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Schöne illustrierte Übersicht zur Farblehre. Ein bisschen was zum ...

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6 <strong>Farblehre</strong><br />

Farbtheorie (Kap. 4.2 KdMg)<br />

Aufgabe 1) Farbwahrnehmung<br />

Last update: 13.08.01<br />

Farben sind ein grundlegender Bestandteil unseres Lebens. Das Farbempfinden ist bei jedem<br />

Menschen unterschiedlich.<br />

Sichtbares Licht ist ein ganz kleiner Teil des Wellenspektrums. Je nach Länge der Wellen<br />

in diesen Spektrum erscheint ein Lichtstrahl in einer bestimmten Farbe. Licht ist elektromagnetische<br />

Strahlung.<br />

Das für den Menschen<br />

sichtbare Spektrum ist der<br />

Wellenlängenbereich von<br />

400 nm (Violett) bis 700<br />

nm (Rot).<br />

<strong>Ein</strong> Lichtstrahl mit einer Wellenlänge von 700nm erscheint rot, ein Lichtstrahl mit einer<br />

Wellenlänge von ca. 500nm erscheint blau. So entstehen<br />

die Farben.<br />

Wenn ein weißer Lichtstrahl (ein Gemisch aller<br />

Wellenlängen) auf eine Fläche prallt, die alle<br />

Wellenlängen außer Rot absorbiert, dann erscheint diese<br />

Fläche rot.<br />

Wir nehmen Farben mit unseren Augen wahr. Diese haben in der Netzhaut<br />

Rezeptoren für farbiges Licht (rot grün blau). Da die Empfindlichkeit<br />

dieser Rezeptoren für andere Farben genetisch kodiert (vererbt) ist, unterscheidet<br />

sie sich bei allen Menschen. Jeder Mensch hat also ein anderes<br />

Farbempfinden. Rot, Grün und Blau sind die Basis für alle anderen Farben,<br />

die durch Mischung aus diesen drei Grundfarben erzeugt werden.<br />

Britta Walter für active-pc


Last update: 13.08.01<br />

Für das Farbensehen beim Menschen sind bestimmte Sehzellen, die sogenannten Zapfen<br />

zuständig. Es gibt drei verschiedene Sorten von Zapfen in der Netzhaut, die jeweils mit einem<br />

anderen lichtempfindlichen Farbstoff ausgestattet sind. <strong>Ein</strong> reines Licht von 400 nm Wellenlänge<br />

erregt nur den 'Blaurezeptor' unter den Zapfen. <strong>Ein</strong> Licht der Wellenlänge 450 nm erregt den<br />

'Blaurezeptor' stark und den 'Grünrezeptor' sehr schwach. Licht von 500 nm Wellenlänge spricht<br />

alle drei Zapfensorten an. Die einzelnen Farbeindrücke werden also durch unterschiedliche<br />

Erregungsstärken der einzelnen Zapfensorten ausgelöst.<br />

Gleiche Erregung aller Zapfen führt <strong>zum</strong> <strong>Ein</strong>druck ,,weiß``.<br />

Betrachtet man Farben nur im Hinblick auf ihren Farbton und nicht auf Helligkeit und Sättigung,<br />

so liegt die Wellenlänge zwischen zwei gerade noch als unterschiedlich zu erkennende Farben<br />

zwischen 2 nm und 10 nm, je nachdem aus welchem Wellenlängenbereich die Farben stammen.<br />

Zur Codierung einer Farbe sind somit 3*8 = 24Bit ausreichend.<br />

24Bit ergeben 16,7 Mio Farben und das ist die maximal wahrnehmbare Farbunterscheidung für<br />

das menschliche Auge.<br />

Aufgabe 2) Farbpsychologie<br />

Wie Klänge können auch Farben bei uns Menschen Emotionen auslösen. Obwohl die Ursachen<br />

nicht völlig geklärt sind, sind die Auswirkungen (menschlicher Reaktionen auf das Erscheinen<br />

einer bestimmten Farbe) verallgemeinerbar.<br />

Farben, die man z.B. mit Geschwindigkeit und Schnelligkeit verbindet, die man als<br />

anregend und lebhaft empfindet, sind warm und kräftig. Beispiele: Rot, Gelb, Orange.<br />

Britta Walter für active-pc


Last update: 13.08.01<br />

Kalte Farben, wie Blau und Grün wirken dagegen beruhigend oder entspannend.<br />

