OC - Snow Active
OC - Snow Active
OC - Snow Active
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Das schweizer schneesportmagazin<br />
Doppelzimmer:<br />
Joana Hählen und Priska Nufer<br />
180° um . . . :<br />
Sven Arnold<br />
Mai 2012<br />
CHF 8.–<br />
ON THE BIKE<br />
Fabienne suter<br />
www.snowactive.ch
<strong>Snow</strong>active und SwiSS-Ski<br />
feStigen ihre PartnerSchaft<br />
<strong>Snow</strong>active – das grösste und bedeutendeste Schweizer<br />
Schneesportmagazin – wurde vor 45 Jahren als «Ski»-<br />
Magazin gegründet und ist seither ununterbrochen auch<br />
das offizielle verbandsorgan von Swiss-Ski. Das Special-interest-<br />
Magazin erschien bisher sieben Mal jährlich und entwickelte sich<br />
vom klassischen Fachheft zu einer lebendigen und unterhaltenden<br />
Zeitschrift, die aber auch die immer rascher werdende<br />
Produktentwicklung im überaus volatilen wintersportgeschäft<br />
vertieft behandelt.<br />
vor wenigen wochen haben sich Swiss-Ski und die Herausgeber<br />
der Zeitschrift <strong>Snow</strong>active für eine weitere Zusammenarbeit<br />
für die nächsten vier Jahre entschieden. Swiss-Ski Direktor<br />
andreas wenger und wolfgang Burkhardt, Geschäftsführer<br />
der Strike Media Schweiz aG (Bild unten) haben einen entsprechenden<br />
vertrag unterschrieben.<br />
Die als Herausgeberin firmierende Strike Media Schweiz aG<br />
hat ihren Sitz im solothurnischen Schönenwerd und besteht aus<br />
einem Firmenkonstrukt, das aus der objektübernahme 2006 vom<br />
damaligen Solothurner verlagsunternehmen vogt-Schild Medien<br />
aG entstanden ist. im Rahmen eines Management-Buyout wurden<br />
die titelrechte von «<strong>Snow</strong>active» und «<strong>Snow</strong>active Guide»<br />
übernommen und die Strike Media Schweiz aG von den drei Firmen<br />
Prosell aG Schönenwerd (anzeigenverkauf/Geschäftsführung:<br />
wolfgang Burkhardt und Ralf von Lewinski), Brandl &<br />
Schärer aG olten (Konzept und Design: Röbi Brandl und Kurt<br />
Schärer) und Dejo-Press Solothurn (Redaktion: Joseph weibel<br />
und Sabine Schmid) gegründet. Hinter diesen Firmen stehen<br />
Personen, die zum teil schon über viele Jahre mit diesem Produkt<br />
verbunden sind und ein bestens eingespieltes team bilden.<br />
Diese weiterführung einer lang jährigen Partnerschaft ist für<br />
uns vertrauensbeweis, aber besonders auch eine Herausforderung,<br />
dieses für die Schweiz einzigartige Produkt weiter zu entwickeln.<br />
Um auch wieder einmal den Puls von ihnen, liebe Leserinnen<br />
und Leser, besser zu spüren, werden wir in der ersten<br />
ausgabe der neuen Saison (oktober 2012) wieder eine grössere<br />
Swiss-Ski direktor andreas Wenger und Wolfgang Burkhardt (rechts),<br />
Geschäftsführer der Strike media Schweiz aG<br />
Editorial<br />
Leserumfrage lancieren. wir freuen uns, wenn Sie sich daran<br />
aktiv beteiligen. Selbstverständlich interessiert uns ihre Meinung<br />
auch sonst. Zögern Sie nicht, uns zu schreiben oder anzurufen.<br />
wir nehmen ihre anliegen oder Kritiken ernst.<br />
wir wünschen ihnen herzlich einen schönen und sportlich<br />
aktiven, aber auch immer wieder einfach ganz gemütlichen Sommer!<br />
Joseph weibel<br />
chefredaktor <strong>Snow</strong>active<br />
j.weibel@snowactive.ch<br />
Jetzt alS<br />
gratiSdownload<br />
im<br />
aPP-Store.<br />
<strong>Snow</strong>active mai 2012 1
<strong>Snow</strong>active<br />
DieRk beiSel von<br />
SwiSS Ski:<br />
«Die jahrelangen Bemühungen im<br />
Nachwuchsbereich auf verschiedenen<br />
Ebenen scheinen langsam Früchte zu<br />
tragen.»<br />
30<br />
RubRiken<br />
Augenblick 4<br />
HANDs-up 48<br />
Gipfeltreffen 54<br />
schweiz Tourismus 62<br />
schlusspunkt 64<br />
Das s chweizer s chneesportmagazin<br />
Doppelzimmer:<br />
Joana Hählen und Priska Nufer<br />
inhalt<br />
10 Doppelzimmer<br />
Joana Hählen und priska Nufer<br />
13 180° um . . .<br />
sven Arnold<br />
15 nachwuchs<br />
Zuversichtlicher Blick in die Zukunft<br />
18 Der GP migros bewegt<br />
20 breitensport<br />
Ein Langlauffest auf dem Langis<br />
23 coaching inside<br />
Das sommertraining für schneesportler<br />
26 hans Flatschers neue herausforderung<br />
30 Dierk beisel<br />
«Die neuen skisportdisziplinen haben ein grosses potenzial.»<br />
38 beat Feuz<br />
13 goldene Monate<br />
42 ambrosi hoffmann<br />
Abschied mit einer Träne im Knopfloch<br />
54 Gipfeltreffen<br />
caroline ogi – Hotelière aus Leidenschaft<br />
180° um . . . :<br />
Sven Arnold<br />
Mai 2012<br />
CHF 8.–<br />
ON THE BIKE<br />
Fabienne suter<br />
www.snowactive.ch<br />
titelbild:<br />
E-Bikes liegen voll im<br />
Trend. stöckli setzt dabei<br />
wie beim ski und Bike voll<br />
auf die schweizer Kultur:<br />
Qualität, präzision und<br />
perfektion.<br />
Foto: Erik Vogelsang<br />
mai 2012<br />
Jetzt als<br />
Gratis-<br />
DownloaD im<br />
app-store.<br />
sNowAcTiVE mai 2012 3
Foto: Jungfraubahnen<br />
augenblick<br />
2000 besucherinnen und besucher hat<br />
das erste <strong>Snow</strong>penair 1998 auf der kleinen<br />
Scheidegg angelockt. als Headliner<br />
engagierte die Organisation um urs kessler,<br />
dem heutigen ceO der Jungfraubahnen,<br />
gotthard. Heute, 15 Jahre später,<br />
pilgerten über 10 000 Zuschauer auf die<br />
kleine Scheidegg, um das konzert mit<br />
Daniel kandlbauer, kim Wilde, Polo Hofer<br />
und Hauptinterpret bryan adams zu geniessen.<br />
Damit war das konzert gleichzeitig<br />
auch zum neunten Mal nacheinander<br />
ausverkauft. Das Musikspektakel<br />
zum Saisonschluss ist eine gewaltige logistische<br />
leistung. 250 Helferinnen und<br />
Helfer sorgen für einen reibungslosen<br />
ablauf; 200 Tonnen Material werden von<br />
grindelwald grund auf die kleine Scheidegg<br />
transportiert. Dazu kommen 40 Paletten<br />
Food und getränke und 2500 Meter<br />
hauptsächlich im Schnee verlegte kabel.<br />
Das gesamtbudget für den eintägigen anlass<br />
beträgt 1,3 Millionen Franken.<br />
Die Headliner der letzten 15 Jahre waren<br />
unter anderem: Status Quo, Deep Purple,<br />
Scorpions, DJ bobo, Toto, Joe cocker,<br />
amy Macdonald oder James blunt.<br />
4<br />
<strong>Snow</strong>active Mai 2012
augenblick<br />
<strong>Snow</strong>active Mai 2012 5
Ski-FeStival Zermatt<br />
21. biS 25. November 2012<br />
exklUSiver SkiSPaSS<br />
mit StarGÄSteN<br />
Wie schon im<br />
letzten Jahr dürfen<br />
wir auch am<br />
Ski-Festival 2012<br />
wiederum mehrere<br />
Stargäste in Zermatt<br />
begrüssen.<br />
Maria Anesini-Walliser<br />
Wir machen es nicht zum ersten Mal –<br />
aber wir erfinden seit Jahrzehnten Erprobtes<br />
immer mal wieder neu: Das exklusive<br />
Skierlebnis mit ehemaligen Top-Skistars<br />
– vier Tage im Pulverschnee in einem der<br />
schönsten Gletschergebiete Europas die<br />
Top-Skineuheiten der Saison testen –<br />
so lange und so viel man will!<br />
erleben Sie auf den Skis das alpenpanorama<br />
auf dem Gletscherplateau theodul am Fusse<br />
des matterhorns. Geniessen Sie unbeschwerte<br />
abfahrten unter kundiger anleitung von<br />
ehemaligen Skicracks und anschliessend das<br />
Chillen in der après-Ski-bar. Wohnen Sie im<br />
exklusiven 5-Sterne-Hotel oder in einer der<br />
gemütlichen 4-Sterne-Wohlfühloasen in<br />
Zermatt.<br />
Erika Reymond-Hess Lilian Kummer<br />
Mike von Grünigen<br />
William Besse Daniel Caduff<br />
Urs Räber Bruno Kernen<br />
Adolf Ogi<br />
Top-Shots auf dem Theodulgletscher: es<br />
ist wie ein revival der «Goldenen tage von<br />
Crans-montana». 1987 war es, als unter<br />
anderem eine gewisse erika Hess oder maria<br />
Walliser dem Schweizer Skinationalteam<br />
edelmetall bescherten und so zur erfolgreichsten<br />
Weltmeisterschaft der Schweiz<br />
beigetragen haben. beim Ski-Festival<br />
Zermatt haben Sie das einzigartige Privileg,<br />
gemeinsam mit diesen beiden Damen<br />
auf die Skipiste zu gehen. Sie haben aber<br />
noch weiter die Wahl: Unsere top-Shots<br />
heissen weiter mike von Grünigen und<br />
bruno kernen, beide Doppelweltmeister.<br />
oder William besse, lilian kummer, Urs<br />
räber und Daniel Caduff (mögliche<br />
Änderungen vorbehalten). erleben Sie diese<br />
Stars, ganz nahe. auf und neben der Piste!<br />
SFZ 2012 mit Adolf Ogi: Das Ski-Festival<br />
Zermatt 2012 hat aber noch weitere Überraschungen<br />
parat: mit von der Partie ist<br />
auch ein berühmter berner oberländer.<br />
er war erfolgreicher Direktor des Schweizerischen<br />
Skiverbandes, führte intersport<br />
und sorgte als bundesrat für einen unvergesslichen<br />
ausspruch: «Freude herrscht!»<br />
anlässlich des Weltallausflugs von Claude<br />
Nicollier. richtig! adolf ogi ist am Ski-<br />
Festival 2012 mit von der Partie. er ist Gast<br />
in unserem neuen Partnerhotel Walliserhof.<br />
Das 4-Sterne-Haus an der bahnhofstrasse<br />
führt seine tochter Caroline ogi mit ihrem<br />
ehemann Sylvain Stefanazzi ogi. erleben<br />
Sie den ehemaligen magistraten und<br />
UNo-Delegierten auf der Piste oder beim<br />
Gespräch am kaminfeuer im Walliserhof.
Unser exklusives Top-Wohlfühl-Angebot<br />
O 4 Übernachtungen mit Frühstücksbuffet<br />
O 4-Gang-Dinner am mittwoch-, Donnerstag-<br />
und Freitagabend, am Samstag<br />
Gala-Dinner-buffet<br />
O Gepäcktransport zum Hotel und zurück<br />
O 3-tages-Skipass<br />
O testskis à discretion aus unserem<br />
speziellen testcenter auf dem trockenen<br />
Steg<br />
O begleitung durch ex-Skicracks auf den<br />
Pisten<br />
Grand Hotel Zermatterhof***** Hotel Pollux****<br />
O viP-Corner mit kaffee und Cüpli auf dem<br />
trockenen Steg<br />
O 10 % einkaufsvergünstigungen bei den<br />
intersport-Geschäften in Zermatt<br />
O raclette-bon (restaurant Furri, Furi)<br />
O betreuung in den Hotels<br />
O täglicher Newsletter<br />
O 20 % auf das gesamte Spa-angebot im<br />
Grand Hotel Zermatterhof<br />
O Wireless laN und Pay-tv (zum teil<br />
kostenlos)<br />
Romantik Hotel Julen**** S Hotel Walliserhof****<br />
Günstig parkieren in Täsch und bequem<br />
nach Zermatt reisen: Gefestigt haben wir<br />
auch die letztes Jahr begonnene Partnerschaft<br />
mit dem taxi-Service Christophe in täsch.<br />
Profitieren Sie von dieser exklusiven<br />
Dienstleistung: Zu einem stark vergünstigten<br />
Preis können Sie ihren PW geschützt<br />
unterstellen lassen und werden zu einem<br />
ebenfalls stark reduzierten Preis mit dem<br />
taxi nach Zermatt chauffiert und gleich mit<br />
dem Hotel-elektrowagen in das Hotel ihrer<br />
Wahl geführt. Da dieses angebot im letzten<br />
Jahr grossen anklang gefunden hatte, wird<br />
eine abgabe des bahntickets täsch–Zermatt<br />
als nicht mehr sinnvoll erachtet.<br />
Neuer Partner Grand Hotel Zermatterhof:<br />
Das Haus unseres langjährigen Hotelpartners<br />
mont Cervin Palace wird umgebaut und<br />
erst im Dezember wiedereröffnet. mit dem<br />
Grand Hotel Zermatterhof geniessen wir<br />
Gastrecht in einem top-Hotel und ebenfalls<br />
an erster adresse im matterhorndorf. Sie<br />
werden sich in jeder beziehung in diesem<br />
ebenfalls renovierten Hotel mehr als nur<br />
wohlfühlen. Der Zermatterhof verfügt<br />
allerdings über ein kleineres Zimmerkontingent<br />
als das mont Cervin Palace. Wir<br />
empfehlen ihnen deshalb eine frühzeitige<br />
buchung!<br />
Last but not least: bewährtes soll man nicht<br />
verändern. Während der drei oder vier tage<br />
(wenn Sie einen Zusatztag buchen) stehen<br />
elf top-Skimarken zur auswahl, die Sie<br />
nach Herzenslust testen können. Ski-Pass,<br />
O Skischuhberatung auf dem trockenen Steg<br />
und in den Hotels<br />
O Smoker-time mit Davidoff und Singlemalt-Degustation<br />
(Grand Hotel<br />
Zermatterhof)<br />
O Gratis Yoga-lektionen für anfänger und<br />
Fortgeschrittene<br />
O Willkommensgeschenk<br />
Hotel Europe****<br />
Ski-test, viP-Corner im testcenter und die<br />
begleitung durch ehemalige top-Skistars<br />
und weitere Gäste sind in den Pauschalpreisen<br />
inbegriffen wie auch unsere weiteren<br />
Dienstleistungen (siehe exklusives top-<br />
Wohlfühl-angebot).<br />
Hinter dem Ski-Festival steht ein bewährtes<br />
team mit Fachleuten der Skiausrüster und<br />
weiterer Firmen. Wir wollen, dass es ihnen<br />
während den vier tagen an nichts fehlt.<br />
Wählen Sie ihre Unterkunft in einem der<br />
besten 5-Sterne-Hotels in der Schweiz oder<br />
in einem der vier top-4-Sterne-Häuser.
SKI-FESTIVAL ZErMATT<br />
21. BIS 25. NOVEMBEr 2012<br />
�<br />
Anmeldung zum 33. Ski-FeS tivA l 2012<br />
Name Vorname Geburtsdatum<br />
Begleitperson Name Vorname Geburtsdatum<br />
Strasse, Nr. PLZ, Ort<br />
Telefon Privat Telefon Geschäft Mailadresse<br />
Datum Unterschrift<br />
ich reserviere/wir reservieren das folgende Arrangement:<br />
grand Hotel zermatterhof *****<br />
� Standard-EZ (9) CHF 1390.–<br />
� Grand-lit-Zimmer (10) CHF 1270.–<br />
� Standard-DZ (18) CHF 1290.–<br />
� DZ Deluxe (15) CHF 1390.–<br />
� Junior-Suite (13) CHF 1550.–<br />
� Medium-Suite (7) CHF 1730.–<br />
� Chalet-Suite (2) CHF 1920.–<br />
� Grosse Suite (4) CHF 1920.–<br />
Hotel Pollux****<br />
� EZ im DZ (10) CHF 1150.–<br />
� DZ (20) CHF 1050.–<br />
europe Hotel & Spa****<br />
� EZ im DZ (4) CHF 1200.–<br />
� Standard DZ (16) CHF 1050.–<br />
� Doppelzimmer Design (14) CHF 1150.–<br />
organisation<br />
Partner<br />
skiindustrie<br />
Romantikhotel Julen****S<br />
� EZ (1) CHF 1150.–<br />
� DZ zur Alleinbenützung CHF 1280.–<br />
� DZ ohne Matterhornblick CHF 1130.–<br />
(10)<br />
� DZ mit Matterhornblick CHF 1200.–<br />
(10)<br />
� Junior-Suite (3) CHF 1250.–<br />
� Luxus-Suite (2) CHF 1350.–<br />
Hotel Walliserhof****<br />
� EZ im DZ (4) CHF 1150.–<br />
� DZ (11) CHF 1050.–<br />
� Junior-Suite (2) CHF 1250.–<br />
(In Klammern die Anzahl zur Verfügung<br />
stehenden Zimmer.)<br />
offizieller<br />
sPortshoP<br />
MedienPartner<br />
Anmeldung bitte einsenden an:<br />
Brandl & Schärer AG<br />
Ski-Festival Zermatt<br />
Postfach<br />
4601 Olten<br />
Preise verstehen sich pro Person<br />
und Arrangement.<br />
Die Anmeldungsbestätigungen erfolgen<br />
direkt von den jeweiligen Hotels.<br />
festival-news<br />
viP-corner<br />
Online-Anmeldung unter:<br />
www.ski-festival-zermatt.ch<br />
cigar & single Malt<br />
degustation<br />
sonnenschutz
10<br />
| Doppelzimmer<br />
> Text: Nora Weibel<br />
Zwei<br />
> Fotos: Sophie Clivaz<br />
die sich einig sind<br />
Nicht einmal drei Wochen trennen die beiden «Wassermänner» voneinander. Joana Hählen, geboren am<br />
23. Januar 1992 und priska Nufer, geboren am 11. Februar im selben Jahr, sind Teamkolleginnen im<br />
C-Kader von Swiss-Ski und dicke Freundinnen. Die beiden Nachwuchshoffnungen verbringen viel zeit<br />
miteinander – nicht nur auf den Skipisten.<br />
Vor gut zehn Jahren sind sich Joana<br />
Hählen und Priska Nufer ein erstes<br />
Mal über den Weg gelaufen – oder<br />
besser gefahren. «Joana ist mir bei einem<br />
JO-Rennen in Frutigen aufgefallen», erinnert<br />
sich die Innerschweizerin Priska<br />
Nufer zurück. «Unsere Freundschaft hat<br />
dann aber erst in der Saison 2007/2008 im<br />
Nationalen Leistungszentrum Mitte ihren<br />
Anfang gefunden», ergänzt Joana Hählen.<br />
Von da an sind ihre Wege praktisch parallel<br />
verlaufen, sowohl im Sport als auch in<br />
ihrer Ausbildung. An der Sportmittelschule<br />
Engelberg besuchten sie gemeinsam<br />
die Hotelhandelsschule, welche sie im Oktober<br />
2011 erfolgreich abgeschlossen hatten.<br />
Während dieser Zeit teilten sich die<br />
beiden Rennfahrerinnen nicht nur während<br />
der Wettkampfsaison jeweils das Hotelzimmer,<br />
sondern bewohnten in Engelberg<br />
mit drei weiteren Praktikantinnen<br />
eine Wohngemeinschaft. «Wenn wir unterwegs<br />
sind und im Hotelzimmer übernachten,<br />
bekommt jede von uns eine Zimmer-<br />
hälfte. So ist der Platz relativ fair eingeteilt,<br />
doch meistens bleibt bei uns sowieso alles<br />
in der Tasche», erzählen die beiden. «Joana<br />
ist jedoch etwas unordentlicher als<br />
ich», fügt Priska hinzu. Wer weiss, vielleicht<br />
werden sie bald anderweitig ein zusätzliches<br />
gemeinsames Zimmer bewohnen.<br />
Ana und Prisi, wie sie auch genannt<br />
werden, beabsichtigen nämlich diesen<br />
Herbst in die Spitzensport-RS in Magglingen<br />
einzusteigen, da sich diese optimal mit<br />
den Bedürfnissen und Anforderungen von
Doppelzimmer |<br />
priska Nufers (links) und Joana Hählens Wege haben sich vor rund zehn Jahren ein erstes mal gekreuzt.<br />
Heute sind sie unzertrennlich.<br />
Leistungssportlern und vermehrt auch<br />
Leistungssportlerinnen vereinbaren lässt.<br />
Die Rekrutenschule wäre dann ein weiterer<br />
gemeinsamer Meilenstein im Lebenslauf<br />
der beiden quirligen Athletinnen,<br />
die sehr viel gemeinsam machen. «Am<br />
liebsten schauen wir uns gemeinsam Filme<br />
an», sagt Priska. Auch auf Shopping-<br />
Touren oder im Ausgang sind die beiden<br />
20-Jährigen oft gemeinsam anzutreffen.<br />
Für die Berner Oberländerin Joana sind<br />
insbesondere die beiden Junioren-Welt-<br />
meisterschaften 2011 in Crans-Montana<br />
und 2012 in Roccaraso Erlebnisse, die sie<br />
miteinander verbinden. Priska nennt<br />
strenge Trainingseinheiten oder Schicksalsschläge<br />
wie Joanas Kreuzbandriss im<br />
letzten Jahr, die den Zusammenhalt der<br />
beiden stärkten. Die Alpnacherin findet es<br />
bewundernswert, wie schnell sich Joana<br />
nach ihrem Unfall wieder zurückgearbeitet<br />
hat. Sie mochte ihr die Silbermedaille<br />
an der Junioren-WM in Roccaraso diesen<br />
März von Herzen gönnen, auch wenn sie<br />
selbst im gleichen Rennen einen Ausfall<br />
verarbeiten musste. Diese Super-G-<br />
Medaille war übrigens schon die zweite<br />
Medaille für Joana Hählen an einer Junioren-WM.<br />
Im Jahr zuvor gewann sie in<br />
Crans-Montana Bronze in der Kombination.<br />
Doch nicht nur an der Junioren-Weltmeisterschaft,<br />
sondern auch im Europacup<br />
fuhr die Lenkerin schon aufs Podest.<br />
Im Dezember 2010 wurde sie in der Superkombination<br />
zweimal Dritte. Im Februar<br />
SNOWACTIVE mai 2012 11
12<br />
| Doppelzimmer<br />
Die beiden C-Kader-athletinnen verbringen<br />
viel zeit miteinander, auch abseits der<br />
Skipisten.<br />
diesen Jahres realisierte sie ihren dritten<br />
Podestplatz im Europacup, diesmal in der<br />
Abfahrt. Priska Nufer hingegen hatte bereits<br />
dreimal die Möglichkeit, bei den ganz<br />
Grossen zu starten. Nachdem die Innerschweizerin<br />
beim Weltcup-Debut in Lienz<br />
im vergangenen Dezember den zweiten<br />
Slalom-Lauf verpasste und ein paar Tage<br />
später in Zagreb ausfiel, fuhr sie in der<br />
Super-Kombination von St. Moritz Ende<br />
Januar erstmals in die Punkte. Priska<br />
zeigte schon im ersten Durchgang einen<br />
tollen Super-G-Lauf und belegte als drittbeste<br />
Schweizerin den 34. Zwischenrang.<br />
Nur winzige 29 Hundertstel fehlten ihr und<br />
sie hätte den zweiten Lauf eröffnen können.<br />
So startete sie als 34. in den Slalom<br />
und fuhr nach vorne auf den guten 30.<br />
Schlussrang – der erste Weltcup-Punkt<br />
Joana Hählen und Priska Nufer:<br />
«Auf der Piste ist jede auf sich alleine gestellt und auch<br />
selbst schuld, wenn etwas schief läuft.»<br />
war auf ihrem Konto. Im Europacup stand<br />
Priska Nufer ebenfalls schon dreimal auf<br />
dem Podest. Zweimal als Dritte und einmal<br />
als Zweite – stets im Super-G.<br />
Während dem Gespräch an der Schweizer<br />
Meisterschaft in Veysonnaz schauen<br />
sich die beiden Rennbegeisterten immer<br />
wieder lachend an. «Bist du damit einverstanden?»,<br />
fragen sie sich beim Antwortgeben<br />
und man merkt schnell, dass sich<br />
die beiden gut kennen und vor allem gut<br />
mögen. «Ana ist immer positiv eingestellt»,<br />
sagt Priska und fügt an, «ich würde<br />
sie als sehr ehrgeizig, fröhlich und hilfsbereit<br />
beschreiben – sie hat immer ein<br />
offenes Ohr.» Ebenfalls als hilfsbereit wird<br />
Priska von Joana beschrieben. «Zudem ist<br />
Prisi spontan und für jeden Spass zu haben.<br />
Während sie eher gefühlsmässig aus<br />
dem Bauch heraus handelt, bin ich wohl<br />
eher ein Kopfmensch und mache mir etwas<br />
mehr Gedanken.» Es scheint, als würde<br />
es den beiden kommunikativen Athletinnen<br />
nie langweilig werden. Die beiden<br />
Nachwuchshoffnungen können viel voneinander<br />
profitieren, besprechen zusammen<br />
die Ideallinie eines Rennens und analysieren<br />
anschliessend gemeinsam ihre<br />
Fahrten. Das ähnliche Niveau in den<br />
Speed-Disziplinen kommt ihnen dabei zugute,<br />
in den technischen Disziplinen hinkt<br />
Joana infolge ihrer Verletzung ihrer Freundin<br />
noch etwas nach. Kommt zwischen den<br />
beiden jungen Frauen eigentlich nie Eifersucht<br />
auf? «Nein, keinesfalls. Auf der Piste<br />
ist sowieso jede auf sich alleine gestellt<br />
und auch selbst schuld, wenn etwas schief<br />
läuft. Da wird der anderen nie etwas vorgeworfen»<br />
sind sich die beiden einig. <<br />
STeCKbrieF<br />
Joana Hählen<br />
Geburtstag: 23.01.1992<br />
Grösse: 157 cm<br />
Webseite: www.joanahaehlen.ch<br />
liebster Wettkampf: FIS-Riesenslalom an<br />
der Lenk<br />
liebstes essen: Pasta<br />
Hobbies: Sport allgemein, Lesen, Kochen<br />
Joana über priska<br />
an priska bewundere ich ihre Spontaneität<br />
und ihre Lockerheit.<br />
priska nervt mich, wenn ihr Weck-Klingelton<br />
am morgen früh abgeht.<br />
priska hat immer gute Filme dabei.<br />
ich schätze es, dass Priska immer für mich<br />
da ist.<br />
Für die zukunft wünsche ich Priska alles<br />
Gute und viel Erfolg.<br />
priska Nufer<br />
Geburtstag: 11.02.1992<br />
Grösse: 161 cm<br />
Webseite: www.nufer-priska.ch<br />
liebster Wettkampf: Nachtslalom in<br />
Melchsee-Frutt, Junioren-Weltmeisterschaften<br />
liebstes essen: Älplermagronen<br />
Hobbies: Biken, Schwimmen, Freunde<br />
treffen<br />
priska über Joana<br />
an Joana bewundere ich ihre stets positive<br />
Einstellung und wie sie seit dem Unfall im<br />
Frühling 2011 wieder ein Top-Niveau<br />
erreicht hat.<br />
Joana nervt mich, wenn sie das ganze<br />
Zimmer beschlagnahmt.<br />
Joana hat immer gute Laune und ihren<br />
super Haarföhn dabei.<br />
ich schätze es, wenn Joana mir von<br />
Herzen gratuliert, auch wenn es ihr nicht<br />
gut lief.<br />
Für die zukunft wünsche ich Joana viel<br />
Erfolg und gute Gesundheit.
