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Kulturhauptstadt Ruhr 2010 - DIE LINKE. Kreisverband Essen

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Zeitung der Ratsmitglieder und des <strong>Kreisverband</strong>es <strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong>. <strong>Essen</strong><br />

Unvernünftiges Wahlkampfgetöse<br />

SPD, Grüne und CDU beschließen Stadionneubau<br />

wider besseres Wissen Seite 2<br />

Regierungspräsident<br />

verhindert Sozialticket<br />

Obrigkeitsstaatlichkeit gegen die<br />

Armen der Stadt<br />

Scharf kritisiert die Ratsfraktion <strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong>/<br />

DKP/AUF das Verbot, ein Sozialticket in <strong>Essen</strong><br />

einzuführen, durch Jürgen Büssow, den<br />

Düsseldorfer Regierungspräsidenten. Die<br />

Entscheidung macht die kommunale Selbstverwaltung<br />

vollends zu einer Farce und sie ist<br />

ein Schlag ins Gesicht der vielen Menschen,<br />

die auf ein Sozialticket dringend angewiesen<br />

sind. Auch die Ankündigung des Regierungspräsidenten,<br />

einen Bürgerhaushalt wegen<br />

des zu erwartenden Mehraufwandes abzulehnen,<br />

ist ein falsches Signal. Der Rat hat<br />

dazu einstimmig einen Prüfauftrag an die<br />

Verwaltung verabschiedet.<br />

Mit seinen Entscheidungen setzt der Regierungspräsident<br />

den politischen Willen gewählter<br />

Ratsvertreter außer Kraft. Dies ist<br />

willkürliche, finsterste Obrigkeitsstaatlichkeit.<br />

Die Bezirksregierung behauptet, dass<br />

die Einführung eines Sozialticket den Haushalt<br />

der Stadt <strong>Essen</strong> belastet. Dies ist nicht<br />

richtig. EVAG und Stadtverwaltung haben<br />

mit 28,50 Euro einen Ticketpreis kalkuliert,<br />

der wohl kostendeckend ist. Einen Beweis<br />

bringt der Regierungspräsident nicht, den<br />

Test in der Praxis verhindert er. Die Bezirksregierung<br />

hätte ja zumindest der einjährigen<br />

Probephase zustimmen können, die ohnehin<br />

geplant war.<br />

Vor der Drohung den Ratsbeschluss rechtlich<br />

zu „kassieren“ gingen der Oberbürgermeister<br />

und mit ihm CDU und Grüne widerstandslos<br />

in die Knie. Statt die Auseinandersetzung mit<br />

dem Regierungspräsidenten zu suchen, wurde<br />

die Beschlussfassung fallengelassen. Soziale<br />

Verbesserungen sind ihnen eben nicht<br />

wichtig. Bei Prestige- und Leuchtturmprojekten<br />

sind Verwaltung mit Rückendeckung<br />

von CDU und Grünen denn doch hartnäckiger<br />

und finden immer einen Weg an den<br />

Auflagen des Regierungspräsidenten vorbei.<br />

Um ein Sozialticket doch noch durchzusetzen<br />

ist vor allem eine breite Unterstützung<br />

der Einführung durch möglichst viele gesellschaftliche<br />

Kräfte erforderlich. Die im linken<br />

<strong>Kreisverband</strong> gegründete Hartz IV-Arbeitsgruppe<br />

will dazu nach Kräften beitragen.<br />

Gabriele Giesecke<br />

früher<br />

Internationales Kulturfest<br />

1. Mai auf Zeche Carl ist gesichert Seite 3<br />

In seiner letzten Sitzung hat der Rat der<br />

Stadt im Rahmen des Konjunkturprogramms<br />

II über die ersten Investitionsmaßnahmen<br />

in Höhe von 28. Mio. Euro entschieden.<br />

Insgesamt stehen der Stadt über<br />

70. Mio. Euro zur Verfügung, davon sollen<br />

rund 40. Mio. Euro in den Bildungsbereich<br />

investiert werden. Die Fraktion <strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong>/<br />

DKP/AUF hat dazu zwei Anträge gestellt,<br />

die nach Beratung in den Fachausschüssen<br />

zumindest teilweise berücksichtigt worden<br />

sind.<br />

So hat die Fraktion beantragt, dass es Sondersitzungen<br />

der Fachausschüsse geben soll,<br />

bevor in der Aprilsitzung des Rates über die<br />

Verwendung der übrigen rund 42 Millionen<br />

Euro entschieden werden soll. Diese Sitzungen<br />

finden jetzt statt. Außerdem hat die Fraktion<br />

beantragt, dass die Auftragsvergabe öffent-<br />

Nr. 01/09 – 1. Mai 2009<br />

10. Jahrgang<br />

„Wir streiten für ein soziales Europa!“<br />

Interview mit Holger Vermeer, Industriegewerkschaft<br />

Bauen, Agrar und Umwelt Seite 6<br />

Konjunkturpaket II: Tarif- und Mindestlohn einhalten<br />

Linke Anträge<br />

trafen ins Schwarze<br />

lich, z.B.im Internet dokumentiert wird um<br />

Missbrauch bei den freihändigen Vergaben<br />

vorzubeugen und um Transparenz herzustellen.<br />

Die Baudezernentin Simone Raskop bestätigte<br />

noch während der Ratssitzung, dass die Verwaltung<br />

Entsprechendes plant.<br />

Das Anliegen der Industriegewerkschaft Bauen,<br />

Agrar, Umwelt (IG BAU) nach Einhaltung<br />

von Tariflöhnen bei der Umsetzung des Konjunkturpakets<br />

II in <strong>Essen</strong> wurde ebenfalls beantragt.<br />

Demnach sollen, je nach Vergabeart, nur<br />

Unternehmer beauftragt werden, die tariftreu<br />

sind bzw. zumindest die Bau-Mindestlöhne zahlen.<br />

Außerdem soll die Verwaltung überprüfen,<br />

welche zusätzlichen Anforderungen an die Auftragnehmer<br />

gestellt werden können, die auch<br />

Maßnahmen zur Qualifizierung und Beschäftigung<br />

von Arbeitslosen beinhalten.<br />

(Fortsetzung S.2)<br />

Auch aus <strong>Essen</strong> fuhren viele Teilnehmer mit der Friedenslok zur Demonstration „Nein zur<br />

Kriegspolitik der NATO, Nein zur NATO!“ am Samstag, den 4. April nach Straßburg. Leider<br />

kamen sie nur bis nach Kehl. Ein massives Polizeiaufgebot setzte die Grundrechte und die<br />

Reisefreiheit außer Kraft und verhinderte die Weiterreise nach Straßburg.


kommunales<br />

Das JobCenter <strong>Essen</strong> ist vom Sozialausschuss<br />

beauftragt worden, einen umfassenden<br />

Bericht zur Verbesserung der Dienstleistungsqualität<br />

für die Bezieherinnen und<br />

Bezieher von Hartz-IV-Leistungen vorzulegen.<br />

Damit war unserem Antrag ein voller<br />

Erfolg beschieden.<br />

Beifall bei Beschäftigten des JobCenters und<br />

den Betroffenen fand die Berichterstattung<br />

dazu in der Presse, schließlich kommt es nicht<br />

oft vor, dass die z.T. unwürdige und herablassende<br />

Behandlung der Betroffenen und die<br />

ebenso untragbaren Arbeitsbedingungen der<br />

Beschäftigten im Sozialausschuss öffentlich zur<br />

Sprache kommen. In <strong>Essen</strong> sind in der letzten<br />

Zeit vermehrt Beschwerden von Betroffenen<br />

über die Arbeit des JobCenters in der Öffentlichkeit<br />

laut geworden, so z.B. über die schlechte<br />

telefonische Erreichbarkeit der zuständigen<br />

Beschäftigten.<br />

Einen Sturm der Entrüstung bei der CDU es<br />

hervor, dass wir öffentlich darüber berichteten,<br />

(Fortsetzung von S.1)<br />

Auf Anregung der Fraktion <strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong>/DKP/<br />

AUF hat die Baudezernentin Simone Raskop<br />

Vertreter der IG BAU und der Kreishandwerkerschaft<br />

in die Bauausschussitzung eingeladen,<br />

auf der über den Antrag erfolgreich beraten<br />

wurde. Im Innenteil befindet sich dazu ein Interview<br />

mit Holger Vermeer von der IG BAU.<br />

In einem weiteren Antrag geht es der Ratsfraktion<br />

<strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong>/DKP/AUF darum, dass bei der<br />

