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SABRIYE TENBERKEN & PAUL KRONENBERG EINE CHANCE ...

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14 15 augenblicke 12 2011<br />

sogar ihren Brotjob als Filmvorführerin in Zürich ruhen lassen, um<br />

diese Fahrt zu machen. «Was ich tue, ist das Ziel, nicht irgendein<br />

bestimmtes Ergebnis oder Produkt. Es entsteht, weil ich eine Frage<br />

habe, weil es mich reizt, etwas herauszufinden; daraus entwickelt<br />

sich eine Antwort – und wieder eine andere Frage. Und ich habe<br />

das Glück, dass ich mir aktiv ein Luxusleben einrichten kann, denn<br />

im Gegensatz zu vielen anderen Menschen bei uns habe ich viel<br />

Zeit zurVerfügung, um etwas auszuprobieren, herauszufinden.»<br />

Zeit, das Luxusgut unserer Zeit. Zeit, die ihr mehr wert ist<br />

als Geld aus verpasstem Einkommen. Und doch ermöglicht<br />

erst Geld jede neue Kunstaktion und muss durch Unterstützer,<br />

Sponsoren und die ehrenamtliche Arbeit mancher Engagierter zur<br />

Idee dazu kommen. «Jeder muss entscheiden, was in seinem Leben<br />

wesentlich ist. Für mich ist es die Zeit zu tun, was ich möchte; sie<br />

ist mein Luxus. Ich habe keine tolle Wohnung, kein Auto, fahre<br />

nicht in Urlaub.Anderes ist mir wichtiger.»<br />

Sich entscheiden. So wie auch Rafael Lutter, bei dem der Bauwagen<br />

raum19,6m³ am Ende der Reise wieder angekommen ist.<br />

«Das Spannende, das Eigentliche ist für mich die Zusammenarbeit<br />

mit dem Künstler, der etwas mit dem Raum macht. Von<br />

diesem Prozess profitiere ich, jedes Mal.»<br />

Und doch – der Raum birgt wie aller Besitz auchVerpflichtungen<br />

in sich, braucht Pflege und einen geschützten Ort für die Pausen<br />

zwischen den Aktivitäten. Deshalb ist da manchmal der Gedanke,<br />

aufzuhören mit dem Wagen.Wie es in zehn Jahren sein wird? Alles<br />

ist offen für Rafael Lutter. Über das Internet entstehen neue<br />

Kontakte und Pläne für raum19,6m³, aber nicht alles passt zu einer<br />

Ausstellung oder Aktion mit dem mobilen Raum, zu seinen<br />

besonderen Möglichkeiten, an ungewöhnlichen Orten zu stehen<br />

und neue Zusammenhänge herzustellen. Das eigentliche Streben<br />

von Rafael Lutter, seine künstlerische Arbeit, gilt dem Malen.Auch<br />

sie braucht Zeit und Raum, um zu werden, und um dann ausgestellt<br />

zu werden. Erst dann kann sie uns als Betrachter Eindrücke,<br />

Fragen mitgeben, ganz offen und frei lassend, denn «was mit dem<br />

Betrachter passiert, liegt nicht in meinem Bereich.» Wie bei dem<br />

Filmhaufen, den Nora de Baan präsentierte. Es liegt an uns. Es liegt<br />

an mir, was ich suche, was ich wähle, was ich finde. ■<br />

Weiter Informationen und Einblicke sind zu erhalten unter:<br />

www.nordbaan.net<br />

www.rafaellutter.info<br />

www.raum19-6m3.info

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