Text: Christian Stahl<br />
> Foto: Swiss-Ski<br />
sVen Arnold<br />
TRAINER SKISPRUNG DAMEN<br />
Meine aufgaben bei Swiss-Ski bestehen<br />
darin, die Leistungen der<br />
Schweizer Skispringerinnen weiterzuentwickeln<br />
und die Schweizer Damen<br />
auf ein Top-Level zu bringen.<br />
ich arbeite bei Swiss-Ski, weil Skispringen<br />
eine sehr faszinierende Sportart ist,<br />
die mir persönlich sehr viel bedeutet.<br />
Schneesport bedeutet für mich neben<br />
meiner Arbeit als Trainer Pulverschnee<br />
und Spass. Ich liebe es, mit meinem <strong>Snow</strong>board<br />
im frischen Pulverschnee meine<br />
Kurven zu ziehen.<br />
meine ganz persönlichen ziele als Skisprung-Trainer<br />
der Damen sind, ein star-<br />
kes Damenteam aufzubauen und zusammen<br />
Erfolge zu feiern.<br />
Die grösste Herausforderung als Skisprung-Trainer<br />
der Damen besteht darin,<br />
dass sowohl Athletinnen und Trainer immer<br />
vom gleichen sprechen. Gerade im<br />
Skispringen hängt vieles von kleinen Details<br />
ab, die es zu beachten gibt.<br />
Darauf könnte ich gut verzichten: Die langen<br />
Busfahrten an die Wettkämpfe brauchen<br />
sehr viel Energie und sind oft langweilig,<br />
aber es gehört einfach dazu.<br />
Diesen Winter hat mich besonders gefreut,<br />
dass Sabrina Windmüller das Weltcup-Springen<br />
in Hinterzarten gewonnen<br />
180° um... |<br />
hat. Dass sich Sabrina nun Weltcup-Siegerin<br />
nennen kann, ist die Bestätigung, dass<br />
sich ihre harte Arbeit im Training ausbezahlt<br />
hat.<br />
Das Schönste wäre, wenn es in der Schweiz<br />
mehr Skisprungschanzen gäbe und damit<br />
mehr junge Leute für das Skispringen begeistert<br />
werden können.<br />
meine grosse Stärke ist, dass ich sehr<br />
zielorientiert arbeite.<br />
am meisten Freude bereitet mir, wenn im<br />
Winter der erste Schnee fällt und ich die<br />
Ski oder das <strong>Snow</strong>board aus dem Keller<br />
holen kann. <<br />
STeCKbrieF<br />
Geburtsdatum: 24. September 1989<br />
erlernter beruf: Koch<br />
zivilstand: ledig<br />
Wohnort: Unterschächen<br />
Hobbies: <strong>Snow</strong>boarden, Skispringen, Golf<br />
Karriere bei Swiss-Ski: zwei Jahre<br />
Co-Trainer in der Trainingsgruppe 3,<br />
seit 2010 Trainer Skisprung Damen<br />
SNOWACTIVE mai 2012 13
14<br />
| delegiertenversammlung<br />
HerzlicH willkommen<br />
in walterswil!<br />
die 108. delegiertenversammlung von<br />
swiss-ski findet am samstag, 30. Juni in<br />
walterswil statt. die vorbereitungen laufen<br />
auf Hochtouren, damit das organisationskomitee<br />
und der skiclub walterswil<br />
die delegierten und sportstars gebührend<br />
willkommen heissen können. die dv<br />
beginnt etwas früher und wird ohne Bankett<br />
durchgeführt – das Programm verspricht<br />
dennoch spannung.<br />
> text und Foto: Adrian Wüthrich,<br />
OK- und Skiclub-Präsident<br />
Packen Sie am 30. Juni die Gelegenheit<br />
und besuchen Sie die Swiss-Ski<br />
DV in Walterswil! Nach den vielen<br />
bekannten (Ski-)Orten tagt Swiss-Ski für<br />
einmal in der kleinen Gemeinde Walterswil.<br />
Der Ort liegt im bernischen Oberaargau,<br />
an der Grenze zum Emmental, im<br />
Herzen der Schweiz. Die rund 550 Einwohnerinnen<br />
und Einwohner Walterswils sind<br />
stolz auf ihren Skilift. Der 400 Meter lange<br />
Bügellift ist der Einzige in der Region.<br />
Leider reicht der Schnee nicht immer für<br />
die Betriebsaufnahme. Wenn es reicht,<br />
organisiert der ortsansässige Skiclub innert<br />
Wochenfrist sein Schülerrennen. Ansonsten<br />
fahren die Skiclubmitglieder ins<br />
Berner Oberland, wo die meisten Clubanlässe<br />
stattfinden und auch die JO trainiert.<br />
Der rund 100 Mitglieder zählende<br />
Skiclub ist der grösste Verein im Dorf. Er<br />
ist dem Breitensport verpflichtet und hat<br />
keine Kaderfahrer in seinen Reihen. Die<br />
Freude am Schneesport soll gefördert<br />
werden, ist das Ziel des Vereins seit 1948.<br />
Nach vier erfolgreich durchgeführten<br />
Delegiertenversammlungen des Regionalverbandes<br />
Schneesport Mittelland-<br />
Nordwestschweiz wollte der Skiclub Walterswil<br />
eine neue Herausforderung<br />
annehmen und organisiert die 108. DV von<br />
Swiss-Ski. Die Infrastruktur der Mehrzweckhalle<br />
ist für den Anlass wie geschaffen.<br />
Das eigene Festzelt werden die SCW-<br />
Mitglieder ebenfalls aufstellen und auf<br />
dem Vorplatz bereits am Freitag vor der DV<br />
zum Fest einladen. Die Festwirtschaft wird<br />
auch während des Anlasses offen sein und<br />
allen Delegierten und Gästen zur Verfügung<br />
stehen. Wie an der DV in Olten im<br />
Jahr 2010 wird ein Apéro riche angeboten.<br />
Der Bevölkerung wird ebenfalls ein Apéro<br />
spendiert, abgerundet mit Autogrammstunde<br />
und Athleten-Talk. Wer bei der Ver-<br />
losung mitmacht, kann unter anderem ein<br />
Flyer-Elektrovelo und Übernachtungen in<br />
Grindelwald gewinnen. Nach dem Apéro<br />
darf die Stimmung im Festzelt bei Musik<br />
und Unterhaltung genossen werden.<br />
anfahrt und anmeldung. Walterswil liegt<br />
mitten in der Schweiz und ist gut erreichbar.<br />
Wer mit dem öffentlichen Verkehr anreist,<br />
löst ein Billett bis Kleindietwil. Ab<br />
dem Bahnhof Kleindietwil wird ein Shuttle-<br />
Bus-Betrieb eingerichtet. Die genauen<br />
Abfahrtszeiten, Hotelempfehlungen und<br />
weitere Informationen finden Sie auf<br />
der SCW-Website: www.sc-walterswil.ch.<br />
Anmeldungen für die DV und den anschliessenden<br />
Apéro riche sind aus organisatorischen<br />
Gründen schriftlich einzureichen.<br />
Per Post: Skiclub Walterswil,<br />
Hesshaus 67, 4942 Walterswil oder per<br />
Email: kontakt@sc-walterswil.ch.<br />
Der Skiclub Walterswil dankt allen<br />
Sponsoren, insbesondere dem Hauptsponsor<br />
Frencys. Die Mitglieder des SC<br />
Walterswil freuen sich sehr, zusammen<br />
mit Ihnen auf die vergangene Skisaison<br />
zurückzublicken. Alle Delegierten und<br />
Athleten sind herzlich eingeladen! <<br />
Programm dv swiss ski<br />
samstag, 30. Juni 2012<br />
> Ab 08.30 Uhr<br />
Festwirtschaft offen<br />
> 10.30–11.30 Uhr<br />
Swiss Loppet Preisverteilung<br />
> 11.00–18.00 Uhr<br />
Ausstellung der Sponsoren und Ausrüster<br />
auf dem Vorplatz der Mehrzweckhalle<br />
> 11.00–12.30 Uhr<br />
Stimmkartenabgabe am Swiss-Ski Stand<br />
> 12.30–14.30 Uhr<br />
Delegiertenversammlung mit Wahlen in<br />
der Turnhalle der Mehrzweckhalle<br />
> 14.45–15.45 Uhr<br />
Ehrungen mit SF-Moderatorin Sonja Hasler<br />
> 16.00–17.00 Uhr<br />
Apéro riche für die Delegierten und Gäste<br />
im Singsaal und der Turnhalle<br />
> 17.00 Uhr<br />
Apéro für die Bevölkerung<br />
mit Autogrammstunde, Athleten-Talk und<br />
musikalischer Unterhaltung auf dem<br />
Vorplatz der Mehrzweckhalle<br />
> 17.45 Uhr<br />
Ehrung Didier Cuche<br />
> 18.15 Uhr<br />
Verlosung Tombola-Preise<br />
> Bis 03.30 Uhr<br />
Festwirtschaft mit Weltmeisterbar und<br />
musikalischer Unterhaltung
olympia-gold und dreimal Bronze an den<br />
ersten olympischen Jugend-winterspielen<br />
in innsbruck, wm-gold, dreimal silber<br />
und viermal Bronze an der alpinen<br />
Junioren-weltmeisterschaft in roccaraso<br />
– so lautet die Bilanz des helvetischen<br />
skinachwuchses auf internationaler ebene.<br />
und auch auf nationaler ebene verfügen<br />
die jungen athletinnen und athleten<br />
laut nachwuchschef Franz Hofer über<br />
ein erfreulich hohes niveau: «wir sind<br />
punkto nachwuchsförderung auf dem<br />
richtigen weg.»<br />
> text: Diana Fäh<br />
> Fotos: zVg.<br />
Haben gut lachen: die mitglieder der<br />
swisscom Junior teams haben an<br />
der Junioren wm in italien insgesamt<br />
acht medaillen gewonnen.<br />
wenn einer wissen muss, wie es<br />
um den helvetischen Skinachwuchs<br />
bestellt ist, dann ist das<br />
Franz Hofer. Er ist als Nachwuchschef bei<br />
Swiss-Ski unter anderem verantwortlich<br />
für die nationalen JO-, FIS- und Europacup-Rennen,<br />
für die Selektionen im Bereich<br />
JO und für die RLZ und NLZ. In seiner<br />
Funktion steht er praktisch jeden Tag auf<br />
irgendeiner Piste im In- und Ausland, wo<br />
ein Nachwuchsrennen durchgeführt wird.<br />
Seinem kritischen Auge entgeht nichts,<br />
schliesslich trägt er die Verantwortung,<br />
dass die Schweiz auch in Zukunft eine Skination<br />
ist und auf nationaler wie internationaler<br />
Ebene Erfolge feiern kann.<br />
wichtige nachwuchsserien: ochsner<br />
sport Jo cup und oerlikon swiss cup.<br />
Franz Hofer schaut zuversichtlich in die<br />
Zukunft: «Da gib es schon das eine oder<br />
andere vielversprechende Talent, von dem<br />
wir sicher auch in Zukunft hören werden.»<br />
Als Beispiele nennt er Lorena Käslin und<br />
Aline Danioth, welche sich u. a. im Ochsner<br />
Sport JO Cup in ihrer Alterskategorie ein<br />
hartumkämpftes Kopf-an-Kopf Rennen<br />
lieferten, welches schliesslich die 14-jährige<br />
Aline aus Andermatt für sich entschied<br />
(auf www.swiss-ski.ch/leistungssport/ski-alpin<br />
finden Sie alle Sieger). Der<br />
Ochsner Sport JO Cup und der Oerlikon<br />
Swiss Cup (dessen Finale nach Druckschluss<br />
dieser Ausgabe stattfand) sind die<br />
beiden wichtigsten Nachwuchsrennserien<br />
in der Schweiz. «Nur wer in diesen qualitativ<br />
hochstehenden Nachwuchsrennen<br />
punktet, kommt weiter», erklärt Franz<br />
Hofer. Dank der finanziellen Unterstützung<br />
der Firmen Ochsner Sport und <strong>OC</strong> Oerlikon<br />
können die lokalen OKs für ihre super<br />
Arbeit entschädigt werden. «Ein grosses<br />
Dankeschön gebührt aber auch den Bergbahnen<br />
und den Skiclubs mit ihren freiwilligen<br />
Helferinnen und Helfern.»<br />
Das swisscom Junior team. Auch die Verbandssponsoren<br />
engagieren sich explizit<br />
im Nachwuchsbereich. Speziell zu erwähnen<br />
ist in diesem Zusammenhang die<br />
Raiffeisen, welche alle elf Ski-Regionalverbände,<br />
die drei nationalen Leistungszentren,<br />
verschiedene Skiclubs und damit<br />
über 20 000 Nachwuchsathleten in der<br />
ganzen Schweiz unterstützt, sowie die<br />
Swisscom, die mit ihrem Förderprojekt<br />
«Swisscom Junior Team» massgeblichen<br />
nacHwucHs |<br />
zuversicHtlicHer Blick<br />
IN DIE ZUKUNFT<br />
dank der grosszügigen unterstützung von verbandshauptsponsor swisscom können sich<br />
die jungen athletinnen und athleten professionell auf die Junioren-weltmeisterschaften<br />
vorbereiten.<br />
Anteil an den Erfolgen im alpinen Nachwuchsbereich<br />
hat. Im Rahmen dieses Förderprojekts<br />
ermöglicht der Verbandshauptsponsor<br />
Trainings auf optimal<br />
präparierten Pisten, damit sich die Nachwuchstalente<br />
bestmöglich auf die alpinen<br />
Junioren-Weltmeisterschaften vorbereiten<br />
können. Helvetia und Alpiq engagieren<br />
sich ebenfalls gezielt im Nachwuchsbereich,<br />
indem sie einzelne Nachwuchsathleten<br />
individuell unterstützen.<br />
Gönner und stiftungen. Um den jungen<br />
Talenten auf ihrem langen und beschwerlichen<br />
Weg an die Spitze optimale Bedingungen<br />
bieten zu können und um eine<br />
nachhaltige und professionelle Nachwuchsförderung<br />
sicherzustellen, benötigt<br />
der Verband zusätzliche finanzielle Mittel.<br />
Deshalb sind auch Stiftungen und Gönner,<br />
die sich gezielt für die Förderung junger<br />
Talente einsetzen, ein wichtiger Eckpfeiler<br />
für den sportlichen Erfolg. Gönner wie beispielsweise<br />
der «Crystal Club» oder die<br />
«Stiftung zur Förderung des alpinen Skisportes<br />
in der Schweiz» stellen wertvolle<br />
finanzielle Mittel zur Verfügung, dank derer<br />
sich talentierten Sportlern zahlreiche<br />
Perspektiven eröffnen. Um auch in Zukunft<br />
erfolgreich zu sein, ist Swiss-Ski auf solch<br />
offene und visionäre Persönlichkeiten und<br />
engagierte Sponsoren angewiesen, welche<br />
die Zukunft des Schweizer Skisports<br />
aktiv mitgestalten möchten. <<br />
SNOWACTIVE mai 2012 15
text: Sophie Clivaz<br />
> Fotos: Swiss-Ski<br />
16<br />
| Breitensport<br />
Die grosse Familie<br />
Des rivella Family Contest<br />
Die saison 2011/12 des rivella Family Contest ist zu ende. Mehr als 2300 Familien haben am legendären<br />
Familienrennen von swiss-ski teilgenommen und einen tag auf den schweizer skipisten genossen.<br />
27 skigebiete waren dieses Jahr mit von der partie und haben die Familien in einer gemütlichen<br />
Atmosphäre empfangen. Fünf tageskarten, ein teilnehmergeschenk, spiele, Verpflegung und ein plausch-<br />
rennen gab es jeweils für nur 85 Franken!<br />
im Rivella Family Contest Village mit den<br />
Ständen von Atomic, Rivella und Swiss-<br />
Ski hatten die Eltern und Kinder die<br />
Möglichkeit etwas zu essen und zu trinken,<br />
gratis Atomic-Skis zu testen und sich bei<br />
Spielen zu amüsieren. Nach dem Rennen,<br />
bei dem die ganze Familie gemeinsam an<br />
den Start geht, um einen spielerischen<br />
Parcours zu absolvieren, konnten sich die<br />
Teilnehmer entspannen und auf den Pisten<br />
vergnügen.<br />
Nebst diesen Angeboten organisierten<br />
einige Skigebiete auch noch spezielle Animationen<br />
für ihre Gäste. Im waadtländischen<br />
Villars beispielsweise hatten die<br />
Organisatoren für ihre 20. Ausgabe des<br />
Rivella Family Contest noch zahlreiche Extras<br />
auf dem Programm: ein Konzert von<br />
Jack Lagger, ein DJ für Kinder, sowie lustige<br />
Maskottchen, das Showteam «cool<br />
and clean» und eine Autogrammstunde<br />
mit den Athletinnen Fanny Smith (Skicross)<br />
und Rabea Grand (ehemalige Skirennfahrerin).<br />
Auch in Braunwald feierte<br />
der Rivella Family Contest ein Jubiläum.<br />
Ein Clown und eine Kinderschminkerin
sorgten dort für beste Unterhaltung. In den<br />
Flumserbergen war es die mehrfache<br />
weltmeisterin und Olympiasiegerin Vreni<br />
Schneider, die den Familien die Medaillen<br />
überreichte! Urs Lehmann und Sandra<br />
Frei sind weitere bekannte Namen, die am<br />
Familienrennen am Start waren.<br />
Beim Rivella Family Contest geht keine<br />
Familie leer aus: Bei jeder Rennetappe<br />
verlost Reka Reisegutscheine im wert von<br />
CHF 1600.– und Atomic schenkt der Pechvogel-Familie<br />
des Tages einen Rucksack.<br />
Ausserdem erhält jede Familie ein Beach-<br />
Set und ein Sixpack Rivella.<br />
Die Verantwortliche des Rivella Family<br />
Contest bei Swiss-Ski ist grenzenlos begeistert:<br />
«Es ist einfach genial, bei diesem<br />
Projekt wird niemand enttäuscht. Die Familien<br />
profitieren von einem günstigen Tag<br />
auf den Pisten, den Sponsoren und Part-<br />
Breitensport |<br />
Keiner zu klein, am rivella Family Contest<br />
von swiss-ski dabei zu sein. Das traditionelle<br />
Familien rennen bietet für alle was: ein tolles<br />
rennen, spiele und Attraktionen im Village<br />
sowie zahlreiche preise, die es zu gewinnen<br />
gibt.<br />
nern steht eine grosse Plattform zur Verfügung<br />
und die Skigebiete gewinnen an<br />
Bekanntheit.» Für Swiss-Ski ist es wichtig,<br />
die Schneesport-Tradition bei den Schweizer<br />
Familien weiterzuführen, der Rivella<br />
Family Contest erfüllt diese Aufgabe perfekt.<br />
<<br />
SNOwACTIVE MAi 2012 17
text: Nora Weibel<br />
> Fotos: Alphafoto.com<br />
18<br />
| Breitensport<br />
Der granD Prix Migros<br />
bewegt<br />
Der Grand prix Migros 2012 ging<br />
mit dem dreitägigen Finale in<br />
saas-Fee erfolgreich zu ende.<br />
Bei besten Wetterbedingungen<br />
und einer anspruchsvollen piste<br />
zeigten die über 650 Finalistinnen<br />
und Finalisten spitzenleistungen.<br />
Die 8- bis 15-jährigen, die sich an<br />
einem der 13 Ausscheidungsrennen<br />
zwischen Anfang Januar und Ende<br />
März mit einem Podestplatz fürs Finale<br />
qualifiziert haben, kämpften zum Abschluss<br />
der Saison nochmals um jede<br />
Hundertstelsekunde. Alle Kids absolvierten<br />
an einem Tag einen Riesenslalom, am<br />
anderen Tag ein Kombi-Race. Unter den<br />
8- bis 11-jährigen war in beiden Rennen<br />
Callum Cant (2001) aus Leysin der<br />
Schnellste, bei den 12- bis 15-jährigen war<br />
es im Kombi-Race vom Samstag Semyel<br />
Bissig (1998) aus Wolfenschiessen, der die<br />
Tagesbestzeit realisierte, im Riesenslalom<br />
war es Marco Odermatt (1997) aus Beckenried.<br />
«Wir sind mit dem Verlauf des Final-<br />
Wochenendes sehr zufrieden», bilanziert<br />
Projektleiter Roman Rogenmoser. «Die<br />
Rennstrecke verlangte den Kindern sehr<br />
viel ab, herzliche Gratulation zu den tollen<br />
Leistungen.» Am Finale zählte jedoch<br />
nicht nur, was auf, sondern auch was<br />
neben der Piste geboten wurde. Im grossen<br />
Grand Prix Migros-Village vergnügten
sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer<br />
beim Melken am Stand von Swissmilk, am<br />
Glücksrad bei «Schweizer Fleisch», bei<br />
Geschicklichkeitsspielen im Swiss-Ski-<br />
Zelt oder beim Stapeln von Farmer-<br />
Schachteln. Nordica stellte die neusten<br />
Skimodelle zum Testen bereit, Swix<br />
schenkte allen Teilnehmenden ein Paar<br />
neue Stöcke, im Migros-Globe konnte man<br />
sich mit Kaffee und Kuchen eindecken und<br />
«Schweizer Fleisch» sorgte für ein warmes<br />
Mittagessen. Und was die jungen<br />
Rennfahrerinnen und Rennfahrer ganz aus<br />
dem Häuschen brachte, waren die Autogrammstunden<br />
mit Didier Cuche, Nadia<br />
Styger, Silvan Zurbriggen, Justin Murisier,<br />
Ralf Kreuzer und Andrea Dettling, die den<br />
Anlass aus ihrer Kindheit noch bestens in<br />
Erinnerung haben. <<br />
Breitensport |<br />
strahlende Gesichter, hervorragende<br />
sportliche Leistungen, autogramme von<br />
skicracks, spiel und spass neben der piste –<br />
das war das Grand prix Migros-Finale 2012<br />
in saas-Fee.<br />
SNOWACTIVE Mai 2012 19
text: Nora Weibel<br />
> Fotos: zVg.<br />
20<br />
| Breitensport<br />
LangLauffest<br />
auf dem Langis<br />
Die besten Mädchen der trophy v.l.n.r.: Lydia Hiernickel (sC riedern),<br />
Alina Meier (sC Davos), stefanie Arnold (sC Unterschächen),<br />
tanja Gerber (sC Am Bachtel Wald) und Laura issler (sC Alpina<br />
st. Moritz).<br />
Mitte März fand auf dem Glaubenberg<br />
im Kanton obwalden ein<br />
wahres Langlauffest statt. rund<br />
800 teilnehmer sowie deren<br />
eltern und Betreuer trafen sich<br />
auf dem Langis zum grossen<br />
Finale der rWs Kidz trophy und<br />
zu den Helvetia nordic Games.<br />
Während sich das Helferteam der<br />
Helvetia Nordic Games am<br />
Samstag auf den vielseitig ausgerichteten<br />
Spiel-OL konzentrierte, sorgte<br />
der Skiclub Schwendi-Langis für eine reibungslose<br />
Durchführung des RWS Biathlon-Kidz-Trophy-Finals.<br />
Mit 225 Kindern<br />
wurde dabei der bisherige Teilnehmer-<br />
rekord klar übertroffen. Dies belegt eindeutig,<br />
dass solche Synergien im Bereich<br />
der nordischen Nachwuchsförderung<br />
sinnvoll und erfolgversprechend sind. Bereits<br />
um neun Uhr erfolgte am Sonntag der<br />
Startschuss zum Langlauf-Finalrennen in<br />
der klassischen Disziplin. In 16 Startblöcken<br />
kämpften rund 470 Teilnehmende um<br />
die Pokalplätze in 18 verschiedenen Kategorien.<br />
In der Gesamtwertung der Helvetia<br />
Nordic Trophy konnte Tanja Gerber vom SC<br />
Am Bachtel Wald ihre Leaderposition eindrücklich<br />
verteidigen. Die 16-jährige<br />
drückte vom Start weg aufs Tempo, sodass<br />
sie bald alleine an der Spitze unterwegs<br />
war und das Rennen klar für sich entschied.<br />
Gerber siegte über 37 Sekunden<br />
vor Valeria Cavelti (SC Club da skis Trun)<br />
und Stefanie Arnold (SC Unterschächen),<br />
die in der Gesamtwertung Platz Zwei belegt.<br />
Bei den Knaben lag der Bündner<br />
Andrea Rogantini (SC Alpina St. Moritz) vor<br />
dem letzten Wettkampf noch in Führung.<br />
Die besten Knaben der trophy v.l.n.r.: Beda Klee (sC speer ebnat-<br />
Kappel), Jan-nino Menn (sC tambo splügen), Andrea rogantini<br />
(sC Alpina st. Moritz), Dajan Danuser (sC Vättis) und Marino Capelli<br />
(sC Davos).<br />
Diese musste er jedoch nach dem Finale<br />
auf dem Glaubenberg an den immer stärker<br />
laufenden Dajan Danuser vom SC Vättis<br />
abgeben, der vor Marino Capelli (SC<br />
Davos) und Navin Cerutti (SC Vallée de<br />
Joux) siegte. Danuser siegt somit in der<br />
Helvetia Nordic Trophy fünf Punkte vor<br />
Rogantini und 24 Punkte vor Capelli. In der<br />
Clubwertung gewinnt der SC Davos mit<br />
über 100 Punkten Vorsprung auf den SC<br />
Alpina St. Moritz und den SC Am Bachtel<br />
Wald und erhält dafür einen Förderbeitrag<br />
von 1200 Franken.<br />
Langlauf-Nachwuchschef Edi Zihlmann<br />
fand am Ende des zweitägigen<br />
Events in der Innerschweiz nur lobende<br />
Worte für die Organisatoren: «Es wurde<br />
nichts dem Zufall überlassen. Am Samstag<br />
fanden die Kids einen herausfordernden<br />
Parcours vor, abends wurde ein tolles<br />
Rahmenprogramm mit Disco geboten und<br />
am Sonntag fand die Helvetia Nordic Trophy<br />
mit einem perfekten Rennen ihren<br />
Abschluss.» <<br />
Die Helvetia nordic trophy fand mit den perfekt organisierten nordic Games auf dem Langis einen fulminanten saisonabschluss
«der Zug ist angeroLLt»<br />
olympia- und Gesamt-Weltcup-sieger Dario Cologna bürgt mit<br />
seinem namen nicht nur für Weltklasseleistungen auf der Loipe,<br />
sondern setzt sich auch für eine umfassende entwicklung des<br />
Langlaufsportes bei der Jugend ein. Der nach ihm benannte Fun<br />
parcours hat schulklassen aus der ganzen schweiz auf die<br />
Langlaufskis gebracht – und für Begeisterung gesorgt.<br />
> text: Anita Suter<br />
> Fotos: Swiss-Ski<br />
die erste Saison des Dario Cologna<br />
Fun Parcours war ein voller Erfolg.<br />
«Wir vermochten damit rund 7500<br />
Kinder in der ganzen Schweiz zu bewegen»,<br />
zieht Mariette Brunner Bilanz. «Ich<br />
war überrascht, zu sehen, wie die Kinder<br />
schon nach kurzer Zeit ohne Stöcke gleiten<br />
konnten und nicht mehr ständig hinfielen,<br />
obschon sie zum ersten Mal auf Langlaufskis<br />
standen», so die Projektleiterin weiter.<br />
Während einer zweistündigen Langlauflektion<br />
wurden die Schüler jeweils auf<br />
spielerische Art und Weise durch fachkundige<br />
Leiter in den Langlaufsport eingeführt<br />
und hatten beim anschliessenden<br />
Swisscom-Sprint die Gelegenheit, sich mit<br />
den teilnehmenden Klassen des ganzen<br />
Winters zu messen. Zu gewinnen gab es<br />
unter anderem einen Besuch von Dario<br />
Cologna im Sportunterricht oder einen finanziellen<br />
Zustupf an die nächste Klassenreise.<br />
rund 160 schulklassen – von ebnat-Kappel<br />
bis mont de marsens. Gefordert wur-<br />
den die Organisatoren wegen des langen<br />
Ausbleibens von Schneefällen in den tiefen<br />
Lagen; Anlässe vom Dezember mussten in<br />
den Januar verschoben werden, was wiederum<br />
zu Materialengpässen führte. Dennoch<br />
konnten rund 160 Schulklassen das<br />
Angebot von Swiss-Ski an einem der acht<br />
Standorte von Ebnat-Kappel bis Mont de<br />
Marsens nutzen und so für einmal ihre<br />
Turnstunde in den Schnee verlagern. «Wir<br />
haben es geschafft, mit unserem Animationsprogramm<br />
bei den Kindern, aber<br />
auch bei den Lehrpersonen Begeisterung<br />
auszulösen», fasst Mariette Brunner zusammen.<br />
Highlight: engadin Halbmarathon. Das<br />
persönliche Highlight der Projektleiterin?<br />
29 Kinder liessen sich am DCFP inspirieren<br />
und absolvierten erfolgreich den Engadin<br />
Halbmarathon. «Der DCFP-Zug ist<br />
angerollt – er soll noch weitere Winter<br />
fahren und möglichst viele Kinder einsteigen<br />
lassen» wünscht sich Mariette Brunner<br />
für die Zukunft. Denn: Langlauf ist<br />
jung, Langlauf ist cool – definitiv. <<br />
www.dario-cologna-fun-parcours.ch<br />
Breitensport |<br />
turnstunde mal anders: schulkinder<br />
am Dario Cologna Fun parcours.<br />
SNOWACTIVE MAi 2012 21
22<br />
| Breitensport<br />
Starke Julia Schärer<br />
Die Saison der Masters-Skirennfahrer<br />
fand am Wochenende vom<br />
17./18. März mit der Schweizer<br />
Meisterschaft in Airolo ihren Abschluss.<br />
Leider konnte das allerletzte Schweizer<br />
Rennen des Winters nicht mehr durchgeführt<br />
werden. Nebel und Neuschnee verhinderten<br />
die Durchführung des Riesenslaloms<br />
vom Sonntag. Am Samstag aber<br />
fuhren die rund 60 Teilnehmerinnen und<br />
Teilnehmer zwei Slalomläufe bei guten<br />
Bedingungen. Die Tagesbestzeit realisierte<br />
bei den Frauen die 61-jährige Julia<br />
Schärer aus Bern, bei den Männern war<br />
der 51-jährige Freddy Mooser aus Plaffeien<br />
der Schnellste.<br />
Am letzten Märzwochenende bestritten<br />
die Masters-Athleten in Übersee das FIS<br />
World Criterium. Im kalifornischen Mammoth<br />
überzeugte insbesondere Julia<br />
Schärer, die drei Medaillen mit nach Hause<br />
brachte, eine goldene und zwei bronzene.<br />
Ebenfalls eine Bronzemedaille gab es<br />
für Knut Strömstad und Susanne Steger.<br />
Die Schlussrangliste des Swiss Masters<br />
Cup 2012 mit über 150 Gewerteten ist<br />
NataScia leoNarDi corteSi uND evgeNy BogDaNov<br />
gewiNNeN DeN SwiSS loppet 2012<br />
Sie hat an fünf Läufen teilgenommen,<br />
wovon sie zwei Mal als Siegerin und<br />
drei Mal als Zweitplatzierte gefeiert<br />
wurde. Er stand neun Mal am Start und<br />
strahlte davon drei Mal vom obersten<br />
