04.06.2015 Aufrufe

Energieatlas

978-3-86859-076-0

978-3-86859-076-0

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Das IBA Zukunftskonzept Erneuerbares Wilhelmsburg<br />

6 Christoph Ahlhaus<br />

Die moderne Großstadt als Green Capital<br />

8 Anja Hajduk<br />

11 Uli Hellweg<br />

Klimawandel und Klimapolitik<br />

14 Klaus Töpfer<br />

21 Simona Weisleder, Karsten Wessel<br />

Unsere städtische Zukunft<br />

27 Peter Droege<br />

Kleine Energiegeschichte der Elbinseln<br />

36 Margret Markert<br />

methodik und strategieentwicklung<br />

Grundlagen und Ausgangssituation<br />

43<br />

50 Stadtraumtypen im IBA-Gebiet<br />

zukunftsszenarien für wilhelmsburg<br />

71 Harry Lehmann<br />

Prognosen für die Referenzszenarien<br />

79<br />

4<br />

Von der Notwendigkeit eines Klimaschutzkonzepts Erneuerbares Wilhelmsburg<br />

Wilhelmsburg auf den Weg in die Zukunft Erneuerbarer Energien<br />

Die postfossile und atomenergiefreie Metropole von morgen<br />

Dieter D. Genske, Jana Henning-Jacob, Thomas Joedecke, Ariane Ruff<br />

Wilhelmsburg auf dem Weg in das industrialisierte Solarzeitalter<br />

Dieter D. Genske, Jana Henning-Jacob, Thomas Joedecke, Ariane Ruff


97<br />

118<br />

121<br />

Prognosen für die Exzellenzszenarien<br />

Dieter D. Genske, Jana Henning-Jacob, Thomas Joedecke, Ariane Ruff<br />

Szenarienvergleich<br />

Mensch, Stadt, Klimawandel<br />

Stefan Schurig<br />

EnergieEffizienZ durch kosteneffizienZ<br />

130<br />

146<br />

Kosten und Erträge des Zukunftskonzepts Erneuerbares Wilhelmsburg<br />

Joost Hartwig<br />

Herausforderungen und Chancen städtischer Energiepolitik: Keine Frage der Kosten<br />

Irene Peters<br />

soziologische aspekte des klimawandels<br />

156<br />

Energie und Bewusstsein<br />

Udo Kuckartz, Anke Rheingans-Heintze<br />

wegweiser für wilhelmsburg<br />

170<br />

189<br />

196<br />

Räumlich-energetisches Leitbild<br />

Manfred Hegger<br />

Räumlich-energetisches Handlungskonzept für die Elbinseln<br />

Simona Weisleder, Karsten Wessel<br />

Projektgalerie<br />

218 Glossar 222 Autoren 223 Bildnachweise 224 Impressum<br />

5


Christoph ahlhaus<br />

Das IBA Zukunftskonzept<br />

Erneuerbares Wilhelmsburg<br />

Wann, wenn nicht jetzt? Wo, wenn nicht hier?<br />

Wer, wenn nicht wir? Städte, wie wir sie heute<br />

erleben, von der gebauten Umwelt, der Wirtschaft<br />

und dem Verkehr bis zu ihrer gesellschaftlichen<br />

Struktur, sind das Ergebnis der<br />

Industrialisierung, und damit abhängig von der<br />

Verbrennung von Kohle, Öl und Gas. Auch die<br />

Landwirtschaft ist zum Großteil darauf ausgerichtet,<br />

die Stadt mit Lebensmitteln zu versorgen.<br />

Die gesamten Stoffströme innerhalb der<br />

und für die Ballungszentren der Welt bauen auf<br />

einer fossilen Energieproduktion auf. So erklärt Rohstoffe.<br />

sich, dass weltweit rund 80 Prozent aller Öl-,<br />

Gas- und Kohlevorkommen für die Versorgung<br />

der Metropolen verbraucht werden. Und das,<br />

obwohl Städte nur zwei Prozent der Erdoberfläche<br />

bedecken. Über zwei Drittel aller Menschen<br />

in den Industrieländern lebt heute schon in<br />

Städten. Tendenz steigend: Der prognostizierte<br />

Zuwachs der Weltbevölkerung wird laut der<br />

Vereinten Nationen vor allem in den Städten<br />

geschehen.<br />

Im Hinblick auf die zunehmenden Bedrohungen<br />

durch den Klimawandel sind Städte zudem<br />

Täter und Opfer zugleich. Täter, weil der größte<br />

Teil des weltweiten CO 2<br />

-Ausstoßes auf ihr Konto<br />

geht. Opfer, weil der größte Teil aller Städte<br />

in Küstennähe liegt und damit teilweise völlig<br />

ungeschützt dem Anstieg des Meeresspiegels<br />

ausgesetzt ist. Hinzu kommt ein erheblicher<br />

wirtschaftlicher Schaden durch den Klimawandel.<br />

Forscher warnen davor, dass in den<br />

nächsten 50 Jahren wegen des Klimawandels<br />

allein auf Deutschland volkswirtschaftliche<br />

Kosten von rund 800 Milliarden Euro pro Jahr<br />

zukommen.<br />

6<br />

Ob es dem Menschen gelingen wird, den rasanten<br />

Anstieg der Welttemperatur zu stoppen,<br />

hängt also vor allem davon ab, wie sich die<br />

Städte der Zukunft organisieren. Seismografen<br />

für erfolgreiche Städte sind ihre Zukunftsfähigkeit<br />

und die Lebensqualität der darin lebenden<br />

Menschen. Der Energieversorgung kommt<br />

dabei eine zentrale Rolle zu, denn nicht nur die<br />

Strom- und Wärmeerzeugung, sondern auch<br />

unsere Mobilität hängen fast vollständig ab<br />

von der klimaschädlichen Verbrennung fossiler<br />

Überall auf der Welt stellt man sich nun die Frage,<br />

wie die Städte auf diese Herausforderungen<br />

reagieren müssen. Wie können sie in kurzer Zeit<br />

auf ein nachhaltiges Energiesystem umgestellt<br />

werden? Wie kann die eingesetzte Energie effizienter<br />

genutzt werden? Wie viel Mobilität ist in<br />

Zukunft notwendig, oder besser, möglich?<br />

Selbstverständlich ist es keine leichte Aufgabe,<br />

sich diesen Fragen zu stellen. Schließlich geht<br />

es auch um die Frage, wie wir künftig leben<br />

und arbeiten werden. Neue Technologien, neue<br />

Raumordnungskonzepte und neue Energieversorgungskonzepte<br />

müssen her, allerdings nicht,<br />

ohne die Menschen dabei zu vergessen. Klimaschutz,<br />

wirtschaftliche Entwicklung, gerechte<br />

Bildung, Integration und Kultur müssen bei der<br />

Suche nach Lösungen für eine nachhaltige<br />

Stadtentwicklung zusammen gedacht werden.<br />

Ich bin deshalb besonders froh darüber, dass die<br />

Internationale Bauausstellung (IBA) sich genau<br />

diese Schwerpunkte gesetzt hat. Und es hat sich<br />

bewährt. Die vielen bereits entwickelten innovativen<br />

Ideen und Konzepte werden inzwischen<br />

Klimaschutz, wirtschaftliche<br />

Entwicklung, gerechte Bildung,<br />

Integration und Kultur müssen<br />

bei der Suche nach Lösungen<br />

für eine nachhaltige Stadtentwicklung<br />

zusammen gedacht<br />

werden.


