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28832 Berlin #17<br />

Magazin für Druck | Medien


AUF EIN WORT ...<br />

# Editorial 2<br />

# Editorial 3


# Editorial 5 # Editorial 4<br />

Am<br />

Morgen danach<br />

noch derselbe Regen,<br />

aufgeweichte Kracher, die<br />

Blindgänger – was es da überhaupt<br />

zu feiern gibt. Im Kraterhirn<br />

allerlei gute Nachsätze für das<br />

Verflossene, echt staircase mit,<br />

hinterher sind wir ja sooo brillant.<br />

Umtausch. Inventur. Die<br />

Hongkongware für den<br />

Ausverkauf<br />

Das dreckige Dutzend_ Seite 06<br />

Berlin Reiseführer_ Seite 07<br />

Berliner Luft_ Seite 22<br />

Berlin-Impressionen_ Seite 51<br />

LIEBE LESER UND LESERINNEN<br />

So haben Sie unser Magazin 28832 noch nie erlebt: gnadenlos zweigeteilt in zwei völlig unterschiedliche Hälften, die<br />

jedoch auf eigentümliche Weise miteinander in Verbindung stehen. Links finden Sie eine literarische Hommage an eine<br />

Stadt, die Ihnen rechts als Reiseziel für den bevorstehenden Sommer nahe gelegt wird. Ein Dichtband und ein Reiseführer<br />

in einem sozusagen. Und alles dreht sich um - Berlin. Das ist vielleicht nicht logisch, denn schließlich ist dies immer noch<br />

das Kundenmagazin einer Druckerei, und die Namensgleichheit mit unserer wunderschönen Hauptstadt ist nichts als blo-<br />

ßer Zufall. Anderseits aber: Dass wir so heißen wie wir heißen, reicht uns als Impuls völlig aus, uns auf nicht alltägliche<br />

Weise um Ihre Gunst zu bemühen. Wir hoffen dies damit zu tun, dass wir Ihnen sowohl einen mitreißenden Text eines gro-<br />

ßen deutschen Lyrikers präsentieren als auch konkrete und zum Teil brandheiße Tipps für einen Abstecher ins brodelnde<br />

Berlin. Sollten Sie nicht vorhaben, diesen Sommer dorthin zu fahren, so ändern Sie vielleicht Ihre Meinung, wenn Sie ein<br />

wenig durch die nächsten Seiten stöbern. Sollten wir Ihnen Berlin trotz der einzigartigen Fülle kultureller und architekto-<br />

nischer Highlights nicht schmackhaft machen können, so machen Sie doch ruhig jemand anderem eine kleine Freude mit<br />

diesem Heft. Dass Berlin immer eine Reise wert ist, müssen wir Ihnen vermutlich nicht erst sagen. Wir wollen bei dieser<br />

Gelegenheit aber nicht versäumen, Ihnen zu sagen, dass das zweifellos auch für die Druckerei Berlin gilt. Wir haben schon<br />

oft erlebt, wie sich für beide Seiten ungeahnte neue Möglichkeiten und glänzende Perspektiven auftun, wenn man sich<br />

erst einmal richtig kennen gelernt hat. Wir von BerlinDruck freuen uns jedenfalls immer sehr, wenn wir netten Besuch<br />

bekommen und Interessenten einen Betrieb mit begeisterungsfähigen und kreativen Mitarbeitern vorführen können, der<br />

die modernsten Techniken für ein in jeder Hinsicht überzeugendes Druckergebnis beherrscht.<br />

In diesem Sinne<br />

Ihr Reinhard Berlin<br />

PS: Wenn Sie in dieser Ausgabe Infos über die Druckerei Berlin vermissen, schauen Sie sich vielleicht den beiliegenden<br />

Reiseführer etwas genauer an. Keine Konkurrenz zur Hauptstadt, aber mit einem Wesenszug, den auch die Chefin in ihrem<br />

Interview auf Seite 31 als ihren Hauptcharakterzug identifiziert.


DAS DRECKIGE DUTZEND<br />

Hier ist ein Leckerbissen für alle Berlin-Fans und solche, die es werden wollen: Die<br />

„dichte, frische Berlin-Ballade“ (DER SPIEGEL) mit dem verheißungsvollen Titel „Das<br />

dreckige Dutzend“ veröffentlichte der Lyriker Uli Becker 1988, also ein Jahr vor der<br />

Wende, in dem Gedichtband „Das Wetter von morgen“. In griffigen, asphaltnahen Bildern<br />

erzählt Becker vom Kampf gegen die Zeit aus Berliner Sicht. Ein immerwährender<br />

Kalender, eingeteilt in zwölf Monate und noch immer gültig: „Brennen tut er nicht, der<br />

Beton, aber gemein heiß wird er.“<br />

01<br />

# Das dreckige Dutzend 6<br />

VON ULI BECKER<br />

Am Morgen danach noch derselbe Regen,<br />

aufgeweichte Kracher, die Blindgänger –<br />

was es da überhaupt zu feiern gibt.<br />

Im Kraterhirn allerlei gute Nachsätze<br />

für das Verflossene, echt staircase wit,<br />

hinterher sind wir ja sooo brillant.<br />

Umtausch. Inventur. Die Hongkongware<br />

für den Ausverkauf ist da. Zeitungen<br />

zerknüllt in nasse Stiefel gestopft<br />

SOMMER IN BERLIN<br />

Kennen Sie dieses einzigartig erhebende Gefühl, wenn Sie durch die Straßen und über die Plätze der<br />

alten neuen Hauptstadt flanieren? Wenn die Sinne vor lauter Eindrücken aus Kunst, Kultur, Architektur<br />

oder Politik Achterbahn fahren? Die Stadt hat sich nach langer Zeit im Dornröschenschlaf wieder zur<br />

echten Metropole gemausert und präsentiert ihren Facettenreichtum mit stetig zunehmendem Selbstbe-<br />

wusstsein. Ihre Besucher können jeden Tag live dabei zusehen, wie Künstler und Kreative, Idealisten und<br />

Macher, Alte und Junge, Einheimische und Weltbürger ihr Berlin zu einem einzigen Erlebnis machen. So<br />

kommen auch wir immer wieder, denn Lieblingsstädte sind wie Sommerwind: Sie streicheln die Seele.<br />

# Blindtext 3<br />

# Reiseführer 7


# Das dreckige Dutzend 8<br />

und die Angst, auf der Straße nachts<br />

von einer spirrigen Ostblockfichte,<br />

vom Himmel hoch niedersausend,<br />

erschlagen zu werden. Der kleine Mohr<br />

hat seine Schuldigkeit getan, gib ihm<br />

nicht zu wenig, und gib’s ihm bar.<br />

Hier und da paar haifarbene Inselchen<br />

von Harsch, witzlos wie die Salzkruste<br />

auf umgekipptem Rotwein, uns bleibt<br />

allein die Kunst: Nirgends scheint es<br />

so schön wie in der Off-Off-Galerie,<br />

sechs alte Schwarzweißgeräte hochkant.<br />

Die Frontstadt riecht, sie stinkt<br />

wie voller voller Aschenbecher, ohne<br />

Filter, nichts um auf Lunge zu atmen.<br />

Schlange für Sondergenehmigungen,<br />

die Feuerwehr donnert mit tatü-tata<br />

quer durch die Inversionswetterlage:<br />

Heißer Abriß jetzt? Das ist obszön,<br />

hallo Spaßguerilla, bitte kommen, hier<br />

gehört einer vor die Kanone gebunden<br />

HOTELS<br />

SCHLUMMERN IM PRACHTBAU<br />

Der Inbegriff der deutschen Hotellerie gilt als legendär und bleibt auch seit der Wiedereröffnung im<br />

Jahr 1997 das Symbol für Wohlstand schlechthin. Selbst eine Stippvisite wird in dieser<br />

Luxusherberge nahe des Brandenburger Tors zum exklusiven Erlebnis.<br />

SÜSSE TRÄUME IM DESIGN-HOTEL<br />

Inmitten von DDR-Plattenbauten verbirgt sich eine<br />

umso geschmackvollere Atmosphäre hinter restaurierter<br />

Fassade. Die moderne Innenarchitektur lässt<br />

die Bausünden der Vergangenheit schnell vergessen.<br />

BLAUE STUNDE<br />

HOTEL ADLON/KEMPINSKI, BERLIN<br />

WO Unter den Linden 77, Mitte<br />

FON 0 30.22 61-0<br />

NET www.hotel-adlon.de<br />

S 1, 2, 25 Potsdamer Platz<br />

ALEXANDER PLAZA BERLIN<br />

WO Rosenstraße 1, Mitte<br />

FON 0 30.24 00 10<br />

NET www.alexander-plaza.com<br />

S 1, 2, 25, 3 und 5 Hackescher Markt.<br />

Die Bleibtreustraße ist für ihre Designerläden bekannt. In einem knallblau gestrichenen Gründerzeithaus<br />

wartet hingegen ein Hotel der Extraklasse, darin mediterran inspiriertes Design von H.J. Weinand.<br />

Bis zum Mosaiktisch im italienischen Innenhof taucht die Farbe Blau regelmäßig im Interieur<br />

auf. New York stand hingegen mit lichten hellen Stoffen, Material- und Mustermix Pate bei der<br />

Zimmergestaltung. Wer auf zuckerfreie Ernährung achtet, wird die<br />

kohlehydratarmen Speisen unter dem Motto „No Sugar“ lieben.<br />

Das hauseigene Restaurant serviert außerdem Snacks und Bagels.<br />

HOTEL BLEIBTREU<br />

WO Bleibtreustraße 31,<br />

Charlottenburg<br />

FON 0 30.8 84 74-0<br />

NET www.bleibtreu.com<br />

S 3,5 und 9 Savignyplatz<br />

U 15 Uhlandstraße<br />

# Reiseführer 9<br />

HOTEL ADLON<br />

ALEXANDER<br />

PLAZA BERLIN<br />

HOTEL<br />

�<br />

BLEIBTREU �


02<br />

und mit Konfetti vollgepumpt der Typ.<br />

Zwei Totengräber mit Preßlufthammer,<br />

wo Dynamit effektiver wäre, politisch<br />

aber kaum durchsetzbar in diesem Land.<br />

Wer jetzt den Hund vor die Tür schickt,<br />

muß unweigerlich selber raus und ihn<br />

vom Parkverbotsschild abbrechen. Zeit,<br />

sich die Grippe zu nehmen, stille Feier<br />

im Bett mit der Al Capone-Biografie,<br />

fern jedem zuckrigen Mon Chérie-Getue.<br />

Von Blankenese aus kommt Freude auf,<br />

die Locher ausgeleert, ein Ölscheich<br />

sitzt mit Bombe in der U-Bahn, glühend<br />

heißer Wüstensand, kein Bier auf Hawaii,<br />

ob die Piraten und Hula-Hula-Schönen<br />

alle Taxi fahren? London Rubber boomt.<br />

Die günstigsten Plätze an der Sonne<br />

schon ausgebucht, vielleicht täte man<br />

eh besser mal Küche und Flur tapezieren.<br />

in dieser nordafrikanischen Hafenstadt.<br />

PERSÖNLICHE NOTE<br />

Das Szene-Viertel um die Hackeschen Höfe hat ein wahres Schmuckstück von Hotel in seiner Mitte zu<br />

bieten. In dessen gemütlich-komfortablen Zimmern im modernen Landhausstil nächtigt es sich sehr<br />

angenehm. Speziell dann, wenn ein charmantes Betthupferl auf dem Kopfkissen oder ein Miniimbiss<br />

auf der Bettkonsole wartet. Morgens wird jede Schlafmütze beim Anblick der frischen Blüte im Bad<br />

putzmunter. Dezente Aufmerksamkeiten finden sich bei vielen Gelegenheiten, das Serviceteam legt<br />

besonderen Wert auf die familiäre Note. Das Frühstücksbuffet ist nicht überladen, dafür aber erlesen.<br />

