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LoRum - Lorch Rundum

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LoRch 12<br />

»Marionettentheater Mirakel« –<br />

Die <strong>Lorch</strong>er Puppenkiste<br />

Marionetten faszinieren Menschen seit<br />

jeher. Schon seit der Antike bekannt, regen<br />

sie die Menschen zum Träumen an<br />

und erleben in der Romantik eine wahre<br />

Renaissance im Rahmen des philosophischen<br />

Diskurses.<br />

Doch auch in unserer Zeit spielt das<br />

Marionettentheater eine wichtige Rolle.<br />

Wer ist nicht mit den Figuren der<br />

Augsburger Puppenkiste aufgewachsen<br />

und hat mit ihnen gelitten und gelacht?<br />

Ganz so lang wie die Helden unserer<br />

Kindheit gibt es das Marionettentheater<br />

»Mirakel« aus <strong>Lorch</strong> zwar noch nicht,<br />

aber Willi und Karin Klein, die das Theater<br />

1992 als mobiles Tournee-Theater<br />

gründeten, sind auf dem besten Weg<br />

dahin. Denn in ihrer 23-jährigen Geschichte<br />

haben sie schon zahlreiche Auftritte<br />

in ganz Süddeutschland bestritten.<br />

Dabei fing alles ganz klein an, ursprünglich<br />

baute Familie Klein die Puppen als<br />

Dekoration und bot sie zum Verkauf an.<br />

Die Puppen fanden auch durchaus Gefallen,<br />

doch vielen waren sie zu teuer.<br />

Aus dieser Not heraus entstand die Idee,<br />

den Puppen Leben einzuhauchen. Dazu<br />

war es notwendig die Figuren umzubauen<br />

und neu zu gestalten.<br />

Nach dem neuen Anstrich ging es nun<br />

darum, die Charaktere der Figuren auszuarbeiten.<br />

Willi Klein schrieb daraufhin<br />

sein erstes Stück »Der Kristall des<br />

Vergessens«. Ein Märchen für Kinder ab<br />

vier Jahren, in dem der Protagonist seinen<br />

Namen durch die Kraft eines Zauberkristalls<br />

vergisst und den magischen<br />

Stein zurück zum Zaubermeister bringen<br />

soll – ein beschwerlicher und mühsamer<br />

Weg voller Abenteuer liegt vor<br />

dem Namenlosen. Die erste Aufführung<br />

des Stückes fand am 13. Januar 1993 in<br />

der Klosterpräfektur des Klosters Adelberg<br />

statt und trotz Lampenfieber behielten<br />

die Kleins die Fäden in der Hand.<br />

Seither gehört dieses Märchen zu den<br />

Klassikern des Theaters und wird regelmäßig<br />

gespielt.<br />

Willi und<br />

Karin Klein<br />

halten die Fäden<br />

in der Hand<br />

Bis zum Jahr 1995 war das<br />

jetzige Duo noch zu viert,<br />

doch es gestaltete sich zunehmend<br />

schwierig, alle unter<br />

einen Hut zu bekommen<br />

und so sind es heute Willi<br />

und Karin Klein, bei denen<br />

die Fäden zusammenlaufen.<br />

Doch auch Tochter Milena<br />

ist eine große Hilfe, nicht<br />

nur beim Bühnenauf- und<br />

abbau, sie hat auch viele Ideen<br />

und Anregungen.<br />

Schon bald darauf folgte der nächste<br />

Streich in Form einer Clownrevue mit<br />

dem Namen »Clownereien«; in dieser<br />

werden den Kindern verschiedene Musikinstrumente<br />

nähergebracht. Dieser<br />

pädagogische Ansatz zeigt sich nicht nur<br />

in Theaterstücken der Kleins, sondern<br />

auch darin, dass sie Kreativkurse für Kinder<br />

und Erwachsene anbieten. Dabei<br />

reicht das Portfolio vom Bau einer Marionette<br />

bis zu Schulprojekten, in denen<br />

die Schüler von der Idee bis zur Aufführung<br />

eines Marionettentheaterstückes<br />

begleitet werden.<br />

Doch nicht nur Kinder und Jugendliche<br />

werden bei der Ausarbeitung der Stücke<br />

berücksichtigt, auch Erwachsene werden<br />

mit dem Marionettentheater vertraut<br />

gemacht. So wurde 1995 das Programm<br />

um die Erwachsenenrevue »Hermann<br />

und Freunde« erweitert, welche stark<br />

auf Choreographie, Musik, Tanz und<br />

Ausdruck ausgerichtet ist und kabarettistische<br />

Elemente sowie Anleihen aus<br />

dem schwarzen Theater enthält.<br />

Neue Stücke werden vor der Premiere<br />

grundsätzlich auf Herz und Nieren geprüft,<br />

vor jedem Stück erfolgt eine interne<br />

Generalprobe, bei der Lob und Kritik<br />

geäußert wird.<br />

Willi und Karin Klein entführen mit ihrem Marionettentheater<br />

Mirakel in eine eigene, kleine Welt. (Foto: privat)<br />

Im Jahr 2002 feierte das Marionettentheater<br />

sein 10-jähriges Jubiläum. Dabei<br />

wurde das neue Stück »Die Quelle des<br />

Lebens« im Saal des Bürgerhauses in<br />

<strong>Lorch</strong>, der von der Stadt bereitwillig zur<br />

Verfügung gestellt wurde, aufgeführt.<br />

Weiterhin bringt das Marionettentheater<br />

Mirakel auch sehr erfolgreich Buchadaptionen<br />

wie beispielsweise »Der<br />

glückliche Mischka« auf die Bühne. Auch<br />

derzeit wird an der Umsetzung des<br />

»Traumfresserchens« von Michael Ende<br />

gearbeitet. Das Marionettentheater Mirakel<br />

zieht seine Zuschauer, egal ob jung<br />

oder alt, in seinen Bann und entführt sie<br />

in eine eigene, traumhafte Welt.<br />

Kathrin Klar<br />

info.<br />

InFOS unD KOnTAKT<br />

Karin und Willi Klein<br />

Bittingerweg 22<br />

73547 <strong>Lorch</strong><br />

Tel.: 07172/91 42 17<br />

E-Mail: mirakel.klein@t-online.de

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