Die vielen zukunftsweisenden<br />

Ideen und Projekte der IBA sind<br />

schon jetzt von großem Nutzen<br />

für ganz Hamburg. Sie liefern<br />

starke Impulse für die internationale<br />

Diskussion über nachhaltige<br />

Stadtentwicklung.<br />

auch weit über Hamburg hinaus diskutiert. Erste<br />

konkrete Projekte wie das „IBA DOCK“ sind<br />

realisiert und finden großen Anklang.<br />

Mit dem „Klimaschutzkonzept Erneuerbares<br />

Wilhelmsburg“ wird nun ein Gesamtmodell<br />

vorgestellt, wie ein Stadtteil sich Schritt für<br />

Schritt energetisch unabhängig machen kann<br />

und zugleich um ein Vielfaches attraktiver wird<br />

für die Bewohner und die Wirtschaft. Aufbauend<br />

auf einer umfassenden wissenschaftlichen<br />

Studie wird durch verschiedene Szenarien der<br />

zukünftige Energiebedarf ermittelt, werden<br />

Potenziale der Einsparung und des Einsatzes<br />

erneuerbarer Energien erfasst und gegenübergestellt<br />

und schließlich werden ganz konkrete<br />

Maßnahmen abgeleitet.<br />

In vier Schritten – beginnend mit der Realisierung<br />

der IBA-Projekte bis 2013 und den<br />

Perspektiven für 2020/2030/2050 – wird aufgezeigt,<br />

wie ein Stadtteil bei seiner Energieversorgung<br />

nach und nach seine CO 2<br />

-Emissionen<br />

auf Null reduzieren kann. Der erste Schritt ist<br />

die Klimaneutralität aller IBA-eigenen Bauprojekte.<br />

Die nicht vermeidbaren CO 2<br />

-Emissionen<br />

der Neubauten werden durch Einsparungen<br />

in bestehenden Gebäuden und beim Ausbau<br />

erneuerbarer Energieprojekte auf den Elbinseln<br />

kompensiert.<br />

Durch das IBA-Klimaschutzkonzept werden<br />

nicht nur innovative Schritte in Wilhelmsburg<br />

angeschoben. Die vielen zukunftsweisenden<br />

Ideen und Projekte der IBA sind schon jetzt von<br />

großem Nutzen für ganz Hamburg. Sie liefern<br />

darüber hinaus starke Impulse für die internationale<br />

Diskussion über nachhaltige Stadtentwicklung.<br />

Hamburg hat mit der IBA die besondere Chance,<br />

Konzepte für eine nachhaltige Stadt zu<br />

entwickeln und so die Entwicklung der Städte<br />

in der ganzen Welt positiv zu beeinflussen. Mit<br />

dem IBA-ENERGIEATLAS platziert sich Hamburg<br />

ganz weit vorne, wenn es darum geht, wie<br />

Gesellschaften in Städten künftig leben werden.<br />

Einleitung 7


uli hellweg<br />

Von der Notwendigkeit eines Klimaschutzkonzepts<br />

Erneuerbares Wilhelmsburg<br />

Optimierte Gebäudetechnik<br />

und ambitionierte Bestandssanierungen<br />

reduzieren den<br />

Energieverbrauch, Blockheizkraftwerke,<br />

regionale und<br />

lokale Energieverbundsysteme<br />

verbessern die Energieeffizienz.<br />

Der Anteil erneuerbarer<br />

Energien wird schrittweise auf<br />

100 Prozent gesteigert.<br />

Dieser ENERGIEATLAS der Elbinseln ist aus<br />

Sicht der IBA Hamburg ein ganz besonderer<br />

Schritt. Zum einen reflektieren wir damit die<br />

eigene Arbeit der vergangenen drei Jahre im<br />

Leitthema „Stadt im Klimawandel“ und zum<br />

anderen versucht die IBA Hamburg damit eine<br />

neue Ausrichtung der Internationalen Bauausstellungen<br />

zu implementieren – weg von<br />

inkrementalistischen Akupunkturen hin zu<br />

konzeptbasierten Projekten –, sprich die Projekte<br />

werden erst dann nachhaltig, wenn sie in<br />

schlüssige Gesamtkonzepte eingebaut sind.<br />

Seit 2007 entwickelt und qualifiziert die IBA<br />

Hamburg in ihren Leitthemen Projekte – zum<br />

Teil basierend auf Ansätzen aus den Fachbehörden,<br />

einiges aufgenommen aus dem Weißbuch<br />

der Zukunftskonferenz Wilhelmsburg 1 , welches<br />

in einem breiten partizipativen Prozess auf<br />

den Elbinseln in den Jahren 2001/02 erarbeitet<br />

wurde; und natürlich kommen auch Projekte<br />

zum Tragen, die durch die IBA neu entstanden<br />

sind. Beim Leitthema „Stadt im Klimawandel“<br />

war das nicht anders: Das Projekt für den<br />

Wilhelmsburger Flakbunker kam mit der Idee<br />

der Umsetzung einer großen Solarthermieanlage<br />

aus der Fachbehörde, wurde durch die IBA<br />

zum „Energiebunker“ qualifiziert und zu dem<br />

starken und damit auch umsetzbaren Projekt<br />

entwickelt, welches es heute darstellt. Das<br />

Vorhaben, auf der Deponie Georgswerder eine<br />

Photovoltaik-Anlage zu bauen und dort auch die<br />

alten Windenergieanlagen zu „repowern“, war<br />

schon existent, dazu kam die starke Forderung<br />

aus dem Stadtteil, diesen „Berg“ für die Öffentlichkeit<br />

nutzbar zu machen – und so entstand<br />

das Projekt „Energieberg“.<br />

Für alle IBA-Bauprojekte gelten strengere<br />

energetische Vorgaben als die gesetzlich vorgeschriebenen<br />

– Unterschreitung der Energieeinsparverordnung<br />

(EnEV) 2009 um 30 Prozent.<br />

Bei der Mehrheit der Projekte entwickeln sich<br />

die tatsächlichen Ziele noch ambitionierter. So<br />

wird zum Beispiel das Wohnungsneubauprojekt<br />

„Open House“ als sogenanntes „Passivhaus<br />

Plus“ realisiert, das heißt auch, der gesamte<br />

Strombedarf wird betrachtet und überwiegend<br />

vor Ort regenerativ erzeugt. So soll auch der<br />

Neubau der Behörde für Stadtentwicklung und<br />

Umwelt in der Wilhelmsburger Mitte als Vorbildprojekt,<br />

nach den Richtlinien der Deutschen<br />

Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB)<br />

zertifiziert, den Gold-Standard erreichen.<br />

Neben der Vielzahl der energetisch ambitionierten<br />

Projekte wuchs zudem der Anspruch der IBA<br />

Hamburg, diese Projekte nicht für sich stehen zu<br />

lassen, sondern die Besonderheit der urbanen Insel<br />

zu nutzen, und sich an ein Gesamtkonzept, eine<br />

Art Roadmap, heranzuwagen, welche den Weg ins<br />

postfossile und atomfreie Zeitalter weist – das „Klimaschutzkonzept<br />

Erneuerbares Wilhelmsburg“.<br />

Mit diesem Konzept will die IBA Hamburg neue<br />

Standards für Ressourcenschutz und klimaneutrales<br />

Bauen setzen: Optimierte Gebäudetechnik<br />

und ambitionierte Bestandssanierungen reduzieren<br />

den Energieverbrauch, Blockheizkraftwerke,<br />

regionale und lokale Energieverbundsysteme<br />

verbessern die Energieeffizienz. Der<br />

Anteil erneuerbarer Energien wird schrittweise<br />

auf 100 Prozent gesteigert. Zusammen mit der<br />

Bevölkerung und zahlreichen Akteuren will die<br />

IBA Hamburg zeigen, wie Städte zu Vorreitern<br />

des Klimaschutzes werden können.<br />

Einleitung 11


klaus Töpfer<br />

Klimawandel und Klimapolitik<br />

Die Voraussetzungen für eine neue, erfolgreiche,<br />

weltweit abgestimmte Klimapolitik schienen<br />

vor Kopenhagen bestens zu sein. Erstmals<br />

war es gelungen, dass diese globale Bedrohung<br />

von den Staats- und Regierungschefs selbst<br />

zu ihrer Sache gemacht wurde – mehr als 100<br />

Staatslenker nahmen teil: von Obama über<br />

Wen Jiabao, Angela Merkel, dem Brasilianer<br />

Lula und dem indischen Premier Singh bis zum<br />

Regierungschef Zenawi von Äthiopien und den<br />

Präsidenten der kleinen Inselstaaten im Pazifik.<br />

Kopenhagen konnte vorbereitet werden auf der<br />

Grundlage der Bali-Roadmap, der Leitlinie für<br />

die weiteren Verhandlungen, die die Vertragsstaaten<br />

der UN-Klimarahmenkonvention vor<br />

zwei Jahren vereinbarten. In außerordentlich<br />

schwierigen Verhandlungen konnte selbst die<br />

Zustimmung der damaligen Bush-Regierung zu<br />

dieser Roadmap erreicht werden.<br />

Das Vorfeld von Kopenhagen sah auch erstmals<br />

immer mehr engagierte prominente Stimmen<br />

aus der Privatwirtschaft. Green Tech, also<br />

umwelt- und klimaverträgliche Technologien<br />

wurden bereits als die treibenden Technologien<br />

eines neuen, langen „Kondratieff-Zyklus“ 1 mit<br />

dem Versprechen auf grünes Wachstum identifiziert.<br />

A Green New Deal wurde als Paradigmenwechsel<br />

bei der gemeinsamen Bekämpfung<br />

von Wirtschafts- und Umweltkrise herausgearbeitet.<br />

Führende Unternehmenschefs auch<br />

in Deutschland sehen die Blue-Collar-Jobs 2<br />

gehen und die Green-Collar-Jobs 3 kommen. Der<br />

Wettbewerb um die besten technologischen<br />

Lösungen, the Green Race, scheint eingeläutet.<br />

Die Nichtregierungsorganisationen hatten<br />

in einer beispiellosen Kraftanstrengung das<br />

Thema und die Bedeutung von Kopenhagen in<br />

der Zivilgesellschaft stärker verankert denn<br />

je. Die Klimawissenschaftler forderten klarer<br />

und bedingungsloser zum politischen Handeln<br />

auf. Die Erwartungen waren entsprechend<br />

hoch – ohne dass wirklich deutlich und nüchtern<br />

darüber nachgedacht wurde, was denn<br />

„Kopenhagen“ zu einem Erfolg machen würde<br />

oder was ein Plan B sein könnte. Hier zeichnete<br />

sich bereits im Vorfeld des Klimagipfels eine<br />

wichtige Schwäche aller Verhandlungspartner<br />

ab. Es erwies sich auch nicht als hilfreich, dass<br />

„Kopenhagen“ undifferenziert zu einer Art<br />

Endspiel der planetarischen Klimarettung hochstilisiert<br />

wurde.<br />

Das Ergebnis dieser mit so hohen Erwartungen<br />

befrachteten Konferenz, der „Copenhagen<br />

Accord“, ist vor diesem Hintergrund überwiegend<br />

als unzureichend gekennzeichnet oder<br />

mit drastischen Worten als absoluter Fehlschlag<br />

gewertet worden. Dieser Pulverdampf nach dem<br />

Gefecht verzieht sich langsam. Es ist Zeit, nüchtern<br />

danach zu fragen, wie das in Kopenhagen<br />

Erreichte jenseits der taktischen Rhetorik zu<br />

verstehen ist und wie seine Substanz nutzbar<br />

gemacht werden kann. Es ist zu analysieren,<br />

welche Überlegungen den Verhandlungspositionen<br />

der entscheidenden Verhandlungspartner,<br />

etwa der Vereinigten Staaten von Amerika und<br />

Chinas, vor allem aber auch Indiens und der<br />

Entwicklungsländer in Afrika sowie der kleinen<br />

Inselstaaten, zugrunde gelegen haben. Dabei<br />

tragen nachträgliche Schuldzuweisungen wenig<br />

dazu bei, eine bessere Verhandlungsatmosphäre<br />

für greifbare, dringlich notwendige Erfolge zu<br />

schaffen.<br />

Hamburg House auf der Expo 2010 in Shanghai<br />

Das erste zertifizierte Passivhaus Chinas<br />

14


Mit dem Pilotprojekt in Wilhelmsburg<br />

schafft die IBA<br />

Hamburg ein Beispiel für das,<br />

was viele „Wilhelmsburger“ in<br />

Zukunft erreichen können.<br />

Die klimapolitische Zusammenarbeit in<br />

weltweitem Rahmen darf nicht aufgeschoben<br />

werden. Der Klimawandel ist Realität. Die 13-<br />

jährige Lücke zwischen der Verabschiedung der<br />

UN-Klimarahmenkonvention und dem Greifen<br />

von Kyoto-Maßnahmen ist abschreckend. Die<br />

inzwischen ansteigenden Emissionen von<br />

Treibhausgasen lassen eine Wiederholung nicht<br />

zu. Dieses Zeitloch einer globalen Sprachlosigkeit<br />

ist verlorene Zeit. Sie kann teuer zu stehen<br />

kommen, wenn die Prognosen der Klimawissenschaft<br />

wahr werden. Daher ist es entscheidend,<br />

dass unmittelbar gehandelt wird – gehandelt<br />

mit konkreten Ergebnissen für eine Verminderung<br />

der CO 2<br />

-Emissionen und aller anderen<br />

Emissionen, die direkt oder indirekt vom<br />

Menschen verursacht werden und das Klima<br />

