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Protokoll zum<br />
Praktikumsversuch KFP3.1<br />
Gießen – Technologie<br />
Druckgießen<br />
Mittwoch, 19. Dezember 2007<br />
Gruppe 2<br />
Clemens Freiberger clem.frei@gmx.de<br />
Burkhard Fuchs Burkhard-Fuchs@web.de<br />
Simon Opel simon.opel@gmx.de<br />
Dominik Voggenreiter d.vgt@gmx.net
Inhalt<br />
1 Einleitung ............................................................................................... 3<br />
2 Literaturrecherche................................................................................. 3<br />
2.1 Intermetallische Phase in EN AC-AlSi9Cu3(Fe) .................................... 3<br />
2.2 Kann es bei der Wärmebehandlung 500 °C 4 h zu Rekristallisation<br />
kommen? 4<br />
3 Versuchsdurchführung........................................................................... 5<br />
3.1 Tauchwägung ......................................................................................... 5<br />
3.2 Zugversuch............................................................................................. 5<br />
3.3 Schliffpräparation .................................................................................. 5<br />
4 Ergebnisse und Diskussion .................................................................... 6<br />
4.1 Auftriebswägung .................................................................................... 6<br />
4.2 Zugversuch............................................................................................. 7<br />
4.3 Metallogaphie....................................................................................... 11<br />
5 Quellen ................................................................................................. 15<br />
- 2 -
1 Einleitung<br />
Der Druckguss ist als Verfahren zur endkonturnahen Massenfertigung von<br />
Bauteilen aufgrund seiner hohen Ausstoßrate sehr weit verbreitet. So werden<br />
heutzutage Kurbelgehäuse, Getriebegehäuse und eine Vielzahl von kleinen<br />
Bauteilen im Druckguss hergestellt. Die am weitesten verbreitete Legierung für<br />
den Druckguss ist die EN AC-AlSi9Cu3(Fe). Diese zeichnet sich durch eine sehr<br />
gute Gießbarkeit, sehr gute Zerspanbarkeit und akzeptabler Warmfestigkeit<br />
aus. Ziel dieses Versuches ist es, das Gefüge und die Porosität nach dem<br />
Druckguss zu näher kennenzulernen.<br />
2 Literaturrecherche<br />
2.1 Intermetallische Phase in EN AC-AlSi9Cu3(Fe)<br />
Nach En 1706:1998 besitzt die Legierung EN AC-AlSi9Cu3(Fe) folgende<br />
Zusammensetzung (Tabelle 1):<br />
Si Fe Cu Mn Mg Cr<br />
8,0 – 11,0 max. 1,3 2,0 – 4,0 max. 0,55 0,05 – 0,55 max. 0,15<br />
Ni Zn Pb Sn Ti Al<br />
max. 0,55 max. 1,2 max. 0,35 max. 0,25 max. 0,25 Rest<br />
Tabelle 1: Chemische Zusammensetzung in Masse-%<br />
Die hohen Toleranzfelder die diese Zusammensetzung zulässt erzeugen somit<br />
auch eine größere Anzahl an möglichen intermetallischen Phasen.<br />
Zwar wird bei dieser Legierung auch von Phasen wie Mg 2Si, Al 4Cu 2Mg 8Si 5,<br />
Al 2CuMg, Al 15(Fe, Mn) 3Si 2 oder Al 5FeSi berichtet ( [1] bis [4]), die wichtigste<br />
davon ist allerdings Al 2Cu. Vorstadien deren erstarren beim Abkühlen der<br />
Schmelze – betrachtet man das ternäre System Al-Si-Cu – bei Erreichen des<br />
eutektischen Punktes. Dies gilt jedoch nur für unendlich langsames Abkühlen.<br />
Beim Druckgießen entsteht aufgrund der schnellen Abkühlung ein übersättigter<br />
Mischkristall, da die maximale Löslichkeit von 5,65 Masse-% Cu im<br />
