der Industrie<br />
Zeitoper – Gebrauchsmusik- Musik des Alltags- Nützlichkeit<br />
- Form des Musiktheaters, meist technische Sachen präsentiert
NEUE MUSIK - Überblick<br />
- Avantgarde – die, die voraus denken, die „speerspitze der künstlerischen<br />
entwicklung“; Konnten nur schwer verstanden werden – entfremdung vom<br />
publikum<br />
- FUTURISMUS : diejenigen die eine zukünftige Musik komponieren wollten,<br />
in den Jahren 1910 gab es Tendenzen mit einer Abwendung von der<br />
Gegenwart hin zur Zukunft, immer wieder Manifeste publiziert;<br />
Bekannteste: MARINETTI (italiener) – futuristisches Maniest (1909)<br />
- NEOKLASSIZISMUS: frz. Rückbesinnung, Neubelebung dieses klassischen<br />
zeitalters; man greift etwas auf was vor der Romantik liegt, man blendet das<br />
19. Jhd als gescheitert, verloren aus und greift auf die beiden Jahrhundete<br />
davor zurück; Alte Formen, neuer Stilbsp. Strawinski „ebony concerto“<br />
- ATONALITÄT – kurz vor 1910- Klänge gemäß ihrem Ausdrucksgehalt;<br />
Dodekaphonie (=12-Ton-Musik) als neue Kompositionsform
1912- ZENTRALWERK DES EXPRESSIONISMUS :<br />
SCHÖNBERG: PIERROT LUNAIRE op 21<br />
(Vertonung eines Gedichtzyklus)<br />
2. Wiener schule- benannt nach Schaffungsort Wien – man sah sich nicht als<br />
Brecher, als zerstöer der Tradition, sondern als bewahrer und fortentwickler<br />
dieser Tradition – großer Unterschied zur AvantGarde – in der Tradition des<br />
motivisch thematischen Arbeit<br />
1911- 13 ANTON VON WEBER (bekannt für kurz und gedrängte, knappe<br />
Komposition, 6 Bagatellen - Streichquartett<br />
6Bagatellen für Streichqaurtett op 9<br />
- insgesamt: Jahre von sehr gegensätzlichen Strönungen<br />
- gegenseitig abstoßen aber auch gegenseitig impulse verleiten<br />
2.06.2010
Europäische Musik um 1900 I<br />
Musikalische Moderne (ca. 1890-1914)<br />
Vereint starke Gegensätze<br />
- Spätromantik<br />
o Impressionismus<br />
o Expressionismus<br />
o Dekadenz, Fin de Siécle<br />
o Exotismus (neue Musiksysteme, Fluchtweg aus Chromatisierung<br />
Wagners, neue Wurzeln gesucht und in außereurop. Musik<br />
gefunden)<br />
o Atonalität<br />
o Wagnerismus u. Gegenpositionen: Friedrich Nietzsche<br />
o Kunstreligion<br />
- Meditative Musik, harmonische Einfachheit vs. Moderne, komplizierte,<br />
avantgardistische Musik<br />
o Satie vs. Strauß<br />
Warum musikalische Modern?<br />
Anknüpfung an Ausspruch von Hermann Bahr<br />
- Einerseits Zeit der Gegensätze, verschiedener Ausdrucksstile, aber auch<br />
Verbindungen zwischen ihnen<br />
- musikalische Moderne – betont Innovation der Kompositionstechnik (was ist<br />
das Neue? ~ Innovative?<br />
- Auch Besinnung auf alte Techniken vorhanden (siehe Carl Orff?)<br />
- Mischen von Gattungen [Schönberg: Verklärte Nacht; Orchesterlieder,<br />
Vertonung von Postkartentexten zu Orchesterbegleitung, Streichquartett mit<br />
Gesangsstimme [Schönberg: Streichquartett 2, fis-moll (1907/08)]]
- Spätromantik<br />
o<br />
Kammermusik, Lied, Oratorium, …<br />
o Harmonik zugespitzt, Ausmaße der Gattungen monumentalisiert<br />
(Länge, Zahl der Musiker)<br />
