SABRIYE TENBERKEN & PAUL KRONENBERG EINE CHANCE ...
SABRIYE TENBERKEN & PAUL KRONENBERG EINE CHANCE ...
SABRIYE TENBERKEN & PAUL KRONENBERG EINE CHANCE ...
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
hemmenden Wacholderwirkungen beitragen. Sie dienen auch gegen Verdauungsbeschwerden, aber<br />
auch rheumatische Beschwerden sollen sie bessern, wobei man sich vorstellt, dass Giftstoffe und<br />
«Ablagerungen» zur Ausscheidung gebracht werden. Pfarrer Kneipp empfahl dazu eine Kur mit in<br />
zunehmender Zahl gekauter Wacholderbeeren, die im Frühjahr die Lebenskräfte anregt.<br />
Der Name «Wacholder» soll vom althochdeutschen wehal = lebensfrisch, kräftig kommen; im<br />
Volksglauben heißt es, dass ein Wacholderzweig unter dem Hut einen vor Ermüdung bewahre.<br />
Jedenfalls riechen die Zweige wirklich frisch und weckend, und Zweige wie Beeren werden als<br />
Räucherwerk eingesetzt. – Botanisch handelt es sich allerdings gar nicht um eine Beere, sondern um<br />
einen Fruchtzapfen, wie wir ihn auch als Tannenzapfen kennen. Diese sind aber trocken und hart,<br />
während die drei Schuppenblätter, aus denen sich die «Wacholderbeere» zusammensetzt, frisch und<br />
saftig bleibt und – wenn sie reif ist – ausgesprochen angenehm und süß schmeckt. Ein Dreistern auf<br />
jeder Beere bildet einen Hinweis auf ihren zusammengesetzten Ursprung.<br />
In der Literatur findet sich der Hinweis, dass zu reichlicher Genuss der Beeren zu Nierenreizungen<br />
führen könne. Eine neuere Arbeit beschreibt, dass dies allenfalls nach immens reichlichem Genuss<br />
der Fall sei. Es scheint aber, dass unreife Beeren tatsächlich reizende Inhaltsstoffe enthalten könnten.<br />
Wirklich reif, süß und blau gefärbt ist eine Wacholderbeere erst nach drei Jahren. Ich wüsste keine<br />
andere Frucht, die derart langsam heranreift – und bekanntlich wird was lange wärt ja<br />
schließlich gut.<br />
Damit erscheint nun aber auch außerhalb des Märchens am Wacholderbaum eine bemerkenswerte<br />
Zahl. Wehal heißt auch immergrün, und immergrüne Bäume sind es ja auch, die wir zuWeihnachten<br />
in unsere Häuser holen, um der Geburt dessen zu gedenken, der in einem Stall geboren wurde.<br />
Vom kurzen Bericht über eine Begebenheit in seinem 12. Lebensjahr abgesehen, schweigen die<br />
Evangelien über seine Kindheit und Jugend. Erst als er mit 30 Jahren im Jordan getauft wird, beginnen<br />
sie von den drei Jahren zu sprechen, die bis zu seinem Tod vergehen, durch den er hindurch<br />
geht, um nach drei Tagen aufzuerstehen. Eigentlich ist es erstaunlich, dass nicht auch Wacholder als<br />
Weihnachtssymbol dient. ■<br />
Die Bücher des Arztes Markus Sommer, so auch sein jüngstes «Heilpflanzen. Ihr Wesen – ihre Wirkung – ihre Anwendung»<br />
(ISBN 978-3-7725-5049-2), sind in der Reihe aethera des Verlags Urachhaus erschienen.Weitere Informationen<br />
sind zu finden unter: www.urachhaus.de/urheber/markus-sommer<br />
Foto: Anne Sommer-Solheim & Markus Sommer<br />
Von den Geheimnissen<br />
um Leben und Tod<br />
www.geistesleben.com<br />
Van dem Machandelboom<br />
Ein niederdeutsches Märchen aus den<br />
Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm,<br />
aufgeschrieben von Phillip Otto Runge.<br />
Nacherzählt und mit einem Nachwort versehen<br />
von Arnica Esterl, mit Bildern von Christiane Lesch.<br />
30 Seiten, geb. | € 15,50 (D) | (ab 7 J.)<br />
ISBN 978-3-7725-1570-5<br />
Das Märchen Von dem Machandelboom<br />
ist eine der bewegendsten Geschichten<br />
der Märchenliteratur überhaupt – und<br />
doch vielen Menschen wenig bekannt.<br />
Es erzählt von der Verbindung des<br />
Wacholderbaumes mit dem Lebenskreislauf<br />
des Menschen; von den<br />
Geheimnissen um Leben und Tod; vom<br />
Leben, das dem Tode entgegenblüht,<br />
und vom Tode, der den Keim des neuen<br />
Lebens in sich trägt.<br />
Arnica Esterl hat das Märchen für alle,<br />
die des Niederdeutschen nicht mächtig<br />
sind, wieder zugänglich gemacht.<br />
Christiane Lesch hat der betörend<br />
schönen Musik der Sprache und inneren<br />
Bilder Form und Farbe verliehen.<br />
«<br />
Die Grafikerin Christiane Lesch schuf<br />
magische Bilder voller Farbsymbolik.<br />
Dieses Buch ist optisch und sprachlich<br />
ein Genuss für alle Märchenfans.»<br />
Westdeutsche Allgmeine Zeitung