Aluminiummischkristall bei 548 °C (Al-Cu-Eutektikum) auf 1,5 Masse-% bei 400<br />
°C absinkt und die Cu-Atome nicht ausreichend Zeit zum Diffundieren haben.<br />
Aus diesem Grund ist der Mischkristall bestrebt, das Ungleichgewicht<br />
auszugleichen, weshalb eine Gleichgewichtsphase entsteht. Die Geschwindigkeit<br />
- 3 -
dieses Entmischungs-Prozesses ist stark von der Temperatur abhängig. Bei<br />
hohen Temperaturen (Warmauslagerung) ist er vergleichsweise schnell, bei<br />
Raumtemperatur (Kaltauslagerung) findet er jedoch – wenn auch langsamer –<br />
auch statt. Es kann davon ausgegangen werden, dass bei niedrigen<br />
Temperaturen es viele kleine, fein verteilte kohärente Ausscheidungen (Guinier-<br />
Preston-Phasen) gibt, bei hohen eher wenige, grobe, inkohärente (Al 2Cu) [5].<br />
Daraus lässt sich schließen, dass in einem Druckgussgefüge kein bis wenig<br />
Al 2Cu gefunden wird, da dieses beim Erstarren der Schmelze nicht die Zeit<br />
besitzt sich auszubilden. Wird aber ein Bauteil langsam abgekühlt,<br />
warmausgelagert, so besteht eine recht hohe Wahrscheinlichkeit, dass sich<br />
Al 2Cu bildet.<br />
2.2 Kann es bei der Wärmebehandlung 500 °C 4 h zu<br />
Rekristallisation kommen?<br />
Damit Rekristallisation stattfinden kann, sind folgende Bedingungen Notwendig:<br />
• Der kritische Verformungsgrad (je nach Material mind. 1 bis 5 %) des<br />
Werkstoffs muss überschritten worden sein<br />
• Die minimale Rekristallisationstemperatur muss überschritten worden<br />
sein<br />
Typischerweise setzt die Rekristallisation bei etwa 0,4 T m ein, kann jedoch durch<br />
hohe Verformungsgrade gesenkt werden. Ebenso können entsprechend lange<br />
Glühdauern ebenfalls dazu führen, dass Rekristallisation schon bei niedrigeren<br />
Temperaturen einsetzt (nach [6] und [7] ).<br />
Die im Versuch benutzte Legierung besitzt einen Schmelzbereich von 520 bis<br />
590 °C [8]. Nimmt man vom unteren Ende dieses Bereiches 0,4 T m, so liegt man<br />
bei 208 °C als kritische Rekristallisationstemperatur. Somit kann es bei einer<br />
Wärmebehandlung von 500 °C und 4 h zu Rekristallisation kommen.<br />
- 4 -
3 Versuchsdurchführung<br />
3.1 Tauchwägung<br />
Für den Versuch stehen 10 Proben in Form von Zugstäben zur Verfügung.<br />
Davon liegen 5 Proben im unbehandelten Zustand vor und 5 Proben werden bei<br />
einer Temperatur von 500°C 4h wärmebehandelt und an Luft abgekühlt.<br />
Anschließend wird eine Dichte- und Porengehaltsbestimmung mittels<br />
Tauchwägung durchgeführt. Dabei wird das Gewicht aller Proben an Luft und in<br />
<strong>Wasser</strong> bestimmt.<br />
Die Dichte der Probe lässt sich über folgende Gleichung berechnen:<br />
m<br />
ρ Pr obe =<br />
∗<br />
( m − m )<br />
Luft [ ] ρ<strong>Wasser</strong><br />
Luft<br />
Mit Hilfe der berechneten Dichtewerte der Proben lässt sich die Porosität<br />
berechnen:<br />
- 5 -<br />
<strong>Wasser</strong><br />
Porosität = 1- ρ Me<br />
Die Dichte von AlSi9Cu3 beträgt nach [9] 2,76 g/cm 2 .<br />
3.2 Zugversuch<br />
ρ Me = ρ Pr obe<br />
ρ AlSi9Cu3<br />
Zu Beginn der Zugprüfung wird der Probenquerschnitt ausgemessen und am<br />
Computer der Zugprüfmaschine eingegeben. Die Zugversuche werden an der<br />
Zugprüfmaschine Retrofit 100kN durchgeführt. Nach dem Bruch der Probe<br />
stoppt die Maschine automatisch den Versuch und die nächste Probe kann<br />
eingebaut werden<br />
3.3 Schliffpräparation<br />
Für die Gefügeanalyse werden jeweils drei Proben (siehe Abb.1) aus einer<br />
unbehandelten und einer wärmebehandelten Zugprobe entnommen.
