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Workshop Protokoll - Netzwerk Integration durch Qualifizierung

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<strong>Netzwerk</strong> „<strong>Integration</strong> <strong>durch</strong> <strong>Qualifizierung</strong> (IQ)“<br />

<strong>Protokoll</strong> zum <strong>Workshop</strong> am 23.01.2013<br />

Umsetzung des neuen Anerkennungsgesetzes – was benötigt die Praxis?<br />

Identifikation von Akteuren, Erhebung der Aufgaben- und Problemstellungen,<br />

Erarbeitung von Lösungsstrategien, Vernetzung<br />

A. SITUATION VOR ORT<br />

Fragestellungen:<br />

Wie ist die aktuelle Beratungssituation bei den beteiligten Akteuren?<br />

Welche Fragestellungen entstehen?<br />

Welcher Handlungsbedarf zeichnet sich ab?<br />

Wo besteht Unterstützungsbedarf?<br />

→ Transparenz der Beratungsangebote („Infoservice für Ratsuchende“)<br />

„Servicewüste“ (Zitat) – Nach wie vor sind zahlreiche Angebote nicht untereinander vernetzt /<br />

man weiß nichts voneinander.<br />

Das Feld wird als intransparent wahrgenommen: An wen kann ich mich bei Fragen wenden?<br />

Welcher Akteur berät?<br />

Ratsuchende finden häufig nicht den Weg zur Beratungseinrichtung<br />

→ Die aktuelle Beratungssitua3on („Beratungskapazität“)<br />

Alle Akteure nehmen eine deutlich erhöhte Nachfrage seit dem 1. April 2012 war.<br />

Beratung ist aufwändig, Kapazitäten bei allen beratenden Institutionen sind zu gering, zeitliche<br />

Ressourcen fehlen…<br />

Das Fachwissen ist der Berater/-innen ist nicht ausreichend, um komplexe Fragestellungen zu<br />

bearbeiten<br />

Politische Unterstützung fehlt<br />

Es gibt (regional) bereits: Otto-Benecke-Stiftung, Hessencampus, JMDs und MBEs, Mentoring<br />

Projekt IB (Darmstadt), Stadtteilwerkstatt (Eberstadt, Darmstadt-Kranichstein)<br />

→ Vernetzung und Nachhaltigkeit („Zusammenarbeit der Akteure?“)<br />

Es gibt einen klaren Wunsch nach Informationsaustausch zwischen den Akteuren, so dass alle<br />

den gleichen Informationsstand haben.<br />

Alle Akteure wünschen sich eine stärkere regionale Vernetzung, so dass die Zuständigkeiten der<br />

beteiligten Akteure/ Institutionen und deren Schnittstellen untereinander transparenter werden.<br />

Strukturen sind vorhanden, sie müssen jedoch zunächst identifiziert und dann genutzt werden.<br />

Informationsveranstaltungen und Fortbildungen werden (weiterhin) benötigt.<br />

Stand: 13.12.2012 Region 2, Rhein-Main/Süd


<strong>Netzwerk</strong> „<strong>Integration</strong> <strong>durch</strong> <strong>Qualifizierung</strong> (IQ)“<br />

Die Beratungseinrichtungen halten insbesondere einen fachlichen Austausch über „schwierige<br />

Fälle“ längerfristig für notwendig.<br />

→ Weiterer Klärungsbedarf<br />

Es herrscht Unklarheit über die Höhe der anfallenden Kosten und die Kostenübernahme der<br />

Verfahren. Jede AA und jedes JC entscheidet unterschiedlich.<br />

B. HANDLUNGSMÖGLICHKEITEN VOR ORT<br />

Fragestellung:<br />

Was kann getan werden, um die Situation zu verbessern?<br />

→ Aus Sicht der Ratsuchenden: Handlungsmöglichkeiten für eine verbesserte Transparenz der<br />