Treppchen. Natascia Leonardi Cortesi und<br />
Evgeny Bogdanov heissen die Overall-Sieger<br />
des Swiss Loppet 2012. Sie sammelten<br />
im Laufe der vergangenen Volkslanglauf-<br />
Saison 460 respektive 676 Punkte. Auf den<br />
zweiten Platz lief die erst 23-jährige Lucy<br />
Pichard, die beim Kandersteger Volksskilauf<br />
gewinnen konnte. Sie weist auf die<br />
Overall-Siegerin Leonardi Cortesi einen<br />
Rückstand von 9 Punkten auf. Dritte wurde<br />
Rahel Imoberdorf, welche sich durch den<br />
Sieg am Einsiedler Skimarathon 100<br />
Punkte sicherte und total 160 Punkte hinter<br />
der Leaderin liegt. Bei den Herren<br />
rangierte sich Thomas Suter mit 455<br />
Punkten auf Platz zwei, 29 Punkte weniger<br />
erreichte der letztjährige Gesamtsieger<br />
Bruno Joller auf Rang drei.<br />
Zum Swiss Loppet zählen zehn verschiedene<br />
Volksläufe in allen Regionen der<br />
Schweiz. Begonnen hat die Serie Anfang<br />
Januar in Campra – wo die beiden Overall-<br />
Sieger ein erstes Mal triumphierten – abgeschlossen<br />
wurde mit dem wohl berühmtesten<br />
Volksskilauf der Schweiz, dem<br />
Engadin Skimarathon.<br />
Die Rangverkündigung für alle Kategorien-<br />
und Overall-Sieger findet anlässlich<br />
der Swiss-Ski DV vom 30. Juni in Walterswil<br />
statt (mehr dazu auf Seite 14). Die<br />
Schlusswertung finden Sie unter www.<br />
swiss-ski.ch/breitensport/langlauf. <<br />
«eiNe woche wiNterSpaSS iN tSchappiNa» gewiNNt<br />
insgesamt haben sich am FIS World<br />
<strong>Snow</strong> Day vom 22. Januar 2012 40 Nationen<br />
rund um den Globus für Bewegung<br />
im Schnee und im Schneesport eingesetzt.<br />
Die Schweizer waren dabei<br />
besonders aktiv. Swiss-Ski hat unter der<br />
Leitung von Breitensport-Projektleiterin<br />
Tanja Uhlmann in Zusammenarbeit mit<br />
der IG Schnee, Seilbahnen Schweiz,<br />
Schweiz Tourismus, Swiss <strong>Snow</strong>sports<br />
und dem Bundesamt für Sport (BASPO)<br />
einen Wettbewerb ausgeschrieben und die<br />
Schweizer Schneesportdestinationen aufgefordert,<br />
anlässlich des World <strong>Snow</strong> Days<br />
Projekte zur Förderung des Schneesports<br />
ins Leben zu rufen. «Wir haben total 12<br />
Dossiers erhalten, die von einer Fachjury,<br />
bestehend aus den Vertretern der mitwirkenden<br />
Organisatoren, bewertet wurden»,<br />
erzählt Tanja Uhlmann.<br />
Am 29. März fand in Oberhofen, beim<br />
Sitz der FIS, die Prämierung der besten<br />
Projekte statt. Anwesend war auch FIS-<br />
Präsident Gian-Franco Kasper, der den<br />
Initianten und Initiantinnen für ihr Engagement<br />
dankte. Gewonnen hat das Projekt<br />
«Eine Woche Winterspass im Skigebiet<br />
Tschappina Heinzenberg», welches von<br />
unter www.swiss-ski.ch in der Rubrik<br />
Breitensport/Ski alpin zu finden. Für die<br />
Wertung des Swiss Masters Cup zählen die<br />
sieben besten Resultate der Saison. <<br />
den Skiliften Tschappina Heinzenberg,<br />
dem Skiclub Beverin, den Schneesportschulen<br />
Tschappina und <strong>Snow</strong>factory.ch<br />
sowie Viamala Tourismus organisiert wurde.<br />
Die Bündner Delegation durfte vom<br />
Vizepräsident von Seilbahnen Schweiz,<br />
Fulvio Sartori, einen Check im Wert von<br />
CHF 3000.– entgegennehmen. Auf Platz<br />
zwei landete das Projekt «Postenlauf<br />
Schneesport» der touristischen Unternehmung<br />
Grächen AG, die einen Check im<br />
Wert von CHF 2000.– erhielt. Schneeschuhlaufen,<br />
Schlitteln, <strong>Snow</strong>biken, Lawinenkunde,<br />
<strong>Snow</strong>board, Ski und Freestyle<br />
waren Inhalte dieses erlebnisreichen Tages.<br />
Mit CHF 1000.– wurde der Gratis-<br />
Skitag von Adelboden Tourismus be-<br />
lohnt, welcher mehrheitlich Einsteiger erreichte.<br />
CoaChing inside |<br />
DaS SoMMertraiNiNg FÜr SchNeeSportler<br />
ein trainingsprogramm mit<br />
dem schwerpunkt «Verletzungsprävention<br />
für den rücken»<br />
> text und Fotos: Arjen van Duijn<br />
immer mehr Studien weisen darauf hin,<br />
dass im Sport die Rumpfmuskulatur<br />
eine zentrale Rolle spielt. Neben einer<br />
Verbesserung der Leistungsfähigkeit ist<br />
auch die Vorbeugung von Verletzungen<br />
durch systematisches Training der Rumpfmuskulatur<br />
möglich. Auch für die Leistung<br />
im Schneesport ist die Rumpfmuskulatur<br />
immens wichtig. Eine mögliche Vorgehensweise,<br />
um die Rumpfstabilität im<br />
Frühling aufzubauen, während dem Sommer<br />
zu kräftigen und schlussendlich zwei<br />
Monate vor Saisonbeginn dynamische<br />
BeispielüBungen<br />
01<br />
05<br />
ab april<br />
01 tiefenmuskulatur<br />
aktivieren:<br />
Bevor man mit dem Rumpfkrafttraining<br />
beginnt, ist es sinnvoll, zuerst<br />
die tiefe Rumpfmuskulatur,<br />
welche wichtig für die Stabilität der<br />
Wirbelsäule wichtig ist, zu aktivieren.<br />
Die Lendenwirbelsäule wird in<br />
einer Mittelposition stabil gehalten.<br />
Man versucht nun sanft und<br />
unabhängig von der Atmung die<br />
Bauchdecke oberhalb des Schambeins<br />
sanft anzuspannen; 10 x 10<br />
Sekunden.<br />
02<br />
06<br />
Rumpfkraftübungen mit diversen Beinachsenübungen<br />
zu kombinieren, wird<br />
untenstehend mit einigen Beispielübungen<br />
präsentiert.<br />
Das Sommertraining in den Regionalen<br />
Leistungszentren besteht aus vier bis fünf<br />
Trainingseinheiten pro Woche mit verschiedenen<br />
Schwerpunkten. Elemente<br />
des Rumpfkraft- und Beinachsentrainings<br />
werden in jeder dieser Einheit durchgeführt.<br />
Zusätzlich steht einmal wöchentlich<br />
ein Training auf dem Programm, in welchem<br />
der Schwerpunkt auf das Rumpfkraft-<br />
und Beinachsentraining gelegt wird.<br />
Grundlage für dieses Trainingsprogramm<br />
bilden wissenschaftliche Untersuchungen,<br />
in welchen festgestellt wurde, dass<br />
Rücken- und Kreuzbandverletzungen mittels<br />
Krafttraining, Koordinationstraining<br />
und Stabilitätstraining in Hüft-, Knie- und<br />
Fussgelenken, kombiniert mit Training der<br />
Stabilität der Wirbelsäule, verletzungspräventiv<br />
wirksam sind. Die wichtigen Ele-<br />
02–05 statische<br />
rumpfstabilität:<br />
In dieser Phase sollten Bewegungen<br />
mit Armen und Beinen gemacht<br />
werden, ohne dass der Rücken<br />
seine stabile Grundposition<br />
verlässt.<br />
06–07 dynamische rumpfkraft:<br />
In diesem Block sind Rumpfkraftübungen<br />
vorgesehen, bei welchen<br />
die Wirbelsäule bewegt werden<br />
darf.<br />
mente für die Stabilität der Beinachse<br />
werden vorerst in einfacher Form getrennt<br />
trainiert und anschliessend sukzessive<br />
kombiniert. Hauptsächliche Elemente<br />
sind das Krafttraining, plyometrisches<br />
Training und die statische und dynamische<br />
Koordination der betroffenen Gelenke. Das<br />
Rumpfkrafttraining wird ebenfalls in Teilelementen<br />
trainiert. Hier wird ein Aufbau<br />
angestrebt, der mit Übungen zur Rekrutierung<br />
der Tiefenmuskulatur beginnt, gefolgt<br />
durch Übungen für die statische und<br />
dynamische Rumpfkraft. In der Vorbereitungsphase<br />
II (ab September bis Oktober)<br />
wird die Beinachsenstabilität und die<br />
Rumpfkraft kombiniert trainiert. Die<br />
Übungen sind komplex (zum Beispiel: Koordination,<br />
Schnelligkeit und Plyometrie<br />
kombiniert mit konditionellen Aspekten).<br />
Die grosse Herausforderung besteht darin,<br />
die Programme und Übungen für die<br />
jungen Athleten spielerisch, herausfordernd<br />
und effektiv zu gestalten. <<br />
SNOWACTIVE mai 2012 23<br />
03<br />
07<br />
ab september bis oktober<br />
08–09 integration der dynamischen<br />
rumpfkraft in Kombination<br />
mit gleichgewicht, dynamisch:<br />
Der letzte Schritt. Führen Sie<br />
Übungen mit den Elementen Kraft,<br />
Gleichgewicht und Koordination<br />
aus (das Ganze mit viel Abwechslung).<br />
integration Beine und rumpf,<br />
sportspezifisch:<br />
Um optimale Verletzungsprävention<br />
zu betreiben, sollten Sie nun<br />
Übungen ausführen, bei denen<br />
Rumpf und Knie in komplexen Bewegungen<br />
integriert werden.<br />
04<br />
08<br />
09
24<br />
| SponSoring<br />
HerzlicH willkommen<br />
IM nEuEn HouSE oF SwItZErLanD 2013<br />
Soll an der WM 2013 zum<br />
Magnetpunkt für Fans,<br />
Sponsoren, Medien und<br />
athleten werden: das House<br />
of Switzerland.<br />
> Text: Caroline Kalberer<br />
> Fotos: Schweizer Illustrierte, Swiss-Ski<br />
01<br />
02 03 04<br />
05<br />
Schladming, Freitagabend, 16. März<br />
2012: Im Posthotel am Hauptplatz<br />
10 wird der neue Schweizer treffpunkt<br />
anlässlich der alpinen Skiweltmeisterschaften<br />
2013 bekannt gegeben.<br />
Sponsoren, Journalisten und athleten versammeln<br />
sich zum gemeinsamen Diner<br />
und stossen auf das Schweizer Haus an.<br />
Mann des abends ist jedoch Didier<br />
Cuche. Zusammen mit seiner Familie und<br />
seinem Fanclub blickt er nochmals auf<br />
seine lange und erfolgreiche Karriere zurück.<br />
Die beiden wegbegleiter Michael<br />
01 ein besonderes geschenk: Michael<br />
Walchhofer überreicht Didier cuche einen<br />
schweizerisch-österreichischer renndress.<br />
02 Hugo Wetzel, oK präsident der WM Kandidatur<br />
engadin St. Moritz (r.) im gespräch<br />
mit Swiss-Ski Direktor andreas chr. Wenger.<br />
03 Bewegender Moment: Didier cuche<br />
bedankt sich bei seinen eltern für die<br />
jahrelange unterstützung.<br />
walchhofer und Marco Büchel erweisen<br />
ihm ebenfalls die Ehre und trumpfen mit<br />
lustigen anekdoten aus gemeinsamen<br />
Zeiten auf. Emotional wird es, als Didier<br />
Cuche selbst zum Mikrofon greift und seinen<br />
Eltern Marlise und Francis «Merci»<br />
sagt.<br />
Lieber Didier, an dieser Stelle sagen<br />
auch wir nochmals ganz herzlich DanKE<br />
für alles was du für den Schweizer Skisport<br />
geleistet hast. Du wirst uns fehlen!<br />
<<br />
Dein Swiss-Ski team<br />
04 (V.l.n.r.): Svenja Lyhs, projektleiterin bei<br />
audi, alain cuche, Bruder von Didier cuche,<br />
annalisa gerber, Leiterin Sponsoring &<br />
events bei Swiss-Ski sowie Didier cuche.<br />
05 Markus rutz, projektleiter bei raiffeisen,<br />
umrahmt von Swiss-Ski Direktor andreas<br />
chr. Wenger und caroline Kalberer, projektleiterin<br />
bei Swiss-Ski.<br />
FacTS & FigureS<br />
Das House of Switzerland (www.post<br />
hotel-schladming.at) fungiert vom 4.–17.<br />
Februar 2013 als Gaststätte für alle Skifans.<br />
Es liegt an bester Lage in der Fussgängerzone<br />
von Schladming und ist nur<br />
drei Gehminuten vom Zielstadion Planai<br />
entfernt. Die Lokalität bietet Platz für bis<br />
zu 300 Personen. Köstliche Schweizer<br />
Spezialitäten, Live-Musik und hoffentlich<br />
zahlreiche Medaillen-Feiern warten auf<br />
die Gäste.
eSuLTaTe ScHWeizer<br />
MeiSTerScHaFT 2012<br />
in VeySonnaz<br />
In der woche vom 19. bis 25. März<br />
fand in veysonnaz bei besten Bedingungen<br />
die Schweizer Meisterschaft<br />
Ski alpin statt. nachfolgend<br />
die Medaillengewinner und -gewinnerinnen<br />
im Überblick.<br />
abfahrt Frauen:<br />
1. Fränzi aufdenblatten<br />
(SC Zermatt)<br />
2. Mirena Küng<br />
(SC Bernina Pontresina)<br />
3. Priska nufer (SC alpnach)<br />
abfahrt Männer:<br />
1. vitus Lüönd<br />
(SC Hochstuckli Sattel)<br />
2. Fernando Schmed<br />
(SC Graue Hörner Mels)<br />
3. nils Mani (SC Schwenden)<br />
Super-Kombination Männer:<br />
1. Luca aerni (SC Les Barzettes)<br />
2. ralph weber (SC Flums)<br />
3. Bernhard niederberger<br />
(SC Beckenried-Klewenalp)<br />
TaLenTScouT iM JuMpin<br />
FreeSKi- unD aeriaLS-nacHWucHS geSucHT<br />
Die wasserschanze Jumpin wird<br />
ein aerials- und Freeski-regionalkader<br />
aufbauen. unter der Leitung<br />
von aerials Junioren-nationaltrainerin<br />
Manuela Müller und Halfpipe-<br />
/ Slopestyle-nationaltrainer<br />
Misra noto wird ab Ende Mai den<br />
Sommer lang trainiert. wer sich<br />
für das aerials- oder Freeski-team<br />
Super-Kombination Frauen:<br />
1. wendy Holdener<br />
(SC unteriberg)<br />
2. Corinne Suter (SC Schwyz)<br />
3. Priska nufer (SC alpnach)<br />
Super-g Frauen:<br />
1. Fränzi aufdenblatten<br />
(SC Zermatt)<br />
2. Corinne Suter (SC Schwyz)<br />
3. Priska nufer (SC alpnach)<br />
Super-g Männer:<br />
1. thomas tumler (SC Samnaun)<br />
2. Gino Caviezel (SC Beverin)<br />
3. vitus Lüönd (SC Hochstuckli<br />
Sattel)<br />
riesenslalom Frauen:<br />
1. Lara Gut<br />
(SC Sporting Gottardo)<br />
2. Jasmina Suter (SC Stoos)<br />
3. Fränzi aufdenblatten<br />
(SC Zermatt)<br />
riesenslalom Männer:<br />
1. Didier Défago (SC Morgins)<br />
2. Sandro Jenal (SC Samnaun)<br />
3. thomas tumler (SC Samnaun)<br />
Slalom Frauen:<br />
1. Margaux Givel<br />
(anzère Ski-team)<br />
2. Corinne Suter (SC Schwyz)<br />
3. Marine oberson<br />
(SC alpina Bulle)<br />
Slalom Männer:<br />
1. Markus vogel (SC Beckenried<br />
Klewenalp)<br />
2. ramon Zenhäusern<br />
(SC Brandegg-Bürchen)<br />
3. Marco tumler (SC Samnaun)<br />
qualifizieren möchte, muss sich für<br />
den Probe-/Qualifikationstag anmelden.<br />
Kriterien für eine aufnahme<br />
sind neben der Leistung auch<br />
die Motivation, der teamgeist und<br />
der Einsatz. Gesucht sind Kinder<br />
und Jugendliche zwischen 10 und<br />
16 bzw. 12 und 16 Jahren.<br />
aerials/Skiakrobatik<br />
probe-/Qualifikationstag: 19. Mai 2012, treffpunkt 10.00 uhr im Jumpin,<br />
rossauerstrasse 33, 8932 Mettmenstetten, teilnahme kostenlos<br />
Workshops zu: Freestyle Schanze, trampolin/Bungee, Slack Line,<br />
Slip’n’Slide, tumbling<br />
gesucht sind: Knaben im alter von 10–14 Jahren und Mädchen im alter<br />
von 10–16 Jahren<br />
anmeldung/Fragen: freestyle@jumpin.ch<br />
Training regionalkader: Jeweils dienstags und donnerstags von 17.30<br />
uhr bis 19.30 uhr<br />
ausserdem: Ein- bis zweimal pro Monat geht es am wochenende bei der<br />
wintertrainingsanlage in Meiringen-Hasliberg auf die Ski<br />
Freeski<br />
probe-/ Qualifikationstag: 13. Mai 2012, treffpunkt 12.00 uhr im Jumpin,<br />
rossauerstrasse 33, 8932 Mettmenstetten, teilnahme kostenlos<br />
Workshops zu: Freestyle Schanze, trampolin, Slackline<br />
gesucht sind: Jugendliche im alter von 12–16 Jahren<br />
adrian Schuler Skispringen<br />
ambrosi Hoffmann Ski alpin<br />
Beat Fischli <strong>Snow</strong>board<br />
Benedikt nadig <strong>Snow</strong>board<br />
Carina Schmidiger <strong>Snow</strong>board<br />
Christian Stebler Biathlon<br />
Didier Cuche Ski alpin<br />
Felix arnold <strong>Snow</strong>board<br />
Franziska trütsch Langlauf<br />
Gian-Luca Cavigelli <strong>Snow</strong>board<br />
Laurin Clavuot <strong>Snow</strong>board<br />
Mario Käppeli <strong>Snow</strong>board<br />
Moritz Biel Freestyle<br />
Kurz unD BünDig |<br />
zWei Junioren-WeLTMeiSTer auS eineM cLuB<br />
In der vergangenen Saison durfte<br />
sich Swiss-Ski über insgesamt vier<br />
Junioren-weltmeistertitel freuen.<br />
In roccaraso feierte ralph weber<br />
vom Skiclub Flums einen Sieg im<br />
Super-G. aus demselben Skiclub<br />
stammt auch die fünffache Junioren-weltmeisterin<br />
im alpin-<strong>Snow</strong>board,<br />
Julie Zogg. Zogg gewann<br />
sowohl den Parallel-riesenslalom<br />
als auch den Parallel-Slalom in<br />
Sierra nevada und sicherte sich<br />
damit die Meistertitel nummer<br />
VoM SpiTzenSporT zurücKgeTreTen . . .<br />
anmeldung/Fragen: freestyle@jumpin.ch<br />
Training regionalkader: Jeweils montags und donnerstags abends<br />
Talentscout:<br />
Möchtest Du in die Fussstapfen von olympiasieger Sonny Schönbächler<br />
(Lillehammer 1994) und Evelyne Leu (turin 2006) treten? Dann ist genau<br />
JEtZt der richtige Zeitpunkt, deinen traum zu verwirklichen!<br />
jumpin.ch<br />
vier und fünf nach einem Sieg im<br />
Jahr 2009 und zwei Siegen im 2011.<br />
Der ostschweizer Skiclub stellt somit<br />
zwei aktuelle Junioren-weltmeister<br />
in zwei verschiedenen<br />
Sportarten. Herzliche Gratulation!<br />
Ebenfalls Junioren-weltmeister<br />
darf sich Kai Mahler nennen. Der<br />
Freeskier vom Freestyle-team<br />
Fricktal holte sich Gold im Slopestyle<br />
an den titelkämpfen in valmalenco.<br />
nadia Styger Ski alpin<br />
Pascale Berthod Ski alpin<br />
ralf Kreuzer Ski alpin<br />
Sandra Frei <strong>Snow</strong>board<br />
Silvana Bucher Langlauf<br />
Stephanie Schnydrig Biathlon<br />
thomas Singer Ski alpin<br />
vital anken Skispringen<br />
Swiss-Ski bedankt sich bei den<br />
Sportlerinnen und Sportlern herzlich<br />
für ihren Einsatz und wünscht<br />
ihnen für die Zukunft alles Gute.<br />
<strong>Snow</strong>aCtIvE Mai 2012 25
Hans FlatscHer<br />
> text: christian andiel<br />
> Fotos: erik vogelsang<br />
26<br />
<strong>Snow</strong>active mai 2012
Hans FlatscHer<br />
Er ist dEr nEuE ChEftrainEr dEr swiss-ski-<br />
frauEn: hans flatsChEr. in dEr nEuEn funktion<br />
will Er EinigEs bEwEgEn und Ein dauErhaftEs<br />
fundamEnt sChaffEn. Vor dEr wm in<br />
sChladming 2013 ist ihm niCht bangE.<br />
<strong>Snow</strong>active mai 2012 27
Hans FlatscHer<br />
wie sieht die welt zwischen computer, telefon und auto<br />
aus? Das Bild mag verschwommen sein, zumindest<br />
lässt sich eine gewisse Hektik, eine Heimatlosigkeit<br />
nicht daraus verbannen. aber fragen wir doch Hans Flatscher. er<br />
antwortete auf die Frage, wann ihm ein treffen zum Gespräch<br />
passen würde, genau so: «Lass uns kurzfristig noch mal darüber<br />
reden, momentan spielt sich mein Leben zwischen computer,<br />
telefon und auto ab.»<br />
gelassen, optimistisch und humorvoll. nun aber sitzt der neue<br />
cheftrainer des alpinen Schweizer Frauenteams im Hotel Bad<br />
Horn, am Ufer des Bodensees. Das wetter ist zwar trübe, doch<br />
man ahnt, wie schön es hier sein kann. Flatscher (44) schwärmt<br />
von den Farben, wenn die vielen apfelbäume blühen, vom Blick,<br />
28<br />
den die Familie vom Haus auf der anhöhe knapp oberhalb von<br />
Horn hat. er wirkt auch durchaus entspannt. nichts ist mehr zu<br />
spüren von der hektischen, unüberschaubaren welt, in die er sich<br />
mit der Übernahme des neuen Jobs begeben hat. Flatscher lacht<br />
viel. er ist genau so, wie man ihn kennt: gelassen, optimistisch<br />
und humorvoll.<br />
Und er lacht wieder, wenn er darauf angesprochen wird, dass<br />
man ihn in all den Jahren gar nie anders erlebt hat, als er zunächst<br />
vier Jahre lang die deutschen weltcup-abfahrer trainiert,<br />
danach acht Jahre lang den gleichen Job beim Schweizer Männerteam<br />
ausgeübt hat. «ich kann schon auch anders sein», sagt<br />
Flatscher dann, und er meint: konsequent, unnachgiebig, fordernd.<br />
Schliesslich will er gar nicht erst den eindruck aufkommen<br />
lassen, dass da ein österreichischer Gaudibursch hocke, der<br />
«Ich will nicht<br />
den Eindruck eines<br />
österreichischen<br />
Gaudiburschen<br />
erwecken.»<br />
<strong>Snow</strong>active mai 2012
den ernst der Lage rund ums Schweizer Frauenteam nicht erkannt<br />
habe. «es ist eine Herausforderung», sagt er, «und so etwas<br />
birgt immer auch ein Risiko.»<br />
weltcup statt skischule. Hans Flatscher ist in Unken, knapp<br />
30 Kilometer südwestlich von Salzburg, auf einem Bauernhof<br />
aufgewachsen. Der onkel hat die Skischule im ort, es war geplant,<br />
dass Hans diese dereinst übernehmen sollte, deshalb<br />
machte er die Skilehrerausbildung. im Bundessportheim am<br />
Kitzsteinhorn wurden im winter die Sportlehrer und trainer ausgebildet,<br />
im Sommer waren die Landeskader auf dem Gletscher.<br />
Dort tummelten sich Leute wie Hans Pum (heute Sportdirektor<br />
beim ÖSv) oder Sepp Brunner. Und Bartl neumayr, einer österreichischen<br />
trainerlegende, fiel der junge Skilehrer Hans Flatscher<br />
schnell auf, prompt war er in ÖSv-Diensten. Die Skischule<br />
übernimmt nun der ältere Bruder Hubert, und Hans kann sich<br />
unterwegs im weltcup ab und zu mit Schwester elisabeth treffen.<br />
Sie arbeitet im ÖSv als Masseurin beim dortigen Frauenteam.<br />
in der dritten Märzwoche dieses Jahres stand Flatscher in<br />
veysonnaz an der Piste und verfolgte die nationalen Meisterschaften.<br />
er tat dies wie gewohnt als Speedcoach der Männer,<br />
schaute sich den nachwuchs an, plante die vorbereitung mit den<br />
arrivierten und den trainerkollegen. er hatte sich schon immer<br />
mal Gedanken über die vorgänge beim Frauenteam gemacht,<br />
hatte die Umstände bei der entlassung von Stefan abplanalp mitbekommen<br />
und den freiwilligen abgang von Mauro Pini registriert.<br />
aber mit ihm direkt hatte das ja nichts zu tun.<br />
er war also in veysonnaz, als sein Handy klingelte. Dierk<br />
Beisel, der chef Leistungssport bei Swiss-Ski, bat ihn nach Muri<br />
bei Bern in die verbandszentrale. Flatscher vergewisserte sich,<br />
dass es sich nicht um eine Bagatelle handelte, sonst hätte er über<br />
die sofortige abreise gerne noch mal diskutiert. «in zwei tagen<br />
wäre ich eh dort vorbeigefahren». als Flatscher in Muri eintraf,<br />
hörte er baff zu, was Beisel vorschwebte. «Daran hatte ich wirklich<br />
nie gedacht», sagt Flatscher.<br />
schladming 2013 kommt nicht zu früh. Mittlerweile hat er mit<br />
allen Beteiligten gesprochen, er freut sich auf die kommenden<br />
Jahre als Frauenchef, will endlich ein dauerhaftes Fundament<br />
schaffen und auch im technischen Bereich wieder nach vorne<br />
kommen. er weiss, dass hier die grösste aufgabe wartet. Bis zum<br />
Hans FlatscHer<br />
nächsten Grossereignis, der wM, sind nur noch zehn Monate Zeit.<br />
Hans Flatscher, kommt Schladming 2013 zu früh? «nein, wieso?»,<br />
fragt Flatscher zurück, sehr energisch und bestimmt.<br />
Dieses Gerede von «wir brauchen mehr Zeit» habe ihn schon<br />
immer gestört. Das habe man im Spitzensport einfach nicht, deshalb<br />
sei es mühsam darüber zu lamentieren oder diese Zeit einzufordern:<br />
«wir müssen das Beste aus den Fahrerinnen herausholen,<br />
die uns zur verfügung stehen.» Punkt.<br />
«als ich nach dem Gespräch mit Beisel in Richtung Boden-<br />
see fuhr, habe ich erst einmal mit gar niemandem geredet»,<br />
sagt Flatscher. Daheim warteten Sophia (5) und anna (4) mit<br />
Mutter Sonja nef, Riesenslalom-weltmeisterin 2001. Kein wunder,<br />
hatte Flatscher keine Beratung nötig, wenn die eigentliche<br />
Fachfrau zu Hause sitzt. «Komischerweise», sagt Flatscher mit<br />
einigem zeitlichem abstand, «haben die Sonja und ich fast zwei<br />
tage gar nichts geredet. auf jeden Fall viel weniger als sonst.»<br />
Sie habe wohl gespürt, dass er erst seine Gedanken habe sortieren<br />
müssen. als ehemalige Spitzensportlerin wusste Sonja<br />
nef genau: wenn Flatscher das machen will, ist es wenig hilf -<br />
reich, ihn bremsen zu wollen. auch coaches haben ihren<br />
ehrgeiz, ihr Streben nach neuem: auch sie lieben den Kitzel des<br />
Risikos.<br />
Die ersten fünf trainerjahre arbeitete Flatscher beim österreichischen<br />
verband mit Frauen. auf vergleiche mit der arbeit mit<br />
Männern will er sich nicht einlassen. «es ist zu lange her, als dass<br />
ich noch genau wüsste, wie das war», sagt er lachend. aber er<br />
lernte damals Sonja nef kennen, und als sie 1996 am Scheideweg<br />
ihrer Karriere stand, da griff Flatscher entscheidend ein: wegen<br />
Knieproblemen konnte nef nie dauerhaft mit dem team trainieren,<br />
immer wieder sei sie nach zwei Belastungstagen heimgekommen.<br />
«Das Knie war dick, sie brauchte eine Pause», erinnert<br />
sich Flatscher. So konnte es nicht mehr weitergehen. «Deshalb<br />
haben wir unser Geld zusammengekratzt.» Und er fragte Sepp<br />
Brunner an, den alten Kumpel vom Kitzsteinhorn, ob er nicht<br />
Privattrainer von Sonja werden wolle. Brunner sagte zu, es wurde<br />
eine erfolgsstory, doch Flatscher betont, dass es eine notsituation<br />
gewesen sei. anders gesagt: er will es nicht mit dem<br />
wunsch von Lara Gut nach einem eigenen trainingsteam vergleichen.<br />
wie will er dieses seit Jahren schwelende Problem<br />
lösen? «So einfach wie möglich für alle Beteiligten», sagt Flatscher.<br />
Ruhig, gelassen und zuversichtlich. <<br />
<strong>Snow</strong>active mai 2012 29
INTERVIEW<br />
Dierk BeiSel:<br />
«grosse<br />
potenz<br />
Im Wintersport sind nach wie<br />
vor viele augen auf die alpine<br />
Rennszene gerichtet – aber nicht<br />
mehr ausschliesslich. andere<br />
Disziplinen haben stark an<br />
attraktivität gewonnen. Ein<br />
Beispiel ist der Biathlonsport.<br />
Weil der Schweizer Benjamin<br />
Weger plötzlich auf dem Weltcup-<br />
Podest aufgetaucht ist, übertrug<br />
das Schweizer Fernsehen erst-<br />
mals eine Biathlon-Wm live. Die<br />
jahrelangen Bemühungen im<br />
Nachwuchsbereich auf verschiedenen<br />
Ebenen scheinen langsam<br />
Früchte zu tragen, sagt auch Dierk<br />
Beisel, Chef Leistungssport von<br />
Swiss-Ski.<br />
30<br />
> Text: Joseph Weibel<br />
> Foto: Barbara Götschmann<br />
SnoWactive maI 2012
s<br />
ial»<br />
Dierk Beisel, die alpinen Herren haben<br />
vergangene Saison für viel<br />
Freude gesorgt. Newcomer Beat<br />
Feuz hat um Haaresbreite den Gewinn des<br />
Gesamt-Weltcups verpasst. Sind Sie mit<br />
dieser Bilanz ebenfalls zufrieden?<br />
Dierk Beisel: Mich freut es vor allem, dass<br />
wir in der endabrechnung bei den Podestplätzen<br />
besser noch besser abgeschnitten<br />
haben als letztes Jahr. alle Swiss Skiteams<br />
– von B wie Biathlon über F wie<br />