Anguss<br />
Probe 1 Probe 2 Probe 3<br />
Abbildung 1: Probennahme an den Zugproben<br />
Die entnommenen Proben werden zu Beginn eingebettet. Anschließend werden<br />
die Proben, beginnend mit einer Körnung von 320, bis zu einer Körnung von<br />
4000 geschliffen. Poliert wird mit Diamantpartikeln der Größe 3µm und im<br />
Anschluss mit OPU ätzpoliert. Um das Gefüge des Materials zu erkennen ist der<br />
letzte Schritt eine Ätzung mit einer 10%igen NaOH Lauge. Anschließend werden<br />
die Schliffe im Lichtmikroskop betrachtet und Gefügeaufnahmen gemacht.<br />
4 Ergebnisse und Diskussion<br />
4.1 Auftriebswägung<br />
In Tabelle 2 sind die Ergebnisse der Auftriebswägung sowie die daraus<br />
errechneten Werte von Dichte und Porosität aufgeführt.<br />
Tabelle 2: Ergebnisse der Auftriebswägung<br />
Probe m, Luft [g] m, <strong>Wasser</strong> [g] Dichte ρ, [g/cm^3] Porosität<br />
Mittelwert Standardabweichung<br />
1−ρ/ρ,Alu<br />
WB1 35,000 20,600 2,431 0,119 0,144 0,083<br />
WB2 37,100 22,400 2,524 0,086<br />
WB3 28,000 13,400 1,918 0,305<br />
WB4 35,500 20,700 2,399 0,131<br />
WB5 36,300 22,000 2,538 0,080<br />
1 35,200 21,200 2,514 0,089 0,142 0,083<br />
2 30,200 16,600 2,221 0,195<br />
3 37,100 23,100 2,650 0,040<br />
4 34,100 20,200 2,453 0,111<br />
5 27,400 13,700 2,000 0,275<br />
Grundsätzlich haben die untersuchten Proben eine hohe Porosität im Bereich<br />
von 4 bis 30 %. Es fällt auf, dass die Wärmebehandlung keinen erkennbaren<br />
Einfluss auf die Porosität zeigt. Sowohl Tabelle 2 als auch Abbildung 1<br />
verdeutlichen dies.<br />
- 6 -
Porosität<br />
0,350<br />
0,300<br />
0,250<br />
0,200<br />
0,150<br />
0,100<br />
0,050<br />
Wärmebehandelt<br />
Nicht wärmebehandelt<br />
0,000<br />
1 2 3 4 5<br />
- 7 -<br />
Probe<br />
Abbildung 1: Porosität der untersuchten Proben<br />
Die allgemein hohe Porosität ist bedingt durch das zugrunde liegende<br />
Herstellungsverfahren. Im Druckguss werden die Gase aus der Umgebung<br />
durch die hohen Schmelzegeschwindigkeiten und daraus resultierenden<br />
Turbulenzen in die Schmelze eingeschlossen. Durch die Nachverdichtung unter<br />
hohem Druck sind die Poren bei den druckgegossenen Proben<br />
zusammengedrückt. Führt man nun die Wärmebehandlung durch dehnen sich<br />
die eingeschlossenen Gase durch Herabsetzen der Streckgrenze und<br />
Volumenzunahme der Gase im Innern aus und die Poren werden größer.<br />
Dennoch stellt sich keine wahrnehmbare Erhöhung der Porosität durch die<br />
Wärmebehandlung ein. Vielmehr ist die Streuung der Porosität innerhalb der<br />
Reihe der Proben herstellungsbedingt derart hoch, dass keine Aussage über<br />
einen eventuellen Einfluss der Wärmebehandlung auf die Porosität möglich ist.<br />
4.2 Zugversuch<br />
In Tabelle sind die in den Zugversuchen ermittelten Werte für Streckgrenze,<br />
Zugfestigkeit, Bruchdehnung und gemessener Durchmesser aufgeführt.
Name Rp0,2[MPa] Rm[MPa]<br />
Tabelle 3: Ergebnisse Zugversuch<br />
- 8 -<br />
Bruch-<br />
dehnung<br />
A[%] D[mm]<br />
W1 63 Mittelwert 179 Mittelwert 2,5 Mittelwert 6,3<br />
W2 68 60 163 192,2 2,6 3,8 6,5<br />
Standard-<br />
Standard-<br />
Standard-<br />
W3 51 abweichung 135 abweichung 2,4 abweichung 6,3<br />
W4 55 6 205 49 4,5 2 6,4<br />
W5 63 279 7 6,2<br />
1 77 Mittelwert 293 Mittelwert 5,4 Mittelwert 6,2<br />
2 76 76,2 206 260,4 2,8 4,46 6,2<br />
Standard-<br />
Standard-<br />
Standard-<br />
3 73 abweichung 321 abweichung 4,8 abweichung 6,3<br />
4 84 4 301 56 5,6 1 6,2<br />
5 71 181 3,7 6,2<br />
In Abbildung 2 sind die zugehörigen Spannungs-Dehnungskurven der<br />
druckgegossenen und nicht wärmebehandelten Proben dargestellt. Abbildung 3<br />
zeigt die Spannungs-Dehnungskurven für die druckgegossenen und<br />
anschließend wärmebehandelten Proben.