Umsetzung des Konjunkturpakets II in <strong>Essen</strong><br />

Investitionen im Bildungsbereich erfolgen, die<br />

auch zukunftsfähig sind. Sie fordert deshalb,<br />

dass die Schulgebäude entwicklungsoffen für<br />

neue Schulformen und Gesamtschulen saniert<br />

werden. Das gilt insbesondere für die Hauptschulen,<br />

für die die Anmeldezahlen in diesem<br />

Jahr weiter drastisch zurückgegangen sind. Die<br />

Investitionen sollten zudem mit dem Schwerpunkt<br />

im <strong>Essen</strong>er Norden erfolgen. Dort sollte<br />

ein Schwerpunkt auf dem Ausbau zu Ganztagsschulen<br />

mit eigenen Mensen für die Versorgung<br />

mit Mittagessen liegen. Thorsten Jannoff<br />

Seite 2<br />

JobCenter: Service muss<br />

verbessert werden<br />

Kunden nicht „König“ beim JobCenter – Ombudsstelle soll helfen<br />

dass von den rd. 440 städtischen Beschäftigten<br />

im JobCenter 180 Anträge auf Rückversetzung<br />

in die Stadtverwaltung gestellt haben. Darunter<br />

haben rd. 70 Beschäftigte einen Antrag auf<br />

ärztliche Begutachtung gestellt, weil sie sich<br />

den Belastungen der Arbeit gesundheitlich<br />

nicht mehr gewachsen fühlen. Sollen die Missstände<br />

für die Bezieherinnen und Bezieher von<br />

Hartz-IV-Leistungen abgestellt werden, müssen<br />

auch die Arbeitsbedingungen der Beschäftigten<br />

verbessert werden, z.B. durch mehr Personal<br />

und eine gute Ausbildung.<br />

Den Antrag auf Einrichtung einer Ombudsstelle<br />

stellten wir im Sozialausschuss noch einmal<br />

zurück, damit der JobCenter-Beirat dazu beraten<br />

kann. Insbesondere der DGB hat seine Unterstützung<br />

signalisiert. Eine Ombudsperson<br />

kann als Vermittlungsstelle dafür sorgen, dass<br />

Betroffene schneller und einfacher zu ihrem<br />

Recht kommen. Der Antrag wird im Juni wieder<br />

im Sozialausschuss behandelt.<br />

Gabriele Giesecke<br />

Hartz4-Beratungen in <strong>Essen</strong><br />

Erste Hilfe für Betroffene, <strong>Kreisverband</strong>sbüro <strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong> Severinstraße 1, Innenstadt<br />

Donnerstags zwischen 16.00 Uhr und 18.00 Uhr<br />

Hartz4-Beratung in Altenessen: Freitags von 9:00 bis 11:00 Uhr im Vereinslokal von Hürtürk<br />

e. V., Altenessener Straße 460. (Dolmetscher anwesend)<br />

Hartz4-Beratung in Borbeck: Freitags von 9:00 bis 11:00 Uhr, „Sozialpädagogische Familienhilfe<br />

(SoFa)“ in der Rechtstraße 7-9 inBorbeck-Mitte (Fußgängerszone)<br />

Hartz4-Beratung in Katernberg: Donnerstags von11:00 bis 13:00 Uhr im Bürgerzentrum Kontakt,<br />

Katernberger Markt 4<br />

Hartz4-Beratung im <strong>Essen</strong>er Westen: Montags von 9:00 bis 11:00 Uhr im Luther-Gemeindehaus<br />

der Martin-Luther-Kirche , in der Nähe vom ehemaligen Jobcenter West/Friedrichsbad<br />

Städtische Gesellschaften<br />

werden transparenter<br />

Das Rechtsamt der Stadt <strong>Essen</strong> hat festgestellt,<br />

dass der Antrag der Ratsfraktion <strong>DIE</strong><br />

<strong>LINKE</strong>/DKP/AUF nach mehr Transparenz<br />

in den 66 städtischen Gesellschaften vom<br />

Grundsatz her gerechtfertigt und umsetzbar<br />

ist (s. dazu auch Linksinfo 05/08). Mit dieser<br />

Botschaft im letzten Haupt- und Finanzausschuss<br />

kündigte Stadtdirektor Christian<br />

Hülsmann gleichzeitig die Vorbereitung einer<br />

entsprechenden Beschlussfassung an,<br />

allerdings erst für den Zeitraum nach der<br />

Kommunalwahl. Dazu soll eine Änderung<br />

aller betreffenden Gesellschaftsverträge<br />

gehören und eine Abstimmung darüber,<br />

in welcher Form das Mehr an Transparenz<br />

technisch geregelt werden kann. Zu den<br />

wichtigsten „Knackpunkte“ gehören:<br />

• die Beschränkung der Geheimhaltungspflicht<br />

der städtischen Aufsichtsratsmitglieder<br />

nur auf die Punkte, die zwingend der<br />

Geheimhaltung bedürfen;<br />

• die Beteiligung und Anhörung des Rates<br />

und seiner Gremien vor wichtigen Entscheidungen<br />

der Aufsichtsräte;<br />

• die Aufteilung der Aufsichtsratssitzungen<br />

in einen öffentlichen und einen nichtöffentlichen<br />

Teil;<br />

• die Information der Presse im Vorfeld<br />

über die Tagesordnungspunkte.<br />

Bisher tagen die Aufsichtsräte „geheim“,<br />

so dass selbst für Ratsmitglieder dessen<br />

Entscheidungen oft genug undurchsichtig<br />

und nicht transparent sind, von den Bürgerinnen<br />

und Bürgern ganz zu schweigen. An<br />

dieser Praxis wird sich jetzt mittelfristig etwas<br />

ändern, das ist ein Erfolg für die linke<br />

Kommunalpolitik in <strong>Essen</strong>. Wie weitgehend<br />

das sein wird, hängt auch von der Zusammensetzung<br />

des neuen Rates ab, aber ein<br />

Anfang ist jetzt gemacht. Thorsten Jannoff<br />

Unvernünftiges<br />

Wahlkampfgetöse<br />

SPD, Grüne und CDU beschließen Stadionneubau wider besseres Wissen<br />

In der Diskussion um den Neubau eines<br />

Stadions für den Rot-Weiß-<strong>Essen</strong> e.V. (RWE)<br />

standen sich die SPD und Schwarz/Grün im<br />

Kampf um die Stimmen der Rot-Weiß-Fans<br />

in der letzten Ratssitzung in Nichts nach.<br />

Während der SPD-Fraktionsvorsitzende und<br />

Oberbürgermeisterkandidat Reinhard Paß sich<br />

in persönlichen Beleidigungen gegen Stadtdirektor<br />

Christian Hülsmann (CDU) erging,<br />

glänzten CDU und Grüne mit der Ignorierung<br />

der Haushaltslage der Stadt.<br />

Der Verkaufserlös des Handelshofes soll in das<br />

neue Stadion investiert werden, obwohl der Regierungspräsident<br />

Jürgen Büssow (SPD) angekündigt<br />

hat, dass er dies auf die Kreditlinie der<br />

Stadt anrechnen wird. Das bedeutet, dass die<br />

Stadt den Betrag, der jetzt ins Stadion gesteckt<br />

werden soll, der Stadt zukünftig bei nötigen<br />

Krediten fehlen wird, da diese nicht genehmigt<br />

werden. Fehlen wird dieses Geld dort, wo es<br />

immer fehlt: Im sozialen Bereich und bei Kindern<br />

und Jugendlichen.<br />

Die Fraktion <strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong>/DKP/AUF hat hingegen<br />

deutlich gemacht, dass sie für ein neues<br />

Stadion ist, aber die Stadt nicht mehr zahlen<br />

sollte, als die schon lange vom Rat festgelegten<br />

7,5 Mio. Euro.<br />

Die restliche Finanzierung muss RWE selbst<br />

stemmen, durch die Schaffung professioneller<br />

Strukturen und durch die Gewinnung von Sponsoren.<br />

Nur dann kann es gelingen, den Neubau<br />

seriös zu finanzieren und sich nicht das nächste<br />

Millionengrab zu schaufeln.<br />

Markus Renner


Internationales Kulturfest<br />

1. Mai auf Zeche Carl<br />

ist gesichert<br />

Wir ziitieren im Folgenden aus der Pressemitteilung<br />

des Vereins „Freundeskreis 1.<br />

Mai Zeche Carl“ und dem Programmflugblatt:<br />

„Auch in diesem Jahr wird das traditionelle 1.<br />

Mai-Fest auf Zeche Carl stattfinden. Weit über<br />

30 Initiativen, Gruppen und Organisationen<br />

werden das Fest wieder zu einem internationalen<br />

Ereignis machen, das weit über den Stadtteil<br />

hinaus ausstrahlt.<br />

Nach der Insolvenz der Zeche Carl nahm in diesem<br />

Jahr ein Freundeskreis 1. Mai die Vorbereitung<br />

und Durchführung des Festes in die Hand.<br />

Dank der Unterstützung des Kulturbüros, der<br />

evangelischen Kirche und der Bezirksvertretung<br />

V konnte die Finanzierung sichergestellt werden.<br />

Mittlerweile hat sich der Freundeskreis als<br />

Verein gegründet. Zum 1. Vorsitzenden wurde<br />

Tom Binger, zum zweiten Vorsitzenden Bernd<br />

Brack gewählt. Weitere Vorstandsmitglieder<br />

sind Karl-Heinz Endruschat, Thorsten Jannoff<br />

und Patrik Köbele.<br />

Tom Binger: „Wir sind froh, dass wir die Tradition<br />

des 1. Mai auf Zeche Carl erhalten können.<br />

Sicherlich werden wir hier und dort etwas improvisieren,<br />

vom Programm und den Ständen<br />

wird das Fest aber eine vergleichbare Größenordnung,<br />

wie in der Vergangenheit haben. Jetzt<br />

hoffen wir nur noch auf gutes Wetter.“<br />

Aus dem Programm:<br />

14.00 Uhr El Cáñamo (Reggae)<br />

Moderner Reggae mit Dancehall und Skaeinflüssen.<br />

Garantiert Tanzbar!!!<br />

Seite 3 kreisverband<br />

15.15 Uhr Kai Degenhardt (Singer/Songwriter)<br />

Zeitgenössischer Liedermacher. Der Sohn des<br />

legendären Franz-Josef Degenhardt ist von Bob<br />

Dylan und Frank Zappa, Rio Reiser und Joe<br />

Strummer, Hans Eisler und Billy Bragg beeinflusst.<br />

16.30 Uhr Salty Cheeks (Independent Gitarrenrock)<br />

<strong>Essen</strong>er Newcomer mit vielseitigem Sound,<br />

vom harten Gitarrenbrett bis zu tanzbaren<br />

Basslines und ausgetüftelten Beats<br />

18.00 Uhr Mark Foggo (Ska)<br />

Mark Foggo gehört seit den frühen 80’ern zu<br />

den Highlights der internationalen Ska-Szene.<br />

Der Wahl-Antwerpener ist für seine Live-Performance<br />

legendär<br />

Trotz Alledem-Kultur ist mehr als <strong>2010</strong><br />

In den Pausen:<br />

Gespräche zur Zukunft der Zeche Carl und den<br />

Perspektiven der <strong>Kulturhauptstadt</strong> <strong>Ruhr</strong> <strong>2010</strong><br />