beeinflussen.<br />

Mindestens 80 Prozent der weltweiten Ressourcen<br />

werden in Städten verbraucht. Dieser Anteil<br />

und die damit einhergehenden Emissionen werden<br />

mit fortschreitender Urbanisierung steigen.<br />

Städte tragen somit eine große Verantwortung<br />

bei der Vermeidung von und Anpassung an den<br />

Klimawandel. Dieser Verantwortung kann nur<br />

mit klaren Strategien und innovativen Lösungsansätzen<br />

entgegengetreten werden. In so eine<br />

Betrachtungsweise bindet sich das „Zukunftskonzept<br />

Erneuerbares Wilhelmsburg“ sehr gut<br />

ein. Es wird nicht auf international verbindliche<br />

Zielvorgaben von oben gewartet, sondern von<br />

unten eine Veränderung herbeigeführt. Es wird<br />

gezeigt, wie durch bürgerschaftliches Engagement<br />

und kreative Lösungen Klimaneutralität<br />

herbeigeführt werden kann. Mit dem Pilotprojekt<br />

in Wilhelmsburg schafft die IBA Hamburg<br />

ein Beispiel für das, was viele „Wilhelmsburger“<br />

in Zukunft erreichen können.<br />

Drei Ansatzpunkte für konkretes Handeln sollen<br />

in besonderer Weise herausgestellt werden:<br />

Das Engagement von Städten<br />

Es ist hinreichend darüber berichtet worden,<br />

dass die Welt mit dem neuen Millennium in ein<br />

„Urban Millennium“ eingetreten ist. Mehr als<br />

50 Prozent der Weltbevölkerung leben gegenwärtig<br />

in Städten, in Agglomerationen, in<br />

Megacities und großen verstädterten Regionen.<br />

Dieser Anteil wird weiter ansteigen. Klimapolitik<br />

wird daher in ganz besonderer Weise dann<br />

erfolgreich werden, wenn es den Städten mehr<br />

und mehr gelingt, Energie in einer revolutionär<br />

verbesserten Weise effizient zu nutzen. Es wird<br />

dann gelingen, wenn die Energieversorgung<br />

von Städten immer stärker dezentral ermöglicht<br />

wird und damit auch die Chance ansteigt,<br />

dass diese Energieversorgung immer weniger<br />

kohlenstoffintensiv ist.<br />

Damit treten Städte in den Mittelpunkt der<br />

klimapolitischen Agenda. So ist es in besonderer<br />

Weise zu begrüßen, dass Hamburg hier eine<br />

Vorreiterrolle übernimmt. Eine IBA in Hamburg,<br />

die sich das Ziel setzt, diese große, weltoffene,<br />

pulsierende Stadt schrittweise klimaneutral<br />

zu gestalten, ist ein Signal für die Welt insgesamt.<br />

Sie kommt zur absolut richtigen Zeit.<br />

Gegenwärtig findet die EXPO 2010 in Shanghai<br />

statt. Das Leitmotiv für diese Weltausstellung:<br />

„Better City – Better Life“. Die Partnerschaft<br />

zwischen Hamburg und Shanghai ist eine<br />

großartige Gelegenheit dafür, sich wechselseitig<br />

in dem Bemühen um eine energieeffiziente<br />

und kohlenstoffneutrale Energieversorgung zu<br />

unterstützen.<br />

In den Städten wird wiederum die Perspektive<br />

mit einer dezentralen Konzentration „verbunden<br />

sein“. Das bedeutet konkret, dass die<br />

Gesamtzielsetzung für die Stadt auf einzelne<br />

Stadtbezirke und Stadtteile runtergebrochen<br />

werden muss. Auch dadurch kann Hamburg ein<br />

zentrales Signal weltweit senden. So ist es zu<br />

begrüßen, dass dieses Zukunftskonzept „Erneuerbares<br />

Wilhelmsburg“ den Raum eines eigenen<br />

<strong>Energieatlas</strong>ses füllt. Es ist zu wünschen, dass<br />

die hier erreichten und noch umzusetzenden<br />

Maßnahmen multiplikative Effekte in Deutschland<br />

und weit darüber hinaus haben. Wiederum<br />

bietet es sich an, mit Stadtteilkonzepten in<br />

Shanghai zusammenzuarbeiten. Die Dynamik<br />

dieser riesigen Megacity in China ist sicherlich<br />

eine gute Voraussetzung dafür, dass immer<br />

wieder neue Lösungen in Angriff genommen<br />

werden können und deren Wirksamkeit wissenschaftlich<br />

überprüfbar bleibt.<br />

Einleitung 15


Margret Markert<br />

Kleine Energiegeschichte der Elbinseln<br />

Die Energieerzeugung auf der Elbinsel Wilhelmsburg<br />

war im 17. Jahrhundert schon einmal – von<br />

heute aus betrachtet – ihrer Zeit voraus. In<br />

Zeiten, als die Grenzen des Wachstums und die<br />

Verknappung der Energieressourcen noch nicht<br />

sichtbar waren, bediente man sich des Elbstroms<br />

und des Windes, um Energie zur Güterherstellung<br />

und deren Transport zu erzeugen. Schon<br />

1582 wird eine Windmühle, die nach einem<br />

Brand 1874 neu erbaut wurde, in den Chroniken<br />

erwähnt. Neben der Milchwirtschaft, von der die<br />

Bewohner der Elbinseln lebten, wurden Holzflößerei<br />

und Holzhandel am Reiherstieg schon seit<br />

dem 17. Jahrhundert betrieben. Das Baumaterial<br />

trieb mit dem Elbstrom zum Holzhafen, wo eine<br />

Sägemühle und ab 1706 am nördlichen Reiherstieg<br />

die ersten Schiffswerften entstanden. 1<br />

Gut 200 Jahre später war die Industriestadtgemeinde<br />

Harburg-Wilhelmsburg eines der wichtigsten<br />

Zentren der deutschen Ölindustrie. Die<br />

Anfänge dieser Entwicklung liegen in kolonialer<br />

Geschichte, denn es waren Harburger Kaufleute,<br />

die Palmöl aus Afrika zum Schmiermittel der<br />

beginnenden Industrialisierung machten und<br />

für Maschinenbau sowie für die kosmetische<br />

und pharmazeutische Produktion verarbeiteten.<br />

Die Firma Noblée und Thörl hatte seit 1880 bei<br />

der Verarbeitung von tropischen Ölsaaten in<br />

Europa eine Spitzenstellung. 2<br />

Die Raffinerien und Tankanlagen von Shell<br />

(damals noch Rhenania Ossag), Schindler und<br />

DEA (Deutsche Erdöl Aktiengesellschaft) an<br />

Reiherstieg und Köhlbrand verwandelten dann<br />

bis in die 1920er Jahre die einst natürliche Wilhelmsburger<br />

Elbinsellandschaft in ein weitläufiges<br />

Hafen- und Industrieareal.<br />

Hafenausbau und<br />

Industrialisierung<br />

Mit Hamburgs Zollanschluss ans Deutsche<br />

Reich 1888 und dem Freihafenausbau wurde<br />

Wilhelmsburg recht früh zum Baustein der Hafenerweiterung<br />

nach Süden, obwohl es damals<br />

noch gar nicht zu Hamburg gehörte. Als das<br />

„idealste Industriegelände des deutschen Reiches“,<br />

das „Goldland der Zukunft!“ wurde die<br />

Insel innerhalb eines Jahrzehnts von Terrainspekulanten<br />

und Grundstücksgesellschaften für<br />

zukünftige Industrieansiedlungen erschlossen.<br />

Noch vor Ausbruch des Ersten Weltkriegs 1914<br />

waren neue Hafenbecken, Kanäle, Fabriken<br />

und das heutige Reiherstiegviertel entstanden.<br />

1875 hatte Wilhelmsburg knapp 4000 Einwohner<br />

– 1914 waren es schon 32.000. Die Inselgemeinde<br />

wurde zur Industriestadt mit großem<br />

Energiebedarf. Investoren wie Hermann Vering<br />

begannen mit umfangreichen Erschließungsmaßnahmen<br />

im Wilhelmsburger Westen. Ab<br />

1890 begannen die Fabrikschlote zu rauchen.<br />

Die Gemeindeverwaltung war mit dem schnellen<br />

Industrialisierungsprozess regelrecht überfordert.<br />

Noch 1890 bestand der Gemeinderat<br />

überwiegend aus Bauern, Schiffzimmerern und<br />

anderen Handwerkern. Wenige Jahre später<br />

dominierten Firmenleiter der Industriebetriebe,<br />

Vorsitzende der Terraingesellschaften und der<br />

Wilhelmsburger Industriebahn das Gremium.<br />

Neuhof, der nordwestlichste Teil Wilhelmsburgs,<br />

entwickelte sich bis zum Ersten Weltkrieg zum<br />

Standort der Mineralölindustrie. Schon 1879 war<br />

gegenüber in Finkenwerder der Petroleumhafen<br />

angelegt worden. In den 1920er Jahren wurde<br />

Reiherstiegwerft mit Sägemühle<br />

Nach einem Stahlstich von F. C. Löhr um 1775<br />

36


Energie für die ersten Dampfschiffe<br />

Kohlen werden im Hamburger Hafen gebunkert.<br />

Frischer Wind in der Wilhelmsburger Stadtentwicklung<br />

Die 1997 restaurierte Holländermühle am Siedenfelder<br />

Weg<br />

dieser Industriezweig weiter ausgebaut. Bedeutendster<br />

Energielieferant wurde das Kraftwerk<br />

Neuhof, das 1928 mit dem damals größten Dieselmotor<br />

der Welt ausgestattet ans Netz ging.<br />

Wilhelmsburg wurde – im Gegensatz zu Hamburg,<br />

das „schon seit Jahrzehnten elektrische<br />

Beleuchtung und Straßenbahn sowie elektromotorischen<br />

Antrieb in seinen Werften und<br />

Fabriken aufzuweisen hatte“ – erst 1912 an das<br />

Stromnetz angeschlossen. Vom Kraftwerk Harburg<br />

der Siemens Elektrischen Betriebe wurde<br />

durch eine 10.000-Volt-Leitung der Strom über<br />

sieben Transformatorenstationen mit einer<br />

Gesamtleistung von 670 Kilowatt verteilt. 3<br />

Wilhelmsburg war seit dieser Zeit und blieb bis<br />

in die Zeit der Weimarer Republik hinein eine<br />

Arbeiterwohnstadt Hamburgs. Etwa ein Drittel<br />

der Wilhelmsburger Fabrikarbeiter verdienten<br />

bis ca. 1925 ihren Lohn in Hamburger Unternehmen.<br />

Schwankende Konjunktur und<br />

Krisen der Industrialisierung<br />

Der Erste Weltkrieg brachte eine Zäsur in die<br />

rasante industrielle Entwicklung, die Produktion<br />

ging zurück und entsprechend sanken die Beschäftigtenzahlen.<br />

Die große Importabhängigkeit<br />

machte vor allem den Mineralölindustrien<br />

und der chemischen Industrie zu schaffen. Einzig<br />

die Großwerften profitierten, indem sie nur<br />

noch für die Kriegsmarine produzierten. 1918<br />

lebten 10.863 Menschen von der Werftarbeit.<br />

Erst nach dem Inflationsjahr 1923 stabilisierte<br />

sich die industrielle Gesamtentwicklung. Die<br />

Bevölkerungszahlen der Vorkriegszeit wurden<br />

in Wilhelmsburg 1929 wieder erreicht. Nach<br />

dem Zusammenschluss zur Stadt im Jahr 1927<br />

war Harburg-Wilhelmsburg eine der größten Industrieregionen<br />

der Weimarer Republik und mit<br />

rund 110.000 Einwohnern und einer Industriearbeiterschaft<br />

von ca. 26.000 Menschen in mehr<br />

als 100 Großbetrieben bedeutender als Breslau,<br />

Königsberg, Halle oder Kassel. 4<br />

Mitte der 1920er Jahre rückte der Hamburger<br />

Hafen weiter an Wilhelmsburg heran; Rethe<br />

und Reiherstieg wurden ausgebaggert. Der<br />

preußische Ministerpräsident Otto Braun wollte<br />

eine einheitliche Industriepolitik Preußens. „Die<br />

Planungen für Harburg und Wilhelmsburg waren<br />

Teil dieser Gesamtstrategie, die Versorgung<br />

des Deutschen Reiches mit billigem Kali für<br />

die Landwirtschaft und Mineralölprodukten für<br />

die Industrie und den Massenkonsum sicherzustellen,<br />

dabei gleichzeitig den Unterelberaum<br />

gegen die Konkurrenz Rotterdams und Londons<br />

zu stärken, wobei auch wehrpolitische Aspekte<br />

eine Rolle spielten: Die Reichswehr unterstützte<br />

den Ausbau Harburgs zum Ölhafen.“ 5<br />

Die Weltwirtschaftskrise 1929 brachte Wilhelmsburgs<br />

Wirtschaft gewaltige Probleme, denn ein<br />

Großteil der Betriebe war auf den Import von<br />

Rohstoffen angewiesen. Um trotz Krisenentwicklung<br />

den Elbe-Wirtschaftsraum zu stabilisieren,<br />

einigten sich Hamburg und Preußen im<br />

Juli 1929 auf die Gründung der Hamburgisch-<br />

Preußischen Hafengemeinschaft GmbH. Ziel<br />

war die Finanzierung von Bau und Betrieb<br />

zukünftiger Häfen im Wirtschaftsgebiet der<br />

Unterelbe und neuer Verkehrs- und Infrastrukturmaßnahmen.<br />

Kriegswirtschaft<br />

Das nationalsozialistische Regime bereitete<br />

schon ab 1934 systematisch den Krieg vor. Ab<br />