Freeski bis hin zu t wie telemark – haben<br />
126 Podestplätze erkämpft – 13 mehr als<br />
in der Saison 2010/11. knapp jeder fünfte<br />
Podestplatz geht dabei auf das konto der<br />
alpinen Herren. Diese tatsache verdeutlicht,<br />
dass die erfolge in den anderen Disziplinen<br />
ständig zunehmen. Besonders die<br />
Gesamt-Weltcupsiege von Dario cologna<br />
und Patrizia kummer sind natürlich tolle<br />
erfolge!<br />
Ein Wermutstropfen dürfte hingegen die<br />
eher magere Bilanz der alpinen Damen<br />
sein?<br />
10 von 15 kaderfrauen haben sich im laufe<br />
der letzten Saison verletzt. trotzdem<br />
sieht die Bilanz im vergleich zur Saison<br />
2010/11 mit nur einem Podestplatz weni-<br />
noch sind die Damen im nationenklassement<br />
auf Platz 6 abgerutscht. Das ist<br />
sicher nicht optimal, aber keine nation<br />
kann so viele verletzte verkraften.<br />
Sie haben es eingangs erwähnt: Die Bilanz,<br />
über alle Disziplinen gesehen, fällt<br />
sehr positiv aus. <strong>Snow</strong>board, Freestyle,<br />
Skicross, Telemark und eben auch Biathlon<br />
sind in unserem Land nicht unbedingt<br />
Publikumsmagnete, aber tendenziell<br />
Trends, die man nicht unterschätzen darf.<br />
Richtet Swiss-Ski seinen Fokus auf die<br />
neuen Disziplinen?<br />
es ist sicher kein Zufall, dass wir in den<br />
neuen Disziplinen ein wichtiges Wort mitreden.<br />
Biathlon, um ein Beispiel zu nennen,<br />
war noch bis vor wenigen Jahren<br />
überhaupt kein thema in der Schweiz.<br />
nach der integration bei Swiss-Ski wurde<br />
gezielt in den nachwuchsbereich investiert.<br />
ein wichtiger teil dieser Bemühungen<br />
ist die kids trophy, mit der wir schon<br />
viele junge athleten für die interessante<br />
Sportart haben begeistern können. Der<br />
Biathlon-Stützpunkt im nationalen leistungszentrum<br />
in realp/Brig hat auch die<br />
integration der Westschweiz ermöglicht.<br />
Das ist wichtig, weil die Welschen eine<br />
grosse affinität zum Biathlonsport haben.<br />
INTERVIEW<br />
Nun fehlt es aber nach wie vor an einer<br />
für Weltcup-Wettbewerbe tauglichen Biathlon-anlage<br />
in der Schweiz. ab wann<br />
können wir uns auf einen ersten Wettkampf<br />
freuen?<br />
Der Spatenstich für die neue Biathlon-anlage<br />
in lantsch/lenz erfolgte bereits letzten<br />
Sommer. Das Projekt ist auch teil des<br />
nationalen Sportanlagenkonzepts naSak<br />
und damit auf kantonaler und nationaler<br />
ebene subventioniert. kurzfristig ist diese<br />
anlage auf der lenzerheide mit einer Blizenz<br />
ausgestattet, mittelfristig sollen<br />
hier auch grössere internationale Wettkämpfe<br />
ausgetragen werden. aufwertung<br />
erhält damit auch eine mögliche kandidatur<br />
Graubündens für die austragung von<br />
olympischen Winterspielen, weil mit<br />
lantsch/lenz bereits eine weitere wichtige<br />
Wettkampfanlage stehen würde. Mich<br />
hat aber ganz besonders gefreut, dass das<br />
Schweizer Fernsehen zum ersten Mal die<br />
Biathlon-WM live übertragen hat.<br />
Sprechen wir noch von den anderen Disziplinen.<br />
<strong>Snow</strong>boarding hat sich als moderne<br />
Sportart gefestigt und ist seit 1994<br />
eine olympische Disziplin. Sehen Sie ähnliche<br />
Perspektiven bei den Sportarten<br />
Freestyle, Skicross oder gar Telemark?<br />
ger doch recht erstaunlich gut aus. Den- ><br />
SnoWactive maI 2012 31
INTERVIEW<br />
Dierk Beisel:<br />
«Wir haBen in Der<br />
tat Baustellen,<br />
auf Die Wir unseren<br />
fokus künftig<br />
noch vermehrt<br />
richten müssen.»<br />
Die Podestplätze der telemark-Mannschaften<br />
tragen nicht unwesentlich zu<br />
unserer erfreulichen Gesamtbilanz bei.<br />
Die vielleicht nicht so medienwirksame<br />
Disziplin wurde bei Swiss olympic als offizielle<br />
Sportart aufgenommen und damit<br />
aufgewertet. Wie sehr sich telemark als<br />
nach wie vor nichtolympische Sportart<br />
durchsetzen wird, muss sich zeigen. eine<br />
grosse Zukunft hingegen hat sicher Freeski,<br />
weil hier vor allem die ganz junge<br />
Generation begeistert werden kann. Wir<br />
haben ein Freeski-team aufgebaut und die<br />
ochsner Sport Freeski tour ins leben gerufen.<br />
Die Freeskier respektieren den verband<br />
und die damit verbundenen verantwortlichkeiten.<br />
Mit elias ambühl und kai<br />
Mahler haben wir bereits zwei sehr erfolgreiche<br />
athleten. Freeski ist olympisch geworden,<br />
deshalb bauten wir diesen Bereich<br />
natürlich aus. ebenso Potenzial hat<br />
Skicross, das sich auch als überaus medienwirksame<br />
Disziplin erweist. Dass wir<br />
gleich seit vancouver mit Mike Schmid den<br />
ersten olympiasieger hinter uns wissen,<br />
ist natürlich ein erfreulicher einstieg und<br />
eine Motivation für diesen Bereich. Bekanntlich<br />
haben wir neben Schmid weitere<br />
athletinnen und athleten ganz vorne an<br />
der Weltspitze.<br />
Der tödliche Unfall im Weltcup-Rennen in<br />
Grindelwald hat gezeigt, dass sich Skicross<br />
als recht gefährliche Sportart erweist.<br />
Skicross ist eine risikosportart – ähnlich<br />
wie alpines Skirennen. Man wird nun<br />
Massnahmen prüfen, wie die risiken an<br />
einem Skicrossrennen minimiert werden<br />
können.<br />
Sie haben nun bereits die sechste Wintersaison<br />
als Chef Leistungssport hinter<br />
sich. Trotz der aufgezeigten und breit abgestützten<br />
Erfolge in der jüngeren Zeit<br />
32<br />
warnen Sie immer wieder davor, sich zurückzulehnen<br />
und auf den Lorbeeren<br />
auszuruhen. Wo sieht Dierk Beisel verstärkten<br />
Handlungsbedarf?<br />
Wir haben in der tat Baustellen, auf die wir<br />
unseren Fokus künftig noch vermehrt<br />
richten müssen . . .<br />
. . . zum Beispiel auf den Skisprung?<br />
richtig. Wir wollen aber nicht Symptombekämpfung,<br />
sondern Ursachenforschung<br />
betreiben. Wir wollen in Zusammenarbeit<br />
mit den regionalverbänden daran arbeiten,<br />
dass wieder mehr junge Skispringer<br />
in den clubs mit der Sportart beginnen.<br />
Wenn in einem Skiclub leute sind, die sich<br />
stark für den Skisprung engagieren so<br />
kann in kurzer Zeit dort wieder eine Skisprung-Gruppe<br />
formiert werden. Solche<br />
Bestrebungen wollen wir künftig noch vermehrt<br />
zusammen mit den regionalverbänden<br />
diskutieren. Wir haben nicht den<br />
anspruch, dass der Skisprungnachwuchs<br />
flächendeckend zunimmt, sondern ganz<br />
gezielt. Das ist umso wichtiger, weil es in<br />
der Schweiz leider schon länger an der<br />
nötigen infrastruktur fehlt.<br />
Kurz- und mittelfristig fragen wir uns<br />
natürlich trotzdem: Was kommt nach<br />
Simon ammann?<br />
Diese Frage ist berechtigt. vor genau zehn<br />
Jahren hat uns Simon ammann mit seinem<br />
Doppel-olympiasieg zum ersten Mal<br />
überrascht. auch in diesem Jahrzehnt hatten<br />
wir neben andreas küttel immer wieder<br />
einzelne Skispringer mit Potenzial. Die<br />
sind inzwischen aber alle zurückgetreten.<br />
Marco Grigoli und Gregor Deschwanden<br />
sind momentan wohl die einzigen, die auf<br />
Weltcup-niveau mithalten können. insbesondere<br />
Marco Grigoli hat mit seinem top-<br />
15-resultat beim Weltcup in trondheim<br />
sein Potenzial gezeigt.<br />
In Innsbruck fanden im Januar die ersten<br />
Olympischen Jugendwinterspiele statt.<br />
also ein Wettbewerb, der höher zu werten<br />
ist als eine Juniorenweltmeisterschaft<br />
– oder eine weitere möglichkeit zur<br />
Talentsichtung?<br />
olympische Spiele haben immer einen<br />
hohen Stellenwert. Für athletinnen und<br />
athleten bieten sie auch die Möglichkeit,<br />
zum ersten Mal einen Grossanlass miterleben<br />
zu können. trotzdem ist für mich<br />
die sportliche aussagekraft schwierig einzuschätzen.<br />
nachwuchsleute, die den<br />
«falschen» Jahrgang haben, können möglicherweise<br />
nie an olympischen Jugendwinterspielen<br />
teilnehmen. Juniorenweltmeisterschaften,<br />
um ihren vergleich zu<br />
nehmen, finden jedes Jahr statt.<br />
Stichwort Langlauf. Jahrzehntelang war<br />
das eine Sorgendisziplin bei Swiss-Ski.<br />
mit Dario Cologna hat sich vor vier Jahren<br />
alles geändert.<br />
angesichts der erfolge von Dario cologna<br />
könnte man schon Gefahr laufen, sich bequem<br />
zurückzulehnen. Was der Münsterer<br />
bisher gewonnen hat, ist wohl unerreicht.<br />
Da ist es auch logisch, dass andere athleten<br />
im team im Schatten des ausnahmekönners<br />
stehen. Wir dürfen nicht vergessen,<br />
dass das Distanzteam mit curdin Perl,<br />
toni livers und remo Fischer in den letzten<br />
Jahren ebenfalls top-ten-resultate<br />
lieferte. oder Perl vergangenes Jahr vierter<br />
wurde in der tour de Ski. auch diese<br />
grosse leistung blieb fast unbemerkt. Die<br />
Schweiz hat vorletzte Saison den ersten<br />
Weltcup-Sieg in der Staffel überhaupt erzielt.<br />
Wir bewegen uns also in der erweiterten<br />
Weltcup-Spitze. Die positivsten<br />
Überraschungen waren für mich im Bereich<br />
langlauf aber der Podestplatz der<br />
Sprinterin laurien van der Graaff beim<br />
Weltcup in Düsseldorf sowie die zwei Medaillen<br />
an der Junioren-WM in erzurum.<br />
So wie die Dinge stehen, haben wir bei den<br />
Männern zumindest anschlusslösungen<br />
im nachwuchsbereich. einen zweiten Dario<br />
cologna wird es aber so schnell nicht<br />
mehr geben . . .<br />
Dierk Beisel, wie sieht Ihre persönliche<br />
Leistungsbilanz aus?<br />
als ich im Sommer 2006 bei Swiss-Ski<br />
diese Funktion eingenommen habe, war<br />
mir bewusst, auf was ich mich da einlassen<br />
würde. ich war selber über 20 Jahre trainer<br />
und wurde einzig an den erfolgen gemessen.<br />
Umso mehr freue ich mich natürlich<br />
an den einzelnen Sportarten, die sich<br />
im laufe der letzten Jahre immer weiterentwickelt<br />
haben. Der Job ist aber nach<br />
wie vor kein einfacher. Und immer wieder<br />
ist mein einsatz als Feuerwehrmann gefragt.<br />
(Schmunzelt). Bekanntlich lassen<br />
sich nicht immer alle Feuer gleich gut löschen<br />
. . . <<br />
STECKBRIEF<br />
Name: Dierk Beisel<br />
Nationalität: deutsch<br />
Zivilstand: verheiratet<br />
Wohnort: engelberg<br />
Beruf: Sportlehrer, Sportmanager<br />
Heutige Funktion: chef leistungssport<br />
bei Swiss-Ski<br />
Hobbys: MtB, rennvelo, Windsurfen,<br />
Motorradfahren<br />
Was ich mag: alles, was mit Geschwindigkeit<br />
zu tun hat<br />
Was ich gar nicht mag: Unaufrichtigkeit<br />
SnoWactive maI 2012
Gut Ding will Weile haben. Im dritten anlauf<br />
bewirbt sich St. moritz beim FIS-Kongress<br />
in Südkorea Ende mai um die Durchführung<br />
der alpinen Ski-Wm. Es wären nach 1934, 1948<br />
(zugleich OS), 1974 und 2003 die fünften. Kein<br />
Ort hat so oft Titelkämpfe organisiert.<br />
D<br />
ie vergabe erfolgt am 31. Mai im vier autostunden<br />
von der südkoreanischen Haupt-<br />
stadt Seoul entfernten kang-Wong, das<br />
eigentlich fast nur aus einem riesigen Hotelkomplex<br />
besteht. Südkorea ist ausrichter der<br />
olympischen Spiele 2018. Dort fanden auch<br />
schon einige Weltcup-rennen statt. So fern und<br />
unbekannt die Destination ist, der Bezug zum<br />
Wintersport ist durchaus vorhanden.<br />
eigentlich scheint die Wahl von St. Moritz<br />
eine Formsache. Mitbewerber sind cortina<br />
d’ampezzo, das ebenfalls zum dritten Mal kandidiert,<br />
und Åre, das neu einsteigt. Geht man<br />
nach der arithmetik, wäre Swiss-Ski wieder an<br />
der reihe. Die letzte WM in der Schweiz fand<br />
2003 (in St. Moritz) statt, die letzte in italien 2005<br />
(in Bormio) und die letzte in Schweden 2007<br />
(ebenfalls schon in Åre). in der regel hält sich<br />
die FiS beziehungsweise der FiS-vorstand, der<br />
Wahlbehörde ist, an solche Gesetzmässigkeiten.<br />
Und schliesslich ist ja auch FiS-Präsident<br />
Gian-Franco kasper ein St. Moritzer.<br />
«im Prinzip wären wir dran», findet Hugo<br />
Wetzel, der Präsident des kandidaturkomitees.<br />
«Wir sind die Favoriten. aber es ist wie an einem<br />
Skirennen. Man muss auch als Favorit als erster<br />
ins Ziel kommen.» es wäre fahrlässig, sich auf<br />
St. Moritz’ langer anlauf<br />
zur fünften WM<br />
> Text: richard Hegglin<br />
> Foto: keystone<br />
Hugo Wetzel, Präsident des Kandidatur-Komitees (mitte) und Swiss-Ski-<br />
Direktor andreas Wenger (r.) stellen FIS-Präsident Gian-Franco Kasper (l.)<br />
die St. moritzer Wm-Bewerbung vor.<br />
vorschusslorbeeren auszuruhen. «Der konkurrent<br />
ist italien», sagt Wetzel und deutet an, dass<br />
sich St. Moritz mit einem sportpolitischen<br />
Schwergewicht auseinanderzusetzen hat.<br />
Wiederholt verloren Schweizer kandidaten<br />
gegen italienische Mitbewerber. Bei der Wahl<br />
um die alpine WM 1997 unterlag laax Sestriere<br />
und bei der Wahl um die olympischen Winterspiele<br />
2006 kassierte Sion/valais die denkwürdige<br />
niederlage gegen torino. Für jene kandidaturen<br />
engagierte sich der Fiat-konzern.<br />
Diesmal steht der erdöl- und energie-riese eni<br />
hinter cortinas Bewerbung. eni ist das grösste<br />
Unternehmen italiens und das zwölftgrösste<br />
europas, mit einem Jahresumsatz von 87 Milliarden<br />
euro. eni ist, ähnlich wie Fiat, mit der<br />
ganzen Welt vernetzt. Und ihr ceo ist übrigens<br />
häufiger (und gern gesehener Gast) in St. Moritz.<br />
FiS-Präsident kasper hält sich aus diplomatischen<br />
Gründen zurück: «ich bin neutral, verhehle<br />
aber nicht, dass es mich freuen würde,<br />
wenn St. Moritz die WM bekäme. St. Moritz hat<br />
33,3 Prozent chancen.» Bei der abstimmung<br />
wird kasper indessen als offizieller Swiss-Skivertreter<br />
Farbe bekennen und logischerweise<br />
für die Schweiz voten. «Delikater wäre es», sagt<br />
kasper, «wenn ich bei Stimmengleichheit den<br />
Stichentscheid fällen müsste».<br />
Stimmberechtigt sind 15 vorstandsmitglieder<br />
plus der Präsident, also 16 Personen. einer<br />
kann an der abstimmung nicht teilnehmen –<br />
ausgerechnet der vertreter italiens. Deren Präsident<br />
Gianni Morzenti ist wegen einer zivilen<br />
erpressungsaffäre verurteilt worden und deshalb<br />
als FiS-Funktionär suspendiert. «Wir wollen<br />
gewinnen, weil wir eine gute kandidatur<br />
haben, nicht weil ein Mitbewerber Probleme<br />
Wm-KaNDIDaTUR ST. mORITZ<br />
hat», macht Wetzel auf Fairplay. So übernahm<br />
St. Moritz kurzfristig die ausgefallene Superkombination<br />
der Frauen von Bansko und führte<br />
innerhalb von drei tagen gleich zwei solche<br />
rennen durch, die nicht unbedingt zu den spektakulärsten<br />
Disziplinen zählen. Solche Goodwill-aktionen<br />
werden in der regel honoriert.<br />
Überhaupt ist St. Moritz immer zur Stelle, wenn<br />
irgendwo ein rennen ausfällt.<br />
Die WM 2017 wäre der verdiente lohn – und<br />
ist vielleicht die vorstufe eines noch grösseren<br />
events. Die Wahl als WM-ort würde auch der<br />
projektierten olympia-kandidatur für 2022 mit<br />
St. Moritz als Host-city Schub verleihen. «Wir<br />
möchten den Spatz in der Hand», dämpft Hugo<br />
Wetzel, verheimlicht aber nicht, dass die Durchführung<br />
von olympischen Spielen ein reizvolles<br />
Projekt wäre: «Schon das Projekt allein hat<br />
viele impulse ausgelöst, bezüglich verkehrskonzept,<br />
der technologie oder Wirkung auf den<br />
Markt».<br />
Wenn man sich auf die Phantasie der engadiner<br />
Schüler verlässt, die in einem Wettbewerb<br />
mit kurzgeschichten hundert Jahre vorausblickten,<br />
ists vielleicht eine der letzten chancen,<br />
in St. Moritz etwas Grosses zu realisieren. Die<br />
ersten drei Preisträger betrachten alle den Skifahrer<br />
als aussterbende Spezies – düstere Perspektiven.<br />
Der Protagonist der Wettbewerbsgewinnerin<br />
Gianna Duschletta bewegt sich im<br />
nächsten Jahrhundert nur noch auf Düsenski<br />
(ohne Schnee). Für den Zweitklassierten Jan<br />
Pinggera sind bis dann alle Menschen auf<br />
den Mars umgezogen. Und die Drittklassierte<br />
Paula Sophie Bambach fährt im Jahr 2112<br />
im neopren-anzug wenigstens noch <strong>Snow</strong>board<br />
. . . <<br />
SnoWactive maI 2012 33
stöckli<br />
Stöckli ist der einzige Schweizer Skihersteller,<br />
der im weltcup mit dabei<br />
ist. ein Kleiner, der mit den Grossen<br />
mitmischt und mithält. Mit athleten, die<br />
von sich reden machen: tina Maze, tobias<br />
Grünenfelder und Fabienne Suter. ein<br />
Kreuzbandriss hat letztere ende Januar<br />
jäh aus dem Rennen gerissen. nach der<br />
operation Mitte Februar ist jetzt aufbautraining<br />
angesagt.<br />
34<br />
> text: Sabine Schmid<br />
> Fotos: erik vogelsang/zvg.<br />
e-BiKeS<br />
auf der ÜberholSpur<br />
stöckli ist ein stück<br />
schweizer kultur und steht<br />
für Qualität, Präzision,<br />
Perfektion. Das gilt nicht<br />
nur für stöckli ski, sondern<br />
auch für stöckli Bikes und<br />
neuerdings auch für stöckli<br />
E-Bikes.<br />
Kommt dabei ein e-Bike zum einsatz?<br />
«nein», sagt Fabienne Suter, «sobald ich<br />
wieder aufs Bike darf, will ich aus eigener<br />
Kraft pedalen.» Zum Beispiel auf dem amber,<br />
dem Paradebike im Stöckli-Stall:<br />
grasgrün, ideal für touren und trails, komfortabel<br />
im aufstieg, perfekt gefedert für<br />
die abfahrt. ein allmountain-Bike, das in<br />
grossen Magazintests mit Bestnoten abgeschnitten<br />
hat.<br />
«aber», ergänzt Suter, «ich finde e-<br />
Bikes super.» auch sie kenne Leute, die<br />
dank e-Bikes wieder velo führen und sich<br />
freuten über die neugewonnene Bewegungsfreiheit.<br />
Mit dem e-Bike geht alles<br />
etwas leichter, mit wenig Kraftaufwand ist<br />
man schnell unterwegs, und das über lange<br />
Distanzen. wer schon mal auf einem<br />
e-Bike sass, weiss, wie diese Leichtigkeit<br />
beflügelt. ><br />
<strong>Snow</strong>active mai 2012
FaBienne SuteR:<br />
«ich finde e-bikeS Super,<br />
pedale aber lieber Selber.»<br />
amBEr amt s<br />
mit 150 mm FEDErwEg<br />
cHF 4690.–<br />
(wiE aBgEBilDEt)<br />
stöckli<br />
Ein stöckli-Bike vereint viele<br />
schweizer tugenden: schweizer<br />
akribie, das streben nach dem<br />
Besten, neueste technologien,<br />
umfassende services direkt<br />
vom Produzenten und ein gutes<br />
Preis-leistungs-Verhältnis.<br />
<strong>Snow</strong>active mai 2012 35
stöckli<br />
fabienne Suter<br />
geburtsdatum 5. Januar 1985<br />
wohnort Sattel, SZ<br />
ski club Hochstuckli Sattel<br />
Erster weltcup-Einsatz 2002 val d’isère<br />
individualsponsor victorinox<br />
ausrüster Ski: Stöckli, Schuhe: atomic,<br />
Bindung: Salomon<br />
Palmarès<br />
weltcup<br />
14 weltcup-Podestplätze, davon 4 Siege<br />
38 top-ten-Platzierungen<br />
weltmeisterschaften<br />
Åre 2007: 11. Super-G, 13. Riesenslalom<br />
val-d’isère 2009: 8. Super-Kombination,<br />
11. Super-G, 17. abfahrt<br />
Garmisch-Partenkirchen 2011: 8. Super-G,<br />
13. abfahrt<br />
Olympische spiele<br />
vancouver 2010: 4. Riesenslalom, 5. abfahrt,<br />
6. Super-Kombination, 13. Super-G<br />
Selbst anstiege, die bisher viel Kraft<br />
erforderten, gelingen mühelos. Die gesundheitsfördernde<br />
wirkung der Bewegung<br />
bleibt trotzdem erhalten. ideal für<br />
Menschen, denen die Lust auf zwei Rädern<br />
eigentlich vergangen ist. ideal für Männer<br />
und Frauen, die mit ihrem Partner, ihrer<br />
Partnerin bisher nicht mithalten konnten<br />
und jetzt auf gleicher Höhe in die Pedale<br />
treten.<br />
e-bikes sind gefragt. Das e-Bike ist<br />
aber längst mehr als ein Sportgerät für die<br />
Ü60-Generation. Das belegen auch die<br />
verkaufszahlen. Seit 2005 gehen immer<br />
mehr elektrofahrräder über den Laden-<br />
36<br />
tisch. 2010 war bereits jedes neunte velo<br />
ein<br />
e-Bike. Das heisst, auch Jugendliche,<br />
Berufspendler, Geschäftsleute und Familienmenschen<br />
schätzen die elektrische<br />
unterstützung, die das e-Bike bietet.<br />
Der Geschäftsmann kommt nicht verschwitzt<br />
zum Beratungstermin, und erst<br />
noch pünktlich, da er den stockenden<br />
Stadtverkehr links liegen lässt. Die Hausfrau<br />
chauffiert Kinder samt wocheneinkauf<br />
mühelos den Berg hinauf. in dem Sinn<br />
ist das e-Bike zum praktischen Zweitwagen<br />
geworden. Platzsparend, schnell,<br />
ökologisch.<br />
Der verbrauch an elektrischer energie<br />
ist gering. Die treibstoffkosten liegen wesentlich<br />
tiefer als bei Motorfahrrädern<br />
mit verbrennungsmotor. eine vollständige<br />
Ladung Strom kostet rund cHF 0.08. Die<br />
vorteile liegen auf der Hand. Die Zielgruppen<br />
sind breit gestreut. entsprechend viele<br />
anbieter gibt es bereits. aber vorsicht<br />
vor Billigangeboten! Sie halten häufig<br />
nicht, was sie versprechen.<br />
Qualität zahlt sich aus. Besser fährt, wer<br />
auf Qualität setzt – auf Schweizer Qualität,<br />
auf Stöckli zum Beispiel. Der Schweizer<br />
Ski- und Bikehersteller findet: «als Komplettanbieter<br />
im Bereich velo/Bike gehören<br />
e-Bikes heute einfach dazu.» und natürlich<br />
nicht irgendein e-Bike, sondern<br />
beste Qualität mit besten Komponenten –<br />
wie man es von Stöckli gewohnt ist.<br />
Zwei Jahre haben Stöckli-experten in<br />
die entwicklung ihres e-Bikes e. t. gesteckt.<br />
e. t. steht für «electro technology»<br />
und erinnert augenzwinkernd an unseren<br />
Lieblingsalien aus den 80er-Jahren, an<br />
e. t., der auf einem klapprigen Fahrrad<br />
den Fängen der Regierungsbeamten entkommt.<br />
e-Bikes beflügeln, das sagten wir<br />
schon. Heute würde e. t. e-Bike fahren.<br />
das Stöckli e-bike e.t. bietet mehr . . . und<br />
zwar bis zu sechzig Prozent mehr Reichweite<br />
als vergleichbare e-Bikes. es hat<br />
einen starken Schweizer Motor (250 w<br />
oder 500 w), lässt sich modular individuellen<br />
wünschen anpassen und besticht<br />
durch ein gutes ausstattungspaket. in der<br />
version «cross» mit Mountainbike-Feder-<br />
üBrigEns:<br />
Bei stöckli profitieren schneesportlehrer<br />
auch auf Bikes<br />
und anderen sommerartikeln<br />
von spezialkonditionen.<br />
gabel und -Pneus ist das Stöckli e. t. sogar<br />
geländetauglich.<br />
Stöckli e. t. ist nicht gleich Stöckli e. t.,<br />
das e-Bike gibt es in verschiedenen ausführungen.<br />
individualität wird gross<br />
geschrieben – wie man es von Stöckli<br />
gewohnt ist. es gibt verschiedene akkugrössen,<br />
unterschiedliche Motorenstärken<br />
und frei wählbare Komponenten – Federgabeln,<br />
Sattel, Lenker, taschen und so<br />
weiter. Jedem das Seine und jedem, wie es<br />
ihm gefällt.<br />
Selbst die Performance wird auf die<br />
individuellen Bedürfnisse eingestellt. Dazu<br />
gehören zum Beispiel die Stärke der<br />
vorwärtsbeschleunigung oder die aktivierungsgeschwindigkeit.<br />
ein weiterer Pluspunkt:<br />
Das Stöckli e-Bike spielt Bremsenergie<br />
in den akku zurück und verlängert<br />
damit die Reichweite. Dies ist dank einem<br />
sogenannten Rekuperationsmodus möglich.<br />
nun ist aber genug geschwärmt. am<br />
besten testen Sie das e. t. selber, jederzeit<br />
in einer Stöckli-Filiale oder an einem testevent.<br />
von april bis oktober 2012 sind<br />
Stöckli-elektrobikes «on the road», und<br />
zwar quer durch die ganze Schweiz! und<br />
dann schreiben Sie, ob es gefällt, das<br />
Stöckli e-Bike e. t., zum Beispiel auf der<br />
Facebook-Seite von Stöckli outdoor<br />
Sports. <<br />
stöckli OUtDOOr sPOrts<br />
kUrz UnD BünDig<br />
gegründet 1935<br />
Hauptsitz wolhusen<br />
ski Entwicklung & Produktion<br />
Malters (Lu)<br />
Bike Entwicklung & assembling<br />
wolhusen (Lu)<br />
anzahl mitarbeitende 250<br />
anteil winter-/sommersport<br />
75 % des umsatzes wintersportartikel,<br />
25 % Sommersportartikel, tendenz<br />
Sommer: stark steigend.<br />
Umsatz cHF 60 Mio.<br />
<strong>Snow</strong>active mai 2012
FaBienne SuteR:<br />
«ich kenne leute, die dank e-bikeS<br />
wieder Velofahren und Sich Über die<br />
bewegungSfreiheit freuen.»<br />
wer stöckli-ski liebt, mag auch<br />
stöckli-Bikes. sie werden mit<br />
gleicher leidenschaft und Präzision<br />
in der schweiz entwickelt<br />
und von stöckli-Bikeathleten auf<br />
Herz und nieren getestet.<br />
7<br />
1 komplettes<br />
«swiss Engineering»:<br />
entwicklung von<br />
Rahmendesign,<br />
antrieb und<br />
Steuerung sowie<br />
von mechanischen<br />
Bauteilen<br />
in der Schweiz.<br />
6<br />
2 Das gut leserliche<br />
Display verfügt<br />
über alle<br />
Funktionen eines<br />
velocomputers.<br />
Display bequem<br />
und sicher vom<br />
Lenkergriff aus<br />
bedienbar.<br />
5<br />
3 3-stufiger<br />
rekuperationsmodus:<br />
Beim Betätigen<br />
der Hinterradbremse<br />
oder manuell<br />
einstellbar.<br />
30-gang-schaltung<br />
1<br />
4<br />
4 Kinderleichtes<br />
einsetzen und<br />
entfernen des<br />
akkus.<br />
stöckli<br />
<strong>Snow</strong>active mai 2012 37<br />
2<br />
5 Maximierung<br />
der Reichweite<br />
aufgrund von<br />
modularem<br />
System.<br />
3<br />
auch als «comfort»-Version in weiss<br />
erhältlich.<br />
6 einzigartiger<br />
Stöckli-Hinterradnabenmotor<br />
(wahlweise<br />
mit 250 w oder<br />
500 w).<br />
montage und<br />
Engineering<br />
in der schweiz.<br />
7 Baukastenprinzip:<br />
Grundmodell<br />
kann mit cleveren<br />
anbauteilen und<br />
optionen für den<br />
individuellen<br />
einsatzbereich<br />
optimiert werden.