Moderation: Christine Kostrzewa (Journalistin)<br />

Welche Rolle spielen Soziokultur und Interkultur<br />

bei der <strong>Kulturhauptstadt</strong> <strong>2010</strong>?<br />

Mit den Gästen:<br />

• Johannes Brackmann (Vorsitzender Kulturbeirat<br />

<strong>Essen</strong>)<br />

• Jürgen Riesenbeck (Verantwortlicher der<br />

Stadt <strong>Essen</strong> für die Zeche Carl)<br />

• Thomas Binger (Freundeskreis 1.Mai Zeche<br />

Carl)<br />

Auch ein halbes Jahr nach der Insolvenz des<br />

alten Zeche Carl e.V. ist die Zukunft des soziokulturellen<br />

Zentrums im <strong>Essen</strong>er Norden noch<br />

nicht gesichert.<br />

Gemeinsam mit Urgewald, Greenpeace, Attac und anderen protestierte <strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong>.<strong>Essen</strong><br />

am 4. März vor dem <strong>Essen</strong>er Rathaus gegen den vom RWE-Konzern geplanten Bau eines<br />

neuen Atomkraftwerkes im bulgarischen Belene. <strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong>. <strong>Essen</strong> hält das in Belene geplante<br />

AKW für unverantwortlich, da sich der Standort mitten in einem Erdbebengebiet befindet.<br />

Der von einer schwarz-grünen Mehrheit getragene OB Dr. Wolfgang Reiniger (CDU)<br />

hatte sich zuvor sich als Mitglied des RWE-Aufsichtsrates ausdrücklich für den Bau des<br />

AKW ausgesprochen.<br />

Bündnis wehrt sich<br />

gegen faschistische<br />

Kandidaturen<br />

Vertreter vom Runden Tisch Freisenbruch,<br />

<strong>Essen</strong> steht AUF, Bündnis 90/Die Grünen,<br />

VVN/BdA, DKP und <strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong> kamen am<br />

25. März zusammen um über faschistische<br />

Kandidaturen zu den anstehenden Wahlen<br />

in <strong>Essen</strong> zu beraten. Aus diesem Spektrum<br />

kandidieren die sog. Republikaner und die<br />

DVU zu den Europawahlen. Da wir es in <strong>Essen</strong><br />

vor allem mit den REPs zu tun haben,<br />

wurden deren europawahlpolitischen Positionen<br />

anhand ihres Bundesprogrammes<br />

diskutiert. Dabei wurde deutlich, dass sich<br />

dieses Programm in der Tradition des deutschen<br />

Faschismus befindet und offen eintritt<br />

für eine Revision der Nachkriegsgrenzen. So<br />

wird gefordert Preußen als Bundesland wiederherzustellen<br />

und die ostdeutschen Bundesländer<br />

werden bezeichnenderweise als<br />

„Mitteldeutschland“ bezeichnet. Dass diese<br />

Ziele nur mit Krieg erreicht werden könnten,<br />

trauen sich die REPs natürlich nicht offen<br />

zu sagen, aber es liegt in der Logik dieser<br />

Forderungen. Denn wie anders als mit Krieg<br />

sollte unser Nachbar Polen dazu gebracht<br />

werden auf Teile seines Staatsgebietes zu<br />

verzichten? Gekoppelt soll das werden mit<br />

einer weitgehenden Entrechtung der Menschen<br />

in unserem Land, die oder deren Eltern,<br />

Großeeltern, usw. in anderen Ländern<br />

geboren worden sind. So wird gefordert,<br />

dass nur die „die dem Volk angehören ein<br />

natürliches Anrecht auf Mitbestimmung und<br />

Gleichberechtigung“ haben. Gemeint ist natürlich<br />

das „deutsche“ Volk, gemäß der Blut-<br />

und Bodenideologie der Nazis. Aber selbst<br />

diesem „Volk“ wird keine Rechte zugestanden.<br />

Demokratie beschränkt sich auf Mitbestimmung<br />

und Gleichberechtigung. Das geht<br />

noch weit hinter die Aufklärung zurück, wonach<br />

jedes Individuum unabhängig von der<br />

Herkunft über unveräußerliche Rechte gegenüber<br />

Staat, Kirche, etc. verfügt. Die Menschen<br />

mit nichtdeutscher Herkunft sollen<br />

weder Mitbestimmung noch Gleichberechtigung<br />

erhalten. Das ist Rassismus pur. Dementsprechend<br />

werden weitere Feindbilder<br />

aufgebaut, so sei der Islam ein Fremdkörper<br />

für Europa, das sich auf seine christlichen<br />

Wurzeln besinnen müsse. Der Nazibegriff<br />

von der Schicksalgemeinschaft wird auch<br />

bemüht, gemeint ist die natürlich die deutsche<br />

Volksgemeinschaft. An anderen Stellen<br />

wird die gewerksschaftsfeindliche Haltung<br />

der Republikaner deutlich.<br />

Es gibt also genug Gründe um gegen diese<br />

Positionen mobil zu machen. Das Bündnis<br />

hat deshalb beschlossen, ein Flugblatt dazu<br />

zu den Europawahlen herauszubringen. Für<br />

die Kommunalwahlen soll ein weiteres Flugblatt<br />

erstellt werden, über die Positionen und<br />

Gemeinsamkeiten von NPD, Republikaner<br />

und pro <strong>Essen</strong>. Thorsten Jannoff


kreisverband<br />

Über zwanzig Teilnehmer zählte die Veranstaltung<br />

der Ratsmitglieder <strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong> und<br />

der DKP zum Bürgerhaushalt am Montag,<br />

den 23. März. <strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong> Ratsherr Jörg Detjen<br />

aus Köln referierte ausführlich über den<br />

Bürgerhaushalt in Köln, Reiner König von<br />

der Stadtkämmerei berichtete aus Verwaltungssicht.<br />

Der ebenfalls eingeladene Magistratsdirektor<br />

Johannes Middendorf aus<br />

Berlin-Lichtenberg musste leider kurzfristig<br />

absagen.<br />

Kürzlich hat der Seniorenbeirat die Ratfraktionen<br />

aufgefordert, sich um einen Bürgerhaushalt<br />

zu bemühen – und somit eine Forderung,<br />

die unsere Fraktion schon in ihrer Gründungserklärung<br />

gestellt hatte, aufgegriffen. Der<br />

Stadtrat hat dann die Verwaltung der Stadt<br />

<strong>Essen</strong> aufgefordert, eine Machbarkeitsstudie<br />

zu erstellen.<br />

Auf der Veranstaltung berichtete zunächst der<br />

Jörg Detjen (Ratsmitglied der Linken in Köln<br />

und Mitglied der Steuerungsgruppe des Bürgerhaushalts<br />

in Köln) über den Kölner Bürgerhaushalt.<br />

Macht an die Bürgerinnen und<br />

Bürger zurückgeben<br />

Im Stadtrat in Köln wird mit wechselnden Mehrheiten<br />

regiert. Diese Situation habe mit dazu<br />

beigetragen, dass ein Bürgerhaushalt eingeführt<br />

wurde. Detjen ist der Überzeugung, dass<br />

sich auf lange Sicht durch den Bürgerhaushalt<br />

insbesondere die armen Klassen an der Gestaltung<br />

ihrer Stadt mehr beteiligen werden als bisher.<br />

Für den Rat bedeutet der Bürgerhaushalt,<br />

dass Macht an die BürgerInnen zurückgegeben<br />

wird.<br />

In 2004 hat der Rat in Köln beschlossen, einen<br />

Bürgerhaushalt einzuführen. Nach einem<br />

langen Vorbereitungszeitraum begann man<br />

2006 mit einem Auftaktsymposium, um dann<br />

2007 durch eine Bürgerbefragung zu erheben,<br />

welche Themen den Bürgern besonders unter<br />

den Nägel brennen. Hierbei wurden 12.000<br />

BürgerInnen befragt. Das Ergebnis war, dass<br />

die Mehrheit der TeilnehmerInnen die Bereiche<br />

Straßen+Wege / Sport / Grünflächen für besonders<br />

wichtig hält. Bei dem erstmalig durchgeführten<br />

Bürgerhaushalt hatte man sich dann<br />

in Köln darauf vereinbart, dass der Bürgerhaushalt<br />

zunächst nur diese drei Bereich betreffen<br />

solle. Das Beteiligungsverfahren in Köln wurde<br />

im Wesentlichen über eine Internetplattform<br />

abgewickelt (https://buergerhaushalt.stadtkoeln.de/).<br />

BürgerInnen konnten sich aber<br />

auch über eine Telefonhotline oder per Brief<br />

beteiligen. Auf der Internetplattform konnten<br />

BürgerInnen Vorschläge machen sowie die<br />

Vorschläge bewerten und kommentieren. Der<br />

Stadtrat hatte bereits vor dem Beginn des<br />

Bürgerbeteiligungsverfahrens vereinbart, dass<br />

man pro Bereich (Straßen+Wege / Sport /<br />

Grünflächen) 100 Vorschläge umsetzen wird.<br />

Seite 4<br />

Bürgerhaushalt:<br />

Für mehr Transparenz und Beteiligung<br />

Jörg Detjen, Ratsherr <strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong>. Köln, bei<br />