1938 ließen die Großwerft Howaldtswerke und<br />

die Maschinenfabrik Augsburg-Nürnberg AG<br />

wilhelmsburg auf dem weg in die zukunft erneuerbarer energien 37


Dieter D. Genske, Jana Henning-Jacob, Thomas Joedecke, Ariane Ruff<br />

Grundlagen und Ausgangssituation<br />

Ziel ist der Wandel der fossilnuklearen<br />

Stadt hin zu einer<br />

solaren, nachhaltigen Stadt,<br />

die sich letztendlich zu 100<br />

Prozent durch erneuerbare<br />

Energien versorgen kann.<br />

Die IBA Hamburg reagiert mit ihrem Leitthema<br />

„Stadt im Klimawandel“ auf aktuelle Herausforderungen,<br />

denen sich Metropolen aufgrund der<br />

Klimaänderungen und der immer knapper werdenden<br />

fossilen Ressourcen zu stellen haben.<br />

Ziel ist der Wandel der fossil-nuklearen Stadt<br />

hin zu einer solaren, nachhaltigen Stadt, die<br />

sich letztendlich zu 100 Prozent durch erneuerbare<br />

Energien versorgen kann. Dieser Wandel<br />

spielt sich auf sozio-kultureller, städtebaulicher,<br />

ökonomischer und ökologischer Ebene ab und<br />

erfordert völlig neue Strategien.<br />

Durch eine möglichst vollständige Deckung des<br />

Energiebedarfs innerhalb des IBA-Gebiets mit<br />

erneuerbaren Energien werden Ressourcen<br />

geschont. Zudem reduzieren sich durch eine<br />

dezentrale erneuerbare Energieerzeugung<br />

ökologisch-energetische Fußabdrücke extra<br />

muros. Außerhalb des IBA-Gebiets werden<br />

somit keine Ressourcen verbraucht, es wird kein<br />

Raum in Anspruch genommen und es werden<br />

keine Treibhausgase emittiert. Innerhalb des<br />

IBA-Gebiets werden durch die regenerative<br />

Energieversorgung, durch die Steigerung der<br />

Energieeffizienz und die Reduzierung des Energieverbrauchs<br />

die Emissionen von Treibhausgasen,<br />

insbesondere CO 2<br />

, verringert.<br />

Die verschiedenen Energieverbraucher – Haushalte,<br />

Gewerbe, Handel und Dienstleistungen<br />

(GHD), Industrie und Mobilität – müssen sich die<br />

Energieressourcen teilen. Jede dieser Energieparteien<br />

verfügt über eigene Flächenressourcen,<br />

die sie zur Energieerzeugung nutzen kann. Diese<br />

energetisch zu nutzenden Flächen finden sich<br />

nicht nur als Brach-, Frei- und Verkehrsflächen<br />

im Stadtraum wieder, sondern vor allem auch als<br />

Dach- und Fassadenflächen. Im Folgenden werden<br />

nur die Energieparteien Haushalt und GHD<br />

betrachtet. Eine weitergehende Betrachtung<br />

zusätzlicher Energieparteien wird Gegenstand<br />

nachfolgender Untersuchungen sein.<br />

Die Potenziale müssen mit dem notwendigen<br />

Bedarf an Energie zur Stromerzeugung und<br />

Wärmebereitstellung verglichen werden. Dazu<br />

werden im Rahmen einer Szenarienanalyse<br />

1. die aktuellen und langfristigen Entwicklungen<br />

des Energiebedarfs ermittelt,<br />

2. das Potenzial der Energieeinsparung festgestellt,<br />

3. die Möglichkeiten der Effizienzsteigerung<br />

untersucht und<br />

4. die Wirkungen des Einsatzes erneuerbarer<br />

Energien analysiert.<br />

Daraus lassen sich Maßnahmen ableiten, die zur<br />

Optimierung der Energieversorgung und zur<br />

Reduzierung der Treibhausgase führen.<br />

Es werden bis zum Prognosehorizont 2050 vier<br />

Zeitschnitte definiert, die jeweils in zwei unterschiedlichen<br />

Szenarien betrachtet werden.<br />

1. Das Startjahr der IBA Hamburg 2007.<br />

2. Das Abschlussjahr der IBA Hamburg 2013.<br />

3. Das Zieljahr des Europäischen Rates 2020,<br />

das gleichzeitig auch das Zieljahr der<br />

Hansestadt Hamburg für die Reduktion der<br />

Treibhausgasemissionen um 40 Prozent ist.<br />

4. Das Zieljahr der EU 2050, bis zu dem die<br />

CO 2<br />

-Emissionen in allen Industriestaaten bis<br />

zu 95 Prozent gegenüber 1990 reduziert<br />

werden sollen.<br />

Die ersten Projekte, die das Ziel einer postfossilen<br />

Energieversorgung der Elbinseln verfolgen,<br />

werden im Rahmen der IBA bis 2013 realisiert.<br />

methodik und strategieentwicklung 43


Strombedarf aus. Hier ergibt sich der aktuelle<br />

Strombedarf aus der Anzahl der Beschäftigten<br />

in den GHD-Sektoren, die im IBA-Gebiet vertreten<br />

sind.<br />

11 Energiebedarf der einzelnen Stadtraumtypen im<br />

Jahr 2007<br />

08 Abb.24_GuA<br />

I<br />

Energiebedarf 2007<br />

NUTZUNG<br />

Stadtraumtypen<br />

MISCHNUTZUNG<br />

II a<br />

II b<br />

II c<br />

III<br />

IV<br />

WOHNEN<br />

V<br />

VI<br />

VII<br />

VIII a<br />

VIII b<br />

VIII c<br />

Vorindustriell/Altstadt < 1840<br />

Baublöcke Gründerzeit < 1938<br />

Nachahmerbauten im Stil<br />

der Gründer- und Vorkriegszeit > 1990<br />

Villen der Gründerzeit < 1938<br />

Wiederaufbauensemble 1950er<br />

Dörflich-kleinteilig<br />

Werks- und Genossenschaftssiedlungen<br />

der Gründer- und Vorkriegszeit < 1938<br />

Siedlungen des sozialen Wohnungsbaus 1950er<br />

Hochhaussiedlungen 1970er<br />

Geschosswohnungsbau 1960–80er<br />

Geschosswohnungsbau 1990er<br />

Geschosswohnungsbau Niedrigenergiehausstandard<br />

VIII c+ Geschosswohnungsbau Passivhausstandard<br />

IX a<br />

IX b<br />

IX b+<br />

SONDERTYPEN<br />

S 1<br />

Einfamilienhäuser<br />

Einfamilienhäuser Niedrigenergiehausstandard<br />

Einfamilienhäuser Passivhausstandard<br />

Schumacherbauten 1920–30er<br />

Absoluter<br />

Bedarf<br />

pro SRT<br />

(Endenergie)<br />

thermisch<br />

GWh/a<br />

elektrisch<br />

GWh/a<br />

Bedarf pro<br />

Hektar<br />

SRT (Endenergie)<br />

elektrisch<br />

GWh/ha<br />

elektrisch<br />

GWh/ha<br />

Bedarf pro<br />

Energiebezugsfläche<br />

(Endenergie)<br />

thermisch<br />

kWh/m 2<br />

elektrisch<br />

kWh/m 2<br />

Bedarf pro<br />

Einwohner<br />

(Endenergie)<br />

thermisch<br />

kWh/EW<br />

elektrisch<br />

kWh/EW<br />

0,29 0,05 1,84 0,32 239 42 4107 721<br />

25,84 5,20 2,67 0,54 209 42 3851 775<br />

3,89 1,26 1,66 0,54 130 42 2400 775<br />

1,07 0,16 0,45 0,07 234 34 k.A. k.A.<br />

20,10 3,51 2,64 0,46 206 36 3564 623<br />

8,95 1,87 0,29 0,06 154 32 k.A. k.A.<br />

38,61 6,32 1,41 0,23 220 36 5500 900<br />

7,08 1,27 0,75 0,13 234 42 6079 1093<br />

50,58 8,86 1,76 0,31 211 37 4842 848<br />

36,65 6,28 1,08 0,18 210 36 5403 926<br />

0,94 0,26 0,67 0,18 131 36 3374 927<br />

0,00 0,00 0,00 0,00 60 36 k.A. k.A.<br />

0,00 0,00 0,00 0,00 45 36 k.A. k.A.<br />

74,13 13,43 0,42 0,08 188 34 8580 1554<br />

0,32 0,18 0,13 0,08 60 34 k.A. k.A.<br />

0,00 0,00 0,00 0,00 45 34 k.A. k.A.<br />

20,16 3,68 2,94 0,54 230 42 4239 775<br />

CO 2<br />

-Emissionen<br />

Die Sanierung der Bausubstanz und die Steigerung<br />

des Anteils erneuerbarer Energien führen<br />

zu einer Reduktion von Treibhausgasen. Das<br />

Potenzial der Reduktion CO 2<br />

-äquivalenter Emissionen<br />

lässt sich somit auf zwei Komponenten<br />

zurückführen:<br />

. Einsparungen durch baulich-energetische<br />

Sanierung und effizientere Energieversorgungstechnik<br />

im Bestand<br />

. Einsparungen durch die Erzeugung und Nutzung<br />

regenerativer Energien<br />

Die CO 2<br />

-äquivalenten stadtraumtypischen Einsparungen<br />

ergeben sich aus der Differenz der<br />

Emissionen vor und nach den je nach Szenario<br />

angenommenen Maßnahmen zur Energieeinsparung.<br />

Aufgrund der dadurch möglichen Verortung<br />

wird deutlich, welchen Effekt eine Förderung der<br />

energetischen Sanierung in den einzelnen Stadträumen<br />

auf die CO 2<br />

-Reduktion haben wird.<br />

Mit der Erzeugung und Nutzung regenerativer<br />

Energien reduzieren sich die CO 2<br />

-äquivalenten<br />

Emissionen weiter. Wenn der durch erneuerbare<br />

Energien erzeugte Strom den Bedarf übertrifft,<br />

ergeben sich CO 2<br />

-Gutschriften. Zu beachten ist,<br />

dass ein regeneratives Stromdefizit aus dem<br />

geltenden Strommix auszugleichen ist. Dabei<br />

wird der Emissionsfaktor des bundesdeutschen<br />

Strommixes angenommen, der in den nächsten<br />

Jahrzehnten immer „grüner“ wird. 25 Bei einem<br />

regenerativen Wärmedefizit wird der Emissionsfaktor<br />

des für Wilhelmsburg typischen Wärmemixes<br />

angenommen.<br />

26, 27<br />

Im IBA-Gebiet dominiert im Startjahr die<br />

Energieerzeugung durch fossile Energien. Der<br />

Heizwärme- und Warmwasserbedarf wird durch<br />

verschiedene Energieträger (Heizöl, Gas, Kohle)<br />

und über Strom gedeckt. Der Untersuchungsraum<br />

ist nicht am Hamburger Fernwärmenetz<br />

angeschlossen, es existiert lediglich ein relativ<br />

kleines Inselnetz im östlichen Bereich von Wilhelmsburg<br />

Mitte. Die Warmwasserbereitstellung<br />

durch Sonnenkollektoren ist vernachlässigbar.<br />

Auch der Strombedarf wird überwiegend konventionell<br />

gedeckt. Im Modell wird hierfür der<br />

bundesdeutsche Strommix angesetzt, der 2007<br />

zu etwa 15 Prozent erneuerbar war. Eine regenerative<br />

Stromerzeugung erfolgt im IBA-Start-<br />

62


Es ergeben sich im IBA-Startjahr<br />

2007 Emissionen von<br />

207.823 Tonnen CO 2<br />

für die<br />

Sektoren Wohnen und GHD.<br />

jahr mit Windenergieanlagen auf der Deponie<br />

Georgswerder und unmittelbar daneben (ca. 13<br />

Gigawattstunden Strom pro Jahr). Vereinzelt<br />

werden kleinere Photovoltaik-Dachanlagen zur<br />

Stromerzeugung genutzt, die jedoch kaum ins<br />

Gewicht fallen.<br />

Daraus ergeben sich im IBA-Startjahr 2007<br />

08 Abb.20_GuA<br />

Emissionen von 207.823 Tonnen CO 2<br />

. Das<br />

bedeutet ein CO 2<br />

-Ausstoß pro Einwohner von<br />

3,76 Tonnen pro Jahr (nur für die Sektoren<br />

Wohnen und GHD). Die hohen CO 2<br />

-äquivalenten<br />

Emissionen im Jahr 2007 ergeben<br />

sich dadurch, dass zu diesem Zeitpunkt der<br />

thermische Bedarf nur zu einem Prozent, der<br />

elektrische zu ca. zehn Prozent regenerativ<br />

gedeckt werden.<br />

Direkte CO 2<br />

-Emissionswerte für verschiedene Formen der<br />

Energieerzeugung (ohne Vorkette und Entsorgung)<br />

Energieerzeugung<br />

thermisch<br />

tCO 2<br />

/GWhEnd 1<br />

elektrisch<br />

tCO 2<br />

/GWhEnd 1<br />

Quelle<br />

Bundesdeutscher Energiemix<br />

2007<br />

245 2<br />

579 2<br />

(BMU 2009b), (UBA 2008)<br />

2013<br />

230 2<br />

512 2<br />

(BMU 2009b), (UBA 2008)<br />

2020<br />

211 2<br />

429 2<br />

(BMU 2009b), (UBA 2008)<br />

2050<br />

118 2<br />

25 2<br />

(BMU 2009b), (UBA 2008)<br />

Wärmemix Wilhelmsburg<br />

Haushalte<br />

217 3<br />

(BEI 2009)<br />

GHD<br />

225 3<br />

(BEI 2009)<br />

Brennstoffe<br />

Heizöl<br />

266–270<br />

646<br />

(UBA 2009a)<br />

Erdgas<br />

202<br />

456<br />

(UBA 2009a)<br />

Steinkohle<br />

344–353<br />

862<br />

(UBA 2009a)<br />

Braunkohle<br />

359–367<br />

1050<br />

(UBA 2009a)<br />

Fernwärme aus Kohle 4<br />

70% KWK<br />

219<br />

(GEMIS 2009)<br />

35% KWK<br />

(GEMIS 2009)<br />

0% KWK<br />

407<br />

(GEMIS 2009)<br />

Moorburg-Netz<br />

238<br />

(IBA-Hamburg 2009)<br />

Regenerative Energien<br />

0<br />

0<br />

(UBA 2009a)<br />

12 CO 2<br />

-Emmissionswerte der Energieerzeugung<br />

1<br />

auf die Endenergie bezogen; 2 auf der Grundlage des prognostizierten Energiemix nach dem<br />

