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Der alte Spielplatz<br />

„Scheiße!" Der Bus fährt los und ich stoppe auf dem überfluteten<br />

Gehweg ab. „Ohh... kann man so einen Scheißtag haben?" Ich<br />

stehe einfach da und lasse meinen Blick schweifen. Die meisten<br />

Leute stehen dicht gedrängt unter Dächern oder Regenschirmen.<br />

Ich glaube ich bin die Einzige auf der Kreuzung. Die mitten im Regen<br />

steht. Ich muss aussehen wie ein begossener Pudel. Schon<br />

den ganzen Tag regnet es in Strömen und ich laufe schon den<br />

ganzen Tag ohne Schirm oder Regenjacke durch die Straßen Hannovers.<br />

Ich bin nass. Ich spüre die Nässe eigentlich schon gar<br />

nicht mehr, ich merke nur noch wie ich tropfe. Überall, <strong>von</strong> den Fingerspitzen,<br />

<strong>von</strong> meinem T-Shirt und meiner Jacke, <strong>von</strong> meinem<br />

Kinn, meinen Haaren <strong>von</strong> der Nasenspitze. Ich seufze, eigentlich<br />

ist es auch ganz entspannend im Regen zu stehen, das einzige,<br />

was, nervt sind die ganzen lauten Autos... - Am besten weg <strong>von</strong><br />

der Hauptstraße - entscheide ich. Der Bus ist mir jetzt auch egal.<br />

Ich hatte sowieso keine Lust Nelli und Steven zu treffen und zu<br />

spät wäre ich auch mit dem Bus gekommen. Ich ziehe meine Tasche<br />

am Schultergurt etwas höher und krame darin nach meinem<br />

Handy. In der Tasche ist jetzt auch alles nass, aber das ist mir<br />

egal. Heute ist mir alles egal! Ich kriege das Handy zu fassen und<br />

ziehe es heraus. Weil meine Hände kalt und nass sind, fällt es mir<br />

schwer auf dem Touchscreen die richtigen Tasten zu treffen. Hastig<br />

schreibe ich die SMS an Nelli, irgendetwas <strong>von</strong> wegen ich hab's<br />

nicht geschafft, drücke auf senden und lasse das Handy wieder in<br />

meine Tasche fallen. Ganz automatisch tragen mich meine Beine<br />

durch die Stadt. Es ist eine richtige Großstadt, aber sie kam mir nie<br />

so riesig vor. Ich kenne ihre kleinen versteckten Ecken, die schönen<br />

Plätze zwischen dem vielen Asphalt. Einer <strong>von</strong> ihnen ist der<br />

alte Spielplatz, vor dem ich jetzt stehen bleibe. Er wirkt leer, verlassen,<br />

es sind keine Kinder da, die auf ihm spielen. Das muss an<br />

dem schlechten Wetter liegen. Ich schaue hoch zum Himmel, er ist<br />

grau, voller großer bauschiger Wolken. Ich vermisse ihn sehr. Ich<br />

weiß noch, wie wir uns hier getroffen haben. Überall waren kleine<br />

Kinder, die um uns herum spielten, es war Sommer und ein wunderschöner<br />

Tag. Er hatte da gesessen, auf dem kleinen Hügel.<br />

Und jetzt ist er nicht da. Ich vermisse ihn.<br />

Sarah Bremsteller (Jahrgang 10)

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