Programm - Deutsche Gesellschaft für Wehrmedizin und ...
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Vorwort<br />
wird stückweise vom Erreger des Zweifels, der<br />
Zukunftsangst, aber auch der Unlust befallen<br />
<strong>und</strong> aufgezehrt. Was also tun?<br />
Es gibt Ansätze, diesem Erreger entgegen zu<br />
wirken, es gibt aber kein Patentrezept oder gar<br />
ein sicher wirksames Gegenmittel. Die durch<br />
die Personalführung organisatorisch <strong>und</strong> laufbahnperspektivisch<br />
angebotenen Hilfen haben<br />
leider auch keine wirkliche Trendwende erreicht.<br />
Fazit: das Reaktionspotenzial des Systems<br />
Bw stößt zunehmend an seine Grenzen.<br />
Also, die „Mauern erhöhen“? Das führt bekanntlich<br />
nur zu innovativen Ideen, das System<br />
um jeden Preis vorzeitig zu verlassen. Im Trend<br />
liegen derzeit Überlegungen, SanOA während<br />
des Studiums an bestimmten Unis zu konzentrieren<br />
<strong>und</strong> mehr als bisher „militärisch zu sozialisieren“,<br />
sie prägend zu begleiten. Ich habe<br />
da meine Zweifel, weil die wichtige Phase der<br />
Persönlichkeitsbildung eines SanOA zwischen<br />
Unterschrift <strong>und</strong> klinischem Dienstantritt definitiv<br />
an der zivilen Universität stattfindet, <strong>und</strong><br />
das unter „freien“ Kommilitonen in einem<br />
meist wenig militärfre<strong>und</strong>lichen Umfeld. Die<br />
Motivation dieser jungen Kollegen durch eine<br />
„militärische Diät“ nachhaltig <strong>und</strong> vor allem<br />
positiv beeinflussen zu wollen, halte ich für<br />
eine Illusion. Die auf dem Tisch liegenden gut<br />
gemeinten Ansätze sind für mich letztlich Kosmetik.<br />
<strong>und</strong> Umfeld gehen zu wollen, ist tragfähig. Zusätzlich<br />
muss allerdings ein definitiv „waffenloser<br />
Verwendungszweig“ im Sanitätsdienst<br />
angeboten werden. Defizite in der Nachwuchsgewinnung<br />
für SanOffz wären z.B. durch marktübliche<br />
Verpflichtungsprämien zu decken.<br />
Andere Zeiten erfordern neue Wege. Ich diskutiere<br />
gerne mit Ihnen oder den Repräsentanten<br />
des Sanitätsdienstes <strong>und</strong> wünsche Ihnen einen<br />
erfolgreichen Kongress.<br />
Ihr<br />
Dr. Christoph Veit<br />
Generalarzt a.D.<br />
Präsident der DGWMP<br />
Ich halte den Weg der „offenen Möglichkeiten“<br />
für die beste Motivationshilfe. Ein/e SanOA<br />
sollte aussteigen können, wann immer er/sie<br />
will, allerdings zu definierten Bedingungen; das<br />
ist im zivilen Umfeld nicht anders. Nur die Freiwilligkeit,<br />
die eigene Überzeugung, einen Berufsweg,<br />
ggf. auch gegen den Druck aus Familie<br />
4<br />
<strong>Deutsche</strong>r SanOA e.V. - <strong>Programm</strong>heft JHV 2013