o Moderne Orchestration – in monumentalen Gattungen<br />
differenzierteste Ausgestaltung (kammermusikalischer Einsatz des<br />
Orchesterapparates) – Bezug zu Kunst – Pointillismus<br />
- Impressionismus (Ravel, Debussy)<br />
o Auffangen einer Stimmung (Impression)<br />
o Durch Ausstellung entstanden (sollte Maler diskreditieren)<br />
- Expressionismus (Strauß)<br />
o Kunstwerkcharakter<br />
o Verknüpfung zu Spätromantik<br />
o Absoluter Ausdruckswille (Strauß: Elektra; kühne Harmonik)<br />
• HB: Anfang Elektra<br />
o Harmonik unmittelbar an Inhalt geknüpft<br />
o Erstmals Passagen in Richtung Atonalität<br />
- Exotismus (Debussy)<br />
o Außereurop. Musik<br />
o Weltaustellung 1880/1900 – Musiker aus franz. Kolonien (Java)<br />
o Pentatonik, Ganztonleitern, Bezüge zur Modalität, keine saubere<br />
Stimmung, leittonfreie Komposition<br />
o Beeinflussung und Faszination für die Komponisten<br />
o N-Amerika-Musik; Militärbands in Europa neue Formen von<br />
Blasmusik (Richtung Ragtime)
- Fin de Siécle<br />
o Ende eines Zeitalters<br />
• Jahrhundert des Hinterfragens, Aufstreben der<br />
Naturwissenschaften, Hinterfragen der Moralvorstellungen,<br />
Religion, Normen, Aufkommen Psychoanalyse (Freud),<br />
Philosophie Nietzsche/Schopenhauer<br />
Umwertung aller Werte, Entwurf einer<br />
diesseitsbezogenen Lebenseinstellung (R. Strauß: Zarathustra,<br />
nach Nietzsches Werk)<br />
• Künstlerische Auseinandersetzung mit Literatur (enge<br />
Verbindung)<br />
• Zentren der Zeit: Wien, Berlin, Paris<br />
<br />
<br />
Wien/Paris – führende Metropolen<br />
Leben in Metropolen geprägt v. regem künstlerischen<br />
Angebot<br />
• Paris:<br />
<br />
<br />
Jedes Café musikalisch besetzt<br />
Bruch zwischen Künstler und Gesellschaft<br />
Belle epoque (?)<br />
<br />
Wiedererforschung des Mittelalters (gerade in<br />
Frankreich)<br />
• Erik Satie (1866-1925)<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Montmartre, Außenseiter der Gesellschaft<br />
Alkoholiker<br />
An zahlreichen Entwicklungen beteiligt<br />
Zahlreiche Miniaturen geschrieben<br />
Künstlerkreise – Huldigung Wagners (Rosenkreuz-<br />
Orden)
komponiert Musik für Treffen der Kreise<br />
(quasiliturgisch) – Abkehr von klassischen Satzregeln<br />
(Quintparallelen, Parallelbewegungen, fehlende Tonika<br />
am Schluss, keine diatonische Spannung Versuch des<br />
leittonfreien Komponierens)<br />
• Claude Debussy<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Kein genereller Außenseiter<br />
Ausbildung am Konservatorium Paris<br />
Träger des Rom-Preises<br />
Kritiker des Musiksystems<br />
Entwicklung v. Provokationen und Neudenken<br />
HB:„Vorspiel zum Nachmittag eines Fauns“ (Debussy)<br />
o<br />
Kein Programm, kein sinfonischer Gedanke<br />
o Kein Entwicklungsdenken antiakademisches/-<br />
bürgerliches Denken<br />
o Melodie, überwiegend in Flöte, Mischung aus<br />
binärer und ternärer Gestaltung (2er- und 3er-<br />
Rhythmen)<br />
o Arabesque für Debussy „göttlich“, Vorbilder aus<br />
außereuropäischer Musik<br />
<br />
Wollte so frei komponieren „wie Wind und<br />
Eingeborene“<br />
• Maurice Ravel<br />
<br />