seinem Vortrag. Links daneben: Gabriele<br />

Giesecke, Sprecherin der linken Ratsfraktion<br />

und Reiner König von der Kämmerei.<br />

Insgesamt wird eine große Anzahl der Vorschläge<br />

umgesetzt werden, allerdings kann sich die<br />

Umsetzung einige Zeit hinziehen (z.B. dauern<br />

Planungsverfahren in Bereich Straßenbau einfach<br />

einige Zeit). Am Bürgerhaushalt der Stadt<br />

Köln haben sich 11.000 Menschen beteiligt, davon<br />

85% übers Internet.<br />

Problematisch ist, dass sich Menschen in ärmeren<br />

Stadtteilen und ältere Menschen nur in<br />

geringem Umfang vom Bürgerhaushalt erreicht<br />

wurden und sich in geringerem Umfang beteiligt<br />

haben. Kritisch ist auch, dass 61% der TeilnehmerInnen<br />

Abitur oder ein abgeschlossenes<br />

Studium haben. Es wurden also nicht alle Menschen<br />

in der Stadt erreicht. Positiv wurde hervorgehoben,<br />

dass es eine hohe Beteiligung von<br />

Frauen gegeben hat.<br />

Im Anschluss an Detjens Referat referierte Reiner<br />

König von der Kämmerei der Stadt <strong>Essen</strong><br />

insbesondere über die Rahmenbedingungen<br />

für einen Bürgerhaushalt in <strong>Essen</strong>. Er wies darauf<br />

hin, dass es z.Z. noch keine Vorlage der<br />

Stadtverwaltung gebe – eine Machbarkeitsstudie<br />

werde wohl im Juni vorgelegt werden.<br />

In seinen Ausführungen beschrieb er zunächst<br />

die Beteiligungsmöglichkeiten, die bereits bestehen:<br />

so können sich <strong>Essen</strong>er BürgerInnen<br />

seit 1974 mit dem Haushaltsplan beschäftigen<br />

(dieser liegt in den Stadtverwaltungen aus und<br />

kann im Internet runtergeladen werden; http://<br />

www.essen.de/Deutsch/Rathaus/Aemter/<br />

Aktionen/Haushalt/Haushalt_und_Finanzen.<br />

asp) und Einwände äußern. Der Stadtrat muss<br />

sich mit den Einwänden beschäftigen. Weiterhin<br />

erklärte Reiner König, dass die Entscheidungen<br />

über den Haushalt auch bei der Beteiligung der<br />

Bürger nur durch den Stadtrat gefällt werden<br />

können. Die Vereinbarung der Fraktionen den<br />

Vorschlägen der Bürger zu folgen, so wie es im<br />

Kölner Stadtrat geschehen ist, hält er für wichtig.<br />

Ein Bürgerhaushalt „steht“ laut König auf<br />

drei Säulen:<br />

1. Information,<br />

2. Beteiligung,<br />

3. Rechenschaft.<br />

Er sieht – gerade unter Berücksichtigung des<br />

verhältnismäßig geringen kommunalen Gestaltungsspielraum<br />

(ca. 90% des Haushalthalts sind<br />

Pflichtaufgaben) und der geringen finanziellen<br />

Spielräume in <strong>Essen</strong> (Stichwort: Nothaushalt)<br />

– eher Chancen in einer langfristig angelegten<br />

Beteiligung – im Sinne von: „Wie soll <strong>Essen</strong> in<br />

10 Jahren sein?“. Grundsätzlich hält er auch<br />

eine verhältnismäßig geringe Beteiligung von<br />

ca. einem Prozent der Bevölkerung (wie in Köln)<br />

an einem Bürgerhaushalt für einen Fortschritt,<br />

da derzeit in <strong>Essen</strong> jährlich weniger als 10 (!)<br />

Personen Einsicht in den Haushaltsentwurf<br />

nehmen.<br />

Menschen wollen sich direkt<br />

austauschen<br />

Abschließend diskutierten die Teilnehmer über<br />

den Bürgerhaushalt, seine Umsetzung und wie<br />

<strong>Essen</strong>er Besonderheiten berücksichtigt werden<br />

könnten.<br />

So wurde beispielsweise von einigen Diskutierenden<br />

eine Internetplattform als grundsätzlich<br />

ungeeignetes Medium kritisiert – Menschen<br />

wollen sich direkt austauschen; folglich seien<br />

Bürgerversammlungen das einzig Wahre. Diese<br />

Position wurde mit Erfahrungen von sehr<br />

schlecht besuchten Bürgerversammlungen zum<br />

Masterplan-Sport pariert. Es schien dann Konsens<br />

zu sein, dass unterschiedliche Menschen<br />

auch unterschiedlichen Beteiligungsmöglichkeiten<br />

benötigen.<br />

Unsere Genossinnen und Genossen von AUF<br />

teilten mit, dass sie grundsätzlich gegen einen<br />

Bürgerhaushalt sind, weil Bürgerhaushalte<br />

kein Instrument der direkten Demokratie seien<br />

(stimmt: es ist nur ein Beteiligungsinstrument,<br />

schlussendlich entscheidet der Rat). Die Alternative<br />

für AUF ist der gemeinsame Kampf.<br />

Auch die Fragestellung, warum ein CDU-Kammerer<br />

in Köln für den Bürgerhaushalt sei, lässt<br />

auf Skepsis schließen. Ein Gegenargument<br />

hierzu war, das Beteiligung ein Wert für sich<br />

sei. Gerade wir Linke haben historische Erfahrungen<br />

gemacht, was passiert wenn Menschen<br />

nicht beteiligt werden (siehe Unrecht in der<br />

DDR).<br />

Eine Patentantwort darauf, wie ein Bürgerhaushalt<br />

in <strong>Essen</strong> unter einem Nothaushalt<br />

umgesetzt werden kann, wurde nicht gegeben.<br />

Möglich sei ggf. zunächst die Beteiligung im<br />

Rahmen von Diskussionen über den Haushalt<br />

auf der Bezirksebene.<br />

Weiterhin blieb offen, wie es erreicht werden<br />

kann, dass die armen Klassen sich in angemessenem<br />

Umfang beteiligen. Torsten Holtz


Holger, beschreibe doch bitte kurz Deine Tätigkeit<br />

bei der IG BAU? Wofür bist Du zuständig?<br />

Als Gewerkschaftssekretär der IG BAU vertrete<br />

ich die Arbeitnehmer unserer Betriebe, helfe<br />

bei arbeitsrechtlichen Problemen, betreue die<br />

Betriebsräte und begleite die Tarifrunden unserer<br />

Branchen. Wir haben sehr engen Kontakt<br />

zu den Menschen in den Betrieben und auf<br />

unseren Baustellen, also insgesamt eine sehr<br />

interessante, vielseitige und vor allem wichtige<br />

Arbeit.<br />

<strong>Essen</strong>er Baustellen haben in den letzten Jahren<br />

öfter für Negativschlagzeilen gesorgt, so z.b. am<br />

Limbecker Platz wo Bauarbeiter zu Dumpinglöhnen<br />

ausgebeutet worden sind und selbst um<br />

diesen kargen Lohn geprellt werden sollten. Wie<br />

ist die momentan die aktuelle Situation? Welche<br />

weiteren aktuellen und drängenden Probleme<br />

gibt es auf den <strong>Essen</strong>er Baustellen?<br />

Nach dem atemberaubenden Lohnskandal im<br />

September 2007 auf der Großbaustelle am<br />

Limbecker Platz haben ja durch uns alle rumänischen<br />

und polnischen Arbeiter das Geld<br />

ausgezahlt bekommen. Daraufhin ist vom Generalbauunternehmer<br />

im 2. Bauabschnitt zunächst<br />

nur noch eigenes gewerbliches Personal<br />

eingesetzt worden. Dieses sind oder waren<br />

unsere großen Bauunternehmungen gar nicht<br />

mehr gewöhnt, da sie seit 15 Jahren nur noch<br />

mit Subunternehmen gearbeitet.<br />

Also ein Erfolg der IG BAU?<br />

Ja, eindeutig. Bilfinger Berger musste aus ganz<br />

Deutschland Arbeiter nach <strong>Essen</strong> ordern und<br />

auch das heimische Personal hatte wieder<br />

Arbeit. Man ist insgesamt nach den <strong>Essen</strong>er<br />

Skandalen an der Philharmonie, der Staatsanwaltschaft<br />

und dem Limbecker Platz vorsichtiger<br />

geworden und das ist gut so!<br />

Es ist der IG BAU ein wichtiges Anliegen, dass<br />

bei der Umsetzung des Konjunkturpakets II in<br />

<strong>Essen</strong> die Tarife und Mindestlöhne eingehalten<br />

werden. Die Ratsfraktion <strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong>/DKP/AUF<br />