BeaT Feuz<br />
Für Beat Feuz<br />
schlägts dreizehn<br />
Beat Feuz beziehungsweise sein Fan-Club zeigt Sinn für Symbolik. ausgerechnet an einem Freitag dem<br />
Dreizehnten liessen sie die grosse Party zum abschluss der grandiosen Saison steigen. Seit diesem<br />
Winter ist auch der kleine Flecken Schangnau im hintersten emmental auf der Ski-Landkarte ein Begriff.<br />
> Text: Richard Hegglin; > Foto: Erik Vogelsang<br />
Wenn einer so gut Skifahren kann,<br />
geht man nicht davon aus, dass<br />
er aus dem Emmental stammt.<br />
Von dort brachte es noch nie einer in die<br />
nationalmannschaft. Selbst tV-Reporter<br />
Matthias Hüppi erhielt geographischen<br />
nachhilfeunterricht, nachdem er wiederholt<br />
den «Berner oberländer» Beat Feuz<br />
angekündigt hatte. So stimmten beim rauschenden<br />
Skifest tausend Kehlen die Regionalhymne<br />
«i bin e Ämmitaler . . .» an.<br />
obwohl fast genauso viele Gäste, darunter<br />
eine musikalisch beeindruckende Go-<br />
Föiz-Big-Band, aus dem benachbarten<br />
Entlebuch stammten. Die Luzerner Grenze<br />
ist nur einen Steinwurf von Schangnau<br />
entfernt. Dort spielte Feuz übrigens Fussball<br />
beim Fc Escholzmatt. Mit angeblich<br />
beachtlichem talent. nach einem Hattrick<br />
riet ihm der dortige trainer: «Fussball<br />
spielen kannst du, jetzt müsstest du nur<br />
noch Skifahren lernen . . .»<br />
Und sogar das Kufstein-Lied widerhallte<br />
vom trutzigen Hohgant-Massiv (2197 m<br />
ü. M.). Schliesslich ist Beat Feuz’ Freundin<br />
Katrin triendl tirolerin und war selbst<br />
weltcup-Fahrerin, ehe sie nach einem<br />
Kreuzbandriss ihre Karriere abbrach. Die<br />
zwei fuhren in ihrer fünfjährigen Partnerschaft<br />
nie länger als ein oder zwei Monate<br />
gemeinsam Rennen. Eine(r) von beiden<br />
war immer verletzt. Bei ihnen funktioniert<br />
auch das Klischee von der österreichischschweizerischen<br />
Erzrivalität nicht. «in<br />
meinem Umfeld haben alle sogar mehr<br />
Freude, wenn Beat gewinnt, als wenn ein<br />
Österreicher siegt», verriet die charmante<br />
Katrin. «Er ist bei uns sehr beliebt. aber<br />
vielleicht verhalten sie sich wegen mir<br />
so . . .»<br />
lauberhorn-sieg. im vergangenen winter<br />
hatten Beat Feuz’ Skifans aus Österreich,<br />
der Schweiz und dem Rest der welt oft<br />
38<br />
Gelegenheit, sich über seine grossartigen<br />
Leistungen zu freuen: 13 Mal klassierte er<br />
sich unter den ersten Drei. Seit Paul accola<br />
im Jahr 1992, als der Bündner den Gesamt-weltcup<br />
gewann, schaffte das keiner<br />
mehr. Den emotionalsten Höhepunkt seiner<br />
Karriere erlebte Feuz am Lauberhorn.<br />
Zuerst überraschte er, bezeichnenderweise<br />
ebenfalls an einem Freitag, dem Dreizehnten,<br />
mit einem sensationellen 2. Rang<br />
in der Kombination, wo er den Sieg nur um<br />
zwei Zehntelsekunden ivica Kostelic überlassen<br />
musste. Und dann setzte er mit<br />
seinem phantastischen triumph in der abfahrt<br />
noch einen drauf. Feuz überwältigt:<br />
«Die Bilder der Siegerehrung werden mir<br />
wohl ein Leben lang im Kopf bleiben. Das<br />
ist etwas vom Schönsten, was ein Skirennfahrer<br />
erleben kann.»<br />
Und so ging es weiter, ehe Feuz erst<br />
kurz vor Schluss beim Griff nach den Sternen<br />
im Super-G von Schladming für einen<br />
kurzen Moment den Boden unter den Füssen<br />
verlor. Es wäre fast des Guten zu viel<br />
gewesen. Seit seinem ersten weltcup-Sieg<br />
im Februar 2011 lief wirklich alles wie am<br />
Schnürchen. Es waren goldene 13 Monate<br />
seit seinem ersten Sieg in Kvitfjell im<br />
Februar 2011. in dieser Phase sammelte<br />
er 95 % der Punkte seiner seit Dezember<br />
2006 (Debut mit einem 33. Rang in der<br />
Superkombination auf der Reiteralm) dauernden<br />
weltcup-Karriere, in der er zwei<br />
Jahre verletzt war. Die «13», die bei vielen<br />
aberglauben weckt, scheint für Feuz die<br />
Glückszahl zu sein. So durfte das oK der<br />
Feuz-Party guten Gewissens das Fest auf<br />
einen Freitag, den Dreizehnten ansetzen.<br />
«ich hatte mir vorgenommen, an diesem<br />
abend ohne Krücken zu erscheinen»,<br />
flachste Feuz. nach Schladming war ihm<br />
ein Knochensplitter aus dem Knie entfernt<br />
worden, der ihn den ganzen winter mehr<br />
oder minder stark behindert hatte. «Die<br />
operation ist gut verlaufen», vermeldet er,<br />
«aber auf die Ski werde ich wohl erst wieder<br />
im august stehen». Dann werden es<br />
nicht mehr Salomon-, sondern Head-Ski<br />
sein. Mit einem transfer während der Rekonvaleszenz<br />
hat er keine schlechten Erfahrungen<br />
gemacht. Schon beim letzten<br />
wechsel von Völkl auf Salomon traf er den<br />
Entscheid, ohne eine einzige testfahrt,<br />
während dem Heilungsprozess von einem<br />
Kreuzbandriss. Und fuhr gleich auf anhieb<br />
wieder schnell. «Keiner findet nach Verletzungen<br />
so schnell seine Form wieder<br />
wie Beat», staunte sein Gruppentrainer<br />
Sepp Brunner wiederholt.<br />
Beim gloriosen Einmarsch in die turn-<br />
bzw. Festhalle von Bumbach, begleitet von<br />
einer treichler-Gruppe, konnte «Beätu»,<br />
wie ihn die Emmentaler nennen, ein leichtes<br />
Hinken nicht kaschieren. Gegen 1000<br />
Leute drängten in den Saal, längst nicht<br />
alle hatten Platz. Deshalb wurden die Ehrungen<br />
in drei kleinere Festzelte und auf<br />
den Platz vor der Halle übertragen – Public<br />
Viewing à la Schangnau.<br />
Bauernsohn «Beätu». Dabei zählt die Gemeinde,<br />
verteilt auf drei kleine Bezirke,<br />
nur 370 Haushaltungen mit 934 Einwohnern.<br />
91 sind Bauernbetriebe. aus einem<br />
solchen, vom Roseggli, stammt Beätu. in<br />
die Fusstapfen seiner Eltern Hedi und<br />
Hans wollte er aber nicht treten: «ausgeholfen<br />
habe ich auf dem Bauernhof, wenn<br />
es mich brauchte, aber aufgedrängt habe<br />
ich mich nie . . .». trotzdem fiel der apfel<br />
nicht weit vom Stamm. «auch sein Vater<br />
war ein ausgezeichneter Skifahrer», verriet<br />
Lehrer Ruedi Zesiger, der heutige<br />
Manager der ScL tigers, bei dem sowohl<br />
Vater (für kurze Zeit) wie Sohn Feuz in die<br />
Schule gingen.<br />
nicht nur im Fussball soll der Skifahrer<br />
Beat Feuz überdurchschnittliches talent<br />
<strong>Snow</strong>actiVE mai 2012
gezeigt haben. «auch im Eishockey ist er<br />
sehr begabt», erkannte tigers-cheftrainer<br />
John Fust nach einem training mit<br />
dem nLa-team: «Er besitzt ein gutes<br />
Händchen und viel Übersicht. nur sein<br />
Schlittschuhlaufen ist noch verbesserungsfähig.»<br />
auf zwei Brettern fühlt er<br />
sich wohler als auf zwei Kufen.<br />
als «unbezahlbaren werbeträger für<br />
Schangnau» bezeichnete ihn Gemeindepräsident<br />
Ueli Gfeller, worauf es sofort in<br />
den ohren von Manager Giusep Fry klingelte.<br />
Dieser war ins Fettnäpfchen getreten,<br />
als er sich in Schangnau versehentlich<br />
als Sc Bern-Fan outete. Die Buhrufe waren<br />
bis zur Langnauer ilfis-Halle zu hören<br />
. . .<br />
Die netteste Geste hatte sich die<br />
Schangnauer Jo-Gruppe ausgedacht. Jeder<br />
Bub und jedes Mädchen hängte seinem<br />
Vorbild eine selbstgebastelte Medaille<br />
um. am Schluss baumelten 28 an<br />
BeaT Feuz<br />
seinem Hals. «Das ist aber eine happige<br />
Vorgabe», meinte Feuz. «Da muss ich wohl<br />
noch das eine oder andere Rennen mehr<br />
bestreiten als in diesem winter.» Zum Beispiel<br />
die weltmeisterschaften in Schladming<br />
in Österreich? Dort, 2007 in Zauchensee,<br />
hat er als Junior schon 3 Mal wM-Gold<br />
gewonnen. Und mit Katrin sein privates<br />
Glück gefunden. Verheissungsvolle Perspektiven.<br />
<<br />
<strong>Snow</strong>actiVE mai 2012 39
MOUNTAIN BIKE HOLIDAYS<br />
Die Nachfrage nach geführten Mountainbike-Touren wächst ständig. Kein Wunder: Man spart viel Zeit für<br />
Planung und Organisation – ein wichtiges Argument, vor allem bei kurzfristigen Urlaubsbuchungen. Zudem<br />
kennen die geprüften Mountainbikeguides die spektakulärsten Aussichten, die verborgensten Trails, die<br />
köstlichsten Schmankerln auf den urigsten Almhütten. Mit Kompetenz und einem gewissen Schmäh vermitteln<br />
sie nicht nur Anfängern, wie sie ihre Fahrtechnik weiter verbessern können. Eine geführte Tour<br />
garantiert ausserdem für mehr Sicherheit. Ein Aspekt, der für viele Teilnehmer ebenfalls wichtig ist.<br />
Die guides der Zentren kommen in die<br />
Hotels der «Mountain bike Holidays»,<br />
um die biker regelmässig zu<br />
beraten. Dies unabhängig davon, ob eine<br />
geführte tour gebucht wird oder ob die<br />
informationen für die individuelle tourenplanung<br />
benötigt werden. Drei neue Zentren,<br />
unter anderen zwei in Südtirol, sichern<br />
den optimalen tagesverlauf ihrer<br />
gäste.<br />
Mountainbiken im Dreiländereck um<br />
Nauders. Die region am reschenpass<br />
wurde schon vor 2000 Jahren entdeckt.<br />
Damals gabs noch keine Mountainbikes.<br />
Die wichtigste Sprache war latein und die<br />
berge hatten keine namen. Die römer<br />
bauten zwischen dem unterengadin und<br />
vinschgau die «via claudia» über den<br />
pass. Sie war damals die wichtigste verbindungsroute<br />
zwischen Mittel- und Südeuropa.<br />
Sie ist heute noch zu sehen – auch<br />
40<br />
wenn zeitgemäss asphaltiert. glückliche<br />
benutzer der aktuellen via claudia sind die<br />
biker. nicht nur die transalper auf ihrem<br />
weg von Deutschland zum gardasee, sondern<br />
auch die tourenfahrer, die von nauders<br />
auf einer der unzähligen Mountainbikerouten<br />
dieser region aufbrechen.<br />
Die Königstour ist die Dreiländertour.<br />
abgesehen von der besonderheit, dass sie<br />
durch Österreich, italien und die Schweiz<br />
verläuft, bietet die route landschaftliche<br />
Highlights der extraklasse. gleich nach<br />
dem gemütlichen einrollen zum reschenpass<br />
wird man vom ortler-panorama am<br />
reschensee überwältigt. an klaren tagen<br />
sieht man die vergletscherte nordseite<br />
des höchsten bergs Südtirols (3905 Meter)<br />
zum greifen nah, und man kann sich die<br />
erste Skispur auf der Steilwand lebhaft<br />
vorstellen. Der Südtiroler Heini Holzer war<br />
in den Siebzigerjahren der erste, der diese<br />
halsbrecherische abfahrt geschafft hat.<br />
in richtung vinschgau bis zum Haidersee<br />
rollt man leicht bergab, bevor die erste<br />
richtige Steigung des tages kommt.<br />
unterhalb des watles quert später ein<br />
wunderschöner und nicht ganz einfacher<br />
Singletrail die bergflanke. waldboden<br />
wechselt sich mit kniffeligen wurzelpassagen<br />
ab. Der handtuchschmale pfad erfordert<br />
volle Konzentration und Fahrsicherheit.<br />
Höchster punkt der tour ist der Schlinigpass<br />
auf 2311 Metern über Meer. Man<br />
klettert oberhalb der waldgrenze nach<br />
Schlinig hinauf und taucht in eine hochalpine<br />
Szenerie ein. ein enges und immer<br />
steiler werdendes tal führt bis zum plateau,<br />
auf dem die Sesvenna-Hütte liegt.<br />
Der weg dorthin ist teilweise so steil, dass<br />
Fahren unmöglich wird. Die belohnung der<br />
Mühe ist dann eine rast auf der Hütte. bei<br />
apfelstrudel und apfelschorle bewundert<br />
man das panorama und freut sich auf die<br />
<strong>Snow</strong>active MAI 2012 publireportage
abfahrt ins engadin. Diese sucht ihresgleichen<br />
in den alpen. nach einem komplett<br />
fahrbaren Singletrail vom Schlinigpass<br />
bis zur uina-Schlucht wird der weg<br />
selbst zum Spektakel. auf einer länge von<br />
circa 600 Metern wurde der pfad in den<br />
Felsen gesprengt. links, weit unten in der<br />
engen Schlucht, tobt ein reissender bach.<br />
Fahrfehler sind hier nicht erlaubt, deswegen<br />
schiebt man lieber. Man bewegt<br />
sich in einer art tunnel mitten in der Felswand.<br />
Der abfahrtsspass beginnt gleich<br />
wieder nach dieser verengung und endet<br />
erst im engadin bei Sur en. Das ist der<br />
rätoromanische ausdruck für «auf dem<br />
inn». im unterengadin ist diese noch die<br />
offizielle Sprache neben Deutsch. Die<br />
rückkehr nach nauders erfordert die letzten<br />
Kräfte, bevor man ins Dorf hinunterrollt.<br />
Diese tour führt über 75 Kilometer und<br />
weist insgesamt 2000 Höhenmeter auf. Sie<br />
wird auch als Zweitagestour von den bikeguides<br />
des Hotels central angeboten.<br />
ideal für all diejenigen, die diese Marathondistanz<br />
mit gemütlichen intermezzos<br />
wie einer Übernachtung auf der Hütte<br />
unterbrechen wollen.<br />
ein besuch der zwei Seen direkt unterhalb<br />
des Dreiländerecks lohnt sich besonders.<br />
Der Schwarzsee und insbesondere<br />
der grünsee entsprechen ganz genau der<br />
vorstellung vom bergidyll. Hier kann man<br />
baden und am ufer ein picknick geniessen,<br />
bevor man zwei Supertrails unter die Stollen<br />
nimmt. als erstes kommt der schwierige<br />
pfad zwischen grün- und Schwarzsee.<br />
Der boden muss unbedingt trocken sein,<br />
sonst werden die monströsen wurzelpassagen<br />
unfahrbar. nach dem passieren des<br />
zweiten Sees fährt man bergab auf dem<br />
alten Karrenweg nach nauders. Die<br />
Schwierigkeiten halten sich in grenzen,<br />
der Spassfaktor steigt aber exponential.<br />
Kleine Stufen, schnelle anlieger, verblock-<br />
INFORMATIONEN<br />
Austria.info Ferien Service center, postfach 83,<br />
a-1043 wien, tel. 0842 10 18 18 (aus der<br />
Schweiz), ferien@austria.info, www.austria.info<br />
Tirol Info Maria-theresien-Strasse 55, a-6010<br />
innsbruck, tel. 0043 512 72 72, info@tirol.<br />
at,www.tirol.at, www.bike.tirol.at<br />
Tourismusverband Nauders a-6543 nauders<br />
am reschenpass, tel. 0043 50 225400,<br />
nauders@reschenpass.info, www.nauders.info<br />
Bikehotel<br />
Hotel Central, a-6543 nauders, tel. 0043 5473<br />
872210, info@hotel-central.at, www.hotel-<br />
central.at<br />
Bikecharakter<br />
nauders am reschenpass im Dreiländereck<br />
(a–cH–i) ist ein alpines und sehr abwechs-<br />
te Stellen setzen den biker in einen<br />
rauschzustand, der nie aufhören sollte. in<br />
diesem Fall lohnt es sich, wenn man wieder<br />
bis kurz vor dem grünsee hinauffährt<br />
und die abfahrt wiederholt, solange die<br />
Kräfte reichen.<br />
Das Dorf nauders hat sich durch den<br />
tourismus kaum verändert. Die alten gassen<br />
mit den vielen brunnen vermitteln<br />
ruhe und gelassenheit. Die nähe zur italienischen<br />
und Schweizer grenze hat seit<br />
Jahrhunderten die gastfreundschaft geprägt.<br />
insbesondere die landesgrenze zu<br />
italien, jetzt nur durch ein Schild bemerkbar,<br />
war in der vergangenheit Schauspiel<br />
von militärischen Manövern. am plamord,<br />
dem berg oberhalb des reschenpasses,<br />
sieht man heute während einer schönen<br />
biketour die reste von Schützengräben.<br />
gleich daneben verläuft die grenze, symbolisch<br />
markiert mit unzähligen in den<br />
boden eingesteckten, leeren bomben. Die<br />
abfahrt verläuft auf der italienischen Seite<br />
auf einer alten Militärstrasse, bevor man<br />
bei der berühmten Kirche vom reschensee<br />
landet. Man sieht nur ihren glockenturm,<br />
der rest ist unter wasser, wie das<br />
ganze damalige Dorf graun. in den Fünfzigerjahren<br />
wurde hier eine Staumauer<br />
gebaut und das ganze gelände, eine art<br />
von Hochtal, verschwand im reschensee.<br />
Das Dorf graun wurde ein Stück höher am<br />
ufer des Sees neu gebaut.<br />
Die schönste aussicht über den reschensee<br />
geniesst man auf der reschenalpe.<br />
bei 2000 Metern Höhe bietet die<br />
bewirtschaftete alm ein atemberaubendes<br />
panorama in richtung vinschgau und<br />
ortler. Die auffahrt startet direkt in reschen.<br />
Zuerst ist die Strecke recht steil. ein<br />
asphaltiertes weglein schlängelt sich<br />
langsam, Kurve um Kurve, in luftige Höhen,<br />
bevor die Steigung sanfter wird und<br />
der biker zur verdienten rast kommt.<br />
nach der pause geht es einsam auf alten<br />
lungsreiches bikegebiet. rund um den reschenpass<br />
sind sanfte einsteigertouren möglich,<br />
in den umliegenden Hochtälern sind<br />
anspruchsvollere routen angesagt. auf der<br />
österreichischen Seite sorgen dichte wälder für<br />
angenehme temperaturen. in der Schweiz locken<br />
die felsigen Schluchten des engadins, und<br />
italien liefert mit dem reschensee ein tourenziel<br />
der extraklasse.<br />
Führer/Karten<br />
Swiss-Singletrail-Map Scuol–Ischgl, Massstab<br />
1:50 000, reiss-/wasserfest, www.singletrailmap.ch<br />
bike-explorer unterengadin, cD-roM<br />
und Karte 1:50 000, www.bike-explorer.ch<br />
claudia Hammerle/willi Hofer, 106 Mountainbiketouren<br />
Tiroler Oberland, verlag löwenzahn,<br />
iSbn 3-7066-2386-2, www.bikerides.at<br />
MOUNTAIN BIKE HOLIDAYS<br />
«MOUNTAIN BIKE HOLIDAYS»<br />
ZEIGT, WARUM SICH GÄSTE<br />
WOHLER FÜHLEN<br />
Für einen gelungenen bikeurlaub braucht es<br />
mehr als ein schönes Hotel. Da stehen berge,<br />
leidenschaft und vor allem Menschen im<br />
vordergrund. und: Qualität hat ein gesicht.<br />
Das hat man bei den «Mountain bike Holidays»<br />
erkannt und setzt voll auf die Hoteliers<br />
und guides als erfolgsfaktoren. Diese nehmen<br />
während der ganzen Saison mit ihren<br />
gästen die region unter die Stollenreifen.<br />
Der einheimische experte kennt die landschaft,<br />
witterungseinflüsse, wege und trails<br />
in allen Kategorien. er beherrscht gelände<br />
und technik, gibt entscheidende tipps für<br />
einen gelungenen tag – und das ganz nach<br />
dem wunsch des gastes. Die authentizität<br />
macht den grossen unterschied und die ist<br />
bei «Mountain bike Holidays» erfolgsbasis.<br />
«Mountain bike Holidays» betreibt 62 Hotels<br />
in 26 regionen in Österreich, der Schweiz<br />
und italien.<br />
Gratis-Katalog und Information:<br />
www.bike-holidays.com<br />
mts@bike-holidays.com<br />
tel 0043 6542 80 4 80 28<br />
Militärstrassen in richtung Dreiländereck<br />
weiter. Der zweite leckerbissen dieser<br />
tour kommt in Form eines ellenlangen<br />
trails, der zuerst über sanfte wiesen zum<br />
grünsee und später auf dem schon bekannten<br />
alten Karrenweg nach nauders<br />
zurückführt.<br />
Das gebiet um nauders erfüllt alle<br />
wünsche: gemütliche sowie extrem-biker<br />
kommen auf ihre Kosten, kleinere touren<br />
wechseln sich mit alpenklassikern ab, und<br />
für den tag ohne bike gibt es wander-<br />
sowie ausflugsmöglichkeiten ohne grenzen.<br />
<<br />
MountainBikeGuide Nauders Reschenpass,<br />
verlag esterbauer, iSbn 3-85000-168-7, www.<br />
esterbauer.com<br />
Touren-Anbieter<br />
Hotel central, auch für gäste anderer Hotelbetriebe,<br />
tel. 0043 5473 872210, info@hotelcentral.at,<br />
www.hotel-central.at<br />
Bahnen mit Biketransport<br />
nauderer bergbahnen, nauders, www.<br />
reschenpass.net Datenbank mit bergbahnen:<br />
www.seilbahnen.at<br />
Shop (mit Bikemiete)<br />
bike-Shop Hutter, tel. 0043 5473 87235<br />
<strong>Snow</strong>active MAI 2012 publireportage 41
Ambrosi HoFFmAnn<br />
> Text: Richard Hegglin<br />
> Fotos: zVg.<br />
42<br />
mbA Ho<br />
Ein Highlight für Ambrosi<br />
Hoffmann war 2006, als er in<br />
sestriere bronze errang.<br />
<strong>Snow</strong>actiVe mAi 2012
Nach 228 Weltcup-Rennen, davon<br />
134 Abfahrten, gab Ambrosi «Amba»<br />
Hoffmann seinen Rücktritt vom Ski-<br />
rennsport. Der Bündner, der am 22.<br />
März seinen 35. Geburtstag feierte,<br />
wird dem Skizirkus fehlen.<br />
Ambrosi HoFFmAnn<br />
ffmAnn<br />
Abschied mit einer<br />
träne im Knopfloch<br />
Das französische Sprichwort drückt<br />
die emotion am schönsten aus:<br />
«Partir, c’est mourir un peu.» auf<br />
Deutsch klingt es vielleicht etwas pathetisch:<br />
«abschied nehmen ist auch ein bisschen<br />
sterben.» Lassen wir ihn gleich<br />
selbst seine Gefühle schildern. «es ist», so<br />
amba Hoffmann, «ein bewegender und<br />
schwerer Moment». Mit einer träne im<br />
Knopfloch nimmt der Davoser abschied<br />
von seiner seiner «zweiten Familie», wie<br />
er das Leben in der Skinationalmannschaft<br />
bezeichnete.<br />
Seine «erste Familie», seine Frau<br />
tamara und seine beiden Kinder Fadri und<br />
Dario, die zwangsläufig manchmal etwas<br />
zu kurz kamen, wird nun definitiv die Rolle<br />
übernehmen, die dem Familienmenschen<br />
amba Hoffmann am Herzen liegt. «ihnen,<br />
meinen eltern und meiner restlichen Familie»,<br />
sagt Hoffmann, «möchte ich an<br />
erster Stelle meinen Dank aussprechen.<br />
ohne ihre Unterstützung wäre meine Karriere<br />
gar nie möglich gewesen. Danken<br />
möchte ich aber auch all meinen trainern<br />
und Förderern, vom Skiclub Davos bis zu<br />
Swiss-Ski, den ausrüstern und Sponsoren<br />
sowie meinen teamkameraden und weggefährten.»<br />
Und dann neigt Hoffmann, wie es seinem<br />
bescheidenen naturell entspricht,<br />
bereits zum Understatement: «Mein Palmarès<br />
ist keine Sensation.» Um doch noch<br />
anzufügen: «aber ich habe mehr als viele,<br />
viele andere erreicht.» Das darf er mit<br />
Stolz vermerken.<br />
Hoffmann war Junioren-weltmeister in<br />
der abfahrt (1996 auf dem Hoch Ybrig),<br />
er war europacup-Gesamtsieger (2000),<br />
sechsmal stand er in einem weltcup-Rennen<br />
auf dem Podest, dazu gewann er 2006<br />
in Sestriere die olympia-Bronzemedaille<br />
im Super-G hinter Kjetil andré aamodt und<br />
Hermann Maier, zwei ikonen des Skisports.<br />
Und was am allerwichtigsten ist,<br />
aber in keinem Palmarès aufgeführt wird:<br />
amba Hoffmann war innerhalb der Mannschaft,<br />
sportlich und charakterlich, ein zu<br />
hundert Prozent verlässlicher wert – ein<br />
teamplayer par excellence. Solche Persönlichkeiten<br />
spürt man dann am meisten,<br />
wenn sie nicht mehr da sind.<br />
Diese eigenschaft kam vor allem dann<br />
zum tragen, als es der Mannschaft<br />
schlecht lief. So brach er 2004 in der Zeit<br />
der grössten Krise den Bann und wurde in<br />
Kitzbühel Dritter, hinter dem damals «unschlagbaren»<br />
Stephan eberharter und<br />
Daron Rahlves. er erlöste die Mannschaft<br />
von einem gewaltigen Druck und trug indirekt<br />
dazu bei, dass Didier cuche eine<br />
woche später in Garmisch gewinnen konnte.<br />
eberharter stand ihm schon zwei Jahre<br />
vorher im weg, als der ihn in altenmarkt-<br />
Zauchensee um 27 Hundertstel auf den<br />
zweiten Platz verwies.<br />
während der langen Durststrecke mit<br />
1000 tagen ohne Schweizer Sieg, markier-<br />
te Hoffmann ein weiteres Mal Präsenz, als<br />
er 2006 in Sestriere Bronze errang. «Das<br />
war für mich das Highlight», sagt Hoffmann,<br />
«aber auf die gleiche Stufe stelle ich<br />
den dritten Rang von Kitzbühel». Dort lag<br />
er während 20 Minuten an der Spitze, ehe<br />
ihn eberharter und Rahlves noch übertrafen.<br />
48 Mal klassierte er sich in den top ten,<br />
eine eindrückliche Bilanz seiner Konstanz.<br />
nur der grosse Sieg blieb ihm verwehrt.<br />
wenn es um Hundertstelsekunden ging,<br />
standen die meist auf der negativseite: in<br />
wengen, wo er dreimal Vierter war, fehlten<br />
ihm einmal 9 und einmal 19 Hundertsel<br />
fürs Podest, an der wM 2003 in St. Moritz<br />
gar nur vier Hundertstel auf die zeitgleichen<br />
Silbermedaillengewinner Bode Miller<br />
und Hermann Maier. Der Sieger hiess,<br />
einmal mehr, Stephan eberharter.<br />
auch Verletzungen erwischten ihn<br />
meist im dümmsten Moment. Zwei wochen<br />
nach dem Gewinn der olympia-Medaille<br />
in Sestriere erlitt er einen Kreuzbandriss.<br />
im vorletzten winter plagten in<br />
achillessehnenbeschwerden, und vor dieser<br />
Saison brach er sich den arm. Das<br />
nagte an seinem Selbstvertrauen. «Bei der<br />
heutigen Leistungsdichte bis du sofort 10,<br />
15 Ränge weiter hinten», musste Hoffmann<br />
zur Kenntnis nehmen. So entschloss<br />
sich Hoffmann zum aus- und Umstieg.<br />
Künftig wird er im elterlichen Baugeschäft<br />
eine neue Karriere starten. <<br />
<strong>Snow</strong>actiVe mAi 2012 43
Die ZieNeR-SAGA<br />
Trendp<br />
SkihandSchuhproduzent ziener:<br />
Oberammergau – eine gemeinde im Oberbayerischen Landkreis<br />
garmisch-Partenkirchen, kennt man vOr aLLem wegen den berühmten<br />
PassiOnssPieLen, die sage und schreibe seit 1633 aLLe zehn Jahre<br />
stattfinden. O’gau, wie man den Ort in der regiOn LiebevOLL nennt, ist<br />
aber seit 1946 auch sitz der handschuhmanufaktur ziener.<br />
44<br />
<strong>Snow</strong>active mAi 2012
Die ZieNeR-SAGA<br />
layer<br />
> Text: Joseph weibel<br />
> Fotos: Joseph weibel/zvg.<br />
man muss wie helga in oberammergau<br />
aufgewachsen oder wie Martin<br />
zehn Jahre verheiratet sein mit<br />
einer oberammergauerin: zwei voraussetzungen,<br />
die zumindest bayerische<br />
Mannsbilder alle zehn Jahre im Frühling<br />
dazu veranlassen, haare und Bart wachsen<br />
zu lassen, um an diesem Spektakel<br />
selbst aktiv teilhaben zu können. die passionsspiele<br />
in oberammergau locken nicht<br />
nur eine gut halbe Million Besucherinnen<br />
und Besucher nach oberbayern; sie machen<br />
den gewöhnlich normalen alltag im<br />
beschaulichen ort mit rund 5000 einwohnern<br />
zu einem täglichen Fest. von Mitte<br />
Mai bis anfang oktober ticken die uhren<br />
hier anders; viele einheimische aus allen<br />
altersgruppen stehen über 100 Mal auf der<br />
