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<strong>Amtsblatt</strong> BRUCHSAL Nummer 5|Donnerstag, 3. Februar 2011<br />
SozialeStadt<br />
Vonstummer Improvisation zuSprechszene<br />
„Dialog-Theater“ –eine Theatergruppe von Migrantinnen mit ersten Stücken bei Internationalem Frauencafé<br />
<strong>Bruchsal</strong> | „Heimat ist Sonne, Meer,Baumwolle, Tee,<br />
Brotbacken, Tanz …“ so lauteten Aussagen von den<br />
Theaterspielerinnen beim Internationalen Frauencafé.<br />
Sie stellten szenisch dar, was sie unter Heimat<br />
verstanden. Das „Dialog-Theater“ war zu Gast und<br />
präsentierte seine ersten Stücke. Es ist eine kleine<br />
Theatergruppe von Migrantinnen, die gerade dabei<br />
sind Deutsch zu lernen. Ulrich Volz, Theaterpädagoge<br />
und Fachleiter der Sparte Theater in der Musik-<br />
und Kunstschule <strong>Bruchsal</strong> hat sich darauf eingelassen,<br />
ohne Theaterkenntnisse und -theorien<br />
mit den Frauen zu schauspielern. „Es ist ganz elementares<br />
Theater“, sagt er. „Wir arbeiten mit Gestik<br />
und Mimik, mit minimaler Sprache und eindeutigen<br />
Requisiten.“ Am Anfang standen szenische<br />
Improvisationen, die dann vertieft wurden, indem<br />
man Rollenfiguren und Typen festgelegt und kurze<br />
Szenen eingeübt hat. Es sind Alltagssituationen, die<br />
Volz mit den Frauen spielt.<br />
Menschliche Begegnungen, die „aus dem Bauch<br />
heraus“ dargestellt werden in den Probestunden<br />
einmal pro Woche. „Wir haben uns viel unterhalten<br />
über die Herkunftsländer und über das neue<br />
Erleben in Deutschland“, sagt Volz. Aus diesen Gesprächen<br />
schälte sich dann das Thema der kleinen<br />
Aufführung heraus: „Heimat –Fremde“. Die zweite<br />
Gruppe, die schon mehr Deutsch beherrscht, nahm<br />
die Zuschauerinnen bei der Premiere mit auf eine<br />
Weltreise durch ihre Heimatländer wie Nepal, Thailand,<br />
Sri Lanka, Brasilien und andere. Die Kombination<br />
persönliches Spiel und aktuelle Bilder aus<br />
dem jeweiligen Heimatland machten die Szenen<br />
sehr authentisch und realitätsnah.<br />
In den Proben haben die Frauen beim Schauspielern<br />
Konflikte und Unbekanntes thematisiert<br />
und Probleme durch das Spiel interaktiv bearbei-<br />
LokaleAgenda<br />
AUS DEN SCHULEN<br />
Brücken bauen mit Theaterspielen – Mit Stolz präsentierten die Schauspielerinnen des „Dialog-Theaters“ auch<br />
traditionelle heimische Kleidungsstücke aus ihren Heimatländern. Foto: art<br />
tet. Besondere Freude hatten die Frauen daran,<br />
traditionelle Kleider aus ihrer Heimat bei ihrem<br />
Auftritt vorzuführen. Das Theaterprojekt ist ein<br />
Mikroprojekt im Gesamtkonzept der „Sozialen<br />
Stadt“, das vom Europäischen Sozialfonds gefördert<br />
wird. Die Teilnehmerinnen können sich spielend<br />
mit der neuen Umgebung auseinandersetzen<br />
und nehmen die Menschen intensiv wahr, denen<br />
sie begegnen wie auch die alltäglichen Situatio-<br />
AG Talente-Tauschring feiert sein elfjähriges Bestehen<br />
7<br />
nen. Dabei absolvierten sie mit Ulrich Volz auch<br />
ein intensives und professionelles Stimm- und<br />
Körpertraining. Gleichzeitig ist das Theaterspiel<br />
ein anspruchsvolles Übungsfeld für die frisch erworbenen<br />
Deutschkenntnisse.<br />
Wie alle Schauspieler/-innen hatten die Akteurinnen<br />
bei ihrer Premiere Lampenfieber und legten<br />
sich mit viel Engagement „ins Zeug“. Die Zuschauerinnen<br />
sparten nicht mit kräftigem Beifall. art<br />
Seit elf Jahren werden Fähigkeiten eingebracht und Leistungen von Tauschpartner/-innen in Anspruch genommen<br />
Der Talente–Tauschring–Region <strong>Bruchsal</strong>, trifft<br />
sich am Samstag, 5. Februar, 14.30 Uhr, im<br />
Pfarrheim St. Bernhard, in Neuthard, Marienstraße<br />