hat Euer Anliegen mit einer entsprechenden<br />

Antragsstellung im Rat aufgenommen. Bei der<br />

Beratung dieses Antrages im Bauauschuss wurdet<br />

Ihr und ein Vertreter der Handwerkskammer<br />

auf Vorschlag unserer Fraktion mit eingeladen.<br />

Wie verlief diese Sitzung und welches Ergebnis<br />

brachte sie?<br />

Die IG BAU hat eine Checkliste für Tariftreue<br />

gefordert. Es kann doch nicht sein, das öffentliche<br />

Steuergelder in unserer Stadt eingesetzt<br />

werden, ohne das nach Beschäftigungsimpulsen<br />

für unsere Bürger geschaut wird. Hierzu<br />

gehört dass die heimischen Arbeitnehmer davon<br />

profitieren und zu fairen Tariflöhnen Arbeit<br />

erhalten. Also kein Lohn-Dumping sondern<br />

Tariftreue!<br />

Geht das denn rechtlich?<br />

Ja, durch das Ausschreibeverfahren kann maßgeblich<br />

Einfluss auf die Auftragvergabe ge-<br />

Seite 5 kreisverband<br />

„Wir streiten für ein soziales Europa!“<br />

Interview mit Holger Vermeer, Industriegewerkschaft Bauen, Agrar und Umwelt (IG BAU)<br />

nommen werden. Das ist auch möglich ohne<br />

gegen EU-Recht zu verstoßen. Wir fordern eine<br />

Prüfung, denn schon bei der Kalkulation ist oft<br />

schon der Betrug erkennbar.<br />

Was aus dem Antrag geworden und wie verfährt<br />

man in <strong>Essen</strong> nun?<br />

Der Bauausschuss hat empfohlen dem Antrag<br />

zu folgen, die Verwaltung ist nun gefordert dies<br />

umzusetzen. Wir werden auf die „Konjunkturbaustellen“<br />

besonderes achten. Ich habe im<br />

Bauausschuss betont, dass die Kolleginnen<br />

und Kollegen der IG BAU-<strong>Essen</strong> hier sensibilisiert<br />

sind und dass wohl keiner Interesse an<br />

einem weiteren Lohnskandal in unserer Stadt<br />

haben kann.<br />

Welche Vorschläge macht die IG BAU zur aktuellen<br />

Weltwirtschaftskrise?<br />

Ein weites Feld. Aber nur soviel: Nach 27 Jahren<br />

Reformierung und Deregulierung auf Kosten<br />

von Arbeitnehmerrechten durch CDU /<br />

FDP, Rot-Grün und CDU / SPD müsste nun<br />

allen aufgegangen sein, dass dies der falsche<br />

Weg war. Die Wirtschaft sollte freier florieren,<br />

„Hoher Besuch“ in <strong>Essen</strong>: Gregor Gysi beim<br />

Europaparteitag der Partei <strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong> am<br />

1.3. in der Grugahalle.<br />

man wollte die „Fesseln“ lösen. Die Folge waren<br />

das Sinken der Reallöhne für Arbeitnehmer,<br />

Milliardengewinne für Großunternehmen, eine<br />

Kostenexplosion, die für Arbeitnehmerhaushalte<br />

nicht mehr tragbar ist und auf der anderen<br />

Seite explodierende Managergehälter.<br />

Das Schlimmste ist, das mit dem von Arbeitnehmern<br />

weltweit „abgezwacktem Geld“ dann<br />

gezockt wurde und die Luftschlösser gebaut<br />

wurden, die nun zerplatzt sind. Die Zeche soll<br />

nun der Steuerzahler zahlen und die Arbeitnehmer<br />

sollen weniger Tariferhöhung erhalten<br />

(s. IGM, Verdi, IG BAU). Der „kleine Mann“ soll<br />

zahlen also dreimal zahlen: Bei der Entstehung<br />

durch Abstriche und höhere Kosten, bei der<br />

Rettung des Systems und durch niedrige Tariflohnerhöhungen.<br />

Die IG BAU fordert eine Umkehr der bisher<br />

betriebenen Politik gerade im Wahljahr. So<br />

streiten wir für ein soziales Europa in dem<br />

Lohndumping obersten Stellenwert erhalten<br />

muss. In Deutschland ist eines unser dringendsten<br />

politischen Themen die Rente mit 67.<br />

Die muss weg!<br />

Ja zu Europa, Nein zum Lissabon-Vertrag!<br />

Europaparteitag <strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong> tagte in der Grugahalle <strong>Essen</strong><br />

„Solidarität, Demokratie, Frieden – Gemeinsam<br />

für den Wechsel in Europa!“ So ist das Europaprogramm<br />

der Partei <strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong> überschrieben,<br />

das am 28.2. 2009 beim Bundesparteitag zur<br />

Europawahl in der Grugahalle in <strong>Essen</strong> verabschiedet<br />

wurde. In diesem Programm sagt <strong>DIE</strong><br />

<strong>LINKE</strong> Ja zur Europäischen Integration. Den Lissabon-Vertrag,<br />

der die in Volksabstimmungen<br />

in Frankreich, den Niederlanden und Irland<br />

gescheiterte Europäische Verfassung ersetzen<br />

soll, lehnt sie allerdings ab. Der Lissabon-<br />

Vertrag legt die EU auf eine Militarisierung der<br />

Sicherheits- und Verteidigungspolitik und auf<br />

eine neoliberale Politik ohne Sozialstaatsverpflichtung<br />

fest, er enthält zu wenig Fortschritte<br />

für Demokratie und Transparenz in den Entscheidungsprozessen<br />

der EU.<br />

Was für einen Wechsel <strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong> in Europa<br />

will, wird im Wahlprogramm so formuliert: „Wir<br />

wollen eine friedliche Europäische Union, die<br />

im Sinne der Charta der Vereinten Nationen<br />

Krieg ächtet ... Wir wollen eine Europäische<br />

Union ohne Ausgrenzung und Armut, ohne<br />

wachsende soziale Spaltung ... Wir wollen eine<br />

Wirtschaftspolitik der Europäischen Union, die<br />

den sozialen Fortschritt und den ökologischen<br />

Strukturwandel befördert ... Wir wollen eine<br />

Europäische Union, die sich weltweit dafür<br />

einsetzt, dass die Finanzmärkte einer strikten<br />

Kontrolle unterworfen werden ... Wir wollen<br />

eine Europäische Union mit einem starken<br />

Europäischen Parlament ... und mehr unmittelbarer<br />

Mitwirkung der Bürgerinnen und Bürger.“<br />

Für diese Ziele stehen die Kandidatinnen und<br />

Kandidaten für das Europäische Parlament. Auf<br />

Platz 1 der Liste kandidiert Lothar Bisky, Vorsitzender<br />

der Partei <strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong> und der Europäischen<br />

Linken. Auf Platz 2 steht die Hamburger<br />

Personalrätin Sabine Wils und auf Platz 3 die<br />

jetzige Europaabgeordnete Gabriele Zimmer.<br />

Auf dem sicheren Platz 6 kandidiert Jürgen<br />

Klute, Sozialpfarrer aus unserer Nachbarstadt<br />

Herne. Auch <strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong>. NRW dürfte also mit<br />

einem Abgeordneten im Europäischen Parlament<br />

vertreten sein.<br />

Die Europawahl ist die erste der drei großen<br />

Wahlen in diesem Jahr in NRW. Sie ist am 7.<br />

Juni 2009. Ihre Teilnahme und Ihre Stimme<br />

entscheidet mit darüber, ob <strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong> als konsequent<br />

soziale Kraft gestärkt ins Europäische<br />

Parlament einzieht. Nehmen Sie Ihr Wahlrecht<br />

war, beteiligen Sie sich! Wolfgang Freye


kreisverband<br />

<strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong> will die Auseinandersetzung<br />

mit der Rolle des <strong>Ruhr</strong>gebiets<br />

im NS.<br />

Dieses Bild ist aus dem Stadtarchiv<br />

<strong>Essen</strong>.<br />

Termine<br />

Samstag, 2.5.<br />

Fraktion <strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong> im RVR<br />

<strong>Kulturhauptstadt</strong> <strong>Ruhr</strong> <strong>2010</strong>: Zwischenbilanz:<br />