Bolero – Wiederholung, Auffüllen der Melodie,<br />
Verstärken der Melodie<br />
o Für alle typisch:<br />
• Klangmixturen – ein Akkord – durch Verschiebung (und<br />
Parallelbewegungen bzw. Quintparallelen)<br />
• Ergänzung von Dreiklängen durch Hinzufügen der Sept, Sext,<br />
None
- Wichtige Komponisten<br />
• Pucchini (1858/1924)<br />
• Hugo Wolf (1860/1903)<br />
• Mahler (1860/1911)<br />
• Debussy (1862/1918)<br />
• Strauss (1864/1949)<br />
• Busoni (1866/1924)<br />
• Satie (1866/1925)<br />
• Reger (1873/1916)<br />
• Schönberg (1874/1951)<br />
• Ravel (1875/1937)<br />
• Auffällig: 1860er-Generation<br />
erst Wagner-Fans/Anhänger, schließlich aber von ihm abgewendet<br />
• Deutschland<br />
Spätromantik Weg zum Expressionismus<br />
o Arnold Schönberg – „Zerstörer der Tonalität“?<br />
• *1874<br />
• Auch „normal“ komponiert (Kammermusik) und Beteiligung am Trend der<br />
deutschen Spätromantik<br />
• Kammermusik mit sinfonischem Denken<br />
• HB Streichsextett op.4 „Verklärte Nacht“, Satz I<br />
(Vorlage: Gedicht von Richard Dehmel „Weib und Welt“, 1896)<br />
Inhalt: bürgerliches Gedankengut und dessen Ausspielen<br />
gegeneinander (Ausleben der Sexualität, Geschlechterfragen)
• Folgt programmatischen Gedanken des Textes (komponiert an den Zeilen<br />
entlang), aber unprogrammatische Satzbezeichnungen („Sehr langsam.<br />
Breiter. Sehr ruhig, …“)<br />
• Übertragung der Programmmusik in die Kammermusik<br />
• Auch: Streichquartett 2 op.10, (fis-moll) (1907/08): Streichquartett<br />
+ Sopran<br />
Vertonung von Texten Stephan Georges (entrückte, ferne Texte)<br />
Verwenden von Zitaten (Volkslied „O du lieber Ausgustin“<br />
„alles ist hin“ Streichquartett 2 = Beginn der<br />
Atonalität, Ende der tonalen Musik<br />
<br />
HB: Streichquartett 2 (Schönberg), III. Litanei, IV. Entrückung<br />
o kein klassisches Streichquartett mehr<br />
• fehlende durchbrochene Arbeit<br />
• IV. Satz: nur noch Klangebenen erkennbar (fließend vs<br />
statisch), verschiedene Gesten (Ausdrücke) vorhanden,<br />
jedoch harmonische Deutung nicht mehr möglich,<br />
Ausreizen der Tonhöhen (Flageolett Vl.), Vereinigung<br />
von Extremen (höchste Vl-Töne und tieftste Saite Vcl)<br />
<br />
Gegensätze der Zeit entstehen durch Tradition vorher bzw durch<br />
Abgrenzung von ihr und Umdeutung<br />
Krise der Tonalität<br />
Chromatik<br />
Modales komponieren<br />
Pentatonik<br />
Ganztonleiter<br />
Quartenakkorde<br />
Atonalität<br />
Weltanschauungsmusik<br />
„Tondichtungen“: Richard Strauss, Schönberg<br />
Sinfonien (Mahler Sinfonie der Tausend)
Versuche (Experimente) der Komponisten<br />
Musik in der ersten Hälfte des 20. Jhd<br />
16.6.2010<br />
- NSDAP – Judenverfolgung – Berufsverbote für jüd. Komponisten<br />
- WK II – Judenverfolgung nach außen getragen – (Vernichtungslager <br />
Auschwitz)<br />
- Ideologische Zuspitzung durch totalitäre Systeme Propagandazwecke<br />
• Bsp. WK II Vergnügungsfilme, Schlager, Unterhaltungsindustrie<br />
• Propagandalieder, Kampflieder („SA- Lied“)<br />
• Arbeiterlieder (Lieder der Kommunisten – „Internationale“)<br />
• SU genaue Vorgaben für Kunst, Musik<br />