Leitszenario 2009 (BMU 2009, Tabelle 10, S. 95) ermittelt; 3 gewichteter Mittelwert auf der<br />

Grundlage des vom Bremer Energie Institut ermittelten Energiemix (BEI 2009, Tab. 5–11, S. 42)<br />

und den in dieser Tabelle aufgelisteten Emissionsfaktoren für Brennstoffe; 4 Stromgutschrift für<br />

Kohlestrom berücksichtigt.<br />

methodik und strategieentwicklung 63


Harry Lehmann<br />

Wilhelmsburg auf dem Weg in das<br />

industrialisierte Solarzeitalter<br />

Napoleonische Straßenbrücke 1814<br />

Erste Nord-Süd-Querung der Elbinsel Wilhelmsburg<br />

Das zu einer Zeit in einer Region genutzte<br />

Energiesystem setzt Rahmenbedingungen,<br />

unter denen sich gesellschaftliche, technische<br />

und ökonomische Strukturen bilden. Die Art der<br />

Energieversorgung ist daher nicht ein Faktor<br />

unter anderen, sondern ein bestimmender<br />

Faktor menschlicher Entwicklung. Die bisherige<br />

Geschichte lässt sich grob in drei, durch die<br />

Energienutzung bestimmte Perioden aufteilen,<br />

die Jäger- und Sammlergesellschaft, das<br />

„vorindustrielle Solarzeitalter“ und das „fossil/<br />

nukleare Industriezeitalter“.<br />

Etwa zwei Millionen Jahre lang zog der Mensch<br />

als Sammler und Jäger über diesen Planeten.<br />

Zu dieser Zeit war sein Nettoenergieertrag<br />

etwa 0,2 bis 2 Kilowattstunden pro Hektar und<br />

Jahr; dies erlaubte nur an wenigen bevorzugten<br />

Stellen den Aufbau von Siedlungen. Mit der<br />

Erfindung der Landwirtschaft vor etwa 12.000<br />

Jahren änderte sich dies schlagartig. Zu dieser<br />

Zeit lebten etwa zehn Millionen Menschen auf<br />

der Erde. Die vorindustrielle Solarwirtschaft<br />

war in die natürlichen Energie- und Stoffströme<br />

eingebunden und nutzte sie mehr oder weniger<br />

nachhaltig. Am Ende dieser Periode, im 17.<br />

Jahrhundert, war die Bevölkerung auf etwa 500<br />

Millionen weltweit angestiegen. Biomasse war<br />

neben Wind und Wasserkraft die dominierende<br />

Energieressource dieser Periode. Sie fütterte<br />

sowohl die Menschen als auch die „Maschinen“<br />

(wie Pferd, Bulle und Sklave). Die bewirtschafteten<br />

Flächen wurden immer ertragreicher. Ein<br />

starker Bevölkerungszuwachs und der Anstieg<br />

des Wohlstandes waren die Folge. Der Nettoenergieertrag<br />

stieg in den agrarischen Hochkulturen<br />

wie Mexiko auf 8300 Kilowattstunden pro<br />

Hektar und Jahr oder in China auf bis zu 78.000<br />

Kilowattstunden pro Hektar und Jahr an. Dies ist<br />

eine 50.000-fache Steigerung der Effizienz der<br />

Bodennutzung im Lauf der Jahrtausende.<br />

Fortschritte in der Verkehrstechnik ermöglichten<br />

schließlich die Erkundung, Erschließung<br />

und Kolonialisierung der Welt. Landtransporte<br />

waren aber nach wie vor in Reichweite und Geschwindigkeit<br />

durch den „Treibstoff“ Biomasse<br />

und die ineffizienten Wandler (Mensch und Tier)<br />

beschränkt. Der Mensch schaffte am Tag ungefähr<br />

25 Kilometer, Tiere unter Last konnten das<br />

Doppelte zurücklegen. So verwundert es nicht,<br />

dass Wasserstraßen für die Entwicklung der<br />

Menschheit von großer Bedeutung waren, um<br />

die hohen Transportvolumina in vernünftigen<br />

Zeiträumen zu ermöglichen. Nachrichten und<br />

Menschen brauchten in dieser Zeit Jahre, um<br />

die Welt zu umrunden.<br />

Die Flächenabhängigkeit führte zu einer dezentralen<br />

Struktur der Gesellschaft. Es gab keinen<br />

vom „System“ bedingten Vorteil für zentrale<br />

Infrastrukturen. Die Größe von Siedlungen war<br />

durch die zur Verfügung stehenden Ressourcen<br />

definiert – die erreichten Ertragssteigerungen<br />

erlaubten an verkehrsgünstig gelegenen Stellen<br />

die Bildung von Städten und Metropolen.<br />

Rapides Bevölkerungswachstum löste im vorindustriellen<br />

Solarzeitalter (18. Jahrhundert)<br />

in Europa eine schwere Krise (unter anderem<br />

Hungersnöte) aus. Die Einführung neuer<br />

Pflanzensorten (Kartoffel), Kolonialisierung<br />

und Auswanderung milderten den Druck. Die<br />

beginnende gewerbliche Produktion steigerte<br />

jedoch gleichzeitig den Verbrauch an Ressourcen.<br />

Die Menschen in Europa litten an zu<br />

zukunftsszenarien für wilhelmsburg 71


13 Abb.1_Ref<br />

Baustandards und eine höhere Effizienz der<br />

13 Abb.1_Ref<br />

Wärmebereitstellung im Bereich GHD.<br />

Prognostizierter Gesamtendenergiebedarf<br />

Elektrizität<br />

Prognostizierter Gesamtendenergiebedarf<br />

Wärmebedarf<br />

Der Strombedarf im IBA-Gebiet ist stark davon<br />

geprägt, dass bis 2050 die Anzahl der Ver-<br />

Wärmebedarf<br />

braucher im IBA-Gebiet steigt, Gewerbegebiete<br />

ausgebaut und Hilfsstrom für erneuerbare<br />

Energieerzeugung benötigt wird. Der Strombedarf<br />

in den einzelnen Haushalten geht bis zum<br />

Prognosehorizont um 20 Prozent zurück. Dabei<br />

werden einerseits die Haushaltsgeräte effizienter,<br />

zum Beispiel durch eine Energieverbrauchsund<br />

Prozesswärme.<br />

Kennzeichnung (Labelling) oder intelligente<br />

Stromzähler (Smart Metering), doch durch den<br />

und Prozesswärme.<br />

Einsatz zusätzlicher Geräte, insbesondere im<br />

PC-, Audio- und Video-Bereich, wird die höhere<br />

Energieeffizienz wieder kompensiert. Für den<br />

Bereich GHD werden kaum Anstrengungen<br />

unternommen, um die zunehmende Automatisierung<br />

der Produktion energetisch zu optimieren.<br />

3 Der Gesamtstrombedarf für Haushalte<br />

und GHD wird deshalb absolut um 50 Prozent<br />

zunehmen, im Referenzszenario 1 sogar um 60<br />

Prozent, da ohne das Moorburger Kraftwerk<br />

13 Abb.2_Ref<br />

mehr Wärmepumpen für die Bereitstellung von<br />

Heizwärme betrieben werden.<br />

13 Abb.2_Ref<br />

Endenergiebedarf in den Referenzszenarien<br />

120<br />

Endenergiebedarf in den Referenzszenarien<br />

100<br />

120<br />

80<br />

100<br />

60<br />

80<br />

40<br />

60<br />

20<br />

40<br />

00<br />

20<br />

Zeit [a]<br />

00<br />

Zeit [a]<br />

80<br />

2007 550 Strombedarf 143<br />

2013 GWh[End]/a 520 GWh[End]/a 148<br />

2007<br />

2020 529<br />

550<br />

181–185<br />

143<br />

2030 447 184–195<br />

2013 520 148<br />

2040 374 187–202<br />

2020 529 181–185<br />

2050 357 220–236<br />

2030 447 184–195<br />

1<br />

Der 2040<br />

Wärmebedarf beinhaltet die notwendige 374<br />

Energie für Heizen, Bereitstellung von 187–202<br />

Warmwasser<br />

2050 357 220–236<br />

2 1<br />

Der Strombedarf ist im Referenzszenario 1 etwas höher, da mehr Wärmepumpen zu betreiben sind.<br />

Der Wärmebedarf beinhaltet die notwendige Energie für Heizen, Bereitstellung von Warmwasser<br />

Bedarf [%]<br />

Bedarf [%]<br />

2013 2020 2030 2040 2050<br />

Strom GHD<br />

Strombedarf<br />

GWh[End]/a 1 GWh[End]/a 2<br />

2 Der Strombedarf ist im Referenzszenario 1 etwas höher, 01 Prognostizierter da mehr Wärmepumpen Gesamtendenergiebedarf zu betreiben sind. der<br />