Was war, was bleibt?<br />

10.00 – 17.00 Uhr, Regionalverband <strong>Ruhr</strong>,<br />

Kronprinzenstraße 35, 45128 <strong>Essen</strong><br />

Lothar Biski spricht um 16.00 Uhr<br />

Mittwoch, 6.5.<br />

Stammtisch Bezirk I (Stadtmitte)<br />

19.00 Uhr Geschäftstelle <strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong> Severinstr.<br />

1<br />

Donnerstag, 7.5.<br />

Stammtisch Bezirk V und VI<br />

19.00 Uhr Zeche Carl, Wilhelm-Nieswandt-<br />

Allee 100<br />

Mittwoch 13. 5.<br />

Mitgliederversammlung <strong>Kreisverband</strong> <strong>DIE</strong><br />

<strong>LINKE</strong>,<br />

18.30 Uhr, Sternquelle, Schäferstr. 17<br />

Freitag 15 .5<br />

Neumitgliederseminar mit Ulla Lötzer, MdB<br />

<strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong><br />

18.00 Uhr, Geschäftsstelle Severinstr. 1<br />

Sonntag 17.5.<br />

Treffen der Landesarbeitsgemeinschaft<br />

LISA,14.00 Uhr, Geschäftstelle Severinstr. 1<br />

Mittwoch, 20.5<br />

Stammtisch Bezirk V und VI,<br />

19.00 Uhr Zeche Carl, Wilhelm-Nieswandt-<br />

Allee 100<br />

Mittwoch 27. 5.<br />

Mitgliederversammlung <strong>Kreisverband</strong> <strong>DIE</strong><br />

<strong>LINKE</strong>,<br />

Wahl der Bundestagsdirektkandidaten<br />

18.30 Uhr, Sternquelle, Schäferstr. 17,<br />

Samstag, 30.5.<br />

Landesarbeitsgemeinschaft Gesundheit<br />

und Soziales<br />

11.00 Uhr Geschäftstelle, Severinstr.1<br />

Arbeit für Alle –<br />

bei fairem Lohn!<br />

Das ist das Motto der diesjähigen Mai-<br />

Kundgebung des Deutschen Gewerkschaftsbundes<br />

in <strong>Essen</strong>. Wie in den Vorjahren<br />

auch, startet der Demonstrationszug<br />

um 10.00 Uhr vom Frohnhauser Markt.<br />

Auf dem Kenndeyplatz wird um 11.00 Uhr<br />

die Kundgebung eröfffnet. Der DGB-Regionalvorsitzende<br />

Dieter Hillebrand wird die<br />

Eröffnungsrede halten, Oberbürgermeister<br />

Dr. Wolfgang Reiniger hält ein Grußwort.<br />

Der Hauptredner der Kundgebung ist Jürgen<br />

Grünwald, stellvertretender Landesbezirksleiter<br />

der Industriegewerkschaft Bergbau,<br />

Chemie und Energie Westfalen. Bereits um<br />

10.30 Uhr beginnt das Musikprogramm<br />

„DGB-Jugend on Stage.“<br />

Seite 6<br />

<strong>Kulturhauptstadt</strong> <strong>Ruhr</strong> <strong>2010</strong>:<br />

Was war, was bleibt?<br />

Konferenz zur <strong>Kulturhauptstadt</strong> am 2.5.2009.<br />

Die Fraktion <strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong> im RVR veranstaltet<br />

ihre zweite Konferenz zur <strong>Kulturhauptstadt</strong><br />

<strong>2010</strong>. Es werden hochkarätige Referenten<br />

dabei sein, z. B. Fritz Pleitgen, Geschäftsführer<br />

der <strong>Ruhr</strong> <strong>2010</strong> GmbH; Lothar Bisky,<br />

Vorsitzender der Partei <strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong> und Vorsitzender<br />

der europäischen Linken, Medienwissenschaftler<br />

und Frank Hont, Vorsitzender<br />

der Region Nord-West der Gewerkschaft<br />

unison aus Liverpool, GB.<br />

<strong>Kulturhauptstadt</strong> <strong>Ruhr</strong> <strong>2010</strong>: Was war, was<br />

bleibt? - Zwischenbilanz zum Programm und<br />

eigene Projekte<br />

Datum: 02.05.2009, Zeit: 10-17h<br />

Ort: Regionalverband <strong>Ruhr</strong>, Kronprinzenstraße<br />

35, 45128 <strong>Essen</strong>, Kosten: keine.<br />

Um das Programm der <strong>Kulturhauptstadt</strong> gibt<br />

es Diskussionen – nicht nur in den Parteien,<br />

sondern auch innerhalb der Kulturszene. Die<br />

Vertreterinnen und Vertreter der Soziokultur<br />

beklagen, gemeinsam mit freischaffenden<br />

Künstlerinnen und Künstlern, ihre mangelhafte<br />

Einbeziehung in die Programmplanung und<br />

-erstellung. Auch Migrantinnen und Migranten<br />

finden kaum Beachtung.<br />

Der türkische Generalkonsul spricht in diesem<br />

Zusammenhang sogar von einer vergebenen<br />

Chance hinsichtlich eines Zusammenwachsens<br />

der Kulturen. Es passt zu dem starken Einfluss<br />

des „Initiativkreises <strong>Ruhr</strong>“, des Zusammenschlusses<br />

der Chefs der größten <strong>Ruhr</strong>konzerne,<br />

dass das Programm stark auf Massen-“Events“<br />

einerseits und „Hochkultur“ andererseits setzt.<br />

Die Nachhaltigkeit des <strong>Kulturhauptstadt</strong>titels<br />

droht dabei verloren zu gehen. Die Veranstalter<br />

lehnen es ab, die <strong>Kulturhauptstadt</strong> vor allem als<br />

Mittel der Wirtschaftsförderung zu betrachten.<br />

Wir wollen keine reinen „Leuchtturmprojekte“,<br />

sondern eine <strong>Kulturhauptstadt</strong> für alle Menschen<br />

aus der Region und die Besucherinnen<br />

und Besucher.<br />

Die lokale und regionale Kunst- und Kulturszene<br />

muss aus dem Jahr <strong>2010</strong> gestärkt hervorgehen<br />

können, ihre Arbeit braucht Unterstützung.<br />

Die Konferenz hat auch das Ziel, Projekte zu erörtern,<br />

die nicht Bestandteil des offiziellen Programms<br />

sind. Wie können nachhaltige Erfolge<br />

in und für die Breitenkultur erreicht werden?<br />

Wie kann der auf den Begriff „Kunst“ verengte<br />

Kulturbegriff erweitert werden? Was muss getan<br />

werden, damit die Chancen, die der <strong>Kulturhauptstadt</strong>titel<br />

bietet, nicht wirkungslos in<br />

Events verpuffen?<br />

Diese Fragen werden von Referent/innen aus<br />

der Region und überregionalen Kulturfachleuten<br />

bearbeitet und in mehreren parallel tagenden<br />

Arbeitsgruppen diskutiert. 1<br />

0.00-10:30 Uhr: Begrüßung durch Wolfgang<br />

Zimmermann (Sprecher des Landesvorstands<br />

<strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong>.) und Wolfgang Freye (Sprecher der<br />

Fraktion <strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong>.im RVR)<br />

10.30-11.30 Uhr: Diskussionsrunde mit Dr. Fritz<br />

Pleitgen (Geschäftsführer <strong>Ruhr</strong> <strong>2010</strong> GmbH),<br />

Dr. Konstanze Kriese (Kulturwissenschaftlerin,<br />

<strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong>.) und Wolfgang Freye (Sprecher der<br />

Fraktion <strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong>. im RVR) Moderation: Christine<br />

Kosztrewa (Journalistin)<br />

11.30-12.00 Uhr: Fragen aus dem Publikum ans<br />

Podium<br />

12.00.-12.30 Uhr: Frank Hont (GB) zur Nachhaltigkeit<br />

des <strong>Kulturhauptstadt</strong>titels<br />

12.30-13.30 Uhr: Mittagspause<br />

13.30-15.30 Uhr: Arbeitskreise AK 1: Kultur ist<br />

Vielfalt - was ist und was zeichnet linke Kulturpolitik<br />

aus? (Impuls: Dr. Thomas Flierl, <strong>DIE</strong> LIN-<br />

KE. ehemaliger Kultursenator von Berlin) AK 2:<br />

Strohfeuer oder Anstoß - was bleibt von Liverpool<br />

2008? (Impuls: Frank Hont, Vorsitzender<br />

Region Nord-West der Gewerkschaft unison,<br />

Liverpool)<br />

AK 3: Runter von der Spielwiese - was erwarten<br />

freie Szene und Soziokultur von der <strong>Kulturhauptstadt</strong>?<br />

(Impulse: Johannes Brackmann,<br />

Vorsitzender des Kulturbeirats der Stadt <strong>Essen</strong><br />

und Geschäftsführer des Soziokulturellen Zentrums<br />

Grend; N.N. Vertrter/in des Freien Off<br />

Art Parlament Metropole <strong>Ruhr</strong>, Recklinghausen)<br />

AK 4: Kunst darf alles, nur nix kosten - Forderungen<br />

zur Verbesserung der Situation Kulturschaffenden<br />

in NRW (Impuls: Lorenz Müller-<br />

Morenius, ver.di; Reiner Kaufmann, Atelier<br />

Das Gelbe Haus / gewerblicher Einzelunter<br />

- nehmer mit ganzheitlich nachhaltigem ökonomischem<br />

Ansatz. Mitbegründer und Organisator<br />

des Freien Off Art Parlaments Metropole<br />

<strong>Ruhr</strong>) 15.30-16.00 Uhr: Kaffeepause<br />

16.00-16.30 Uhr: Europas kulturelle Identität -<br />

Kooperation und Vielfalt (Referat von Prof. Dr.<br />

Lothar Bisky, Vorsitzender der Partei <strong>DIE</strong> LIN-<br />

KE. und der europäischen Linken, Medienwissenschaftler)<br />

1<br />

6.30-17.00 Berichte und Ergebnisse aus den<br />

Arbeitsgruppen


BV I<br />

Informationstafel am<br />

„Elefantenklo“<br />

Im Volksmund wird sie etwas despektierlich<br />

„Elefantenklo“ genannt, die Plastik von Serge<br />

Spitzer am Kennedyplatz, und da sie gerne<br />

auch als Müllbehalter missbraucht wird, sieht<br />

sie auch oft so aus. Dabei soll diese Plastik den<br />

Aufstieg und den Niedergang der Montanindustrie<br />

im <strong>Ruhr</strong>gebiet symbolisieren, aber wer<br />

weiß das schon. Von selber erklärt es sich jedenfalls<br />

nicht.<br />

Auf Anregung der Bürgerschaft <strong>Essen</strong> Stadtmitte<br />

hat <strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong>-Bezirksvertreter Frank<br />