So fühlt sich jeder Gast wie zu Hause.<br />

HOTEL HACKESCHER MARKT<br />

WO Grosse Präsidentenstraße 8,<br />

Friedrichshain<br />

FON 0 30.28 00 30<br />

NET www.hackescher-markt.com<br />

U 5 und 8 Alexanderplatz<br />

S 5 Hackescher Markt<br />

KUNSTVOLLES INTERIEUR<br />

Die legendäre New Yorker Künstler- und Literaten-Absteige „Chelsea<br />

Hotel“ war Vorbild für das Künstlerheim Luise. Das klassizistische Gebäude<br />

in Berlins Mitte stammt aus dem Jahr 1825, die dort kreierenden<br />

renommierten Künstler kommen aus Köln, Berlin und New York.<br />

Durchschnittlich für zwei bis drei Jahre bleibt das Innenleben eines<br />

Raumes erhalten, bevor umgestaltet wird. Mit der Buchung eines<br />

Zimmers unterstützt der Gast nicht nur den jeweils verantwortlichen<br />

Kreativen, sondern wohnt in ausgesprochen individuell gestalteten<br />

Räumen. Wer empfindlich auf Lautstärke reagiert, sollte bei der Reservierung<br />

nach einem ruhigen Zimmer fragen.<br />

TREFFPUNKTE<br />

HOTEL + KÜNSTLERHEIM<br />

WO Luisenstraße 19, Mitte<br />

FON 0 30.28 44 80<br />

NET www.kuenstlerheim-luise.de<br />

S 5 Friedrichstraße<br />

BAR NOU<br />

KREUZBERGER NÄCHTE SIND LANG<br />

Himmel aus Beton, gedacht als eine Art WO Bergmannstraße 104, Kreuzberg<br />

Im gemütlichen Souterrain treffen sich Thirty-<br />

Prüfung, wie seinerzeit die Epidemie<br />

FON<br />

NET<br />

0 30.74 07 30 50<br />

www.bar-nou.com<br />

Somethings zu Cocktails und Zigarren. Am<br />

Wochenende empfiehlt sich zeitiges Erscheinen!<br />

# Das dreckige Dutzend 10<br />

U 7 Mehringdamm<br />

# Reiseführer # Blindtext 11 4<br />

HACKESCHER<br />

MARKT<br />

HOTEL<br />

KÜNSTLERHEIM<br />

BAR NOU<br />

�<br />


# Das dreckige Dutzend 12<br />

03<br />

mit vier Buchstaben: A man can be<br />

rained upon, but he can’t be defeated.<br />

Bloß wo hier sowieso nichts wächst.<br />

Nachts wach, blicke ich vom Fenster<br />

hinab auf die gefrorene Hundekacke,<br />

rauhreifbepelzt wie ein Streifenhäschen:<br />

Ob die überhaupt noch mal weich wird?<br />

(Könnte glatt ausfallen dieses Mal.)<br />

Was gilt die Wette, daß keine Knospen<br />

mehr kommen an den verrußten Zweigen,<br />

daß die Zugvögel wortlos wegbleiben<br />

wie der alte Signor Coletti, machte<br />

das beste Eis und war stolz darauf,<br />

mit Original Vanillestippen – wetten,<br />

daß die Rattenpelzjacken das Ringen<br />

endgültig für sich entschieden haben,<br />

aus seinem Laden nie mehr rausgehen?<br />

Scheue Sonne. Wie staubig plötzlich<br />

die Yucca dasteht, die graue Masse<br />

im Bücherregal noch grauer, wie fahl<br />

vom Viehsalzfraß die Klebebuchstaben<br />

IM GRUNEWALD ERHOLEN<br />

Vogelgezwitscher, leises Plätschern vom nahe gelegenen<br />

Gewässer und dazu nach Herzenslust schlemmen:<br />

Im historischen Gutshaus am nördlichen Ende<br />

des romantisch gelegenen Schlachtensees gehört die<br />

Erholung seit jeher zum Service. Heute werden auf<br />

der Terrasse oder im Kaffeegarten Deftiges vom Grill,<br />

Brezeln oder frischer Blechkuchen gereicht. Bootsverleih<br />

und Hotelbetrieb machen die Fischerhütte<br />

außerdem zum traumhaften Erholungsfleckchen für<br />

Ausflügler. Verantwortlich für Hütte in malerischer<br />

Kulisse ist der Berliner Top-Gastronom Josef Laggner.<br />

FRÜHSTÜCK MIT PINGUINEN<br />

BIERGARTEN FISCHERHÜTTE<br />

WO Fischerhüttenstraße 136, Zehlendorf<br />

FON 0 30.36 75 26 34<br />

NET www.fischerhuette-berlin.de<br />

U 1 Krumme Lanke<br />

S 1 Mexikoplatz, Schlachtensee<br />

Ganz früh morgens, wenn die Sonne noch nicht ganz so unbarmherzig brennt, ist es auf der Südterrasse<br />

des Zoo-Restaurants am schönsten. Im ersten Zoo Deutschlands haben Tiger und Löwen um<br />

diese Zeit noch richtig gute Laune, und man phantasiert ganz unbeschwert von einem Leben, wie es<br />

Tarzan und Jane führten. Zum Glück entfällt die lästige Nahrungssuche, denn ein leckeres Frühstück<br />

wartet bereits vor Ihnen auf dem Tisch. Die einmalige Spezialität<br />

des Hauses sind Feiern oder gar ein Champagnerempfang<br />

im Aquarium, im Flusspferd- oder Pinguinhaus.<br />

RESTAURANTS<br />

MONSIEUR VUONG<br />

WO Alte Schönhauser Straße 46,<br />

Mitte<br />

FON 0 30.30 87 26 43<br />

NET www.monsieurvuong.de<br />

U 8 Weinmeisterstraße<br />

ZOORESTAURANT<br />

WO Zoologischer Garten Berlin<br />

Hardenbergplatz 8, Tiergarten<br />

FON 0 30.2 54 01 0<br />

NET www.zoo-berlin.de<br />

U 2 und 9 Zoologischer Garten<br />

VON SAIGON BIS HANOI<br />

Reichhaltige vietnamesische Gerichte, die<br />

nach Originalrezepten zubereitet werden, dazu<br />

passt eine der ausgesuchten Kaffee- oder<br />

Teesorten.<br />

# # Reiseführer Blindtext 4 13<br />

BIERGARTEN<br />

FISCHERHÜTTE<br />

ZOORESTAURANT<br />

�<br />

�<br />

MONSIEUR<br />

VUONG


04<br />

# Das dreckige Dutzend 14<br />

an den noch heilgebliebenen Scheiben<br />

der Kebab-Buden. Alles Lammfleisch.<br />

Woher dieser unschuldige Optimismus?<br />

Im ersten Elan nicht gefundene Eier<br />

sind aus den Augen, aus dem Sinn,<br />

aber die Nase, die meldet sich dann.<br />

A propos stinken schon, die Preise<br />

für Taschenkalender kollabieren.<br />

Vorne drin die zehn Wochen bleiben<br />

unbeschriebene Blätter, wer wird denn<br />

nachtragend sein, was gäb’s auch groß<br />

außer Regen und nassen Hund? Regen<br />

und Fieber. Und eine verlorene Wette:<br />

Das Eis ist irgendwie doch gebrochen,<br />

die Kugel wieder einen Groschen teurer.<br />

Nichts wie den Skigips abgeschlagen,<br />

vom Zeitgeschmack überholter Stuck,<br />

gefragt jetzt das klare, bloße Bein.<br />

Guten Tach, ist da Bäckerei Dingens?<br />

Ja, äh, ob Sie Schweinsohren hätten.<br />

Ham Sie? Das tut mir aber leid für Sie –<br />

URBAN COMFORT FOOD<br />

Ist es ein Imbiss? Ist es ein Restaurant? Es ist vor allem einladend, und<br />

das nicht nur auf Grund der Optik. Der Name „Urban Comfort Food“,<br />

aber auch das frische Speiseangebote, könnte sich so oder ähnlich in<br />

einer noch größeren Weltmetropole als Berlin finden, der urbane Mix<br />

überzeugt eben international. Die Lunchkarte wird wöchentlich ausgetauscht,<br />

doch die hausgemachten Brot- und Pasta-Spezialitäten bleiben<br />

der bewährte Rahmen. Jede Woche neu sind auch die Ravioli-Variationen.<br />

Im Zusammenspiel mit der benachbarten Cocktailbar „Roberta“<br />

und der angrenzenden Hotelbar wird ein perfekt geplanter Abend daraus.<br />

TRAINING FÜR DIE SINNE<br />

Am Eingang empfangen blinde oder sehbehinderte Kellner den Gast, es folgt die Menüwahl nach Geschmacksrichtung<br />

und dann kommt ein erhellendes Erlebnis für beinahe alle Sinne: In der unsicht-<br />