Sollte Arbeiter- und Bauernstaat verherrlichen<br />
Keine Avantgarde<br />
Ausgrenzung<br />
- Entartete Musik (Ausstellung Dtl.; Goebbels; Zeigen der systemuntreuen<br />
Kunst/Musik)<br />
- Emigration<br />
- Brain Dain (Abfließen der Gehirne/ ~ Intelligenz)<br />
- Kulturtransfer (1930er/40er Jahre Flucht nach Amerika, beeinflusst Wiss. und<br />
Kultur)<br />
- Globalisierung (Beeinflussung der amerikanischen Kunstmusik durch Emigranten <br />
Kurt Weill komponiert für Broadway; Erich Wolfgang Korngold als<br />
Filmmusikkomponist tätig; Schönberg als Musiktheorielehrer in L.A. tätig, Emigration<br />
der Musikwissenschaftler [Schenker])<br />
o Entartete Musik<br />
• Komponisten:
Busoni (1866/1924)<br />
Schönberg<br />
Ravel<br />
Bartok<br />
Strawinsky<br />
Anton Webern<br />
Edgar Varese (1883/1965)<br />
Alban Berg<br />
Hindemith (1895/1963)<br />
Kurt Weill (1900/1950)<br />
o Fast alle emigriert<br />
o Gerade Komponisten betroffen, die in 1880er Jahren geboren wurden<br />
o Bartok<br />
• Folklorismus – Allegro barbaro!!<br />
o Strawinsky. Le Sacre du Printemps (in Paris: Massacre du Printemps)<br />
• Neoklassizismus (Rückbesinnung auf Altes + Verfremdung!)<br />
• Neuarrangement von alten Melodien (Widerspruch zum Frühlingsopfer als<br />
Beispiel fürAvantgarde)<br />
Bsp. Suite (ursprünglich Pergolesi) – ergänzt durch Toccata und<br />
andere Formen<br />
Aus Vokalstimmen werden neue Instrumentalstimmen, neue<br />
Instrumente hinzugefügt<br />
o Schönberg. Pierrot lunaire<br />
• Expressionismus; atonal, formal auch alte Schemata aufgegriffen <br />
Passacaglia Neoklassizismus?)<br />
• Um 1920: Fünf Klavierstücke op.23<br />
• Theodor W. Adorno<br />
Schönberg als Held der Neuen Musik
Strawinsky als Verräter der Neuen Musik (nicht logisch genug, nicht<br />
intellektuell genug)<br />
Biographie:<br />
o Schüler Alban Bergs<br />
o Eigentlich Soziologe, aber auch Schreiber im Feuilleton<br />
o Musiktheoretische Beratung Thomas Manns<br />
o Nach WK II: Institut für Sozialforschung<br />
• Frankfurter Kritische Schule<br />
o Ästhetische Theorien<br />
• Denken der künstlerischen Avantgarde nach WK II<br />
• „Musik nach Auschwitz möglich?“<br />
• Kunst muss gebrochen sein, muss die Wahrheit<br />
brechen (Adorno. Ästhetik)<br />
Arnold Schönberg - Dodekaphonie<br />
Verehrer Mozarts und Brahms<br />
o „Brahms the progressive“<br />
Dodekaphonie – Besinnung auf Kontrapunkt und Neuanordnung<br />
der elf Töne einer chromatischen Tonleiter<br />
Reihenfolge durch Komponist festgelegt (Muster, darf nicht<br />
geändert werden; Reihe darf erst abgespielt werden, wenn jeder<br />
Ton gespielt wurde)<br />
Reihenprinzip – rechnerisch, logisch, mathematisches Prinzip<br />
Ausgangsprinzip:<br />
o Grundgestalt = Ausgangsreihe<br />
o Krebs = Grundgestalt rückwärts (Kontrapunkt siehe<br />
Bach)<br />
o Umkehrung = Umkehrung der Intervallabstände der<br />
Grundgestalt<br />
o Krebs der Umkehrung = Umkehrung rückwärts
o Transposition = Transponieren der<br />
Grundgestalt/Krebs/Umkehrung/Krebsumkehrung<br />
Ermöglicht einen großen Tonvorrat<br />
(Enharmonische Verwechslungen sind erlaubt)<br />