Bühne im passionsspielhaus und führen<br />
damit eine 1633 eingeführte tradition fort.<br />
damals legten die oberammergauer ein<br />
Gelübde ab, um die damals grassierende<br />
pestseuche abzuwenden: Sei versprachen,<br />
alle zehn Jahre ein grosses Schauspiel<br />
vom Leiden, Sterben und der auferstehung<br />
christi auf die Bühne zu bringen.<br />
begonnen hat alles mit strassenhandschuhen.<br />
diesen hintergrund kennt natürlich<br />
auch Franz ziener. einheimischer. 60<br />
Jahre alt. er führt in dritter Generation das<br />
gleichnamige Familienunternehmen, das<br />
1946 gegründet wurde und mit der pro-<br />
Franz Ziener leitet das Unternehmen seines<br />
Grossvaters seit 1980 als Geschäftsführer in<br />
dritter Generation.<br />
duktion von Strassenhandschuhen eine<br />
eindrucksvolle Firmengeschichte eingeleitet<br />
hat. als oberammergauer steht man<br />
irgendeinmal in seinem Leben auch auf<br />
dieser kleinen weltbühne und fasziniert<br />
viele zehntausende von Menschen. traditionen<br />
sind in Bayern grossgeschrieben.<br />
das färbt immer wieder auch auf unternehmen<br />
ab. Für die Firma ziener, mit dem<br />
überaus unscheinbaren Firmensitz an der<br />
Schwedengasse, mitten in einem ruhigen<br />
wohnquartier, ist tradition jedenfalls kein<br />
Fremdwort. Sie wird gepflegt, in mannigfaltiger<br />
art, ohne aber dass der zeitgeist in<br />
der 66 Jahre dauernden Firmengeschichte<br />
auch nur einmal verkannt worden wäre.<br />
aus dem handschuhproduzent ist nämlich<br />
ziemlich schnell auch ein trendplayer geworden.<br />
ein unternehmen, das nicht auf<br />
allen, aber auf hochzeiten tanzen will, wo<br />
die Musik gespielt wird. nach einem Blick<br />
in die Geschichtsbücher des unternehmens<br />
ist man fast geneigt zu sagen: ziener<br />
ist ein trendplayer aus tradition.<br />
ein Patron der ersten güte. didi Schweighauser,<br />
ceo der Schweizer vertriebspartnerin<br />
catrade Sportmarketing aG, macht<br />
den versuch einer Beschreibung dieses<br />
unternehmers mit namen ziener, der in<br />
typischer art einen Familienbetrieb führt.<br />
doch wie muss ich ihn mir vorstellen?<br />
Grosser Mann mit kräftiger Statur, markanten<br />
Gesichtszügen und mit der Führungsart<br />
eines unerbittlichen patrons, der<br />
die richtung, nur eine, nämliche die Seinige,<br />
vorgibt. und als einen Mann, der das<br />
pensionsalter längst erreicht hat, aber<br />
nicht loslassen kann. – alles falsch! vor<br />
mir sitzt ein anderer. eine dynamische und<br />
vor allem auch sympathische persönlichkeit,<br />
die vor drei Stunden erst von einer<br />
einwöchigen asienreise zurückgekehrt ist.<br />
er macht nicht den eindruck eines übernächtigten,<br />
vom Jetlag geplagten Mannes.<br />
im Gegenteil. er wirkt taufrisch und berichtet<br />
seiner Führungscrew, mit welchen<br />
produktionssorgen sich die partner in<br />
asien derzeit herumschlagen. er erzählt<br />
das in seinem Büro – einem raum, der<br />
vielleicht gut zehn Quadratmeter misst.<br />
wer hier ceo ist, kennt wahrlich nicht die<br />
<strong>Snow</strong>active mAi 2012 45
Die ZieNeR-SAGA<br />
Auch Tobias Thalmann profitiert als<br />
ZSSV-mitglied vom Sponsoring der Firma<br />
Ziener. Der erfolgreiche Nachwuchslangläufer<br />
ist kommende Saison mitglied des<br />
ZSSV-Junioren-Langlaufkaders.<br />
wahren ansprüche des metropolitisch angehauchten<br />
chief executive officer, dessen<br />
Büro mindestens doppelt so gross sein<br />
muss wie die ohnehin schon grosszügige<br />
vorhalle und das Büro der vorzimmerdame.<br />
– in der Firma ziener sind unverkennbar<br />
andere werte wichtig.<br />
in verschiedenen sportwelten tätig. So<br />
viel zur Geschichte: 1946 gründete sein<br />
Grossvater Franz ziener, der aus dem erzgebirge<br />
in die kleine, oberbayerische Gemeinde<br />
zog, einen kleinbetrieb. die produktion<br />
von Strassenhandschuhen erwies<br />
sich als eine gute variante; aber weil oberammergau<br />
mitten in den bayerischen<br />
alpen liegt, habe man in den 50er-Jahren<br />
auch das Gespräch mit Skisportlern gesucht.<br />
Mirl Buchner, eine damals bekannte<br />
Skifahrerin aus Garmisch-partenkirchen,<br />
erklärte wie ein Skihandschuh sein<br />
müsse, der ihr für die ausübung ihres<br />
Sports dienlich sein könnte. damit wurde<br />
nicht nur ein neuer Geschäftszweig entwickelt,<br />
sondern wenig später auch gleich<br />
eine vorerst 30 Jahre dauernde partnerschaft<br />
mit dem deutschen Skiverband<br />
(dSv) eingeleitet. ernst ziener, der vater<br />
des heutigen Firmenchefs, übernahm<br />
1970 mit Schwester Gerda die Leitung des<br />
Betriebs. Seit 1980, sein bisher halbes<br />
Leben lang, führt Franz «der zweite» nun<br />
46<br />
ziener ist<br />
ausrüster des zssv<br />
ziener ist nicht nur seit vielen Jahren<br />
offizieller ausrüster des deutschen<br />
Ski verbands (dSv), sondern auch vom<br />
bayerischen Skiverband (BSv), interski<br />
deutschland, dem austria Skiteam, dem<br />
deutschen Skilehrerverband und: dem<br />
zentralschweizerischen Skiverband<br />
(zSSv). Mit 15 000 Mitgliedern ist der zSSv<br />
einer der grössten regionalverbände in<br />
das unternehmen – erfolgreich und zwischenzeitlich<br />
auch in verschiedenen<br />
Sportwelten. ziener stellt Sporthandschuhe<br />
her, produzierte Mitte der achtziger<br />
Jahre als trendplayer Surftrapeze und<br />
Surfaccessoires; später wohl als einer der<br />
weltweit ersten, stellte ziener <strong>Snow</strong>boardhandschuhe,<br />
dann die dazugehörigen textilien<br />
her, erkannte Mitte der neunziger<br />
Jahre die carvingwelle und stieg nun ganz<br />
in den textilbereich ein. um die Jahrtausendwende<br />
wandte sich ziener dann noch<br />
dem Bikesport zu, entwickelte die handschuhe<br />
und die nötigen textilien dazu.<br />
unter dem Strich verlassen heute jährlich<br />
rund 1,4 Millionen einheiten das Lager in<br />
oberammergau. nicht eingerechnet die<br />
textilkonfektionen, die durch einen externen<br />
vertriebspartner in München in alle<br />
welt verschickt werden.<br />
«und plötzlich macht skifahren wieder<br />
spass». wie kommt es, dass das Familienunternehmen<br />
immer wieder den aktuelle<br />
trend spürt? «Ganz einfach», sagt<br />
Franz ziener, «wir haben immer produkte<br />
entwickelt und produziert für Sportarten,<br />
die wir selber ausüben und wo wir unsere<br />
kernkompetenz einbringen können.» zum<br />
Beispiel erkannte der passionierte Surfer<br />
ziener, dass es mit diesem Sport aufwärts<br />
geht, stellte Surftrapeze her und brachte<br />
später auch Surfequipment auf den Markt.<br />
und weil das sanfte Gleiten eines Surfbrettes<br />
auf dem wasser später auf dem<br />
Schnee übernommen wurde, witterte<br />
ziener eine neue Lücke. und damit dürfte<br />
er wohl als der erste produzent von <strong>Snow</strong>boardhandschuhen<br />
in die Geschichte eingegangen<br />
sein. das vermutet der Firmenchef.<br />
das war noch die zeit, als klassische<br />
Skifirmen die augen verschlossen vor diesem<br />
Sport, der vornehmlich von Jungen<br />
betrieben wurde. auch in der Skihandschuhbranche<br />
hielt sich die Begeisterung<br />
in Grenzen. «Für diese rutscher produzie-<br />
der Schweiz und höchst professionell geführt.<br />
der verband hat sich bereits vor einigen<br />
Jahren professionelle Strukturen<br />
gegeben und sorgt mit thomas Braun als<br />
vollamtlichem Geschäftsführer, drei festangestellten<br />
alpin- und einem Langlauftrainer<br />
für erstklassige voraussetzungen<br />
in der Betreuung junger Schneesportlerinnen<br />
und Schneesportler.<br />
ren wir doch keine handschuhe», habe es<br />
geheissen. nicht so die Firma ziener. und<br />
sie sollte recht bekommen, wie Franz<br />
ziener heute rückblickend weiss: «<strong>Snow</strong>boarding<br />
hat das Skifahren revolutioniert<br />
und den carvingtrend eingeleitet. «und<br />
seither stehen wir natürlich auf den Skis<br />
und machen keine verrenkungen mehr im<br />
hüftbereich.» das sei zwar vorher schön<br />
fürs auge gewesen, aber völlig unnatürlich.<br />
und so habe Skifahren plötzlich wieder<br />
Spass gemacht. und wie reagierte<br />
ziener darauf? er produzierte neue Skihandschuhe<br />
und auch gleich eine eigene<br />
textillinie für carver.<br />
im bikesport eine neue nische entdeckt.<br />
nachdem ziener schon einmal erfolgreich<br />
eine Sommertrendsportart mit neuen produkten<br />
versorgt hatte, stieg das oberammergauer<br />
unternehmen um die Jahrtausendwende<br />
in den Bikesport ein und<br />
entwickelte neben radhandschuhen auch<br />
das dazugehörige textilequipment. der<br />
ganze textilbereich macht heute mittlerweile<br />
30 prozent des umsatzes aus. «in<br />
der Schweiz haben wir sogar einen überproportional<br />
grossen anteil», freut sich<br />
ziener. neue trends zu erkennen ist das<br />
eine, sie richtig zu interpretieren, das andere.<br />
ziener springt längst nicht auf jeden<br />
zug auf. Beispiel walking. er habe mit<br />
Geschäftsführer Franz Burig, der später in<br />
die Fussstapfen des heutigen Firmenchefs<br />
treten wird, den test gemacht. Sein persönliches<br />
urteil ist kein gutes:«wissen’s<br />
was? das war einfach richtig undynamisch.<br />
und ich habe Frank gesagt: das ist<br />
echt nichts für unser Geschäft».<br />
ein guter handschuh muss einfach passen.<br />
zurück zum eigentlichen kerngeschäft:<br />
«was macht einen guten handschuh<br />
aus?», frage ich Franz ziener. dafür<br />
gebe es keine pauschale erklärung. passen<br />
müsse er in erster Linie, warm und<br />
<strong>Snow</strong>active mAi 2012
trocken sein. punkt. dabei denkt er an den<br />
konsumenten. ein Spitzensportler habe<br />
andere ansprüche. da ist Funktionalität an<br />
erster Stelle. er müsse schützen und taktil<br />
sein – also möglichst eng anliegen, damit<br />
der athlet spürt, was er mit seinen<br />
Fingern tut. das ist einfach ausgedrückt,<br />
dahinter steckt aber Millimeterarbeit.<br />
«von der passform her ist das ein extrem<br />
kompliziertes produkt.» ein rennhandschuh<br />
etwa bestehe aus mindestens 50<br />
einzelteilen. auf ein paar sind das schon<br />
100. und weil handschuhe nun mal in verschiedenen<br />
Grössen – konkret von Grösse<br />
6,5 bis 11 – produziert werden, müssen<br />
hunderte von Stanzeisen für die produktion<br />
hergestellt werden. dazu kommen<br />
Futter- und wattierungselemente. wenn<br />
die teile erst einmal vorhanden sind, müssen<br />
sie vernäht werden. eine überaus filigrane<br />
arbeit. die handschuhe wurden<br />
früher in der näheren und weiteren umgebung<br />
von oberammergau von heimhandwerkerinnen<br />
zusammengenäht. Mit<br />
steigendem wohlstand wollten die einheimischen<br />
Frauen keine handschuhe<br />
mehr nähen und die produktion wurde<br />
ausgelagert, an den plattensee nach<br />
ungarn. aber auch hier kehrte der wohlstand<br />
ein. in korea und taiwan entstanden<br />
neue nähhochburgen. Jedoch auch nicht<br />
auf längere dauer, weil die computerbranche<br />
mit einfacheren und lukrativeren<br />
produktionsaufträgen lockte. in china<br />
wurden dann neue Geschäftspartner gefunden.<br />
Gute näherinnen seien heute auch<br />
schon gegen 40 Jahre alt und nachwuchs<br />
ist nicht in Sicht. Für Franz ziener war dies<br />
der Moment, nach vietnam und indonesien<br />
auszuweichen. und er ist zuversichtlich,<br />
dass die produktion für die nächsten 10 bis<br />
15 Jahre in diesen Ländern gesichert ist.<br />
einfache aber effektive Logistik. trotz<br />
Globalisierung und modernsten hilfsgeräten<br />
geht es im auslieferungslager an der<br />
Moosstrasse in oberammergau noch<br />
ziemlich rustikal zu und her. da gibt es<br />
keine computergesteuerten hochregal-<br />
eiN KURZPORTRäT<br />
Begonnen hat alles mit handgemachten Strassenhandschuhen<br />
aus einer kleinen handschuhfabrik<br />
in oberammergau, gegründet 1946 von<br />
handschuhmacher und Schnittmeister Franz<br />
ziener senior. der Grundstein für die sportliche<br />
karriere der Firma ziener wird im Jahr 1952<br />
gelegt, als auf anregung von Mirl Buchner,<br />
einer bekannten Skifahrerin aus Garmischpartenkirchen,<br />
die ersten Skihandschuhe gefertigt<br />
werden. aufgrund des grossen erfolgs<br />
beschliesst man im Jahr 1954 die kooperation<br />
mit der deutschen Ski-nationalmannschaft –<br />
gleichzeitig der Startschuss für eine enge zu-<br />
lager. die rund 8500 varianten, die multipliziert<br />
nach Grössen und Farben, letztlich<br />
in einer Millionenzahl an verschiedensten<br />
artikeln enden, werden in einfachen kartonschachteln<br />
gelagert. diese sind markiert<br />
mit Buchstaben und ziffern. «das<br />
sieht sehr einfach aus», sagt Geschäftsführer<br />
Franz Burig. «es ist aber eine äusserst<br />
effektive und bewährte Methode.»<br />
der erfolg und wenige reklamationen geben<br />
dem Familienunternehmen jedenfalls<br />
recht. ziener will den Markt spüren, zum<br />
richtigen zeitpunkt trends erkennen und<br />
die nötigen Schlüsse daraus ziehen. Gerade<br />
in der wintersportbranche sei es nicht<br />
immer so, dass man den zeitgeist spüre.<br />
ein credo des Firmenchefs heisst deshalb:<br />
«wir müssen uns immer wieder in Frage<br />
stellen und weiterentwickeln.» das funktioniere<br />
nicht immer gleich gut, weil erfolg<br />
träge mache und der Leidensdruck zu<br />
klein sei, um die welt neu zu erfinden.<br />
deshalb ist sich die Firma ziener, die sich<br />
in der entwicklung, im design, in der Musterproduktion,<br />
im Marketing, dem verkauf<br />
und der administration mit 50 Mitarbeitenden<br />
überaus schlank organisiert, auch<br />
nicht zu schade, auch für kleinmengen<br />
eine Sonderproduktion zu schalten. «als<br />
vergleichsweise kleinem player haben wir<br />
diese Flexibilität», sagt ziener.<br />
teamarbeit ist das a und O. So viel haben<br />
wir in diesem Gespräch bereits gelernt.<br />
der erfolg des bayerischen handschuhproduzenten<br />
basiert einerseits auf der<br />
wachsamkeit im Marktgeschehen, andererseits<br />
hat es das unternehmen immer<br />
verstanden, auf die wünsche seiner kunden<br />
einzugehen. kunden, das sind<br />
otto normalverbraucher und Spitzenath-<br />
sammenarbeit mit zahlreichen Spitzensportlern<br />
des wintersports.<br />
heute entwickelt und produziert ziener<br />
handschuhe, die speziell für die jeweilige sportliche<br />
Betätigung konzipiert werden. Seit einigen<br />
Jahren wird das angebot durch Skibekleidungslinien<br />
im winter sowie radbekleidung und radhandschuhe<br />
im Sommer komplettiert.<br />
ziener ist seiner heimat und tradition stets<br />
treu geblieben. der Firmensitz befindet sich<br />
nach wie vor im oberbayerischen oberammergau.<br />
Franz ziener leitet das unternehmen seines<br />
Grossvaters als Geschäftsführer in dritter<br />
Die ZieNeR-SAGA<br />
leten. Letztere liefern mit ihren Bedürfnissen<br />
die nötigen erkenntnisse, wie man<br />
die produktion eines hochwertigen handschuhs<br />
auf den hobbysportler herunterbrechen<br />
kann. der Slogan der Firma:<br />
«Made by pros» kommt deshalb nicht von<br />
ungefähr.<br />
eine letzte Frage herr ziener: Führen<br />
Sie als patron eines Familienunternehmens<br />
mit eiserner hand und patriarchal?<br />
der patron schmunzelt und zwinkert mit<br />
den augen: «ich hoffe doch, dass ich führe!»,<br />
sagt er und wird etwas konkreter.<br />
in einer solchen Branche sei teamarbeit<br />
das a und o. «das ist keine phrase, sondern<br />
wird von mir gelebt.» dass am<br />
Schluss einer die verantwortung übernehmen<br />
und entscheiden müsse, sei<br />
klar. «aber alle müssen in diesen entscheid<br />
miteingebunden werden.» das<br />
halbe hundert an Mitarbeitenden arbeitet<br />
auf engem raum. hier muss das einfach<br />
funktionieren. Mit und ohne Bart, der<br />
mindestens alle zehn Jahre bei vielen<br />
oberammergauern ganz legal wachsen<br />
darf. damit wäre zum Schluss auch noch<br />
der Spagat zum mindestens zweitwichtigsten<br />
unternehmen in diesem ort geschafft:<br />
zu den oberammergauer passionsspielen!<br />
<<br />
Didi Schweighauser (rechts) mit Franz<br />
Ziener im Bild, leitet seit Sommer 2010<br />
als CeO die CATRADe Sportmarketing AG.<br />
Die 1976 gegründete Schweizer Handelsfirma<br />
im aargauischen Oberentfelden<br />
vertreibt neben Ziener unter anderem<br />
die Produkte elan (Ski), Dainese<br />
(Protektoren), Kamik (Winterstiefel)<br />
und Tubbs (Schneeschuhe).<br />
Generation. Seine aktive Mitarbeit in der entwicklung<br />
neuer produkte und sein enthusiasmus<br />
für den Sport verleihen der Firma ziener<br />
eine ganze besondere persönliche note, die<br />
sich in allen produkten wiederspiegelt.<br />
<strong>Snow</strong>active mAi 2012 47
Raiffeisen<br />
Hands-Up<br />
Raiffeisen ist nicht nur sponsor von damit über 20 000 nachwuchsathletinnen frei für schneesport-Talente. in dieser<br />
swiss-ski, sondern unterstützt auch elf und -athleten in der ganzen schweiz. Da- serie wird gezeigt, wie die Raiffeisen-<br />
Regionalverbände, die drei nationalen mit ist Raiffeisen der grösste nachwuchs- aktion «Hands-up» Regionalverbands-<br />
Leistungszentren, diverse skiclubs und sponsor der schweiz und macht den Weg projekte ermöglicht.<br />
RAIffeISeN uND NATIONALeS LeISTuNGSZeNTRuM SKI ALPIN – MITTe<br />
Winner-Mentalität<br />
Glück gehört im spitzensport<br />
dazu. Je planmässiger die<br />
Menschen vorgehen, desto<br />
wirksamer trifft sie der Zufall.<br />
Dies weiss man auch im nationalen<br />
Leistungszentrum (nLZ)<br />
ski alpin – Mitte in engelberg<br />
und fördert mit dem Projekt<br />
«Best JO nLZ – Mitte» die talentiertesten<br />
nachwuchsfahrer.<br />
> Text: Martina Niggli<br />
> fotos: zVg.<br />
48<br />
Manchmal muss man dem Glück auf<br />
die Sprünge helfen. Ohne hartes,<br />
bewusstes und zielorientiertes<br />
Training mit langfristigen Zielen hat noch<br />
niemand Medaillen gewonnen. Die optimale<br />
förderung beginnt bereits in jungen<br />
Jahren, wenn die Motivation, der ehrgeiz<br />
und vor allem die fortschritte am grössten<br />
sind. Mit diesem Wissen im Hinterkopf<br />
gleiste Res Gnos, Chef Nationales Leistungszentrum<br />
(NLZ) Ski Alpin – Mitte, mit<br />
seiner fünfköpfigen Arbeitsgruppe im<br />
frühling 2011 ein neues Talentförderungs-<br />
Projekt auf. «Best JO NLZ-Mitte» sein<br />
Name und das Ziel ist klar: «Wir führen die<br />
besten Nachwuchsathleten aus den Regionalverbänden<br />
zusammen und motivieren<br />
durch den erweiterten Konkurrenz-<br />
25 JO-athleten aus vier Regionalverbänden<br />
trainieren seit einem Jahr gemeinsam – dem<br />
Talentförderungsprogramm «Best JO nLZ-<br />
Mitte» sei Dank. erfahrene Coaches geben ihr<br />
Wissen an den nachwuchs weiter (Bild links).<br />
kampf zu noch mehr Leistung», erklärt<br />
Res Gnos.<br />
Über Grenzen hinaus wachsen. Zukünftige<br />
Medaillensieger brauchen optimale<br />
psychische, physische und ski technische<br />
Voraussetzungen, um auf internationalem<br />
Niveau bestehen zu können. Auf dem Weg<br />
dahin werden Nachwuchsathleten mit dem<br />
neuen Projekt «Best JO NLZ – Mitte» begleitet.<br />
Wie funktioniert das konkret? Die<br />
besten JO II-Athleten aus den vier Regionalverbänden<br />
BOSV, ZSSV, ZSV und SSM<br />
– das sind 20 bis 25 Personen – trainieren<br />
seit einem Jahr gemeinsam. Die 15- bis<br />
16-Jährigen nehmen an vier bis sechs zusätzlichen<br />
Trainingskursen à jeweils zwei<br />
bis vier Tage teil, absolvieren einen Kondi-<br />
SNOWACTIVe Mai 2012 PuBLIRePORTAGe
STATeMeNTS:<br />
«MIT KONKuRReNZKAMPf PuSHeN»<br />
res Gnos (cHeF nationales<br />
leistUnGsZentrUM [nlZ] ski alpin –<br />
Mitte, enGelberG):<br />
«Das Projekt ist gemeinsam mit vier Regionalverbänden<br />
(RV) entstanden. es verfolgt das<br />
Ziel, die besten Athleten aus den Regionalverbänden<br />
zusammen zu führen und durch<br />
den erweiterten Konkurrenzkampf zu noch<br />
mehr Leistung zu motivieren. Im Zentrum<br />
steht die individuelle entwicklung unter<br />
variierenden Bedingungen. Durch das regionenübergreifende<br />
Coaching der Athleten<br />
entstehen neue und lehrreiche Perspektiven.<br />
In diesem Sinne soll auch die sportspezifische<br />
Zusammenarbeit unter den RV mit dem NLZ<br />
gefördert werden.»<br />
tionskurs und vier Skikurse. So lautete das<br />
Programm im vergangenen Winter.<br />
«Nächste Saison wird aufgestockt», verrät<br />
Res Gnos. Der Grund dafür ist die internationale<br />
Strukturanpassung, welche die<br />
JO-Stufe um ein Jahr verlängert. NLZ-Mitte-Chef<br />
Res Gnos: «In Zukunft kommen<br />
u16-Kaderathleten plus talentierte u14-<br />
Athleten in frage.» 2012/13 soll das Angebot<br />
auf sechs bis zehn Trainingskurse,<br />
drei Konditionskurse und vier bis sechs<br />
Skikurse ausgebaut werden. Wie das Programm<br />
definitiv aussehen wird, ist zum<br />
jetzigen Zeitpunkt – aufgrund der laufenden<br />
Strukturänderungen im JO-Bereich –<br />
noch unklar. eine stete Vermehrung der<br />
Kurse ist das Ziel der Projektverantwortlichen.<br />
Denn die Konkurrenz schläft nicht.<br />
die<br />
raiFFeisen-<br />
Fanaktion<br />
FÜr den scHWeiZer<br />
nacHWUcHs<br />
WWW.raiFFeisen.cH/<br />
Hands-Up<br />
silvano stadler (trainer Zssv<br />
Und projekttrainer):<br />
«Die Talente haben es verdient, sportlich ideal<br />
gefördert zu werden. Mit den gemeinsamen<br />
Zusammenzügen wird das Niveau gesteigert.<br />
Dadurch können sich die Athletinnen und<br />
Athleten gegenseitig zu Höchstleistungen<br />
antreiben. Denn auch international wird hart<br />
für den erfolg gearbeitet. Zusätzlich gibt es<br />
uns die Möglichkeit über die Kantonsgrenzen<br />
hinauszuschauen und Ressourcen besser zu<br />
nützen. Am Schluss fahren alle für die Schweiz<br />
– egal, in welchem Teil der Schweiz sie gross<br />
geworden sind.»<br />
Das Hauptziel des Projekts ist ein banales:<br />
Immer wieder über seine Grenzen hinauswachsen<br />
und immer mehr wagen. «Zusätzlich<br />
haben wir die Möglichkeit über die<br />
Kantonsgrenzen hinauszuschauen und<br />
Ressourcen besser zu nützen», so Silvano<br />
Stadler, Trainer ZSSV und Projekttrainer.<br />
und – so weiss man: Gleichaltrige sind die<br />
besten Motivatoren. Im gesunden Konkurrenzkampf<br />
pushen sie sich gegenseitig zu<br />
noch mehr Leistung. Die Sprösslinge im<br />
«Best JO NLZ – Mitte»-Programm werden<br />
bereits früh auf das fIS-Niveau vorbereitet<br />
und verbessern so ihre späteren erfolgschancen.<br />
Finanzieller Zustupf für nachhaltigkeit.<br />
Ohne Sponsoren kein Projekt: Raiffeisen<br />
Raiffeisen<br />
Heli kreUZer (trainer reGionales<br />
leistUnGsZentrUM [rlZ] HocH-YbriG):<br />
«Bei den Athleten sind freundschaften und<br />
ein gesunder Konkurrenzkampf entstanden,<br />
übergreifend auf andere Verbände. Die gute<br />
Zusammenarbeit mit anderen Trainern der<br />
Regionalverbände und dem RLZ – Mitte wurden<br />
gefestigt und ausgebaut. Ich bin sicher,<br />
dass wir so weiterarbeiten müssen.»<br />
Schweiz ist nicht nur Sponsor von Swiss-<br />
Ski, sondern auch der grösste Nachwuchssponsor<br />
der Schweiz. Das unternehmen<br />
greift dort unter die Arme, wo ein nachhaltiges<br />
ergebnis erzielt wird. So auch<br />
beim Projekt «Best JO NLZ – Mitte». Raiffeisen<br />
füllte die Projektkasse mit 15 000<br />
franken aus dem «Hands-up»-fond. Die<br />
Bank findet, dass starke JO-Athleten die<br />
sportliche förderung verdient haben. Mit<br />
dem Zustupf werden die Trainer des Projekts<br />
bezahlt. Jene stellen das NLZ – Mitte<br />
und die Regionalverbände zur Verfügung.<br />
Gemeinsam helfen sie dem Glück auf die<br />
Sprünge und tragen zum zukünftigen erfolg<br />
des Ski Alpin-Nachwuchses bei. <<br />
SNOWACTIVe Mai 2012 PuBLIRePORTAGe 49
Erika racing camp<br />
> Text: Martina Niggli<br />
> Fotos: zVg.<br />
am<br />
für die StarS VoN MorgeN<br />
Sie ist 31-fache Weltcup-Siegerin,<br />
er ehemaliger Swiss-Ski-nationaltrainer.<br />
gemeinsam sind Erika und<br />
Jacques reymond-Hess ein starkes<br />
Team – auf dem weissen und auf<br />
dem privaten Teppich. Sie haben<br />
einst das Ski Training center in<br />
St. Légier/VD gegründet und bieten<br />
seit vielen Jahren das beliebte<br />
«Erika Ski racing camp» an.<br />
50<br />
SNowactiVe mai 2012
Erika racing camp<br />
ps<br />
Nach der Karriere ist vor der Zweit-<br />
Karriere – zumindest im fall von<br />
erika reymond-Hess. in den 80er-<br />
Jahren hat die heuer 50 Jahre alt gewordene<br />
dominatorin des alpinen Skisports<br />
31 weltcup-rennen sowie an den olympischen<br />
winterspielen 1980 Bronze gewonnen.<br />
Sechs Mal wurde sie weltmeisterin in<br />
den technischen disziplinen. 1987, nach<br />
dem rücktritt mit 25 Jahren, begann eine<br />
neue Ära im Leben der gebürtigen obwaldnerin.<br />
Sie heiratete ihren ehemaligen<br />
Konditionstrainer Jacques reymond (62)<br />
und zog mit ihm drei Söhne auf. 1989 gründete<br />
sie mit ihrem Mann ein Ski training<br />
center (www.ski-training-center.ch) und<br />
das «erika Ski racing camp».<br />
Ski Racing Camp: Technik, Skitest und<br />
Rennen. «ich lasse dich von meinen erfahrungen<br />
als Skirennfahrerin profitieren»,<br />