1anlässlich seines elften Geburtstages und stellt<br />
bei dieser Gelegenheit das neue Kernteam vor.<br />
Der Tauschring basiert auf Grundlage der urchristlichen<br />
Idee: „dient einander als gute Verwalter<br />
der vielfältigen Gnade Gottes, jeder mit der<br />
Gabe, die er empfangen hat“, 1. Petrus 4, 10, b.<br />
Daraus entstand: „Gib und Nimm“. Besitzt der<br />
eine seine Fähigkeit im Schreiben eines Geschäftsbriefes,<br />
so liegen beim anderen die Talente im Tapezieren<br />
und Streichen.<br />
So kann ohne Geld getauscht werden. Menschen,<br />
plötzlich in Not geraten, sind sogar froh<br />
und dankbar, eine Anlaufstelle zu haben und sich<br />
nicht verlassen zu fühlen. Ein jeder weiß, dass<br />
plötzliche Arbeitslosigkeit zur Ausweglosigkeit führen<br />
kann. Beim Tauschring können die Fähigkeiten<br />
eingebracht werden, Plustalente gewonnen<br />
werden und im Gegenzug dafür Leistungen in Anspruch<br />
genommen werden, ohne die Angst, diese<br />
nicht bezahlen zu können. Das Angebot reicht von<br />
Abis Z. Alle verfolgen das eine Ziel: Geben und<br />
Nehmen –Freude schenken mit Talenten, und dies<br />
in circa 43 Gemeinden der Region in einem Radius<br />
von 25 Kilometern.<br />
Die Geburtstagsfeier dient den anwesenden<br />
Mitgliedern zum Kennenlernen, zum Kontakte<br />
knüpfen und um seine Talente selber anzubieten.<br />
Dabei können sich auch neue Tauschpartner/<br />
-innen finden, wenn die Frage besteht: „ich suche<br />
das oder jenes, wer kann mir helfen. Ich selber<br />
könnte dafür dieses anbieten.“ Das ist die Grund-<br />
Fachkurs anBalthasar-Neumann-Schule 1<br />
idee des Tauschringes und so kann er innerhalb<br />
elf Jahren, auf 75 000 Talentumsätze zurückblicken,<br />
das sind stolze 7500 Arbeitsstunden.<br />
Jederzeit sind bei der Geburtstagsfeier am Samstag,<br />
5. Februar, imPfarrheim Neuthard Gäste willkommen,<br />
welche erste Eindrücke, Begegnungen<br />
und Informationen sammeln möchten. Natürlich<br />
wird wieder ein Talente –Markttisch zum Tauschen<br />
eingerichtet. Die Mitglieder werden gebeten, die<br />
Gegenstände mit der Mitgliedsnummer und der<br />
Anzahl der Talente auszuzeichnen, denn –wie bekannt<br />
–bei allen Markttischen kann gegen Talente<br />
gekauft und verkauft werden.<br />
Sollten Fragen bestehen, werden diese gerne unter<br />
Telefon: 07251/348270beantwortet. Informationen<br />
können auch unter www.tauschring-bruchsal.de<br />
im Internet eingeholt werden. es<br />
Nötiges Rüstzeug inSachen Feuerungstechnik und fachmännischem Service erlernen und anwenden<br />
Sicherer Umgang mit Energie, fachmännischer<br />
Service und optimale Wartung von Heizungsanlagen.<br />
Unter diesem Motto stehen Fachkurse an der<br />
Balthasar-Neumann-Schule 1(BNS 1) in <strong>Bruchsal</strong>.<br />
Schon seit Jahren bietet die Balthasar-Neumann-<br />
Schule 1Handwerkerinnen und Handwerkern der<br />
Sanitär- und Heizungsbranche die Möglichkeit,<br />
sich umfassend in feuerungstechnische Probleme<br />
einzuarbeiten. Sie erhalten von Fachpädagoginnen<br />
und -pädagogen das nötige Rüstzeug, um bei den<br />
Kundinnen und Kunden perfekte Arbeit leisten zu<br />
können.<br />
Die BNS 1hat in ihren Heizungslabors Gas- und<br />
Öl-Heizkessel verschiedener Hersteller installiert.<br />
Der Aufbau der Geräte kann kennengelernt und<br />
ihre Funktion direkt untersucht werden. An Öl-<br />
heizkesseln können verschiedene Brennertypen<br />
montiert, in Betrieb genommen und überprüft werden.<br />
Zur Einstellung und Ermittlung optimaler Verbrennungsqualität<br />
steht eine Vielzahl von Messgeräten<br />
zur Verfügung. Die Kursteilnehmer/-innen<br />
lernen den Umgang mit den Messgeräten und können<br />
damit die Qualität ihrer Arbeit kontrollieren,<br />
Abgasanalysecomputer ermöglichen laufende Mes-