Haushalte und der Verbraucher GHD in beiden Referenzszenarien<br />

(R1 und R2). Dargestellt ist der gesamte<br />

absolute Energieverbrauch. Dieser sinkt im Bereich<br />

des Wärmebedarfs und steigt im Bereich Strom, auch<br />

wenn in Teilbereichen eine gegenläufige Tendenz<br />

zu erkennen ist. Zum Beispiel wird im Rahmen des<br />

Bedarfs der Haushalte Strom relativ eingespart, der<br />

absolute Gesamtverbrauch steigt jedoch an, da bis<br />

2050 die Anzahl der Verbraucher im IBA-Gebiet zunimmt<br />

und alle Energieparteien, auch GHD, betrachtet<br />

werden.<br />

2013 2020 2030 2040 2050<br />

02 Die Veränderung des relativen Energiebedarfs getrennt<br />

nach Haushalten bzw. GHD und den einzelnen<br />

Energieleistungen in den Referenzszenarien.<br />

Warmwasser Haushalte<br />

Prozesswärme Strom GHD GHD<br />

Strom Haushalte<br />

Warmwasser Haushalte<br />

Prozesswärme GHD<br />

Strom Haushalte<br />

Heizwärme GHD<br />

Heizwärme Haushalte<br />

Heizwärme GHD<br />

Heizwärme Haushalte


Exzellenzszenario 1<br />

14 Abb.22_Ex<br />

14 Abb.22_Ex<br />

Abb.23_Ex<br />

14 Abb.23_Ex<br />

19 Entwicklung der Energiebedarfe und Energieerträge<br />

sowie die daraus resultierenden Selbstversorgungsgrade<br />

für Wärme und Strom im Exzellenzszenario 1<br />

Wärme<br />

Bedarf<br />

GWh[End]/a<br />

Ertrag (reg.)<br />

GWh[End]/a<br />

Selbstversorgungsgrad<br />

-<br />

2007 550 6 1<br />

2013 521 72 14<br />

2020 526 263 50<br />

2030 427 279 65<br />

2040 342 286 84<br />

2050<br />

335 285 85<br />

Strom<br />

Bedarf<br />

GWh[End]/a<br />

Ertrag (reg.)<br />

GWh[End]/a<br />

Selbstversorgungsgrad<br />

-<br />

2007<br />

2013<br />

2020<br />

2030<br />

2040<br />

2050<br />

143 13 9<br />

145 78 54<br />

171 164 96<br />

158 183 116<br />

143 218 152<br />

153 341 224<br />

Exzellenzszenario 2<br />

Wärme<br />

Bedarf<br />

GWh[End]/a<br />

Ertrag (reg.)<br />

GWh[End]/a<br />

Selbstversorgungsgrad<br />

-<br />

20 Entwicklung der Energiebedarfe und Energieerträge<br />

sowie die daraus resultierenden Selbstversorgungsgrade<br />

für Wärme und Strom im Exzellenzszenario 2.<br />

Im Exzellenzszenario 2 wurde der Strombedarf zur<br />

Herstellung von Biomethan bereits abgezogen.<br />

2007 550 6 1<br />

2013 521 72 14<br />

2020 526 222 42<br />

2030 427 231 54<br />

2040 342 245 72<br />

2050<br />

335 286 85<br />

Strom<br />

Bedarf<br />

GWh[End]/a<br />

Ertrag (reg.)<br />

GWh[End]/a<br />

Selbstversorgungsgrad<br />

-<br />

2007<br />

2013<br />

2020<br />

2030<br />

2040<br />

2050<br />

143 13 9<br />

145 78 54<br />

171 150 88<br />

158 161 102<br />

143 157 110<br />

153 191 125<br />

114


Emissionen [tC0 [tC0 2<br />

/a] 2<br />

/a]<br />

Exzellenzszenario<br />

Exzellenzszenario 1<br />

250.000<br />

250.000<br />

200.000<br />

200.000<br />

150.000<br />

150.000<br />

100.000<br />

100.000<br />

50.000<br />

50.000<br />

0<br />

2007 2013 2020 2030 2040 2050<br />

2007 2013 2020 2030 2040 2050<br />

Zeit [a]<br />

Zeit [a]<br />

21 Jährliche CO 2<br />

-Emissionen für Haushalte und GHD<br />

im Exzellenzszenario 1<br />

Exzellenzszenario 2<br />

durch Wärmenetze<br />

durch Wärmenetze<br />

ohne Wärmenetze<br />

ohne Wärmenetze<br />

CO 2<br />

-Emissionen in den<br />

Exzellenzszenarien<br />

Die Betrachtung in den Exzellenzszenarien auf<br />

Basis der CO 2<br />

-Äquivalent-Methode zeigen, dass<br />

Effizienzmaßnahmen und der gezielte Ersatz<br />

fossil-nuklearer Energie durch erneuerbare zu<br />

einer erheblichen Reduktion der CO 2<br />

-Emissionen<br />

führen. Bereits zum Abschluss der IBA<br />

werden etwa 50 Prozent mehr Treibhausgase<br />

eingespart als in den Referenzszenarien. 2020<br />

werden etwa viermal so viel Treibhausgase<br />

eingespart wie im Moorburg-Szenario (R2).<br />

Zum Ende des Prognosehorizonts 2050<br />

betragen die Emissionen in den Exzellenzszenarien<br />

nur noch fünf Prozent der Emissionen<br />

von 2007, wogegen im Moorburg-Szenario<br />

(R2) immer noch knapp 40 Prozent der 2007<br />

emittierten Treibhausgase die Atmosphäre<br />

belasten. Damit emittieren Haushalte und GHD<br />

2050 in den Exzellenzszenarien praktisch kein<br />

CO 2<br />

mehr, im Bezug auf diese Energieparteien<br />

ist der IBA-Raum nahezu klimaneutral.<br />

250.000<br />

250.000<br />

Emissionen [tC0 2 2 /a]<br />

200.000<br />

150.000<br />

100.000<br />

durch Wärmenetze<br />

ohne Wärmenetze<br />

Anmerkungen<br />

Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und<br />

Reaktorsicherheit (Hg.): Leitszenario 2009. Langfristszenarien<br />

und Strategien für den Ausbau erneuerbare<br />

Energien in Deutschland. Bearbeitet von Joachim<br />

Nitsch und Bernd Wenzel. Berlin 2009.<br />

1 Prognos AG/Öko-Institut (Hg.): Modell Deutschland,<br />

Klimaschutz bis 2050: Vom Ziel her denken. Studie im<br />

Auftrag des WWF Deutschland, bearbeitet von Almut<br />

Kirchner, Felix Chr. Matthes et al. Basel/Freiburg 2009.<br />

50.000<br />

2 Ebd.<br />

3 Ebd.<br />

0<br />

2007 2013 2020 2030 2040 2050<br />

Zeit [a]<br />

4 Ebd.<br />

5 Ebd.<br />

6 M. Sterner/M. Specht (2010): Erneuerbares Methan.<br />

Solarzeitalter. 2010, S. 51–58.<br />

22 Jährliche CO 2<br />

-Emissionen für Haushalte und GHD<br />

im Exzellenzszenario 2<br />

zukunftsszenarien für wilhelmsburg 115


Stefan Schurig<br />

Mensch, Stadt, Klimawandel<br />

Die Entwicklung von Städten von einer Petropolis zu einer Ecopolis<br />

Die Transformation vom<br />

fossilen Industriezeitalter ins<br />

Solarzeitalter muss in den<br />

Städten vollzogen werden.<br />

Die Aussicht auf ein zügiges international<br />

abgestimmtes Vorgehen gegen den Klimawandel<br />

ist mit dem Debakel von Kopenhagen<br />

im Dezember 2009 deutlich geschmälert.<br />

Damit ist die Zukunft für Klimaschutzmechanismen<br />

wie den Handel mit Emissions-<br />

Zertifikaten sehr ungewiss. Für Städte, die<br />

weltweit für knapp 80 Prozent der Emissionen<br />

verantwortlich sind, werden somit nationale<br />

und regionale Klimaschutzmaßnamen umso<br />

wichtiger. Die Transformation vom fossilen<br />

Industriezeitalter ins Solarzeitalter muss in<br />

den Städten vollzogen werden. Dabei geht es<br />

nicht ausschließlich um die künftige Art und<br />

Weise, Energie zu produzieren. Ebenso wichtig<br />

ist es, Maßnahmen zur Energieeinsparung<br />

und zur Energieeffizienz zu treffen, denn die<br />

sind zum Teil sehr schnell und kostengünstig<br />

zu realisieren. Darüber hinaus wird man<br />

in Zukunft die gesamte Raumplanung einer<br />

Stadt auf Verkehrsvermeidung, das Schaffen<br />

neuer städtischer Erlebnisräume sowie den zu<br />

erwartenden Flächenbedarf für erneuerbare<br />

Energien ausrichten und darüber hinaus damit<br />

beginnen, Nährstoffe aus den Abwassern<br />

zurückzugewinnen.<br />

Mit dem Ziel, Wilhelmsburg Schritt für Schritt<br />

vollständig mit erneuerbaren Energien zu versorgen,<br />

geht die IBA mit sehr gutem Beispiel für<br />

andere Städte voran. Der <strong>Energieatlas</strong> mit<br />

dem Zukunftskonzept „Erneuerbares Wilhelmsburg“<br />

zeigt den Weg auf, wie genau dieses Ziel<br />

erreicht werden soll und liefert den Beweis<br />

dafür, dass sich dieser Weg für Hamburg, aber<br />

vor allem auch für die Menschen im IBA-Demonstrationsgebiet<br />

lohnt.<br />

Noch zu Beginn des großen Klima-Showdowns<br />

in Kopenhagen im Dezember 2009 war kein<br />

Superlativ zu schade, um die Bedeutung dieses<br />

„historischen“ Treffens zu beschreiben. Mit<br />

biblischen Metaphern wurde gebetsmühlenartig<br />

wiederholt, dass die Klimakonferenz „die letzte<br />

Chance zur Rettung der Erde ist“ (Märkische<br />

Allgemeine). Führt man sich die bedrückenden<br />

wissenschaftlichen Fakten vor Augen,<br />

sind diese Superlative nicht mal übertrieben.<br />

Es gibt keinen Zweifel, dass nur noch wenige<br />

Jahre bleiben, um ein Ansteigen der globalen<br />

Durchschnittstemperatur über die gefährliche<br />

Grenze von zwei Grad Celsius zu verhindern.<br />

Alles darüber, so die Wissenschaft, gilt als nicht<br />

mehr vom Menschen beherrschbar.<br />

Im Kyoto-Protokoll haben sich 37 Industriestaaten,<br />

darunter auch Deutschland, zu einer Reduzierung<br />

der Treibhausgase auf fünf Prozent<br />

gemessen an 1990 völkerrechtlich verbindlich<br />

verpflichtet. Diese erste Verpflichtungsperiode<br />

läuft 2012 aus. Um den Treibhauseffekt nicht<br />

vollständig außer Kontrolle geraten zu lassen,<br />

hätte zumindest eine völkerrechtlich verbindliche<br />

Verpflichtung der Industriestaaten, die<br />

eigenen CO 2<br />

-Emissionen um 40 Prozent bis zum<br />

Jahr 2020 zu reduzieren, in Kopenhagen entschieden<br />

werden müssen. Darüber hinaus galt<br />

es, eine Einigung über funktionierende Mechanismen<br />

zu finden, die CO 2<br />

-Reduktionen zu koordinieren<br />

und zu kontrollieren. Erreicht wurde<br />

nichts davon. Stattdessen einigte man sich am<br />

Schluss der Konferenz auf einen sogenannten<br />

„Kopenhagen Accord“: Der Klimawandel findet<br />

statt, die Reduzierung von Treibhausgasen ist<br />

notwendig, der Ausbau von erneuerbaren Ener-<br />

zukunftsszenarien für wilhelmsburg 121


EnergieEffizienZ<br />

durch<br />

kosteneffizienZ


Energiesparpotenziale und<br />

Sanierungskosten<br />

Durch die Unterschiede in Gebäudegröße, -alter<br />

und -konstruktion lassen sich die energetischen<br />

Einsparpotenziale mit unterschiedlichem Aufwand<br />

realisieren. Ziel ist, eine möglichst große<br />

Reduzierung des Heizwärmebedarfs pro Quadratmeter<br />

Energiebezugsfläche zu erreichen<br />