wirbt erika reymond-Hess auf<br />
der webseite für ihr renn-camp (www.<br />
erikaskicamp.com), das seit vielen Jahren<br />
eine erfolgsgeschichte ist. die Skikurse<br />
richten sich an 8- bis 16-Jährige, die bereits<br />
gut Ski fahren. «Sie sollten den Kurzund<br />
Parallelschwung beherrschen», sagt<br />
die expertin. einem Skiclub hingegen<br />
müssen sie nicht zwingend angehören. in<br />
den kommenden Monaten finden insgesamt<br />
13 camps statt: Vier mit fokus auf<br />
grundtechnik und Konditionstraining, zwei<br />
mit fokus auf die technischen disziplinen<br />
Slalom und riesenslalom. weitere sieben<br />
sind zur rennvorbereitung vorgesehen.<br />
Besonderen anreiz bieten die Skitests<br />
während den renn-camps. ausserdem<br />
wird den Kindern auch theoretisches wissen<br />
über die ernährung und allgemeine<br />
Lebensweise vermittelt.<br />
Training auf hohem Niveau. die daten der<br />
camps richten sich natürlich nach den<br />
Schulferien. das erste camp findet am 15.<br />
Juli in Saas-fee statt. ende Jahr wird das<br />
race-camp ins waadtland nach Les diablerets<br />
verlegt. «gelände, Pisten und<br />
Unterkunft in Saas fee und Les diablerets<br />
sind optimal und für uns grund genug,<br />
dass wir diesen Skiregionen bis heute treu<br />
geblieben sind», sagt Jacques reymond.<br />
SNowactiVe mai 2012 51
Erika racing camp<br />
damit sich die trainer individuell auf ihre<br />
Schützlinge konzentrieren können, ist ein<br />
camp auf maximal 25 teilnehmer beschränkt.<br />
Qualität kommt vor Quantität –<br />
diesen Slogan haben sich die organisatoren<br />
auf die fahne geschrieben. trainiert<br />
wird auf einem überaus professionellen<br />
Niveau – ein erfolgsgeheimnis des langjährigen<br />
camps. die trainer, welche das<br />
ehepaar reymond unterstützen, sind ausgebildete<br />
Skiprofis. darunter befindet sich<br />
zwischenzeitlich auch der 23-jährige Sohn<br />
fabian, zugleich Ältester der familie reymond-Hess.<br />
Neben der Piste sind die<br />
Jugendlichen ebenfalls in besten Händen.<br />
erika reymond-Hess: «wir betreuen die<br />
Kids 24 Stunden lang, vom aufstehen bis<br />
nach dem Lichterlöschen am abend.»<br />
Aus dem In- und Ausland. «die Hälfte der<br />
camp-teilnehmer sind deutschschweizer,<br />
die andere Hälfte romands», so<br />
Jacques reymond. Sogar aus italien,<br />
england und Kanada reist talentierter<br />
Skinachwuchs an. Bewusst wird zweisprachig<br />
kommuniziert (deutsch/französisch).<br />
«das hilft Sprachbarrieren ab- und<br />
Sprachkenntnisse aufbauen», schmunzelt<br />
erika reymond-Hess. die Nachfrage nach<br />
den renn-camps ist nach wie vor unvermindert<br />
gross. Bereits 20 reservationen<br />
sind für die kommende Saison eingegangen.<br />
«Mittlerweile haben über 8000 Kinder<br />
unsere camps durchlaufen», so Jacques<br />
reymond. einer davon war übrigens der<br />
techniker Silvan Zurbriggen im aktuellen<br />
Swiss-Ski-team. «er besucht heute noch<br />
ab und zu ein renn-camp und ist zu einem<br />
52<br />
eriKa UNd JacQUeS<br />
reyMoNd-HeSS:<br />
«wir LaSSeN KiNder<br />
UNd JUgeNdLicHe VoN<br />
UNSereN erfaHrUNgeN<br />
aLS ProfiS ProfitiereN.<br />
daS iSt UNSere LeideN-<br />
ScHaft.»<br />
guten Botschafter geworden», freut sich<br />
erika reymond-Hess.<br />
In aller Munde. erika Hess – der Name ist<br />
noch immer ein Begriff. Bei den Jüngeren<br />
ist sie heute eher als trainerin bekannt,<br />
statt als ehemalige Profi-Skirennfahrerin.<br />
für den beruflichen erfolg tut die gebürtige<br />
engelbergerin noch immer viel. «auf<br />
den Lorbeeren ausruhen gilt nicht, wenn<br />
man in aller Munde bleiben will», weiss die<br />
Powerfrau. Mit dem engagement im Ski<br />
training center ist sie präsenter denn je.<br />
Nebst den renn-camps organisieren sie<br />
und ihr ehemann auch das bekannte<br />
«erika Hess open», ein seit 1997 jährlich<br />
stattfindendes Volksskirennen, das an drei<br />
durchführungsorten (Les Pleiades, Les<br />
diablerets und La fouly) jeweils über 300<br />
Personen anzieht. dazu kommt die gründung<br />
des «riviera Ski-team», eine eigene<br />
renngruppe mit den besten Jo-fahrern<br />
aus den Skiclubs Blonay, QNd Vevey und<br />
Montreux-glion-caux.<br />
das vorbildliche engagement im Nachwuchssektor<br />
kommt nicht von ungefähr.<br />
Sie wollten den Jungen etwas zurückgeben,<br />
erklären erika und Jacques reymond-Hess.<br />
<<br />
DaTEn «Erika Ski racing camp»<br />
2012/13<br />
grundtechnik und konditionstraining:<br />
15.–20. Juli, 22.–27. Juli, 14.–19. oktober<br />
und 21.–26. oktober 2012 (Preis: jeweils<br />
1150 franken)<br />
mini-camp mit Fokus auf (riesen-)Slalom:<br />
23.–26. august und 14.–17. September 2012<br />
(Preis: jeweils 690 franken)<br />
rennvorbereitung:<br />
8.–11. November, 22.–25. November, 6.–9.<br />
dezember, 28.–30. dezember 2012, 3.–5.<br />
Januar 2013, 11.–13. februar und 18.–20.<br />
februar 2013 (Preis: jeweils 690 franken)<br />
Preise inkl. Hotel, Verpflegung und Skipass<br />
www.erikaskicamp.com<br />
SNowactiVe mai 2012
Text: Martina Niggli<br />
> Foto: zVg.<br />
SkIveRgNügeN<br />
aUcH oHNe ScHNee<br />
Ski-cracks können im Sommer<br />
nicht aufs Skitraining verzichten.<br />
Die anfahrtswege zu den gletscher-Skiregionen<br />
sind jedoch<br />
weit. abhilfe schafft ab mitte mai<br />
die erste indoor-Ski-anlage der<br />
Schweiz. aus dem einstigen mystery-park<br />
interlaken wird sozusagen<br />
ein kleiner Ski-Dom.<br />
Dubai hat eine, Holland, england und<br />
deutschland auch. die rede ist von<br />
indoor-Ski-anlagen, wo in einer<br />
Halle auf einem weissen rollteppich Skifahren<br />
möglich gemacht wird. der Standort<br />
der ersten indoor-anlage in der<br />
Schweiz ist im Jungfraupark, dem ehemaligen<br />
Mystery-Park. eine zentrale Lage<br />
und kurze anfahrtswege waren den Projektverantwortlichen<br />
und anlagebetreibern<br />
von inventra ag wichtig. die idee<br />
für den Bau einer indoor-anlage in der<br />
Schweiz hatte übrigens der ehemalige Skicrack<br />
didier Plaschy. er trainierte mit seinem<br />
privaten rennteam schon verschiedentlich<br />
in Hallen in Holland.<br />
Wie auf einem Teppich. wie muss man<br />
sich das indoor-Skifahren denn vorstellen?<br />
der Skifahrer steigt über eine treppe<br />
auf den «Hügel» hinauf und betritt die<br />
Kunstpiste. ein fünf Meter breiter und<br />
neun Meter langer weisser rollteppich<br />
bewegt sich – vergleichbar mit der funktionsweise<br />
eines Laufbands – auf den Skifahrer<br />
zu. die Neigung der anlage sowie<br />
die geschwindigkeit des rollteppichs sind<br />
mit einer fernbedienung verstellbar. Mit<br />
dieser rationellen Betriebsart können bis<br />
zu sechs Personen gleichzeitig auf der<br />
Kunstpiste trainieren. am unteren ende<br />
der «teppichpiste» ist auf der ganzen Breite<br />
ein Spiegel zur Selbstkontrolle montiert.<br />
Ulo gertsch, ceo der Steffisburger<br />
firma inventra ag, hat das Projekt «indoor-Ski-anlage»<br />
aufgegleist und ist von<br />
den Vorteilen der anlage überzeugt: «es<br />
kann wetterunabhängig trainiert werden.<br />
Lange anfahrtswege in weit entfernte<br />
gletscher-Skigebiete erübrigen sich. ein<br />
solches Sommertraining ist ökologisch<br />
sinnvoll.» ein weiterer Pluspunkt der anlage:<br />
die Bewegungs- und Haltungsmuster<br />
der fahrer können reproduzierbar eingeübt<br />
und unendlich oft wiederholt<br />
werden. das training ist sehr effizient, weil<br />
im Prinzip Hunderte von Kilometern gefahren<br />
werden können.<br />
Zielpublikum: Jedermann. die indoor-<br />
Ski-anlage richtet sich in der Startphase<br />
an renngruppen, aber auch an athleten,<br />
die nach Verletzungen oder Krankheiten in<br />
die wiederaufbauphase einsteigen wollen.<br />
Zu einem späteren Zeitpunkt wird die<br />
anlage auch für «normale» Skifahrer und<br />
anfänger geöffnet. für das training eignet<br />
sich die gewöhnliche Ski-ausrüstung.<br />
«Nur die Kanten der Skis sollten nicht zu<br />
scharf sein», so Ulo gertsch. die Kleidung<br />
darf leicht ausfallen, denn in der Halle<br />
herrschen temperaturen um die 20 grad.<br />
wer keine Skiausrüstung besitzt, kann<br />
sich Ski, Skischuhe und Helm direkt vor<br />
inDoor-Ski-anLagEn<br />
Ulo gertsch, cEo der inventra ag, mit<br />
seiner Erfindung, dem Ski-Synchron-System<br />
«<strong>Snow</strong>rails». Zwei spezielle carvingskis<br />
sind durch zwei Traversen beweglich verbunden,<br />
sodass die Skier bei Längsverschiebung<br />
stets parallel bleiben und die aufkantwinkel<br />
immer identisch sind, wodurch ein optimaler<br />
kantengriff garantiert ist. Die Doppel-Tra -<br />
versen können mühelos entfernt werden,<br />
sodass <strong>Snow</strong>rails auch wie normale carvingskis<br />
gefahren werden können.<br />
ort mieten. es gibt allerdings noch eine<br />
Herausforderung, welche die Projektverantwortlichen<br />
zu meistern haben: wie<br />
bringt man Profi-athleten und Hobby-<br />
Sportler mit unterschiedlichen fahrniveaus<br />
auf einem teppich zusammen?<br />
Ulo gertsch sieht reservationen als eine<br />
option. «Man macht Pläne, an welchen<br />
tagen welches Niveau gefahren werden<br />
kann. danach müssten sich die fahrer<br />
richten.» er orientiert sich dabei an den<br />
indoor-Ski-anlagenbetreibern in Holland,<br />
die mit vier Stärkeklassen arbeiten: anfänger,<br />
fortgeschrittener, Könner, Profi.<br />
wie das Konzept tatsächlich aussehen<br />
wird, ist noch offen. Nebst dem Skifahren<br />
können sich Besucher auch dem fitnesstraining<br />
widmen. in der Halle wird eine<br />
trainingsecke mit Kraftübungsgeräten<br />
eingerichtet, damit die Sportler ein komplettes<br />
training absolvieren können.<br />
didier Plaschy, der Ulo gertsch von<br />
dieser idee überzeugen konnte, freut sich<br />
auf die eröffnung: «ich freue mich, auf der<br />
anlage zu trainieren. das erspart uns den<br />
langen reiseweg nach Holland.» <<br />
SNowactiVe mai 2012 53
gipfeltreffen<br />
54<br />
<strong>Snow</strong>active mai 2012
gipfeltreffen<br />
> text: hans bigler<br />
> fotos: erik vogelsang<br />
O<br />
Hotelière aus leidenscHaft<br />
Seit dem 1. dezember 2010 führt caroline ogi<br />
mit ihrem mann Sylvain Stefanazzi ogi<br />
zuSammen an der berühmten bahnhofStraSSe<br />
in zermatt daS 4-Sterne-hotel walliSerhof.<br />
<strong>Snow</strong>active mai 2012 55<br />
Ccaroline ogi
gipfeltreffen<br />
es war und ist für das ehepaar ein<br />
glücksfall. Sylvain, ein walliser aus<br />
crans-montana, führt eine feine Küche.<br />
caroline pflegt als diplomierte hotelière<br />
hf zusammen mit einer aufgestellten<br />
crew die Kontakte zu den gästen und<br />
legt selber hand an im Service.<br />
es gefällt ihnen gut in zermatt. da war<br />
es auch einfach, unseren treffpunkt zu fixieren.<br />
an einem wunderschönen frühlingstag<br />
trafen wir uns beim gastgeber<br />
thomas marbach im restaurant auf dem<br />
gornergrat in voller Skiausrüstung.<br />
skifahren in Kandersteg. das Skifahren<br />
erlernte sie am «babylift» beim grossätti<br />
in Kandersteg. Schon mit 2 Jahren sei sie<br />
mit den Skis in der wohnstube herumgewatschelt.<br />
in erinnerung ist ihr auch die<br />
Phase als «testpilot» geblieben, als sie<br />
vom älteren bruder mathias die anweisung<br />
erhielt, das selbstgebaute Schänzchen<br />
als erste zu befahren.<br />
Später, 13-jährig, im Jugendskilager<br />
von Swiss-Ski an der lenk, bewies sie<br />
ihren mut erneut und sprang dort mit den<br />
Knaben am haslerberg um die wette. das<br />
Juskila war für sie ohnehin ein hit. diesen<br />
betrieb mit 600 andern Jugendlichen fand<br />
sie total cool. noch heute hat sie Kontakt<br />
mit teilnehmer/innen aus dem damaligen<br />
lager.<br />
auch am ovo-grand-Prix wollte sie ihre<br />
Klasse beweisen. allerdings beendete ein<br />
56<br />
O Ccaroline<br />
ogi:<br />
«Die Schweiz alS winterSportlanD hat viele trümpfe,<br />
Die weltweit einmalig SinD. wenn wir noch ein<br />
biSSchen an Der freunDlichkeit unD Der gaStfreunD-<br />
Schaft arbeiten, So haben wir groSSe chancen,<br />
im touriSmuS zu beStehen.»<br />
Sturz am gP in les diablerets ihre rennfahrerkarriere.<br />
dies wahrscheinlich eher<br />
zur freude von mama Katrin und zum<br />
missfallen ihres vaters. Später in der Studienzeit<br />
in la neuveville war vor allem<br />
<strong>Snow</strong>board «trumpf.»<br />
in anzère erteilte sie auch Kinderskiunterricht<br />
und arbeitete teilzeitlich im Skischul-<br />
und verkehrsbüro. dieser ort auf<br />
einer sonnigen terrasse oberhalb von Sion<br />
ist ihr in bester erinnerung geblieben. ogis<br />
verbrachten jedes Jahr im frühling ein<br />
paar Skitage «en famille». überall wurde<br />
die bundesrätliche familie natürlich von<br />
den örtlichen behörden speziell empfangen.<br />
anzère war in den augen der tochter<br />
eine löbliche ausnahme. der gemeinderat<br />
hatte entschieden, die familie in ruhe zu<br />
lassen. das war für Klein-caroline ein<br />
«aufsteller». endlich hatte sie den Papa<br />
einmal für sich. ihr vater dölf ogi stand ihr<br />
immer mit rat und tat zur Seite. «alle<br />
meine entscheide habe ich mit meinem<br />
eltern besprochen.» aber eines wollte sie<br />
partout nie: als bundesratstochter von<br />
irgendwelchen Privilegien profitieren.<br />
letzt endlich bestimmte sie selber ihre berufliche<br />
Karriere.<br />
mit 25 entschied sie sich, eine weltreise<br />
anzutreten. die begeisterung im elternhaus<br />
hielt sich in grenzen . . . So flog caroline<br />
alleine rund um die erde und hat dabei<br />
zwangsläufig viel erlebt. überall traf sie<br />
bekannte, z. t. aus der Studienzeit in flo-<br />
renz, cambridge und von der handelsschule<br />
in la neuveville.<br />
new York Marathon oder Patrouille des<br />
glaciers. neben ihrer leidenschaft für das<br />
reisen hat sie das bergsteigen entdeckt.<br />
beim trekking in nepal kam sie zur erkenntnis,<br />
dass solche gebirgslandschaften<br />
auch in der Schweiz zu finden sind.<br />
inzwischen hat sie rund um zermatt schon<br />
fast alle viertausender bestiegen. in den<br />
Peruanischen anden kletterte sie zudem<br />
auf den 6354 meter hohen chopicalqui.<br />
ganz schön ausdauernd betreibt sie<br />
den Sport. Schon elf mal startete sie am<br />
gP von bern und zwei mal am new york<br />
marathon. in diesem Jahr nimmt sie schon<br />
zum vierten mal – jetzt sogar als Patrouillenführerin<br />
– an der Patrouille des glaciers<br />
teil. im herbst gehts dann nach münchen<br />
an den marathon.<br />
dafür muss sie auch gehörig trainieren.<br />
die zeit am morgen früh oder in der zimmerstunde<br />
schätzt sie. «ich brauche im-<br />
<strong>Snow</strong>active mai 2012
mer ein ziel vor augen, deshalb melde ich<br />
mich an solche rennen an.» zusätzlich ist<br />
der Sport für sie eine art therapie, um mit<br />
dem tod ihres bruders mathias umzugehen.<br />
«der 1. marathon in new york war nur<br />
für ihn, das habe ich ihm noch versprochen».<br />
der Sport ist für sie aber auch ein<br />
guter ausgleich zur täglichen arbeit.<br />
«freude herrscht!» in gedenken an mathias<br />
adolf ogi wurde unter dem namen<br />
«freude herrscht» ein verein gegründet.<br />
Jedes Jahr im Juli organisiert die familie<br />
zusammen mit freunden von mathias aus<br />
dem Stadtturnverein bern (Stb) in Kandersteg<br />
ein aktiv-wochenende für 50 Kinder.<br />
der Kult-ausspruch von dölf ogi während<br />
eines gesprächs mit dem Schweizer<br />
astronauten claude nicollier in seiner<br />
amtszeit als bundesrat findet also eine<br />
sinnvolle verwendung im Sport.<br />
Karriere als Hotelière. das caroline<br />
eines tages ins hotelfach einsteigen will,<br />
Das «gipfeltreffen» ist eine Serie von<br />
<strong>Snow</strong>active. autor ist hans «housi» bigler,<br />
der fast vierzig Jahre bei Swiss-Ski<br />
– zuletzt als chef breitensport – tätig war.<br />
er porträtiert persönlichkeiten, die sich<br />
war vorerst gar nicht vorgezeichnet. ausser<br />
ihren beiden grossmüttern und einer<br />
tante sei niemand ihrer familie aus dem<br />
fach gekommen. Praktisch 10 Jahre lang<br />
arbeitete sie in der westschweiz in verschiedenen<br />
renommierten hotels wie dem<br />
beau rivage Palace in lausanne oder dem<br />
Suisse-majestic in montreux als verkaufsund<br />
marktingleiterin.<br />
zusammen mit ihrem mann Sylvain<br />
konnte sie an den olympischen Spielen in<br />
vancouver die führung des «house of<br />
Switzerland» in whistler übernehmen.<br />
«diese ambiance mit den Schweizer fans,<br />
welche die vielen medaillen der Schweizer<br />
athleten mitten im zentrum der Skistation<br />
feierten, war einmalig. oft mussten wir<br />
sogar das überfüllte lokal vorübergehend<br />
schliessen.» in Kanada gibt es ein gesetz,<br />
das die gästeanzahl in den restaurants<br />
beschränkt. unvergesslich bleibt ihr auch<br />
die anschliessende reise durch Kanada<br />
mit der überwältigenden natur und den<br />
eindrücklichen Skiorten.<br />
im Skisport mit all seinen facetten verdient<br />
gemacht haben oder noch immer<br />
aktiv sind. Das «gipfeltreffen» in dieser<br />
ausgabe ist caroline ogi, die in zermatt<br />
das hotel walliserhof führt, gewidmet.<br />
gipfeltreffen<br />
Perspektiven. ihre aufgabe im hotel walliserhof<br />
erfüllt sie mit leib und Seele. «oft<br />
spielt man Seelentröster beim Personal,<br />
ist troubleshooter im Service oder muss<br />
den techniker für ein defektes Küchengerät<br />
organisieren.» als gastgeberin ist<br />
sie stolz auf ihren abwechslungsreichen<br />
beruf. Sie kann nicht verstehen, dass viele<br />
junge Schweizerinnen und Schweizer nicht<br />
in dieses metier einsteigen wollen. «die<br />
Schweiz als wintersportland hat viele<br />
trümpfe, die weltweit einmalig sind. wenn<br />
wir noch ein bisschen an der freundlichkeit<br />
und der gastfreundschaft arbeiten, so<br />
haben wir grosse chancen, im tourismus<br />
zu bestehen.»<br />
Hochzeit. für caroline und Sylvain stehen<br />
die Sterne gut. nach der Saison lassen sie<br />
in Kandersteg ein grosses hochzeitfest<br />
steigen. die beiden freuen sich, es kommen<br />
viele freunde aus der ganzen welt zu<br />
dieser feier. die gastfreundschaft wird bei<br />
caroline und Sylvain eben 1:1 gelebt. <<br />
<strong>Snow</strong>active mai 2012 57
Knecht-Reisen- und snowactive-LeseRReise<br />
Gönnen Sie Sich einmal Winterferien der extraklaSSe, erleben Sie<br />
SkitaGe, um die Sie viele beneiden Werden, und entdecken Sie die<br />
faS zination deS american Way of SkiinG. mit viel PulverSchnee,<br />
traumhaften PiSten ohne trubel, dafür aber mit der Schon SPrich-<br />
Wörtlichen GelaSSenheit und freundlichkeit, für Welche die<br />
amerikaniSchen SkiGebiete bekannt Sind.<br />
Skifahren in colorado – ein traum für<br />
jeden Skifahrer und <strong>Snow</strong>boarder,<br />
denn das bedeutet <strong>Snow</strong>fahren in<br />
seiner vollendeten Form: trockener Pulverschnee,<br />
klare kalte Luft und viele Sonnentage.<br />
westlich von Denver türmen sich<br />
die rocky Mountains zu imposanten Höhen<br />
auf. Zahlreiche 4000er bilden eine natürliche<br />
Barriere für tiefdruckgebiete vom<br />
Pazifik. ab oktober gehen die niederschläge<br />
hier in Schnee über und ab Mitte<br />
november sind die Skigebiete geöffnet.<br />
neben den bekannten klassischen Zielen<br />
wie aspen oder vail, werden wir auch<br />
Breckenridge, Keystone, arapahoe Basin,<br />
und Beaver creek entdecken. namen, die<br />
58<br />
jedem ambitionierten Skifahrer oder<br />
<strong>Snow</strong>boarder auf der Zunge zergehen und<br />
für den komfortorientierten Schneeurlauber<br />
genauso reizvoll sind wie für den<br />
sportlichen tiefschneefan.<br />
ein «trail der Superlative»! Folgen Sie<br />
im wahrsten Sinn des wortes den Spuren<br />
der weltbesten Skiathleten.<br />
Unsere spektakuläre Schneereise führt<br />
Sie zu acht der berühmtesten <strong>Snow</strong>gebiete<br />
der USa. Sie verbringen die ersten fünf<br />
nächte in vail und die letzten vier in aspen.<br />
nur 90 Minuten von Denver entfernt, bietet<br />
es perfekte Hänge, bequeme und kurze<br />
wege zu den Pisten, restaurants und Geschäfte<br />
und eine zentrale Lage.<br />
ihre <strong>Snow</strong> resorts.<br />
vail – seit Jahren das top-Skigebiet in<br />
den uSa. vail ist nicht nur das grösste,<br />
sondern auch das beliebteste Skigebiet in<br />
den USa. Sein hoher Standard setzt weltweit<br />
Massstäbe für alle anderen Skiorte.<br />
wirklich berühmt gemacht haben vail seine<br />
gigantischen Skifahr- und <strong>Snow</strong>board-<br />
Möglichkeiten und natürlich die weltmeisterschaften<br />
von 1989 und 1999. Man kann<br />
hier eine woche Ferien verbringen und<br />
dabei niemals zwei Mal die gleiche Piste<br />
befahren . . .<br />
beaver creek – das fünf-Sterne-resort.<br />
Dieses resort wurde 1980 eröffnet. Seit-<br />
<strong>Snow</strong>active mai 2012 LeSerreiSe
dem gilt es als inbegriff von Luxus und<br />
wurde mit unzähligen architekturpreisen<br />
ausgezeichnet. Beaver creek ist komplett<br />
Ski in – Ski out. Hier finden auch die Speed-<br />
Disziplinen der alpinen Skirennläufer<br />
ende november/anfang Dezember statt.<br />
keystone – der Gipfel der natur. in einem<br />
ruhigen Seitental, 24 Kilometer östlich von<br />
Breckenridge, liegt Keystone und bietet an<br />
drei Bergen über 100 abfahrten. alle werden<br />
wir nicht befahren, denn es ist nur ein<br />
tag Zeit. Für Unermüdliche beleuchten<br />
riesige Flutlichtanlagen bis 20 Uhr auch<br />
noch das grösste nachtskifahrgebiet amerikas.<br />
Kurzum, jede Menge abwechslung,<br />
dabei begeben sich die wintersportler auf<br />
ihR PRoGRamm:<br />
donnerstag, 6. dezember 2012<br />
Zürich–London–denver<br />
Flug von Zürich via London Heathrow<br />
nach Denver, wo Sie am nachmittag<br />
(Lokalzeit) eintreffen.<br />
Gepäckempfang und Mietwagenbezug.<br />
Fr bis mo, 7.–10. dezember 2012<br />
skifahren in den skigebieten<br />
Breckenridge, vail, Keystone und<br />
Beaver creek<br />
Sie erreichen die Skigebiete mit<br />
unseren vans. Unter kundiger Führung<br />
unseres reiseleiters werden<br />
wir ihnen die «Perlen» präsentieren.<br />
dienstag, 11. dezember 2012<br />
vail–aspen<br />
wir checken aus und fahren nach<br />
aspen. Die herrliche Fahrt führt<br />
durch die rockies mit canyons und<br />
Sicht auf zahlreiche 4000er-Gipfel.<br />
mittwoch, 12. dezember 2012<br />
aspen mountain<br />
Der Hausberg des berühmten Skigebietes<br />
ist der aspen Mountain<br />
oder ajax. Direkt von der Stadt<br />
schweben die bunten Gondeln<br />
1000 Meter hinauf auf 3400 m.<br />
Grandiose aussichten und steile<br />
waldabfahrten sorgen für abwechslung.<br />
Knecht-Reisen- und snowactive-LeseRReise<br />
eine Höhe von fast 4000 Metern. Sie können<br />
sich auf nahezu unendlich vielen abfahrten<br />
austoben und in ca. 3500 Meter<br />
Höhe in der «alpenglow Stube» einen kulinarischen<br />
Höhepunkt geniessen.<br />
breckenridge – die Goldgräberstadt.<br />
Breckenridge, ein viktorianisches Städtchen,<br />
ist eines von amerikas beliebtesten<br />
winterferienzielen. vier zusammenhängende<br />
Skiberge, die alle nur mit nummern<br />
bezeichnet werden, bieten ausgezeichnete<br />
wintersportmöglichkeiten mit den höchsten<br />
Liftanlagen amerikas (bis zu 3960 m),<br />
tiefschneefreunde finden am Peak 7 ihr<br />
areal. wer lieber auf präparierten Pisten<br />
fährt, nimmt Peak 8, und <strong>Snow</strong>border ha-<br />
aspen. Beaver creek. vail.<br />
donnerstag, 13. dezember 2012<br />
aspen highlands<br />
auch hier warten extreme wald-<br />
und tiefschneeabfahrten sowie<br />
bestens präparierte «runs» auf<br />
uns. Ganz besonders spektakuär<br />
ist die abfahrt von der Highland<br />
Bowl.<br />
Freitag, 14. dezember 2012<br />
snowmass<br />
Das grösste und höchste Skigebiet<br />
(3850 m) aspens liegt ca. 20 Minuten<br />
vom ort entfernt. Unzählige<br />
waldabfahrten, bestens präparierte<br />
«cruiser», aber auch steile und<br />
anspruchsvolle Steilhänge. es ist<br />
unmöglich, an einem tag, alles<br />
abzufahren. Die längsten runs<br />
sind 8 km lang und führen von<br />
knapp 3900 Metern etwa 1500 Höhenmeter<br />
hinab.<br />
samstag, 15. dezember 2012<br />
aspen–denver–London<br />
Fahrt nach Denver und rückgabe<br />
des Mietwagens.<br />
am frühen abend abflug nach London.<br />
sonntag, 16. dezember 2012<br />
London–Zürich<br />
Umsteigen in London und weiterflug<br />
nach Zürich, wo Sie gegen Mittag<br />
eintreffen.<br />
unterkünfte:<br />
holiday inn apex vail<br />
Das Hotel liegt 3 km ausserhalb<br />
des Zentrums von vail. im Hotel<br />
befindet sich ein beheiztes aussenschwimmbad,<br />
ein indoor-Jacuzzi,<br />
ein Spa, eine Sauna sowie ein<br />
Fitnesscenter. Kulinarisch können<br />
Sie zwischen einem café, einem<br />
Sushi- sowie einem italienischen<br />
restaurant auswählen. Die Liftanlagen<br />
von vail Mountain erreichen<br />
Sie bequem mit dem kostenlosen<br />
Shuttle bus.<br />
aspen meadows<br />
Umgeben von den spektakulärsten<br />
Bergen von aspen liegt das Hotel<br />
der guten Mittelklasse nur wenige<br />
Gehminuten vom Zentrum aspens<br />