Tiedemann deshalb für die nächste Sitzung der<br />

Bezirksvertretung I einen Antrag auf Aufstellung<br />

einer Informationstafel an dieser Plastik<br />

gestellt. Diese Tafel könnte z.B. über die historische<br />

Entwicklung der Montanindustrie in <strong>Essen</strong><br />

informieren. „Dann können sich die <strong>Essen</strong>er<br />

Bürgerinnen und Bürger besser mit dieser<br />

Plastik identifizieren“, hofft Frank Tiedemann.<br />

„Vor dem Hintergrund des <strong>Kulturhauptstadt</strong>jahrs<br />

<strong>2010</strong> mit seinen vielen Besuchern aus<br />

anderen Ländern schlagen wir zumindest auch<br />

eine englische Übersetzung vor.“<br />

Außerdem soll die Verwaltung überprüfen, ob<br />

eine Verlagerung auf einen größeren Platz sinnvoll<br />

und möglich wäre, damit die Plastik besser<br />

zur Geltung kommt. Der jetzige Standort ist zu<br />

klein, das schadet der Plastik und dem Platz.<br />

Für beide Maßnahmen soll das Einverständis<br />

des in New York lebenden Künstlers eingeholt<br />

werden. Thorsten Jannoff<br />

BV II<br />

Informationen über Pilotprojekt<br />

Rüttenscheider Markt unzureichend<br />

Im September 2008 wurde im Ausschuss für<br />

öffentliche Ordnung, Organisation und Personal<br />

beschlossen, auf dem Rüttenscheider<br />

Markt ein Pilotprojekt durchzuführen.<br />

Das Ziel sollte die Überprüfung von Maßnahmen<br />

sein, wie die Forderungen der Marktbeschicker<br />

nach einer Attraktivitätssteigerung<br />

der Wochenmärkte umgesetzt werden können.<br />

Die zuständige Bezirksvertretung erfuhr davon<br />

nur durch Zufall. Der sachkundige Bürger der<br />

Fraktion im Ausschuss für öffentliche Ordnung,<br />

Organisation und Personal hatte mich über die<br />

Entscheidung informiert, darauf hin stellte ich<br />

in der Bezirksvertretungsitzung am 18.10.2008<br />

den Antrag auf Information über diesen Sachverhalt.<br />

Eine erste Antwort haben wir Bezirksvertreter<br />

in der März- Sitzung am 26.03.09 erhalten. Darin<br />

heißt es lapidar: „die Marktöffnungszeiten<br />

sind auf 14:00 Uhr verlängert worden, ...was<br />

auch gut angenommen werde... Der Arbeitskreis<br />

Märkte trifft sich am 02.03.09 ...und wird<br />

die Bezirksvertretung über die Ergebnisse informieren.“<br />

Na prima, nach über einem Vierteljahr erhalten<br />

wir einen Sachstandsbericht, der uns lediglich<br />

das Bekannte mitteilt (die Verlängerung der<br />

Öffnungszeiten), den Rest aber weiterhin im<br />

Seite 7<br />

Dunkeln lässt, ja eine Mitentscheidung durch<br />

die Bezirksvertreter, in deren Verwaltungsbereich<br />

der betreffende Markt liegt, überhaupt<br />

nicht in Erwägung zieht. Nach nochmaliger<br />

Klarstellung, wie unsere Bezirksvertretung<br />

überhaupt von dem Projekt erfahren hat (siehe<br />

oben) wurde das vorgelegte Schreiben folgerichtig<br />

als nicht ausreichend zurückgewiesen.<br />

Es bleibt abzuwarten, wie die Stadtverwaltung<br />

die Bezirksvertretung II in Zukunft in die Gestaltung<br />

des Pilotprojektes Rüttenscheider Markt<br />

einbinden will bzw. wird.<br />

Cornelia Swillus-Knöchel<br />

Bezirk III <strong>Essen</strong>-West<br />

Grundschule Raadter Straße<br />

neu bauen<br />

Seit Monaten gibt es Diskussionen um den<br />

dringend nötigen Neubau einer Gemeinschaftsgrundschule<br />

in <strong>Essen</strong>-Haarzopf. Die Schule an<br />

der Raadter Strasse hat einen so großen Sanierungsbedarf,<br />

dass ein Neubau preiswerter ist.<br />

Die katholische Schule Hatzper Straße platzt<br />

aus allen Nähten. Obwohl das Gelände an der<br />

Raadter Straße groß genug ist und optimale<br />

Bedingungen für den Neubau einer Gemeinschaftsgrundschule<br />

bietet, favorisierte die Verwaltung<br />

lange Zeit eine Erweiterung der Grundschule<br />

an der Hatzper Strasse. Der Grund: Die<br />

Kosten. Und da interessierte es nicht, dass<br />

an der Hatzper Strasse schon eine Mensa für<br />

die Ganztagsbetreuung den Rahmen sprengen<br />

würde, ganz abgesehen von Platz zum Spielen.<br />

<strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong> hat von Anfang an einen Neubau auf<br />

<strong>Essen</strong>er <strong>LINKE</strong> stellt Bezirksvertretungslisten auf<br />

Nach dem Oberbürgermeisterkandidaten und der Ratsliste hat<br />

<strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong>. <strong>Essen</strong> inzwischen ihre Kandidatinnen für alle neun<br />

Bezirksvertretungen in <strong>Essen</strong> aufgestellt.<br />

Auf die jeweils ersten Plätze wurden gewählt:<br />

Bezirk I: Frank Tiedemann (48 Jahre, Verwaltungsangestellter),<br />

Alfred Elsner (61 Jahre, Kraftfahrer), Jürgen Gipmann (55 Jahre,<br />

Beamter).<br />

Bezirk II: Cornelia Swillus-Knöchel (45 Jahre, Dokumentationsassistentin/Personalrätin),<br />

Helmut Seidel (62 Jahre, Dreher-<br />

Meister), Gaby Brodhage (56 Jahre, Pflegedienstleiterin).<br />

Bezirk III: Susanne Kreuzer (61 Jahre, Rentnerin), Josef Müller<br />

(52 Jahre, Dipl.-Sozialarbeiter), Wolfgang Freye (54 Jahre, Werkzeugmacher/Betriebsrat).<br />

Bezirk IV: Barbara Rienas (51 Jahre, Angestellte), Reinhardt Bischoff<br />

(62 Jahre, Dipl.-Ing.-Ökonom im Ruhestand).<br />

Bezirk V: Birgit Petereit (45 Jahre, Industriekauffrau), Ismail<br />

Soy (46 Jahre, Hochbaufachmann), Refika Cakmak (41 Jahre,<br />

Kassiererin, Betriebsrätin).<br />

Bezirk VI: Jutta Potreck (45 Jahre, Baustoffprüferin, Betriebsratsvorsitzende),<br />

Heinrich Hellwig (53 Jahre, Elektriker, Betriebsrat),<br />

Ulrich Klesper (Angestellter).<br />

Bezirk VII: Petra Schneider (50 Jahre, Verwaltungsangestellte),<br />

Herbert Seiffert (46 Jahre, Sozialarbeiter), Jürgen Worring (53<br />

Jahre, Verwaltungsangestellter).<br />

Bezirk VIII: Stefan Dolge (41 Jahre, Anlagenelektroniker), Josef<br />

Melcher (68 Jahre, Rentner), Eva Hullermann (51 Jahre, Krankenschwester,<br />

parteilos).<br />

Bezirk IX: Gerald Janke (54 Jahre, Baufacharbeiter), Karl-Heinz<br />

Möllers (59 Jahre, Studiendirektor, parteilos), Erika Kroes (57<br />

Jahre, selbständige Friseurin, parteilos).<br />

Damit kandidiert <strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong> erstmals auch in den Bezirken V<br />

Altenessen-Karnap und VI Katernberg-Stoppenberg. In diesen<br />

beiden Bezirken hatte die PDS 1999 und 2004 auf eine Kandidatur<br />

zugunsten der Bürgerliste Nord verzichtet. Eine Verständigung<br />

über eine gemeinsame linke Kandidatur kam jedoch<br />

nicht zustande. Sie scheiterte an überzogenen Vorstellungen<br />

der DKP, die in der Bürgerliste mitwirkt. Als Oberbürgermeister-<br />

Kandidat tritt für <strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong> Hans Peter Leymann-Kurtz an, der<br />

von 1999 bis 2004 für die Grünen Bürgermeister war. Auf den<br />

ersten beiden Plätzen der Ratsliste kandidieren Gabriele Giesecke,<br />

Sprecherin der Ratsfraktion <strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong>/DKP/AUF, und<br />

Hans Peter Leymann-Kurtz. (Wolfgang Freye)<br />

Aus den Bezirken<br />

dem Gelände der Raadter Schule befürwortet.<br />

Das fordern auch viele Einwohnerinnen und<br />

Einwohner des Stadtteils, vom Bürgerverein bis<br />

zur neu gegründeten Bürgerbewegung. Auch<br />

ein aus der CDU lancierter und – wie man hört<br />

– mit dem Haarzopfer Investor des Einkaufszentrums<br />

Neue Mitte abgestimmter Vorschlag ist<br />

keine Lösung: Nach diesem Vorschlag soll eine<br />

neue Schule auf dem Gelände des Kleingartenvereins<br />

am Kirschbaumsweg gebaut werden,<br />

direkt angrenzend an die Neue Mitte. Dafür soll<br />

dann der Kleingartenverein weichen – eine aus<br />

unserer Sicht völlig inakzeptable Lösung.<br />

Viele fragen sich inzwischen, welche Interessen<br />

dahinter stecken, dass eine Entscheidung<br />

seit Monaten blockiert wird, obwohl Geld für<br />

den Schulneubau im Haushalt vorgesehen ist.<br />

Die Bezirksvertretung III <strong>Essen</strong>-West hat sich<br />

wiederholt „eingeklinkt“. In der letzten Ratssitzung<br />

hat die Ratsfraktion <strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong>/DKP/<br />