Abbildung 2: Spannungs-Dehnungs-<br />
Diagramme der druckgegossenen<br />
Zugproben<br />
- 9 -<br />
Abbildung 3: Spannungs-<br />
Dehnungskurven der<br />
druckgegossenen und<br />
wärmebehandelten Zugproben
σ [MPa]<br />
350<br />
300<br />
250<br />
200<br />
150<br />
100<br />
50<br />
Rp0,2, WB<br />
Rm, WB<br />
Rp0,2<br />
Rm<br />
Bruchdehnung, WB<br />
Bruchdehnung<br />
0<br />
0<br />
0,000 0,050 0,100 0,150 0,200 0,250<br />
Porosität<br />
Abbildung 4: Darstellung der ermittelten Streckgrnzen, Zugfestigkeiten und<br />
Bruchdehnungen der wärmebehandelten und nicht wärmebehandelten Proben<br />
in Abhängigkeit der Porosität<br />
Betrachtet man die ermittelten Streckgrenzen und Zugfestigkeiten in Beziehung<br />
zu den ermittelten Porositäten ist festzuhalten, dass, ungeachtet der<br />
stattgefundenen Wärmebehandlung, eine höhere Porosität immer eine<br />
niedrigere Streckgrenze bzw. Zugfestigkeit zur Folge hat. Die höhere Porosität<br />
hat einen geringeren effektiven tragenden Querschnitt zur Folge, was eine<br />
Verringerung der Festigkeit zur Folge hat.<br />
Zusätzlich fällt auf, dass bei gleicher Porosität die nicht wärmebehandelte Probe<br />
höhere Werte für Streckgrenze und Zugfestigkeit aufweisen als die<br />
wärmebehandelte Probe. Die in den druckgegossenen Proben vorliegende<br />
feinere Verteilung der festigkeitssteigernden Phasen wird durch die<br />
Wärmebehandlung vollständig zerstört. Die Wärmebehandlung liefert die<br />
Aktivierung zur Zusammenlagerung der Ausscheidungen.<br />
Setzt man allerdings Bruchdehnung und Porosität der Proben in Beziehung, fällt<br />
auf, dass die wärmebehandelten Proben eine höhere Bruchdehnung aufweisen<br />
als die nicht wärmebehandelten.<br />
Im speziellen wird dies an den Proben 5 und WB3 mit hoher und den Proben 3<br />
und WB2 mit niedrigerer Porosität deutlich. Die Proben 5 und WB3 weisen beide<br />
eine hohe Porosität von ca. 0,30 auf. Die ermittelten mechanischen Kennwerte<br />
liegen dementsprechend unter denjenigen von 3 und WB2 mit niedrigerer<br />
Porosität. Auffallend ist weiterhin, dass der Festigkeitsabfall bei den Proben 5<br />
- 10 -<br />
12<br />
10<br />
8<br />
6<br />
4<br />
2<br />
Bruchdehnung, A [%]
und WB3 nicht so stark ausgeprägt ist, wie bei den Proben 3 und WB2. Die<br />
durch hohe Porosität ohnehin hohe Defektdichte wirkt sich bei stattfindender<br />
Wärmebehandlung nicht so stark aus, wie bei den Proben 3 und WB2. Hier steht<br />
der Festigkeitsabfall durch die Wärmebehandlung im Vordergrund. Die dabei<br />
stattfindende Zerstörung des Gefüges hat hier einen größeren Einfluss als bei<br />
den Proben höherer Porosität.<br />
4.3 Metallogaphie<br />
Tabelle 4 zeigt die Gefüge der im Mikroskop untersuchten Proben bei 200-<br />
facher und 1000-facher Vergrößerung. Sowohl bei nicht als auch bei<br />
wärmebehandelter Probe fällt auf, dass die Poren vom angussnahen Bereich<br />
zum Angussfernen hin zum einen immer zahlreicher und zum anderen immer<br />
größer werden. D.h. der beim Druckguss aufgebrachte Nachdruck reicht zwar<br />
aus, um den angussnahen Bereich hinreichend zu verdichten, kann aber durch<br />
die Erstarrung der Schmelze in der Kavität nicht weit genug in den<br />
Angussfernen Bereich hin übertragen werden. Hier fehlt der zur Verdichtung<br />
benötigte Nachdruck und es entstehen die für Erstarrungsporosität typisch<br />