Tonwiederholungen erlaubt<br />
Töne horizontal (nacheinander) oder vertikal (akkordisch, als<br />
gemeinsamer Klang) möglich<br />
HB: Schönberg. Klavierstücke (Glenn Gould, Klv.)<br />
- Problem d Dodekaphonie:<br />
• klingt beliebig, aber ist logisch und mathematisch, intellektuell,<br />
• fehlender Ausdruck – berechnete Musik<br />
• HB: Schönberg. Ein Überlebender aus Warschau (Kantate) (1947)<br />
Für Orchester, Sprecher und Männerchor<br />
Verbindung von Texten und jüdischem Gebet<br />
Geschichten des Holocaust erst später in die USA gelangt<br />
Schönberg erschüttert<br />
Expressives Stück<br />
Mischung aus Dodekaphonie und Expressionismus<br />
o Verstärkung des Textes<br />
o Fanfare (Assoziation zu Militär)<br />
• Alban Berg: Violinkonzert „Dem Andenken eines Engels“<br />
Komponiert für Manon Gropius (Tochter von Mahlers Frau)<br />
Aber auch in gewisser Weise Alban Bergs Requiem<br />
Zitat Bach-Choral „Es ist genug“<br />
Umsetzung der 12- Tonmusik<br />
o relativ frei (Terzschichtung von 12-Ton-Klängen)<br />
o Wozzeck/Lulu dadurch großen Erfolg
• Dodekaphonie, aber „publikumsfreundlich“<br />
•<br />
JAZZ<br />
o Auch als entartet bezeichnet<br />
o Nicht passend zur Rassenideologie der Nazis (nordischer Mensch)<br />
o Galt in Dtl. als „exotisch“<br />
o Rhythmik des Jazz besonders interessant<br />
o Nach WK II: Neubeginn, Zusammenbruch, Reinigung, Neuaufbau<br />
o HB: Hindemith. Suite (1922)<br />
• Neoklassizismus und Integration von modernen Tänzen (Ragtime, Chilly)<br />
Ragtime (mit Gebrauchsanweisung)<br />
o Überlege nich lange!<br />
o Vergiss, was du in der Klavierstunde gelernt hast!<br />
o Eher Wert auf Rhythmik gelegt als auf Melodik<br />
(Synkopierung)<br />
o Strawinsky: Ebony Concerto (Klarinette + Band) – Zusammenarbeit mit Benny<br />
Goodman<br />
o Ende 1920er/Anfang 1930er Jahre – „Symphonic Jazz“<br />
o Ernst Krenek: Johnny spielt auf (1927)<br />
• Zeitoper, Künstleroper, Jazzoper<br />
• Finale auf Pariser Bahnhof – 12 Uhr<br />
Chor: Die alte Zeit vorbei<br />
o Reise nach Amerika (unbekanntes Land)<br />
• Handlung (Abriss):
Max (Komponist) (Bezug zu Freischütz) – Schaffenskrise, keine<br />
Kreativität (Bezug zu Lebensgefühl)<br />
o Geht in die Berge (Einsamkeit) – Suizidgedanke<br />
o Trifft Sängerin Anita – Liebe – Rückkehr der Kreativität-<br />
Stück soll in Paris aufgeführt werden<br />
o Anita nach Paris – Hotelband – Jazzgeiger Johnny (schwarz)<br />
– triebhaft, grob, unkultiviert<br />
o Johnny will eine Geige eines Gastes haben (Daniello,<br />
Virtuose, schleimig, oberflächlich)<br />
o Geige als Symbol der Kultur Europas<br />
o Happy End und Reise von Max und Anita i.d. USA<br />
- 23.06.2010<br />
- Musik zwischen 1950 und 1975<br />
-<br />
-<br />
- · Osten: nach der Wende Nachholbedarf (neue bzw. "fremde" Musik galt als<br />
- "entartet" im Nationalsozialismus)<br />
-<br />
- · Bestreben, traditionslos zu komponieren und die Vergangenheit hinter sich<br />
zu<br />
- lassen, von vorne zu beginnen<br />
-<br />
- · Zwölftonmusik => serielle Musik: Reihen festlegen auf unterschiedliche<br />