AUF einen Antrag für den Neubau einer Gemeinschaftsgrundschule<br />

auf dem Gelände der<br />

Schule an der Raadter Strasses gestellt. Die<br />

Ratssitzung fand nach Redaktionsschluss statt.<br />

(Wolfgang Freye)<br />

BV IV<br />

Dürerschule gerettet<br />

Nach der ARD Sendung „Hart aber Fair“, in der<br />

die Dürerschule eine unrühmliche Rolle spielte,<br />

hörte man die Forderung nach Schließung der<br />

Schule immer öfter. So war auf einer Versammlung<br />

mit der Baudezernentin Simone Raskop<br />

und dem Sozialdezernenten Peter Renzel die<br />

Spannung in der Dürerschule für Eltern und<br />

Lehrer kaum zu überbieten. Bis Baudezernentin<br />

Raskop im ersten Satz verkündigte, die Stadt<br />

hält an der Aufrechthaltung des Standortes Dürerschule<br />

fest und bekenne sich ausdrücklich<br />

dazu.<br />

Klar wurde auch, dass die im Jahre 2007 beschlossenen<br />

Gelder von 630.000 Euro zur Sanierung<br />

lange nicht mehr ausreichen. Es wird<br />

jetzt mit einem Volumen von 1,1 Mio. Euro gerechnet.<br />

Die Sanierungsarbeiten können nun<br />

zügig durchgeführt werden. Der Rat müsse nur<br />

noch beschließen. Die einzige Gemeinschaftsgrundschule<br />

in Borbeck wird immerhin zu 70<br />

Prozent von Migrantenkindern aus 24 Nationen<br />

besucht. Gelobt wurde das Lehrerteam für seine<br />

außerordentliche Arbeit in der Sprachförderung.<br />

Schulrätin Cwik ermunterte das Kollegium<br />

weiter so kreativ und für viele Schulen ein<br />

Vorbild zu sein.<br />

Zum Neubau der Turnhalle erklärte Schuldezernent<br />

Peter Renzel, diese sei nicht notwendig,<br />

da ja auch 36 andere Schulen ohne Sporthalle<br />

auskämen. Für die Borbecker Allianz von Grüne,<br />

<strong>LINKE</strong> und SPD mit der Bezirksvertreterin<br />

Barbara Rienas ist dazu aber noch nicht das<br />

letzte Wort gesprochen. Sie stellte in der letzten<br />

Sitzung der BV IV den Eilantrag, Gelder aus<br />

dem zu erwartenden Konjunkturpaket für den<br />

Bau der Turnhalle bereitzustellen.<br />

Erstaunlich war, dass die CDU, die sich im Bezirk<br />

immer als Retter der Dürerschule gepriesen<br />

hatte, sich mit dem Verweis auf Beratungsbedarf<br />

enthielt. Barbara Rienas


Bestellschein:<br />

Ja,ich möchte regelmäßig Informationen über die Arbeit der<br />

Linksparteimitglieder im Stadtrat <strong>Essen</strong> erhalten. Bitte schicken Sie<br />

das „Linksinfo “ kostenlos und unverbindlich an<br />

folgende Adresse:<br />

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Name,Vorname Straße<br />

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Postleitzahl,Ort<br />

Bestellungen auch telefonisch möglich unter: 0201-175433-14.<br />

Beteiligung von Jugendlichen<br />

wirklich erwünscht?<br />

Arbeitskreis Jugend und SPD „kneifen“ bei Jugendparlament<br />

In der letzten Sitzung des Jugendhilfeausschusses<br />

(JHA) am 10.März wurde zwar auf<br />

Antrag der SPD beschlossen ein Jugendparlament<br />

einzurichten. Allerdings wurde<br />

nur beschlossen, dass „Ansprüche und<br />

Vorstellungen der <strong>Essen</strong>er Jugendlichen bei<br />

der Entwicklung Berücksichtigung finden<br />

sollen.“<br />

Mit diesem schwammigen und nichtssagenden<br />

Antrag gab sich der Arbeitskreis Jugend (AKJ)<br />

leider zufrieden und lehnte den Antrag der Fraktion<br />

<strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong>/DKP/AUF ab. Dieser forderte<br />

konkrete Schritte, um tatsächlich ein ernstzunehmendes<br />

Kinder- und Jugendparlament zu<br />

schaffen, das auch mit ganz konkreten Rechten<br />

für die Kinder und Jugendlichen ausgestattet<br />

sein sollte. So haben wir gefordert, dass den<br />

Vertreterinnen und Vertretern des Jugendparlaments<br />

Rede- und Antragsrecht im Rat und<br />

Bild aus Broschüre<br />

Zukunft d. LV<br />

(liegt vor bei GNN)<br />

allen Ausschüssen eingeräumt wird. Ferner<br />

sollte dem Jugendparlament ein Budget für<br />

seine Arbeit zur Verfügung gestellt werden und<br />

die demokratische Legitimation über alle zwei<br />

Jahre stattfindende Wahlen an den Schulen<br />

gesichert werden soll. Diese konkreten Rechte<br />

für die Kinder und Jugendlichen sind in anderen<br />

<strong>Ruhr</strong>gebietsstädten wie Herne oder Duisburg<br />

zum Teil bereits langjährige Praxis.<br />

Abgelehnt wurde dieser Antrag mit der Begründung,<br />

dass der Antrag zu konkret sei und die<br />

Jugendlichen nicht einbeziehe. Diese Argumentation<br />

ist nicht nachvollziehbar, weil die Einbeziehung<br />

der Jugendlichen und Kinder Bestandteil<br />

des Antrages war. Schade, dass der AKJ<br />

einen Antrag abgelehnt hat, der Jugendlichen<br />

tatsächliche Rechte verliehen hätte. Ob das<br />

dem Wahljahr geschuldet ist?<br />

Markus Renner<br />

Impressum:<br />

„Linksinfo“, Zeitung der Ratsmitglieder der Partei <strong>DIE</strong> <strong>LINKE</strong>.<br />

im Rat der Stadt <strong>Essen</strong> und des <strong>Kreisverband</strong>es <strong>Essen</strong>, Severinstr. 1,<br />

45127 <strong>Essen</strong>,Tel. 0201-175433-14, Fax 0201-175433-18, www.dielinkedkp-auf.de,<br />

e-mail info@dielinke-dkp-auf.de, www.dielinke-essen.de,<br />

e-mail kontakt@dielinke-essen.de<br />

Aus der letzten Ratssitzung<br />

Am 4.3.2009 beschloss der Stadtrat den zunächst<br />

nur auf Zeit gegründeten „Verein zur<br />

Förderung der Soziokultur“ dauerhaft als Träger<br />

der Zeche Carl zu etablieren. Dieser soll<br />

dazu schrittweise für weitere Mitglieder geöffnet<br />

werden. Es hatten sich im Rahmen einer<br />

Ausschreibung keine geeigneten Bewerber/<br />

Gruppen gefunden, die als Träger in Betracht<br />

kommen. Die Geschäftsführung soll einer gemeinnützigen<br />

GmbH zufallen, die der nue Verein<br />

gründen soll. Der Beschluss fiel einstimmig<br />

bei Enthaltung von DKP und AUF.<br />

Die Erhöhung des Verlustausgleiches für<br />

die TuP in Höhe von 2,5 Milionen Euro wurde<br />

einstimmig beschlossen. Notwendig wurden<br />

dies wegen des Missmanagements des<br />

ehemaligen Intendanten der Philharmonie Michael<br />

Kaufmanns und der Tariferhöhungen im<br />

Öffentlichen Dienst 2007. Allerdings müssen<br />

die gesamten 2,5 Mio. Euro in den nächsten<br />

fünf Jahren wieder eingespart werden, so die<br />

obrigkeitsstaatliche Vorgabe des Regierungspräsidenten<br />

Jürgen Büssow. Immerhin dürfen<br />

kommende Tariferhöhungen als zusätzliche<br />

Leistung gewährt werden. Des weiteren wurde<br />

gegen unsere Stimmen die Märkische Revision<br />

beauftragt, die TuP auf Konsolidierungspotenziale<br />

zu untersuchen. Uns war die Aufgabenbeschreibung<br />

der Verwaltung zu unkonkret.<br />

Das Integrierte Energie- und Klimakonzept<br />

der Stadt <strong>Essen</strong> wurde einstimmig beschlossen.<br />

Gegen unsere Stimmen sowie eines CDU-<br />

Vertreters wurden insgesamt 32 verkaufsoffene<br />

Sonntage für 2009 zuzulassen. Das Budget<br />

der <strong>Kulturhauptstadt</strong> <strong>2010</strong> wurde bei Enthaltung<br />

unserer Fraktion einstimmig beschlossen.<br />

Unser Kritikpunkt: Es wird zu viel Geld für das<br />

Marketing eingeplant, ohne dass im Einzelnen<br />

aufgeschlüsselt wird, wofür genau das Geld<br />

ausgegeben werden soll.<br />

Weitere Berichte zum Konjunkturprogramm,<br />

RWE-Stadion, Errichtung einer Ombudsstelle<br />

und zum Bürgerhaushalt finden sich im<br />

Innenteil dieser Ausgabe.<br />

Gabriele Giesecke

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