und dabei die Kosten für Einsparmaßnahmen<br />

möglichst gering zu halten.<br />

Das prozentual größte Einsparpotenzial besitzen<br />

die kleinen und großen Mehrfamilienhäuser<br />

in dörflich-kleinteiliger Umgebung bzw. in den<br />

Siedlungen der Gründerzeit und des sozialen<br />

Wohnungsbaus. Die zu erreichenden Einsparungen<br />

liegen hier bei 60 bis 75 Prozent des<br />

ursprünglichen Heizwärmebedarfs. Auch in<br />

Bezug auf die Kosten liegen diese Gebäude eng<br />

beieinander im Bereich zwischen 250 und 300<br />

Euro brutto pro Quadratmeter Wohnfläche. Die<br />

Einfamilienhausgebiete erreichen ein Einsparpotenzial<br />

von ca. 60 Prozent des ursprünglichen<br />

Heizwärmebedarfs, allerdings bei deutlich<br />

höheren Sanierungskosten von ca. 400 Euro<br />

pro Quadratmeter. Hochhäuser weisen mit ca.<br />

45 Prozent des ursprünglichen Verbrauchs das<br />

geringste Einsparpotenzial der betrachteten<br />

Gebäudetypen auf, allerdings sind die Kosten<br />

mit ca. 120 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche<br />

hier auch am geringsten. Diese Daten dienen<br />

Eigentümern als Grundlage, um Einsparpotenzial<br />

und überschlägige Kosten zu ermitteln.<br />

Für eine gesamtenergetische Betrachtung<br />

wurde außerdem untersucht, welche Kosten pro<br />

eingesparte Kilowattstunde je Stadtraumtyp<br />

anfallen. Das Optimum liegt hier bei möglichst<br />

geringen Investitionskosten pro Kilowattstunde<br />

Einsparung. Dabei liegen die Kosten pro<br />

eingesparte Kilowattstunde für die kleinen und<br />

großen Mehrfamilienhäuser über beinahe alle<br />

Stadtraumtypen gleich bei ca. zwei Euro. Bei<br />

modernen Mehrfamilienhäusern und Einfamilienhäusern<br />

ist die Einsparung einer Kilowattstunde<br />

mit 5 bis 13 Euro pro Kilowattstunde mindestens<br />

2,5 Mal so teuer. Für die Umsetzung des<br />

„Klimaschutzkonzeptes Erneuerbares Wilhelmsburg“<br />

sollten die Mehrfamilienhäuser möglichst<br />

Für die Umsetzung des<br />

„Klimaschutzkonzeptes<br />

Erneuerbares Wilhelmsburg“<br />

sollten die Mehrfamilienhäuser<br />

möglichst rasch saniert werden,<br />

um hohe Einsparpotenziale<br />

schnell ausschöpfen zu<br />

können.<br />

Beispiel: Sanierung Mehrfamilienhaus aus den 1920er Jahren (Stadtraumtyp Baublöcke Gründerzeit IIa)<br />

Anzahl der Geschosse: 5, Anzahl der Wohneinheiten: 15<br />

Beheizte Wohnfläche: 1.349,11 m 2 , Beheiztes Gebäudevolumen: 5942 m 3<br />

Durchgeführte Sanierungsmaßnahmen: Dämmung der Außenwände (Wärmedämmverbundsystem), Dämmung der obersten Geschossdecke und<br />

der Kellerdecke. Austausch der Fenster und der Anlagentechnik.<br />

Kosten Sanierung Gebäudehülle: ca. 273.800 Euro, Kosten Sanierung Gebäudetechnik: ca. 94.700 Euro<br />

Amortisationszeit bei gleichbleibenden Energiekosten: 14 Jahre, Amortisationszeit bei steigenden Energiepreisen (Steigerung 6%/a): 10 Jahre<br />

vor Sanierung<br />

nach Sanierung<br />

16 16 Abb 12 12<br />

16 16 Abb 13 13<br />

Gebäudehülle<br />

Heizungsanlage<br />

Energieträger<br />

Heizwärmebedarf<br />

Endenergiebedarf<br />

Energiekosten<br />

(Erdgas 0,07ct/kWh;<br />

Strom 0,18ct/kWh)<br />

unsaniert<br />

Gaskessel<br />

Erdgas<br />

228,86 kWh/m 2 a<br />

359,89 kWh/m 2 a<br />

33.987,18 E/Jahr<br />

EnEV2009-Neubau<br />

Wärmepumpe mit Erdsonden<br />

Erdreich/Strom<br />

82,44 kWh/m 2 a<br />

31,10 kWh/m 2 a<br />

7.552,31 E/Jahr<br />

134<br />

Gebäudehülle<br />

vor Sanierung<br />

unsaniert<br />

nach Sanierung<br />

EnEV2009-Neubau


Gebäudehülle<br />

unsaniert<br />

EnEV2009-Neubau<br />

Heizungsanlage<br />

Energieträger<br />

Gaskessel<br />

Erdgas<br />

Wärmepumpe mit Erdsonden<br />

Erdreich/Strom<br />

Heizwärmebedarf<br />

228,86 kWh/m 2 a<br />

82,44 kWh/m 2 a<br />

Beispiel: Sanierung Einfamilienhaus aus den 1950er Jahren (Stadtraumtyp Einfamilienhausgebiete IXa)<br />

Endenergiebedarf<br />

Anzahl der Geschosse: 1, Anzahl der Wohneinheiten: 1<br />

Beheizte Wohnfläche: 101 m 2 , Beheiztes Gebäudevolumen: Energiekosten 380 m 3<br />

359,89 kWh/m 2 a<br />

33.987,18 E/Jahr<br />

31,10 kWh/m 2 a<br />

7.552,31 E/Jahr<br />

Durchgeführte Sanierungsmaßnahmen: Dämmung (Erdgas der Außenwände 0,07ct/kWh; (Wärmedämmverbundsystem), Dämmung des Dachs (Zwischen- und<br />

Strom 0,18ct/kWh)<br />

Aufsparrendämmung), Dämmung der Kellerdecke. Austausch der Fenster und der Anlagentechnik (Einbau einer Wärmepumpe, Bohrung von<br />

Geothermiesonden, Installation von Photovoltaik und Solarthermie).<br />

Kosten Sanierung Gebäudetechnik: ca. 31.450 Euro<br />

Amortisationszeit bei gleichbleibenden Energiekosten: 31 Jahre, Amortisationszeit bei steigenden Energiepreisen (Steigerung 6%/a): 17 Jahre<br />

Gebäudehülle<br />

Heizungsanlage<br />

Energieträger<br />

Heizwärmebedarf<br />

Endenergiebedarf<br />

Energiekosten<br />

(Erdgas 0,07ct/kWh;<br />

Strom 0,18ct/kWh)<br />

vor Sanierung<br />

unsaniert<br />

Gaskessel<br />

Erdgas<br />

182,81 kWh/m 2a<br />

331,81 kWh/m 2 a<br />

2.345,90 E/Jahr<br />

nach Sanierung<br />

EnEV2009-Neubau<br />

Wärmepumpe mit Erdsonden<br />

Erdreich/Strom<br />

51,69 kWh/m 2 a<br />

21,19 kWh/m 2 a<br />

385,23 E/Jahr<br />

Beispiel: Sanierung Hochhaus aus den 1970er Jahren (Stadtraumtyp Hochhaussiedlung VII)<br />

Anzahl der Geschosse: 14, Anzahl der Wohneinheiten: 254<br />

Beheizte Wohnfläche: 18.012 m 2 , Beheiztes Gebäudevolumen: 68.360 m 3<br />

Durchgeführte Sanierungsmaßnahmen: Dämmung der Außenwände (Wärmedämmverbundsystem), Dämmung des Dachs (Gefälledämmung<br />

Flachdach), Dämmung der Kellerdecke. Austausch der Fenster und der Anlagentechnik (Einbau einer Wärmepumpe, Bohrung von Geothermiesonden,<br />

Installation von Photovoltaik und Solarthermie).<br />

Kosten Sanierung Gebäudehülle: ca. 2.280.000 Euro, Kosten Sanierung Gebäudetechnik: ca. 257.000 Euro<br />

Amortisationszeit bei gleichbleibenden Energiekosten: 22 Jahre, Amortisationszeit bei steigenden Energiepreisen (Steigerung 6%/a): 14 Jahre<br />

vor Sanierung<br />

nach Sanierung<br />

16 Abb 14<br />

16 Abb 15<br />

Gebäudehülle<br />

Heizungsanlage<br />

Energieträger<br />

Heizwärmebedarf<br />

Endenergiebedarf<br />

Energiekosten<br />

(Erdgas 0,07ct/kWh;<br />

Strom 0,18ct/kWh)<br />

unsaniert<br />

Gaskessel<br />

Erdgas<br />

69,10 kWh/m 2 a<br />

132,11 kWh/m 2 a<br />

169.569,57 E/Jahr<br />

EnEV2009-Neubau<br />

Wärmepumpe mit Erdsonden<br />

Erdreich/Strom<br />

34,58 kWh/m 2 a<br />

16,67 kWh/m 2 a<br />

54.046,81 E/Jahr<br />

Gebäudehülle<br />

vor Sanierung<br />

unsaniert<br />

energieeffizienz nach durch Sanierung kosteneffizienz 135<br />

EnEV2009-Neubau


09 Jährliche Investitionen und Einsparungen für das<br />

Exzellenzszenario Exzellenzszenario<br />

1<br />

1<br />

Exzellenzszenario 1<br />

16 Abb9<br />

16 Abb10<br />

16 Abb11<br />

200<br />

200<br />

180<br />

180<br />

160<br />

160<br />

Stromverkauf<br />

Stromverkauf<br />

Investitionen/Einsparungen [Mio. Euro]<br />

140<br />

120<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

-20<br />

Investitionen/Einsparungen [Mio. Euro]<br />

140<br />

120<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

-20<br />

Vermiedene<br />

Stromkosten<br />

Vermiedene<br />

Wärmekosten<br />

Investitionen<br />

Energieerträge<br />

Sanierungskosten<br />

IBA-Projekte und<br />

Folgeprojekte<br />

Vermiedene<br />

Stromkosten<br />

Vermiedene<br />

Wärmekosten<br />

Investitionen<br />

Energieerträge<br />

Sanierungskosten<br />

IBA-Projekte und<br />

Folgeprojekte<br />

-40<br />

-40<br />

-60<br />

-60<br />

2007 2010 2013 2020 2030 20402007 20502010 2013 2020 2030 2040 2050<br />

Zeit [a]<br />

Zeit [a]<br />

142<br />

10 Jährliche Investitionen und Einsparungen für das<br />

Exzellenzszenario Exzellenzszenario 2<br />

2<br />

200<br />

180<br />

Exzellenzszenario 2<br />

200<br />

180<br />

160<br />

140<br />

120<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

160<br />

140<br />

120<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

Stromverkauf<br />

Vermiedene<br />

Stromkosten<br />

Vermiedene<br />

Wärmekosten<br />

Investitionen<br />

Energieerträge<br />

Sanierungskosten<br />

20<br />

0<br />

-20<br />

-40<br />

-60<br />

20<br />

0<br />

-20<br />

-40<br />

-60<br />

IBA-Projekte und<br />

Folgeprojekte<br />

2007 2010 2013 2020 2030 20402007 20502010 2013 2020 2030 2040 2050<br />

Zeit [a]<br />

Zeit [a]<br />

Investitionen/Einsparungen [Mio. Euro]<br />

Investitionen/Einsparungen [Mio. Euro]<br />

Stromverkauf<br />

Vermiedene<br />

Stromkosten<br />

Vermiedene<br />

Wärmekosten<br />

Investitionen<br />

Energieerträge<br />

Sanierungskosten<br />

IBA-Projekte und<br />

Folgeprojekte


Arbeitsplätze in den Bereichen Wartung und Betrieb<br />

16 Abb9<br />

16 Abb10<br />

16 Beschäftigung Abb11 durch Wartung und Betrieb<br />

Beschäftigung durch Wartung und Betrieb<br />

250<br />

200<br />

150<br />

100<br />

50<br />

0<br />

Arbeitsplätze in den Bereichen Wartung und Betrieb<br />

250<br />

200<br />

150<br />

100<br />

50<br />

IBA-Projekte<br />

und Folgeprojekte<br />

Energieberg<br />

Georgswerder<br />

Bereich Wartung und Betrieb erneuerbarer Energietechnologien<br />

entstehen, in IBA-Projekte<br />

den Exzellenzsze-<br />

und Folgeprojekte<br />

narien ca. 230 Arbeitsplätze.<br />

Allerdings werden durch die Umstellung Energieberg auf<br />

erneuerbare Energieträger in Georgswerder<br />

anderen Berufsgruppen<br />

auf Dauer weniger Mitarbeiter<br />

Abwasserwärmerückgewinnung<br />

Schornstein-<br />

benötigt werden, beispielsweise feger und Heizölhändler. Die Erweiterung der<br />