- Parameter (Prinzip der Zwölftonmusik)<br />
-<br />
- · Pierre Boulez (*1925)= führender Komponist<br />
-<br />
- · serielle Musik enger Bezug zur Mathematik, Verhältnisse (zB. 12 Tonhöhen,<br />
7<br />
- Lautstärken, 4 Anschlagsstärken => Verhältnis 12:7:4), durchgeplant,<br />
- durch"gerechnet"<br />
-<br />
- · Merseille (1908-1992): ungewöhnliche Taktarten (4/4 + eine 16tel),<br />
entwickelte<br />
- Lehre über die Anschlagstechnik, -arten und -stärke<br />
-<br />
- · enormer Aufwand solch Material einzustudieren, ästhetischer Anspruch:<br />
ähm?!<br />
- =>KLUFT<br />
-<br />
-
- · Karl Heinz Stockhausen 1928–2007 ("Helicopterquartett")<br />
-<br />
-<br />
- · "Darmstädter Ferienkurse": Festival zur Vorstellung der zeitgenössischen<br />
- atonalen Musik (tonal zu komponieren galt als anrüchig ("Mainstream"))<br />
-<br />
-<br />
- · Aleatorik: Zufallsprinzip, Musik in der das Zufallsprinzip vorherrscht, "Spiel<br />
mit der<br />
- Freiheit" serielle Musik<br />
-<br />
- · "Notation": Punkte und Striche unterschiedlicher Größe, Dicke, Länge,<br />
- Ausdehnung, Position etc. => Notenbild = Grafik, Interpretation der Symbole<br />
ist<br />
- frei, klangliche Experimente<br />
-<br />
- => John Cage (1912-1992), geprägt / inspiriert von Henry Thoreaus<br />
-<br />
- · Musik für "präparierte Klaviere"<br />
-<br />
- · konkrete Musik elektronische Musik<br />
-<br />
- · Karl Heinz Stockhausen: Aufnehmen von Klängen / Geräuschen und Ein- und<br />
- Ausschwingen der Töne / Geräusche wegschneiden (konkrete Musik)<br />
-<br />
- · elektronische Musik: eng verbunden mit serieller Musik, aus dem<br />
elektronischen<br />
- Spektrum durch das Schwingen von Sinuskurven (synthetische) Klänge<br />
- gewinnen (Stockhausen: "Gesang der Jünglinge") -> wegweisend für andere<br />
- Komponisten<br />
-<br />
-<br />
- · Minimal Music: aus wenigen motivischen Zellen über Wiederholungen etwas<br />
zu<br />
- bauen (Ralley, Philipp Glas)<br />
-<br />
-<br />
-<br />
- Zusammenfassung:<br />
- Ost West, Kalter Krieg, versch. Ideologien<br />
- Sozialistischer Realismus: Musik = politischer Dienst freie Musik<br />
-
30.06.2010<br />
Musikgeschichte<br />
Jazz um 1900<br />
· Bebop Mitte 90er<br />
· Cool Jazz 1940<br />
· Free-Jazz<br />
· Fusion Jazz-Rock um 1970<br />
· Entstehung des Jazz: New Orleans<br />
· Sklavenarbeit (z.B. für die Trockenlegung der Sümpfe), Schwarzafrikaner, Weiße,<br />
viele Menschen mit unterschiedlichen Traditionen -> Jazz (religiöse Gesänge wie<br />
Spiritual, Kirchenlieder Arbeitslieder, Märsche, Blasinstrumente, Trommeln,<br />
Elemente der Tanzmusik, europ. Tänze wie Walzer, Tango, Kaffeehaus-Musik:<br />
Klavier und Geige, kommt alles zusammen mit afrikan. Traditionen, formal geprägt<br />
durch Elemente der Marschmusik (Rag-Time), 12-taktiges Blues-Schema: 4 Takte<br />
Tonika, 2 Takte Subdominante, 2 Takte Tonika, 2 Takte Dominante, 2 Takte<br />
Tonika; Hot-Intonation: unsauberes Ausführen von großer und kleiner Terz,<br />
Septime und Sexte (Blue Notes); Rhythmik die auf Synkopen basiert, Betonung<br />
der unbetonten Zählzeiten, Vorziehen von Zählzeiten (siehe Swing))<br />