UNSICHT-BAR<br />

WO Gormannstraße 14,<br />

Mitte<br />

FON 0 30.24 34 25 00<br />

NET www.dunkelrestaurant.org<br />

U 8 Rosenthaler Platz, Weinmeisterstraße<br />

S 5 Hackescher Markt<br />

KULINARISCHES BIS FÜNF<br />

Hier wird in stilechtem Ambiente an sieben<br />

Tagen der Woche rund um die Uhr für<br />

italienische Genüsse aus der Küche gesorgt.<br />

Die Pizzas sind hier legendär.<br />

URBAN COMFORT FOOD<br />

WO Zionskirchstraße 5, Mitte<br />

FON 0 30.48 62 31 31<br />

U 8 Rosenthaler Platz, Bernauer Straße<br />

Bar speisen Hauptstädter und Besucher seit 2002 im<br />

Dunkeln. Bei der Zubereitung der Gerichte wird viel<br />

Wert auf die geschmackliche Entfaltung der einzelnen<br />

Zutaten gelegt. Ein Ess-Erlebnis der anderen Art, für<br />

das zwei bis drei Stunden Zeit eingeplant werden<br />

sollten, denn: Jegliche Lichtquelle ist im Restaurant<br />

verboten, also verlässt man sich ganz auf sein Gefühl –<br />

oder das Servicepersonal.<br />

ZWÖLF APOSTEL<br />

WO Bleibtreustraße 49<br />

Charlottenburg<br />

FON 0 30.3 12 14 33<br />

NET www.12-apostel.de<br />

S 3, 5 und 9 Savignyplatz<br />

UNSICHT-BAR URBAN<br />

COMFORT FOOD<br />

# Reiseführer 15<br />

�<br />

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ZWÖLF<br />

APOSTEL


# Das dreckige Dutzend 16<br />

zeitloser Kinderklassiker. Aber keiner<br />

spielt heute mehr Klicker in Lederhose,<br />

vorbei die Gänsehaut am ersten Tag.<br />

Die Unterwäsche von der Rotgefärbten<br />

flattert seit einer Woche an der Leine,<br />

da will mir doch jemand was mit sagen,<br />

da sind unmöglich bloß die Schauer<br />

schuld dran. Regen bei Sonnenschein,<br />

wieso festlegen, mach, was du willst.<br />

Launische Tage. Grausam und schön.<br />

Ein junges Ding, das noch nicht weiß,<br />

zwischen Heiliger und Hure schwankt.<br />

Die zerknautschten Toastbrotscheiben<br />

laufen einem nicht weg, das Leben<br />

spüren jetzt dumpf auch die Tauben,<br />

muß irgendwie mehr sein als Fressen:<br />

Prall aufgeplustert die eine Fraktion<br />

hinter der anderen her wie der Teufel<br />

hinter der armen Seele. Ruh hat die<br />

erst nach einem flügelschlagenden Akt<br />

von Parterreakrobatik. Oder die Köter!<br />

POLITIKER, SCHAUSPIELER & SIE<br />

Regionale Berliner Küche gibt es selten so perfektioniert, wie im „Zur letzten Instanz“. Ergo sollte man<br />

sich bei einer ausgeprägten Vorliebe für Buletten, Sauerbraten oder eine ordentliche Molle mit Korn<br />

gleich auf den Weg nach Mitte machen. Rustikale Gemütlichkeit und Speisen wie zu Omas Zeiten,<br />

allerdings kombiniert mit moderner Küche, finden auch unter der nationalen wie internationalen Prominenz<br />

bekennende Liebhaber. Selbst Napoleon soll<br />

bereits hier in der Nähe des Alexanderplatzes am Kachelofen<br />

geschmaust haben. Geschichtsträchtig gibt<br />

sich die „Instanz“ mit vielfältigen Antiquitäten allemal.<br />

ZUR LETZTEN INSTANZ<br />

WO Waisenstraße 14-16, Mitte<br />

FON 0 30.2 42 55 28<br />

NET www.zurletzteninstanz.de<br />

U 2 Klosterstraße<br />

NIGHTLIFE<br />

INBEGRIFF DER CLUBKULTUR<br />

Zugegeben, seine Blütezeit hatte der WMF Club in<br />

den 90ern, als er international als Synonym für<br />

Berliner Clubkultur stand. Aber Klassiker bleibt<br />

Klassiker.<br />

DDR-FLAIR DER 50ER & 60ER<br />

An authentischen Nierentischchen Salzletten knabbern,<br />

nachdem man sich an der Bar persönlich mit<br />

allem Notwendigen eingedeckt hat, und schon kann<br />

der Abend gemütlich ausklingen.<br />

JUBINAL<br />

WO Tucholskystraße 34, Mitte<br />

FON 0 30.28 38 73 77<br />

NET www.jubinal.de<br />

S 25 Oranienburger Straße<br />

MARIETTA<br />

# Reiseführer 17<br />

WMF CLUB BERLIN<br />

WO Karl-Marx-Allee 34, Mitte<br />

FON 0 30.28 87 88-910<br />

NET www.wmfclub.de<br />

U 5 und 2 Alexanderplatz<br />

S 3, 5 und 7 Alexanderplatz<br />

WO Stargarder Straße 13, Pankow/Prenzlauer Berg<br />

FON 0 30.43 72 06 46<br />

NET www.marietta-bar.de<br />

U 2 Schönhauser Allee<br />

S 8, 41 und 42 Schönhauser Allee<br />

DURCHGESTYLTES IN ORANIENBURG<br />

In einer Seitenstraße der sündigen Ausgehmeile lockt das<br />

Jubinal mit Live-Musik von Jazz bis Funk die jungen und erfolgreichen<br />

Hauptstädter an. Hier wurde garantiert noch niemand<br />

angepöbelt, weil er im Anzug aufgekreuzt ist.<br />

ZUR LETZTEN<br />

INSTANZ<br />

WMF CLUB BER-<br />

LIN<br />

MARIETTA<br />

JUBINAL<br />

�<br />

�<br />


05<br />

# Das dreckige Dutzend 18<br />

Aus der offenen Tür der Truckerkneipe<br />

dringt Johnny Cash, flesh and blood<br />

needs flesh and blood, und deutscher<br />

echot die modifizierte Trachtengruppe<br />

auf dem Kurfürstendamm: Wo denn hier<br />

der Dings, der na du weischt scho wäre.<br />

Groß aufgemacht in der Wegwerfzeitung<br />

unser aktueller Haushaltstip zum Thema<br />

Krebs, Vabanquespiel Waldmeisterbowle,<br />

der angesagte Abschluck für Kamikazes.<br />

Das Draußensitzen. Nach der Kundgebung<br />

klebrig wie Sirup tröpfelnde Gespräche,<br />

die charakteristische Handbewegung bitte:<br />

Eine Weiße wird an der Wange geprüft.<br />

Naturschutzdebatten beim Fliederklau.<br />

Wer was hat, was ihm zu klein vorkommt,<br />

oder auch ihr an ihm, egal, jedenfalls<br />

jetzt ihn raus in den Regen halten!<br />

Körper im Park wie gekochte Kartoffeln,<br />

muffige Einkellerware, von Kopf bis Fuß<br />

Streifen unter der Armbanduhr. Digital,<br />

(UN)VORHERSEHBARER<br />

UNTERHALTUNGSWERT<br />

Der Name täuscht: Wer im „Bergstübl“ zünftige<br />

Musik und Jagertee erwartet, liegt völlig falsch. Seit<br />

ein paar Monaten feiert hier die junge Mitte-Szene in<br />

einer Mischung aus rustikalen Holzbänken und knallig-kitschigem<br />

70er-Jahre-Design und freut sich über<br />

die günstigen Getränkepreise. An lauen Sommerabenden<br />

ist auf dem Gehsteig vor der angesagten Kneipe<br />

kein Durchkommen mehr, und die genervten Versuche<br />

der Polizei, für Ordnung zu sorgen, gehören<br />

fast schon zum Unterhaltungsprogramm.<br />

MUSEEN UND GEDENKSTÄTTEN<br />

MUSEALER BAHNHOF<br />

Verhältnismäßig kurz nach seinem Bau als Kopfbahnhof<br />

im Jahr 1874 wurde der Hamburger Bahnhof Anfang<br />

des 20. Jahrhunderts wegen seiner geringen<br />

Größe zum Verkehrs- und Baumuseum umgestaltet.<br />

Im westlichen Ehrenhofflügel findet sich heute eine<br />

ständige Ausstellung mit Werken von Joseph Beuys.<br />

Ab September wird die Flick-Collection als Dauerleihgabe<br />

in der Rieck-Halle zu sehen sein.<br />

KUNSTWERKE BERLIN<br />

WO Auguststraße 69, Mitte<br />

FON 0 30.2 43 45 90<br />

NET www.kw-berlin.de<br />

U 8 Weinmeisterstraße<br />

BERGSTÜBL<br />

WO Veteranenstraße 25<br />

Prenzlauer Berg<br />

FON 0 30.4 49 01 17<br />

U 8 Rosenthalplatz<br />

HAMBURGER BAHNHOF<br />

WO Hamburger Bahnhof-Museum<br />

für Gegenwart<br />

Invalidenstraße 50/51, Mitte<br />

FON 0 30.39 78 34 11<br />

NET www.hamburgerbahnhof.de<br />

S 5, 7 und 9 Lehrter Bahnhof<br />

KUNST-WERKE<br />

In einer ehemaligen Margarinefabrik verschafft sich der Kunstfreund<br />

anhand von Ausstellungen und Veranstaltungszyklen einen<br />

Überblick über die Strömungen der zeitgenössischen Bildenden<br />

Künste. Dialoge mit Architektur, Mode, Theater, Film, Design,<br />

Musik, Wissenschaft und Technologie spielen eine große Rolle.<br />

BERGSTÜBL<br />

# Reiseführer 19<br />

�<br />

HAMBURGER<br />

BAHNHOF<br />

�<br />

KUNSTWERKE<br />

BERLIN


täuschend echtes Gepiepse. Spatzenjunge<br />

# Reiseführer 21 # Das dreckige Dutzend 20<br />

06<br />

lassen sich aus der Dachrinne fallen<br />

und klatschen zwischen die Mülltonnen,<br />

die Leitungen bei der Telefonseelsorge<br />

laufen heiß: Das Leben erneuert sich,<br />

doch nicht jeden reizt mehr das Neue.<br />

Der Kioskfritze stellt den Pappdeckel<br />

mit Sonnenbrillen ins Schaufenster,<br />

Weichplastikdinger in pink und bleu,<br />

die Bügel schon vor den Ohren zu Ende.<br />

Die Welt will betrogen sein, Bajazzo,<br />

und die Sonne lacht dich an, nicht aus.<br />

Endlich die Spargelpisse! Lang ersehnt,<br />

wenn auch wie immer keine Erinnerung,<br />

ob es die Farbe oder der Geruch war.<br />

Damit das mal klar ist: Der Geruch.<br />

Schwitzendes Fleisch unter der Erde<br />

an den Haltestangen pendelnd, halb<br />

Mensch halb Tier, absolut Feierabend:<br />

Urlaubsreif! Das innere Auge streift<br />

über niveablaue See und sauberen Sand.<br />

Vangoghgelber Ginster. Raps ist das?<br />

NEWTON EN GROS<br />

MUSEUM FÜR FOTOGRAFIE<br />

Newton-Liebhaber sollten sich das Datum auf jeden Fall merken:<br />

Am 4. Juni eröffnet in der Jebenstraße ein Museum mit mehr als<br />

1.000 Werken des jüngst verstorbenen Starfotografen, die er im<br />

Oktober 2003 der Stadt Berlin stiftete. Die Helmut Newton Stiftung<br />

finanzierte die Renovierungskosten des 5.500 Quadratmeter<br />

großen Baus. Jetzt wird darin „Sex and Landscapes“ präsentiert.<br />

Der Titel steht für das berühmte Spätwerk des Kamera-<br />

„Helmut Newton Stiftung“ künstlers in 75 großformatigen Bildern. Eine zweite Ausstellung<br />

WO Jebensstraße 2,<br />

unter dem Titel „Us and Them“ wurde als eine Art fotografisches<br />

Charlottenburg<br />

Tagebuch über das Zusammenleben von Helmut und seiner Frau<br />

FON 0 30.20 90 55 66<br />

June seit 1947 konzipiert.<br />

U 2, 9 Zoologischer Garten<br />

S 5, 7 und 75 Zoologischer Garten<br />

RÜCKBLICK MIT ZEITZEUGEN<br />

Im ehemaligen Hauptquartier der Stasi in Berlin-Lichtenberg machen die Besucher eine mitunter frappierende<br />