Beratungsangebote („Infoservice für Ratsuchende“)<br />

Akteure sind sich einig: Vorhandene Strukturen sollten genutzt werden, um Kund/-innen zu<br />

erreichen<br />

Frage: Welche Strukturen / Formen bieten sich hier an?<br />

Vorschläge aus dem <strong>Workshop</strong>:<br />

a) Beratungsangebote in der Ausländerbehörde zu festgelegten Zeiten ermöglichen (regionales<br />

Beispiel einer MBE, Bergstraße)<br />

b) Weitergabe von Informationen zum Anerkennungsgesetz an Anbieter von <strong>Integration</strong>skursen<br />

und ESF-BAMF-Kursen.<br />

Frage: Welche Wege sind hier möglich?<br />

c) Qualioffensive: Ungelernte in Betrieben d. h. <strong>Qualifizierung</strong>sbeauftragte sensibilisieren<br />

d) Unternehmen mit ins Boot holen!! Arbeitgeber besser informieren (anknüpfend an Fachkräftemangel)<br />

e) Informationen bezüglich der Anerkennungs- und Beratungsstellen sollten über Migrantenorganisationen<br />

/ Communities gestreut werden.<br />

Frage: Welche Möglichkeiten bieten sich an, um Migrantenorganisationen zu adressieren?<br />

f) Bürgerbüro<br />

g) <strong>Integration</strong>slotsen<br />

h) Veranstaltungen in den Regionen nutzen: z. B. Bildungsbörsen, Veranstaltungen der Kommunen,<br />

der AA der Jobcenter nutzen, Fachtage, Infobörsen für Migrant/-innen (Trittbrettfahren…)<br />

i) Mehrsprachige Flyer<br />

j) Informationsweitergabe im „Sozialen Nahraum“ (Informationen in Kinderarztpraxen, KiTas,<br />

Gynokologen, Sportvereinen etc. auslegen)<br />

Stand: 13.12.2012 Region 2, Rhein-Main/Süd


<strong>Netzwerk</strong> „<strong>Integration</strong> <strong>durch</strong> <strong>Qualifizierung</strong> (IQ)“<br />

Wichtige Voraussetzung ist darüber hinaus eine adressatengerechte Ansprache<br />

Eine Bestandsaufnahme der Angebote mit Angabe, was geleistet wird, würde helfen, um die<br />

Transparenz zu erhöhen.<br />

TN wünschen sich eine Zusammenstellung von Beratungsangeboten zum Thema für Gesamthessen<br />

und für die Region, in der sie tätig sind.<br />

Frage: Wer könnte so eine Übersicht zusammenstellen?<br />

Idee zur Optimierung der ÖA für das Landes-BQFG: Land Hessen (in diesem Fall Ministerium für<br />

Wi und Fo) startet eine Marketing-Kampagne zum Gesetz mit den Neuerungen Hessen betreffend<br />

analog der erfolgreichen „alpha-Kampagne“<br />

→ Aus Sicht der Arbeitsmarktverwaltung: Handlungsmöglichkeiten zur Verbesserung der aktuellen<br />

Beratungssituation<br />

Jobcenter sehen es nicht als ihre originäre Aufgabe in Anerkennungsfragen zu beraten ((Priorität:<br />

Vermittlung in Arbeit); JC müssen aber die richtigen Anlaufstellen kennen. Zitat: „Der Druck<br />

in Arbeit zu vermitteln lässt keine Zeit für Fragen der Anerkennung.“<br />

Berater/-innen der Jobcenter und der AA wünschen sich eine neutrale „Vorklärungsstelle“ („regionale<br />