Zusammenfassung Merkmale:<br />
· Prägung durch den Blues mit seinen Blue Notes<br />
· Improvisation<br />
· Swing<br />
· Hot-Intonation<br />
· triolisches Spielgefühl<br />
Scott Joplin (1868-1917)<br />
· "Der Entertainer"<br />
Die Schallplatte (seit 1917)
· für Geschichte des Jazz bedeutendes Medium (weil Jazzstücke in der Regel nicht<br />
ausnotiert vorliegen, sondern lediglich als "lead-sheet")<br />
· seit 1930 Radio und Rundfunk<br />
· frühe Aufnahme-Methoden: Musiker spielen in einen Trichter, dessen<br />
Schwingungen von einer Nadel in eine Wachsmatte gezeichnet wurden, wofür es<br />
ein Lese-Gerät gab, dass die Matrizen wiederum in hörbare Töne wandelte<br />
· später Mikrofone<br />
· "equal but separate" - Gleichheit für Schwarze und Weiße, aber getrennt (zB<br />
getrennte Friseure, Café´s etc.)<br />
· Zusammenkunft im städtischen Leben, man machte gemeinsam Musik auf den<br />
Straßen etc.<br />
· Klavier, Kontrabass, Banjo, Drums/Trommeln (Rhythmus-Gruppe, "Time-<br />
Keeping" -> Merkmal des New Orleans Jazz, relativ gerade, in einem<br />
Marschrhythmus gehalten) für Tanzmusik<br />
New Orleans / Dixieland (Chicago):<br />
· Lead-Stimme, die durch eine zweite Stimme umspielt wurde (zB zweite Trompete,<br />
Klarinette in Hochlage (Verzierung", Posaune = Fundamentstimme, glissando,<br />
Bass-Figuren ("tail-gate"))<br />
bedeutende Jazzmusiker:<br />
· Buddy Bulden<br />
kraftvoller Musiker (konnte angeblich mehrere Orchester übertönen), führender<br />
Tanzmusiker<br />
· Louis Armstrong<br />
Trompetenmusiker<br />
· Jelly Roll Morton<br />
Klaviermusiker, stilbildend, "Professor" (spielten im Bordell Klavier),<br />
· King Oliver<br />
führender schwarzer Musiker, "King Oliver Band" (zeitweise Louis Armstrong als zweiter<br />
Trompeter, Förderung durch King Oliver),
· Trend von Gruppen- zu Solo-Improvisation (chorusartige minutenlange Passagen<br />
für virtuose Soli)<br />
· Wechsel von New Orleans -> Chicago als Jazz-Zentrum in den goldenen 20er<br />
Jahren: Krieg (stahlverarbeitende Industrie, angekurbelt durch die<br />
Kriegsproduktion), höhere Löhne, großer/zentraler Umschlagplatz für Vieh- und<br />
Fleischproduktion, häufiger Endpunkt von Süd-Nord-Tourneen, "Black-<br />
Belt" (Slums-Gürtel um das traditionelle Stadtviertel, Ort an dem Schwarze<br />
musizierten)<br />
· drittes Zentrum des Jazz: New York (Abwanderungen aufgrund von<br />
Bandenkriegen aus Chicago)<br />
Nachtrag: Schwarze Musiker werden zu Idolen von jungen Weißen (sind begeistert von der<br />
Musik der Schwarzen)<br />
Swing<br />
· Big Band (unterschiedliche Sektionen / Abteilungen, Ablösung des Lead-Sheets,<br />
Arrangements werden wichtiger (benötigt für Big Bands), "Tinpan-<br />
Alley" ("Zinnfallen-Allee"-> "Tingeltangel", überall aus den Wohnungen der Straße<br />
klangen Töne, weil Arrangements für Big Bands komponiert wurden, Pejoration<br />
des Wortes im Laufe der Zeit)<br />
· Entstehungsgrund: lautere Musik, "Verstärkung", ausreichende Beschallung<br />
größerer Räume<br />
· concerto-Prinzip, Instrumente agieren nach-/mit- oder gegeneinander, call-andresponse<br />
Bessie Smith<br />
Ella Fitzgerald