Zeitreise zurück in den Kommunismus. Ein individueller Rundgang informiert über die Arbeit<br />

der Staatssicherheit und die politische Opposition – und überrascht mit einer innenarchitektonischen<br />

FORSCHUNGS- UND GEDENK-<br />

STÄTTE NORMANNENSTRASSE<br />

WO Normannenstraße 22,<br />

Lichtenberg<br />

FON 0 30.5 53 68 54<br />

NET www.stasi-museum.de<br />

U 5 Magdalenenstraße<br />

Seltenheit, der im Original erhaltenen<br />

Mielke-Etage. Empfehlenswert<br />

ist jedoch auch die<br />

etwa einstündige Führung für<br />

Gruppen, der sich Einzelpersonen<br />

ohne Aufpreis<br />

anschließen können. Gegen Aufschlag<br />

können Gespräche oder<br />

Vorträge mit Zeitzeugen zu den<br />

verschiedensten Themen rund<br />

um DDR und Stasi gebucht<br />

werden.<br />

BILATERALE ERINNERUNG<br />

Schon kurz nach den deutsch-sowjetischen Vereinbarungen über<br />

den Abzug der UdSSR-Streitkräfte einigten sich beide Seiten darauf,<br />

an dieser Stelle an die deutsche Kapitulation und damit an<br />

das Ende des Zweiten Weltkriegs zu erinnern. Basierend auf Ausstellungsstücken<br />

des ehemaligen Kapitulationsmuseums wurde die<br />

Sammlung durch Materialien aus Museen und von Privatpersonen<br />

ergänzt.<br />

DEUTSCH-<br />

RUSSISCHES MUSEUM<br />

WO Zwieseler Straße 4,<br />

Karlshorst<br />

FON 0 30.50 15 08 10<br />

NET www.museum-karlshorst.de<br />

U 5 Tierpark dann Bus 396<br />

MUSEUM FÜR<br />

FOTOGRAFIE<br />

�<br />

NORMANNEN-<br />

STRASSE<br />

�<br />

DEUTSCH-RUSSI-<br />

SCHES MUSEUM


# Blindtext 7<br />

# Berliner Luft 22 # Berliner Luft 23


# Berliner Luft 24<br />

BERLINER LUFT EIN FOTOGRAFISCHES PROJEKT<br />

�<br />

Benjamin Tafel<br />

Mittenwalder Straße 56<br />

10961 Berlin<br />

mobil 01 63.2 36 32 95<br />

tafel@berliner-luft.com<br />

www.berliner-luft.com<br />

* 1977<br />

• 1998 - 2000 Grundstudium und Vor-<br />

diplom an der Bauhaus Universität Weimar<br />

• seit 2001 Studium an der Universität<br />

der Künste Berlin mit Fachrichtung<br />

visuelle Kommunikation<br />

• Praktikas: 2000-2001 Agentur Images<br />

En Manoeuvres, Marseille. Büro Ruedi<br />

Baur et associes, Paris. 2003 Büro Neue<br />

Gestaltung, Berlin<br />

�<br />

Dennis Orel<br />

Hauptmannsreute 40<br />

70192 Stuttgart<br />

mobil 01 73.3 00 44 33<br />

orel@berliner-luft.com<br />

www.berliner-luft.com<br />

* 1978<br />

• 1999-2001 Grundstudium an der Bauhaus<br />

Universität Weimar (visuelle Kommunikation)<br />

• seit 2002 Studium an der Hochschule für<br />

Gestaltung in Karlsruhe<br />

• Assistenz und Fotografie in diversen Fotopro-<br />

duktionen (u.a. Porsche, Ferrari world debut)<br />

# Berliner Luft 25<br />

• Praktikas: Jung von Matt/Isar, creativevillage 10,<br />

Scholz & Friends Berlin, Pixelpark, taz, seit 2003<br />

FABRICA (The benetton research center, Italien)


# Berliner Luft 26<br />

# Berliner Luft 27


# Berliner Luft 29 # Berliner Luft 28


# Das dreckige Dutzend 30<br />

Gepreßte Schreie aus der Karateschule.<br />

Am besten jetzt essen den Schokokäfer,<br />

wird sonst bloß grau unterm Stanniol<br />

bei der Wärme. Es fängt wieder an und<br />

wird lästig, daß die kaputte Heizung<br />

im Auto sich nicht abstellen läßt,<br />

aber pack einem nackten Mann mal<br />

in die Tasche. Pack die Badehose ein<br />

und dann doch nicht aus, die Zeiten<br />

sind ersatzlos vorbei am Teufelssee,<br />

der Geruch von Freiheit und Abenteuer<br />

steigt aus der Wiese, und von Kacke:<br />

Das Laisser-faire überallhin, if dogs<br />

run free, why don’t we? Ein Sehnen<br />

nach Grasflecken, einfach nur Gras.<br />

Nie gelernt, auf einem Halm zu blasen,<br />

dafür wie man ein Kleeblatt bastelt,<br />

vierblättrig, mit zwei halben Stengeln.<br />

Sie liebt mich, sie liebt mich nicht<br />

am Löwenzahn abgezählt, schönes Chaos.<br />

Wespe und Eispapier: Die alte Schote,<br />

GALERIEN UND AUSSTELLUNGEN<br />

MOMAS MEISTERWERKE<br />

Als wäre die lange Reihe von berühmten Künstlernamen, mit der allein<br />

die Nationalgalerie schon glänzen kann, nicht schon beeindruckend<br />

genug: Die viel beachtete Gastausstellung des New Yorker „Museum of<br />

Modern Art“, kurz MoMA, steigert den Wert eines Besuches enorm.<br />

Noch bis September stellt das Museum of Modern Art 200 der bedeutendsten<br />

Meisterwerke aus seiner Sammlung exklusiv in Berlin aus. Gemälde<br />

von Cézanne, van Gogh, Picasso, Matisse, Dalí, Kandinsky und<br />

Hopper machen die deutsch-amerikanische Kooperation zu einer Jahrhundertausstellung.<br />

Das umfangreiche Begleitprogramm stellt die Ausstellungsstücke<br />

in größere Zusammenhänge.<br />

NEUE NATIONALGALERIE<br />

WO Potsdamer Straße 50, Berlin-Tiergarten<br />

FON 01 80.5 22 10 34<br />

NET www.das-moma-in-berlin.de<br />

U 1 Kurfürstenstraße, 2 Mendelssohn-Bartholdy-Park,<br />

Potsdamer Platz<br />

VON DER POSTKUTSCHE ZUR E-MAIL<br />

Gleich drei Empfangsherren kommunizieren im Lichthof des früheren<br />

Reichspostmuseums. Die quirligen Roboter „Also-Gut“,<br />

„Komm-Rein“ und „Mach-Was“ sind eine Art vorläufiger Höhepunkt<br />

der Kommunikations-<br />

MUSEUM FÜR KOMMUNIKATION geschichte, die hier an-<br />

WO Leipziger Straße 16, Mitte schaulich und oftmals in-<br />

FON 0 30.20 29 40<br />

teraktiv präsentiert wird.<br />

NET www.museumsstiftung.de Unglaublich, was sich seit<br />

U 2 Mohrenstraße, Stadtmitte Postkutsche und Telegra-<br />

6 Stadtmitte<br />

fenamt so alles getan hat.<br />

DIE MOMA<br />

MUSEUM FÜR<br />

# Reiseführer 31<br />

KOMMUNIKATION �


# Das dreckige Dutzend 32<br />

07<br />

ewig jung. Die Redaktionsassistentin<br />

legt schon mal das Archivmaterial bereit,<br />

das Loch kommt, und sein Name ist Ness.<br />

Türkenclans dejeunieren am Kreuzberg,<br />

Frisbees fliegen, Kopf weg, wer wird<br />

Miss Unbekannte Schöne aus der Szene?<br />

Bleckende Bimbos streichen im Armyquirl<br />

flach drüber und knipsen paar Fotos<br />

gemäß dem alliierten Kontrollauftrag<br />

für diese Stadt. Brennen tut er nicht,<br />

der Beton, aber gemein heiß wird er.<br />

Hochhackige Fährten im weichen Asphalt.<br />

Dieses kaum merkliche Hüsteln, wie es<br />

nur mit Klimaanlage zu erzielen ist,<br />

ein Statussymbol unter Angestellten.<br />

Kornblumenblau hingetupft die Lippen<br />

eines Asthmatikers, der sich ächzend<br />

die Inhaliermaske vors Gesicht drückt.<br />

Verschossene alte Bücher im Antiquariat<br />

sehen nie älter und verschossener aus,<br />

nie die dort gründelnden Olme blasser,<br />

GALERIE KLOSTERFELDE<br />

WO Zimmerstraße 90/91,<br />

Mitte<br />

FON 0 30.2 83 53 05<br />

NET www.klosterfelde.de<br />

S 129 Kochstraße<br />

KONZERTE UND AUFFÜHRUNGEN<br />

JAZZ IN DER PHILHARMONIE<br />

ZEITGENÖSSISCHES<br />

Malereien und Plastiken des gebürtigen Iraners Nader Ahriman<br />

zeigt die Galerie Klosterfelde von Mai bis Juli. Der Maler Nader<br />

Ahriman entwickelt in seinen Bildern eine dichte und eigenständige<br />

formalästhetische Sprache, die vielfältige philosophische,<br />

literarische und kunsthistorische Anspielungen vor allem auf das<br />

19. und 20. Jahrhundert aufweist.<br />

Das musikalische Zuhause der berühmten Berliner Philharmoniker gilt als eines der eigenwilligsten<br />

Beispiele der europäischen Nachkriegsarchitektur. Nach Plänen von Hans Scharoun entstand so ein<br />

fünfeckiger Konzertsaal, dessen Akustik den Zuhörern wohlige Schauer über den Rücken jagt. Genau<br />

die richtige Bühne für die 49-jährige Cassandra Wilson, eine der vielseitigsten Jazzsängerinnen unserer<br />

Zeit. Zurzeit tourt sie mit ihrem aktuellen Album „Glamoured“, auf dem sie Originalen ihren unverwechselbaren<br />

Stempel aufdrückt. Mit magischer Stimme mischt sie Folk mit etwas Blues, Pop und<br />