entfernt. Das Hotel verfügt über<br />
eine Hotelbar und ein geheiztes<br />
innen- und aussenschwimmbad<br />
sowie einen Jacuzzi.<br />
im arrangementpreis<br />
inbegriffen sind<br />
> Linienflug mit British airways<br />
in der economy-Klasse von<br />
Zürich nach Denver<br />
> Sämtliche transfers ab/bis<br />
Flughafen in Mietwagen<br />
(4–5 Personen pro Fahrzeug)<br />
> 5 Übernachtungen in vail im<br />
DZ ohne Mahlzeiten<br />
ben hier eine speziell für sie ausgebaute<br />
«Spielwiese» . . .<br />
aspen. Denkt man an aspen, fallen einem<br />
sofort zwei Dinge ein: traumhaftes Skivergnügen<br />
und Prominente. es kann durchaus<br />
passieren, dass ihnen ein Filmstar<br />
über den weg läuft. es gibt vier erstklassige<br />
Skigebiete mit überwältigenden abfahrtsmöglichkeiten.<br />
<<br />
> 4 Übernachtungen in aspen<br />
im DZ inkl. Frühstück<br />
> 4 tage Skipass für colorado<br />
(Keystone, Breckenridge, vail<br />
und Beaver creek) & Skipass<br />
4 tage aspen<br />
> Begleitung durch snowactive<br />
nicht inbegriffen:<br />
> Flughafentaxen cHF 480.–<br />
(Stand März 2012)<br />
> alle Mahlzeiten ausser<br />
Frühstück in aspen<br />
> trinkgelder (in den USa sind<br />
trinkgelder von 10–15 %<br />
üblich)<br />
> Persönliche ausgaben<br />
doppelzimmer chF 2990.–<br />
Zuschlag<br />
einzelzimmer chF 900.–<br />
Flughafentaxe chF 480.–<br />
(nicht inklusive,<br />
Stand März 2012)<br />
mindestteilnehmerzahl:<br />
10 Personen<br />
information und anmeldung<br />
knecht reisen ag<br />
tamara Jehle<br />
rämistrasse 5<br />
8001 Zürich<br />
telefon 044 360 46 00<br />
snow@knecht-reisen.ch<br />
<strong>Snow</strong>active mai 2012 LeSerreiSe 59
proviande<br />
Spiel, SpaSS<br />
und SchWeizer FleiSch<br />
Junge Skisportler aufgepasst:<br />
Schon bald startet wieder die<br />
«Schweizer Fleisch Summer Trophy»<br />
und bringt Wettkampfstimmung<br />
in die ganze Schweiz. an<br />
regionalen ausscheidungen messen<br />
sich sportliche Teams in zehn<br />
disziplinen und beweisen, wie gut<br />
ihre Kondition, Koordination und<br />
Geschicklichkeit ist.<br />
Um am Grand Prix Migros oder bei<br />
anderen wichtigen Skirennen auf<br />
dem Siegerpodest stehen zu können,<br />
darf sich eine gründliche Aufbauarbeit<br />
nicht auf den Winter<br />
beschränken. Swiss-Ski als Veranstalter<br />
und «Schweizer Fleisch»<br />
als Hauptsponsor starten deshalb<br />
in diesem Sommer die zweite Runde<br />
der «Schweizer Fleisch Summer<br />
Trophy» für Kinder und Jugendliche<br />
im Alter von sieben bis<br />
fünfzehn Jahren. Ab dem 16. Juni<br />
finden in allen Regionen der<br />
Schweiz mehrere Ausscheidungen<br />
statt. Im Final vom 8. September in<br />
Luzern küren die besten Teams<br />
unter sich den Sieger. Teilnahme-<br />
berechtigt sind alle JO-Mitglieder<br />
der Skiclubs sowie andere Teams<br />
aus der gleichen Ortschaft in den<br />
beiden Kategorien Youngsters<br />
(Jahrgänge 2002–2005) und Juniors<br />
(1997–2001).<br />
Neben diesen Sommerwettkämpfen<br />
unterstützt «Schweizer<br />
Fleisch» – neu als Partner von<br />
Swiss-Ski – bereits seit Beginn den<br />
Grand Prix Migros als Cateringsponsor<br />
und verpflegt die Kinder<br />
und Jugendlichen im Winter und<br />
im Sommer kostenlos mit feinen<br />
Schweizer Fleischspezialitäten.<br />
Denn so, wie die sportliche Betätigung<br />
Teil eines gesunden Lebensstils<br />
ist, gehört auch Fleisch – ins-<br />
Das aktuelle<br />
Schneesportportal.<br />
besondere Fleisch aus der Schweiz<br />
– zu einer gesunden Ernährung.<br />
Nebst feinem Essen kommen aber<br />
an allen Veranstaltungen auch<br />
Spiel und Spass mit Maskottchen<br />
Carnelli nicht zu kurz.<br />
www.schweizerfleischsummertrophy.ch<br />
www.schweizerfleisch.ch<br />
Wir wissen mehr! skionline.ch
Mayrhofen zählt zu den Topadressen für Biker:<br />
neben Serviceleistungen in speziellen Bikehotels<br />
und der Max hürzeler Station mit cuBe<br />
Bike-verleih sowie angeboten zu zahlreichen<br />
geführten Touren punktet die destination im<br />
zillertal auch mit 20 Mountainbike-routen und<br />
attraktiven events. dazu gehören die cuBe<br />
Bike days vom 21. bis 24. Juni oder das cuBe<br />
Women’s Bike camp vom 16. bis 19. august.<br />
Sowohl Singletrails als auch Genussrunden<br />
bereiten Bike-enthusiasten viel Freude in diesem<br />
Fahrradrevier.<br />
Mayrhofen bietet 20 ausgewiesene Mountainbike-Routen,<br />
die von den Wanderwegen getrennt<br />
sind. Bei den beiden Singletrails «Himmelfahrt»<br />
und «Höllenritt» kommt jeder auf<br />
seine Kosten. Über die Jahre hinweg stetig gewartet<br />
und gepflegt, geniessen sie bei Kennern<br />
längst einen erstklassigen Ruf. Die North-<br />
Shore-Elemente, Sprünge, Steilkurven und<br />
Wellenbahnen bestehen alle aus natürlichen<br />
Materialien wie Holz, Erde oder Stein. Beim<br />
Himmelfahrt-Trail können Sie aber auch entspannt<br />
auf einem sogenannten «Chickenway»<br />
umfahren werden. Das Bike-Mekka hält für<br />
Engelchen und Teufelchen jedoch noch viele<br />
weitere schlagende Argumente bereit.<br />
Wer beispielsweise von München kommend<br />
über die Inntalautobahn und die Zillertal-Bundesstrasse<br />
in gerade mal eineinhalb Stunden<br />
nach Mayrhofen reist, wird neben den beiden<br />
Freeride-Strecken mit einer Auswahl von 17<br />
vielseitigen Touren sowie der Penken-Genusstour<br />
belohnt. Hierbei geht es mit Penken- und<br />
Kombibahn schnell nach oben. Bei herrlichem<br />
Ausblick verläuft die Abfahrt gediegen bis zur<br />
Abzweigung Richtung Mittelstation der Finkenberger<br />
Almbahn oder zum Almstüberl. Von dort<br />
bringt die Finkenberger Almbahn Biker wieder<br />
nach oben auf den Penken. Weiter führt die<br />
Runde vom Plateau mit den gemütlichen Hütten<br />
Penkentenne, Penkenjochhaus und Christa’s<br />
Skialm wieder hinab bis zur Bergstation der<br />
neuen Kombibahn. Diese entspannte Variante<br />
hat wenig Anstiege, bietet gemütliches Rollen<br />
mit viel Panorama und kann beliebig oft wieder-<br />
holt werden. Das Action-Day-Ticket, eine Tageskarte<br />
für Biker und Paraglider, kostet 24<br />
Euro, und allein die Penkenbahn kann vier Räder<br />
pro Gondel befördern. Übrigens lassen sich<br />
einige Geheimtipps auch ideal auf geführten<br />
Touren erkunden.<br />
Service wird gross geschrieben<br />
Zur bestmöglichen Erkundung des vielseitigen<br />
Reviers und Spass auf höchstem Niveau wird in<br />
Mayrhofen Serviceleistung gross geschrieben.<br />
Bei der bekannten Bike-Station Max Hürzeler<br />
lässt sich im Ortszentrum eine Tour buchen. Die<br />
professionellen Guides kennen die Gegend wie<br />
ihre Westentasche und zeigen gerne die besten<br />
Varianten.<br />
Damit es an nichts fehlt, ist für technischen<br />
Service sowie hochwertiges Leih-Equipment<br />
gesorgt. Das Rundumpaket an Betreuung geht<br />
aber schon in den Hotels los: Fahrradräume,<br />
Waschplätze, Werkstätte mit Montageständern<br />
und Schmiermittel sowie Unterstützung bei der<br />
Tourenplanung sind Standards von speziellen<br />
Quartieren für Biker, vom Komforthotel bis zur<br />
Ferienwohnung oder Privatpension. Sogar die<br />
Speisekarte dieser Bike-Hotels ist passend<br />
«getuned» – mit Power-Müslis, Energiepaketen<br />
oder fettarmen Abendessen. Abgerundet wird<br />
das Bike-Paradies mit rund 800 Kilometern<br />
Mountainbike-Wegen im gesamten Zillertal.<br />
viel los in Mayrhofen<br />
Höhepunkte des Bike-Sommers 2012 sind natürlich<br />
wieder die vielen sportlichen Events.<br />
Allen voran lockt ein von CUBE unterstütztes<br />
Programm ins Zillertal. Bei den CUBE Bike Days<br />
vom 21. bis 24. Juni gibt es an verschiedenen<br />
Ständen von allen namhaften Herstellern die<br />
aktuelle Hardware zum Anfassen und Probieren.<br />
Neben Workshops und geführten Touren<br />
steht auch dieses Mal wieder die Erkundung des<br />
Zillertals auf dem Plan. Es kann sich jeder anmelden,<br />
die Teilnahme ist kostenlos<br />
Das CUBE Women’s Bike Camp vom 16. bis<br />
19. August garantiert jede Menge Spass für das<br />
weibliche Geschlecht. Durch die limitierte Teilnehmerzahl<br />
kann hierbei besonders gezielt auf<br />
MayrhoFen<br />
SommER 2012<br />
ÜBERIRDISCH BIKEN<br />
DER HIMMEL AUF ERDEN ERWARTET BIKER IN MAYRHOFEN<br />
AUCH 2012 WIRD EIN RADSOMMER<br />
die Bedürfnisse der Bikerinnen eingegangen<br />
werden. Das Programm beinhaltet wieder speziell<br />
für Frauen einige Touren, umfangreiche<br />
Tests, Fahrtrainings und technische Workshops.<br />
Zudem gibt es für die Teilnehmerinnen<br />
an diesen Tagen in ausgewählten Lokalen Happy-Hours<br />
und Specials. Und im Europahaus gibt<br />
es Grilladen und Pasta in grossen Mengen.<br />
Rund um das Fahrrad wird im Bike-Sommer<br />
2012 eben wieder richtig viel geboten.<br />
inFoBox MayrhoFen<br />
www.mayrhofner-bergbahnen.com<br />
www.mayrhofen.at<br />
cuBe Bike days<br />
21.–24.06 2012 geführte Bike-Touren,<br />
Fahrtechnik-Kurse<br />
Kostenlose Teilnahme<br />
cuBe Women’s camp<br />
16.–19.08.2012 inklusive Touren,<br />
Workshops, individuelle Beratung und<br />
Unterbringung im 4-Sterne-Hotel<br />
Preis: 399 Euro<br />
> 20 MTB Strecken inkl. Bike-Trails<br />
> Bike Singletrails: „Himmelfahrt“ und „Höllenritt“<br />
> Bicycle Holidays Max Hürzeler Bike-Station<br />
in Mayrhofen<br />
> www.huerzeler.com<br />
> 250 hochwertige Leihräder von CUBE<br />
> Radsportboutique und Werkstatt<br />
> Tourenführung durch lokale Bike Guides<br />
anreise<br />
Mit dem auto: von München ca. 1,5 bis<br />
2 Stunden (149 km)<br />
Mit der Bahn: mit den Schnellzügen bis<br />
Bahnstation Jenbach, weitere 35 Kilometer<br />
mit der Zillertalbahn nach Mayrhofen<br />
Mit dem Flugzeug: nahegelegene Flughäfen<br />
befinden sich in Innsbruck (65 km),<br />
Salzburg (170 km) und München (190 km)<br />
SNOWACTIVE März 2012 PUBLIREPORTAGE 61
SCHWEiZ TOURiSmUS<br />
entDecKu<br />
mit dem Frühling erwacht<br />
nicht nur die Natur, sondern<br />
auch die Lust auf Velotouren –<br />
ob mit dem City- oder mountainbike.<br />
Ein Klassiker unter den<br />
Strassentouren ist die aare-<br />
Route. Zwischen dem aaresprung<br />
im Grimselgebiet bis<br />
zum Einlauf in den Rhein<br />
bei Koblenz/aG liegen stolze<br />
308 Kilometer.<br />
> Text: Martina niggli<br />
> Fotos: zvg.<br />
Ein Klassiker unter den vielen attraktiven,<br />
signalisierten nationalen und<br />
regionalen radrouten in der Schweiz<br />
ist die 278 Kilometer lange aare-route. Sie<br />
führt durch drei Kantone, kann in verschiedene<br />
etappen gegliedert werden und folgt<br />
dem grössten Schweizer Fluss vom gletschersee<br />
bis zur einmündung in den rhein<br />
bei Koblenz/ag. unterwegs lernt man ein<br />
Stück Schweiz kennen, das den charme<br />
der provinz, des bauerntums und der unverfälschten<br />
natur bewahrt hat. Die aareroute<br />
ist mehrheitlich flach bis hügelig,<br />
eher leicht zu radeln und daher auch für<br />
genussfahrer geeignet. Man bewegt sich<br />
im Mittelland meist auf 400 bis 600 Metern<br />
über Meer. insgesamt 64 Kilometer fährt<br />
man auf ungeteerten wegen. Die schwierigere<br />
variante beginnt einige Kilometer<br />
62<br />
vor Meiringen, nämlich in gletsch (1757 m<br />
ü. M.), direkt am Fuss des imposanten<br />
rhonegletschers. von dort geht es über<br />
den grimselpass (2165 m ü. M.). Der steile<br />
aufstieg auf den grimselpass ist nur geübten<br />
bikern zu empfehlen. bis am 1. Juli<br />
ist das Dorf gletsch nicht mit dem postauto<br />
erreichbar. Dann starten power-biker am<br />
besten im nachbardorf oberwald. Die beliebte<br />
aare-route hat einen grossen vorteil:<br />
Man kann starten, wo man will und die<br />
anzahl reise-etappen nach belieben verkürzen,<br />
respektive verlängern.<br />
«Radeln à la carte». wer ganz unbeschwert<br />
die radtour geniessen will, bucht<br />
einen gepäcktransport. Die beiden Firmen<br />
«aare-radweg info» und «Swiss trails<br />
gmbH» organisieren individuelle velowandertouren<br />
nach dem Motto «radeln à la<br />
carte». termin, reisedauer und unterkunftsart<br />
bestimmt der Kunde. Mit dem<br />
reise-package reserviert der anbieter<br />
auch die gewünschten Hotels und transportiert<br />
das gepäck von unterkunft zu<br />
unterkunft. vom Übernachten in modernen<br />
vier-Sterne-Hotels bis zum camping<br />
und Schlafen im Stroh ist alles möglich. in<br />
den leistungen sind Frühstück und Kartenmaterial<br />
inbegriffen. bei «aare-radweg<br />
info» hat man zwei fixfertige touren<br />
zur auswahl: genussfahren (278 Kilometer<br />
in sieben etappen, verteilt auf neun<br />
tage) oder sportliches Fahren (319 Kilometer<br />
in fünf etappen, verteilt auf sieben<br />
tage). bucht man variante 1, werden folgende<br />
etappen zurückgelegt: Meiringen–<br />
iseltwald–interlaken (30 km), interlaken–<br />
thun (28 km), thun–bern (30 km),<br />
bern–biel (50 km), biel–Solothurn (34 km),<br />
Solothurn–aarau (53 km) und aarau–Zurzach<br />
(53 km). power-biker kommen bei<br />
variante 2 ins Schwitzen: oberwald–Meiringen<br />
(45 km), Meiringen–interlaken–<br />
thun (58 km), thun–bern–biel (80 km),<br />
biel–Solothurn–aarau (87 km) und aarau–<br />
Zurzach (53 km). Der letzte reisetag ist<br />
jeweils für die rückkehr an den Startort<br />
vorgesehen, falls dort parkiert wurde.<br />
«aare-radweg info» ermöglicht für rund<br />
<strong>Snow</strong>active mai 2012 publireportage
SCHWEiZ TOURiSmUS<br />
ngStour<br />
100 Franken pro person einen rücktransfer<br />
im Kleinbus. einfacher ist es, mit dem<br />
öffentlichen verkehr zu reisen. wer kein<br />
eigenes Fahrrad besitzt, kann eines mieten.<br />
Die auswahl ist gross: Standardrad,<br />
tourenrad top class, Komfortrad, rennrad,<br />
e-bike und sogar tandem. Diese<br />
packages sind in den Sommermonaten<br />
(1. april bis 15. oktober) erhältlich und<br />
können über die webseite www.aare-radweg.info<br />
gebucht werden. Kostenpunkt für<br />
variante 1 (inkl. Fahrradmiete und Hotel-<br />
Doppelzimmer): rund 700 Franken pro<br />
person; Kostenpunkt variante 2: rund 530<br />
Franken pro person. Swiss trails gmbH<br />
bietet keine vorgeplanten touren-varianten<br />
an. Der Kunde kann an allen etappenorten<br />
halten, die auf der webseite www.<br />
swisstrails.ch erwähnt sind. im angebot<br />
stehen zwei- bis achttägige reisen inklusive<br />
Mieträder.<br />
Planung ist das A und O. Das Fahrrad ist<br />
– nebst auto und Zug – des Schweizers<br />
liebstes Fortbewegungsmittel. gelenkschonend<br />
und umweltfreundlich transportiert<br />
es einen von a nach b. ob Hobbysportler<br />
oder profi-Fahrer – eine Fahrradtour<br />
FaHRRadTOUREN iN ETappEN<br />
STRaSSENFaHRRad<br />
Rhone-Route: vor einer imposanten<br />
bergkulisse geht es talwärts<br />
durch das wallis, über ruhige<br />
wege entlang der rhone, vorbei an<br />
palmenpromenaden des genfersees<br />
und malerischen lavauxrebbergen.<br />
Der trail von andermatt<br />
bis nach genf ist in acht<br />
etappen machbar. einzelne<br />
etappen sind ideal geeignet für<br />
tagesausflüge. länge: 345 km.<br />
Schwierigkeitsgrad: leicht (ohne<br />
Furkapass). packages (mit Hotelübernachtungen<br />
und gepäcktransport)<br />
buchbar unter www.<br />
swisstrails.ch.<br />
Rhein-Route: von andermatt über<br />
den oberalppass zum ursprung<br />
des rheins bis zu den grossen<br />
rheinhäfen von basel durch die<br />
Heimat von Heidi und alpöhi, vorbei<br />
an elf wasserkraftwerken,<br />
Spargelfeldern, sonnenverbrannten<br />
Salztürmen und Frachtschiffen.<br />
länge: 430 km. Schwierigkeit:<br />
leicht (ohne oberalppass). packages<br />
buchbar unter www.swisstrails.ch<br />
Jura-Tour: von basel bis an den<br />
genfersee über die wellenförmigen<br />
Höhenzüge des Juras, entlang<br />
der französischen landesgrenze.<br />
Der trail führt über ajoie, couvret,<br />
Ste-croix und nyon. länge: 319<br />
km. Schwierigkeit: Mittelschwer.<br />
packages buchbar unter www.<br />
swisstrails.ch<br />
mOUNTaiNbiKE<br />
will gut vorbereitet sein. Das Fahrrad muss<br />
auf seine Fahrtüchtigkeit (bremsen, lichtanlage,<br />
Klingel, reflektoren) überprüft,<br />
Sattel und lenker individuell eingestellt<br />
werden. Zudem prüft man vorher besser<br />
die belastbarkeit des velos auf die tragfähigkeit<br />
für das gepäck. Die Faustregel<br />
lautet: nur so viel gepäck mitnehmen, wie<br />
die person tragen kann. Falls auf einen<br />
gepäcktransport verzichtet wird, eignen<br />
sich für touren über mehrere tage gepäcktaschen,<br />
die sich am gepäckträger<br />
befestigen lassen.<br />
bei der tourenplanung gilt es zu berücksichtigen,<br />
ob Kinder, untrainierte<br />
oder sehr Sportliche dabei sind. auf das<br />
schwächste gruppenmitglied sind die<br />
route und die Kilometer-tagesrate anzupassen.<br />
pausen und Zeitfenster für Sightseeing<br />
sollte man nicht vergessen. auf<br />
Hauptstrassen müssen gruppenmitglieder<br />
hintereinander fahren. Das nebeneinanderfahren<br />
ist nur auf markierten radwegen<br />
erlaubt. Die tourenmitglieder<br />
sollten geschlossen fahren und sich dem<br />
tempo des schwächsten gruppenmitglieds<br />
anpassen. Jeder einzelne trägt verantwortung:<br />
vorausschauendes Fahren,<br />
alpin-Route: Die grosse Herausforderung:<br />
Die abenteuerlichste<br />
Fernroute in europa führt von einer<br />
grenze zur anderen. Man fährt von<br />
Montreux über gstaad, adelboden,<br />
andermatt, Safien, Scuol bis nach<br />
St. Moritz über spektakuläre bergpässe.<br />
länge: über 600 km.<br />
Schwierigkeit: Sehr schwierig, anspruchsvolle<br />
aufstiege und abfahrten,<br />
nur für gute techniker<br />
geeignet. packages buchbar unter<br />
www.swisstrails.ch<br />
panorama-Route: Mit dem bike<br />
durch die voralpen-regionen (bodensee,<br />
appenzell, toggenburg,<br />
einsiedeln, vierwaldstättersee,<br />
entlebuch, emmental, greyerzerland)<br />
bis zum genfersee. Start ist<br />
in rorschach, Ziel in Montreux<br />
(vevey). länge: 465 km. Schwierigkeit:<br />
leicht. packages buchbar<br />
unter www.swisstrails.ch<br />
Rund um den Nationalpark: Der<br />
Klassiker führt von Scuol über val<br />
Müstair, livigno, S-chanf zurück<br />
nach Scuol. länge: 138 km.<br />
Schwierigkeit: anspruchsvoll. packages<br />
für 4 Übernachtungen und<br />
gepäcktransport buchbar auf<br />
www.scuol.ch<br />
Churfisten-Tour: in etappen durch<br />
das Heidiland, vorbei an den sieben<br />
markanten bergzacken. vom Start<br />
in weesen über amden, Flumserberge,<br />
bad ragaz, Kunkelspass,<br />
Zeichengebung bei abzweigungen und genügend<br />
abstand zu passanten sind ein<br />
Muss. <<br />
«RadELN à La CaRTE»<br />
aUF dEm aaRE-RadWEG<br />
Die Firmen «aare-radweg info» und Swiss<br />
trails gmbH bieten velowanderern einen individuellen<br />
Service mit gepäcktransport und Hotelübernachtungen<br />
an. Der Kunde bestimmt<br />
termin, Dauer, unterkunftsart und gepäcktransport<br />
der reise. er entscheidet auch über<br />
die länge der tagesetappen, die er zurücklegen<br />
will. teil des package ist die reservation der<br />
gewünschten Hotels (oder campingplätze) an<br />
den orten, wo der Kunde Halt machen will. Das<br />
gepäck wird von unterkunft zu unterkunft<br />
transportiert. Zusätzlich kann bei «aare-radweg<br />
info» ein rücktransfer vom Zielort zum<br />
Startort gebucht werden (Kostenpunkt: 87<br />
Franken pro person; 20 Franken pro Fahrrad).<br />
in den package-leistungen ist inbegriffen:<br />
Frühstück im Hotel, gepäcktransport, Kartenmaterial,<br />
und Hotline. Fahrradmiete ist bei<br />
beiden anbietern möglich – Kostenpunkt: ab<br />
16 Franken («aare-radweg info») respektive ab<br />
30 Franken (Swiss trails gmbH, inkl. rücktransport)<br />
pro tag. Die packages sind noch bis<br />
am 15. oktober erhältlich.<br />
weitere informationen, preise und buchungen<br />
unter www.aare-radweg.info (der anbieter<br />
ist Sackmann Fahrradreisen aus nürtingen<br />
Deutschland) und www.swisstrails.ch.<br />
chur bis nach bad ragaz. länge:<br />
167 km. Schwierigkeit: Mittelschwer.<br />
packages buchbar unter<br />
www.heidiland.com<br />
E-biKE<br />
Königstour: Mit energieschub<br />
über die drei pässe grimsel, Furka<br />
und Susten. Dank dem e-bike<br />
kommen auch genussradler über<br />
die pässe. packages für viertägige<br />
tour mit gepäcktransport buchbar<br />
unter http://alpavia.ch<br />
Herz-Route: Die bei e-bikern beliebteste<br />
velowanderroute führt<br />
über die Hügel der voralpenlandschaft,<br />
von laupen über thun,<br />
langnau im emmental, burgdorf,<br />
willisau bis nach Zug. länge:<br />
314 km. Schwierigkeit: leicht.<br />
packages buchbar über www.<br />
herzroute.ch<br />
www.myswitzerland.com<br />
<strong>Snow</strong>active mai 2012 publireportage 63
schlusspunkt<br />
richard hegglin war als agentur-Journalist<br />
während vier Jahrzehnten für den skisport<br />
unterwegs und sass 20 Jahre im Fis-Weltcupkomitee.<br />
heute schreibt er für snowactive,<br />
skionline.ch und diverse tageszeitungen.<br />
Die unergrünDlichen<br />
geheimnisse einer<br />
Wm-Wahl<br />
1979<br />
besuchte ich erstmals<br />
einen FiS-<br />
Kongress. Man traf<br />
sich in nizza am Strand, in den Sitzungssälen<br />
und auf den Dachterrassen. einer,<br />
der mir auffiel, war ex-Skirennfahrer erwin<br />
Stricker (†), ein Hansdampf in allen<br />
Gassen, der Gott und die welt kannte.<br />
Heute nennt man solche Leute networker.<br />
Und was tat dieser erwin Stricker in<br />
nizza? er mietete ein Schiff, lud Leute ein,<br />
war grosszügig. es war immer lustig um<br />
ihn herum. von ihm hatte ich mal eine<br />
colmar-Skijacke erhalten – als kleines<br />
Präsent.<br />
als junger Journalist blickte ich nicht<br />
durch. es ging um eine wM-wahl. Bormio<br />
kandidierte für die austragung der wM<br />
1985, crans-Montana ebenso. Die westschweizer<br />
liessen eddy Merckx einfliegen<br />
und überbrachten die Grüsse der Landesregierung.<br />
Filmchen wurden abgespult.<br />
Bormio weibelte mit erwin Stricker, der<br />
abend für abend seine einladungen verteilte.<br />
Die wM ging an Bormio, crans-Montana<br />
erhielt zwei Jahre später den Zuschlag.<br />
Zwei Jahrzehnte später, Kongress in<br />
christchurch. wieder kandidierte ein<br />
Schweizer vertreter: St. Moritz. wieder<br />
überbrachte der verbandspräsident die<br />
Grüsse der Landesregierung und wieder<br />
lief ein Filmchen. Mehr in erinnerung geblieben<br />
ist mir ein auftritt eines Grüppchens<br />
mit jungen, innovativen Leuten aus<br />
Meiringen-Hasliberg, die sich mit einer<br />
witzig-frechen Präsentation um die wM in<br />
der Skiakrobatik bewarben. Sie bekamen<br />
die wM. Die wM der alpinen ging an<br />
St. anton, St. Moritz erhielt zwei Jahre später<br />
den Zuschlag.<br />
als erfahrener Journalist bemühte ich<br />
mich um den Durchblick. Karl Schranz, der<br />
Promoter der erfolgreichen Kandidatur<br />
64<br />
von St. anton, stöhnte: «es ist leichter,<br />
weltmeister zu werden, als eine weltmeisterschaft<br />
zu bekommen». angeblich waren<br />
in der «nacht der langen Messer» vor<br />
dem wahltag fünf- bis sechsstellige Beträge<br />
geboten worden. ÖSv-Präsident Peter<br />
Schröcksnadel prangerte diese Machenschaften<br />
an: «wir haben zwar gewonnen,<br />
aber das verhalten gewisser Delegierter<br />
ist unhaltbar.»<br />
Präsident Marc Hodler fing den zugespielten<br />
Ball reaktionsschnell auf und<br />
schob der Korruption mit einem flammenden<br />
Plädoyer den Riegel: «es darf nicht<br />
sein, dass auf diese weise ehre und Glaubwürdigkeit<br />
des Skisports aufs Spiel gesetzt<br />
werden. ich schlage vor, die wM-orte<br />
künftig durch den FiS-vorstand zu<br />
wählen. wer einverstanden ist, ein Bekenntnis<br />
zur ehrlichkeit abzugeben, bezeuge<br />
dies durch erheben von den Sitzen.»<br />
einer nach dem andern erhob sich.<br />
Schliesslich standen alle. wer wollte<br />
schon eingestehen, nicht ehrlich gewesen<br />
zu sein. 17 vorstandsmitglieder lassen<br />
sich leichter kontrollieren als 200 Delegierte.<br />
wieder einmal steht beim Kongress in<br />
Südkorea eine wM-wahl an. aber in den<br />
Medien dominiert ein anderes thema: Der<br />
Basler Rechtsprofessor und Korruptionsexperte<br />
Mark Pieth gibt zu den Reformvorschlägen<br />
für die FiFa, dem internationalen<br />
Fussballverband, ein interview nach dem<br />
andern. Den Kerngedanken konnte ich<br />
noch nicht ausmachen. Dagegen hat mich<br />
irritiert, wie die Massnahme von Joseph S.<br />
Blatter, der exekutive, also dem FiFa-vorstand,<br />
das wahlrecht zu entziehen und<br />
künftig die Delegierten über die wM-austragungsorte<br />
abstimmen zu lassen, rundum<br />
anerkennung fand – trotz genau<br />
gegenteiliger erfahrungen der FiS.<br />
als gestandener Journalist blicke ich<br />
nicht mehr durch, noch weniger als seinerzeit<br />
in nizza. So hoffe ich wenigstens,<br />
dass am FiS-Kongress nicht eine alte Platte<br />
aufgelegt wird: wM 2017 in cortina,<br />
St. Moritz, vielleicht, Zuschlag für 2019.<br />
Dafür hätte ich kein verständnis. aber<br />
Mark Pieth vielleicht eine erklärung? <<br />
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