Auch die Intensität der<br />

Farben spielt eine Rolle.<br />

Sanfte Farben mit wenig<br />

Inten-sität vermitteln<br />

Geborgenheit und<br />

Bequemlichkeit.<br />

Zusätzlich <strong>zur</strong> Farbe selbst, hat auch die Umgebung der Farbe eine Auswirkung auf die<br />

Wahrnehmung. So erscheinen Farben in unterschiedlichen Umgebungen in verschiedenen<br />

Tönungen.<br />

Wie viele verschiedene Farben sind hier abgebildet?<br />

Gleichzeitig wahrgenommene Farben wirken intensiver als nacheinander folgende. <strong>Ein</strong>e optische<br />

Intensivierung von Farbe erreicht man durch eine farbige Umgebung. Die stärkste Wirkung erzielt<br />

man mit Farben, die im Farbspektum möglichst weit von der anderen Farbe entfernt sind.<br />

Andere Kontraste: Rot-Grün und<br />

Orange-blau sind echte<br />

Flimmerkontraste.<br />

Übung:<br />

Selber einen Flimmerkontrast<br />

herstellen.<br />

Britta Walter für active-pc


Aufgabe 3) Farbausgabe<br />

Last update: 13.08.01<br />

In der Regel werden am Computer Bilder über den Bildschirm wiedergegeben. Es sind zwar auch<br />

schon zunehmend LC-Displays im <strong>Ein</strong>satz, die aber <strong>zur</strong> Zeit noch sehr teuer sind.<br />

Im Bildschirm erzeugt eine Kathodenstrahlröhre das Bild. Diese sendet Elektronen in verschiedene<br />

Richtungen und mit verschiedenen Geschwindigkeiten aus. Drei Elektronenstrahlen treffen<br />

auf eine Glasfläche die mit einer fluoreszierenden Phosphorverbindung beschichtet ist. Durch<br />

das Auftreffen werden die Phosphormoleküle angeregt und senden verschiedenfarbige Lichtblitze<br />

aus. Diese Blitze treffen, durch eine Loch oder Strichmaske gebündelt, auf unser Auge. Das<br />

Bild ist zu sehen. Entsprechend der Dreifarbigkeit unseres Sehsystems, werden auch hier<br />

trichromatische Farbsysteme angewendet (RGB, CYM oder HSB).<br />

Aufgabe 4) Farbmodelle<br />

Zur Darstellung von Farben bedient man sich dreier Modelle:<br />

RGB CMYK HSB<br />

Die additive Farbmischung; RGB<br />

Das RGB Modell oder auch die additive<br />

Farbmischung benutzt die drei Grundfarben<br />

Rot, Grün, Blau. <strong>Ein</strong>e Mischung aus den drei<br />

Komponenten ergibt bei gleicher Intensität weißes<br />

Licht. Auch das Sonnenlicht enthält diese<br />

drei Grundfarben.<br />

Um verschiedene Farben zu mischen, variiert<br />

man die Intensitäten der drei Grundfarben. Mit<br />

dem beschriebenen (RGB)-Modell arbeiten die<br />

meisten Bildbearbeitungsprogramme.<br />

Britta Walter für active-pc


Die subtraktive Farbmischung; CMYK<br />

Last update: 13.08.01<br />

Die subtraktive Farbmischung bedient sich der<br />

Farben Cyan, Magenta und Gelb (Yellow). <strong>Ein</strong>e<br />

Mischung dieser drei Komponenten ergibt in der<br />

Theorie Schwarz, in der Praxis ein sehr dunkles<br />

Braun. Durch Zugabe von Schwarz (auch Tiefe<br />

genannt) enthält man auch im Bereich der<br />

unbunten Farben (Grau, Schwarz, Weiß) eine gute<br />

Reproduktionsqualität.<br />

Dieses Modell wird allgemein CMYK genannt. Man<br />

verwendet es dort, wo keine besonderen Geräte<br />

(Bildschirme etc.) beim Betrachten der Abbildung<br />

(Gemälde, Photos, Poster etc.) benutzt werden.<br />

Watch the color-applets!<br />

Das HSB-Modell<br />

Das HSB-Modell entspricht von allen drei Modellen unserer verbalen Farbbeschreibung am<br />

meisten. Beschreibungen wie ein kräftiges, helles Gelb lassen sich sofort umsetzen.<br />