Rock, das Ergebnis: Gänsehaut beim Publikum.<br />

SOPHIENSÄLE<br />

WO Sophienstraße 18, Mitte<br />

FON 030.2789 00 30<br />

NET www.sophiensaele.de<br />

U 8 Weinmeisterstraße<br />

S 52 und 53 Weinmeisterstraße<br />

/Gipsstraße<br />

PHILHARMONIE<br />

WAS Cassandra Wilson, 11. Mai 2004, 20:00 Uhr<br />

WO Philharmonie, Großer Saal,<br />

Herbert-von-Karajan-Str. 1, Mitte<br />

FON 0 30.25 48 89 99<br />

NET www.berliner-philharmoniker .de<br />

U 2 Potsdamer Platz, Mendelssohn-Bartholdy-Park<br />

SOPHIENSÄLE<br />

Hauptsächlich als Theater genutzt, dienen die Sophiensäle in der<br />

Nähe der Museumsinsel auch modernen Tanztruppen als Veranstaltungsort.<br />

Vom 24. bis zum 27.06.2004 findet die Inventionen<br />

2004 statt. Fokussiert auf Klang-Raum-Bild-Inventionen erwarten<br />

den neugierigen Konzertbesucher 12 Uraufführungen internationaler<br />

Komponisten.<br />

# Reiseführer 33<br />

GALERIE<br />

KLOSTERFELDE<br />

�<br />

JAZZ IN DER<br />

PHILHARMONIE<br />

SOPHIENSÄLE<br />


08<br />

# Das dreckige Dutzend 34<br />

nie scheinen einem ihre Simpeleien<br />

weiter aus der Welt. Nichts Gescheites,<br />

nur Ansichtskarten von werweißwoher.<br />

Wieviel Bräune ist gesund, fragt sich<br />

der Stern angesichts seines Titelbilds. Und<br />

das Ozonloch. Im Spiegel kleine Kinder,<br />

von ausgesetzten Hunden totgebissen:<br />

Das Blumengießen grad noch so geregelt,<br />

aber die Senta, nee, nichts zu machen,<br />

eine desorientiert durchs Häusermeer<br />

streunende Amokdogge, will nur spielen,<br />

will endlich mal ohne Würgehalsband<br />

ihre Neurosen rauslassen. Hundstage.<br />

Das Schmatzen nackter Menschenhaut,<br />

die sich von Plastiksitzen löst,<br />

oben im 19er Nachtbus. In solchen Nächten<br />

schießt es in Harlem aus den Hydranten.<br />

Cool cat, lookin’ for a kitty im AFN.<br />

Leute kommen angewackelt und greinen,<br />

nix los, die Kneipen alle leer, die Welt<br />

wär miese: Und keine Flasche dabei!<br />

Die Wiederholungen wiederholen sich.<br />

VON HELGE BIS NORAH<br />

Eine große Arena im Stil eines Amphitheaters, eine<br />

kleinere, futuristisch wirkende und das atemberaubende<br />

Liquidrom finden sich unter den weithin sichtbaren<br />

Zeltspitzen: Mit seiner visionären Architektur setzte das<br />

Tempodrom neue Akzente in der Berliner Unterhaltungslandschaft, hier<br />

feiert die taz ihren 25. Geburtstag, und der Moskauer<br />

Staatszirkus zeigt artistische Sensationen. Klar, dass<br />

auch nationale wie internationale Showgrößen darin<br />

auftreten wollen. Im Juni sind das beispielsweise<br />

Helge Schneider, Jazzmusiker mit ausgeprägtem<br />

Hang zur Albernheit, und die amerikanische Ausnahmesängerin<br />

Norah Jones.<br />

EVENTS<br />

DESIGN IM MAI<br />

Zum zweiten Mal, allerdings auf zehn Tage begrenzt,<br />

versammelt der Designmai über 130 Ausstellungen,<br />

Diskussionen, Vorträge und andere Veranstaltungen<br />

für Designinteressierte jeglicher Couleur. Und<br />

ermöglicht so einen lebendigen Überblick darüber, was<br />

das gegenwärtige Design zu bieten hat. Dazu gehören<br />

international wichtige Tendenzen ebenso wie die Trends<br />

der aktuellen Designszene Berlins. Zahlreiche Beiträge<br />

stellen die kulturellen Aspekte von Design, aber auch<br />

die Grenzen des Begriffs Design in den Mittelpunkt.<br />

DESIGNMAI<br />

WANN Vom 06. bis zum 16. Mai 2004<br />

WO Hauptveranstaltungsorte: Forum, Brauereigelände<br />

Pfefferberg, Schönhauser Allee 176,<br />

Mitte<br />

FON 0 30.27572498 Veranstalter<br />

NET www.designmai.de<br />

U 2 Senefelderplatz und 8 Rosenthaler Platz,<br />

TEMPODROM<br />

WAS Norah Jones, 20.06.2004<br />

Helge Schneider, 8-10.06.04<br />

WO Möckernstraße 10, Mitte<br />

FON T 0 30.74 73 72 00<br />

NET www.tempodrom-berlin.de<br />

U 2 Mendelssohn-Bartholdy-Park.<br />

S 1, 2 und 25 Anhalter Bahnhof<br />

TEMPODROM<br />

DESIGNMAI<br />

# Reiseführer 35<br />


# Das dreckige Dutzend 36<br />

In den verwaisten Wohnungen schwitzen<br />

die Ikeadinger ihr Formaldehyd aus,<br />

auf dem Boden knietief tote Fliegen.<br />

Wie so ein Hinterhof zusammenwächst<br />

bei offenen Fenstern, mein Geklapper<br />

noch das geringste Übel. Selten Wonne.<br />

Die Schwüle hat sich vorgearbeitet<br />

bis in meine Zelle, ich trage die Ärmel<br />

der Zwangsjacke leger hochgekrempelt,<br />

ein Bier aus dem Kühlschrank, einmal<br />

spitze Finger: dank Kühne jederzeit<br />

sauere Gurken. Freiheit, die ich meine.<br />

Hochglanzbeilagen mit Übergangsmode<br />

rutschen aus dem Tagesspiegel, hinten<br />

bei den Kleinanzeigen statt Reklame<br />

seriöse Annoncen von Ärzten, die sich<br />

aus dem Urlaub zurückmelden, zu spät,<br />

auf ihrem Anrufbeantworter röchelt’s.<br />

Kohlen und Briketts günstig wie nie,<br />

beim Autozubehörhändler an der Ecke<br />

steht palettenweise Frostschutzmittel,<br />

ÜBER ALLE GRENZEN<br />

IN TRANSIT ist als Festival der Begegnung und der Produktion vor allem ein Laboratorium für die<br />

Zukunft der Performing Arts. Es konzentriert sich in diesem Jahr im Haus der Kulturen auf künstlerische<br />

und kulturelle Entwicklungen in Asien, Afrika und<br />

Amerika sowie auf deren Verbindungen nach Europa.<br />

Das Festival, das seit 2002 jedes Jahr Anfang Juni<br />

stattfindet, legt sich nicht auf einzelne Genres fest,<br />

sondern bewegt sich an den Grenzen der Diskurse,<br />

zwischen Theorie und Performance.<br />

CLASSIC OPEN AIR 2004<br />

WANN 01. – 06.07.2004<br />

WO Gendarmenmarkt<br />

NET www.berlin-touristinformation.de<br />

U 2 Hausvogteiplatz<br />

S 147 Gendarmenmarkt<br />

IN TRANSIT: THE THIRD BODY<br />

WO Haus der Kulturen der Welt<br />

John-Foster-Dulles-Allee 10, Mitte<br />

FON 0 30.3 97 87-0<br />

NET www.hkw.de<br />

B 100 – Haus der Kulturen der Welt<br />

KLASSIK MIT KULISSE<br />

Unvergleichliches Konzertereignis, das schon seit mehr als<br />

einem Jahrzehnt begeistert. In diesem Jahr wird das Publikum<br />

auf dem Gendarmenmarkt mit Mozartklängen, amerikanischen<br />

Klassikern wie Gershwin und Ellington oder den<br />

Rhythmen des Buena Vista Social Clubs verzaubert.<br />

LITERATUR 19. + 20.06.04<br />

LESEN BILDET<br />

Zum vierten Mal präsentieren sich große deutschsprachige Verlage,<br />

daneben auch Buchhandlungen, Antiquariate und literarische Institutionen<br />

an 140 Ständen. Das Thema lautet 2004 „Spannungsverhältnis<br />

zwischen Metropole und Provinz, zwischen Stadt und Land, Zentrum<br />

und Peripherie“ – ein guter Grund zum Lesen.<br />

# Reiseführer 37<br />

BERLINER<br />

BÜCHERFEST E.V.<br />

WO Lützowstraße 33 (Info)<br />

FON 0 30.26 39 18 11<br />

WER Jutta Becker<br />

(Projektleitung)<br />

NET www.berlinerbuchhandel.de<br />

IN TRANSIT:<br />

THIRD BODY<br />

CLASSIC OPEN AIR<br />

�<br />

�<br />

BERLINER<br />

BÜCHERFEST


09<br />

# Das dreckige Dutzend 38<br />

traditionell beginnen jetzt Kriege.<br />

Die ist angekommen, ja, hängt schon.<br />

Soll landschaftlich da so herrlich sein,<br />

und essensmäßig? Armes Schwein der,<br />

wenn einer noch Karotincreme benutzt,<br />

um sein bißchen Farbe ein bißchen zu strecken,<br />

wo die Solarien wie die Spielhöllen<br />

aus dem Boden schießen. Ich weiß da<br />

einen Holunderbusch, du wolltest doch<br />

immer schon mal Saft gemacht haben.<br />

Die Blätter fallen ab, in Büscheln,<br />

ohne gelb oder was geworden zu sein,<br />

einfach so spontan nach dem Regen.<br />

Kein Wort darüber in den Nachrichten.<br />

Reihum Nullstatements aus Bonn,<br />

man will sich nur in Erinnerung bringen,<br />

und mehr will der Jammer auch nicht:<br />

Die vier verschneiten Knusperhäuschen,<br />

mit dem Mund gemalt, Zahlkarte anbei.<br />

Für die Schokoladennippesindustrie<br />

ist das Fest der Liebe schon gegessen,<br />

auf der Kirmes einmal Kotzen 2 Mark.<br />

SPORT & FREIZEIT<br />

FUSSBALL KOMMT NACH HAUS’<br />

Die gute alte Tante Hertha BSC verbreitet im Moment nur wenig fußballerischen<br />

Glanz. Aber zum Glück gibt es ja noch das alljährliche DFB-<br />

Pokalendspiel! Beim traditionellen Saisonabschluss, dem Höhepunkt<br />

des Fußballjahres in der deutschen Hauptstadt, treffen diesmal Werder<br />

Bremen und Alemannia Aachen aufeinander. Beim Kräftemessen des<br />

ruhmreichen Clubs von der Weser und des Zweitligisten, der auf dem<br />

Weg ins Endspiel diverse Erstligisten ausschalten konnte, ist ein rauschendes<br />