Tätigkeitsbereiche, wie die Übertragung Oberflächennahe von<br />

Geothermie<br />

Kontroll aufgaben auf Schornsteinfeger im<br />

Rahmen der EnEV, kann unter Solarthermie<br />

Umständen<br />

einen Verlust von Arbeitsplätzen verhindern.<br />

Insgesamt bieten die Investitionen Windkraft und Maßnah-<br />

Abwasserwärmerückgewinnung<br />

Oberflächennahe<br />

Geothermie<br />

Solarthermie<br />

Windkraft<br />

Betrieb 10 auf das IBA-Gebiet heruntergerechnet<br />

werden. In den Referenzszenarien werden bis<br />

2050 zwischen 50 und 60 Arbeitsplätze im<br />

Photovoltaik<br />

men im Rahmen der IBA Hamburg die Chance,<br />

Photovoltaik<br />

0<br />

die Wilhelmsburger Wirtschaft in zukünftigen<br />

R1 R2 E1 E2 R1 R2 E1 E2 R1 R2 E1 E2 R1 R1 R2 R2 E1 E1 E2 E2<br />

R1 R2 E1 E2<br />

R1 R2 E1 E2 R1 R2 E1 E2<br />

wichtigen Bereichen gut aufzustellen und so<br />

2007 2013 2020 2050<br />

2007 2013 2020langfristig und 2050 nachhaltig Arbeitsplätze zu<br />

Zeit [a]<br />

Zeit [a] schaffen und zu sichern. Durch den erworbenen<br />

Wissensvorsprung erhalten die beteiligten<br />

auswirken. Bei einer Gesamtinvestition von ca. Unternehmen einen Wettbewerbsvorteil, der<br />

300 Millionen Euro in den Referenzszenarien auch insbesondere außerhalb des IBA-Gebiets<br />

über den gesamten Betrachtungszeitraum ergibt zukünftig vermehrt nachgefragt werden wird.<br />

sich ein direkter Beschäftigungseffekt von 2700<br />

Personenjahren. Demgegenüber steht in den Exzellenzszenarien,<br />

bei einem Investitionsvolumen<br />

von 330 Millionen Euro, ein nur unwesentlich<br />

größerer direkter Beschäftigungseffekt von ca.<br />

3000 Personenjahren. Der Beschäftigungseffekt<br />

ist stark von der Sanierungsrate abhängig. Es<br />

wird davon ausgegangen, dass die energetische<br />

Sanierung der Gebäudehülle im Rahmen der geplanten<br />

Instandhaltung der Gebäude erfolgt. Ein<br />

Teil des Beschäftigungseffekts wird also ohnehin<br />

durch die Instandhaltung der Gebäude ausgelöst.<br />

Durch die Umstellung auf eine erneuerbare<br />

Energieversorgung werden neue Arbeitsplätze<br />

geschaffen. Diese entstehen zum einen in der<br />

Herstellung der Anlagentechnik und zum anderen<br />

im Bereich der Wartung und des Betriebs bestehender<br />

Anlagen. Insbesondere in der Wartung<br />

und dem Betrieb der Anlagen können dauerhaft<br />

Arbeitsplätze im IBA-Gebiet geschaffen werden.<br />

Die Zahl der entstehenden Arbeitsplätze kann<br />

aus der in Deutschland installierten Leistung 9<br />

und den Gesamtarbeitsplätzen in Wartung und<br />

11 Beschäftigung durch Wartung und Betrieb nach<br />

Energietechnologie für die Referenz- (R1, R2) und die<br />

Exzellenzszenarien (E1, E2)<br />

In den Referenzszenarien werden<br />

bis 2050 zwischen 50 und<br />

60 Arbeitsplätze im Bereich<br />

Wartung und Betrieb erneuerbarer<br />

Energietechnologien<br />

entstehen, in den Exzellenzszenarien<br />

ca. 230 Arbeitsplätze.<br />

energieeffizienz durch kosteneffizienz 143


Manfred Hegger<br />

Räumlich-energetisches Leitbild<br />

Einleitung<br />

Energie ist unsichtbar. Denn Energiearten und<br />

-träger lassen sich meist nicht direkt über unseren<br />

Leitsinn sehen, also über unser Auge, erfassen.<br />

Der Spruch, der Strom komme schließlich<br />

aus der Steckdose, sagt nicht nur aus, dass wir<br />

unsere Energieversorgung als allgegenwärtig<br />

und selbstverständlich betrachten, sondern er<br />

vermittelt auch, dass wir uns über seinen Wert<br />

und seine Herkunft – weil unsichtbar – oft nicht<br />

im Klaren sind.<br />

Die sichtbaren Elemente der Energieversorgung<br />

sind jedoch allgegenwärtig. Fernleitungen,<br />

Umspannwerke und Windkraftanlagen prägen<br />

Landschaftsbilder. Kraftwerke, Müllverbrennungsanlagen,<br />

Öltankanlagen oder Trafostationen<br />

geben erkennbar Auskunft über die<br />

Abhängigkeit unseres städtischen Lebens von<br />

der Energiezufuhr. Zuleitungs- und Zählerkästen,<br />

Sensoren, Schalter und Steckdosen sind<br />

unverzichtbare Elemente unserer Gebäude<br />

und Innenräume. Mittels hoch dämmender<br />

Fassadensysteme, Sonnenschutzanlagen und<br />

Luftkanäle bemühen wir uns, den Energieverbrauch<br />

zu mindern – und mittels auf Dächern<br />

oft wie notgelandet wirkenden Solaranlagen<br />

dezentral Energie zu gewinnen. Und nur selten<br />

gelingt es, diese Energie-Infrastruktur zu einem<br />

Bestandteil unserer Umwelt zu machen, die<br />

als ästhetische Bereicherung des Alltagsbildes<br />

empfunden wird.<br />

Wenn nun die Energieversorgung unserer<br />

Städte auf eine neue Grundlage gestellt wird,<br />

wird dies wiederum die Parameter von Stadt,<br />

Landschaft und von Architektur entscheidend<br />

verändern. Im Folgenden wird der Versuch<br />

unternommen, diese notwendigen Veränderungen<br />

nicht nur zu beschreiben, sondern Leitlinien<br />

zu formulieren, die diesen Wandel gestaltend<br />

begleiten und im Ergebnis zu einem neuen Bild<br />

von Stadt führen, das für seine Bewohner als<br />

bereichernd, nachahmenswert und hoffentlich<br />

auch im besten Sinne als Verschönerung des<br />

alltäglichen Lebens empfunden wird.<br />

170


19 00 100616 IBA_Leitbild_<br />

Grafik<br />

- Identität stiftende Gebäude energetisch behutsam entwickeln<br />

- Alltagsarchitektur qualitätssichernd energetisch sanieren<br />

- Dach- und Fassadenbegrünung fördern<br />

- Luftaustausch kontrollieren, Windschutz verbessern<br />

- Hitzeinseln entschärfen<br />

Stadtklima<br />

verbessern<br />

Eigenlogik<br />

des Stadtteils<br />

fördern<br />

- Neubauten selbstbewusst einfügen<br />

- Wohngebiete um andere Nutzungen anreichern<br />

- Mobilität gestalten<br />

- Anbindung an Wasserflächen<br />

und Grünräume verstärken<br />

- Freiflächen erhalten und aufwerten,<br />

neue Landschaftsbilder schaffen<br />

- Leuchtturmprojekte für<br />

Wirtschaftsentwicklung erschließen<br />

- Lokale Energiewirtschaft über<br />

gemeinsames CI verknüpfen<br />

- Gewerbe und Handwerk fördern<br />

Aufenthalts<br />

qualitäten<br />

steigern<br />

neue lokale<br />

Energie<br />

wirtschaft<br />

- Flächige Energiesysteme architektonisch integrieren<br />

- Punktuelle regenerative Energiesysteme inszenieren<br />

- Neue Energiesysteme stadtbildprägend einsetzen<br />

regenerative<br />

Energien<br />

integrieren<br />

Freiräume<br />

Energiesysteme<br />

Effizienzpot.<br />

erschließen<br />

Stadt und<br />

Gebäude<br />

Nutzungen<br />

mischen<br />

Licht und Sonne<br />

einsetzen<br />

Verdichten<br />

- Wohnen in Gewerbegebiete einfügen<br />

- Leerstände temporär nutzen<br />

- Nutzungsdichten im Bestand erhöhen<br />

- Baulich nachverdichten<br />

- Aufstocken<br />

- Stadtoberflächen aufhellen<br />

- Tageslicht und Verschattung<br />

durch Vegetation regeln<br />

- Nachhaltige Stadtbeleuchtung umsetzen<br />

- Solare Ertragspotenziale optimieren<br />

- Raumbezogene Energieentwicklungspläne anfertigen<br />

- Neue Gestaltungsformen für gut dämmende Fassaden entwickeln<br />

- Effizienzsteigerung und Energiegewinnung im Stadtraum anzeigen<br />

Version 1 Version 2<br />

- Identität stiftende Gebäude energetisch behutsam entwickeln<br />

- Alltagsarchitektur qualitätssichernd energetisch sanieren<br />

- Dach- und Fassadenbegrünung fördern<br />

- Luftaustausch kontrollieren, Windschutz verbessern<br />

- Neubauten selbstbewusst einfügen<br />

- Identität stiftende Gebäude energetisch behutsam entwickeln<br />

- Alltagsarchitektur qualitätssichernd energetisch sanieren<br />

- Hitzeinseln entschärfen<br />

Stadtklima<br />

verbessern<br />

Eigenlogik<br />

des Stadtteils<br />

fördern<br />

- Wohngebiete um andere Nutzungen anreichern<br />

- Wohnen in Gewerbegebiete einfügen<br />

- Dach- und Fassadenbegrünung fördern<br />

- Luftaustausch kontrollieren, Windschutz verbessern<br />

- Hitzeinseln entschärfen<br />

Stadtklima<br />

verbessern<br />

Eigenlogik<br />

des Stadtteils<br />

fördern<br />

- Neubauten selbstbewusst einfügen<br />

- Mobilität gestalten<br />

- Anbindung an Wasserflächen<br />

und Grünräume verstärken<br />

- Freiflächen erhalten und aufwerten,<br />

neue Landschaftsbilder schaffen<br />

- Leuchtturmprojekte für<br />

Wirtschaftsentwicklung erschließen<br />

-Lokale Energiewirtschaft über gemeinsames<br />

CI verknüpfen<br />

Aufenthalts<br />

qualitäten<br />

steigern<br />

neue lokale<br />

Energie<br />

wirtschaft<br />

Freiräume<br />

Energiesysteme<br />

Stadt und<br />

Gebäude<br />

Nutzungen<br />

mischen<br />

Verdichten<br />

- Leerstände temporär nutzen<br />

- Nutzungsdichten im Bestand erhöhen<br />

- Baulich nachverdichten<br />

- Aufstocken<br />

- Mobilität gestalten<br />

- Anbindung an Wasserflächen<br />

und Grünräume verstärken<br />

- Freiflächen erhalten und aufwerten,<br />

neue Landschaftsbilder schaffen<br />

- Leuchtturmprojekte für<br />

Wirtschaftsentwicklung erschließen<br />

-Lokale Energiewirtschaft über gemeinsames<br />

Aufenthalts<br />

qualitäten<br />

steigern<br />

neue lokale<br />

Energie<br />

- Wohngebiete um andere Nutzungen anreichern<br />

- Wohnen in Gewerbegebiete einfügen<br />

Nutzungen<br />

- Leerstände temporär nutzen<br />

mischen<br />

Freiräume<br />

Stadt und<br />

wegweiser Gebäude für wilhelmsburg 171<br />

- Nutzungsdichten im Bestand erhöhen<br />

Verdichten<br />

- Baulich nachverdichten<br />

- Aufstocken<br />

Energiesysteme

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!