Die Initialen stehen für Hue (Farbton), Saturation (Sättigung)und Brightness (Helligkeit). Der<br />

Farbton beeinhaltet die reine Farbinformation, die Sättigung das Verhätlniss von Stärke der<br />

reinen Farbe und den unbunten Anteilen. Die Helligkeit entspricht der Helligkeit von 1%-100%.<br />

0% stellt immer Schwarz dar, 100% immer Weiß.<br />

Britta Walter für active-pc


Last update: 13.08.01<br />

Farbmodelle<br />

(<strong>zur</strong> Vertiefung)<br />

Man unterscheidet physikalisch-technische und wahrnehmungsorientierte Farbmodelle. Die wahrnehmungsorientierten<br />

Farbmodelle wie z.B. das HLS-, HBS oder das HSV-Modell sind mehr auf<br />

das Wahrnehmungsempfinden des Menschen ausgerichtet, das sich eher an den Parametern<br />

Farbton (Hue), Helligkeit (Lightness/Brightness) und Sättigung (Saturation) orientiert. Beim HSV-<br />

Modell beispielsweise wird der Farbraum anhand einer sechseckigen Pyramide beschrieben. Die<br />

Spitze der Pyramide entspricht einem V-Wert von 0, die Grundseite steht für V=1. Der Wert V<br />

(Value) gibt die Helligkeit der beschriebenen Farbe an, wobei 0 Schwarz und 1 Weiß entspricht.<br />

Den Farbton erhält man durch den H-Wert (Hue), der mit einer Gradzahl zwischen 0° und<br />

360° angegeben wird. Die den sechs Ecken der Grundseite der Pyramide zugeordneten Farben<br />

erhalten dabei folgende Werte:<br />

Rot 0° , Gelb 60° , Grün 120° , Blaugrün 180° , Blau 240° und Purpur 360°.<br />

Der Wert S (Saturation) schließlich gibt den Abstand einer Farbe von der durch die Spitze der<br />

Pyramide und den Mittelpunkt der Grundseite gehenden Achse an und liegt zwischen 0 und 1.<br />

Die Sättigung sagt et<strong>was</strong> über den Anteil weißen Lichts in der Farbe aus. Die gesättigten Farben<br />

an den Seiten der Pyramide enthalten kein weißes Licht und erhalten den Wert 1. Weißes Licht<br />

und Grautöne enthalten keine Farbe einer dominierenden Wellenlänge und bekommen den Wert<br />

0. Mischungen zwischen gesättigten Farben und Weiß haben somit S-Werte zwischen 0 und 1.<br />

Britta Walter für active-pc


Last update: 13.08.01<br />

Die physikalisch-technischen Farbmodelle beschreiben eine Farbe als Mischung dreier<br />

Primärfarben. Die Unterschiede zwischen den einzelnen Modellen liegen in der Wahl der<br />

Primärfarben und der Art der Farbmischung.<br />

Zu den wichtigsten technischen Farbmodellen zählen:<br />

RGB<br />

Monitor (www, CD-ROM)<br />

CMYK<br />

Papier (Print)<br />

YIQ<br />

Monitor (Fernsehtechnik)<br />

<strong>Ein</strong> Farbmodell soll dazu dienen, Farben anhand einer bestimmten Farbskala zu beschreiben. <strong>Ein</strong><br />

Farbmodell kann nicht alle sichtbaren Farben beschreiben, sondern nur eine Untermenge daraus.<br />

Die für die graphische Datenverarbeitung wichtigeren physikalisch-technischen Farbmodelle sollen<br />

nun näher untersucht werden.<br />

Das RGB-Modell<br />

Das RGB-Modell ist ein additives Farbmodell, d.h. mischt man die drei Farben Rot, Grün und<br />

Blau mit bestimmten Intensitäten zusammen, so ergibt sich die Farbe Weiß.<br />

Beim RGB-Modell werden die darstellbaren Farben als Punkte eines im Ursprung eines kartesischen<br />

Britta Walter für active-pc


Last update: 13.08.01<br />

Koordinatensystems liegenden <strong>Ein</strong>heitswürfels beschrieben. Auf den positiven Achsen dieses<br />

Koordinatensystems werden die drei Primärfaben Rot, Grün und Blau aufgetragen. Die<br />