Fußballfest garantiert – zumal das Olympiastadion wie immer<br />

voll besetzt sein dürfte.<br />

WO LAUFEN SIE DENN ?<br />

Gerhard Schröder wird es Ende September bequemer<br />

haben als die zigtausend Teilnehmer des diesjährigen<br />

Berlinmarathons, denn sein Job ist der des Schirmherrn.<br />

Zuschauen ist aber mindestens ebenso unterhaltsam<br />

wie aus der Puste zu kommen: 42,195 Kilometer<br />

Laufen, Power-Walking, Rollstuhlfahren oder<br />

Speedskating auf der Straße des 17. Juni bis zum<br />

Brandenburger Tor stehen für die Aktiven auf dem<br />

Programm.<br />

ALBA BERLIN<br />

WO Cantianstraße 34<br />

FON 0 30.30 09 05-0<br />

NET www.albaberlin.de<br />

U 2 Schönhauser Allee<br />

S 42, 45 und 8<br />

Schönhauser Allee<br />

BERLINMARATHON<br />

WANN 26.09.2004<br />

OLYMPIASTADION<br />

WANN 29.05.2004, 20 Uhr<br />

WO Olympiastadion<br />

Olympische Allee<br />

Berlin Charlottenburg<br />

U 2 Olympiastadion<br />

S 75 Olympiastadion<br />

NET www.dfb.de<br />

NET www.berlin-marathon.com<br />

© SCC-Running<br />

KÖRBE GARANTIERT<br />

Für das Basketballteam rückt die entscheidende<br />

Saisonphase näher: Am 29. April verlassen die<br />

Albatrosse ihr Nest in Richtung der Playoffs um<br />

die Deutsche Meisterschaft. Riesenstimmung<br />

und knisternde Spannung sind garantiert! Am<br />

29. April Start der Playoffs um die Deutsche<br />

Meisterschaft.<br />

DFB-<br />

POKALENDSPIEL<br />

# Reiseführer 39<br />

�<br />

BERLIN-<br />

MARATHON<br />

ALBA BERLIN<br />


# Das dreckige Dutzend 40<br />

10<br />

Magarinebecher stehen wieder außen<br />

auf den Fensterbänken an der Rückfront<br />

des Eisenbahnwohnheims, sehe ich<br />

vom Intercity aus, feuilletonraschelnd<br />

unterwegs zum Frankfurter Erntedank.<br />

Er kauft die Bücher, kennt die Namen<br />

all der neuen Suhrkampdamen, die sich<br />

im Kulturfernsehn spreizen, schön<br />

und triste wie die Literatur selber.<br />

Saisonauftakt, der Rhythmus der Stadt<br />

beschleunigt sich, Kastanien trommeln<br />

auf warmen Motorhauben, heut nacht<br />

schläft der Löwe nicht im Dschungel.<br />

Hohe Zeit für all jene, die verblühen<br />

in langen Nächten und kurzen Tagen,<br />

Zeit der Reife genannt. Tanklastzüge<br />

mit Flüssigzucker schleppen sich durch<br />

verträumte Mosel-Saar-Ruwer-Örtchen,<br />

ein utopischer Tatlinturm aus Glas ragt<br />

im Supermarkt: Werbewochen für das Naß,<br />

das golden aus der Flasche gluckert.<br />

SHOPPING UND MÄRKTE<br />

VERGESSEN SIE HARROD’S !<br />

Egal, was Sie suchen, hier finden Sie es nahezu garantiert.<br />

Ergänzend staunt es sich ganz ungeniert in<br />

der Lebensmittel- und Feinschmeckerabteilung, die<br />

ihresgleichen sucht.<br />

HAT NICHT JEDE/R<br />

KADEWE (KAUFHAUS DES WESTENS)<br />

WO Tauentzienstraße 21-24, Wilmersdorf<br />

FON 0 30.2 12 10<br />

NET www.kadewe.com<br />

U 1, 2 und 15 Wittenbergplatz<br />

Möbel, Mode, Schmuck und Accessoires von über 60 Designern werden seit September 2003 auf den<br />

250 Quadratmetern des berlinomat präsentiert. Inhaberin Theresa Meirer fasst zusammen: „Wer hier-<br />

BERLINOMAT<br />

WO Frankfurter Allee 89, Friedrichshain<br />

FON 0 30.42 08 14 45<br />

NET www.berlinomat.com<br />

S 41, 42 Frankfurter Allee<br />

NUR NICHT ROT<br />

WERDEN<br />

Da schaut man(n) doch gern mal<br />

’rein: Sobald die Temperaturen<br />

steigen, tragen die Dessousverkäuferinnen<br />

selbstverständlich<br />

Babydolls, Morgenmäntel und<br />

Hausanzüge des eigenen Labels.<br />

BLUSH<br />

WO Rosa-Luxemburg-Straße 22<br />

Mitte<br />

FON 0 30.28 09 35 80<br />

NET www.blush-berlin.com<br />

U 2 Rosa-Luxemburg-Platz<br />

her kommt, weil er bereits T-Shirts und Röcke<br />

von Hasipop kennt oder eine innovative Jeans<br />

von HOTINAF sucht, entdeckt auch gleich die<br />

neuen „alten“ Sneaker der DDR-Marke Zeha.“<br />

Im Loungebereich „berlinomat Delikat“ lässt<br />

es sich hinterher bei frischem Saft, Sandwiches<br />

oder Kuchen entspannt auftanken. Regelmäßige<br />

Events und Ausstellungen junger Designer<br />

sind ebenso geplant wie die Auszeichnung<br />

eines „Berlin-Produkts“.<br />

# Reiseführer 41<br />

KADEWE<br />

BERLINOMAT<br />

BLUSH<br />

�<br />


11<br />

# Das dreckige Dutzend 42<br />

Das Gluckern in den Heizkörpern nervt.<br />

Zuviel Luft. Und wo ist der Schlüssel?<br />

Wenn ich mich mal mit was auskenne.<br />

Im Park die Bänke werden abmontiert,<br />

Penner stehen dabei, eine frühe Kälte<br />

und eine so menschliche obendrein.<br />

Das Finanzamt mahnt. Mein Einkommen<br />

erklären? Like tryin’-a tell a stranger<br />

‘bout-a rock ’n’ roll, nix capito die.<br />

Abgemeldete Motorräder verschwinden<br />

im Keller, Natopanzer üben den Rückzug<br />

und wie man Deutschland überpflügt.<br />

Paar Tage noch mit dem offenen Lachen<br />

eines uni dunkelblauen Frotteetuchs<br />

ohne Weichspüler, dann alles Wolle.<br />

In der Sauna gleich die Zehnerkarte,<br />

ein Tja zum fröhlichen Fatalismus.<br />

Der Zirkus ist geheißt. Das Stückchen<br />

Himmel, das man sieht, das weint.<br />

Wie wenn man wandeln würde heimatfern<br />

unter neblichten Weiden, ach so grau<br />

das Gemüt, die Milz hat Oberwasser.<br />

MITTE MEER<br />

WO Invalidenstraße 50/51, Mitte<br />

FON 0 30.3 98 01 63<br />

NET www.mitte-meer.de<br />

S 5, 7 und 9 Lehrter<br />

Stadtbahnhof<br />

SCHÖNHAUSER-BUMMEL<br />

ME(E)HR LEBENSMITTEL<br />

Ein Zutatenparadies für Hobbyköche, in dem alles zu<br />

fairen Preisen käuflich ist und das aus diesem Grund<br />

auch die gesuchte und gefundene Alternative zum<br />

Feinkostladen per se ist.<br />

Powershopping in Mitte: Wir starten mit Wohnaccessoires bei „2211“<br />

und schauen danach beim „o.k.-Versand“ vorbei, um durch das trashig-skurrile<br />

Warenangebot aus aller Herren Länder zu stöbern. Was<br />

kochen wir eigentlich heute Abend? Schnell in den Buchladen „Kochlust“,<br />

um eines der unzähligen Kochbücher mitzunehmen. Fehlt noch<br />

die passende Klamotte fürs Festessen. Die findet sich unter Garantie<br />

bei „Soma“, wo originelle Second-Hand-Teile neben neuen Kollektionen<br />

von Berliner Modemachern warten. Zum Abschluss gönnen wir uns<br />

noch den ausgiebigen Blick auf die gigantische Magazin-Auswahl im<br />

„Pro qm“.<br />

ALTE SCHÖNHAUSER STRASSE<br />

WO Berlin – Mitte,<br />

„Shopping-Meile“<br />

U 8 Weinmeisterstraße<br />

KAUF DICH GLÜCKLICH<br />

WO Oderberger Straße 44,<br />

Prenzlauer Berg<br />

U 2 Schönhauser Allee<br />

Eberswalder Straße<br />

KAUF DICH GLÜCKLICH<br />

Die Aufforderung lässt sich bei dem netten Shop-Konzept<br />

niemand zweimal sagen: „Zweite-Hand-Möbel“ kaufen und vor<br />

oder hinterher im hauseigenen Café echten Kakao wie bei<br />

Muttern schlürfen. Nicht vergessen, die „besten Waffeln Berlins“<br />

(hier zitieren wir gleich mehrere Quellen) zu genießen! Shopping<br />

ins Glück!<br />

MITTE MEER<br />

# Reiseführer 43<br />

�<br />

ALTE SCHÖNHAU-<br />

SER STRASSE<br />

�<br />

KAUF DICH GLÜK-<br />

KLICH


# Das dreckige Dutzend 44<br />

Tage wie bestellt und nicht abgeholt<br />

für die die justizamtliche Exhumierung<br />

eines Selbstmörders ohne letzte Worte,<br />

diese toten Sonntage, dahinkriechend<br />

im Schrittempo durch die Waschstraße.<br />

Le Beaujolais Primeur est arrivé. Trübe!<br />

Grünkohlreflex nach dem ersten Frost.<br />

Die haben die Autoheizung so prima<br />

repariert, daß sie jetzt nicht angeht,<br />

manchen kann man’s nie recht machen.<br />

Mit tesamoll schließen sie nicht mehr,<br />

und ohne zieht es durch die Ritzen.<br />

Nie zu früh für den Lichterschmuck,<br />

wir haben die Nase vorn im Endkampf.<br />

Unsere Kreditabteilung berät sie gern.<br />

Die Welt vor meinem Fenster vom Wetter<br />

schraffiert wie von Gummigeschossen,<br />

Gummigeschosse wie Ausrufezeichen,<br />

und plötzlich das Ganze überbacken<br />

mit einer Scheiblette edamerähnlicher<br />

Schmelzkäsezubereitung : Vorher/Nachher,<br />

VAMPYR DELUXE<br />

WO Goltzstraße 39, Schöneberg<br />

FON 0 30.2 17 20 38<br />

NET www.vampdeluxe.de<br />

U 1, 4 Nollendorfplatz und 7 Eisenacher Straße<br />

HERRLICH<br />

HAUPTSTADTDESIGN<br />

Streetwear-Mix aus Marken wie GSUS oder<br />

Fornarina und Berliner Designerstücken, letztere<br />

sind meist Unikate.<br />

Es fing an mit einem Stand auf dem Winterfeldmarkt, an dem die Flaneure männlichen Geschlechts<br />

angesichts von „herrlichen“ Geschenken ganz leuchtende Augen bekamen. Nach weiteren Marktständen<br />

auf Wittenberg- und Karl-August-Platz kam im Jahr 2002 das Geschäft in Kreuzberg hinzu. Darin<br />

ist alles käuflich, was der Mann von heute gern um sich hat: ungewöhnliche Multi-Werkzeuge, maßgeschneiderte<br />

Spazierstöcke, der unentbehrliche Lehrkasten für Seemannsknoten und – natürlich –<br />

alles rund ums Kochen!<br />

BELIEBTER TRÖDELMARKT<br />

Neben Kneipen und Galerien gehören zwei Wochenmärkte und ein Trödelmarkt<br />

zum Freizeitangebot im angesagten Viertel rund um den Boxhagener<br />

Platz. Jeden Donnerstag und Sonnabend ist ein umfangreiches<br />

Lebensmittelsortiment an den Marktständen erhältlich, Bio- und Umlandprodukte<br />