geformten Poren. Zusätzlich können die eingewirbelten Gase nicht ausreichend<br />
verdichtet werden, so dass große Gasblasen im Gefüge sichtbar werden.<br />
Darüberhinaus sorgt die Verjüngung in der Kavität für eine Erhöhung der<br />
Strömungsgeschwindigkeit und sorgt somit für eine gesteigerte Turbulenz, was<br />
zusätzlich zur Einwirbelung von eingeschlossenen Gasen führt.<br />
Vergleicht man wärmebehandelte und nicht wärmebehandelte Probe, fällt die<br />
ausgeprägte Gasporosität der wärmebehandelten Probe auf. Zeigen die Poren<br />
der nicht wärmebehandelten Probe fast ausschließlich die typische Form für die<br />
Erstarrungsporosität, weist die wärmebehandelte Probe vornehmlich durch die<br />
bei der Wärmebehandlung expandiertes Gasvolumen hervorgerufene Porosität<br />
auf.<br />
- 11 -
Tabelle 4: Gefüge der wärmebehandelten und nicht wärmebehandelten Proben in Vergrößerungen von 200-fach und 1000-fach<br />
Nicht WB WB<br />
Position Vergrößerung 200x Vergrößerung 1000x Vergrößerung 200x Vergrößerung 1000x<br />
-<br />
-<br />
Angussfern<br />
-<br />
-<br />
Mitte<br />
Angussnah
Abbildung 5: Randbereich der druckgegossenen, nicht wärmebehandelten Probe<br />
des AlSi9Cu3 bei 500-facher Vergrößerung<br />
Betrachtet man den in Abbildung 5 dargestellten Randbereich der nicht<br />
wärmebehandelten Probe, fällt die durch rasche Erstarrung durch heterogene<br />
Keimbildung an den Formhälften hervorgerufene feinere Kornstruktur am Rand<br />
auf. Das Gefüge zeigt bei der nicht wärmebehandelten Probe, wie in Abbildung<br />
5, zuerst ausgeschiedene Bereiche des α-Mischkristalls, im Schliffbild weiß<br />
erscheinend. Die dunkleren Bereiche zwischen den primären α-Mischkristallen<br />
werden durch eutektisches Gefüge erfüllt.
Abbildung 6: Gefüge der Wärmebehandelten Probe bei 1000-facher<br />
Vergrößerung<br />
Abbildung 6 zeigt dagegen das Gefüge der wärmebehandelten Probe. Erkennbar<br />
sind die rund eingeformten Si-Ausscheidungen in der α-Matrix. Durch<br />
Temperatur und Zeit der Wärmebehandlung hatten die Komponenten der<br />
Legierung genügend Zeit sich zu entmischen. So ist das Eutektikum in<br />
Abbildung 6 nicht auszumachen, da es sich auch einformen konnte.<br />
- 14 -<br />
Si-<br />
Ausscheidungen<br />
α-Matrix
5 Quellen<br />
[1]: Willig, V.; Heimendahl, M.; Wischnak, W.: Metallkunde 66 (1975) Nr. 3, S.<br />
127-131<br />
[2]: Petzow, G.; Effenberg, G.: Ternary alloys. VCH Verlagsgesellschaft mbH,<br />
Weinheim, 1992<br />
[3]: Pabel, T.; Rockenschaub, H.: Seminar Aluminium-Technologie,<br />
Grundlagen, Österreichisches Gießerei-Institut, Leoben, 2004.<br />
[4]: Rockenschaub, H.; Pabel, T., Geier, G.; Holzer, H.; Hopfinger, M.: Neue<br />
Wärmebehandlung für beste mechanische Eigenschaften im Aluminium-<br />
Druckguss, Giesserei 93, 07/2006<br />
[5]: Kelly, A.; Nicholson, R.B.: Precipitation Hardening, Progress in Materials<br />
Science, Vol 10, Nr. 3 Pergamon Press, 1963<br />
[6]: Böhm, H.: Einführung in die Metallkunde. Mannheim: BI<br />
Wissenschaftsverlag 1968<br />
[7]: Cahn, R.; Haasen, P.: Physical Metallurgy. Amsterdam: North Holland<br />
1996<br />
[8]: Praktikumsskript zu diesem Versuch<br />
[9]: Internet:<br />
http://www.werkstoffe.de<br />
http://www.werkstoffe.de/Werkstoffe/werkPhysikalischDetails.do?werkid=<br />
88<br />
- 15 -