Hauptdiagonale des <strong>Ein</strong>heitswürfels, sie geht vom Punkt (0,0,0) <strong>zum</strong> Punkt (1,1,1), enthält die<br />

Farben mit gleich großem Anteil an allen Primärfarben. Sie repräsentiert die Grauwerte, wobei<br />

Schwarz im Ursprung (0,0,0) und Weiß im Punkt (1,1,1) liegen. <strong>Ein</strong>e Farbe wird dann durch<br />

die Anteile an den drei Primärfarben beschrieben, die <strong>zur</strong> Farbe Schwarz addiert werden. Das<br />

RGB-Modell ist wichtig bei der Farbdarstellung auf Monitoren. Bei Farbbildschirmen werden drei<br />

Phosphorarten auf dem "Bildschirm" aufgebracht, die von drei unabhängigen Elektronenkanonen<br />

angesteuert werden und das in drei Teilbilder (RGB) zerlegte Farbbild erzeugen. Daraus ergibt<br />

sich die besondere Bedeutung des RGB-Modells: alle anderen Farbbeschreibungen müssen vor<br />

der Farbausgabe in den äquivalenten Punkt des RGB-Würfels umgerechnet werden.<br />

Benutzen zwei Farbbildschirme Kathodenstrahlröhren mit verschiedenem Phosphor, so ergeben<br />

sich auch unterschiedliche Farbskalen. Man kann jedoch durch eine Transformationsrechnung<br />

die auf einer Kathodenstrahlröhre spezifizierte Farbe auf die Farbskala der anderen Röhre<br />

abstimmen.<br />

Das CMYK-Modell<br />

Das CMY-Modell<br />

(Cyan, Magenta,<br />

Yellow)<br />

Das CMY-Modell<br />

wird <strong>zur</strong><br />

Farbausgabe auf<br />

Druckern verwendet,<br />

es entspricht dem<br />

physikalischen<br />

Vorgang der<br />

Reflexion weißen<br />

Britta Walter für active-pc


Last update: 13.08.01<br />

Lichts. Die beim Dreifarbendruck auf das Papier gebrachte Farbe sorgt dafür, dass bestimmte<br />

Farbanteile des Weißen Lichts ausgefiltert und somit nicht mehr reflektiert werden (s.Abb).<br />

So bewirkt <strong>zum</strong> Beispiel die auf das Papier aufgetragenen Farbe Cyan, dass rotes Licht von<br />

der Oberfläche absorbiert wird. Reflektiert wird somit noch der Grün- und Blau-Anteil des<br />

Lichts. Die Druckfarbe Magenta absorbiert Grün und gelbe Druckfarbe absorbiert Blau. Werden<br />

Cyan und Gelb nun übereinander auf das Papier aufgetragen, so wird nur der Grün-Anteil<br />

des anstrahlenden Lichts reflektiert. Werden alle drei Farben auf das Papier aufgetragen, dann<br />

werden Rot, Grün und Blau absorbiert und man erhält so die Farbe Schwarz.<br />

Beim Farbdruck wird jedoch häufig zusätzlich schwarze Tinte (Keycolor) eingesetzt, da sie ein<br />

dunkleres Schwarz liefert als man es durch die Mischung der drei Grundfarben erhalten würde,<br />

und da der Trockenvorgang durch die reduzierte Menge an Cyan-, Magenta- und Gelb-Tinte<br />

beschleunigt wird.<br />

Die Umrechnung zwischen RGB- und CMYK-Modell erfolgt nach folgenden Formeln:<br />

[C,M,Y] = [1,1,1] - [R,G,B] bzw. [R,G,B] = [1,1,1] - [C,M,Y]<br />

Britta Walter für active-pc


Das YIQ-Modell<br />

Last update: 13.08.01<br />

Das YIQ-Modell wird in der Fernsehtechnik verwendet und sorgt dort für die Abwärtskompatibilität<br />

von Farb- zu S/W-Fernsehen. Die Y-Komponente gibt die Luminanz, d.h. die Leuchtdichte bzw.<br />

die Lichtintensität wieder. <strong>Ein</strong> S/W-Fernseher zeigt nur diese Komponente an. Die Chrominanz,<br />

das ist die Farbigkeit, ist in den Komponenten I und Q codiert. Die Umrechnung von RGB- nach<br />

YIQ-Werten erfolgt nach folgender Formel:<br />

Britta Walter für active-pc

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