überwiegen. Der Trödelmarkt startete an einem Sonntag im<br />

Jahr 1999 noch ganz klein, ist seither aber enorm gewachsen, so dass<br />

die Standplätze regelmäßig heiß umkämpft sind. Sonntags ab 9 Uhr.<br />

BOXHAGENER PLATZ<br />

WANN Do von 12:00-18:00 Uhr, So von 9:00-17:00 Uhr Trödelmarkt<br />

U 5 Samariterstraße oder Frankfurter Tor<br />

KOLLWITZPLATZ<br />

WO Friedrichshain<br />

WANN Samstag von<br />

09:00 – 16:00 Uhr<br />

U 2 Senefelder Platz<br />

HERRLICHE MÄNNERGESCHENKE<br />

WO Bergmannstraße 2, Kreuzberg<br />

FON 0 30.7 84 53 95<br />

NET www.herrlich-online.de<br />

U 6 und 7 Mehringdamm, Gneisenaustraße<br />

ÖKOLOGISCH KORREKT<br />

Donnerstags bieten die Händler diverse Bioprodukte von Obst bis<br />

Fleisch und Wollbekleidung. Samstags reicht die Palette von<br />

Ökolebensmitteln über Lollis bis hin zu Absinth.<br />

# Reiseführer 45<br />

VAMPYR DELUXE<br />

�<br />

HERRLICHE MÄN-<br />

NERGESCHENKE<br />

�<br />

BOXHAGENER<br />

PLATZ<br />

KOLLWITZPLATZ<br />


12<br />

# Das dreckige Dutzend 46<br />

der Sprung vom Ham- zum Cheeseburger.<br />

Wunder darf man keine erwarten, alles<br />

so jungfräulich rein, wie überhaupt<br />

zu machen bei einer großen Stadt –<br />

nur im Tatort ist Schnee schneeweiß,<br />

der Stoff auf der Straße aschfarben.<br />

Eine Pracht aus Babypuder, Moltofill<br />

und Rohrfrei, so hauchdünn gestreckt<br />

wie billiges Nappa zum Abgewöhnen,<br />

Matsch. Darin einen Adler schlagen?<br />

Sieht zum Erbarmen aus, der Abdruck<br />

einer zappelnd verendeten Ölpestlumme.<br />

Durchnäßt der Rückzug ins Private,<br />

mit der Ernte in die Badewanne fläzen,<br />

bis unsere Fingerkuppen ribblig sind.<br />

Nachts explodierende Bierflaschen<br />

auf dem Balkon, Sibiriens Kaltfont<br />

überrollt uns. Dein warmes Versteck.<br />

Allüberall an vereisten Kreuzungen<br />

provozierend geparkte Schrottmühlen<br />

in Erwartung des Versicherungsfalles.<br />

ARKONAPLATZ<br />

WANN Sonntag von 10:00-17:00 Uhr<br />

FON 01 71.7 10 16 62<br />

Veranstalter: Müller/ van Loh<br />

U 8 Bernauer Straße<br />

BESONDERES<br />

KARUSSELL-NOSTALGIE<br />

Seit zwei Jahren ist dieser Vergnügungspark nun<br />

schon still gelegt. Doch da die Fahrgeschäfte sich<br />

noch an Ort und Stelle befinden, versprüht das futuristische<br />

Areal den Charme einer verlassenen<br />

Westernstadt.<br />

BOTANIK DELUXE<br />

WO Königin-Luise-Str. 6-8,<br />

Dahlem<br />

FON 0 30.83 85 00 27<br />

NET www.bgbm.org<br />

B A 101 und A 183<br />

EINE SPREEFAHRT, DIE IST LUSTIG …<br />

Eine Spreefahrt, die ist lustig … Es gibt definitiv<br />

nichts Gemütlicheres, als eine Sightseeingtour auf<br />

der Berliner Wasserader, bei der die beeindruckenden<br />

Gebäude aus ungewöhnlicher Perspektive wahrgenommen<br />

werden können.<br />

REICHSTAGSKUPPEL<br />

WO Platz der Republik,<br />

Tiergarten<br />

FON 0 30.22 73 21 52<br />

U 5 und 7 Hackescher Markt<br />

NICHT VERGESSEN:<br />

Personalausweis<br />

SZENE-FLOHMARKT<br />

Mode, Musik, Literatur und Nippes für alle, die<br />

wissen, wo der Szenehase läuft und die sonntags<br />

rechtzeitig aus den Federn kommen.<br />

SPREE PARK<br />

WO Berlin – Treptow/Köpenick<br />

U 1/12/15 bis Schlesisches Tor und weiter mit<br />

dem Bus 265 bis zum Rathaus Treptow in der<br />

„Neuen Krugallee“.<br />

BOTANISCHER GARTEN<br />

Im Berliner Süden grünt und blüht es besonders vielfältig an<br />

einem der schönsten Orte der Stadt. Traumhaft malerische 43<br />

Hektar.<br />

SPREEFAHRT<br />

ÜBER DEN<br />

DÄCHERN BERLINS<br />

Schlange stehen ist überflüssig,<br />

denn am eindrucksvollsten ist der<br />

Blick vom Parlamentsgebäude<br />

ohnehin ab 21 Uhr, wenn (fast)<br />

alle Touristen gegangen sind.<br />

MIT Stern und Kreisschiffahrt<br />

GmbH Berlin, Puschkinallee 15, Treptow<br />

FON 0 30.53 63 60-0<br />

NET www.sternundkreis.de<br />

ARKONAPLATZ<br />

SPREE PARK<br />

# Reiseführer 47<br />

�<br />

�<br />

BOTANISCHER<br />

GARTEN<br />

SPREEFAHRT<br />

�<br />

�<br />

REICHS-<br />

TAGSKUPPEL


# Das dreckige Dutzend 48<br />

Trostlos die Spuren zum U-Bahn-Eingang,<br />

so gar nichts von der Leichtfüßigkeit<br />

eines Tanzdiagramms, nix Jitterbug,<br />

bestenfalls angesäuselte Polonaise.<br />

Zwei Drittel des Sektumsatzes jetzt,<br />

heißt das entsprechend Brüderschaften?<br />

Die Caritas hilft aus der Isolation,<br />

eine Knackwurst mit Kartoffelsalat,<br />

ein Lied, Griff in den Krabbelsack<br />

und ein Witzeerzähler für hinterher.<br />

Auszeit. Einsame Wölfe nähern sich<br />

den Menschen, lockende Abfallkübel<br />

voller Gänsegebein. Leise splittern<br />

die Röhrenknochen, Tigerhaar im Drink,<br />

das Ende ereilt uns im Partygewimmel.<br />

Die Apotheken dekorieren Alka Seltzer.<br />

SCHILLERNDE TRAUMINSEL<br />

Mit einer großen Portion Phantasie fühlt sich der geneigte Inselgast hier<br />

wie im Märchen. Die romantische Architektur von Kavaliers- und<br />

Palmenhaus sowie Gewächshäusern stammt – wie sollte es anders sein<br />

– vom Genie Karl Friedrich Schinkel. Die üppige Natur inmitten der<br />

Havel gibt die perfekte Kulisse ab. Nicht zuletzt wegen einiger Verbote<br />

(Autos, Fahrräder, Hunde, Zigaretten, Musik) setzt der kurzzeitig ermüdete<br />

Großstadtbesucher allzu gern mit der Fähre über.<br />

TIERPARK<br />

FRIEDRICHSFELDE<br />

WO Am Tierpark 125,<br />

Friedrichsfelde<br />

NET www.tierpark-berlin.de<br />

U 5 Tierpark<br />

OSTBERLINER TIERE<br />

Es muss nicht immer der Zoo im Westen sein: Der<br />

Tierpark Friedrichsfelde war ehemals der zum gleichnamigen<br />

Schloss gehörende Lustgarten und wurde<br />

1957 zur Heimat für Seekühe, Lemuren und Kängurus<br />

umgestaltet.<br />

KINO MIT VERGANGENHEIT<br />

Nach dem ersten Kinematographentheater in Friedrichshain, den 1906 eröffneten Thalia-Lichtspielen,<br />

siedelten sich bis 1912 weitere 16 Kinos im Stadtbezirk an. Zu ihnen zählen die Tilsiter Lichtspiele,<br />

die 1910 als kleines eingebautes Kino im Erdgeschoss des Mietshauses Tilsiter Straße 25 A den<br />

TILSITER LICHTSPIELE<br />

WO Richard-Sorge-Straße 25 A,<br />

Friedrichshain<br />

FON 0 30.4 26 81 29<br />

U 5 Weber Wiese,<br />

Frankfurter Tor<br />

GEHEIMNISVOLLER UNTERGRUND<br />

PFAUENINSEL<br />

WO Pfaueninselchaussee<br />

Zehlendorf<br />

FON 0 30.8 05 30 42<br />

NET www.spsg.de<br />

B A16, 316, 116<br />

Spielbetrieb aufnahmen. Nach 1961 wurde es geschlossen, und<br />

der Raum blieb mehr als 30 Jahre ungenutzt. Seit 1994 bespielt<br />

ein kleiner Verein in Eigeninitiative das Theater. Die Einrichtung<br />

eines Schankraums im Eingangsbereich verkürzte den<br />

Zuschauerraum, der heute etwa 60 Besuchern Platz bietet.<br />

U- und S-Bahnschächte sind nur ein Teil der unterirdischen Bauten, die unsichtbar unter der Stadt<br />

liegen. Es gibt viel mehr, was die Berliner vergangener Epochen unter dem märkischen Sand verstekkt<br />

haben. So zum Beispiel Gräber und Luftschutzbunker – sogar eine<br />

Flugzeugfabrik wurde unterirdisch angelegt. Der Verein „Berliner<br />

Unterwelten“ erforscht seit 1997 das Berlin unter der Oberfläche und<br />

organisiert Führungen, die die Teilnehmer allerdings auf eigene Gefahr<br />

besuchen, da die gezeigten Gewölbe selten in einwandfreiem Zustand<br />

sind. Einige dieser Orte werden für Ausstellungen, Konzerte und<br />

Theateraufführungen genutzt.<br />

# Reiseführer 49<br />

GEHEIMNISVOLLER<br />

UNTERGRUND<br />

WO Berliner Unterwelten e.V<br />

Brunnenstraße 108a<br />

(im U-Bhf. Gesundbrunnen)<br />

FON 0 30.49 91 05 18<br />

NET www.berliner-unterwelten.de<br />

PFAUENINSEL<br />

�<br />

TIERPARK FRIE-<br />

DRICHSFELDE<br />

�<br />

TILSITER<br />

LICHTSPIELE<br />

�<br />

BERLINS UNTER-<br />

GRUND


BERLIN IMPRESSIONEN VON HARTMUT NEUMANN<br />

BERLIN – POTSDAMER PLATZ<br />

Farbfotografie/C-Print, 2004, 60 x 46 cm (courtesy Galerie manus presse, Stuttgart)<br />