Erstanlaufstelle“), zu der Kund/-innen geschickt werden, um Anerkennungsfragen zu<br />

klären.<br />

In diesem Zusammenhang wird von den Anwesenden verwiesen auf die gute Erfahrung, die mit<br />

der Beratungsstelle in Darmstadt (<strong>durch</strong>geführt <strong>durch</strong> den IB Verbund Darmstadt) gemacht<br />

wurde, die im Rahmen von Perspektive Berufsabschluss‘ arbeitete.<br />

Damit alle an der Beratung beteiligte Institutionen umfassend über den erfolgten Beratungsverlauf<br />

informiert sind, und nicht immer von vorne anfangen müssen, sollte eine Art „Bericht“<br />

eingeführt werden.<br />

Bei der Einrichtungen solcher „Erstanlaufstelle“ müssen die regionalen Strukturen mitgedacht<br />

werden (Gebietskörperschaften übergreifend? Orientiert an Kammerbezirken?)<br />

→ Aus Sicht der (allg.) Arbeitsmarktakteure: Handlungsmöglichkeiten zugunsten<br />

einer besseren Vernetzung und Nachhaltigkeit<br />

Transparenz schaffen über Angebote und Akteure (s. o.)<br />

Eine regionale Verzahnung der (Beratungs-)Angebote ist sinnvoll. Nur <strong>durch</strong> die Vermeidung<br />

von Doppelstrukturen und aufeinander aufbauenden, voneinander abgegrenzten Angebote<br />

kann eine gute Beratung und Kontinuität sichergestellt werden.<br />

Eine Übersicht der Beratungs- und Anerkennungsstellen wäre sinnvoll, ergänzt <strong>durch</strong> Links zu<br />

wichtigen Internetseiten und Unterstützungsangeboten.<br />

Frage: Ist eine gemeinsame Zusammenstellung sinnvoll und machbar? Wo lassen sich solche Infos<br />

einstellen?<br />

Vorschlag: Im ersten Schritt kann die informelle Vernetzung der regionalen Akteure vorangetrieben<br />

werden: IQ (beramí) wird eine Liste der Anwesenden beim <strong>Workshop</strong> am 26. Januar mit<br />

Kontaktdaten, Institution und Funktion erstellen und zur Verfügung stellen.<br />

Einrichtung überregionaler Arbeitskreise (über Kommunen organisieren). Ggf. können bereits<br />

vorhandene <strong>Netzwerk</strong>e genutzt werden, um die Akteure in den Regionen nachhaltig zu vernetzen.<br />

In jedem Fall müssten JMDs, MBEs, Kammern und AA, Jobcenter an einem Austausch beteiligt<br />

werden.<br />

Stand: 13.12.2012 Region 2, Rhein-Main/Süd


<strong>Netzwerk</strong> „<strong>Integration</strong> <strong>durch</strong> <strong>Qualifizierung</strong> (IQ)“<br />

Frage: Welche weiteren <strong>Netzwerk</strong>e bieten sich an? Macht es Sinn städte- bzw. landkreisübergreifend<br />

zu handeln? Wenn ja, wer könnte hier die Koordination übernehmen?<br />

Vorschlag aus dem <strong>Workshop</strong>: Im Rahmen der Bildungsberatung von Hessencampus könnte<br />

das Thema Anerkennung aufgenommen werden, um den Arbeitskreis, der als Vernetzungsplattform<br />

zu nutzen.<br />

Schaffung von „Erstanlaufstellen“ / Einrichten einer Erstanlaufstelle in der Region wünschenswert<br />

und dortige Bündelung von Fachwissen in den Bereichen: Anerkennung, <strong>Qualifizierung</strong>,<br />

Finanzierung; Anerkennungsberatung als Teil der Bildungsberatung!<br />

Der Gesetzgeber (im <strong>Workshop</strong> war gemeint: Hess. Ministerium Wi und Ku) muss in die Pflicht<br />

genommen werden (Beratungsanspruch ist gesetzlich zugesichert) / Info-Kampagne initiieren<br />

Das Beratungsangebot sollte über Fragen der Anerkennung hinausgehen. Beratung im beruflichen<br />

(<strong>Integration</strong>s-)Prozess tangiert mehrere Themenfelder: Sprache, Familiensituation, Berufserfahrung<br />

usw.<br />

Das <strong>Netzwerk</strong> IQ wird gefördert <strong>durch</strong>:<br />

Stand: 13.12.2012 Region 2, Rhein-Main/Süd

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