# Berlin Impressionen 51


# Berlin Impressionen 53 # Berlin Impressionen 52<br />

�<br />

Hartmut Neumann • geb. 1954 in Delmenhorst<br />

• 1976–1980 Studium der Malerei an der Hochschule<br />

für Künste in Bremen bei Prof. Rolf Thiele<br />

www.hartmut-neumann.com<br />

• 1981 Preisträger „Forum junger Kunst“<br />

• 1983 Kunstpreis „Junger Westen“<br />

• 1983–1984 Stipendium Cité des Arts, Paris<br />

• 1985–1986 Einjähriges Stipendium Villa Massimo, Rom<br />

• seit 1992 Professur an der Hochschule für<br />

Bildende Künste Braunschweig<br />

• zahlreiche Ausstellungen im In- und Ausland<br />

• wohnhaft in Köln<br />

BERLIN – ZOOLOGISCHER GARTEN<br />

Farbfotografie/C-Print, 2004, 60 x 46 cm (courtesy Galerie manus presse, Stuttgart)


# Berlin Impressionen 54 # Berlin Impressionen 55


# Berlin Impressionen 56<br />

BERLIN – TIERGARTEN Farbfotografie/C-Print, 2004, 60 x 46 cm (courtesy Galerie manus presse, Stuttgart)<br />

# Berlin Impressionen 57


1.<br />

3.<br />

NEWS!<br />

MIT WERBUNG SPIELT MAN DOCH<br />

Sie sind Werbeprofi und wollen befreit von jeglichem<br />

Zwang die Grenzen Ihrer Kreativität ausloten? Sie möchten<br />

erst einmal auf spielerische Weise ins Agenturleben<br />

hineinschnuppern? Oder Sie wollen einfach nur die Kreativität<br />

Ihrer Freunde und Familienmitglieder testen? Dann<br />

müssen Sie sich in Geduld üben. Denn das Brettspiel<br />

„Brainstorm" soll leider erst im Spätsommer auf den Markt kommen. Aber angesichts der Versprechungen<br />

des Verlags Hermann Schmidt, Mainz, dürfen wir uns schon einmal in Vorfreude üben: „Hier kommt der<br />

Beweis, dass der spielerische Umgang mit Werbung Spaß, Spannung, Entspannung und wirklich gute<br />

Einfälle mit sich bringt.“ Spielbrett mit 10 Spielfiguren, 45 + 10 Spielkarten, 28 Briefing-Ecken, einer<br />

Spielanleitung, Schachtelformat 21,5 x 32 x 5 cm, 49,80 EUR | sFr. 79,80, ISBN 3-87439-640-1,<br />

erscheint im September 2004<br />

BERLIN STATT ACHIM<br />

Immer enger sind in den letzten Jahren die Beziehungen zwischen Berlin<br />

und BerlinDruck geworden. Während unser „ältester“ Kunde vor über 10<br />

Jahren nach Berlin gezogen ist und uns „mitgenommen“ hat, kommen<br />

neue Kunden über das Internet zu uns.<br />

Wer z.B. unter www.google.de „Berlin“ und „Druck“ eingibt, landet<br />

unweigerlich am Bremer Kreuz. Dann ist der Weg zu einer Druckanfrage<br />

und zu einer guten Kundenbeziehung nicht mehr weit. Zwischenzeitlich<br />

hat sich das Gewicht zur Hauptstadt hin so verändert, dass wir dort mehr<br />

Kunden haben als an unserem Standort in Achim bzw. im ganzen Kreis<br />

Verden. Dass wir zu Kundenbesuchen auch lieber nach Berlin als nach<br />

Langwedel oder Dörverden fahren, versteht sich von selbst.<br />

Seit sechs Jahren erscheint unser Kundenmagazin. Jetzt würden wir gern von Ihnen wissen, wie es<br />

Ihnen gefällt. Dazu liegt dieser Ausgabe ein Fragebogen bei, für den Sie sich maximal 3 Minuten Zeit<br />

nehmen sollten. Falls Sie Ihren Namen angeben, können Sie ein wunderschönes Berlin-Buch gewinnen.<br />

2.<br />

DAS SCHÖNSTE BUCH<br />

Sie sind „vorbildlich gestaltet in Satz,<br />

Druck, Bild, Einband“, sie überzeugen<br />

durch ihre visuelle und haptische Erschei-<br />

nung sowie eine gelungene Verbindung von<br />

Inhalt und Form, und sie werden alljährlich<br />

von einer unabhängigen Jury prämiert – die „schönsten deutschen Bücher“. Alljährlich lässt die<br />

Stiftung Buchkunst eine Dokumentation erstellen, in der diese Meisterwerke vorgestellt werden.<br />

Klar, dass auch an dieses Buch besonders hohe Qualitätsansprüche gestellt werden. Während<br />

die Gestaltung für die aktuelle Ausgabe 2003 in den Händen eines Teams der Bremer Hoch-<br />

schule für Künste unter der Leitung von Prof. Eckhard Jung lag, sorgte BerlinDruck für das<br />

überzeugende Druckbild auf dem exquisiten Papier PhoniXmotion Xantur.<br />

FTP FÜR SCHNELLEN DATENTRANSFER<br />

4. Auch ohne eine ISDN-Leonardo-Verbindung können sie jetzt Daten von BerlinDruck<br />

up- oder downloaden. Zehn FTP-Server-Zugänge stehen seit Anfang April unter<br />

ftp://berlindruck.de zur Verfügung. Die preiswerte und Platform-unabhängige Lösung für eine<br />

schnellle Datenübermittlung, wenn sie mit einer Internet-Flatrate arbeiten. Ein Anruf unter<br />

0421-438710 und wir nennen ihnen das Paßwort für Ihren Zugang.<br />

# Tipps und Tricks 58 # Tipps und Tricks 59


# Fragebogen 60<br />

HEDDA BERLIN<br />

(Geschäftsleitung, Finanzen und Personal)<br />

WAS IST FÜR SIE DAS GRÖSSTE UNGLÜCK?<br />

Dass nicht genug Liebe in der Welt ist<br />

WO MÖCHTEN SIE LEBEN?<br />

In den Bergen<br />

WAS IST FÜR SIE DAS VOLLKOMMENE GLÜCK?<br />

Familienglück<br />

WELCHE FEHLER ENTSCHULDIGEN SIE AM EHESTEN?<br />

Unpünktlichkeit (meine eigene Schwäche)<br />

IHRE LIEBLINGSGESTALT IN DER KULTURGESCHICHTE:<br />

Ötzi<br />

IHRE LIEBSTE WERBEFIGUR:<br />

Die Mainzelmännchen<br />

IHRE LIEBLINGSHELDIN IN DER WIRKLICHKEIT:<br />

Frauen, die mehr für andere tun als für sich selbst<br />

IHR LIEBLINGSKOMPONIST:<br />

Robert Schumann<br />

WAS AUS DER WELT DER TECHNIK HAT SIE BESONDERS BEEINDRUCKT?<br />

Die Entwicklung in der Medizin, z. B. Herztransplantation<br />

WELCHE EIGENSCHAFTEN SCHÄTZEN SIE BEI EINEM MANN AM MEISTEN?<br />

Zuhören können<br />

WELCHE EIGENSCHAFTEN SCHÄTZEN SIE BEI EINER FRAU AM MEISTEN?<br />

Kameradschaftlichkeit<br />

WAS KAUFTEN SIE VON IHREM ERSTEN SELBSTVERDIENTEN GELD?<br />

Minirock vom ersten „Blutspendegeld“<br />

IHRE LIEBLINGSBESCHÄFTIGUNG?<br />

Extrembügeln (www.ironing.de)<br />

WER ODER WAS HÄTTEN SIE SEIN MÖGEN?<br />

Eine Heilerin<br />

WELCHES TECHNISCHE PRODUKT HALTEN SIE FÜR ÜBERFLÜSSIG?<br />

Elektrischer Dosenöffner<br />

UND WELCHES FÜR UNENTBEHRLICH?<br />

Fön<br />

IHR HAUPTCHARAKTERZUG:<br />

Nett<br />

IHR LIEBLINGSSCHRIFTSTELLER:<br />

Heinrich Böll (ich hatte das große Glück, ihn noch persönlich zu kennen)<br />

IHR LIEBLINGSNAME:<br />

Jos<br />

IHRE LIEBLINGSFARBE:<br />

Eisblau<br />

IHR LIEBLINGSPAPIER:<br />

Hauptsache glatt<br />

WAS VERABSCHEUEN SIE AM MEISTEN?<br />

Gewalt in jeder Form und Darstellung (Medien)<br />

WELCHE KREATIVEN LEISTUNGEN BEWUNDERN SIE AM MEISTEN?<br />

Musik komponieren<br />

WENN SIE EINEN WUNSCH AN DIE TECHNIK FREI HÄTTEN, WELCHER WÄRE ES?<br />

Eine Schwebebahnverbindung zwischen Bassum und Achim<br />

WELCHES KULTURELLE EREIGNIS HAT SIE BESONDERS BEEINDRUCKT?<br />

Zeugnisse aus der Vergangenheit (Ausgrabungen)<br />

WELCHE NATÜRLICHE GABE MÖCHTEN SIE BESITZEN?<br />

Urwissen vom Heilen<br />

IHR MOTTO<br />

Bei keiner Ungerechtigkeit wegsehen. Handeln!<br />

# Fragebogen 61<br />

IMPRESSUM: HERAUSGEBER: BerlinDruck, Oskar-Schulze-Straße 12, 28832, Achim, Tel.: 04 21/4 38 71-0, Fax: 04 21/4 38 71-33, THE MAKING OF<br />

ISDN 04 21/4 38 71-55, E-Mail:info@berlindruck.de, www.berlindruck.de<br />

Gedruckt wurde diesmal in der Naturpapierskala Natural MCP Process von<br />

REDAKTION, TYPOGRAFIE UND DESIGN: moskito public relations, Bremen<br />

Jänecke und Schneemann auf unserer Heidelberger CD 102-5LX.<br />

LITHOGRAFIE: Reproteam Bremen<br />

Als Sonderfarbe wurde Pantone 444 CVU gedruckt.<br />

DANKE FÜR DIE FREUNDLICHE UNTERSTÜTZUNG UND MITARBEIT: : Meike Drewes (Fotografie), Carsten Heidmann (Fotografie), Als Material kam für den Umschlag 240 g/qm Munken Lynx Designpapier<br />

Kerstin Radtke (Text) ), Hatje Cantz Verlag; unsere „Berlin-Kenner“: Saskia Heemsath (Studentin der Neueren deutschen zum Einsatz. Der Inhalt wurde auf 150 g/qm Munken Lynx Designpapier<br />

Literatur), Martin Höche (Student der Neueren deutschen Literatur), Sandra König (Produktionerin, kleiner und bold), Dr. Anna gedruckt. Munken Lynx ist eine Marke von Arctic Paper Munkedals exklusiv<br />

Moraht (Kunsthistorikerin), Melanie Schniotalla (Studentin der Philosophie), Prof. Carl-Frank Westermann (Head of Corporate Sound, bei Schneidersöhne Papier.<br />

MetaDesign AG) und Jan Berlin für die Entwicklung des Fragebogens.<br />

Die Weiterverarbeitung (Falzen, Heften, Schneiden) besorgten wir im eigenen<br />

BESONDERER DANK GEHT AN: Uli Becker und Hartmut Neumann, Dennis Orel und Benjamin Tafel.<br />

Haus auf Maschinen der Firma Heidelberger (Stahl).<br />

Verwendete Schriften: Helvetica, DIN, Bullpen, Trade Gothic

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